Lost in Time von Shelling__Ford (ShinichixRan) ================================================================================ Kapitel 4: Lügen sterben nicht ------------------------------ Lügen sterben nicht Die Besichtigung des Tatortes hatte sich als wenig ergiebig erwiesen, bis auf ein paar Blutspuren war nichts mehr zu erkennen. Regen, Wind und eine Horde Polizisten, sowie ein aufgebrachter Postbote hatten alle womöglich vorhandenen Spuren verwüstet. Da Bell sich den ersten Tatort ebenfalls anschauen wollte, hatte Megure ihm Takagi zur Seite gestellt, angeblich, um ihn ein wenig einzuweisen und zu erklären, Shinichi konnte sich jedoch denken, dass der Sinn dieser Aktion eher darin bestand, ihn im Auge zu behalten. Zynisch lächelnd betrachtete er den Inspektor vom Beifahrersitz aus. Sie schlängelten sich nun schon eine ganze Weile durch den Tokioter Verkehr; da Shinichi den Park als Ort des Geschehens kannte, wusste er mit einem Blick in die Straßen, dass es nicht mehr allzu weit sein konnte. Takagi schien der Verkehr vollkommen einzunehmen, er sprach weder mit ihm, noch schien er zu merken, das Bells Augen skeptisch über die Ränder seiner Brille schielten und ihn von oben bis unten musterten. Die Ehe schien dem Inspektor gut zu bekommen, wie Sato auch hatte er sich bis auf ein paar Falten kaum verändert. Er trug noch immer die ihm treue Frisur und zu Takagis zweifelloser Freude ließ sich noch kein graues Haar auf seinem Haupt erkennen. Daran schien die Tatsache, dass er im Gegensatz zu seiner Frau noch nicht im Rang aufgestiegen war, nicht zu rütteln. Mit einem verschmitzten Grinsen fiel Shinichis Blick auf den kleinen goldenen Ring, der den Finger des Inspektors zierte. Vielleicht war es grade der Umstand, dass Takagi sich mehr um sein Töchterchen kümmerte und seiner Frau dienstlich den Vortritt ließ, dafür verantwortlich, dass er ihrem Befehl nun Folge zu leisten hatte, zuzutrauen wäre es ihm jedenfalls. Dass es zwischen den beiden gut ausgehen würde, hatte man schon erahnen können, als Conan das Land verlassen hatte, dass dies nun tatsächlich geklappt hatte war wahrlich ein Grund zur Freude. „Sie haben eine nette Familie Inspektor, ihr Töchterchen scheint ja schon mächtig auf Draht zu sein.“ Takagis Wangen färbten sich in dem gewohnten Rosè-ton, der schon früher dort ein Zuhause gefunden hatte, wenn es um Sato ging. Shinichi hatte Glück, seine Familie schien ein Thema zu sein, über das der Inspektor gerne und mit jedem sprach. „Allerdings, Nori hat es faustdick hinter den Ohren. Ich meine-„ stammelte er plötzlich verlegen. „Verstehen Sie mich nicht falsch, sie ist mehr als ich mir je hätte wünschen können, aber nichtsdestoweniger manchmal schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe.“ „Na, na Inspektor Takagi, ihre Kleine ist doch schon sieben-„ „Sechs.“ „Verzeihung, sechs Jahre alt, Sie müssten dementsprechend doch schon ein wenig Übung haben oder?“ Sein Blick wanderte zu Takagi, der sich nun ein wenig vom Verkehr los riss, um weiter kleine Anekdoten aus seinem Familienleben zu erzählten. Selbst als Conan hätte Shinichi nun freier mit ihm reden können, denn zum guten, oder auch weniger guten Schluss, hatten den Kleinen wenigstens alle akzeptiert und gekannt. Er aber musste von vorn beginnen. Ihm stand das Spiel aus Skepsis und Vertrauen unter dem Namen „Kennen lernen“ erst noch bevor; dass er sie eigentlich kannte, musste er wie damals bei Conan ausblenden, am besten einfach vergessen. Mit einem dankbaren Lächeln schaute er zu Takagi, nicht jeder würde es ihm so leicht machen wie der Inspektor. „Ich freue mich wirklich für Sie, Takagi.“ Bells Worte ließen den Redeschwall des Beamten stoppen. Takagi merkte unwillkürlich wie sich die Haare auf seinem Arm aufstellten. Bell meinte es offensichtlich erst, dennoch hatte sein Blick etwas Melancholisches, ja fast schon Trauriges in sich. Die schmale Brille spiegelte das Licht, verwehrte dem Inspektor den Blick auf die gesenkten Augen Bells. Kurz flackerte ein Bild vor den Augen Takagis, auf ehe es so lautlos wieder verschwand, wie es gekommen war - das eigentümliche Gefühl in seiner Magengegend blieb jedoch. Er kannte diesen Blick, wo nur hatte er- „Ich freue mich wirklich-“ „B-Bitte?