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Lost in Time

ShinichixRan
von

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Between the Lines

Between the Lines
 

- Rückblick

<Aber noch ist es nicht vorbei, ebenso dank dir Shinichi Kudo…>

Sein Blick strich abermals über den Siebzehnjährigen auf dem Versuchstisch, dessen Atmen langsam flacher wurde, während seine Lippen Wörter formten, die niemand außer ihm verstehen konnte.

Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf seine Züge, als er etwas in die die Handfläche des Detektivs legte und seine Finger sorgfältig darum schloss.

„Denn wo Licht ist, ist auch Schatten…“

- Rückblick Ende
 


 

Der graue Nebel in der Bibliothek schien dichter zu werden, schlängelte sich als seichter Rauch um ihre Beine und schien nur darauf zu warten, sie endlich verschlingen zu können. Trotz der vielen Bücher, die den Klang seiner Stimme eigentlich hätten dämpfen sollen, hallten Shinichis Worte mit einem dumpfen Echo von den Wänden wieder.
 

„Wir sind nicht Shinichi Kudo.“
 

Seine beiden anderen Ichs sahen ihn skeptisch an. Er bemerkte, wie Conans Augenbraue langsam nach oben kroch, während er skeptisch die Arme vor der Brust verschränkte.

„Drehst du jetzt etwa vollkommen durch?“

Doch der Grundschüler wurde mit einer simplen Geste Bells zum Schweigen gebracht, der den Oberschüler seinerseits fragend ansah. „Wie meinst du das?“

Shinichi seufzte nur, legte die Finger aneinander und mied die Blicke der anderen, starrte stattdessen in den kalten, steinernen Kamin der Bibliothek.

„Wir sind nichts weiter als Abschnitte seines Lebens.“ Der Oberschüler fuhr sich über die Lippen, schon längst war das pochende Kopfweh in seiner Schläfe zu einem fortwährenden Summen verschwommen. Conan schluckte, presste die Lippen fest aufeinander, bis ihm das Schweigen zu lästig wurde.

„Willst du etwa behaupten, dass nur du echt bist?“

Doch Shinichi seufzte, ein trauriges Lächeln schlich sich über seine Lippen.

„Ganz im Gegenteil, wenn überhaupt, bin ich der Teil von Shinichi Kudo, der schon am längsten nicht mehr existiert. Der arrogante Oberschülerdetektiv, der „Erlöser der Japanischen Polizei“, all das… was er schon lange nicht mehr ist.“

Er seufzte, schaute mit einem matten Blick in die Runde, versuchte zu übersehen, wie der graue Rauch immer weiter an ihnen hoch kroch und Edogawa sogar schon bis zur Hüfte reichte.
 

„Wir sind Masken, Geister, Lügen… nichts weiter.“
 

Ein betretendes Schweigen legte sich über die Gruppe.

Jeder von ihnen versuchte den Gedanken zu verarbeiten, bis es Bell war, der als erstes seine Stimme wiederfand um die Frage zu stellen, vor der sich offenbar jeder von ihnen fürchtete.

„Und wieso ist er dann nicht auch hier? Der „echte“ Shinichi Kudo?“

Shinichi schluckte, biss sich auf die Lippen, ehe er sich mit einem müden Seufzen aus dem alten Sessel seines Vaters erhob. Gott- jeder verdammte Knochen in seinem Körper schmerzte, war ausgezehrt und müde, sodass es ihn Kraft kostete, dem Verlangen zu wiederstehen, einfach die Augen zu schließen und darauf zu warten, dass es vorbei sein würde.

„Ich denke, genau das ist unser Problem…“

Der Oberschüler wandte den Blick von den beiden ab und studierte den grau melierten Boden zu seinen Füßen.
 

„Diesen Shinichi Kudo gibt es nicht… oder zumindest kennen wir ihn nicht.“ Conan biss sich auf die Lippen, es fiel ihm nicht schwer, die Gedanken seines anderen Ichs fort zu führen.

„Denn der echte, der richtige Shinichi Kudo ist nicht mehr 17 Jahre alt. Und auch ganz bestimmt nicht mehr sieben.“ Auch Bell schluckte, nickte langsam und nachdenklich.

„Und er ist kein Amerikaner.“, gab er zu, doch die Stimme des Kriminalistikprofessors war rau, ein Hauch von Verwunderung war in seinen nächsten Worten zu erkennen.

„Aber es muss doch die Person sein, zu der wir wieder werden, wenn wir aufwachen, oder? Der echte Shinichi Kudo…“ Shinichi aber schüttelte nur den Kopf, Gott, warum musste ausgerechnet er den Teil seines Verstandes spielen, der immer weiter Salz in die Wunde streute?

„Schön wäre es… nein, Conan ist die Maske die ich auferlegt bekommen habe, und Bell ist seine, und da letztere jedoch nicht mehr länger besteht…“, Shinichi stockte, doch Bell beendete seinen Satz.

„Bleibt nur Conan übrig, wenn wir wach werden.“

„Gewonnen.“ Doch der sarkastische Kommentar des Grundschülers ging unter, als Bells aufgebrachte Stimme die düstere Spannung zwischen ihnen durchschnitt.

„Schluss jetzt mit dieser Westerntaschenpsychologie, spucks aus, Kudo, sag uns endlich worauf du hinaus willst…“

Shinichi aber zuckte ertappt, holte tief Luft ehe er sich den beiden wieder zuwandte.

„Wir kennen den echten Shinichi Kudo nicht… das heißt aber auch, dass er sich selbst nicht kennt.“

Bell schluckte, sah den Japaner zweifelnd an.

„Du willst damit sagen, dass wir eigentlich keine Ahnung haben, wer wir eigentlich sind?“

„Oder dass es ihn vielleicht gar nicht gibt.“ Die Stimme des Grundschülers war kaum mehr als ein leises Wispern, er biss sich auf die Lippen, wandte erst dann langsam den Blick wieder zu den beiden hoch.

„Er existiert nicht, weil es für Shinichi Kudo keine Zukunft gibt.“
 

Der kleine Junge spürte, wie ihm eine Gänsehaut über den Körper rann, er schlang schützend die Arme übereinander, während er den Blicken der anderen kaum mehr standhalten konnte.

„Das ist es doch was du meinst, oder?“

Bell aber lachte leise.

„Sind wir wirklich so pessimistisch?“

„Oder durchgedreht.“, grummelte der Grundschüler, doch der bittere Geschmack in seinem Mund ließ sich nicht so einfach löschen.

Shinichi aber schluckte nur, schüttelte nachdenklich den Kopf.

„Nein… ich fürchte, da steckt noch eine viel simplere Lösung dahinter. Denn wenn überhaupt… wird es Conan hier sein, der die Zukunft für Shinichi Kudo darstellt… ich muss euch schließlich nicht daran erinnern, was vor zehn Jahren passiert ist, oder?“ Conan schluckte, rammte die Hände in seine Hosentaschen und wandte den Blick ab.

„Nein..., das musst du nicht.“

Alles hatte an diesem Tag im Tropical Land begonnen und gleichzeitig geendet. Er hatte den Wettlauf mit der Zeit um sein eigenes Leben seitdem nicht mehr gewinnen können, die bittere Erkenntnis kroch wie Gift in seine Knochen und trübte seinen Verstand.
 

Es war vorbei…
 

„Shinichi Kudo ist tot.“
 

Bells harsche Stimme ließ die anderen beiden zusammenzucken und doch wagte es keiner von beiden, den Blick zu heben oder ihm zu widersprechen, niemand, bis auf sie.
 

„Da lässt man dich ein wenig alleine und schon kannst du dir selbst nicht einmal mehr in die Augen sehen?“
 


 


 

„Wir haben ihn, sollen wir…“

Die Stimme aus dem Funkgerät war rau und knisterte elektrisiert.

„Nein.“

Der FBI Agent schnitt seinem Kollegen kalt den Ton ab, sein Blick wanderte zu den Polizisten an seiner Seite.
 

„Das erledigen wir.“
 

Akais kühler Blick haftete auf dem fülligen Hauptkommissar, der sich neben ihm aufgebaut hatte. Megures Augen lagen noch immer ungerührt auf dem Gebäude vor ihnen.

Jeder von ihnen wusste, das Matsumoto das alte Kriminallabor am Rande der Stadt aufgekauft hatte, er hatte gleich zu Anfang seiner Karriere Geld in dieses Haus gesteckt. Aus sentimentalen Gründen, wie es damals geheißen hatte, aber niemand hatte den naiv wirkenden Kauf des damals noch jungen Kommissars hinterfragt. Die Lage und die frühere Nutzung musste es ihm leicht gemacht haben, einen regen Personenverkehr aufrecht zu halten.

Die Leute wunderten sich weder über schwarz gekleidete Gestalten noch über Menschen im weißen Mantel, die vor der Tür eine Pausen-Zigarette rauchten.
 

