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Blick in die Karten: Yu-Gi-Oh! Arc-V - Multiple Persönlichkeiten im Manga Yu-Gi-Oh!, Manga

Autor:  Jitsch

Blick in die Karten Masterpost

Dieses Review ist das letzte der "Blick in die Karten" Reihe und beschäftigt sich mit der Manga-Version von Yu-Gi-Oh! Arc-V, die wieder erst deutlich nach Beginn des Anime gestartet wurde und diesen begleitet. Während die Yu-Gi-Oh! Manga bisher für jede Serie von jemand anders gemacht wurden, hat man hier mit Shin Yoshida und Naohito Miyoshi das Duo beibehalten, das auch schon den Zexal-Manga gemacht hat.

Titel:

王ARC-V
[YūGiŌ ARC-V] (Japan)
Yu-Gi-Oh! Arc-V (Rest der Welt)

Künstler: Naohito Miyoshi
Story: Shin Yoshida
Veröffentlichung: Seit 2015 (Japan)
Kapitel: bisher 11 (Stand 4.7.16)
Mangabände: bisher 1

 

Legale Verfügbarkeit

Der Manga läuft noch, wird aber parallel zur Veröffentlichung in der monatlich erscheinenden japanischen Zeitschrift V-Jump auch monatlich in der eigentlich wöchentlich erscheinenden amerikanischen Ausgabe von Shonen Jump veröffentlicht. Diese gibt es nur digital, man kann sie auf Viz Manga abonnieren, aber wieder nur, wenn man aus den USA/Kanada zugreift oder einen Proxy benutzt. Wie die Vorgänger werden die Kapitel auch nach und nach in Sammelbänden erscheinen, die man dann wieder importieren kann.

Synopsis

Yuzu Hiiragi möchte die Duel School ihres Vaters Shūzō retten, die kurz vor dem Bankrott steht. Im von der Leo Corporation gesuchten „Phantom“, dem jungen Yūya Sakaki, sieht sie einen potenziellen Magneten für neue Schüler. Doch als sie ihm begegnet, erfährt sie, dass er nicht nur ein Spaßmacher ist, sondern ein konkretes Ziel verfolgt: Die Karte Genesis Omega Dragon. In Kombination mit dem Real Solid Vision System der Leo Corp. wäre diese in der Lage, die Welt zu zerstören. Ist Yūya ein Bote der Zerstörung, wie Reiji Akaba von der Leo Corp. behauptet? Oder ist es Reiji, der mit seiner Technologie die zerstörerische Macht der Karte entfalten will?

Über die Story

Bisher sind gerade einmal 12 Kapitel vom Arc-V Manga erschienen, weshalb ich über die Story noch kein wirkliches Urteil fällen kann.

 *
Die wichtigsten Plot-Punkte bisher

War Shin Yoshida bei Zexal sowohl Chefplaner des Anime als auch Storywriter des Manga, ist er bei Arc-V nur noch am Manga beteiligt. Das ist vielleicht ein Grund, dass der Manga diesmal wieder massiv vom Anime abweicht. Bisher sieht es so aus, als hätte die Story mit dem Anime gar nichts gemein, abgesehen vom Setting in Maiami und den Charakteren. Sie dreht sich um den Genesis Omega Dragon (abgekürzt G.O.D.), der die Welt zerstören können soll. Anscheinend um das zu verhindern ist Yūya auf der Suche nach der Karte, wird dafür allerdings von der LEO Corporation und Reiji Akaba verfolgt. Dessen Absichten sind noch völlig unklar, ebenso wie Yūyas Vergangenheit, an die er sich selbst nicht erinnert. Es wurde auch angedeutet, dass die Väter von Yūya und Reiji bei den Hintergründen ihre Finger im Spiel haben.

Es erscheint derzeit nicht außerhalb des Möglichen, dass der Manga die Situation nach einem (alternativen?) Ende des Anime, der derzeit aber ja auch noch nicht abgeschlossen ist, darstellt. Dafür spricht vor allem, dass Yūya im Manga eine vierfache Persönlichkeit hat und mit den aus dem Anime bekannten Doppelgängern aus den anderen Dimensionen verschmolzen ist - dass das im Anime irgendwann noch passiert, ist zumidnest denkbar. Ob und wie der Manga mit dem Anime zusammenhängt, ist allerdings bisher reine Spekulation.

