Schattenfell von Maga (Verschließe nicht deine Augen.....) ================================================================================ Kapitel 3: Schöne Aussichten ---------------------------- Kazuya nuckelte ein Paar Mal lustlos an seiner Bierflasche. Es hatte ganze 10 Minuten gedauert, doch letzten Endes hatte ihn die Verkäuferin am anderen Ende der Theke tatsächlich erspähen können. Während Kazuya desinteressiert den elektronischen Klängen der Musik lauschte, richtete er schließlich wieder seine Aufmerksamkeit auf die Tanzfläche. Sie war nach wie vor gut besucht und von pulsierenden Disco-Lichtern erfüllt, die es dem jungen Mann schwer machten die lachenden und tanzenden Gestalten voneinander zu unterscheiden. Doch da war sie! Kazuya entdeckte die Gruppe rund um Masa, diesem Angeber Shin und dessen nicht minder großmäuligen Kumpels, sowie Tori und ihrer Freundin, wie war nochmal gleich ihr Name? Ach ja, Ren. Tori, dachte Kazuya und musste unwillkürlich lächeln. Wenn es überhaupt einen Grund gab für den es sich gelohnt haben sollte her zu kommen, dann wohl dieses Mädchen. Kazuya hatte leider noch keine richtige Gelegenheit gehabt richtig mit ihr zu reden, doch sie hatte auf jeden Fall seine Aufmerksamkeit erregt. Sie war sehr hübsch, keine Frage, aber auf eine bodenständige, natürliche Art. Kazuya fand das sehr sympathisch, fand sie aber auch sehr reif für ihr Alter, wenn man bedachte dass sie beide 18 Jahre alt waren. Auch das fand er sehr anziehend, fragte sich aber zugleich, wie er wohl im Vergleich zu ihr wirkte? Als einer der jüngsten zog man ihn innerhalb seines Jahrgangs zwar häufig auf, doch sie hingegen wurde überall geachtet und war sehr beliebt, sowohl bei ihren eigenen Kommilitonen, wie auch bei den etwas älteren. Auf alle Fälle hatte sie in der Uni sehr schnell Anschluss finden können, sich dabei aber auch leider mit Shin und seinem Idiotentrupp anfreunden müssen. Kazuya verstand einfach nicht, was so tolle Mädchen immer nur an solchen Angebern fanden. Ob sie wohl… „Na du Saufnase? Sag bloß du wirst schon müde?“, rief ihm Masa zu und gab ihm dabei einen ordentlich Klapps von hinten auf die Schulter, so dass Kazuya ein wenig von seinem Bier verkippte. Perplex betrachtete er seinen gut gelaunten Kumpel und erwiderte mit einem Grinsen seinerseits: „Ich gönn mir bloß einen kleinen Time-Out. Wird ja noch eine lange Nacht, allem Anschein nach…“ „Na und ob, schließlich müssen wir ja deinen Neuanfang gebührend feiern“ rief Masa seinem Freund ins Ohr. „Ich hab dich schon vermisst. Was macht die Stimmung bei dir alter Nörgler?“ „Keine Angst.“, erwiderte Kazuya daraufhin mit ebenfalls lauter Stimme. „Ich mach schon keinen auf Spielverderber und lass dich nicht vor deinen tollen Kumpels schlecht dastehen.“ Masa blickte darauf kurz auf die Tanzfläche zu den anderen. Shin und seine Freunde waren ziemlich wild am Tanzen. Sie hüpften wie in Trance zum Rhythmus der Musik auf und ab und grölten dabei wie wilde Tiere vor sich hin. „Ach, ich geb zu, das sind zum Teil Clowns, aber keine bösen. Sei nicht so streng mit ihnen, die stehen einfach auf ein bisschen Show.“, erwiderte Masa und grinste noch breiter. Kazuya nahm einen Schluck Bier, zog eine Augenbraue hoch und meinte mit sarkastischem Unterton: „Ich und streng? Wie kommst du nur auf so was? Mach dir mal keinen Kopf, ich hab schon meinen Spaß“, schloss Kazuya ab und genehmigte sich noch einen Schluck. Masa zog nun seinerseits beide Brauen hoch und schaute wieder auf die Tanzfläche. „Zumindest scheinst du das Panorama sehr zu genießen“, gab er zu Wort und kicherte etwas. Kazuya schaute ihn mit versteinerter Miene an und meinte: „Willst du auf etwas bestimmtes hinaus?“, woraufhin Masa antwortete: „Man müsste schon ziemlich blind auf beiden Augen sein um nicht zu merken, dass du deinen Blick nicht von Tori lösen kannst. Schon den ganzen Abend nicht.“ Kazuya wusste nicht was er darauf antworten sollte. Zumal es keinen Sinn hätte es vor Masa herunterzuspielen. Er war schon immer eine Klatschtante gewesen und schien für solche Geschichten regelrecht eine Spürnase zu haben. Der junge Mann versuchte sich seine Verunsicherung nicht anmerken zu lassen, stattdessen setzte er eine unbeteiligte Miene auf und strich sich mit der Hand über seine braune Kurzhaarfrisur. Masa genügte dies als Anzeichen dafür, dass er Recht hatte und fuhr mit breitem Grinsen weiter fort: „Ich kann es dir nicht verübeln. Bei ihr kann man wirklich schwach werden, gebe ich zu. Aber auch wenn es dir schwer fällt; mit Däumchen drehen kommst du nicht weiter. Ich weiß zwar, dass solche Dance-Nummern wie hier auf Dauer nicht dein Ding sind, aber vielleicht kann ich dich für eine Chill-Out-Session drüben in der Lounge begeistern? Shin, Tori und die anderen wollten jedenfalls dahin. Dann kommst du wenigstens dazu mal ein paar Worte mit ihr zu wechseln.“ Kazuya überlegte. Er hatte zwar keine große Lust auf engem Raum mit Shin und seinen Spießgesellen zu sitzen, andererseits wäre er tatsächlich dankbar für einige Minuten in ruhiger Atmosphäre, sowie richtigen Sitzgelegenheiten. Außerdem hatte Masa vielleicht Recht. Kazuya könnte zur Abwechslung mal wirklich über seinen Schatten springen und einfach mal versuchen das Mädchen anzusprechen. Was hätte er schon groß zu verlieren? „Außer meinen dämlichen Stolz und eine Wagenladung Respekt vor den anderen?“, dachte er mit Sarkasmus. Egal, ewig hatte er keine Lust sich auf der überfüllten Tanzfläche zu langweilen und außerdem wollte er Masa wirklich nicht schlecht dastehen lassen. Er nahm noch einen Schluck Bier zu sich und meinte zu seinem Kumpel: „In Ordnung, dann mal los….“ Anmerkung: Episodentheme dieses Mal: "Red Light, Green Light" by Limp Bizkit: Bizkit Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)