Sie hatten es die ganze Zeit vor der Nase gehabt, ohne es wirklich wahrzunehmen. Die grünen Augen des FBI Agenten streiften die bitteren Mienen von Sato und Takagi. Er hatte eine gute Ahnung, was in dem alten Hauptkommissar und seinen beiden Mitarbeitern nun vorging.

Sie waren hier in Japan und es war die japanische Polizei, die diesen Fall zu Ende bringen sollte, schließlich war dieses Land auch mal seine Heimat gewesen.
 

„Bereit?“
 

Der Schnauzer des älteren Polizisten zuckte nur, während seine Augenbauen sich über seinen dunklen Augen zusammenzogen.
 

„Bringen wir´s hinter uns.“
 


 


 


 

In einem Wagen etwas abseits des Geschehens hatte man ihn dazu verdonnert Kindermädchen zu spielen. Aber die letzten Worte die sie über Funkt gehört hatten ließen allen Insassen gleicher Maßen die Haare zu Berge stehen.
 

Heiji schluckte, wartete Angespannt auf den nächsten Befehl des Agenten.

<Ich sollte mit ihnen da draußen sein…>

Er war nicht umsonst so früh zum Kommissar ernannt worden und ganz sicher gehörte das Babysitten nicht mehr zu seinen Aufgabenbereichen.
 

Sein Blick fiel in den Rückspiegel zu den beiden Frauen, die angespannt dasaßen und wie er in die Stille lauschten und darauf warteten, dass man ihnen endlich ein Zeichen gab.
 

Doch gerade, als der Osakaner einen schmutzigen Fluch unterdrückte, ertönte Akais kühle Stimme erneut aus dem Funkgerät.
 

„Tracy.“
 

Die angesprochene zuckte nicht einmal, ihr Blick machte deutlich, dass auch hinter ihrer zarten Person mehr steckte, als eine Frau in einem weißen Labormantel.

„Sofort.“

Sie nickte, während sich ihre Finger um das kleine Fläschchen in ihrer Hand spannten. Doch noch ehe sie den Wagen hätte verlassen können, hatten sich Rans Finger um ihr Handgelenk geschlungen, der Blick der jungen Frau wanderte von dem Gegengift zu ihren Augen.

„Ich werde mitkommen, so war es schließlich abgemacht.“

Die Chemikerin schluckte nur und auch Akai im Hintergrund gönnte sich einen stillen Moment des Überlegens bis die Stimme des anderen Agents, der sich bereits im Haus befand, ihnen ins Handwerk fuschte.

„Ich halte das für keine gute Idee, es- es sieht nicht gut aus.“

Heiji stöhnte, fasste sich mit der Hand an die Stirn.

<Idiot!> Und so etwas ließ man ins FBI?

Der Kommissar war jedoch nicht der einzige, der sich über diesen Kommentar ärgerte, für einen kurzen Moment wartete Akai die Stille noch ab, während sich Rans Augen keinen Millimeter von Tracy entfernten.

Sie würde ihn jetzt bestimmt nicht alleine lassen.

„Also schön… Hattori.“

„Schon auf dem Weg.“

Doch der Detektiv schluckte, die kratzige Stimme des Agents hatte ihm eine böse Vorahnung beschert, während er sich mit einem Seufzen zu den beiden Frauen herumdrehte.
 

„Also los, holen wir ihn da raus.“
 

Die Normalität des Hauses kroch ihr unter die Haut, als sie den Flur und die saubere Empfangshalle durchquerten, die mehr an ein Hotel erinnerten, anders war als alles, womit sie sonst gerechnet hatte.

Die Welt hinter der nächsten Tür war jedoch eine andere. Ein paar kahle Büros, die aussahen, als hätte man sie in großer Eile verlassen, ein dunkler Konferenzraum in dem der Duft abgestandener Zigarren zu ihnen hinüber wehte und am Ende dieses grauen Gangs ein Fahrstuhl, der sie schließlich nach unten führen sollte.
 

Überall wimmelte es von FBI Personal, das Beweise sammelte, wo es nur konnte, während einer der beiden Posten vor dem Fahrstuhl für sie den Knopf drückte, sodass die kalten Aluminiumtüren vor ihnen auseinander glitten.
 

Ran schluckte, spürte wie Satos Hand ihre Schulter steifte, während sie nichts von all dem wirklich wahrnahm. Ihr Körper schien ferngesteuert, ihre Schritte hallten aus weiter Entfernung in ihren Ohren, während etwas völlig Fremdes sie immer weiter in den Abgrund lenkte. Ihr Herz aber begann mit jedem Schritt, den sie machte, schneller zu schlagen - ganz so, als ob es wusste, dass sie ihm immer näher kamen.
 

Ihre Fahrt endete in einem nur spärlich beleuchteten Gang. Die Räumlichkeiten wirkten eng, nahmen ihr die Luft zum Atmen, während sie an den nur schemenhaft beleuchteten Laboratorien vorbeigingen, die Links und Rechts den Flur markierten. Angeführt von Akai und Jodie hallten ihre Schritte verräterisch auf den grauen Platten unter ihren Füßen, während der Geruch von Chemikalien und Desinfektionsmittel ihre Sinne immer weiter vernebelten.

Sie wollte nicht glauben, dass er hier die letzte Zeit hatte aushaaren müssen.
 

Dann jedoch geleitete man sie in eines der Laboratorien, und die Realität brach erneut über ihr zusammen.
 

„No.“
 

Doch die heisere Stimme der blonden FBI Agentin, die sich erschrocken die Hände vor den Mund schlug drang, schon nicht mehr zu ihr durch, sie hatten ihn gefunden.
 


 


 

„Da lässt man dich ein wenig alleine und schon kannst du dir selbst nicht einmal mehr in die Augen sehen?“
 

Die altbekannte Stimme hallte durch das Abbild der Bibliothek, ließ das Blut in ihren Adern gleichermaßen zu Eis gefrieren. Der Grundschüler war es, der als erstes seine heisere Stimme wiederfand.
 

„H-Haibara?“
 

Auf Shihos Lippen formte sich ein elegantes Lächeln, als sie weiter in dem Raum schritt, den titellosen Büchern dabei einen abschätzigen Blick zu warf. Im Gegensatz zu allem anderen im Raum schien die Chemikerin zu strahlen, ihr smaragdgrünes Kleid hatte einen satten Farbton und auch ihre leuchtend roten Haare umspielten ihr Kinn noch genauso, wie sie es immer getan hatten, während ihr Labormantel wohl noch nie weißer gewesen war.
 

„Eine schöne Truppe seid ihr mir, kaum lässt man euch mit eurem Verstand allein, bildet ihr euch ein, über Dinge philosophieren zu müssen, die es nicht einmal wert sind, angesprochen zu werden.“
 

Ihr Blick fiel mit einem seichten Kopfschütteln über die drei Gesichter, für einen kurzen Moment zeigte sich ein trauriges Lächeln auf ihren Lippen.

<Was ist mit dir passiert, Kudo?>

Doch die Stille hielt nicht lange an, wurde von Bells unsicherer Stimme unterbrochen, der die Frau mit durchdringendem Blick durch seine Brillengläser ansah.

„Aber- du bist tot.“

Shiho aber hob nur die Augenbraue, schmunzelte dann jedoch, als sie dem Blick des für sie fremden Amerikaners begegnete.

„Freut mich, auch Sie kennenzulernen, Professor.“ Der blinzelte, als er von ihren grünen Augen ins Kreuzfeuer genommen wurde, während auf seinen Wangen ein kurzer Roséton schimmerte, doch die peinliche Stille zwischen den beiden wurde schnell von der etwas zu hohen Stimme des Grundschülers unterbrochen.

„Wieso bist du hier?“ Conan schluckte, der Klang von „und wie? hallte unausgesprochen in seiner Frage nach.
 

Shiho seufzte nur, trat auf den kleinen Jungen zu und ging vor ihm in die Knie, strich ihm ungefragt eine widerspenstige Strähne seines Ponys aus den Augen, während sie ihm ein trauriges Lächeln schenkte.

„Du hast mir ganz besonders gefehlt.“

Conan schluckte, er spürte wie sich die Haare in seinem Nacken aufstellten, während der brennende Kopfschmerz seinen Verstand noch immer vernebelte, sodass Shiho schon weiter redete, noch bevor er hätte reagieren können.

Sie war wieder aufgestanden, schüttelte bedauernd den Kopf, ehe sie in die Runde sah.

„Irgendjemand muss dir doch den Kopf zu Recht rücken, oder etwa nicht?“ Ihre Blicke streifte seine Gesichter, ehe sie mit einem Seufzten fortfuhr.

„Du hast dich hinter all diesen Masken und Lügen verloren, hinter der Hoffnungslosigkeit, die du plötzlich in den Herz gelassen hast.“
 

„Ach, und wer ist daran schuld?“
 

Die bittere Stimme des Oberschülers hallte durch den Raum, er war der erste, der seinerseits einen Schritt auf die verstorbene Chemikerin zu machte. Shiho jedoch schwieg, schaute ihn abwartend an, während Shinichi seiner Wut weiter Luft machte.

