Träume
Autor: Chrolo
Vorab, ihr könnt mir zwecks Postkarten aus Japan bis zum 30.Juni weiterhin eure Adressen in einer ENS mit passendem Betreff zusenden ;)
▲ Das meiner Meinung beste aller Wallpaper, die ich bisher gefunden habe (Originalgröße 4500x2813 Pixel) ▲
Ich bin einfach spontan zu ’nem Kumpel nach Detmold gefahren, wir haben zu dritt ein bisschen was getrunken und die Geburtstagparty der beiden geplant, die ein absolut einmaliges und einschneidendes Erlebnis werden soll. Wir haben über die Gästeliste diskutiert, Mottos gesammelt, über die Planung mit z.B. Location, Anlage und Licht nachgedacht. Klar war nur, dass er maximal 30 Sitzgelegenheiten haben will und die Leute stehen und sich bewegen sollen. Es kamen Dinge heraus wie eine große Beach Party mit komplett Sand auf dem Boden und dann in Bikini bzw. Shorts, Hawaiiketten, Cocktails und typische Drinks, die dazu passende Partymusik. Eine weitere Idee war Schwarzlicht-Party, alle in weiß und vllt schwarze Krawatten als Kontrast. Patrick hatte auch die Idee eines Heartbreaker-Balls mit Wand, Schildern und Zetteln, damit vor allem die schüchterneren Single-Gäste leichter neue Bekanntschaften machen. Auf jeden Fall zum Start eine Happy Hour mit Gratis Cocktails, für das Mixen derer ich mich gleich angeboten habe. Viele super Ideen, jedenfalls ist Cem dann auch schon gegangen und Patrick und ich haben von da an irgendwie sechseinhalb Stunden gelabert… eins der interessantesten Gespräche, die ich in meinem Leben bisher geführt habe. Unter anderem hat er auf jeden Fall fest geplant, nächsten Sommer wieder zu seinen Verwandten nach Schottland zu fahren, selbst der ungefähre Ablauf steht für ihn schon fest. Und ich hab wirklich Bock da mitzufahren, kann er sich auch gut vorstellen. Auf die Isle of Sky, die seiner Meinung nach vor allem bei nebelfreiem Wetter der schönste Ort auf dieser Welt ist (und der Typ war schon was weiß ich nicht wo). Ist irre, dass ich direkt vor dem Japan-Urlaub mit den wärmsten Gedanken in Schottland bin, das will wirklich etwas heißen. Und diese Dinge, wie auch der Rest seiner Erzählungen und einfach die Tatsache, dass er wirklich weiß, was er im Leben will, haben mich in dieser Richtung erstmals wirklich fasziniert und mich zum Nachdenken angeregt. Bisher hab ich einfach gelebt, ohne mir noch große Gedanken über den Sinn des Lebens zu machen. Das habe ich vor längerer Zeit aufgegeben, weil ich diesen Sinn einfach nicht gesehen habe bzw. die Antwort für mich war und ist, dass einfach jeder Spaß haben soll, glücklich sein soll, mit dem was er tut - und das größte Glück ist ja abgesehen von der Liebe die Selbstzufriedenheit.
Jedenfalls habe ich jetzt drüber nachgedacht, was eigentlich meine Ziele sind. Bisher war mein einziges Ziel eine wirklich erfüllende Liebesbeziehung, wie ich sie bisher genau einmal hatte und über die ich einfach nicht zu 100% drüber hinweg komme, solange ich alleine bin.
Ich denke das ist ganz klar einer der Gründe, wieso ich so schnell in Trauer und Depressionen verfalle; einfach weil dieser eine Bereich viel zu viel Platz in meiner Seele besitzt.
Jedenfalls habe ich jetzt mein „zweites Auge geöffnet“ und mein Zielspektrum etwas ausgeweitet. Es gibt mehr im Leben; mehr Dinge, die es wert sind, davon zu träumen und danach zu streben. Auch wenn ich oft das Gefühl habe, ich müsste für wen Leben.
