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Just another lovestory

von

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Fragen

Nun saß ich da und hatte keine wirkliche Ahnung, was ich noch sagen sollte. Ich hatte so viele Fragen gehabt, aber nun war ich so überfahren von all diesen Informationen, die ich bekommen hatte, dass diese all den Platz beanspruchten, den meine Gedanken sonst brauchten.

Er war ein ehemaliger Zuhälter, erpresste seine Kunden, wenn die nicht so wollten wie er. Er war gefährlich und wenn er nur wollte, wäre ich seine Kraft hoffnungslos ausgeliefert.

Auf der anderen Seite half er den anderen Dämonen, lebte friedlich mit fast allen Menschen zusammen und setzte sich dafür ein, dass andere seiner Rasse nicht dasselbe durchmachen mussten, wie er einst. Er war ein Wohltäter, hatte ein Kinderheim bauen lassen, welches er noch immer unterstützte...

Wahrscheinlich gab es noch so viel mehr Gutes an ihm, aber ständig wurden diese Taten von dem Fakt überschattet, dass er eben nicht nur so war. Er war nicht nur gut, er war auch böse, sehr böse. Ich war vollkommen überfordert mit der ganzen Situation, bemerkte aber nebenbei zufrieden, dass er mir die Zeit ließ, die ich brauchte um nachzudenken.
 

Am liebsten hätte ich das Gespräch hier abgebrochen und wäre gegangen, aber die Neugier hielt mich noch immer hier. Ich wollte mehr über diesen Mann erfahren, denn noch kein Mensch hatte in mir solche Gedanken ausgelöst, niemand den ich bisher kennengelernt hatte, war so interessant wie dieser Mann. Und die Tatsache, dass mich das so sehr faszinierte, machte mir gleichzeitig auch Angst. Wie kam das? Ich war sonst so ängstlich und zurückhaltend und nun war ich begeistert von einem Mann, der mir gefährlicher werden konnte, als jeder Mensch und das nicht einmal nur körperlich sondern wahrscheinlich auch durch Einfluss auf die Wirtschaft, Polizisten oder sonst irgendwelche Instanzen.

Bei diesem Gedanken kam ich endlich zu einer neuen Frage:
 

"Wenn ich für Sie arbeite und das geht mit uns aus irgendwelchen Gründen schief.. was passiert dann?"

Kurz blitzte etwas in den Augen von Sesshoumaru auf, vielleicht war es Verwirrung, ich war mir nicht sicher.

"Dann werden Sie gefeuert", sagte er schlicht.

"Sonst nichts?"

Diesmal schien ihn diese Frage amüsiert zu haben, auch wenn das in seinem Tonfall nicht heraus zu lesen war:

"Sonst nichts, ja. Ich werde Sie nicht gleich umbringen, wenn sich herausstellen sollte, dass wir für ein Arbeitsverhältnis nicht geschaffen sind."

Irgendwie beruhigte mich das, auch wenn ich jetzt nicht mehr genau wusste, was ich eigentlich erwartet hatte. Natürlich würde er nichts tun, warum sollte er? Wobei natürlich zu beachten war, dass das wahrscheinlich anders aussah, wenn ich ihm wirklich etwas antäte.

Ich wollte mehr von diesem Mann kennenlernen und auch von seiner Arbeit. Mir war bewusst, dass er mich schon hatte. Diese Situation war einfach etwas vollkommen neues für mich und ich konnte meine Neugierde, meine Faszination nicht mehr zügeln. Ich hatte die einmalige Chance in die Welt der Dämonen einzutauchen und hatte im Prinzip jemanden an meiner Seite, der schützend eine Hand über mich hielt. Das würde sicherlich nicht wieder passieren.
 

Aber es galt jetzt Ruhe zu bewahren und vor allem einen möglichst klaren Kopf. Das Klingeln meines Handys half mir sehr dabei im hier und jetzt zu bleiben. Ich hob ab und es war Yuri die wieder anrief:

"Alles in Ordnung. Wir hören uns."

Dann legte ich wieder auf. Dieser kurze Augenblick reichte, damit ich wieder zu träumen aufhörte und mich abermals konzentrierte. Der Anruf war genau im richtigen Moment gekommen.
 

Dennoch wollten mir auch nach weiterem Überlegen keine Fragen mehr einfallen und so gab ich mich endlich geschlagen.

"Ich denke das war es." Und doch blieb in mir der drängende Gedanke zurück etwas sehr wichtiges vergessen zu haben. Wahrscheinlich hatte ich tausend Sachen vergessen, aber ich konnte es nicht ändern, schließlich war es nicht gerade praktikabel hier zu sitzen bis zum Sankt Nimmerleinstag und zu hoffen, dass mir doch noch einfiel, was ich so wichtiges fragen wollte.
 

Der Hausherr lehnte sich jetzt etwas zurück, schien zu entspannen. Hatte ich doch etwas wichtiges nicht gefragt? War da noch etwas, was ich unbedingt hätte fragen sollen? Das nagende Gefühl in mir wuchs: Was nur hatte ich vergessen?

"Gut", sprach der Dämon dann und sah mich ruhig, aber kühl an.

"Dann bin ich jetzt an der Reihe." Und ich könnte schwören, dass ein verschwörerisches Lächeln um seine Lippen gezuckt war.

Wiedereinmal lief es mir kalt den Rücken runter. Was zum Teufel wollte er mich nur fragen?
 

"Darf ich Sie duzen?"

Ich stutzte. Was? Wo kam diese Frage denn plötzlich her? Und was sollte ich darauf antworten?

"Sollte in einem professionellen Arbeitsverhältnis..." Er ließ mich gar nicht Ausreden.

"Wird das eine Frage?" Und mir dämmerte, was er damit meinte.