„Wer musste heimlich einen Deal mit Vermouth eingehen? Wer hat sich erschießen lassen, mich alleine gelassen?

Wer, Haibara!“

Doch die Angesprochene zuckte nicht einmal, schenkte ihm ein trauriges Lächeln, währen ihr Blick den Boden suchte.

„Es stimmt, ich trage viel Schuld an all dem. Und glaub mir bitte Shinichi, so habe ich das sicher nie gewollt. Ich dachte, du bist stak genug, du würdest das schon überstehen und weiter kämpfen… aber vielleicht habe ich mich diesmal wirklich in dir geirrt…“
 

Die drei Facetten von Shinichi Kudo tauschten unsichere Blicke aus, Bells und Conans Augen ruhten auf Shinichi, der sich auf die Lippen biss und die Augen zu Boden schweifen ließ. Seine Stimme war trocken, rau und brüchig, drang kaum mehr an ihre Ohren.

„I-ich kann einfach nicht mehr und ich weiß nicht wie…“

Doch weiter ließ sie ihn nicht kommen.

„Blödsinn.“

Ihr strenger Tonfall ließ nun auch Bell skeptisch werden.

„Was?“

Shiho aber schenkte den dreien nur einen missbilligenden Blick, zusammen mit ihren tadelnden Worten.

„Das ist es was du dir einredest Kudo. Dass es nicht mehr geht, das du nicht mehr kannst, weil jeder andere an deiner Stelle schon lange aufgegeben hätte. Weil du die Wahrheit nicht sehen willst.“

Bell holte Luft, war der erste, der seine spröde Stimme wiederfand.

„Und was ist die Wahrheit?“

Shiho seufzte und schaute die drei mit einem enttäuschtem Blick an.

„Du hast Angst.“

Sie schluckte, ließ ihre Finger in den Taschen ihres weißen Mantels verschwinden.

„Angst vor dem, der du sein könntest, Angst davor, dich selbst nicht mehr zu kennen.

Aber vor allem, Shinichi, hast du Angst davor, dass sie dich nicht mehr kennt.“ Shiho seufzte, wandte den Blick von den dreien ab, schüttelte langsam den Kopf.

„Es wird Zeit, dass sich das ändert.“

Conan beobachtete, wie ihre Züge sich verfestigten, ein dumpfes Gefühl kroch in seine Magengegend, ihre Stimme bescherte ihm eine Gänsehaut, als sie sich wieder zu ihm umdrehte.

„Warum glaubst du, bin ich hier?“
 

Ihre grünen Augen bohrten Löcher in seine drei Ichs hinein, sie beobachtete, wie einem nach dem anderen die Farbe aus dem Gesicht wich, bis es Conans brüchige Stimme war, die die gefürchtete Frage aussprach.

„Bin ich-…“

Doch die Chemikerin rollte nur mit den Augen, unterbrach ihn, noch ehe die Stimme des Grundschülers vollständig ins Wanken kommen konnte.

„Noch nicht Kudo, und du musst verdammt noch mal dafür sorgen, dass es auch so bleibt. Du darfst dich nicht in dieser Angst verlieren Shinichi, du darfst jetzt nicht aufgeben.“ Shiho schluckte, ignorierte die Blicke der anderen beiden, als sie einen Schritt auf den Siebzehnjährigen zu machte.

Seine Augen lagen fragend auf ihr, sie konnte seinen zitternden Atem spüren, während er unter ihrem Blick langsam rot wurde.

Noch nie war sie ihm so nah gewesen.

Doch sie riss sich zusammen, schloss die Augen, ehe sie ihren Fingern erlaubte sanft über seine Schläfe zu streichen, während ein warmes Lächeln auf ihren Lippen lag.

„Sie wartet doch auf dich, du Dummkopf. Sie wartet. Lass sie jetzt gefälligst nicht im Stich.“

Sie stieß ihn sanft von sich, sah die Überraschung in seinen Augen, doch ihre Stimme blieb hart.

„Also wach endlich auf.“
 

„Was?“ Bells Stimme war heiser, als der Boden unter ihren Füßen auf einmal zu verschwinden schien, er beobachtete, wie Shinichi ein letztes Mal versuchte, sie zu erreichen, doch der graue Nebel entzog Shiho seinem Griff.

„Warte!“ Doch die Chemikerin reagierte nicht, weder auf ihn noch auf den kleinen Conan, der flehend nach ihr schrie.

„Haibara!“
 

Sie beobachtete, wie der dichte Nebel ihn langsam verschlang, ihn wieder zurück in die Realität holte, während sie allein in dem düsteren Abbild der Bibliothek zurück blieb. Ihre grünen Augen sahen den dreien traurig nach.
 

„Sie wird dich brauchen… nachdem, was du getan hast.“
 


 


 


 

Ran stockte der Atem in ihrer Burst.

Sie schlug sich die Hände vor den Mund, bemerkte nicht wie ihr Sichtfeld von ihren heißen Tränen verschleiert wurde, während sie stumm den Kopf schüttelte, nicht in der Lage war, sich zu bewegen, als sie ihn endlich entdeckt hatte.
 

<Shinichi.>
 

Sein Körper war mit einem Film aus Wasser belegt, das durch das silberne Licht der Morgendämmerung einen durchsichtigen Glanz bekam und ihn fast gläsern wirken ließ, wie einen Geist, ganz so, als ob er gar nicht wirklich da war.
 

Das viel zu jugendliche Gesicht wurde von tiefen Rändern unter den Augen zerfurcht, während auf seiner linken Wange das Blut um die Schusswunde eine dunkle Farbe bekommen hatte und in schwarzen rissigen Krusten einen brüchigen Pfad über deine Wange bis zum Kinn hinunter formte.
 

Die Wasserlachen auf und unter dem kalten Metalltisch, zuckten und glänzten unter der plötzlichen Bewegung im Zimmer, während sich die wenigen funkelnden Schatten an der Decke spiegelten und somit den ganzen Raum lebendig wirken ließen.

Alles…, bis auf ihn.
 

<Shinichi!>
 

Seine Atmung war kaum zu erkennen.

Atmete er überhaupt noch?
 

Doch gerade, als die Panik ihre Kehle zuschnürte und ihre Knie weich wurden, beobachtete sie, wie sich ein einzelner Tropfen von der seltsamen Apparatur über seinem Kopf löste, nach unten fiel und auf seiner Stirn aufprallte, sodass sein ganzer Körper unter dem Einschlag zuckte und seinen Atem stocken ließ, ehe sich sein Körper zwangsläufig wieder entspannte, während ihm nichts anderes übrig blieb, als auf den nächsten Tropfen zu warten.

Warum hatte er sie noch nicht bemerkt?

Warum hatte er noch nicht begriffen, dass es vorbei, endlich zu Ende war?

„Warum macht ihn denn niemand los!“

Ihre letzten, diesmal laut ausgesprochenen Worte brachte endlich wieder Leben in die Truppe, die ja eigentlich gekommen war, um den Detektiv zu befreien und sich nicht von der stillen Grausamkeit des Tatorts lähmen zu lassen.
 

Ran achtete nicht länger auf die Menschen im Raum, eilte zu ihm, zögerte jedoch kurz, bis ihre zittrigen Fingerspitzen seine Wange berührten und sein Name ihre Lippen in einem zarten Hauch verließ.

„Shinichi…“

Der aber blinzelte nur, starte weiter mit Leerem Blick an die Decke.

Warum sah er sie nicht an?

Warum antwortete er ihr nicht?

„Bitte, Shinichi!“

Ihre leisen Hilfeschreie hatten nun auch Megure wieder zum Leben erweckt, sodass der Takagi mit einem energischen Nicken befahl ans Werk zu gehen. Der Kommissar kam mit einem Bolzenschneider bewaffnet auf sie zu und begann die Handschellen an seinen Füßen zu lösen, während Tracy herantrat um den Zustand des Jungen genauer unter die Lupe zu nehmen.

„Wir haben bereits einen Krankenwagen gerufen, der müsste jeden Moment…“ Doch die harsche Stimme der Chemikerin schnitt ihm was Wort ab.

„Was?!“ Er murmelte irgendeine Antwort, doch Tracy hörte schon lange nicht mehr zu, ihre Finger spannten sich um ein kleines Fläschchen in ihren Händen.

Sie mussten sich beeilen.
 

Der geübte Blick der Wissenschaftlerin versuchte zu ignorieren, was ihr die Ausbildung beim FBI verriet, das wenige Blut auf seinem Körper sagte noch lange nichts darüber aus, welchen Schaden man mit dieser Folter vielleicht bei ihm angerichtet hatte.

„Vorsichtig, Takagi!“

Der Kommissar sah sie kurz verwundert an, ehe sein Blick zurück auf die gespannten und übersteckten Arme des Oberschülers viel, sein Mund verzog sich zu einem bitteren Strich als er der Chemikerin langsam zunickte und sich vorsichtig an die Arbeit machte.

