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SimulReview Spring '16: Super Lovers Super Lovers, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Spring '16: Masterpost

Super Lovers
スーパーラヴァーズ

Anbieter:

Crunchyroll
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Kosten:
 

keine (SD, Werbung, Simulcasts 1 Woche später)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei, Simulcasts sofort)

Ausstrahlung ab:
 

6.4.2016 (MI)
20:05 Uhr

 

Story

Haru fährt in den Sommerferien seine Familie besuchen - so weit, so normal. Doch was, wenn die Mutter in der Einöde Kanadas lebt, Schriftstellerin ist und gerade einen kleinen Jungen bei sich aufgenommen hat, der lieber bei den Hunden schläft als in einem Bett? Der Junge heißt Ren und ist fortan offiziell Harus kleiner Bruder. Der gibt sich auch große Mühe, seiner Rolle gerecht zu werden und feiert bald erste Erfolge, zum Beispiel dass Ren nicht mehr ständig barfuß läuft. Obwohl er Menschen gegenüber äußerst misstrauisch ist, fasst Ren langsam Vertrauen, so dass er schließlich sogar einwilligt, mit Haru nach Japan zu kommen.

Jitsch findet...

Ich glaube kaum, dass es anhand des Serientitels und des Screenshots irgendwie übersehbar ist: Super Lovers ist eine Boy's Love Serie. Dieses Genre hat in der Anime-Welt ja nun Seltenheitswert. Seit ich vor etwas über einem Jahr mit den SimulReviews angefangen habe, war jedenfalls bei den Simulcasts nie ein BL-Titel dabei und eine schnelle Suche zeigt, dass 2015 genau ein neuer Anime in diesem Genre produziert wurde (die mittlerweile 3. Staffel von Junjou Romantica). Deshalb werden BL-Liebhaber ihn wohl auch sowieso schauen und müssen das Review auch gar nicht weiter lesen und sich die Serie madig machen lassen ;)

Nervig finde ich es nämlich, dass die wenigen BL-Stories, die es doch zu einer Anime-Umsetzung bringen, es einem so wahnsinnig schwer machen müssen. Die vorletzte volle Serie, Love Stage!, musste ja unbedingt mit Crossdressing abschrecken anfangen und wie man am Screenshot wahrscheinlich schon sieht kommt Super Lovers erst mal als Pädophilie rüber. Der Altersunterschied zwischen Ren und Haru muss irgendwo zwischen 5 und 10 Jahren liegen (ein genaues Alter wird von beiden nicht gesagt), zumal Haru geistig einfach wie ein Kind rüberkommt. Im Opening und Ending sieht er zwar älter aus, aber noch lange nicht erwachsen.

Die Serie könnte dabei als nette kleine Story über ungewöhnliche Patchwork-Familie anfangen. Harus Mutter, eine Halbjapanerin, lebt mit ihren Eltern in Kanada, Haru ist aber seit er 8 war in Japan bei seinem leiblichen Vater und dessen neuer Frau sowie ihren Söhnen Aki und Shima aufgewachsen. Anhand dessen kann er eine gute Bindung zu Ren aufbauen, der nun wie Haru damals plötzlich zu einer neuen Familie gehören soll. Leider lässt einen die Serie, abgesehen vom schon super expliziten Titel, nie ganz vergessen, dass man Boy's Love guckt. Ren bezeichnet Haru z.B. als Perversen, nur weil er ihm Schuhe anziehen will und es gibt ganz viele Küsschen - nicht nur auf die Stirn.

Die Serie ist von Miyuki Abe, derselben Mangaka wie Hakkenden - Touhou Hakken Ibun. Das war allerdings kein Boy's Love sondern ein Fantasyabenteuer mit gut aussehenden Männern, in die man gerne reininterpretieren konnte was man wollte, wo es aber nie um Liebeleien ging. Super Lovers schaut sich ein bisschen wie eine alternatives-Universum Version dieser Story: Der Hauptcharakter ist in beiden Serien ein kleiner Junge, wobei Shino aus Hakkenden geistig schon erwachsen ist, und beide haben eine enge Bindung zu Hunden. Beide werden von einem blonden Schönling (Haru bzw. Satomi) aufgenommen. Und die Brüder Aki und Shima könnten die Schwäger Kobungo und Genpachi sein. Das macht es nicht unbedingt besser, denn Hakkenden zeigt, dass Abe auch Geschichten erzählen kann, die ohne erzwungene Küsschen auskommen.

Ich höre mich hier wahrscheinlich so an, als würde ich das Boy's Love Genre runtermachen, aber das stimmt nicht. Ich mag Boy's Love - manchmal. Aber ich würde mir wünschen, es gäbe mehr Serien wie die Kurzserie This Boy is a Professional Wizard, die letzte Season auf Crunchyroll lief. Wo erwachsene (!) Menschen einfach feststellen, dass sie einander mögen, und es vielleicht sogar noch eine Story gibt, in der die Beziehung zwar eine Rolle spielt, aber nicht der Hauptgrund ist, die Serie zu schauen.

Aber ich schweife hier vom Thema ab. Mein erster Eindruck von Super Lovers ist eigentlich nicht mal unbedingt negativ. Haru und Ren sind liebenswerte Charaktere und das Setting mit der Patchwork-Familie sogar recht innovativ. Aber der Gedanke, dass es bei dem Genre zwangsläufig zu einer Beziehung zwischen Ren und Haru kommen wird, behagt mir gerade wegen des Altersunterschieds einfach nicht. Und das wäre genau so, wenn es eine Hetero-Romanze wäre.