“ Doch Bell kümmerte sich nicht um den konfusen Blick Takagis. „- Sie scheinen mir ein guter Vater zu sein, aber wäre es nicht angebracht, Sie würden mir jetzt auch zeigen, ob Sie ein ebenso guter Polizist sind? Wo wir schon mal am Tatort sind?“ „Was!?“ Mit weit aufgerissenen Augen sah sich der Inspektor um. Er hatte sie tatsächlich zum Tatort gebracht und den Wagen fein säuberlich neben der Grünanlage geparkt. Bell kicherte kurz über die Verwunderung des Beamten, der während seiner freudigen Erzählung völlig automatisch den Weg gefunden hatte. „Die Frauen unterschätzen uns Männer immer wieder…“ kam es von Bell, der grade mit einem schelmischen Grinsen aus dem Wagen stieg. „Wie man an unserer kleinen Fahrt erkennen kann, sind wir durchaus multitaskingfähig, was, Inspektor Takagi?“ „J-ja.“ Doch er starrte Shinichi noch immer mit einer Miene an, die Unbehagen in dem Oberschüler aufsteigen ließ. Er räusperte sich kurz, versuchte seiner Stimme nun wieder mehr Sachlichkeit einzuflößen. „Also los, Inspektor Takagi. Ich für meinen Teil habe nicht vor, den ganzen Tag hier zu verbringen, außerdem-„ sein Blick richtete sich gen Himmel. „-weiß ich nicht wie lange wir unsere kleine Führung noch im Trockenen absolvieren können.“ Takagi nickte, zog hastig den Schlüssel ab und ging dem Professor, nachdem er den Wagen verriegelt hatte, eiligen Schrittes voraus. Die ersten hellgrünen Blätter breiteten ein von Löchern und Lichtungen durchzogenes Dach über ihnen aus, während das Laub des vergangenen Jahres einen braunen weichen Teppich unter ihren Füßen bildete. Die Vegetation Japans war um einiges weiter als die New Yorks, bemerkte Shinichi mit einem kurzen Blick auf die ersten Blütenknospen an den mageren Ästen der Bäume. Dem grauen Himmel hatten sie es zu verdanken, dass sie den Park, bis auf ein paar wetterfeste Jogger, für sich hatten. Der Wind pfiff ihnen noch immer um die Ohren und brachte, als hätte er eine feuchte Aussprache, Kälte und Nässe mit sich, die Takagi und seinem Begleiter durch die Haut gingen. Er hatte Bell wie vereinbart zum Tatort gebracht, allerdings hatte der Inspektor keine Ahnung, was der Professor nach über einer Woche noch im moosigen Boden zu finden hoffte. Er wolle sich nur ein Bild davon machen war Bells Antwort gewesen, als Takagi ihn unverblümt danach gefragt hatte. Und seit einer guten viertel Stunde tat er genau das, Bell machte sich ein Bild von allem, ein sehr genaues, das musste Takagi ihm lassen. Nachdem der ihm in etwa erklärt hatte, wie und wo sie die Leiche gefunden hatten, schnüffelte der Kriminalistikprofessor am Tatort rum und drehte, so kam es dem Beamten zumindest vor, so gut wie jedes Blatt zweimal um. Takagi lächelte zynisch, zumindest in der Akribie seiner Arbeit wurde er Sherlock Holmes gerecht, man konnte nur hoffen dass er für das Auffinden des Täters wirklich hilfreich sein konnte. Sein Blick schweifte über den Mann in den Dreißigern, der nun die umliegenden Baumreihen unter die Lupe nahm, die den Weg umzäunten. Etwas war noch immer seltsam, der Glanz in den blauen Augen des Mannes während er hingebungsvoll seine Arbeit verrichtete, kam ihm verdächtig bekannt vor. Er schloss die Augen, massierte sich das Nasenbein, als hoffte er, so seinen Erinnerrungen einen Schubs geben zu können, doch wie immer wurde ihm die Antwort nicht auf einem Silbertablett serviert, stattdessen griff der Wind mit kalten Händen in seine Jacke und zerrte so sehr an ihr, dass der Beamte auch den letzten Knopf seines Kragens schloss. Erst als er Schritte auf ihn zukommen hörte, öffnete er die Lider erneut, sah in die konzentrierten Augen Bells, die ihm schon die ganze Zeit bekannt vorkamen und die er doch nicht beim Namen nennen konnte. Bell atmete laut aus, vergrub die kalten Fingerspitzen in den Taschen seines braunen Mantels und ließ seinen Blick noch ein letztes Mal über den Tatort schweifen. „Und? Haben sie tatsächlich noch was gefunden, Professor?“ „Ich fürchte, nein.“ teilte er mit ernüchterndem Ton mit. Takagi nickte, schaute verdrossen auf den von Laub bedeckten Pfad. „Das heißt, je nachdem wie wichtig es ist, zu wissen, dass der Mörder seinem Opfer aufgelauert hat.“ Takagis Augen wurden groß, doch Bell begegnete seinem Blick nur mit einem wissenden Schmunzeln. „Wie um Himmels willen wollen Sie denn nach über einer Woche noch solche Schlussfolgerungen ziehen?