„Verstanden.“

Ran aber hatte für all das keinen Blick. Noch immer versuchte ihre verzweifelte Stimme ihn zu erreichen. Doch irgendetwas blockierte sie und ließ sie nicht zu ihm durch. Der Behälter über ihrem Kopf gurgelte leise, sie wandte den Kopf um, sah mit verachtendem Blick zu, wie sich der nächste Tropfen löste, sodass sie sich schützend über seinen Körper legte, um den ganzen endlich ein Ende zu bereiten. Somit erreichte dieser eine Tropfen nicht mehr länger seine Stirn, sondern schlug auf ihrer Wange ein.

Hart, kalt und schwer prallte er auf ihrem warmen Fleisch auf, nichts weiter als ein Wassertropfen, nicht mehr als das und doch kam es ihr so, vor als hätte man ihr gerade eine Ohrfeige verpasst, als ihr klar wurde, was man mit ihm gemacht hatte. Der Tropfen suchte sich seinen Weg über ihre Wange, schien dabei die Wärme aus ihrer Haut zu ziehen, sodass er am Schluss warm und harmlos in dem Kragen ihres Pullovers versickerte.

Ihre Augen brannten, ihre Stimme war heiser.

„Shinichi, bitte, bitte wach auf.“
 

Sie hörte nicht wie Megure im Hintergrund lauthals fluchte, als man ihm bestätigte, was sie alle schon ahnten, Matsumoto war nicht hier. Der Hauptkommissar schluckte, wandte den Blick von der grausamen Szene vor sich ab, doch sein Augenmerk fiel auf einen kleinen Gegenstand, der zu seinen Füßen lag, mit gerunzelter Stirn las er das kleine Gerät auf, drehte es fragend hin und her.

„Was zum…“ Doch der alternde Beamte erschrak, als statt seiner plötzlich die Stimme von Ran Mori im Raum erklang.
 

Die Augen der anderen Anwesenden im Raum lagen perplex auf ihm.

Während Tracy lautlos fluchte, war Heiji der erste, der endlich verstand, als er den altbekannten Gegenstand in den Händen des Polizisten bemerkte.

„Dieser miese…“ Damit ging er auf Megure zu, nahm ihm den Stimmentransposer aus der Händen, um ihm vernichtend auf dem Boden zu zermalmen. Dennoch bemerkte Heiji, dass ihm noch immer die Haare zu Berge standen, während sein Blick versuchte, Kudo zu meiden und das Stöhnen seines Freundes zu ignorieren, der eindeutig viel zu lange auf sie hatte warten müssen.
 

Ran spürte, wie die Erkenntnis ihren Magen mit Eiwürfeln füllte.

Er hatte sie benutzt.

Er hatte ihre Stimme benutzt, um Shinichi…

<Nein…>

Ihre Finger glitten über seine Stirn, lösten den kalten und nassen Film nun endlich von seiner Haut, während sie unter dessen Kälte zu zittern begann.

Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Lippen aussprachen, was ihr Herz so sehr forderte. Ihr Verstand genügte nicht, um ihr zu befehlen still zu sein, ihn nicht noch weiter zu quälen da er offenbar nicht mehr in der Lage, war Traum und Realität noch voneinander zu unterschieden.

Das Verlangen, seine Stimme zu hören, das Verlangen, ihn endlich wieder bei sich zu wissen, war einfach zu groß.
 

„Shinichi.“
 

Außer ihr aber bemerkte niemand das seine Lippen tatsächlich endlich ihren Namen formten.
 

<Ran.>
 


 


 


 

Sein Kopf schien wo anders zu sein, es war als ob er sich selbst dabei zusehen konnte wie sein Verstand mühsam versuchte, einen klaren Gedanken zu formen, während seine Sinne von Dunkelheit und dumpfen Schmerz eingefangen waren.
 

<Was? Wo-?>
 

Er kniff die Augen zusammen, versuchte einzuordnen, wo er sich befand und was um ihn herum passierte, doch das Einzige, das noch immer in seinem Bewusstsein nachhallte, waren ihre Worte.
 

<Haibara…>
 

Weit aber sollte er auch damit nicht kommen, er konnte ein Stöhnen aus seiner trockenen Kehle nicht unterdrücken, als plötzlich etwas an seinen Armen zu reißen begann, seine pochenden Muskeln gaben nach und seine kalten Fingerspitzen kamen neben seinen Beinen zum Liegen.
 

Die Welt um ihn herum holte ihn mit einem lauten Summen zusammen mit den alt bekannten pochenden Kopfschmerzen ein. Die Stimmen, die ihm umgaben schienen fremd und kamen in seinem Verstand irgendwie verzerrt und unkenntlich an, während seine Lieder zuckten, um erfolglos die schwarzen Schatten von seinen Augen zu vertreiben.

Irgendwas- irgendetwas passierte gerade, die Luft um ihn herum hatte sich geändert, schien aufgeladen und elektrisiert, passte hervorragend zu den spontanen Zuckungen seiner gemarterten Muskulatur, doch irgendetwas fehlte.
 

Das Tropfen, das Tropfen hatte aufgehört!

Die Quelle dieses nervenzerreisenden Folterinstruments war versiegt.

Es war…vorbei?
 

<Was passiert hier? Matsumoto. Ran.>
 

Etwas Heißes streifte seine Haut, er zuckte, hatte für einen kurzen Moment Angst unter der heißen Berührung zu verbrennen, bis sich sein unterkühltes Fleisch der sanften Wärme anpasste und er zarte Fingerspitzen auf seiner gemarterten Stirn wahrnahm.
 

Während sein Verstand ihn anflehte, nicht schon wieder auf einen solchen Trick hereinzufallen, schien bereits jede Faser seines Körpers nach ihr zu schreien.
 

Shinichi schluckte, spürte wie sein müdes Herz einen Schlag übersprang, um seinem Geist die Gelegenheit zu geben, ihren Namen zu formen.
 

<Ran?>
 

Die verschiedenen Stimmen schienen sich langsam durch den dichten Nebel seines Verstandes zu kämpfen, doch er bemühte sich erst gar nicht, sie alle richtig einzuordnen. Es gab ohnehin nur eine einzige, für die er sich wirklich interessierte, die in einem beinahe lautlosen Hauch sein Ohr streifte.
 

„Shinichi…“
 

Doch in dem Moment indem ihre Stimme seinen Verstand durchdrang und sich zu seinem Herzen kämpfen wollte, spürte er wie plötzlich das Adrenalin durch seine Adern schoss, seinem Mund verbot zu antworten, auch wenn der sich es auch noch so sehnlich wünschte.

Was wenn es wieder nicht die Echte ist?

<Nein.>

Er konnte dich schon einmal täuschen und wohin hat das geführt?

<Was?>
 

Doch den Gedanken dahinter bekam er nicht zu fassen, irgendetwas versperrte ihm den Weg, während Angst und Unsicherheit seine müden Knochen zum Zittern brachten, als ihre Stimme erneut ertönte.

Rans Stimme.
 

„Bitte, Shinichi…“
 

<Ran!>
 

Er befahl seinen Muskeln den Kopf zu drehen, sich der Stimme zuzuwenden, einen Blick auf sie zu erhaschen, doch deine Augen blieben trüb. Er spürte ihre Wärme neben sich, spürte wie sie sein Herz langsam erwärmte und sein Blut leichter fließen ließ.
 

Nein, das hier war nicht Matsumoto.

Das hier war anders, sie war anders.

Es war Ran.
 

„Shinichi.“
 

Sie war hier.

<Ran.>

Seine Kehle fühlte sich an wie Schmirgelpapier, seine Zunge konnte sich kaum von seinem Gaumen lösen, als er seinen Lippen endlich den Befehl erteilte ihren Namen auszusprechen, der jedoch nur stumm an ihre Ohren drang.
 

Die Kraft, die es ihn gekostet hatte, seine Gedanken zu fokussieren, rächte sich augenblicklich - er spürte, wie die kalte Dunkelheit in fortriss, sodass er keine andere Wahl hatte, als ihr ins Nichts zu folgen.
 

Aber das alles spielte keine Rolle mehr, denn sie war hier.

Ran war hier.
 

Es war Vorbei…, endlich.
 


 


 


 

Ran schluckte, atmete erleichtert ein, als er endlich ihren Namen formte, sie zu verstehen schien und nahm seine Hand zärtlich in die ihre; doch statt seiner kühlen Haut berührte etwas anderes ihre Fingerkuppen, ließ sie erschrocken aufsehen, ehe sie das kleine Etwas aus seiner Hand nahm.
 

„Was?“
 

Das winzige Stückchen Papier war feucht, dennoch konnte sie entziffern, was darauf stand, drehte es stirnrunzelnd um, doch die beiden Worte die nun zu Lesen waren, raubten ihr den Atem.

Ihr Verstand arbeitete, versuchte zu verstehen, was das alles zu bedeuten hatte und scheiterte doch Jedes Mal aufs Neue, weil er es nicht konnte, oder nicht verstehen wollte.
 