SimulReview Spring'16: Bungo Stray Dogs Bungo Stray Dogs, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Spring '16: Masterpost

Bungo Stray Dogs
文豪ストレイドッグス

Anbieter:

Crunchyroll
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Kosten:
 

keine (SD, Werbung, Simulcasts 1 Woche später)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei, Simulcasts sofort)

Ausstrahlung ab:
 

6.4.2016 (MI)
19:35 Uhr

 

Story

Atsushi ist verzweifelt: Seit man ihn aus dem Waisenhaus geschmissen hat, hungert er. Um andere zu bestehlen fehlt ihm der Mut. Doch weil er auch nicht sterben will, beschließt er, die nächste Person die ihm über den Weg läuft auszurauben. Diese Person ist allerdings ein Mann, der kopfüber im Fluss treibt - entgegen seinen Plänen rettet Atsushi ihn, nur um festzustellen, dass er einen versuchten Selbstmörder von seiner Tat abgehalten hat.

Doch er hat Glück: Der junge Mann Osamu Dazai lädt ihn aus Mitleid zum Essen ein. Dabei erfährt Atsushi, dass Dazai und sein Begleiter Kunikida zu den "bewaffneten Detektiven" gehören, die für ihre übernatürlichen Fähigkeiten bekannt sind. Sie sind auf der Suche nach einem Tiger, der die Stadt seit kurzem terrorisiert. Wie es der Zufall will, hat es der Tiger schon länger auf Atsushi abgesehen und er stellt sich als Lockvogel zur Verfügung...

Jitsch findet...

Wenn eines in den ersten paar Minuten von Bungo Stray Dogs auffällt, dann das: Die Serie mäandert massiv zwischen Slapstick und ernsten Thematiken. Erst beklagt Atsushi noch wehleidig sein Schicksal und dann geht sein Plan, den nächstbesten auszurauben, auf die unrealistischste Art schief, die man sich vorstellen kann. Die Serie legt es auch gar nicht auf Realismus an, zumindest nicht bei den Charakteren, die übertrieben plakative Eigenarten haben. Dazai sucht ständig nach einer Gelegenheit, Selbstmord zu begehen, während Kunikida ein Regelbuch mit sich herumschleppt, in dem er alles niederschreibt. Das heißt aber nicht, dass die Charaktere keine Facetten haben, tatsächlich haben sie auch genug ernste Seiten, um den Slapstick wieder aufzufangen. Vom Tonfall erinnert mich das irgendwie sehr an Pandora Hearts.

Mit dieser Serie hat Bungo Stray Dogs eine weitere Gemeinsamkeit: Die Hauptcharaktere sind fast ausschließlich männlich und auch noch recht gut aussehend. Zudem gibt es im Ending Boy's Love Fanservice, wobei ich davon ausgehe, dass sie nie wirklich in dieses Genre wechseln wird. Es ist eben einer dieser in zunehmender Zahl produzierten Bishounen-Anime, die weibliche Zuschauer mit den Charaktere ködern, aber auch für männliche durchaus anschaubar sind. Dafür hat man auch einen Cast an super bekannten Synchronsprechern aufgefahren, allen voran Mamoru Miyano (z.B. Rin Matsuoka aus Free!) und Hiroshi Kamiya (z.B. Levi aus Attack on Titan).

Das heißt nicht, dass die Serie nur auf ihre Charaktere setzt. Die erste Episode ist schon mysteriös angehaucht mit der Jagd auf den Tiger, der Atsushi verfolgt - auch wenn ich die Auflösung dessen schon sehr früh ziemlich offensichtlich fand. Aber die Serie macht hier schon mal klar, dass die Detektive, nur weil sie auch so etwas wie Superkräfte haben, nicht auf den Kopf gefallen sind. Derzeit vermute ich, dass die Serie eine lose Aneinanderreihung von interessanten Fällen für die Detektive wird, aber das wissen Manga-Leser vermutlich besser.

Optisch kann sich Bungo Stray Dogs auch durchaus sehen lassen. Vor allem die Gesichter sehen ansprechend aus, ohne zu generisch zu wirken. Besonders bewegungsreich ist die erste Episode zwar nicht, aber dafür kann sie durchaus gekonnt durch Licht und Schatten Stimmungen erzeugen.

Für Fans von seichter Mystery-Unterhaltung mit vielen Bishounen ist die Serie auf jeden Fall was ;)

SimulReview Spring '16: Twin Star Exorcists Twin Star Exorcists: Onmyoji, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Spring '16: Masterpost

Twin Star Exorcists
双星の陰陽師
Sōsei no Onmyōji

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Crunchyroll
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keine (SD, Werbung, Simulcasts 1 Woche später)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei, Simulcasts sofort)

Ausstrahlung ab:
 

6.4.2016 (yy)
13:00 Uhr

 

Story

Für Rokuro ist es derzeit das wichtigste Ziel, endlich eine Freundin zu finden. Vor allem mit einem will er nichts mehr zu tun haben - Exorzismus. Er galt einmal als vielversprechendster Exorcist, doch nach einem tragischen Ereignis weigert er sich strikt, an Austreibungen von so genannten Unreinheiten teilzunehmen. Das ändert sich gezwungenermaßen, als ihm die Exorzistin Benio quasi vor die Füße fällt und sie dann auch noch von einer riesigen Unreinheit angegriffen werden. Obwohl Benio extrem stark ist, ist sie dem einfach nicht gewachsen - und wenn Rokuro nicht wieder jemanden sterben sehen will, bleibt ihm nichts anderes übrig, als wieder aktiv zu werden...

Jitsch findet...

Exorzisten und deren Varianten, also Menschen mit übersinnlichen Kräften die sich gegen Monster zur Wehr setzen die die meisten Menschen nicht einmal sehen können, gibt es auch jede Season wieder. Der Anfang von Twin Star Exorcists tut sich da nicht besonders hervor: Er beginnt mit einem Rückblick auf die tragische Vergangenheit von Rokuro und führt schon einmal als Gegner die Monster ein, die natürlich einen serienspezifischen Namen haben, hier eben "Unreinheiten". 