Ich durfte keine Fragen mehr stellen, das war die Abmachung gewesen. Mir wurde unwohl.

"Nur, wenn ich Sie auch duzen darf.", murmelte ich unsicher. Worauf hatte ich mich da eingelassen?

"Nun gut. Wie sind Ihre derzeitigen Familienverhältnisse?"

Damit war die Sache mit dem Duzen wohl vom Tisch. Er ließ nicht zu, dass ich ihn duzte.

"Ich weiß nicht, was Sie damit meinen..."

"Leben Ihre Eltern noch zusammen? Vertragen Sie sich? Haben Sie derzeit einen Partner?"

Ich schluckte leicht. Was wurde das hier? Eine Therapiesitzung? Was ging ihn so etwas denn an?

Mich beschlich stetig mehr das Gefühl mit diesem Deal einen Fehler begangen zu haben. Scheiße.
 

"Meine Eltern leben glücklich zusammen und nein, ich habe derzeit keinen Partner." Das wurde jetzt schon echt unangenehm, kamen da noch mehr Fragen? Hatte er nicht versprochen mir zu erklären, warum er etwas fragte?

"Warum haben Sie keinen Partner?", bohrte er dann auch gleich weiter.

"Weil ich gerade keinen will?"

Was zum Teufel sollte das? Das war für unsere zukünftige Zusammenarbeit vollkommen irrelevant!

"Ist das eine Antwort oder eine Frage? Wir haben abgemacht, dass sie ausführlich und ehrlich antworten."

"Hey! Wir haben auch abgemacht, dass Sie versuchen mir zu erklären, warum Sie so persönlichen Kram fragen!", platzte es plötzlich aus mir heraus, ehe ich überhaupt wirklich nachdenken konnte.

Ich zuckte selbst vor dieser Reaktion zurück, drängte mich etwas an die Stuhllehne. Was war nur los mit mir? Diese Situation brachte Seiten an mir hervor, die ich so noch nicht kannte.

Sesshoumarus Mundwinkel zuckte hingegen nur kurz, mehr Reaktion bekam ich nicht.

"Alles zu seiner Zeit.", sprach er fast schon samten und ich zwang mich etwas zur Ruhe.

"Also?"

Ich musste nachdenken. Warum hatte ich derzeit keinen Freund? Eigentlich war das eine gute Frage. Woran lag es?

"Ich weiß nicht genau. Ich hab nicht wirklich Zeit für eine Beziehung und ich finde auch niemanden, den ich interessant finde. Keine Ahnung..."

Er schien mit der Antwort zufrieden zu sein, doch ehe ich aufatmen konnte, kam schon der nächste Knaller:

"Sind Sie heterosexuell?"

"WAS!?"

Das war ja wohl die Höhe! Was sollte das denn? Das wurde ja immer schlimmer!

"Ruhe"

Dieses eine Wort ließ mich so sehr zusammenzucken, dass der Stuhl kurz ein wenig schwankte. Er war nicht laut gewesen, aber diese Stimmlage...

Mir wurde schlagartig eiskalt.

"Ich... ich bin hetero... denke ich.", murmelte ich eingeschüchtert. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Dieser Mann war so unglaublich gruselig.

"Also... ich hatte noch nie was mit einer Frau und hab auch eigentlich kein Interesse daran es auszuprobieren."

Gott war das peinlich. Warum antwortete ich überhaupt? Ach ja... weil diese Augen mir sagten, dass er mich gleich fressen würde, wenn ich nicht endlich vernünftig antwortete.

Warum genau wollte ich nochmal mit ihm zusammenarbeiten?
 

"Empfinden Sie mich als interessant?"

Mein Herz setzte einen Schlag aus. Wie konnte er so etwas nur in solch einem gelassenen, gleichgültigen Tonfall fragen? Und warum tat er das überhaupt?

"Ich... also..."

Was sollte ich denn jetzt sagen? Natürlich fand ich ihn interessant, er war ein Dämon! Welcher halbwegs neugierige Mensch fand diese Wesen nicht interessant?

"Schon... irgendwie."

Ich antwortete ohne noch wirklich Einfluss darauf zu haben. Ich tat es einfach automatisch. Ich sah ihm nur in die Augen und konnte den Mund nicht mehr halten. Was tat er da mit mir?
 

"Was heißt das?"

Ich musste mehrmals tief durchatmen, damit ich wieder etwas sagen konnte. Oh Mann...

"Ja, ich finde Sie sehr interessant. Ehrlich gesagt gibt es keinen Mann, der mich je mehr interessiert hätte."

Am liebsten hätte ich mir die Zunge abgebissen. Was redete ich denn da!?

Das kam vollkommen falsch aus meinem Mund! Das klang vollkommen verkehrt!

Das war doch so gar nicht!

Aber ehe ich mich korrigieren konnte, sprach er bereits weiter:

"Haben sie sexuelles Interesse an mir?"

Und mir gefror das Blut in den Adern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hotepneith
2015-05-02T16:38:26+00:00 02.05.2015 18:38
Äh...ja.

Diesen Deal einzugehen war ein fataler Fehler^^. Die Frage des potentiellen Arbeitgebers sehen allerdings auch sehr....intensiv aus. Nun ja, Menschen und Youkai. Aber, Preisfrage: WIE ehrlich muss man da antworten?

Schön auf jeden Fall, dass du weitermachst.
Und ich bin wirklich neugierig, wie du das Gespräch wieder auf die reihe kriegen willst.....

In Spannung verbleibend


hotep
Antwort von:  Lyndis
03.05.2015 01:42
eh ja... wie ich das gespräch wieder auf die reihe kriegen will *hust*
ich habe heute schon angefangen weiter zu schreiben und eeeeeh.... jaaaaaa...
sagen wir... es wird noch lustig...^^"


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