Germanga-Review: Blood Stained Snow 1
Noch so ein Ding wo das Label "Germanga" nur so halb passt: Deutsche Autorin, Manga in Englisch.
Blood Stained Snow
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Autorin: | Genji Otori |
| Genre: | Action, Historisch | |
| Sprache: | Englisch | |
| Leserichtung: | Japanisch | |
| Preis: | 10€ | |
| Seitenzahl: | 162 |
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| Bestellung: | Im Onlineshop | |
| Status: | Bisher 1 Band, nicht abgeschlossen | |
| Leseprobe: | Hier auf Tapastic |
Story
Diese Welt wird von Kreaturen beherrscht, die "Drachen" genannt werden. Ihre Konflikte tragen diese mächtigen Wesen auf dem Rücken der Menschen aus - auch mit Hilfe so genannter Dragoons, Menschen, denen sie einen Teil ihrer Macht verleihen. Rikka, genannt "der kalte Tod", dient dem Drachen Cael und tötet in seinem Auftrag. Ihre langjährige Erfahrung und ihr Geshick lassen sie immer wieder überleben. Doch sie weiß auch eines: Der Tod ist niemals fair, oder ehrenhaft. Das muss auch der junge Kenji in seiner ersten Schlacht auf schmerzliche Weise lernen...
Review
Action Manga sind unter den selbst verlegten Werken in Deutschland nicht all zu oft vertreten. Wie auch schon die Auswahl in meiner Review-Reihe zeigt sind Genres wie Romance (einschließlich Boy's Love) oder Alltägliches deutlich beliebter. So ist Blood Stained Snow schon allein aufgrund seines Genres eine Ausnahmeerscheinung.
Aber was für eine Ausnahmeerscheinung! Dieses Werk strotzt nur so vor Dynamik. Kaum eine Seite, auf der nicht irgendeine epische Kampfszene passiert. Es fliegen die Fetzen, es spritzt das Blut (ja, es ist auch ziemlch brutal), Schwerter werden geschwungen oder Pferde geritten (gerne auch alles gleichzeitig). Die Autorin Genji Otori zieht alle Register der Erzählform Manga und verbindet dynamisch gezeichnete Körper mit gut eingesetzten Effektlinien und Speedlines sowie auf den Punkt gesetzte Soundwords. Diese sind übrigens allesamt in Japanisch und nicht transkribiert, könnten also auf den ein oder anderen etwas befremdlich wirken - aber letztlich reichen hier schon die Art wie sie geschrieben sind (fett, dünn, verwackelt...) und die Platzierung im Bild aus, um sich vorstellen zu können, was sie uns sagen wollen.
Wahnsinn ist auch das Ausmaß an Recherche, die die Autorin betrieben hat und im Nachwort beschreibt. Die Kleidung der Charaktere, wie die Toten auf dem Schlachtfeld angeordnet sind, die geologischen Gegebenheiten - nichts wird dem Zufall überlassen und alles ist bis ins letzte Detail gezeichnet.
Darüber ist es dann auch fast egal, worum es in der Story geht und wie die Charaktere sind, aber auch da enttäuscht Blood Stained Snow nicht. Der Fokus liegt auf Rikka, die nicht nur eine selbstbewusste Kämpferin ist, sondern gerade im Prolog auch durchaus ihre emotionaleren Momente hat und Mitgefühl für ihre Kameraden beweist, während sie gegenüber Feinden keine Gnade kennt. Als ihr Gegenpol fungiert der junge Kenji, der auf ihre Hilfe angewiesen ist und damit die Seite der Menschen verkörpert, unter den Revierkämpfen der Drachen zu leiden haben. Auch die Gegenseite bietet ein paar interessante Charaktere, zum Beispiel die Generälin Baash Ima, die ziemlich sadistisch rüberkommt, aber gerade deshalb faszinierend ist.
Die Story selbst lässt im ersten Band noch nicht ganz erkennen, ob es ein übergreifendes Ziel gibt oder ob wir einfach nur Einblicke in die alltäglichen Kämpfe von Rikka erlangen. Das erste Kapitel (nach dem Prolog) beginnt mit einem Gemetzel am Hof eines Drachen, allerdings bleibt unklar, wie Rikka, die wir verletzt sich entfernen sehen darin verwickelt war und wie die Szene chronologisch zum Rest des Bandes passt. Wenn die Actionszenen weiterhin so beeindruckend bleiben bin ich mir aber sicher, dass auch die kommenden Bände mich bestens unterhalten werden.
Fazit
★★★★☆ (4 von 5 Sternen)
Extrem gut gezeichnete Actionstory voller kompromissloser, aber nicht sinnloser Gewalt. Die Story bleibt noch ein wenig nebulös, aber allein für die großartigen Zeichnungen sollte man den Band zur Hand nehmen.