Nichtsdestotrotz macht sich der Auftakt der Serie in jeder Hinsicht extrem gut. Das fängt bei den Charakteren an. Rokuros Charakterdesign mit seinen knallroten Augen und den spitzen Zähnen wirkt angenehm neu, aber auch sein Charakter wird gut dargestellt und ist auch ein bisschen lustig - beispielsweise, als das Mädchen mit dem er ausgehen will ihn fragt, was denn seine guten Seiten seien, und ihm nichts einfällt. Benio ist dagegen eher die stoische Schönheit mit langem schwarzen Haar, zeigt aber auch schon in der ersten Episode ein paar Marotten, namentlich eine große Vorliebe für Ohagi und eine Abneigung gegen unnötige Konversation. Dabei schaltet die Serie aber am richtigen Moment von Blödeleien und lustigen Grimassen auf vollen Ernst um, nämlich als das Monster auftaucht.

Und da sind wir schon beim zweiten Punkt, der die erste Episode wirklich gut macht: Die Kämpfe. Die Animationen sind flüssig und werden nicht langweilig. Bisher haben wir hauptsächlich Benios Kräfte gesehen, eine Sammlung von Bannzetteln, die sie auf verschiedene Weise stärken. Damit metzelte sie sich mit zwei Schwertern durch Horden von Unreinheiten. Die Kämpfe finden in einer Art Paralleldimension, der Magano statt, dessen Andersartigkeit durch farbige Konturen noch verstärkt wird. Die Unreinheiten sind eher skizzenartig gezeichnet und sehen entsprechend fremdartig und gruselig aus.

Das einzige wo die Serie noch nicht auftrumpft ist die Story, die sich entlang recht typischer Bahnen bewegt. Interessant wird es dadurch, dass Rokuro und Benio die "Twin Star Exorcists" sind, ein Begriff, der in der Episode am Ende erst mal so stehenblieb. Ob das heißt, dass sie auserwählt sind, und wenn ja wozu, werden wir wohl noch sehen müssen. Aber wenn die Charakterinteraktionen weiterhin so gut funktionieren und die Serie das optische Niveau hält, ist der Anime auch wenn die Story keine großen Sprünge macht, sicherlich einer der besseren der laufenden Saison.

SimulReview Spring '16: JOKER GAME Joker Game, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Spring '16: Masterpost

JOKER GAME
ジョーカー・ゲーム

Anbieter:

Crunchyroll
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keine (SD, Werbung, Simulcasts 1 Woche später)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei, Simulcasts sofort)

Ausstrahlung ab:
 

5.5.2016 (DI)
19:00 Uhr

 

Story

Die D-Kikan ist eine geheime Ausbildungsstätte für Spione im Japan des zweiten Weltkriegs. Die acht jungen Männer, die die physisch harte Ausbildung erfolgreich überstehen, sind in den Augen von Lieutenant Sakuma, der von Seiten des Militärs die Einrichtung im Auge behält, allerdings regelrechte Monster. Sein Verdacht erhärtet sich nur, je mehr er von ihnen erfährt: So spielen sie in ihrer Freizeit das so genannte Joker Game, bei dem es darum geht, ein Pokerspiel vorzutäuschen, die Umstehenden den Spielern aber insgeheim Zeichen geben. Auch realisiert er, dass sie keinerlei Loyalität zum japanischen Kaiserreich haben und sogar eine Niederlage im Krieg für möglich halten. Als die erste richtige Mission ansteht, die Enttarnung eines amerikanischen Spions, erfährt er auf brutale Weise, wie ahnungslos er wirklich war...

Jitsch findet...

Wenn man eines schon von vornherein sagen konnte, dann wohl, dass Joker Game von der Thematik her Seltenheitswert hat. An Animes, die während des zweiten Weltkriegs in Japan spielen und das ganze realistisch eingehen fällt mir auf die Schnelle gar keiner ein (Night Raid 1931 ist als einziger nah dran, hat aber auch einen gewissen Fantasy-Anteil). Joker Game zeichnet ein realistisches Bild; die Charaktere sind zwar ganz gut aussehend, aber keine typischen Bishounen und haben alle dunkle Haare (was es zugegeben etwas schwer macht, sie auf die Schnelle auseinanderzuhalten). Die Serie ist in matten Farben gehalten, was das Flair verstärkt. Geraucht wird in Gesellschaft massenhaft.

Der Charakter des Sakuma ist dabei gut geeignet, um einen Einstieg zu finden, aber er steht auch für den Zeitgeist. Er ist hier der "Normalo": Der gute Japaner, der für sein Vaterland sterben würde um im Jenseits stolz seinen Kameraden entgegenzutreten und der jeden Gedanken an die reine Möglichkeit, den Krieg zu verlieren, weit von sich weist. Was damals sicherlich, gerade im Militär, zu der Zeit tatsächlich weit verbreitete Ansichten waren. Dagegen bleiben die Spione der D-Kikan als Charaktere noch schwer greifbar, aber eben auch faszinierend, da sie ganz eloquent alles zu durchschauen scheinen.

Die erste Folge versteht es meisterlich, durch ein relativ langsames Herantasten an die Sachverhalte, den Zuschauer in das Setting einzuführen, um dann mit einem Knall zu enden, den ich hier nicht spoilern will. So viel sei aber gesagt: Er unterstreicht auf beeindruckende Art und Weise, wie Psychologie und Informationen richtig ausgespielt werden.