“ Shinichi lächelte kurz, nahm die schmale Brille von der Nase und begann sie nachdenklich während des Sprechens mit dem Ärmel seiner Jacke zu polieren. „Ich gebe zu, viel lässt sich nicht mehr finden, dennoch glaube ich, dass uns Fortuna hold war.“ „Wie?“ „Nun, die Spuren können natürlich auch woanders herrühren, auch wenn ich es zugegebenermaßen nicht glaube. Sie sehen den großen Lindenbaum circa zehn Meter vor der Stelle, am der die Leiche lag, richtig?“ „Ja, ja doch, aber-„ „Da der Boden durch die Wetterlage ziemlich aufgeweicht ist, graben sich Spuren ziemlich schnell in die Erde, so ist es möglich, tiefe Abdrücke noch lange zu erkennen; wenn Sie mich vielleicht kurz begleiten würden, Inspektor.“ Takagi nickte noch immer verblüfft über das Auftreten Bells, folgte ihm zu besagtem Baum. „Ich schätze, von hier aus hat sich unser Täter auf die Lauer gelegt. Sehen Sie die tiefen Abdrücke, die sich von hier aus abzeichnen. Ja, genau die, Inspektor.“ Er führte Takagi zu einem der Abdrücke, ein etwa dreieckig geformtes Loch hatte sich in den Rasen eingegraben. „Er muss gelaufen sein, deswegen ist auch nur die Schuhspitze zu erkennen, für einen Abdruck wird das aber leider nicht mehr reichen.“ Bell nickte leicht, ging in die Knie und fuhr den Abdruck gedankenverloren mit dem Zeigefinger nach. „Auf dem Weg selbst sind die Spuren nur noch schwach zu erkennen, sie können auch von jedem anderen sein. Aber daran glaube ich nicht. Sie verlaufen zum Tatort und verschwinden ab genau diesem Moment, wahrscheinlich der Grund, warum ihr Team die Spuren nicht entdeckt hat, Inspektor Takagi.“ „Wahrscheinlich…“, murmelte der Inspektor, besah sich erneut die Strecke, die der vermeintliche Mörder genommen hatte. „Erst hat das Gras, und später das feuchte Laub seine Schritte gedämpft, vermutlich hat sein Opfer ihn kaum gehört-„ „Und wenn, dann hat er gedacht, es wäre ein Jogger, der von hinten angelaufen käme, sehr richtig, Inspektor.“ Bell stand nun wieder, wischte sich die leicht verschmutzen Finger an seiner Hose ab. „Das heißt, unser Mörder muss ihm aufgelauert haben, er wusste dass er kommt.“ „Es sei denn es wäre ihm egal wer sein Opfer ist.“ Das selbstvergessene murmeln Takagis ließ Shinichi auf horchen. „Glauben Sie das wirklich Inspektor? Dass ein Mörder, der sich „Sherlock Holmes“ nennt und von einer Studie in Scharlachrot spricht, ziel- und planlos vorgeht.“ Müde schüttelte er den Kopf, rückte sich die Brille penibel wieder zu recht. „Nein. Es gibt einen Plan, es muss einen Plan geben, wir kennen ihn nur noch nicht.“ Der Inspektor stimmte dem nachdenklichen Murmeln Bells mit einem anerkennenden Nicken zu. „Gute Arbeit, Professor!“ doch Shinichi winkte das Lob bedrückt ab. „Noch ist der Fall nicht gelöst Inspektor.“ Takagi schluckte geräuschvoll, Bell hatte Recht, aber dennoch, irgendwie hatte er plötzlich ein gutes Gefühl bei der Sache. Der Professor hatte sich als äußerst kompetent erwiesen, seine Vorgehensweise war ihm seltsam vertraut, er machte einen guten Eindruck ja, man könnte fast sagen, dass er ihn mochte. Takagi lächelte kurz, vielleicht konnte der Mann aus New York ja tatsächlich ein wenig Licht in die Sache bringen. Shinichi aber nahm den Blick des Beamten gar nicht wahr, die Zuversicht, die er in Takagi erweckt hatte, konnte er noch lange nicht teilen. Ihm lang noch etwas anderes im Magen als die bloße Erkenntnis, dass der Mörder seine Opfer gezielt ausgesucht hatte, denn das hatte er schon beim Durchstöbern der Zeitung geahnt. Nein, die Fußabdrücke bereiteten ihm noch immer Kopfschmerzen. Nachdenklich legte er die Finger ans Kinn, verminderte den Druck, als er die Silikonschicht unter seinen Fingerspitzen fühlte, ließ seine Hand aber auf Bells Gesicht ruhen. Die Tatsache, dass sich die Fußabdrücke des Mörders nur zum Tatort hin abzeichneten und dann verschwanden, ließ ihn nervös werden. Er schluckte, nahm die Brille ab und fuhr sich kurz über die Augen, ehe er sie pflichtbewusst zurück auf seine Nase setzte. Dass der Mörder nach der Tat keine Fußabdrücke hinterließ bedeutete, dass er nicht mehr gelaufen war, und sich so die Abdrücke nicht mehr in die Erde gegraben hatten. Wenn dem so war, hatte der Mörder sich mit