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SimulReview: Servamp Servamp, Anime on Demand, Anime-Review, Nipponart, Simulcast, SimulReview

Autor:  Jitsch

SimulReview Sommer 2016 Masterpost

Servamp
サーヴァンプ

Anbieter:

AoD (Nipponart)
Link zur Serienseite

Kosten:
 

Einzelepisoden:
2,49€ (Kauf)
0,99€ (Leihe 48h)
Serienlizenz
22,50€ (Kauf)
9,00€ (Leihe 48h) AoD-Abo: 31,45€
(bis 15.7. nur 23,95€)

Ausstrahlung ab:

6.7.2016 (MI)
18:00

 

Story

Mahiru ist immer der erste, der klaglos unbeliebte Aufgaben übernimmt - ewig zu diskutieren oder abzuwarten ob sich noch jemand meldet wäre ja umständlich - und Umständliches hasst er. Das ist auch der Grund, warum er ein entkräftetes Kätzchen, das er eines Tages auf der Straße findet, prompt mit nach Hause nimmt. Als er jedoch am nächsten Tag nach Hause kommt, findet er statt des Kätzchens, das er Kuro genannt hat, einen jungen Mann vor. Nicht nur das, dieser gibt sich auch als Vampir zu erkennen. Zu allem Übel wird zwischen ihnen ein provisorischer Vertrag geschlossen: wenn Mahiru den Vampir in den nächsten 24 Stunden von seinem Blut zu trinken gibt, wird er sein permanenter Meister und kann ihm Befehle erteilen. Die zwei sind sich zwra einig dass sie das nicht wollen, können sich aber bis der provisorische Vertrag verfällt nur wenige Meter voneinander entfernen.

Doch dann werden Mahiru und seine Freunde auf dem Weg zum Karaoke auf offener Straße von einem Vampir angegriffen. "Kuro" greift zwar widerwillig ein, ist aber geschwächt weil er zu lange kein Blut mehr getrunken hat. Mahiru sieht ein, dass es nur einen Weg gibt, wie er sich und seine Freunde retten kann...

Jitsch findet...

Hatte ich geschrieben, dass ich Orange nicht gucken mag weil ich mich in dem Hauptcharakter nicht identifizieren kann, ist bei Servamp das genaue Gegenteil der Fall. Mahirus Einstellung, dass man Dinge am besten selbst macht wenn man will dass sie getan werden, kann ich sehr gut nachvollziehen, was dem Charakter gleich persönliche Bonuspunkte beschert. Überhaupt machen die Charaktere den hauptsächlichen Reiz aus. Die Dynamik von "Kuro", der eigentlich Sleepy Ash heißt, und Mahiru, ist definitiv sehenswert, denn der Vampir ist das genaue Gegenteil von Mahiru. Obwohl beide behaupten, umständlichen Gegebenheiten aus dem Weg gehen zu wollen, interpretieren sie "umständlich" völlig gegensätzlich. Ash dabei auf klassische Weise, nämlich indem er am liebsten gar nichts macht außer Chips zu essen und zu zocken.

Dass sich die zwei am Anfang nicht ausstehen können ist daher klar, aber auch, dass sie im Laufe der Serie ein unschlagbares Team werden. Oder, nach Interpretation weiblicher Fans, so was wie ein Ehepaar. Diese Art von Fanservice kennt man ja heutzutage: Zwei nicht gerade hässliche männliche Charaktere pflegen eine platonische Beziehung die aus Sicht von BL-Verächtern völlig normal ist, aber für Fans von BL massenhaft Interpretationsspielräume und Anspielungen enthält. Allein schon dass die zwei nach Vertragsschluss wohl weiter zusammenleben müssen und eine Herr-Sklave-Beziehung haben ist eine Steilvorlage für massenhaft BL-Dōjinshi. 

Aber auch ohne diesen Fangirl-Bonus (wenn man ihn denn sieht) ist die Serie ordentlich. Mahirus Charakter wird gut anhand seiner Vergangenheit erklärt. Auch Ash macht keinen allzu schlechten Eindruck, da er zwar zu vielem keinen Bock hat, aber im Notfall dann doch eingreift. Anders als bei Taboo Tattoo fügen sich auch die lustigen Szenen gut ein, da die Serie insgesamt eher bunt ist, aber auch geschickt zwischen simplifiziert gezeichneten lustigen und gekonnt in Szene gesetzten ernsten Szenen wechselt. Der Gegner aus der ersten Folge tut zwar lustig, wird aber eindeutig als bedrohlich dargestellt und da wird auch nicht auf fließendes Blut verzichtet. Nur wo die Story hin geht - vermutlich müssen sich Mahiru und Ash in Zukunft mit mehr Vampiren herumschlagen - ist noch nicht so ganz klar.