Eine Sache, die ein klein wenig negativ ins Gewicht fällt, ist die Sprachproblematik. Der amerikanische vermeintliche Spion ist dabei sogar super synchronisiert - sein Englisch ist verständlich und sein Japanisch hat einen merklichen, aber nicht übertrieben klischeehaften Akzent. Aber dann ist da der Spion Miyoshi, der als Dolmetscher auftritt - und dessen Englisch, bzw. das von seinem Sprecher Hiro Shimono, ist ziemlich grauenvoll. Man soll den einen Satz den er in der Folge sagt wohl auch nicht verstehen, zumindest ist er anders als andere Aussagen in Englisch nicht für das japanische Publikum untertitelt, aber trotzdem.

Leider hat man sich hier entschieden, für die Spione lauter ziemlich bekannte Sprecher zu casten (unter anderem auch Jun Fukuyama, am bekanntesten in der Rolle von Lelouch Lamperouge aus Code Geass) und nicht welche, die den Part des weltgewandten Spions mit super Englischkenntnissen gut spielen können. Oder vielleicht werden Japaner, die gut Englisch können, einfach nicht Synchronsprecher. Hoffen wir also, dass sich die restlichen Missionen hauptsächlich innerhalb Japans abspielen und wir nicht all zu oft mit dieser Sprachverstümmelung konfrontiert werden.

Trotz dieser Krittelei an Kleinigkeiten bietet der Anime Joker Game einen beeindruckenden Auftakt für eine Serie, die hoffentlich so realistisch und spannend bleibt, wie sie angefangen hat.

SimulReview Spring '16: Hundred Hundred, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Spring '16: Masterpost

Hundred
ハンドレッド

Anbieter:

Crunchyroll
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keine (SD, Werbung, Simulcasts 1 Woche später)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei, Simulcasts sofort)

Ausstrahlung ab:
 

4.4.2016 (MO)
20:45 Uhr

 

Story

Hayato Kisaragi ist eigentlich einer von dutzenden neuen Schülern in Little Garden, einer schwimmenden Schule. Doch weil er beim Einstellungstest die höchste Hundred-Reaktionszahl aller Zeiten hatte, ist er bereits in aller Munde. Noch dazu zieht er bei der Einschulungsfeier ungewollt die Aufmerksamkeit auf sich: Zwei Schülerinnen verspäten sich, weil sie ihn begrüßen wollten, und sollen der Schule verwiesen werden. Hayatos Sitznachbar und neuer Freund Emil erhebt lautstark Einspruch. Hayato schlägt sich auf ihre Seite und erhält die Chance, sie alle zu rehabilitieren. Dazu muss er nur die Schülersprecherin Claire Harvey in einem Duell schlagen.

Jitsch findet...

Da hätten wir ihn: Den Magische-Schule-Harem-Anime. Und bei diesen Anime habe ich ständig das Gefühl: Kennst du einen, kennst du alle. Hundred hat es bei mir aber irgendwie geschafft, dieses Gefühl trotz einer gewissen Vorhersehbarkeit nie all zu stark aufkommen zu lassen, oder vielmehr, es zumindest nicht negativ ins Gewicht fallen zu lassen. 

Was dazu beiträgt, dass ich die Serie nicht sofort abschreibe, sind mehrere Dinge, die sich vor allem aus den Vergleich mit ähnlichen Serien des Genres ergeben. Hayato ist kein Genie, er hat zwar diese hohe Reaktionszahl, aber dafür verständlicherweise noch kaum Übung im Umgang mit seinen Fähigkeiten. Ansonsten bleibt er ziemlich normal - aber nicht auf die forcierte Weise, wo alles getan wird, um ihm total "normale" Eigenschaften zu geben. Er hat zum Beispiel erst mal keine Lust, sich mit der Schülersprecherin anzulegen. Was auch schön ist, dass er keine nervige Kindheitsfreundin hat (oder gar mehrere) wie z.B. der Hauptcharkter in IS -Infinite Stratos-.

Wobei das auch nicht so ganz stimmt. Sein Mitschüler Emil ist nämlich eigentlich ein Mädchen. Das ist kein Spoiler, man merkt es einfach an der Statur und der hellen Stimme, und einmal wird "er" sogar von jemandem als Emilia angesprochen, aber gleich "korrigiert". Nichtsdestotrotz bringt dieser kleine Kniff, dass Hayato nicht sofort ein süßes Mädchen an der Backe hat, etwas frischen Wind. Natürlich bleibt es dabei trotzdem nicht aus, dass Hayato in ihr gemeinsames Zimmer (natürlich teilen sie sich eins!) stolpert als "Emil" gerade aus der Dusche kommt, aber noch kommt er nicht drauf, warum "er" deswegen gleich austickt. Massiver Fanservice bleibt aber bisher aus.

Ja, ich weiß auch nicht. Letzten Endes gibt es nichts, was die Serie besonders positiv hervorhebt, das gilt auch für die mittelmäßigen Zeichnungen und den unauffälligen Soundtrack, aber aus irgendeinem Grund habe ich sie als absolut anschaubar empfunden. Wer nicht immer super innovative Serien braucht oder einfach etwas leicht verdauliches für zwischendurch, kann sicher mal reinschauen.

SimulReview Spring '16: Cerberus Seisen Cerberus, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Spring '16: Masterpost

Cerberus
聖戦ケルベロス 竜刻のファタリテ
Seisen Cerberus: Ryūkoku no Fatalite

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Crunchyroll
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keine (SD, Werbung, Simulcasts 1 Woche später)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei, Simulcasts sofort)

Ausstrahlung ab:
 

4.4.2016 (MO)
20:15 Uhr

  

Story

Vor Jahren versuchten Hiiros Eltern, mit Hilfe drei magischer Gegenstände den bösen Drachen Daganzord zu versiegeln. Jahre später ist er als umherwandernder Schwertkämpfer in die Stat Linsecuses gekommen, die von einem gierigen Geschäftsmann tyrannisiert wird. Zunächst muss er sich allerdings mit ein paar Kindern herumschlagen, die ein Medaillon stehlen, das er gut gebrauchen kann.