stoischer Gelassenheit der Tat gewidmet um dann den Tatort ganz in Ruhe zu verlassen. Und genau diese Ruhe war, es die Shinichi fahrig werden ließ. Er schlug das Angebot des Inspektors aus, ihn zu Matzudo zu fahren, wanderte stattdessen nun schon eine ganze Weile ohne jegliches Zeitgefühl durch die Stadt. Sich ein wenig die Beine vertreten, über den Fall nachdenken, frische Luft schnappen, das war alles, was er tun wollte und doch wusste er von Anfang an, dass er nichts davon heute noch machen würde. Seine Gedanken wanderten immer wieder in eine andere Richtung, egal wie sehr er versuchte sie zurechtzuweisen, sie verweigerten ihm stets den Gehorsam. Das Wetter schien ihm hold zu sein, doch Shinichi interessierte das nicht weiter, er registrierte die kleinen Sonnenstrahlen, die sich durch die dicke dunkelgraue Wolkendecke zwangen, kaum. Er spürte den feuchten Boden unter seinen Füßen, bemerkte wie die Nässe sich langsam immer mehr durch seine Schuhe in die Socken fraß, doch es war ihm schlichtweg egal. Zehn Jahre. Ganze Zehn Jahre war er weg gewesen. Es ließ sich nicht leugnen, alles um ihn herum hatte sich verändert, Japan hatte sich verändert, nur er bewegte sich noch immer auf der Stelle. Natürlich, oder besser dem Himmel sei Dank, er war kein Kind mehr nein, er war gewachsen, war wieder der Oberschülerdetektiv Shinichi Kudo, und doch passte er nicht mehr in das Puzzle, welches er selbst sorgfältig zerstört und in alle Winde gestreut hatte. Shinichi holte tief Luft, versuchte kurz die wärmende Sonne wenigstens wahrzunehmen, doch ihre Strahlen drangen nicht durch die Silikonschicht auf seinem Gesicht. Alles in ihm wünschte sich die Uhr einfach zurückdrehen zu können, in die Zeit zu springen, in die er zumindest jetzt äußerlich gehörte, ein Leben zu führen wie er es führen sollte, ein normales Leben. Ohne Organisation. Ohne APTX 4869. Ohne Conan. Ohne…, nein mit ihr. Er schluckte, versuchte die unsichtbaren Hände zu ignorieren, die sich scheinbar immer fester um seine Kehle legten. Das hier war doch Irrsinn! Das Ganze war total bescheuert. Er hatte doch nicht die ganze Zeit in Amerika verbracht um jetzt nur aus dem lächerlichen Wunsch heraus, sein Leben wiederzubekommen, alles kaputt zu machen. Er war ein Narr, ein Träumer, wenn er glaubte, es würde so einfach sein. Nein, nichts war einfach. Einen leichten Weg gab es nicht, den hatte es für ihn nie gegeben. Schließlich hatte es einen Grund… „Entschuldigen Sie bitte, aber Sie blockieren den Weg.“ „Was?!“ Die dünne Stimme hatte ihn aus seinen Gedanken gerissen, verwundert wandte er sich zur Seite um und blickte in das von Falten gesäumte Gesicht einer Frau. Die mittellangen, weißen Haare waren zu einem Zopf zusammen gebunden aus dem sich nur ein paar Strähnen spinnwebenartig lösten. Ihre Runzeln gruben sich tiefer in ihre Stirn, als sie ihn verwundert ansah, offenbar wartend, dass er endlich auf Seite treten würde. „Ja- ja natürlich, entschuldigen Sie bitte.“ Verlegen ging er auf die Seite, machte der fülligen kleinen Dame Platz und ließ sie vorbei. Sein Blick fiel auf die pfirsichfarbenen Nelken, die sie sich unter den Arm geklemmt hatte, während sie mit der anderen Hand eine halbvolle grüne Gießkanne mit sich herum schleppte. „Kann ich Ihnen vielleicht helfen?“ „Nein, nein, lassen Sie nur, junger Mann. Die Bewegung tut mir gut und hält mich fit, ich will hier nämlich noch ein paar Besuche machen können, bevor ich mich gleich häuslich einrichte.“ Ein schelmisches Lächeln begleitete das freche Zwinkern, mit dem sie Shinichi stehen ließ, während sie mit kleinen Schritten davon ging. „Wie?“ Überrascht sah er sich um, schnell wurden die Augen hinter Bells Brille groß, als er begriff, wo ihn seine Beine hingetragen hatten. Der Weg unter seinen Füßen bestand aus Tausenden kleiner weißer Kieselsteine, welche brav und ordentlich die vom Gras gesetzte Grenze nicht überschritten. Überall führten schmale Wege und Pfade ab, die sich verschlungen und geheimniskrämerisch über den gesamten Platz schlängelten. Zwischen den großen Steinen hatte man Kirschbäume gepflanzt die unter den seichten Sonnenstrahlen bei jedem Windhauch ihre Blüten als rosafarbenen Regen auf die Erde streuten. Die vielen verschiedenen Blumen in den schmalen Vasen verwandelten