Thread: Verschwörungstheorien - Wie geht man damit um?

Hallo,
ich habe aktuell Angst, dass ein Freund von mir zu einem richtigen Verschwörungstheoretiker wird. Zum Einen hat er aktuell die Impfkritik für sich entdeckt und postet da echt komische Sachen, wenn ich ihn darauf anspreche wird er schnell wütend und erzählt irren Mist, dass impfen gefährlich wäre und nur Geldmacherei.

Und auch andere Sachen, beispielsweise behauptet er, dass Cannabis Krebs heilen könnte, was ebenfalls von der Pharmaindustrie unterdrückt wird. Naja, so Schwurbelkram eben!

Ich weiß nicht so richtig wie ich damit umgehen kann und soll, ich möchte das nicht so stehen lassen, aber es fällt mir schwer, dagegen anzugehen. Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Oder Ideen wie ich argumentieren kann?

	Von:	junpeikyu	16.07.2019 20:55 Direktlink zum Posting
	Betreff:	Verschwörungstheorien - Wie geht man dam... [Antworten]

Es ist schwer, mit solchen Leuten zu sprechen...
Ich sage immer: okay, okay. Wenn die sich selbst in Gefahr bringen: Okay, jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Wenn er aber wie diese seltsame "Reichsbürgerbewegung" auch andere mit Waffen oder ähnlichem gefährdet hilft nichts mehr ausser halt Polizei.

Man kann Menschen nicht helfen, die sich sowas über Wochen, Monate, Jahre eintrichtern.
Irgendwann ist sowas fest im Gehirn. Wie Sprache. laufen. essen und trinken...

Habe auch eine Person im Umfeld, welche Verschwörungen Glaubt und z.B. sagt 5G würde irgendwann alle Ausrotten. Ein Lustiges Video dazu gibt es hier

~

Computer Science Engineer - SI

	Von:	DukeTeNebris	17.07.2019 03:15 Direktlink zum Posting
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es kommt natürlich darauf an, welchen Argumenten er zugänglich ist. Ist er ein gläubiger Esoteriker, der in Traumwelten mit Göttern, Geistern, geheimen Strippenziehern und bösen Hintermännern lebt, wird es schwer sein, ihn mit Vernunft und Realität zu konfrontieren.

Auch kommt es auf den Bildungsstand an. Zusammenhänge in den Naturwissenschaften, naturwissenschaftliche Forschung, Medizin und Pathologie begreift man nicht ohne gewisse grundlegenden Vorkenntnisse. Diesen gegenüber müßte er zumindest aufgeschlossen sein, sonst kann er mit Studien, Statistik und der wissenschaftlichen Methode nicht viel anfangen.

Wichtig ist Quellenkritik. Woher hat er seine Informationen? Aus einer oder mehreren Quellen? Wie zuverlässig sind diese (offenbar nicht)?

Sieht er die Qualitätsmängel seines Wissens und seiner Quellen ein? Will er dazulernen?

Für fast jede Behauptung von Esoterikern, Quacksalbern und Verschwörungsfreunden
gibt es Gegenbeweise und Argumente auf skeptischen und kritischen Websites.

Es ist kein Anzeichen geistiger Gesundheit,
wenn man in einem verrückten System als gut angepaßt gilt.

	Von:	abgemeldet	20.09.2019 16:51 Direktlink zum Posting
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> Diese Impfkritiker*innen finde ich persönlich auch enorm schlimm.
Ich find' die super. Irgendwer muss ja mal das Problem mit der Überbevölkerung angehen!

Und ganz ehrlich? Die ganzen Menschen, die ihre Antibiotika falsch anwendeten halte ich für weitaus gefährlicher, denn diese Leute sind es, die diese ganzen superresistenten Krankheitskeime heranzüchten, die uns irgendwann wenn wir Pech haben alle abnippeln lassen werden :D

Ein paar Leutchen die Masern etc. verbreiten halte ich zumindest für harmloser als welche, die uns Infekte aller Art bescheren, die auf keinerlei Medizin mehr anspringen und somit für einen Großteil der Weltbevölkerung relativ gefährlich werden könnten.

Don't be a crybully! ^^

	Von:	Sae-pyon	21.09.2019 00:06 Direktlink zum Posting
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Ich habe selber einen guten Freund der mal in so einer Phase steckte. Teilweise hat er bei sich mal die ganze elektronik abgeschaltet weil er paranoid wurde. Nach ein paar Wochen hatte sich das aber wieder gelegt.
Aber ich kann das echt verstehen, wenn man in so einen Informationsstrudel gelangt kann es irgendwann sehr schwierig werden glaubhafte quellen von falschen zu unterscheiden.
Ich zb glaube (aktuell) an freie Energie da ich nicht das wissen habe es zu wiederlegen (deswegen "glaube") es aber für wahnsinnig interessant halte.