Als eins der Kinder dem Geschäftsmann den kostbaren wünscheerfüllenden Juwel Gran Trowa zu stehlen versucht, droht dessen Hinrichtung. Doch das kann Hiiro trotz allem nicht tatenlos mit ansehen, zieht damit aber den Zorn des Herrschers auf sich. Gerade als dieser die Macht Gran Trowas nutzen will, um Hiiro zu pulverisieren, zeigt sich ein dunkler Schatten - der böse Drache Daganzord.

Jitsch findet...

Es ist unglaublich, wie viele Parallelen diese Serie mit dem von mir zuvor reviewten Re:Zero hat - und wie augenfällig der Qualitätsunterschied ist. In beiden wird von einem blonden, kleinwüchsigen Dieb ein wertvolles Medaillon gestohlen - und dennoch sind die Serien im Tonfall völlig unterschiedlich.

Cerberus macht schon mit seiner Einstiegsszene auf super ernst. Zunächst scheint es, als solle eine vollbusige Frau geopfert werden, nur damit sie ein Schwert zieht und zusammen mit ihrem Mann und ihrem Sohn versucht, Daganzord zu versiegeln. Nach dem Zeitsprung ist Hiiro zu einem jugen Mann mit gruselig langen Wimpern geworden, der schwarz trägt, ein großes Schwert schwingt und natürlich von Yoshitsugu Matsuoka vertont wird, der schon Kirito in Sword Art Online seine Stimme lieh. Ich muss sagen, ich finde es langsam ein bisschen nervig, wie er immer als der Hauptcharakter gecastet wird, ob in SAO, Is It Wrong to Try to Pick Up Girls In A Dungon?, Shogkugeki no Soma oder Sky Wizards Academy, um nur ein paar zu nennen. Zumal er in gleich zwei der Serien auch einen schwarz gekleideten Schwertkämpfer spricht.

Die Serie versucht allerdings, da ein bisschen mit den Erwartungen zu spielen. Gegen Ende der Episode zeigt sich, dass von seinem Schwert nur die Scheide riesig ist, das Schwert selbst aber normal groß, und dass er damit nicht mal besonders gut umgehen kann. Die Enthüllung soll lustig sein, zieht aber nicht so richtig, zumal er sich dadurch in große Not bringt und es einfach so rüberkommt, als sei er auch noch extrem doof oder schlicht lebensmüde. Dazu kommt noch eine Klischeeszene, in der er nachdenklich "Freunde...?", murmelt, weil er anscheinend nie selbst welche hatte. Und wie es den Anschein macht, hat er seit jenem Versiegelungsversuch eine schicksalhafte Verbindung zu Daganzord, der wohl nicht umsonst auftaucht, als er gerade fast stirbt. Klingt ein bisschen nach Harry Potter und Voldemort, zumal Hiiro auch ein gezacktes Mal davongetragen hat, auch wenn es nicht auf seiner Stirn ist.

Zu den anderen Charakteren lässt sich auch nicht viel Bindung aufbauen, die Folge legt mehr Wert auf Hiiros artistische Fähigkeiten und seine Verfolgungsjagd mit den Kindern. Dazu kommt noch eine eher zufällig wirkende Szene, in der eine Eismagierin vorkommt. Dem Coverposter zufolge werden demnächst noch weitere hübsche Mädchen zu Hiiro stoßen - und fertig ist der Harem.

Wirklich überzeugt hat mich an diesem Auftakt so gar nichts - die Charakterisierung ist mau, die Story noch nicht so wirklich ins Rollen gekommen und die Animationen auch nicht gerade überragend. Wenn schon Fantasy, dann doch lieber Re:Zero, das hat mir deutlich besser gefallen.

SimulReview Spring '16: Re:ZERO Re: Zero, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Spring '16: Masterpost

Re:ZERO -Starting Life in Another World-
Re:ゼロから始める異世界生活
Re:Zero Kara Hajimaru Isekai Seikatsu

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Crunchyroll
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keine (SD, Werbung, Simulcasts 1 Woche später)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei, Simulcasts sofort)

Ausstrahlung ab:
 

3.4.2016 (SO)
20:35 Uhr

  

Story

Subaru denkt, er guckt nicht richtig, als er sich statt auf dem Parkplatz eines Convenience Store plötzlich in einer mittelalterlichen Stadt voller seltsamer Gestalten steht. Ihm ist sofort klar: Er wurde in eine fremde Welt beschworen, bald wird in ihm die Magie erwachen und er wird mit seiner schönen Beschwörerin zusammen das Böse bekämpfen! 

Dass daraus nichts wird, merkt er schnell. Ohne Geld bekommt er nicht mal einen Apfel und dann rennt er auch noch in drei zwielichtige Typen hinein, die ihn ausrauben wollen und ihn verprügeln. Zum Glück schreitet ein hübsches Mädchen ein, das eigentlich eine Diebin verfolgt, aber Subaru nicht einfach so zurücklassen mag. Nachdem die beiden sich einander vorgestellt haben, machen sie sich auf den Weg, die Diebin zu finden, nichtsahnend was sie in der üblen Gegend, in die sie die Suche führt, erwarten wird...

Jitsch findet...

Der Plot mit dem Stubenhocker-Otaku, der plötzlich in eine andere Welt kommt, ist irgendwie schon Standard, inklusive der Erwartungen, die ein Otaku halt so mitbringt wie das passiert. Gerade letzte Season lief Kono Subarashii Sekai ni Shukufuku wo, eine rein auf Comedy getrimmte Variante dieses Plots. Re:Zero ist trotz des relativ ähnlichen Einstiegs und dem Fakt, dass in beiden Serien der Hauptcharakter im Jogginganzug durch die Fantasywelt latscht, ganz anders. 

