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Film-Review: RoboCop (2014) Science Fiction, Sonstige Fernsehserien und Filme, Review

Autor: Calafinwe

Titel: RoboCop (2014)
Genre: Action, Drama, Science Fiction
Regisseur: José Padilha
Produktionsland/-jahr: USA, 2014
Länge: ca. 117 Minuten
Altersfreigabe: FSK12
Hauptdarsteller: Joel Kinnaman, Gary Oldman, Michael Keaton

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Plot:
2028: Das Leben auf der Erde ist geprägt von Robotertechnologie, lediglich in den USA lehnt eine Mehrheit der Bürger die Einführung von künstlicher Intelligenz als Polizeibeamte ab. Doch der machthungrige Raymond Sellars, dem die größte Roboterfirma gehört, wittert seine Chance, als Detective Alex Murphy bei einem Bombenanschlag lebensgefährlich verletzt wird. Der Kybernetiker Dr. Dennett Norton baut Alex mit Zustimmung von dessen Ehefrau zu einem Cyborg um. Fortan soll Alex Morphy als RoboCop die Straßen Detroits von Kriminellen befreien. Doch bald schon bringt ihn der seelische Druck an seine Grenzen und er dreht durch, als er mit seinem eigenen Tatort konfrontiert wird.

Meinung - hier nicht weiterlesen, wenn man nicht gespoilert werden will ;-)
Mal wieder Robotertechnologie, kennt man ja von mir. Dieses Mal ist es von der Fragestellung her aber ein bisschen anders gelagert als zuletzt bei I, Robot, weshalb ich auch über RoboCop eine Review schreiben wollte.

Alex Murphy ist ein idealistischer Polizist, der mit Frau und Sohn in Detroit lebt. Zusammen mit seinem Kollegen Officer Jack Lewis ist er korrupten Polizisten des eigenen Police Departments auf der Spur, die in illegalen Waffenschmuggel verwickelt sind und sich dazu aus der Aservatenkammer bedienen. Ihre unabgesprochene Ermittlung geht schief, Lewis wird schwer verletzt und auf Murphy wird der bereits erwähnte Bombenanschlag verübt, um ihm an der Fortsetzung der Ermittlungen zu hindern. Ohne die Fähigkeiten von Dr. Norton, der die Kybernetik bisher ausschließlich zu zivilen Projekten genutzt hat, würde der Protagonist bald das Zeitliche segnen. Seine Frau stimmt in die Behandlung ein und es werden einige gravierende Veränderungen an Murphy vorgenommen.

Am Ende bleibt nur noch sein Gesicht, in Teilen sein Gehirn und seine Lunge von ihm übrig und das war der Punkt, wo ich es seltsam fand, dass der Film FSK12 ist. In meinen Augen wär allein wegen den Szenen FSK16 besser gewesen, aber lag vermutlich dran, dass da kein Blut rumgespritzt ist. Immer wieder seltsam für mich, diese Altersfreigabe.

Jedenfalls, Alex ist natürlich geschockt darüber, was sie mit ihm gemacht haben, als er aus dem Koma erwacht. Er glaubt zunächst, dass es sich um einen Traum handelt, muss aber bald erkennen, dass es die Realität ist und er nicht in sein altes Leben zurückkehren kann. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten und dem Wiedersehen mit seiner Familie wird er den Bürgern Detroits als Zukunft der Polizeiarbeit vorgestellt. Murphy verfügt nämlich über eine Software, die verschiedene Dinge kann, unter anderem die Kriminalakten der Detroiter Polizei auszuwerten. Dadurch ist es ihm möglich, gleich bei seiner Präsentation einen gesuchten Mörder dingfest zu machen. Gleichzeitig macht sein Verhalten deutlich, dass etwas im Argen liegt bei ihm. Er reagiert nicht auf seine Frau und seinen Sohn, was eine emotionale Kälte darstellt. Hat eventuell die Software Kontrolle über ihn?

Mehr möchte ich zum Plot nicht schreiben. Man kann sich an dieser Stelle ja schon denken, dass RoboCop ganz wesentliche Fragestellungen für die Zukunft aufwirft. Wie geht man mit Situationen um, in denen jemand schwerst verletzt ist, sich selbst nicht mehr artikulieren kann, er aber durch die Technik gerettet werden könnte mit dem Ergebnis, dass er am Ende mehr Maschine als Mensch ist? Wie geht man mit Kranken um, die vielleicht einen Arm oder ein Bein verloren haben, sich die teure kybernetische Behandlung aber nicht leisten können?

Klar gibt es die Probleme auch heute schon und vieles finanziert sich über Spendengelder, aber die Frage nach der Moralität bleibt trotzdem. Bei Fällen, wo sich der Betroffene selbst ausdrücken kann, ist es ja kein Problem, aber was macht man in Fällen, in denen jemand im Koma liegt und laut Ärzte nur noch wenige Tage zu leben hat? Möchte man ihn tatsächlich als Versuchskanninchen missbrauchen, dazu in der Lage, ihn jederzeit per Knopfdruck abschalten zu können, wenn er vermeintlich falsch handelt? Ich denke, es ist wichtig, offen aber kritisch mit technischen Neuerungen umzugehen, sodass uns nicht die Empathie verloren geht.

 

Quellen: Filmplakat, erstes Bild, zweites Bild
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