Also mein Ratschlag wäre es die Situation erstmal weiter zu beobachten und vielleicht informierst du dich ja selber über die Themen sodass ihr euch darüber unterhalten könnt. Nich alle verschwörungstheorien sind völliger "schwurbelkrams".
Gib deinem Freund auch nicht das gefühl das du ihn für verrückt hälst wenn er dir weiter vertrauen soll.

Viel Glück euch

When ever Kaiba smiles a puppy dies...~

	Von:	KarlE	03.11.2019 17:13 Direktlink zum Posting
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abgemeldet:
> > Diese Impfkritiker*innen finde ich persönlich auch enorm schlimm.
> Ich find' die super. Irgendwer muss ja mal das Problem mit der Überbevölkerung angehen!

auh ohne Smiley hake ich das mal als ironisch/sarkastische Bemerkung ab, noch dazu, wenn der nächste Satz mit "Und ganz ehrlich" beginnt. Ich hoffe ich schätze die Intention damit richtig ein.

> Und ganz ehrlich? Die ganzen Menschen, die ihre Antibiotika falsch anwendeten halte ich für weitaus gefährlicher, denn diese Leute sind es, die diese ganzen superresistenten Krankheitskeime heranzüchten, die uns irgendwann wenn wir Pech haben alle abnippeln lassen werden :D
> Ein paar Leutchen die Masern etc. verbreiten halte ich zumindest für harmloser als welche, die uns Infekte aller Art bescheren, die auf keinerlei Medizin mehr anspringen und somit für einen Großteil der Weltbevölkerung relativ gefährlich werden könnten.

Ich denke, Abhängigkeiten zu konstruieren, wo keine bestehen, ist eine Methode der Irreführung, und potentiell auch eine Grundlage für verschwörungstheoretische Argumentation. In diesem Fall: es stellt keine Alternative dar, empfohlene Impfungen durchzuführen oder Antibiotika korrekt einzunehmen. Im Gegenteil. verantwortliches Verhalten erfordert, beides zu tun.
Daher ist es nicht schlüssig zu argumentieren, dass solange Leute Antibiotika falsch einnehmen, die Einhaltung von Impfempfehlungen (oder gar -vorschriften) unnötig sei. "Harmloser" ist keine Rechtfertigung, unabhängig davon, ob es zutrifft oder nicht.

(Und wenn man Antibiotika-Resistenzen als Problem ernst nimmt, dürfte man vor allem keine Tierprodukte aus Massentierhaltung kaufen, einschließlich Fisch aus nicht-bio Aquakulturen, denn es ist allgemein bekannt, dass da "vorsorgliche" Antibiotikagabe üblich ist, siehe z.B. https://www.br.de/themen/wissen/antibiotika-multiresistente-keime-resistenzen-lebensmittel-tierzucht-fleisch-100.html oder https://www.bund.net/themen/massentierhaltung/antibiotika/ - dass Tiere sogar "Reserve-Antibiotika" bekommen, die eigentlich für Menschen bei Resistenzen gedacht sind, spricht für sich.)

Mein Japanreise-Blog: https://www.japannerd.de/

	Von:	abgemeldet	03.11.2019 20:00 Direktlink zum Posting
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KarlE
Ich rechtfertige nichts. Mir persönlich ist diese Thematik ehrlich gesagt vollkommen gleichgültig. Auf der einen Seite haben wir Impfbefürworter, auf der anderen Impfkritiker.. und meiner Ansicht nach haben beide Seiten im Kern legitime Grundlagen für eben ihre Einstellungen. Im Kern lässt sich das ganze so zusammenfassen, das eine Seite der Industrie vertraut, und die andere ihr skeptisch gegenübersteht.

Ich kann den Skeptikern ihre Einstellung nicht verübeln. Es gibt eine Industrie, mit der ich mich sehr intensiv befasse und Vertretern dieser Industrie traue ich für gewöhnlich auch nur so weit wie ich sie schmeissen kann.. meist sind sie aber recht weit weg, und ich kann sie dadurch überhaupt nicht schmeissen.

Meiner persönlichen Meinung nach sollen im Bezug auf dieses Thema alle einfach machen was sie für richtig halten. Wenn es um die Impf-Kontroverse geht halte ich die Verschwörungstheoretiker für genau so lästig, wie Impfbefürworter, die Impfverweigerer als Weltuntergangsszenario betrachten.