Es ist (für mich) natürlich nicht so einfach, jetzt zu sagen „Ich will das machen! Unbedingt! Das ist mein Ziel!“, denn eine gewisse Ehrlichkeit zu sich selbst ist nötig und die Sache muss wirklich etwas absolut Besonderes an sich haben. Ich spreche wirklich nur von großen Zielen, auf den ersten Blick vielleicht auch utopischen. Aber es ist da; der Gedanke ist real, dass es Dinge gibt, die ich erleben will; besondere Momente, die mit Liebe überhaupt nichts zutun haben (und doch wieder soviel).
Als ich heute morgen mit dem Zug zurückfuhr, ist mir dann eine sehr interessante und faszinierende Situation in den Sinn gekommen, welche mich irgendwie ergriffen hat. Vor gestern hätte ich da nicht näher drüber nachgedacht, jetzt aber umso mehr.
Ich versuche die Gedanken zu schildern, auch wenn’s vielleicht etwas blöd klingt:
» Ich habe mir beim Hören eines Liedes („I can’t decide“ von There For Tomorrow, falls es wen interessiert) vorgestellt, ich würde in der Innenstadt in Bielefeld stehen, in dem einen bestellten Hemd von Xtrax, schwarzer Hose, schwarzen Haaren, Piercing (ich kann nicht sagen wieso) und dieses Lied singen. Neben mir in einer Art Kreis drei Freunde, die in meiner Vorstellung keine Identität hatten; einer mit Gitarre, einer mit Bass, einer mit E-Gitarre. Die Sonne schien und ich hab mir die komplette Situation, wie sie entstehen würde, bishin zu der Hauptsache an sich vorgestellt. Wir gehen zu dritt in die Stadt, schlendern etwas rum, setzen uns einfach hin (ganz mittig in der Fußgängerzone, in meinen Gedanken war es der Bereich ganz vorne kurz vorm Jahnplatz), in dem Fall auf eine Art Koffer und packen unsere Sachen aus, Gitarre und so. Wir essen, trinken, lachen, warten auf die letzte Person. Sie kommt, begrüßt uns per Handschlag und setzt sich dazu. Nach einem kurzen Plausch bereiten wir uns vor. Wir legen einfach los, spielen einen emotionalen Rock-Song; ich singe. Wir stellen ein Plakat mit einer Liste von Liedern auf, wo oben drauf steht, dass sich x-beliebige Leute uns nach einem Song einfach ansprechen und sich (kostenlos) eines der Lieder aussuchen können, was wir dann für sie spielen. Ein süßes Mädchen spricht mich an und wünscht sich einen Song. Ich sehe ihr verzücktes Gesicht, während wir den Song spielen. Egal ob die Aufmerksamkeit der Zivilisten auf uns gerichtet ist, oder sie uns ignorieren, wir spielen einfach und leben die Songs, das Leben… «
Ich weiß nicht inwiefern man sich das jetzt vorstellen kann, aber das war so ein Gedanke, der mich wirklich ergriffen hat und das wäre so ein etwas utopisches Ziel, ein Traum, der es wert wäre, nicht vergessen zu werden.
Also ganz sachlich gesehen darf man in der Innenstadt sicher keine E-Gitarre benutzen und ich bin mit meiner Stimme nicht so zufrieden, als dass ich da ganz befreit singen könnte. Aber es ist nicht ganz so utopisch, als dass man es von vorneherein ausschließen müsste.
Ich hoffe, dass ich mehr solcher Gedanken/Momente haben werde…
▲ Isle of Sky ▲
Ach jo, mal etwas weg von der Ernsthaftigkeit - ein weiteres Ziel wäre ja Ronald Mc.Donald so gut wie möglich zu cosplayen und in sämtliche Burger Kings und Mc.Donald's und was weiß ich wo noch hinzugehen und einen BigMäc zu bestellen und alles aufzunehmen X3