Und auch wenn der Boss der Organisation es war, der diese Botschaft für sie hinterlassen hatte, so sagten ihre Erinnerungen ihr doch, dass es die Wahrheit war.
 

Das alles war ihre Schuld.
 

„Ran.“ Doch die Angesprochene reagierte nicht auf Heijis aufgebrachte Stimme in ihrem Rücken, sie merkte nicht, wie der Kommissar ihr das kleine Stückchen Papier aus der Hand nahm und bei dessen Anblick langsam erblasste.
 

Das dünne Flaschenetikett zitterte zwischen seinen Fingern, doch es war nicht der Name des Alkohols allein, der ihm den Atem in der Kehle stocken ließ, sondern ebenso die beiden Worte, die in dicken schwarzen Buchstaben auf der Rückseite des Bourbonetiketts prangten.
 

Toru Amuro
 

<Nein!> Der Kommissar schluckte, biss die Zähne aufeinander und spürte, wie sich die Muskeln in seinem Kiefer spannten.

Woher sollte er davon wissen?

Niemand von ihnen hatte je darüber geredet und Kudo würde nie-

Doch die Erkenntnis sickerte eisig und kalt in ihn hinein, ließ die Haare in seinem Nacken zu Berge stehen, als er sich zu dem vernichteten Stimmentransposer umsah, der unnütz und scheinbar harmlos einen hässlichen Fleck auf dem Boden bildete.

<Verdammt, Kudo!> Doch sein Freund konnte ihn nicht hören, und auch Ran reagierte nicht darauf, als er erneut ihren Namen rief.

„Ran.“ Die junge Lehrerin aber schüttelte den Kopf, während ihr Verstand ein und dasselbe Mantra immer und immer wieder in ihr Herz hämmerte.
 

Conan… Ai.

Ihre Schuld…
 

Der Kommissar schluckte, reichte der gehetzt und fragen schauenden Chemikerin an Kudos Seite den kleinen Zettel, die sofort verstand, über Shinichis Brust nach Rans Hand griff und in strengen Ton ihren Namen wiederholte.
 

„Ran!“
 

Die junge Frau blinzelte, nahm erst jetzt Tracys Stimme war, die sie verzweifelt zu erreichen versuchte.

„W-Was?“ Ihr Atem zitterte, ehe ihr Blick erneut über das blasse Gesicht Shinichis fiel, ehe sie es schaffte, der Chemikerin in die Augen zu sehen. Tracy seufzte lautlos, das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war, noch jemanden zu verlieren, sie musste die Gedanken der jungen Frau umlenken, zumindest für den Moment.
 

„Ran, du musst ihn festhalten. Wir können nicht mehr länger warten.“ Sie sah das Takagi Shinichis anderen Arm fixiert hatte, während Tracy begann, die durchsichtig himmelbaue Flüssigkeit in einer Spitze aufzuziehen.

Während sie an seiner Seite stand und darauf wartete, dass Ran ihrem Befehl folgte. Doch noch ehe sich ihre Finger um Shinichis Arm legen konnten, war es Heiji, der die Chemikerin entgeistert ansah, seine raue Stimme war kaum mehr als ein heiseres Krächzen.

„Ihr wollt das Zeug jetzt an ihm testen? JETZT? In diesem Zustand? Sehen Sie ihn sich doch an!“ Die Chemikerin aber antwortete ihm knapp mit trockener Stimme.

„Ich weiß sehr wohl, welches Risiko ich damit eingehe… aber das ist unsere einzige Chance und der Grund, warum ich hier bin.“

„Was?“

„Wenn wir ihn jetzt hier raus und ins Krankenhaus schaffen können, nicht mehr als siebzehnjährigen Oberschüler, sondern als er selbst, dann haben wir vielleicht noch eine Chance, dass die Öffentlichkeit uns abkauft, dass das alles nur ein riesiger Bluff war, ein Täuschungsmanöver, um die schwarze Organisation auszulöschen.“

Sie sah, wie sich der Mund des Kommissars ungläubig öffnete, wandte sich dann jedoch ohne weiteren Kommentar wieder Shinichi zu.

Gewissenhaft klopfte sie die übrigen Luftblasen aus der Spritze und betrachtete ein letztes Mal die hellblaue Flüssigkeit.
 

In diesem Moment aber erwachte ein Teil in Ran wieder zum Leben - die Geschichten, die sie über das Gift gehört hatte und nicht zuletzt ihre eigene Erfahrung mit diesem Schmerz, injizierte heiße Panik unter ihre Haut.

Doch noch ehe ihre Finger Shinichi erreichen konnten, hatten sie zwei starke Arme von hinten gepackt und hielten sie fest, während der Kommissar versuchte die junge Frau zu beruhigen.

„Nein, nein- was wenn es, wenn…“

„Ran.“

Sie aber erkannte, die eigene Angst in Heijis Stimme nicht, war blind für alles und jeden um sie herum, während ihr die Panik langsam die Kehle zuschnürte und ihre Augen erneut zu brennen begannen.
 

Tracy hob den Blick, begegnete den grünen Augen des Kommissars.

<Das ganze sollte besser funktionieren…> Sine Züge lagen angespannt auf der regungslosen Gestalt seines Freundes, während er das Zittern von Rans Muskeln unter seinen Fingern spürte.
 

Sie wehrte sich und wehrte sich doch wieder nicht, sodass Heiji genügend Kraft hatte und den sonst so wehrhaften Karatechampion festhalten konnte, während sie beobachten musste, wie Tracy die Nadel in Shinichis Haut versenkte.
 

Die Blicke der Chemikerin huschten ein letzten Mal über die fahlen Gesichtszüge ihres ehemaligen Schützlings, ein bitterer Geschmack breitete sich auf ihrer Zunge aus, als sie daran dachte, wie ihre letzten Versuche mit ihm geendet hatten.
 

Sie schaute weder zur seiner Freundin, noch zu dem Kommissar, als sie den Kolben der Spitze langsam hinunterdrückte und beobachtete wie die himmelblaue Chemikalie langsam in seinen Venen verschwand.
 

„Das ist unsere einzige Chance…“ Doch selbst ihr heiseres Wispern konnte ihre eigene Angst nicht verbergen.
 

Ran aber stieß nur einen stummen Schrei aus, kämpfte sich nun endlich von Heijis Griff frei, der sie schon lange nicht mehr festhielt.

Es war vorbei, jetzt gab es kein Zurück mehr.

<Du packst das besser Kudo, es kann nicht sein das das alles umsonst gewesen sein soll… das kann nicht sein.>

Seine grünen Augen fielen auf Ran, die kraftlos neben Shinichi auf die Knie fiel, nicht bemerkte, wie die kalte Pfütze am Boden sich in ihre Klamotten fraß, während ihre zitterten Finger durch sein Haar streichelten.

Rans Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, ihr Herz raste vor wilder Angst und Panik.
 

„Was habt ihr getan…“
 

Sie spürte wie sich seine Stirn langsam aufheizte, sein Körper die wenigen Energiereserven nutzte, um seien Temperatur zu erhöhen um gegen das Mittel anzukämpfen.

Es wirkte, schnell, die Frage war nur wie…
 

„Shinichi.“
 

Tränen rannen ihr über die Wangen, ihre Fingerspitzen verbrannten sich auf seiner Haut, während ihr die Erinnerung an ihren einen Schmerz Übelkeit die Kehle hochkriechen ließ.

Sie erinnerte sich an die Hitze, den Schmerz in ihren Muskeln, die sich angefühlt hatten, als würde man sie auseinander reißen, während ihre Knochen zu schmelzen schienen, und ihr Herz in Stücke gerissen wurde.

Sein Stöhnen kratzte an ihrem Trommelfell, ließ sie zusammenzucken, während ihr abwechselnd heiß und kalt wurde. Tränen verschleierten ihre Sicht, doch die junge Frau machte sich schon lange nicht mehr die Mühe, sie wegzuwischen.

Es war egal, alles in diesem Moment war egal, alles bis auf ihn.

„Du musst durchhalten, bitte, Shinichi…“

Sie schluckte, spürte wie der Klos in ihrem Hals ihr das Atmen beinahe unmöglich machte.

<Bitte Shinichi… lass mich jetzt nicht allein.>

„Shinichi!“

Doch noch ehe ihr Wispern über seine Wange geglitten war, zuckte er unter dem ersten Spasmus seines Herzens zusammen, seine zittrigen Finger suchten instinktiv seine Brust, als wollten sie das vermaledeite Ding aus seinem Gefängnis befreien.

Sie hörte Heijis Frage und doch verstand sie seine Stimme kaum, er hörte sich unendlich weit entfernt an, aber deutlich besorgt.

„Is das normal?“

Tracy aber antwortete ihm nicht, die Chemikerin biss sich auf die Lippen, ließ ihre Hand auf Shinichis Schulter ruhen und ignorierte die brennende Hitze seiner Haut, die sich in ihre eigene bohrte.

<Please…>
 

Ran aber bekam von der drückenden Stille nichts mit, die langsam auch Panik in den anderen Anwesenden schürte.