Es fängt schon damit an, dass die Serie ihre Charaktere ernst nimmt. Subaru macht sich als Hauptcharakter ziemlich ordentlich: Er hat manchmal gute Ideen, manchmal sagt er auch dumme Sachen. Physisch ist er durchschnittlich. Die Erklärung, dass er Krafttraining als Ausgleich macht, weil er den lieben langen Tag nur Games daddelt, macht sehr viel Sinn. Die Halbelfe, die er kennenlernt, macht sich ebenfalls gut: Sie ist durchschaubar und massiv unehrlich zu sich selbst und anderen, aber nicht auf die tausendfach abgenudelte Tsundere-Art. Die erste Episode hat die doppelte Länge einer typischen TV-Episode und konzentriert sich eigentlich die gesamte erste Hälfte auf das Kennenlernen von ihr und Subaru. Es passier tatsächlich nicht viel, aber die Annäherung der beiden wirkt sehr natürlich und ist schön anzusehen.

Und das ist wichtig, denn kurz nach Beginn des zweiten Teils der Doppelepisode kommt der Twist. Sie stirbt. Er stirbt. Und dann steht er plötzlich wie zu Beginn der Episode wieder vor dem Gemüsehändler, der ihn abweist weil er kein Geld hat. Der Titel klingt nicht nur so ähnlich wie der des Openings von Erased (Das Opening heißt Re:Re), es liegt dem auch eine ähnliche Idee zugrunde: Alles noch mal von vorne anfangen. Nur, dass Subaru bis zum Ende der Episode nicht so richtig schnallt, dass er in der Zeit zurückgeworfen wurde. Wie sich das ganze weiter entwickeln wird, bleibt abzuwarten - ob er sein gutes Verhältnis zu dem Mädchen, das sich ihm als Satera vorgestellt hat, zum Beispiel, aber vor allem, ob er diesmal am Leben bleibt.

Mich hat dieser Auftakt sehr begeistert. Auch ohne den Twist hätte ich die Episode gut gefunden, bleiben doch die Charaktere glaubwürdig und sympathisch, aber mit dem Twist ist die Serie wirklich etwas Besonderes, das aus dem Meer der Fantasy-Abenteuer in einer fremden Welt deutlich hervorsticht. Ich würde jedem empfehlen, einen Blick zu riskieren!

SimulReview Spring '16: Gundam Unicorn Re:0096 Gundam, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Spring '16: Masterpost

Mobile Suit Gundam Unicorn Re:0096
機動戦士ガンダムUC <ユニコーン> RE:0096
 

Anbieter: Crunchyroll ►Link

DAISUKI ►Link

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keine (DAISUKI, CR: SD, Werbung, Simulcasts 1 Woche später)

4,99 € / Monat (CR: HD, Werbefrei, Simulcasts sofort)

Ausstrahlung ab:
 

3.4.2016 (SO)
0:30 Uhr

  

Story

Rund 100 Jahre sind vergangen, seit die Menschheit das Zeitalter Christis für beendet erklärte und eine neue Zeitrechnung begann. Auf der Kolonie Industrial 7 geht das Leben einen ruhigen, aber geregelten Gang. Nur der junge Banagher Links scheint sich nach mehr zu sehnen. Als er ein Mädchen im luftleeren Raum der Kolonie sieht und sie mit Hilfe einer "geborgten" Arbeitsdrohne rettet, geraten die Dinge in Bewegung. Denn dem Mädchen zufolge könnte es einen neuen Krieg geben, wenn sie nicht schnell etwas unternehmen.

Jitsch findet...

Als Experte des Gundam-Franchise kann ich mich nicht wirklich bezeichnen, deshalb fällt mir auch dieses Review eher schwer. Denn anders als Iron-Blooded Orphans, von dem gerade erst die erste Staffel zu Ende ging, steht diese Serie nicht komplett allein da. Das heißt konkret, dass sich in Gesprächen relativ viel auf Ereignisse bezogen wird, die Teil der so genannten Universal-Century Timeline des Gundam Franchise sind. Man kann trotzdem noch verstehen, was die Charaktere antreibt, aber die Politik im Hintergrund bleibt erst mal ein bisschen unverständlich, wenn von den erwähnten früheren Konflikten in dem Universum keine Ahnung hat. Für einen groben Überblick empfehle ich (für Leute mit Englischkenntnissen) übrigens dieser Artikel von Lauren Orsini auf ANN, dem man auch entnehmen kann, welche Serien man sonst noch schauen müsste um die Hintergründe zu verstehen.

Inhaltlich passiert in der ersten Episode noch nicht all zu viel. Banager starrt ständig abwesend ins Weltall. Irgendwo da draußen gibt es einen Kampf zwischen zwei Gundams, übrigens ausgestattet mit Lichtschwertern. Für den unbedarften Zuschauer (vielleicht auch generell) ist nicht klar, zu wem man in diesem Kampf halten soll. In der Nähe der Kolonie wird ein neues Gundam-Modell getestet. Und am Ende kommt es zu der in der Story beschriebenen Rettung des geheimnisvollen Mädchens.

Ansonsten: Unicorn ist die TV-tauglich zurechtgeschnittene Fassung einer 7-teiligen OVA, die 2010 bis 2014 erschien. So alt ist das eigentlich noch gar nicht, trotzdem hat die Serie ein definitives Retro-Feeling. Das liegt wohl auch an den Charakterdesigns, aber auch die Zeichnungen wirken ein wenig ungewohnt. Vielleicht liegt es daran, dass wirklich alles ohne die mittlerweile beliebten 3D-Computermodelle gemacht ist. Letztlich ist die Animation auch deshalb hochwertiger, weil sie anscheinend größtenteils unverändert aus der OVA übernommen wurde, die einfach mehr Geld zur Verfügung hatte als eine durchschnittliche TV-Serie. Besonders beeindruckend sind dabei die Kameraperspektiven, es wird unglablich toll mit Bewegung gearbeitet. Auch der Soundtrack kann sich hören lassen, ist er doch von Hiroyuki Sawano, der mittlerweile eine Hausmarke für epische Musik ist.

