Zum Inhalt der Seite



SimulReview: 91 Days 91 Days, Anime-Review, Crunchyroll, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

SimulReview Sommer 2016 Masterpost

91 Days

Anbieter:

Crunchyroll
Link zur Serienseite

Kosten:
 

keine (SD, Werbung, Simulcasts 1 Woche später)

4,99 € / Monat (HD, Werbefrei, Simulcasts sofort)

Ausstrahlung ab:
 

8.7.2016 (FR)
20:30 Uhr
 

Story

In einer verschneiten Nacht im April muss der junge Angelo mitansehen, wie sein Bruder Luce und seine Eltern von der Mafia kaltblütig ermordet werden. Er selbst kann gerade noch entkommen und verlässt zu seiner eigenen Sicherheit die Stadt Lawless. Erst sieben Jahre später lässt er sich, nun unter dem Namen Avirio, wieder in der Stadt und bei seinem damaligen Kumpel Corteo blicken, der gerade Probleme mit der Mafia hat.

Er überredet Corteo, dessen schwarz gebrannten Schnaps an die Mafia zu verkaufen. Als sie eine illegale Kneipe aussuchen um ihre Ware dem dortigen Barkeeper schmackhaft zu machen, geraten sie jedoch prompt in eine heftige Auseinandersetzung: Zwei junge Männer haben Alkohol von der Orco-Familie stibitzt um ihn selbst zu vertreiben. Als ein hochrangiges Mitglied der Orco-Familie vor Ort auftaucht, tun sich Angelo und Corteo spontan mit den zwei diebischen Händlern zusammen - nichts ahnend, wem sie da wirklich helfen.

Jitsch findet...

Gangstergeschichten sind irgendwie ziemlich zeitlos. Man kann nicht behaupten, dass man sie in Animeform ständig vorfinden würde, aber Gangsta. ist noch gar nicht so lange her (dort gab es auch einen Angelo, Verzeihung, Arcangelo) und das jüngst beendete JOKER GAME ging mit seinen Spionagegeschichten in eine ähnliche Richtung. Besonders erinnert mich die Serie aber an das in Deutschland leider nie lizensierte Baccano!, aus der Feder des gleichen Autors wie Durarara!!, wo ebenfalls Streitigkeiten unter Mafiafamilien eine große Rolle spielen. Das sage ich auch deshalb, weil die Zusammenhänge nicht nur Zufall sind. 91 Days stammt vom gleichen Studio wie die zweite Staffel von Durarara!! und der Charakterdesigner und Chef-Animator Tomohiro Kishi war nicht nur daran sondern auch schon an Baccano! beteiligt.

Wer die genannten Serien kennt, der weiß auch schon ungefähr, worauf er sich bei dieser neuen Serie einstellen muss. Gruppendynamik und Intrigen spielen eine große Rolle, es gibt unberechenbare Charaktere und es wird (das vor allem wie in Baccano!) gerne mal mit Feuerwaffen wild in der Gegend herumgeballert. Was 91 Days erklärt anders macht ist der Fakt, dass die Serie allem Anschein nach ohne irgendwelche Fantasy-Einschläge auskommen wird. Da ist dann eben Einfallsreichtum gefragt; in der ersten Folge bastelt Corteo mit vergleichsweise bescheidenen Mitteln eine Brandbombe, was noch dazu geschickt mit eine Szene aus der Jugend von ihm und Angelo verknüpft wurde.

Der Auftakt ist großartig. Wenn auch nur kurz erhält man einen sehr prägnanten Einblick in die Familie von Angelo und kann ein Gefühl für seine Eigenarten bekommen, noch bevor das große Unglück passiert. Dialoge wirken natürlich, die Charaktere sparen aber milieutypisch auch nicht mit Kraftausdrücken und rüden Gesten. Vor allem sind sie wirkliche Charaktere mit Ecken und Kanten, wie der Typ der Alkohol verkauft, aber selbst keinen trinkt. Besonders schön anzusehen sind auch die lebendigen Gesichtsausdrücke, die noch mehr als bei Durarara!! im Fokus stehen und die Charaktere Bände sprechen lassen, ohne dass sie etwas sagen. Wie sich Angelos Sinnen auf Rache an der Vanetti-Familie in den kommenden 91 Tagen entwickeln wird? Ich bin gespannt, denn auch sein erklärter Gegner Nero Vanetti macht alles andere als einen unsympathischen Eindruck.

Erste Einschätzung

★★★★★  (5 von 5 Sternen)

Spannender Mafia-Thriller von einem im Thema versierten Animationsstudio. Der schreiberisch gelungene Auftakt lässt auf mehr hoffen und die Charaktere und ihre Ausdrucksweise ziehen in ihren Bann. Von mir gibt es eine 100%-ige Empfehlung.

SimulReview Sommer 2016 Masterpost



Zum Weblog