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Rezension: Rootless (無根) Doujinshi, Eigene Serie, Feuilleton, Rezension, Rootless

Autor:  kikidergecko

Zeichnerin Fuku arbeitet seit Frühjahr diesen Jahres an der Mystery-Geschichte Rootless, in der der arbeitslose Koch Aden sein Glück in einem chinesischen Restaurant in London versucht. Zum mindest vermutet man, dass Aden von Beruf Koch ist, erwähnt wird dies nicht. Das ominöse Restaurant names Wúgen scheint von außen nicht nur viel kleiner als es sich dann erweist, auch der vermeidliche Besitzer benimmt sich nicht so, wie man es von einem Mensch in seiner Position erwartet. Ob Aden die Stelle bekommt, soll sich durch eine Arbeitsprobe zeigen.

Die Story verspricht einen interessanten Mix aus Mystery und Cooking-Battle-Shounen und zieht den Leser schon auf den ersten Seiten in seinen Bann. Ein solches Restaurant erwartet man wohl nicht im eng gedrängten londoner Chinatown, jedenfalls wenn sich die Vorstellung dieser Gegend nicht auf eigenen Erfahrungen begründet. Das zwielichte Personal treibt die subtile Spannung dann weiter, die in Adens Probekochen noch nicht ihren Höhepunkt findet.

Während die chinesischen Figuren und auch die Gäste, die man zu Gesicht bekommt, einen guten Eindruck machen, lässt Adens Darstellung doch etwas zu wünschen übrig. Die Pausbacken und das betont runde Gesicht hat Fuku vermutlich gewählt um die Figur bewusst europäisch zu gestalten, doch reicht Adens Mimik nicht aus, um diese suggerierte Trägheit auszugleichen. Zu oft wirkt der Protagonist müde oder teilnahmsloser als er in einer solchen Situation eigentlich sein sollte.

Auch die Qualität von Anatomie und Hintergründen ist insgesamt eher durchwachsen, mal ist ein Arm zu lang oder ein Möbelstück hoffnungslos schief. Ausgerechnet der Schauplatz des spannend inszenierten Probekochens wird in einer halbseitigen Zeichnung präsentiert, deren Geometrie sich leider eher an den Bildern M.C. Eschers orientiert als an realen Küchen. Doch so lange die Szenerie nicht im Vordergrund steht, stört dies den Genuss von Rootless eher wenig.

Ausdrücklich positiv hervorheben möchte ich Satz und Lettering. Was viele aufstrebende Comiczeichner auf animexx nicht gut umsetzen hat Fuku galant aus dem Ärmel geschüttelt. Auch das Logo auf dem Cover (und auch der Rest des Covers) ist gut gelungen und würde mich in Print mindestens zum Durchblättern des Bandes anregen.

Insgesamt sollte man Rootless auf jeden Fall weiter verfolgen, denn die Geschichte verspricht packend zu werden. Wer in der Lage ist, über zeichnerische Schwächen hinwegzusehen, sollte einmal in den Comic reinschnuppern. Und es wäre ja nicht das erste Mal, dass eine Zeichnerin im Laufe eines Langwerkes erst ihren Stil findet und festigt.

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Datum: 11.09.2015 19:08
omg danke für das review TwTbb
find sowas immer mega spannend zu lesen...

und klingt das blöd wenn ich sage, dass die linien ab kapitel 2 sicher und weniger fehler zu sehen sind? :^D
das erste kapitel fiel mir mega schwer weil das im prinzip mein erstes ernsthaftes originalwerk ist >_<<<
aber das nur am rande

ich danke dennoch für werbung und kritik, die beste mischung :3
zawa
zawa


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