Zusammenfassend ist die Serie wohl eher für langjährige Kenner des Gundam-Franchise, wobei die wahrscheinlich auch schon die OVA gesehen haben werden. Als Neueinsteiger könnte man es aber auch wahrlich schlechter treffen - selbst wenn man die Politik noch nicht ganz versteht, sieht es wirklich toll aus und hat einen super Soundtrack. Wer dem Mechagenre nicht abgeneigt ist und ein bisschen realistischere Designs bevorzugt, sollte mal reinschauen.

Die Serie gibt es wie schon Iron-Blooded Orphans auf DAISUKI und Crunchyroll, diesmal allerdings ohne dass man bei letzterem eine Woche länger wartet. Wer schon ein Crunchyroll-Abo hat wird es sicherlich dort schauen, für alle anderen bietet DAISUKI die Serie kostenlos in maximaler Auflösung an.

SimulReview Spring '16: Ace Attorney Ace Attorney, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

EDIT: Siehe unten

Zur Reihe: SimulReview Spring '16: Masterpost

Ace Attorney
逆転裁判 ~その「真実」、異議あり!~
Gyakuten Saiban ~Sono "Shinjitsu", Igi ari!~

Anbieter: Crunchyroll

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keine (SD, Werbung, Simulcasts 1 Woche später)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei, Simulcasts sofort)

Ausstrahlung ab:
 

2.4.2016 (SA)
13:00 Uhr

  

Story

Der junge Assistenzanwalt Phoenix "Nick" Wright verhandelt heute seinen ersten Fall. Und der hat es gleich in sich: Angeklagt ist ein guter Freund von ihm, Larry Butz - wegen Mordes. Wird Nick den Beweismitteln der Staatsanwaltschaft etwas entgegensetzen können, um zu beweisen, dass Larry nicht, wie ihm vorgeworfen wird, mit einer als Uhr funktionierenden Statue seine Freundin Cindy erschlagen hat?

Jitsch findet...

Der Anime basiert auf der bekannten Spielereihe, und deren Fans werden wohl sowieso anschalten. Aber lohnt sich Ace Attorney auch für Neulinge? Ich muss an dieser Stelle sagen, dass ich zwar schon diverse auf Games basierende Anime gesehen habe, mich diese aber selten überzeugt haben. Ace Attorney reiht sich da dem ersten Eindruck nahtlos ein: Das Prinzip mag als Spiel, wenn man selber mitmischen kann, super funktionieren, wenn man aber zum reinen Zuschauern verdonnert ist, ist es ziemlich langweilig.

Fast die ganze Episode spielt sich im Gerichtssaal ab und alles was passiert ist, dass die Leute reden. Hin und wieder werden Flashbacks eingebaut, aber das macht es nicht unbedingt spannender. Was auch nicht hilft ist, dass der Zuschauer schon in den ersten 10 Sekunden den eigentlichen Täter bei seiner Tat sieht, der in der Gerichtsverhandlung als einziger Zeuge auftritt. Der Fall ist überhaupt ziemlich simpel angelegt: Eine Zeugenaussage des Täters lässt sich nach viel Diskussion und dem Heranziehen vom Obduktionsbericht und zwei Beweisstücken als erfunden beweisen. Was bei mir auch Kopfschütteln hervorgerufen hat ist, dass (wohl getreu dem Spiel, aber nicht wirklich realitätsnah) von Seiten Nick keinerlei Vorrecherche oder gar Absprache mit seinem Mandanten Larry vorliegt. Selbst den Obduktionsbericht liest er sich erst in der Verhandlung, anscheinend das erste Mal, durch.

Was die Serie retten könnte, sind die Charaktere, tun sie aber meines Erachtens nicht. Nick selbst bleibt relativ blass, er ist mit Ernsthaftigkeit dabei und wirkt stellenweise ein bisschen verplant, aber ansonsten ist sein Charakter schwer greifbar. Larry ist vorlaut und nervt ziemlich. Insgesamt geht auch die Tragweite des Falls völlig verloren: Larry hat seine feste Freundin verloren, wurde als deren Mörder angeklagt und erfährt in der Verhandlung noch dazu, dass sie anscheinend eine Affäre hatte - eigentlich müsste ihm das ziemlich an die Nieren gehen, stattdessen hampelt er im Gerichtssaal herum und zeigt weder Trauer noch Zorn noch sonst irgendeine Emotion, die in seiner Situation nachvollziehbar wäre.

Der Vorschau nach wird die nächste Episode ein bisschen ernster, aber mich hat die Serie damit schon komplett verprellt. Hätte man nicht sofort dem Zuschauer gezeigt, wer der echte Mörder ist und Larrys Umgang mit dem Tod seiner Freundin etwas nachvollziehbarer gemacht, hätte das schon anders aussehen können.

Bei Crunchyroll werden in den Subs übrigens tatsächlich die Namen aus der deutschen / amerikanischen Version des Videospiels benutzt. Und meiner Meinung nach irritiert es schon massiv, wenn man hört dass die Charaktere "Naruhodou" sagen, in den Untertiteln aber "Phoenix" steht, um nur ein Beispiel zu nennen. Ich dachte zunächst, dass das rechtliche Gründe hat (ähnlich wie in den Yu-Gi-Oh! Subs bei Crunchyroll die englischen Kartennamen benutzt werden statt Übersetzungen der japanischen), stellte dann aber fest, dass in den englischen Untertiteln regulär die japanischen Namen benutzt werden. In Englisch gibt es nur eine alternative Untertitelspur mit den Game-Namen. Für das deutsche Release hat man sich wohl gedacht, dass die Fans der Spiele lieber die vertrauten Namen sehen möchten und vielleicht stimmt das auch.