Über die Charaktere

Bei den Charakteren wurde wieder einiges gedreht und gewendet, damit es zur Story passt. Das trifft wie bei GX vor allem auf den Hauptcharakter zu: Yūya ist im Manga ein selbstbewusster Entertainer, der zwar ein paar Erinnerungslücken hat, aber bei weitem nicht so labil ist wie im Anime. Er wirkt auch insgesamt älter, so dass man das Gefühl hat, der Manga-Yūya könnte ungefähr das sein, worauf die Entwicklung seines Anime-Ichs hinausläuft. Dazu trägt auch bei, dass seine anderen Ichs andeuten, Yūya solle sich besser nicht an sie erinnern - weil sie wie im Anime seine Feinde waren? Ute, Joeri und Hugo teilen im Manga alle mit  Yūya den Körper und können in Geisterform mit ihm kommunizieren. Außerdem kann sich Yūya quasi in sie verwandeln - er sieht dann anders aus und bei der "Verwandlung" in Hugo ist sogar ein D-Wheel dabei. Charakterlich entsrpechen die anderen Ichs ihren Anime-Versionen, nur Ute wirkt gelassener und nicht so hasszerfressen wie im Anime.


Yūya macht den Entertainer - die drei anderen Ichs

Bei den anderen Figuren gibt es nur kleinere Änderungen. Die Duel School von Yuzus Vater gehört diesem im Manga auch (im Anime war sie von Yūyas Vater eröffnet worden). Yuzu selbst ist ein bisschen enttäuschend – sie ist nicht selbst in Duellen aktiv und schmachtet lieber gut aussehende männliche Monster von Yūya an oder schiebt Eifersucht auf seine gut bestückten weiblichen Monster. Interessant ist auch, dass sie und Yūya sich nicht kennen, dessen andere Ichs aber andeuten, dass Yūya sie kennen müsste, wenn er keine Erinnerungslücken hätte. Wieso sie ihn aber auch nicht (er)kennt, erklärt das jedoch nicht.

Reiji ist wie im Anime einer, der sich nicht in die Karten blicken lässt. Zu seinen Handlangern zählen Sora und Shun, im Anime ja Figuren aus anderen Dimensionen. Shun ist hier aber eindeutig in der Welt von Yuzu aufgewachsen, während Sora rätselhafte Verbündete hat, die keine aus dem Anime bekannten Figuren sind, aber anscheinend aus einer anderen Dimension stammen. Shun und Sora verhalten sich ähnlich wie im Anime: Shun aggressiv, Sora als Psycho-Kind hinter der Maske eines Engelsgesichts.

Die Story fokussiert bisher komplett auf Yūya, der mit seinen vier Persönlichkeiten aber auch viel Abwechslung bietet. Was genau dahintersteckt, bleibt abzuwarten.

Über die Duelle

Wie im Anime werden Duelle mit allen denkbaren Beschwörungsmethoden und Real Solid Vision gefochten.


Joeri erbeutet mit Gewalt eine Action Card

Interessant sind ein paar geänderte Details: im Manga ist das Solid-Vision-Field nach außen hin abgeriegelt. Außerdem können Action Cards nur einmal pro Zug eingesammelt werden – das sorgt dafür, dass es teilweise zu erbitterten Kämpfen um die für den aktuellen Zug verfügbare Karte kommt. Überhaupt wirken die Duelle noch mehr als im Anime wie echte Kämpfe, in denen Mechaniken außerhalb der Regeln des Kartenspiels eine Rolle spielen. Zum Beispiel kann Shun in einem Duell einen virtuellen Felsbrocken zerstören, auf den Yūya springen wollte, und seine Monster müssen ihn festhalten, damit er nicht herunterfällt. Riding Duels spielen wie schon im Anime ebenfalls eine Rolle.

Abwechslungsreich wird es auch dadurch, dass Yūya durchaus auch mitten im Duell die Persönlichkeit wechselt und dann auch völlig andere Strategien und Karten benutzt.

Fazit

Ein Fazit kann ich jetzt wirklich noch nicht ziehen, aber der Manga beginnt als eine sehr mysteriöse Alternative zum Anime, die allerdings bisher auf die Cameo-Auftritte alter Lieblinge und Referenzen auf die früheren Yu-Gi-Oh! Serien verzichtet. Es bleibt definitiv spannend.

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