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Einzelposting: Gewinnspiel: GANTZ Realfilm


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Von:    Mysthnebel 16.09.2011 03:53
Betreff: Gewinnspiel: GANTZ Realfilm [Antworten]
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> Uuuh das seh ich aber gan(t)z anders, und ich bin selbst riesen Gantz Fan. Ich halte den Film für absolut großartig! Und sogar so großartig, dass er sich sofort in meine All Time Fav Liste meiner Lieblingsrealfilme katapultiert hat (in Sachen Anime und Manga ist er neben Evangelion sowieso schon Nr. 1 ;).

Aber was ist beispielsweise gut daran, dass im Film Nishi Kurono für seine "kreative" Tat lobt das Lauch/Zwiebel-Alien dümmlich mit dem Koffer geschlagen zu haben? Hätte er nicht eigentlich Kishimoto gratulieren müssen, dass sie nicht nur den Overall angezogen, sondern diesen auch sinnvoll eingesetzt und das Alien erfolgreich attackiert hat?
Kishimoto hatte in der Szene ja wohl eindeutig mehr Potential gezeigt eine Alienkillerin zu sein, als Kurono und darum geht es Nishi doch. Ich glaube, man hat die Rollen getauscht (Kishimoto trägt den Overall zuerst und nicht Kurono) damit man hurtig eine sexy Frau in hautengen Klamotten hat (weil massentauglicher), ABER man wollte dem Original-Plot noch ein wenig Genüge tun, damit Kurono dennoch seine Karierre als Nishi-Alienkiller-Unsympath-Nachfolger antreten kann. Und DAS wirkte komplett an den Haaren herbeigezogen und arg konstruiert.
Und was ist gut daran, dass die riesige Buddha-Statue den wahren Boss der Mission ablöst und diesen mir nichts dir nichts verschwinden lässt? Noch dazu gelangt Kurono in deren Kopf, weil er von ihr "gefressen" wird. Und natürlich alle "Oh Graus!" Selbst der dümmste massenmedienmanipulierte, chipsmampfende, sesselfurzende, sackkratzende Depp mit Patrick-Star-Stimme wird denken: "Heehee, klar, alle denken nur, er wäre gefressen worden in Wahrheit zerstört er das Monster nun von innen, höhöhöhö!" <_< *gnnnn* Ach nee...
Und was ist bitteschön gut daran, dass das gesamte Horror-Feeling in dem Gantz-Raum quasi nicht vorhanden war? Eine der Hauptessenzen von Gantz ist doch, dass ein Haufen völlig unterschiedlicher Charaktere miteinander klarkommen muss, was ja auch viel der Spannung ausmacht. Die Gefahr drohte ja nie nur von den Aliens. Aber im Film ist der einzige Aggressor, der vielleicht ein hitzibitzikleines bisschen gefährlich hätte sein können, der Yakuza ganz am Anfang. Ein bisschen Kontra hat auch der Priester später gegeben aber das war es auch. Außer den Hauptcharakteren waren alle anderen Gestalten im Gantz-Raum vollkommen passiv. (Der Film "Cube" hat das zehntausendmal besser hingekriegt)
Ich verstehe auch nicht wieso man den alten Mann Suzuki sofort mit ins Spiel bringt, wenn er sowieso kaum was sagt, fast gar nicht auftaucht und komplett nutzlos ist, weil er eigentlich noch nicht in den Plot gehört. Im Manga hoffe ich immer, dass alle Charaktere überleben, weil es mir immer leid tut, wenn einer sterben muss, im Film hingegen waren sie mir komplett gleichgültig.
Die extreme Gewalt in Gantz, wo Charaktere auf die kränkste Weise sterben, sogar Hauptcharaktere und alles gnadenlos gezeigt wird, empfinde ich ebenfalls als einen wichtigen Aspekt von Gantz. Einerseits freut es den inneren Gore-Liebhaber, andererseits ist man schockiert. Die Gewalt wird in keinster Weise verharmlost, wie sie es sonst fast immer wird und das ist auch der Grund weshalb ich fast nur noch Mangas für Erwachsene lese, weil die Kiddie-Mangas wie Bleach und Naruto es einfach nicht mehr bringen mit ihren Alibi-Verletzungen. Dass Menschen sehr zerbrechliche Kreaturen leider Spaghettimonsters sind, vergisst man dabei viel zu leicht. Dass ein einfacher Tritt in den Bauch schon zu inneren Blutungen führen kann, die tödlich enden, das scheint vielen überhaupt nicht klar zu sein. In Gantz ist es nun einmal so gnadenlos real. Ein falscher Schritt und du bist tot! Es gibt nichts, was dich davor retten kann, außer dein eigener Skill. Und dieses Feeling, dass in jeder Sekunde es schon vorbei sein könnte, dieses Gefühl vermittelt dieser Film mir nicht. (Ganz nebenbei zeigt Gantz auch ständig menschlichen Abschaum... Mobbing an der Schule. Das fällt im Film auch völlig flach.)
Und Tae-chan hätte auch wegbleiben können. Die verkörpert ja nichts der Tae aus dem Manga.
Also den Film hätte man viel besser machen können. Den Raum mit Laiendarstellern von der Straße vollzustopfen, die dann die Nebencharaktere hätten mimen können mit der ganzen Spontanität, die solch eine Situation mit sich bringt, hätte in meinen Augen eindeutig mehr von dem Feeling gebracht als eine merkwürdige Hippie-Japanerin oder... sonstwer... wen auch immer diese passiven Typen darstellen sollten.
Naja, so könnte ich noch weiter seitenlang meckern, aber es ist eigentlich nicht so, als wäre ich groß überrascht, dass der Film so stupide ist. Bisher war jede japanische Live-Action, die ich gesehen habe, dem Original in keinster Weise gerecht und einfach nur dumm. Ja, dumm! Wenn man vergleicht und genau hinschaut, dann muss man das doch einfach merken... vielleicht ist es Absicht, aber möglicherweise wird Fernsehpublikum nicht sonderlich viel Intelligenz nachgesagt, sonst würden sie sich wohl mehr Mühe geben... Okay, der Film hat einiges positives Feedback bekommen, also haben sie wohl recht was das angeht.
Trotzdem freue ich mich, dass der Film (warum auch immer) erfolgreich war, weil vielleicht gibts dann künftig mehr von Gantz. Gutes von Gantz, versteht sich! Aber Schlechtes geht auch... weil ich es liebe entertaint zu werden.
Unterlasst das Rauchen! Die Asche, die dabei herabfällt wird nachher die eigene sein!

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