den Ort in eine Art geordnetes Blumenbeet, über dem in dünnen Schleiern die Rauchschwaden der vereinzelt glimmenden Räucherstäbchen waberten. Er aber war für diesen Anblick blind. Er sah die Vielfalt der Blumen nicht und bemerkte nicht wie die Sonnenstrahlen in immer größeren Löchern den Weg zur Erde fanden. Shinichi vernahm den moosigen Geruch der Steine, hörte ein entferntes Schluchzen, zu dem kein Gesicht zu gehören schien, und beobachtete kurz die rot-schwarzen Käfer die, wie immer an diesem Ort, fleißig ihrer Arbeit nachgingen. Ein Friedhof. Er stand mitten auf einer Friedhofsanlage. Shinichi schluckte verkrampft, sah sich ertappt und nervös um. Alles in ihm sprach davon, möglichst schnell das Weite zu suchen, diesen Ort auf dem schnellsten Wege zu verlassen, zu dem ihn sein Unterbewusstsein in solch niederträchtiger Art und Weise geführt hatte. Er wollte weg, weg von diesem Ort, an dem sein Blick auf hunderte unbekannte Namen fiel, deren Träger er nie kennen lernen würde. Weg von dem Ort, an dem sie sein könnte. Shinichi kniff die Augen zusammen, versuchte seinen Atem zu beruhigen. Er musste sich zusammenreißen, was war er für ein Detektiv, wenn ihn ein einfacher Friedhof dazu brachte, die Flucht zu ergreifen? Nein. Zitternd ballte er die Hände zu Fäusten. Er öffnete die Augen, benetzte sich die trockenen Lippen, sah sich um und bemerkte erst jetzt, dass er schon ein ganzes Stück weit in die Anlage eingedrungen war. Wenn er in die Stadt wollte, um sich ein Taxi zu besorgen, war der Weg über den Friedhof der kürzeste. Shinichi atmete hastig ein, ein schwaches Lächeln umsäumte seine Gedanken. Deswegen…, deswegen hatte er diese Richtung eingeschlagen. Es war der kürzeste Weg. Nur Deswegen. Langsam, einen Schritt nach dem anderen ging er vorwärts. Shinichi vergrub abwehrend die Hände in seinen Manteltaschen, während sein Blick steif zu Boden gerichtet war. Er wollte einfach nur in die Stadt. Nichts anderes. All seinen guten Vorsätzen zu trotz stand er jetzt hier. Er stand sich die Beine in den Bauch und wusste nicht wieso er hier war und was er tun sollte. Shinichi hatte nicht danach gesucht, ja nicht einmal wage danach Ausschau gehalten, ganz im Gegenteil, wenn überhaupt, hätte er einen Bogen so groß wie ganz Japan um dieses Stück Erde herum gemacht. Dennoch hatte er es gefunden, dennoch stand er jetzt hier, vor ihrem Grab. Vielleicht hatte einfach der weiße Marmor seine Aufmerksamkeit erregt, gegenüber den meist grauen, braunen oder schwarzen Steinen fiel das von der Sonne bestrahlte reine Gestein einem ins Auge. Die samtartigen Blütenblätter der kleinen Rose hingen schlaff in der zierlichen Vase hinunter, von dem Räucherstäbchen war nur noch ein kleiner Haufen Asche übrig, den der Wind vergessen hatte wegzutragen. Er aber sah nur ihren Namen, bemerkte das Datum, las die freundliche Widmung, die netten Worte in goldenen Lettern immer und immer wieder. Unfähig wegzugehen, etwas zu sagen oder auch nur zu denken. In Gedenken an Ai Haibara, geliebte Schwester und Freundin, wir behalten dich stehts in unseren Herzen. 1990-1996 „Nein.“ Keuchend, fast würgend, kniff er die Lippen zusammen. Shinichis Augen zitterten, flackerten erneut über den Namen, blieben kurz am Datum hängen ehe sie wieder über die Zeilen glitten. Das durfte nicht sein. Sie konnte nicht…, wieso hatte man sie… Seine Gedanken wirbelten wild umher, ziel- und planlos, mit nur einer Gewissheit. Das hier war falsch. Das konnte nicht sein… Man hatte sie doch nicht so, nicht unter diesem Namen, beerdigen dürfen. Ihm zog es die Kehle zusammen, seine Träume, das was er so oft durchmachte, waren nichts gegen diesen Augenblick. Diesmal starb sie nicht, nein … sie war tot. Tot. Sie lag hier, seit zehn Jahren. Nicht Shiho Miyano, nein, Ai Haibara. Nach all den Jahren … war sie noch immer nicht sie selbst. Shinichi schluckte, wollte sich über die Stirn fahren, ehe seine Hand kurz vor dem Silikon automatisch und warnend innehielt. Er suchte nach einer Erklärung, natürlich hatte es einen Grund, warum man sie als Ai beerdigt hatte. Wahrscheinlich hätte es zu viel Aufsehen erregt, jeder der… der Ai gekannt hatte, hätte gefragt, warum man sie unter einem anderen Namen beerdigte. Es wäre aufgeflogen. Die ganze Geschichte, die Lüge, wäre aufgeflogen. Ganz sicher wäre es das… Des- deswegen hatte sie ihr Geheimnis mit ins Grab nehmen müssen. Shinichi versuchte Luft zu holen, Ungerechtigkeit und Schuld zerrissen ihn schier, dennoch konnte er den Blick nicht von ihrem Grabstein abwenden, er konnte nicht einfach gehen, nicht einfach so weglaufen, schließlich war sie hier. Sie war hier. Er wusste nicht was er tun oder sagen sollte. Sollte er beten? Wahrscheinlich. Doch alles was ihm in den Sinn kam war diese zermürbende und immer wiederkehrende Frage die ihm seit Jahren keine Ruhe ließ. „Wieso?