Schweiß drang ihm aus allen Poren, während sich sein Körper ein weiteres Mal krümmte und ein heiserer Schrei seine Kehle verließ.
 

„Bleib bei mir… bitte.“
 

Sie kniff die Augen zusammen, konnte nicht länger hinsehen, als sie bemerkte, wie ein weißer Nebel langsam von ihm ausging, als ob der Schweiß auf seiner eigeenen Haut verdunsten würde, und ihn immer mehr einhüllte.
 

Seine Hand zuckte unter der ihren, während sein Gesicht beinahe von dem Nebel verschluckt wurde.

Das Gift nahm ihn ihr weg.

<Nein.>
 

„Shinichi!“
 

Doch sein Schrei mischte sich mit dem ihren, erschütterte alle Anwesenden bis ins Mark und hallte in dem kalten Gebäude wieder.
 

Erst dann kehrte eine täuschend feindliche Stille ein.
 


 


 

Die Schmerzen beförderten ihn katapultartig zurück in die Refugien seines Verstandes, er konnte sich selbst stöhnen und schreien hören, doch weder die glühende Hitze noch das scheinbare Zerreißen seiner Muskeln drang zu ihm durch.
 

Er schluckte, das war wahrscheinlich kein gutes Zeichen.

Mühsam rappelte sich der Grundschüler auf, sah sich in seinem neusten Hirngespinst um, denn als Raum konnte man das wohl kaum bezeichnen.

Weiß - nichts weiter als pures Weiß, man konnte nicht sehen wie weit es reichte, noch ob es ein Oben und ein Unten gab. Allein die Tatsache, dass auch die beiden anderen hier waren und sich gerade vom Boden aufrappelten und ebenso umsahen, ließ erkennen, dass es zumindest so etwas wie einen Boden geben musste.
 

Die Stimme des Amerikaners hallte in einem geisterhaften Echo in diesem weißen Nichts wieder, nachdem er sich als erster von ihnen zum Sprechen hatte durchringen können.

„Wo sind wir?“

Der Grundschüler aber rollte nur mit den Augen, stopfte seine Hände in die Hosentaschen, während er mehr als nur ein wenig Sarkasmus in seinen Ton hinein fließen ließ.

„Glaubst du ernsthaft, dass wir diese Frage beantworten können, wenn du selbst es nicht weist?“
 

Bell aber warf ihm nur einen abschätzigen Blick zu, wollte gerade etwas erwidern, als ein greller Schrei die Stille durchbrach, keiner von ihnen hatte lange überlegen müssen, um zu erkennen dass es ihr eigener gewesen war.

Allerdings blieb er nicht lange allein.
 

„Shinichi!“
 

Ihre Stimme brachte den weißen Raum zum Beben, beförderte den Grundschüler beinahe wieder auf seinen Hosenboden, der nur mit Mühe im letzten Moment sein Gleichgewicht noch halten konnte.
 

Danach jedoch wurde alles um sie herum totenstill.

Conan schluckte, blinzelt angestrengt und versuchte das taube Gefühl in seinem Kopf damit zu verscheuchen, das seinen Verstand versuchte in die Dunkelheit der Gefühlslosen Ohnmacht zu reißen.

„Ran… sie war da. Ich- ich dachte es wäre vorbei, aber was…“

Er sah auf, erkannte, dass auch seine beiden älteren Counterparts sich den Kopf hielten, was seiner hohen Stimme jedoch nur noch mehr Angst einimpfte.

„Was passiert hier…“
 

Die unsichere Stimme des Grundschülers ließ die beiden anderen Aufsehen, ehe sich ihre besorgten Blicke kurz streifen, keiner von ihnen war jedoch in der Lage Conan zu antworten, denn ganz sicher wollte das jetzt niemand von ihnen hören.

Der Oberschüler biss die Zähne zusammen und spürte, wie die helle Umgebung in seinen Augen stach und sie zum Brennen brachte, während es ihm immer schwerer fiel einen klaren Gedanken zu formen.
 

Vielleicht hatte Matsumoto es beenden wollen, jetzt endlich. Dennoch es hatte sich der Schmerz anders angefühlt, fast- fast wie-

<Aber das ist unmöglich…>

Der Schülerdetektiv schluckte, spürte den Kloß in seinem Hals, während feine Nadelstiche auf ihn einprasselten und so der unterdrückten Panik Ausdruck verliehen.
 

Er sah sich zu seinen anderen beiden Ichs um, deren Blicke langsam glasig wurden, lange würden sie der Dunkelheit, die nach ihnen griff, bestimmt nicht mehr standhalten können.

Aber das mussten sie, sie durften jetzt nicht aufgeben, Haibara hatte recht, Ran wartete doch…

<Ran.>

Shinichi schnappte nach Luft, fuhr sich mit einer fahrigen Geste über die Augen, sie war da, jetzt wahrscheinlich an seiner Seite und doch war sie in diesem Moment so weit weg, dass er ihre Nähe nicht einmal mehr spürte.

„Verdammt.“
 

Sie los zu lassen… würde nie wieder so einfach sein.
 

Bell sah auf, als der Shinichis keuchenden Fluch hörte. Er hatte eine gute Ahnung was in dem Kopf des Oberschülers vor sich ging, wie einfach wäre es, jetzt einfach aufzugeben, sich in dieses warme schwarze Loch fallen zu lassen, wo all seine Sorgen nicht länger existierten. Der Amerikaner schlucke, spürte, wie sich sein ausgelaugter Körper danach verzehrte, endlich Ruhe zu finden und dennoch kämpften sie dagegen an.
 

Warum?
 

Weil irgendetwas in Rans verzweifelter Stimme ihn dazu gebracht hatte, ihnen Hoffnung versprochen hatte, wo er keine mehr sah, was auch immer da draußen vorgehen mochte, was auch immer passiert war, Ran zählte auf ihn.

Er konnte- durfte sie jetzt nicht alleine lassen.
 

Warum eigentlich nicht?
 

Der Kriminalistikprofessor biss sich auf die Lippen, welchen Sinn hatte es eigentlich noch, sie länger warten zu lassen?

Den Shinichi, auf den sie wartete, gab es doch ohnehin schon längst nicht mehr, warum sollte er sie dann noch weiter quälen, ihr und sich selbst etwas versprechen, das es so niemals geben würde.
 

Niemals.
 

<Nein, reiß dich zusammen…>

Doch gerade, als er die bitteren Worte mit einem Kopfschütteln aus seinem pochenden Verstand vertrieben hatte, drang etwas anderes zu ihm hindurch, ein Geräusch.
 

„Schritte?“
 

Bells Stimme ließ die anderen beiden aufsehen, tatsächlich hörte sich der hallende Klang an, als käme ihnen irgendetwas oder irgendjemand langsam näher. Sie sahen hinaus in die weiße Finsternis, aus deren Umgebung sich langsam eine Figur abhob, schemenhafte Umrisse, weiter nichts.
 

„Wer-?“ Doch Bells Worte blieben ihm im Halse stecken, seine Fingerspitzen hatten zu kribbeln begonnen. Der Kriminalistikprofessor schluckte, hob langsam die Hand vor sein Gesicht, nur um zuzusehen, wie sich seine Fingerspitzen langsam in Luft auflösten und zu glänzend goldenen Sand zerfielen, den ein unsichtbarer Wind zu der Figur im weißen Schatten davon trug.
 

Die anderen beiden schauten ihn panisch an, bemerkten erst jetzt, dass der Prozess auch vor ihren Körpern keinen Halt machte. Stück für Stück verschwanden William Bell, Shinichi Kudo und Conan Edogawa, lösten sich in feinen leuchtenden Staub auf, der tanzend und wirbelnd von der Figur hinter dem dichten weißen Nebel verschlungen wurde.
 

Der Blick des Oberschülers fiel zu Bell, der Schock und die Panik war aus seinen Zügen gewichen und während sein Gesicht zu goldenem Nebel wurde zeigte sich ein erleichtertes Lächeln auf seinen Lippen. Er nickte dem Detektiv ein letztes Mal zu, ehe die letzten Reste von ihm sich in goldenem Staub auflösten.
 

Er hörte den entsetzen Schrei des Siebenjährigen nicht mehr, dessen Herz in schierer Panik gegen seinen Brustkorb hämmerte, während er beobachtete, wie die Figur im Nebel die Überreste seines amerikanischen Ichs in sich aufzog.

„Nein!“

Angsterfüllt schaute er zu dem Oberschüler an seiner Seite, der nichts weiter tat als faszinierend zuzusehen, wie seine Hände sich in Nichts auflösten.

Conan erkannte entgeistert, wie sich auch auf Shinichis Lippen ein kleines Lächeln bildete, als er dem Wesen entgegen sah, das auf sie zukam.

„Sieht aus als hätte ich mich doch nicht getäuscht…“
 

Der kleine Junge blinzelte geschockt, ehe die Panik aus ihm heraus brach.

„Wovon redest du da eigentlich!“ Die schrille Stimme des Grundschülers bröckelte, er gestikulierte wild mit einer Hand, während sein anderer Arm schon nicht mehr zu sehen war.