Denn insgesamt kann ich keinen Grund erkennen, die Serie zu schauen, wenn man nicht schon die Spiele gespielt hat und die liebgewonnen Charaktere unbedingt mal in Bewegung sehen möchte. Ich kann mir allerdings auch nur schwer vorstellen, wie das für Kenner des Spiels spannend sein soll, falls die Fälle nicht massiv umgeschrieben werden - ansonsten weiß man ja schon vorher, wer der Täter ist und wie die Beweisstücke zum Einsatz kommen müssen.

EDIT: Crunchyroll hat bezüglich der Namensgebung mittlerweile eine kleine Kehrtwende vollzogen: es gibt nun eine alternative Untertitelspur, in der die japanischen Namen der Charaktere benutzt werden. Dies kann man im Video mit Rechtsklick umschalten.

SimulReview Spring'16: The Lost Village The Lost Village, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

Zur Reihe: SimulReview Spring '16: Masterpost

The Lost Village
迷家‐マヨイガ‐
Mayoiga

Anbieter: Crunchyroll

Link zur Serienseite

Kosten:
 

keine (SD, Werbung, Simulcasts 1 Woche später)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei, Simulcasts sofort)

Ausstrahlung ab:
 

2.4.2016 (SA)
3:30 Uhr

  

Story

Eine Gruppe von "Auserwählten", die intelligent genug waren eine in den Tiefen des Internets versteckte Seite aufzuspüren, ist auf dem Weg in eine Art gelobtes Land. Das Dorf Nanakimura soll auf keiner Karte verzeichnet und selbst der Polizei nicht bekannt sein. Dort wollen die 30 jungen Männer und Frauen ein neues Leben beginnen, während sie offiziell mit der Absicht, Selbstmord zu begehen, verschwunden sind.

Die Gruppe ist ein bunter Haufen an Personen mit unterschiedlichsten Gründen für den Ausstieg, die sich gegenseitig nur unter Pseudonymen wie "Jigoku no Gouka" (Höllenfeuer) oder "Soy Latte" kennen. Doch schon auf dem Weg ins Dorf gibt es Ärger: Der Busfahrer, der mit der Aktion an und für sich nichts zu tun hat, findet, dass es ziemlich voreilig von den jungen Leuten ist, einfach neu anzufangen statt sich durchzubeißen. Wenn sie schon offiziell Selbstmord begehen können, können sie doch genau so gut bei einem Unfall sterben...

Jitsch findet...

Wirklich viel lässt sich anhand der ersten Episode über "The Lost Village", auch "Mayoiga" (wörtlich etwa "Haus der Verirrten") noch nicht sagen. Der Hauptfokus beim Auftakt liegt daran, die Charaktere kennenzulernen. Dafür sehen wir zunächst einmal die komplette Vorstellungsrunde, in der jeder der 30 sich mit Pseudonym vorstellt und ein paar Gespräche der Tour-Teilnehmer untereinander.

Besonderer Fokus liegt auf Mitsumune, einem durchschnittlichen Jungen über dessen Motivation für die Teilnahme wir noch nichts erfahren, der aber anscheinend emotionalen Ballast mit sich herumträgt und behauptet, sein Pseudonym zufällig gewählt zu haben, was nicht sehr glaubwürdig rüberkommt. Er und Speedstar aka Hayato, einer der anderen Teilnehmer, kennen sich schon von vor der Tour. Außerdem bandelt er mit dem Mädchen Saki an, das ein paar seltsame Angewohnheiten hat. Es sieht so aus, als wären die drei mit die wichtigsten Charaktere; nichtsdestotrotz haben eben alle 30 einen Namen und eine Vorgeschichte, die in der Serie eine Rolle spielen könnten.

Eindruck hinterlässt die erste Episode nicht nur durch ihre Charaktereinblicke sondern den in der Synopsis angesprochenen Einwänden des Busfahrers, der zunächst wie ein Statist wirkt undberechtigte Probleme damit hat, dass ein Haufen junger Leute (viele davon noch im Schüleralter) mal eben ihr altes Leben wegschmeißen wollen. Denn das wirft ein realistisches Licht auf die Unternehmung der jungen Leute, die bis dahin total aus dem Häuschen sind endlich auf dem Weg zu sein und sich sogar stolz gegenseitig ihre Abschiedsbriefe an ihre Familien vorlesen. So viel sei aber verraten: Der Busfahrer fährt die 30 Leute nicht auf dem Weg ins "Verlorene Dorf" in den Tod, sonst würde die Serie wohl auch mit 30 Geistern weitergehen.

Worauf genau die Serie inhaltlich hinauslaufen wird, lässt sich anhand von nur einer Episode gar nicht sagen. Erst ganz am Ende der Episode kommt der Bus überhaupt in Nanakimura an und es erscheint so gut wie alles möglich, wobei Mitsumunes seltsame Träume, die Gerüchte über Nanakimura und ein dort verbeitetes Kinderlied über Mord und Totschlag relativ eindeutig darauf zeigen, dass wir es hier am ehesten mit Psycho-Horror zu tun haben. Es erscheint mir vorstellbar, dass sich die "Auserwählten" im von der Außenwelt abgeschnittenen verlorenen Dorf gegenseitig an die Gurgel gehen ähnlich wie in Danganronpa, oder dass sie nach und nach von einem geheimnisvollen Mörder, einer Seuche oder einem Fluch dahingerafft werden wie in Another. Derzeit ist alles offen, aber ich rechne irgendwie nicht damit, dass alle Charaktere die Serie überleben.

Wer das im Anime-Bereich doch eher seltene Genre des Mystery-Horror-Genres zu schätzen weiß, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren. Der Auftakt ist schon mal vielversprechend!


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