“ Lautlos formten seine Blutleeren Lippen dieses Wort. Aber sie antwortete nicht. Warum verflucht noch mal antwortete sie nicht! Shinichi spürte wie er zu zittern begann, schlang die Arme um seinen Körper und zwang sich dazu, auf die Seite zu schauen. Seine Augen fielen auf ein kleines, rot-schwarzes Insekt, einen Totengräberkäfer, der plötzlich neben dem weißen Stein auftauchte. Seine dünnen Antennen zuckten, flitzen fleißig in alle Richtungen. Er krabbelte ein paar Zentimeter bis er den Schatten verließ, hielt kurz inne und streckte seine Flügel genießerisch der Sonne entgegen. Das war zu viel. Shinichi unterdrückte ein Würgen, zitternd hielt er sich die Hand vor den Mund, er wollte grade endgültig von diesem Ort fliehen als eine nur allzu bekannte Stimme an sein Ohr drang und ihn aufhielt. „Entschuldigung…, aber kannten Sie sie?“ Sein Herz setzte einen Schlag lang aus. Wie in Trance drehte er sich langsam um, gehorchte nur schwerfällig der lautlosen Stimme, die ihm den Befehl gab, sich ihm zuzuwenden. Shinichi schnappte kurz nach Luft, als er sah, dass sein Gefühl ihn nicht getäuscht hatte und er wirklich hinter ihm stand. Er blinzelte kurz, immer noch ungläubig dessen was hier grade passierte, mühsam lockerte er dann jedoch seine verschränkten Arme, versuchte wieder in seine Rolle zu kommen, um auf die Frage zu antworten die ihm gestellt worden war. „N-Nein, nein ich kannte sie nicht, tut mir Leid.“ Er wusste nicht, was ihn mehr schmerzte, ihn belügen zu müssen oder das gutmütige Lächeln Professor Agasas, das noch immer auf ihm ruhte. Tiefer konnte er nun wirklich nicht mehr sinken. Er, ausgerechnet er leugnete es, sie zu kennen. Shinichi biss sich auf die Lippen, verabscheute und hasste sich in diesem Moment vermutlich mehr als je zu vor. Wahrscheinlich hatte Black doch Recht gehabt, hierher zu kommen war keine gute Idee gewesen, nicht wenn er für einen kurzen Blick zurück auf sein altes Leben so bitter bezahlen musste. Er bemerkte, dass das freundliche Gesicht des alten Mannes sich nicht verändert hatte, auch die Bewegungen und die Stimme waren noch immer die gleichen wie vor zehn Jahren. Ein leichtes Kribbeln fand den Weg über seinen Rücken. Das Aussehen, die Intonation der Stimmen, das alles war im Laufe der Zeit in seinem Gedächtnis verblasst. Die anfangs noch frischen Erinnerungen waren mit der Zeit von einer immer dicker werdenden Schicht Nebel getrübt worden, bis er sich wirklich hatte anstrengen müssen, sich die Gesichter all jener, die er zurück gelassen hatte, wieder in Erinnerung zu rufen. Umso merkwürdiger war es, dass diese Bilder, der Ton, ja selbst der Geruch der Personen jetzt wieder seine Sinne beeinflussten, und von einem grauen, langsam verblassenden Schatten wieder zu etwas Lebendigem wurden. Noch immer starr beobachtete er den Professor dabei, wie er zum Grab ging. Shinichi trat automatisch einen Schritt beiseite, machte Agasa Platz, der in einer Übung, die er scheinbar schon gut kannte, mit einem Seufzer in die Knie ging und die kleinen Grabbeigaben achtsam austauschte. Sorgfältig nahm er die verwelkte Rose aus der Vase, ersetzte sie durch eine neue, deren rote Blütenblätter noch einvernehmlich zu einer kleinen Knospe geschlossen waren. Er entfernte mit den geschickten Händen eines Erfinders den kleinen Aschehaufen, zündete aber, wohl anlässlich des Wetters, kein neues Stäbchen mehr an. Dies alles tat der Professor mit einer solchen Ruhe und Routine, die Shinichi ebenso schmerzte, wie das matte Lächeln auf den Lippen Agasas, die sich ab und an wie zu einem lautlosen Gespräch bewegten. „Sie ist leider viel zu früh von uns gegangen.“ „Was?!