„Und warum zum Henker seid ihr zwei so still? Bell, wir- was passiert hier?“

Shinichi aber sah ihn nur kurz an, beobachtete wie der glänzende Staub seine Beine mit sich nahm und immer weiter an ihm hinauf kletterte.
 

Doch auch auf seinen Lippen lag ein wissendes Lächeln, das sich mit seinen letzten Worten zusammen mit seiner Gestalt, in dem goldenen Nebel auflöste.

„Es ist vorbei Conan.“
 

Conans Augen aber wurden groß, als er zu sah wie nun auch sein zweites Ich in Rauch auflöste, zum ersten Mal seit langem war er allein.

„Nein, NEIN!“

Während Panik in seinen Knochen vibrierte, seine Stimme hallte leise und einsam in dem weißen Nichts wieder.

„Kommt zurück…“
 

Er schluckte, sein Blick richtete sich ängstlich zurück auf die Gestalt, mit der er nun alleine war und die langsam immer mehr auf ihn zukam.

Die Figur schien sich immer mehr aus dem weißen Nebel zu lösen, je mehr von ihm verschwand.
 

„Nein, verschwinde!“

Er wollte dem Monster ausweichen, das langsam seinen Geist aufzufressen schien, er machte einen Schritt zurück doch trat ins Leere.

Er fiel und landete fluchend auf dem, was von seinem Hosenboden noch übrig war.

„Was-!“ Doch die Frage blieb ihm im Hals stecken, als er hinab sah, der goldene Staub hatte ihm ein Bein genommen und war nun dabei ein Loch in seinen Magen zu fressen, sodass nur noch die Hälfte von ihm übrig war. Mühsam richtete er sich auf, versuchte, von der seltsamen Figur zu fliehen, die ohne Erbarmen immer näher kam.
 

Panik kroch ihm unter die Haut als die Schritte schließlich vor ihm Stoppten. Conan zuckte, kniff die Augen zusammen und wartete darauf dass das Monster ihm den Rest gab.
 

Doch stattdessen spürte er eine warme Hand auf dem Rest seiner Schulter. Von dem kleinen Jungen war kaum mehr übrig als ein Teil seines Oberköpers und sein Gesicht. Aber diesmal fiel er nicht. Das, was von ihm übrig war schwebte in dem weißen Nichts genau wie Bell und Kudo kurz bevor sie verschwanden.
 

Conan zuckte zusammen als das „Ding“ vor ihm zu sprechen begann, ihm etwas zuflüsterte und ihn endlich dazu brachte die Augen zu öffnen, während er in den restlichen Spuren goldenen Nebels verschwand.
 

Die kindlichen blauen Augen wurden groß, Erkenntnis funkelte in ihnen ehe er sie mit Erleichterung wieder schloss.
 

Für immer.
 

Was blieb, war eine fremde und doch vertraute Stimme, deren Worte nun einsam in dem weißen Raum wiederhallten.
 

„Leb wohl… Conan Edogawa.“
 


 

*Brüt*

Hallöchen ihr Lieben,
 

Himmel is das warm O.o

Ich hoff das Kapitel hat euer gemüt nicht noch zusätzlich aufgeheizt ;)

Vielen Dank für die Lieben Kommentare *knddel*

So- jetzt haben sie ihn.

Er hat das Gegengift und Alles wird gut?

Wir werden sehen.

An dem Kapitel hab ich echt lange geknabbert *seufs* ich hoffe es hat euch gefallen.

Ich wär natürlich sehr neugierig auf eure Meinung! Und würde mich über Kommis freuen :3

Auch ein Liebes Hallo an alle neuen Fafos *wink*
 

Bis bald ihr Lieben, ich lass euch mit allen offenen Fragen allein ^.~

Eure Shelling



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2015-09-13T15:52:07+00:00 13.09.2015 17:52
Puh! Das Kapitel hat es echt in sich, ich muss erst mal meinen Herzschlag wieder unter Kontrolle bekommen...

Shihos Auftritt fand ich klasse! Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, aber es hat sich super eingefügt. Zwar kann ich mir nicht erklären wie sie da aufgetaucht ist (was mir ehrlich gesagt aber auch nicht wichtig ist), aber dass den Jungs die Köpfe zurechtgerückt hat, rechne ich ihr hoch an. Sie hätten es sonst wirklich noch geschafft, sich in sich selbst zu verlieren.
Ich bin heilfroh, dass sie Shinichi endlich gefunden haben. Wenn er jetzt noch lebendig da rauskommt und das Gegengift seine Wirkung tatsächlich tut und beibehält, werde ich geradezu euphorisch sein. Auch wenn Shinichi diese Erfahrungen garantiert nicht so eben wegstecken können wird.
Der Zettel an Ran war für Matsumoto wohl noch so etwas wie der letzte Racheakt. Der ist ihm jedenfalls gelungen. Am Ende vom letzten Kapitel habe ich bei dem "Etwas" schon an sonst was alles gedacht, aber nicht an so etwas Simples. Erst recht nicht an so etwas Simples mit einer derartigen Zerstörungskraft. Denn Ran lässt sich von ihren Schuldgefühlen genauso auffressen wie Shinichi und dann wird keiner darüber reden, weil sie den anderen nicht verletzen wollen und aaargh....der Teufelskreis ist vorprogrammiert >___<"

Versteckt in der Öffentlichkeit. Das funktioniert wohl stets aufs Neue, auch wenn es sowohl für die Polizei als auch für das FBI eine sehr bittere Pille ist. Das einzig Positive daran ist, dass Megure wenigstens sofort geahnt - oder gar gewusst - hat, wo er suchen muss.

Liebe Grüße,
Puffie~
Von:  Diracdet
2015-08-18T21:55:08+00:00 18.08.2015 23:55
Hallo Shelling__Ford,

so, dann muss ich mich doch auch mal melden zum entscheidenden Kapitel.
Zunächst mal, ja, ich gebe zu, du hast mich zweimal – mit Shihos Auftritt und mit dem Zettel für Ran – überrascht. Sehr überrascht, und ich denke, beide gefallen mir auch richtig gut.

Da du das allmähliche Auflösen der Gedankenwelt ja schon Stück für Stück angedeutet hattest in den letzten Kapiteln, passte das diesmal schön, fand ich. Ich hatte ja anfangs kritisiert, dass er aufwacht und dann nochmal so einen Traum, der ihm letztlich half, hatte. Wenn er aber jetzt dauerhaft im Delirium ist, ergibt es mehr Sinn, wenn er dahin wandelt und sich kontinuierlich diese... Bilder zeigen.

Shihos Auftritt in seinem Unterbewusstsein war wirklich klasse, auch weil es doch recht unerwartet – für mich zumindest – kam. Die Idee, dass gerade sie, die ihn gerne auch mal... animiert hat, sein Bestes zu geben, ihm jetzt noch den letzten Schubs gibt, um durchzuhalten, passt einfach perfekt zu ihr. Ich muss das immer mit Vorsicht sagen, sie ist es nicht, es ist Shinichis Halluzination von ihr... oder ist sie ein Geist? Was mich ein kleines bisschen nämlich stört, ist, dass du sie trotzdem Emotionen zeigen lässt, Reaktionen auf Shinichis Verhalten, die spontan sind. Ich hätte einer Halluzination eher nur eine Grundhaltung zugetraut, als sie zum Beispiel schluckte, wurde ich etwas skeptisch, und als sie eigene Gedanken hatte, die er nicht hörte. Soll sie da für sein Unterbewusstsein selber stehen, welches zum Beispiel weiß, was genau er dem Boss verraten hatte, und was deshalb passieren würde?

Das Hauptquartier... hm... ich kann mich nicht richtig dazu durchringen, es zu mögen. Im Sinne des versteckten Briefs, 'mach es so offensichtlich, dass alle es ignorieren', passt es, aber werden so große Gebäude nicht auch regelmäßig kontrolliert? Es ist ja schon ein ganz offizielles, am Stadtrand, also auch in der Stadtverwaltung gelistet. Und ist Shinichi nie da vorbeigekommen, als ein Männer in Schwarz ein und aus gingen? Ich fürchte, davon bin ich etwas enttäuscht.

Und wohin hat sich jetzt Matsumoto geflüchtet? Der ist doch bestimmt nicht völlig aus dem Bild. Shinichi könnte doch gar nicht ruhig schlafen – ob er das hiernach kann, ist eine eigene Frage – solange der nun noch draußen irgendwo lauert und auf eine Chance wartet. Da bin ich mir recht sicher, dass er nochmal kommt.

