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Final Review: Kiznaiver Kiznaiver, AKIBAPASS, Anime-Review, Final Review, Simulcast

Autor:  Jitsch

(Ich wollt erst mal die letzten abgeschlossenen Serien reviewen, bevor ich mich in die SimulReviews stürze ;)

Kiznaiver
キズナイーバー

Anbieter: AKIBAPASS ►Link

 

Kosten:

8€/Monat (Abo)

2€/Folge o. 20€/Serie(unbegrenzt Streaming & Download)

Lief seit: 9.4.2016
Episoden: 12

SimulReview:

Hier

 

Story

Dem jungen Katsuhira ist alles gleichgültig, sogar, wenn ihn Mitschüler verprügeln um im Geld abzunehmen. Seine Jugendfreundin Chidori regt das wahnsinnig aus, doch es ist der muskulöse Tenga, der ihm eines Tages zur Hilfe eilt. Wohl nicht ganz zufällig gehören die drei zu einer Gruppe von Jugendlichen, die von der gleichaltrigen Noriko Sonozaki zu Versuchskaninchen für das so genannte Kizna-System werden. 

Hierdurch werden die Wunden der Jugendlichen miteinander verbunden - fortan spüren sie den Schmerz der anderen wie ihren eigenen. Doch dabei belässt Sonozaki es nicht: immer wieder bringt sie ihre Versuchsobjekte in Situationen, die ihnen abverlangen, sich einander gegenüber zu öffnen. Doch was genau beabsichtigt sie damit?

Jitsch findet...

Kiznaiver ist unglaublich bunt und dabei ein Anime, der die Adjektive "abgefahren" oder "freakig" so sehr verdient hat wie kaum ein zweiter, den ich kenne. Das trifft nicht nur auf die Story zu, auch die grafische Darstellung ist entsprechend abgehoben. Um das zu sehen muss man nur einmal das Opening schauen oder sich die Designs der überall präsenten Gomorin-Maskottchen anschauen.

Aber worum dreht sich die Story eigentlich? Das bleibt einem als Zuschauer auch lange unklar. Ohne dass die Serie sich in die Länge zieht, scheint es sich lange Zeit um eine lose Ansammlung von "Prüfungen" für die sieben Hauptfiguren zu handeln, die offensichtlich darauf ausgelegt sind, dass sie sich stärker miteinander anfreunden. Was genau das bezwecken soll, weiß man allerdings nicht - und der Witz ist wohl auch, dass rückblickend auch Sonozaki kein so klares Ziel vor Augen hat, wie man denken könnte. Den Inhalt kann man tatsächlich ganz gut damit zusammenfassen: sieben völlig unterschiedliche junge Menschen werden mit ungewöhnlichen Mitteln dazu gezwungen, Zeit miteinander zu verbringen - und werden dadurch echte Freunde. Das klingt zwar simpel und ein wenig abgedroschen, habe ich aber so überzeugend noch selten gesehen. 

Über die Story kann man deshalb auch wenig sagen, ohne auf die Figuren einzugehen. Diese sind, wie schon gesagt, extrem unterschiedlich. Die Charakterdesigns sind knallbunt und unterstreichen die Figuren - der großkotzige Tenga hat knallpinke Haare und trägt gerne Gelb, während die kühle, distanzierte Maki unauffällige braune Haare hat. Es wäre so leicht gewesen, hier mit gängigen Stereotypen zu arbeiten - genau das passiert aber nicht. Chidoris Art, sich um anderer Leute Probleme fast mehr zu kümmern als um ihre eigenen begegnet einem in Anime zum Beispiel oft positiv dargestellt, hat hier aber immer den negativen Beigeschmack, dass sie sich in Sachen einmischt, die sie eigentlich nichts angehen. Tsutomu wiederum wird als extremer Masochist eingeführt und bleibt das auch, ist aber auch mit einer der Charaktere, der die einsichtsvollsten Bemerkungen macht. Der Cast trägt die Serie einmal dadurch, dass es wirklich interessant ist, diese facettenreichen Persönlichkeiten kennenzulernen und zum anderen indem jeder von ihnen die Ereignisse der Serie anders aber stets nachvollziehbar erlebt und sich entsprechend entwickelt. Beeindruckend ist auch, wie die sieben Figuren plus Sonozaki ihren Platz in der Story haben, ohne dass jemand zu kurz kommt oder untergeht.

Die größte Stärke von Kiznaiver sind aber die Emotionen, die mehr und mehr im Fokus der Story stehen und eine riesige Bandbreite abdecken. Dass man gegen manche Emotionen nichts tun kann. Oder dass sie sich auch manchmal widersprechen. Dass man sich gegen sie abkapseln möchte. Oder etwas vortäuscht. Und vor allem: Wie schwer, aber lohnend es ist, die Gefühle anderer verstehen zu wollen. Das alles verpackt in stimmungsvolle Bilder, die mich oft mehr an das Studio Shaft (Madoka Magica, Monogatari Serien) erinnert haben als an die bekannten Werke des herstellenden Studio Trigger (Kill la Kill). Der Zeichenstil ist mit seinen klaren Linien und starken Schatten schnell wiedererkennbar und die Animationen flüssig wie man es von TV-Produktionen sonst kaum kennt.

Von Peppermint wird die Serie in gewohnt hoher Qualität auf ihrem zu Beginn der Spring-Season gestarteten Portal AKIBAPASS gezeigt. Der Vimeo-Channel wurde dagegen anscheinend mittlerweile eingestampft. Die 8 Euro für das monatliche AKIBAPASS-Abo lohnen sich zugegeben erst wenn man ein paar mehr Simulcasts schaut oder die Gelegenheit nutzt, sich mal ein paar ältere Serien aus dem wachsenden Katalog anzuschauen. Es gibt aber auch einen einmonatigen kostenlosen Probezeitraum für neue User. Die Kaufoption, die sogar zum Download berechtigt, ist außerdem soweit ich weiß auf dem deutschen Markt bisher einmalig.

Fazit

★★★★★  (5 von 5 Sternen)

Eine einprägsame weil komplett unkonventionelle Story über Gefühle und Emotionen, die unter die Haut geht. Von mir uneingeschränkt empfohlen.



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