“ Erschrocken darüber das Agasa plötzlich mit ihm redete, zuckte Bell zusammen. Mit einem kurzen Stöhnen stützte sich der Professor an seinem Knie ab, richtete sich wieder auf und klopfte sich ein wenig Asche von seinem Jackenärmel, während er die verwelkte Rose noch immer in der Hand hielt. „Es ist ungerecht, dass sie nicht die Chance hatte, ihr Leben zu Leben.“ Shinichi nickte automatisch, spürte wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. Agasa log nicht. Ai,… Shiho hatte ein Leben vor sich gehabt, eine Leben ohne die Organisation, ein Leben, das er ihr zugesichert und versprochen hatte. Er schloss die Augen, schluckte kaum merklich. Er hatte versagt, er hatte sie enttäuscht… sie alle. Man konnte auf sein Versprechen, auf seine Worte einfach keinen Wert legen, sie waren nichts weiter als Schall und Rauch, großspurige Gelübde mit denen er alle, ja vor allem sich selbst zu blenden versuchte, um die bittere Wahrheit nicht sehen zu müssen. Sie hatte es erkannt, Ai hatte es gewusst, hatte ihm immer wieder gesagt, dass er es nicht schaffen würde, dass es für ihn unmöglich sei. Sie hatte Recht gehabt, die ganze Zeit. Er schluckte, ballte zornig die Hände zu Fäusten, bemerkte nicht, wie sehr sie zitterten. „Sie wurde in ein Verbrechen verwickelt wissen Sie…“ „Mhm?!“ Der Professor schien seine Desorientierung als Frage aufzufassen, nickte trüb und strich, während er sprach, mit dem Daumen über die kleine Rose in seiner Hand, die in den großen des Erfinders nahezu winzig wirkte. „Wenn wir doch wenigstens die Täter hätten, dann wäre vielleicht alles halb so schlimm.“ „Ich fürchte da irren Sie sich.“ Bells stimmte war schneidend, erregte nun zum ersten Mal die Aufmerksamkeit Agasas, der nun seinen Blick von dem Grabstein erhob und ihn ansah. Das leicht wütende Funkeln in den blauen Augen Bells fesselte ihn, ehe dieser seinen Blick hastig zu Boden richtete, nichtsdestotrotz streng weiter sprach. „Nur, weil man jemanden für etwas verantwortlich machen kann, verliert der Verlust nicht an Schmerz.“ Seine Kehle zog sich zu, nur mühsam konnte er das bittere Lächeln unterdrücken, welches auf seinen Lippen brannte. Der Professor blinzelte, irgendwie war dieser Mann vor ihm seltsam. Seine Stimme hatte einen leicht ausländischen Touch und dennoch kamen ihm die Art und Weise wie und was er sagte, bekannt vor. Shinichi spürte Agasas Augen, die sorgsam Bells Haut abtasten, scheinbar verblüfft über das Ergebnis. „Kann es sein… kenne ich Sie vielleicht?“ „Wie?!“ Schlagartig wurde ihm siedend heiß. „Sie sind doch William Bell, oder? Professor William Bell, ich habe ein paar ihrer Bücher gelesen. Sehr erfreut, Sie kennenzulernen Mr. Bell, mein Name ist Hiroshi Agasa.“ Shinichi schluckte, teils erleichtert, teils noch immer elend, während er mit einem mulmigen Gefühl im Bauch die Hand seines alten Freundes schüttelte. Nie. Noch nie hatte er Agasa anlügen müssen. Niemals. Der Professor aber, schaute ihn nun interessiert an und schien von dem Unwohlsein seines Gegenübers nichts zu merken. „Wie ich gehört habe, sollen Sie der Polizei bei dem derzeitigen Fall unter die Arme greifen?“ Agasa nickte, bestätigte sich selbst seine Fragen. „Aber ja. Und natürlich … natürlich haben Sie recht Mr. Bell, dennoch, die Verhaftung der Täter würde unweigerlich ein paar Fragen klären, die wohl nicht nur mir auf der Seele liegen.“ Die Augen Agasas wurden kurz matt, schweiften in die Ferne, ehe sich der alte Mann dessen, was er tat, besann und Bell plötzlich erschrocken ansah. „Aber entschuldigen Sie bitte!“ Er wurde rot, kratzte sich verlegen die etwas größer gewordene kahle Stelle am Hinterkopf. „Ich werde eben doch alt. Stehe hier rum und belästige Sie mit Dingen die Sie vermutlich nicht interessieren.“ „Nein… nein, schon gut, Prof- Mr. Agasa.“ Abwehrend hob Bell die Hand, schenkte seinem Gegenüber ein kurzes Lächeln. „Machen Sie sich wegen mir keine Gedanken. Außerdem haben Sie, was das kleine Mädchen anbelangt, nicht unrecht.“ Shinichi wandte den Blick ab, sah Bells Gesicht, dass sich in den goldenen Lettern spiegelte, die Ais Namen bildeten. Das Kinn war leicht auf seine Brust gesunken, Agasa hatte plötzlich den Eindruck, dass der Amerikaner nicht mehr länger mit ihm sprach, sondern mit- „Die Wahrheit sollte und muss immer ans Licht kommen, egal… ganz egal wie lange es auch dauert.