Don't be a crybully! ^^

	Von:	abgemeldet	04.11.2019 20:46 Direktlink zum Posting
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Oozora
> Zu der Impfsache und dass Antibiotika viel schlimmer wären:
> Wenn 95% der Bevölkerung geimpft ist, dann sind 100% geschützt. D.h. auch die werden geschützt, die wegen Imunerkrankungen oder so nciht geimpft werden dürfen.
Mein Kind würde mit einer 50%igen Wahrscheinlichkeit in die "oder so"-Kategorie hineinrutschen. Ich bin aus der ganzen "Impfen gut/schlecht?"-Thematik damit grundsätzlich eh raus. Persönlich sind bei mir meine ich alle wichtigen Impfungen abgedeckt worden, und bei meinem Kind werden nur die Nötigsten durchgeführt, und auch nur nach Rücksprache mit mindestens einem Spezialisten.

Vielleicht wird nun klar wieso ich die Standpunkte beider Seiten für legitim halte. Bei mir liegt nämlich was vor, und dieses etwas ist erblich. Je nachdem kann der Körper auf Impfungen.. negativ.. reagieren und es gibt darunter eine negative Reaktion, die für mich lebensbedrohlich werden könnte. Ins Detail gehe ich hier nun nicht, denn das geht wie ich finde niemanden hier etwas an. Fakt aber ist, dass ich vor zwei Jahren mit einem Spezialisten über genau diese Thematik hier sprach und er mir mitteilte, dass ich mich nur sehr minimalistisch impfen lassen sollte.

Und da Impfungen für mich ein Problem darstellen fällt es mir natürlich von Natur aus schwer mich hier hinzustellen und einen Advokaten für Impfungen zu spielen.. in dem Wissen, dass es Menschen gibt für die diese Stoffe tatsächlich ein Problem darstellen können.

> Impfst du dein Kind nicht, gefährdest du also nciht nur dein Kind massiv sondern auch andere Kinder. Das ist unverantwortlich!
Das mag sein, aber mir ginge mein Kind in dem Szenario vor.

Don't be a crybully! ^^

Zuletzt geändert: 04.11.2019 20:48:53

	Von:	ElCidIV	03.11.2019 21:29 Direktlink zum Posting
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Geht mir irgendwie über, das Ganze.
In einigen Gegenden sterben Kinder an diversen Krankheiten, weil sich die Familie keine Impfung leisten kann, obwohl sie alles dafür zusammenkratzen würden.
Und da wo es erschwinglich ist, erfindet man irgendeinen Müll, dass Impfen autistisch, homosexuell oder sonst was macht.

Naja, wie heißt es so schön:
Can't get autism if you die from polio.

Beste Freunde sorgen sich um dich wie Eltern,
verstehen dich wie Geschwister
und verhalten sich mit dir wie Gestörte.

	Von:	Barbara	11.09.2020 06:37 Direktlink zum Posting
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Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll

	Von:	fairhair	17.11.2022 20:10 Direktlink zum Posting
	Betreff:	Verschwörungstheorien - Wie geht man dam... [Antworten]

Kannte da mal so einen, der hat gedacht, seine schizophrene Symptomatik sei eigentlch ein Dämon...
Dann später beim nächsten mal sitzen wir alle so da und n Freund von ihm stößt zu uns... dann ernsthaft, nach 10 Minuten von deren Gelaber von denen, von wegen: in den Nachrichten wird nur gelogen blah blah... hatte ich die Schnauze voll...

Später erfahr ich so, wie er sich von einem Freund von uns, 800 € geliehen hat und dann mit Drogenhandel unserem Kumpel das Geld zurück geben konnte. Dann soll er zu seinem Verschwörungs-Freund gegangen sein und hatte ihm das erzählt was er gemacht hatte... der andere Typ dann so: "Du gehst jetzt zur Polizei und zeigst dich selber an..." looool und was macht der dann? Zur Polizei gehen und sich selber anzeigen aus religiösen Gründen... wow... große Klasse... der ist seit glaub ich seit vielen Jahren arbeitslos und war auch im Knast... jetzt soll er sich selber anzeigen... sorry aber der findet niewieder einen Job...

	Von:	Schlitz0hr	19.02.2023 09:30 Direktlink zum Posting
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Naja, da gibt es im wesentlichen zwei Möglichkeiten. Du machst es wie der kluge Aristokrat oder Philosoph und versuchst die Wahrheit in der Behauptung des Gegenüber zu finden und erforschst die Basis seines/ihres Glaubenssatzes, weil du als kluger Philosoph oder Aristokrat natürlich weißt, dass darin immer noch die Weisheit aus Hunderttausenden Jahren Evolution steckt, und dieser aus evolutionspsychologischen Gründen in den aller seltensten Fällen absolut falsch liegen kann. Oder du spielst den Technokraten und nimmst an, dein Gegenüber rede grundsätzlich Blödsinn, konstruierst anschließend gegenteilige absolute Behauptungen, die häufig sehr seltsame Züge annehmen werden, weil sie eben nicht auf Basis von Evidenz sondern zur Widerlegung deines Gegenübers erdacht wurden, und kehrst anschließend die entstandenen Scherben auf.

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