Zu Ran. Ich hab es doch irgendwann angesprochen, wenn ich mich recht erinnere? Dass ich überrascht war, dass sie von Bourbon im Nachhinein nichts erfahren hatte und deshalb nicht wusste, welche Rolle sie selbst in den Ereignissen vor 10 Jahren spielte. Und wie sie wohl reagieren würde, wenn sie es erfährt. Da wären wir also. Der Punkt ist da, dass Ran es erfährt. Erstmal, ein sehr guter Punkt. Ich geb zu, ich hatte wirklich in eine ganz andere Richtung gedacht, was der Boss ja scheinbar anfangs auch wollte. Die Adresse des Safe House, um da aufzukreuzen. Stattdessen nun zwingt er halt Shinichi dazu, Farbe zu bekennen, was damals passiert ist, was immer noch verheimlicht wurde.
Ich weiß nicht, wie du es weiter gehen lassen willst, aber... ich bin irgendwie doch happy. Wahrscheinlich hätte das Shinichi sonst mit ins Grab genommen und es bliebe dabei, er behielt ein Geheimnis für sich, „um sie zu schützen“, was sie ja einfach nicht will. Gleichzeitig ist das eben auch das für Ran schlimmste Geheimnis, sie verantwortlich war für jemand anderes Tod. Und damit auch für die 10 Jahre Martyrium von ihm und ihr. Die Schuld wird sie partout nicht abgeben, das steht schonmal fest, aber wie wird sie auf ihre Umwelt reagieren, wie weit erschüttert es sie? Wenn du Shiho diese ominöse Warnung denken lässt, dann wird es sie wohl tatsächlich mehr beeinflussen als alles andere.
Ach ja, die Idee es auf ein einfaches Flaschenetikett zu machen, war echt genial!

Und dann lässt du uns am Ende ja doch auf dem trockenen sitzen und verrätst nicht mal, wer am Ende noch erwacht!? Böse Shelling! ;p
Nun, die Andeutung „Lebe wohl, Conan Edogawa“ ist schon recht eindeutig und doch ist es nur in seinen Gedanken gewesen. Was real passierte bleibt eine andere Sache.

Und ob Shinichi der Idee mit dem Hoax zustimmt, bleibt abzuwarten. Lügen haben in dieser Geschichte wirklich eine extreme Bedeutung bekommen.

Also abwarten, was jetzt noch passiert, insbesondere zwischen den beiden?

Bis zum nächsten Mal.
Liebe Grüße,
Diracdet
Von:  Ten-nii-san
2015-08-16T19:12:57+00:00 16.08.2015 21:12
Echt jetzt? So hörst du auf? Ich glaub es ja nicht ...
Verdammt. Das mit Bell Shinichi und Conan ist echt der Wahnsinn ... Also ich finde das richtig gut und auch irgendwie nachvollziehbar und ja verdammt. Wer zum Teufel ist er jetzt? Aber irgendwie sind sie alle doch er oder nicht? Auch wie Shinichi gesagt hat sie sind abschnitte von ihm, aber diese werden ihn zu dem einzig richtigen Shinichi machen :) und ich glaube darauf willst du auch hinaus :) finde ich alles super.
Das Kapitel habe ich jetzt wirklich verschlungen und ich muss dir echt sagen ich bin jetzt noch mehr auf das nächste gespannt wie sonst .... Das du Shinichi Sterben lässt mehr ja wohl außer Frage aber ich bin trotzdem gespannt was du ran und die anderen mit der Info machen lässt. Ich hasse Bourbon jaaaa von Anfang an ..... Ich bin gespannt :*


Von:  kokuchou
2015-08-15T20:15:20+00:00 15.08.2015 22:15
*deftigen Fluch loslass*
wie kannst du hier aufhören xD
man was hab ich mit gefiebert und plötzlich war es vorbei.

Ein wunderbares Kapitel!
Endlich haben sie ihn, endlich ist er die Folter los.
Und nun die Frage wie es weiter geht.
Sowas hinterlässt ja trotzdem Spuren, nehm ich an.

Ich bin so neugierig wie es weiter geht.
*mit Eis bestechen will*
Ich freu mich auf das nächste Kapitel *^*
VlG ruha
Von:  Jikan
2015-08-15T19:27:17+00:00 15.08.2015 21:27
wie kannst du nur Q.Q einfach da auf zu hören, das geht nicht *bestechungskekse hinstell*

Aber das Kapitel war wieder klasse ich hab so mit gefiebert >.<
Von:  Linelus
2015-08-14T22:19:50+00:00 15.08.2015 00:19
Hallo Shelly ^^

Juhey, ich schaffs mal pünktlich *g* Ganz ganz tolles Kapitelchen... ums vorneweg zu sagen: Ich WUSSTE zwar, dass es nicht mit "wir stellen Ran im Auto ab" getan ist, aber dass es so einfach werden würde, hätte ich nicht gedacht. Ehrlich gesagt, hab ich noch mit irgend einem Hinterhalt oder so gerechnet, dass sie ihn SO schnell finden würden zumindes nicht. Aber jetzt ist ja alles gut. Fast. Das ganze ist mir noch ein bisschen zu schön um wahr zu sein.
Ich finds toll, wie du mit Ran umgegangen bist. Der Schock, das Erkennen, was ihm all die Zeit während sie auf ihn gewartet und um ihn gebangt hat durchgemacht haben muss...
Allerdings verstehe ich das Vorgehen der Polizei/des FBI irgendwie nicht so ganz. Was würde dagegen sprechen, ihn erst mal in n Krankenhaus zu karren, ihn durchzuchecken und seinen Zustand zu stabilisieren, bevor man ihn einer Droge aussetzt, deren Wirkung mehr als fragwürdig ist? Vor allem Tracy, die mehr als nur offizielle Statements im Hinterkopf haben dürfte, ich bin ein kleines bisschen verwirrt.
Was das Motiv selbst angeht, kann ich es schon irgendwie verstehen - wer braucht schon ein Wundermittel, dass einem Lebensjahre schenkt *teuflisch grins* verdammt, keiner!! Die einzige Gerechtigkeit auf unserem kranken Planeten besteht darin, dass - wenn alles glatt läuft und keine Schicksalsschläge und Krankheiten dazwischen kommen - alle Menschen gleich schnell altern. Egal, ob es ein Arbeiter in Brasilien oder ein stinkreicher Scheich in Dubai ist.

Irgendwie steh ich noch mit Bourbon aufm Schlauch. Wieso war das Ran's Schuld? Warum glaubt Matsumoto, sie damit so aus dem Konzept zu bringen? Ich weiß, dass du nix ohne Grund schreibst, aber hab ich da irgend was wichtiges überlesen oder im Lauf der Zeit vergessen? O_o

Wovon ich hin und weg war - die Wölkchen in Shinichis Kopf <3 Die Idee, Shiho mit rein zu nehmen, ist total romantisch... die Tatsache, dass sie ihm nie sagen konnte, was sie tatsächlich für ihn empfindet, ihr Leben gibt und dann noch an der Schwelle zwischen Diesseits und Jenseits wartet, um ihm nochmal einen zärtlichen Tritt in die richtige Richtung zu geben. War auch für mich als Leser n schöner Abschied, vorher hatte man ja "nur" Shinichis Erinnerung daran. "Nur". Ich war damals schon hart dran, meine Tränendrüse in ihre Schranken zu weisen ;)
Ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt: wieso drehen die drei so am Rad? Wieso malen die so schwarz? Kudo ist tot, keiner von uns ist richtig... schubidu... irgend wie MUSSTE er ja wieder zurück kommen, wie denn bei so viel depressiver Energie? Jetzt ist natürlich der Fall klar, und ich fand es soooooo schön, ich hatte dermaßen Kopfkino, das hätte schöne Special Effects gegeben in einer Verfilmung. Weiße Finsternis, schön umschrieben... die Reihenfolge, in der sie sich auflösen, fand ich gut gewählt. Vor allem dass Conan der letzte sein durfte. Wir haben ihn doch so dolle ins Herz geschlossen, was passt da besser als ein Lebwohl? Es hat mich ziemlich wehmütig gemacht, jetzt, wo das Ende der Geschichte so kurz bevorsteht, schnief T-T

Tolle Arbeit, meine Liebe, ich bin gespannt wie turbulent es noch wird auf den letzten Metern - momentan bin ich schon voll aufm HappyEndingTrip, rupfst du mich da nochmal raus? :D

Ich wünsch dir eine gute Nacht, Bettchen ruft. Samstagsdienst, muäh... T/////T
Es grüßt
Die Linelus

Von:  fahnm
2015-08-14T21:56:06+00:00 14.08.2015 23:56
Ein Hammer Kapitel
Sie haben ihn endlich gefunden.
Und gerettet.
Ich bin sehr gespannt wie es weiter gehen wird.
Von:  Atina
2015-08-14T21:21:25+00:00 14.08.2015 23:21
Oh man, ich war im Urlaub und hatte damit das Vergnügen, gleich zwei Kapitel hintereinander zu lesen. Echt nicht schlecht. ^^
Ich muss sagen, die Zwiegespräche der Drei haben sich ganz schön hingezogen - das Wasser zermürbt sie und sie mich. Jetzt das Ende hat mir aber gefallen - durch das Gegengift entsteht der wahre Shinichi und die Drei verschwinden einfach. Es muss einfach so sein. Und wehe du schreibst etwas anderes! :-D


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