“ Gegen Ende des Satzes war sein Blick von dem Grabstein gewichen, hatte sich stattdessen fest und entschlossen auf Agasa gelegt, fast so als ginge es hier schon lange nicht mehr nur um irgendein fremdes kleines Mädchen. Ihm stockte der Atem bei diesem Anblick, seine Augen wurden mit einem Mal groß. Der Professor zog scharf die Luft ein, prüfte den Amerikaner nun genauer, das mittelbraune Haar, die für einen Mann seines Alters magere Gestalt, das kantige Gesicht, die schmale Brille und die unergründlichen, blauen Augen. Nein, das war vollkommen unmöglich, er war doch… Das konnte nicht sein. Das Beben seiner Hände übertrug sich auf die welke Rose, die nun den Eindruck machte, als würde sie frieren. Bell schloss kurz die Augen, Professor Agasa hörte wie zittrig sein Atem war als er ihn ausstieß. Der Professor ließ nicht locker, er ertrug das Schweigen Bells nicht länger und stimmte ihm leise murmelnd zu und hoffte, so die richtige Taktik zu finden. „Die Wahrheit. Ich hoffe Sie haben recht… ich hoffe das wird sie, eines Tages.“ Shinichi schluckte, er hörte, spürte, und wusste, was in seinem alten Freund vor sich ging. Er konnte ihn eben doch nicht belügen, das hatte er nie und er konnte es auch jetzt nicht, dafür kannte ihn der alte Mann einfach zu gut. Er lächelte trübe und resignierend, vermied es, dem Professor ins Gesicht zu sehen, während er sprach. Shinichi ahnte, was sein Nachbar gerne gehört hätte, zuckte stattdessen nur unsicher mit den Schultern. „Vielleicht… vielleicht auch nicht.“ Sein Blick fiel zurück auf den hellen Marmor. „Sie warten nun schon zehn Jahre auf diese Antwort, allerdings befürchte ich, dass man nicht alle Fragen tatsächlich auch beantwortet bekommt.“ Er atmete tief ein. Das hier war nicht richtig. Er hätte erst gar nicht hierher kommen sollen… geschweige denn diesem Gespräch zu gestatten, eine derartige Wende zu nehmen, er musste hier weg, jetzt gleich. Ohne Agasa noch einen Blick zu widmen vergrub er die Hände in den Manteltaschen und wand sich zum Gehen, ehe er von seinem alten Freund aufgehalten wurde. Agasa griff nach Bells Arm, es dauerte eigenartig lange ehe er die Knochen des Kriminalisten unter seinen Fingern spürte. Erstaunt und dennoch bekräftigt in seinem Glauben schaute er von Bells Ärmel in das Gesicht des nun überrascht und unbehaglich dreinschauenden Kriminalisten. „Warte - Warten sie Professor!“ Bittend drangen die Worte Agasas an sein Ohr. „Macht es Ihnen etwas aus… k-kann ich Sie vielleicht zu etwas einladen? Ich würde gerne-„ Doch Shinichi blockte ab, wich seinem Blick aus. „Bedaure…“ Er schluckte, schaute zu Boden und schüttelte kaum merklich den Kopf. „Es ist wirklich nett von Ihnen aber-“ seine Augen richteten sich streng wieder auf den Professor. „Ich habe noch einen Fall zu lösen. Sie verstehen schon…“ Der feste Klang seiner Stimme hatte sich gegen Ende immer mehr verloren. Er war noch lange kein so guter Schauspieler wie er wahrscheinlich sein sollte. Agasa verstand, nickte Bell wie in Trance zu. Sein Herz zog sich zusammen, er konnte nicht glauben was ihm sein Gefühl da sagen wollte, sein Verstand konnte es nicht akzeptieren, so sehr es sich auch wünschte. Nach so langer Zeit…, nach so langer Zeit sollte er wieder hier sein. Seine Hand war noch immer eng um den Arm des Amerikaners verschnürt, er schien trotz allem nicht vorzuhaben, Shinichi gehen zu lassen. „Professor…“ Bells stimme wurde weicher wenn auch nicht weniger streng, er sah Agasa eindringlich in die Augen. Der schluckte abermals, löste nun langsam seine verkrampften Finger von Bells Mantel. Shinichi nickte dankend. „Auf Wiedersehen, Professor.“ Damit ging er ohne sich noch einmal um zu drehen. „A-Auf Wiedersehen…“ Hallöchen alle miteinander, wie immer vielen Dank für die Kommentare *DankeschönGummibärenhinstell*. Ich weiß natürlich das ihr alle auf ein anderes Ereignis hin fiebert… nur so viel, es dauert nicht mehr allzu lang und ich kann euch Versprechen es wird nicht langweilig bis dahin :D Ich hoffe ich konnte euch mit dem Kapitel wieder gut ins Wochenende entlassen, natürlich würde ich mich wie immer Freuen wenn ihr mich an eurer Meinung teil haben lasst ^//.//^ Liebe Grüße und bis bald, eure Shelling__Ford Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)