Die Serie von nipponart lizensierte Serie läuft exklusiv auf Anime on Demand, anders als diverse von kazé lizensierte Serien, die parallel auch auf AKIBAPASS gezeigt werden. Bei AoD hat sich seit meinen letzten Reviews einiges getan - dieser Simulcast wie auch schon einige ältere Serien sind in einem neuen HTML5-Player zu sehen, der unter anderem auch das Umstellen der Sprache erlaubt, wenn es sowohl eine japanische als auch eine deutsche Synchro gibt. Auch ist schon seit der letzten Season deutlich transparenter wann die Serien kommen - mittlerweile auch deutlich näher an der japanischen Ausstrahlung, im Fall von Servamp liegen knapp 24 Stunden zwischen der Ausstrahlung in Japan und der auf AoD.

Nur an den Preisen wurde nicht radikal gedreht - es gibt jetzt zwar nur noch ein AoD-Abo (statt wie früher Standard- und Premium-Abo), das kostet aber genau so viel wie früher das Premium-Abo. Allerdings ist es derzeit heruntergesetzt, so dass man bei Abo-Abschluss bis 15.7. einiges an Geld sparen kann. Wer Interesse an mehreren der neuen Simulcasts hat oder das umfangreiche Programm vorhandener Serien nutzen will, sollte daher jetzt zugreifen! Wer heute ein Abo für die nächsten 360 Tage abschließt, zahlt pro Monat effektiv nur 6,25 € statt (beim regulären Abo mit Abschluss über 3 Monate) rund 10,50€. Wer sich nur für Servamp interessiert fährt dagegen wohl mit der Serienlizenz am besten - alle Folgen für 9 €, wenn man sie nicht mehr als einmal gucken will.

Erste Einschätzung

★★★★☆  (4 von 5 Sternen)

Eine Serie mit unterhaltsamen Hauptcharakteren, die eine interessante Dynamik haben. Den subtilen Fanservice für BL-LiebhaberInnen kann man mitnehmen oder ignorieren; auf jeden Fall bekommt man hier eine actiongeladene Story mit ansprechender Optik.

SimulReview Sommer 2016 Masterpost

Datum: 11.07.2016 18:34
Ja, Mahiru liegt irgendwo zwischen Perfektionist (wenn man andere ranlässt, wirds einfach nicht so wie es sollte), Sozialphobiker (über Zuständigkeiten diskutieren lieber vermeiden) und zwanghafter Helfer (sonst plagt gleich das schlechte Gewissen). Sympathisch und nachvollziehbar auf jeden Fall, zum Vorbild würde ich ihn mir aber lieber nicht nehmen, wenn mir die eigene Gesundheit lieb ist (auch ohne mich um einen Vampirsklaven kümmern zu müssen, würde ich so in einen Erschöpfungszustand hineinsteuern).
Die BL-Anspielungen müssen schon ziemlich subtil sein, ich hab davon in der ersten Episode nichts gemerkt, virelleicht auch weil die Charaktere alle keine Bishies sind, sondern eher durchschnittlich-normal aussehen. Aber so ein Chibi-Human-Kuro würde echt nen netten Schlüsselanhänger ergeben, dann passt die Kette auch gleich zum Character. ;)
Mein Japanreise-Blog: https://www.japannerd.de/
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Datum: 11.07.2016 20:43
> Sympathisch und nachvollziehbar auf jeden Fall, zum Vorbild würde ich ihn mir aber lieber nicht nehmen, wenn mir die eigene Gesundheit lieb ist [...].

Dem kann ich zustimmen. Leider bin ich ihm in der Hinsicht sowieso schon zu ähnlich :P

>Die BL-Anspielungen müssen schon ziemlich subtil sein, ich hab davon in der ersten Episode nichts gemerkt, virelleicht auch weil die Charaktere alle keine Bishies sind, sondern eher durchschnittlich-normal aussehen.

Da ist halt immer die Frage, was man noch als Anspielung interpretiert. In meinen Augen lädt halt allein schon die Charakterkonstellation recht offensichtlich zum Slashen ein. Und im Ending ganz am Anfang dieses Bishounen-Geglitzer und die einschlagenden Hände sieht für mich auch nicht gerade typisch Shounen-Anime aus ;)
Zudem ist das Opening von OLDCODEX. Die haben bisher Openings zu Free! und Kuroko's Basketball gemacht, beides Serien die auch dafür bekannt sind, dass bei weiblichen Fans sehr beliebt ist und wo es natürlich massenweise BL-Dojinshi gibt. Und zu Arata Kangatari, wo ich auch den Eindruck hatte, dass die "Beziehung" (eigentlich sind sie Todfeinde) zwischen den beiden männlichen Hauptcharakteren ziemlich, öhm, intim in Szene gesetzt wurde. Kurz gesagt ist OLDCODEX für mich DIE Band für BL-Fanservice-Anime und so richtig hat mich noch nichts vom Gegenteil überzeugt.

Aber wie gesagt, das ist genau die Art von subtilem BL-Fanservice die Leute, die nicht danach suchen, gar nicht mitbekommen.
„Um nach vorne zu kommen und dort zu bleiben, kommt es nicht darauf an,
wie gut du bist, wenn du gut bist,
sondern wie gut du bist, wenn du schlecht bist.“

Martina Navratilova


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