Because I'm Stupid ... von Lina_Kudo (»Weil ich ein Idiot bin ...« (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 3: Because I'm Stupid ... --------------------------------- Kapitel 3: BECAUSE I’M STUPID »… weil ich ein Idiot bin.« Das Konzert hatte begonnen. Ich musste all meine Willenskraft zusammenkratzen, um mich voll und ganz auf unsere Auftritte zu konzentrieren. Leichter gedacht als getan, wie sich ziemlich schnell herausstellte. Ich war noch viel zu aufgewühlt wegen unseres Gesprächs vorhin. Es war natürlich nicht spurlos an mir vorbeigegangen. Wie denn auch? Schließlich war es das wichtigste Gespräch, welches ich bisher in meinem Leben geführt hatte. So etwas hatte man nicht alle Tage. Da war es doch naheliegend, dass es mich immer noch beschäftigte. Mehr noch: Es würde mich noch den Rest meines Lebens begleiten – dessen war ich mir sicher. Für mich würde es wohl sogar das einzige Gespräch überhaupt in dieser Richtung bleiben. Denn für mich war von Vornherein klar, dass ich nie eine andere Frau so sehr begehren könnte wie mein Schätzchen, so vernarrt, wie ich in sie war. Ja, das traf es so ziemlich auf den Punkt: Ich war ein Narr, weil ich mich trotz der gegebenen und zumindest für mich äußerst ungünstigen Umstände in sie verguckt hatte. Und dabei hatte ich mich extra von Anfang an ermahnt, ja nicht mehr als Freundschaft bei ihr zuzulassen. Sie hatte mir sogar schon bei unserem ersten Treffen mehr als deutlich mitgeteilt, dass es für sie keinen anderen Mann als ihren Mamoru gab. Tief in mir drin hatte ich mich eigentlich damit abgefunden und wollte nur ganz harmlos ein wenig mit ihr flirten ohne irgendwelche tieferen Hintergedanken. Denn so rein und unschuldig, wie sie war, würde sie sich nie auf jemanden einlassen, solange sie einen Freund hatte. Erst recht, wenn sie ihn so sehr liebte, dass sie sogar vorhatte, ihn zu heiraten. Ich hatte mir eigentlich nie wahre Chancen bei ihr ausgerechnet – so hatte ich zumindest geglaubt. Denn je mehr ich sie kennengelernt hatte, desto mehr war ich ihr am Ende doch verfallen. Alles an ihr hatte mich fasziniert. Ihre strahlend blauen Augen. Ihr liebliches, rundes Gesicht. Ihre langen, blonden Haare. Ihre naive Stimme. Ihre unbeschreibliche Ausstrahlung. Einfach alles. Ehe ich es mich versah, war es geschehen: Ich hatte ihr mein Herz geschenkt. Für immer und unwiderruflich. Ich konnte nicht mehr als nur hilflos dabei zuzusehen und hatte mir damit blind das teure Ticket für den Zug gekauft, der mich geradewegs in die Hölle des Unglücks bringen würde. Es war einfach passiert, ohne dass ich etwas dagegen unternehmen konnte. Ich hatte nie eine Chance gehabt. Nicht einmal den Hauch einer Chance. Vor zwei Tagen hatte ich sogar erstmals ein Lied über meine Gefühle geschrieben, welches ich jetzt nun singen würde. Zwar wussten Taiki und Yaten, dass ich einen Solo–Auftritt eingeplant hatte, doch das Lied kannten sie noch nicht. Das hätte sonst nur Ärger gegeben, da dieser Text eindeutig war und keinerlei Fragen offenließ. Ich wünschte mir sogar, dass die Botschaft, die dahintersteckte, auch bei Usagi ankommen würde. Selbst, wenn das alles komplizierter machen würde. Ich wollte diese Unterhaltung von vorhin nicht so stehen lassen. Irgendetwas lag noch in der Luft. Ich wollte auf diese zugegebenermaßen unkonventionelle Art endgültig mit diesem Thema abschließen. Das Lied sollte unsere Situation perfekt abrunden. Spontan entschied ich, ihr sogar aktiv eine Botschaft damit zu überbringen. Meine weiblichen Fans kreischten, wie es zu erwarten war, lauthals Beifall, als ich verkündete, ein Lied alleine zu singen. Ich wagte einen hastigen Blick auf Usagi, die mit benommener Miene dreinschaute. Sie hatte schon den ganzen Abend einen leicht betäubten Eindruck gemacht. Ob es ihr gut ging? Oder war es etwa im Bereich des Möglichen, dass ihr unsere Aussprache von vorhin ebenfalls noch schwer in den Knochen lag? Na ja, das war doch auch kein Wunder. Ich hatte mich wie ein wild gewordener Vollhonk verhalten. Ich hatte es wirklich gewagt, sie zu fragen, wer ich eigentlich für sie war. Mehr noch: Ich hatte ihr sogar Vorwürfe gemacht, warum sie denn so etwas Wichtiges nicht wissen konnte. Ich hatte doch selbst bis vor Kurzem keinen blassen Schimmer über meine Gefühle gehabt, und trotzdem hatte ich mir das Recht genommen, von ihr zu verlangen, über ihre eigene Gefühlswelt bestens Bescheid zu wissen? War ich eigentlich noch ganz bei Trost? Aber in diesem Moment hatte mein Verstand in der Tat komplett ausgesetzt. Ich hatte nicht gewusst, wie mir geschah. Ganz automatisch hatten sich meine Lippen bewegt und ihr all diese Dinge an den Kopf geworfen, die unverzeihlich waren. So einen Typen wie mich konnte sie doch nur in die Wüste schicken. Das war gut so. Das war das einzig Richtige. In diesem Augenblick streifte ich wieder verstohlen für eine Sekunde ihren Blick. Irrte ich mich oder konnte ich in ihren Augen so etwas Ähnliches entdecken wie … ungestillte Sehnsucht? Vielleicht war es ja auch mein Liebesgeständnis, der für ihre emotionale Verwirrung verantwortlich war. Ich lächelte schwach. Wenn das wirklich stimmte, dann war ich ihr wohl doch nicht ganz egal. Oh man – ich war wirklich ein unverbesserlicher Optimist. Ich sollte langsam echt damit aufhören, in jede ihrer Handlungen irgendetwas Utopisches hineinzuinterpretieren. Es hatte doch sowieso alles keinen Zweck. Die Zukunft war für uns alle vorgeschrieben. Das Schicksal hielt die Fäden in der Hand und wir waren seine Marionetten. Ihm waren wir alle hoffnungslos ausgeliefert. Es gab eben auch Dinge, gegen die selbst ich nicht ankam trotz meines netten Kampgeistes. Das sollte nun endlich auch in meinen sturen, primitiven Schädel rein. Als Taiki und Yaten sich zurückzogen und mir Hocker und Gitarre gebracht wurden, nahm ich sie dankend an und setzte mich. Gedankenverloren schloss ich meine Augen und begann mit dem Vorspiel, indem ich mit meinen Fingerkuppen sanft durch die Saiten strich. Ich war mir durchaus bewusst, dass ich dabei war, etwas Verbotenes zu tun. Dass es eigentlich meine offizielle Mission war, das ›Licht der Hoffnung‹ ausfindig zu machen. Nur wegen der Botschaft an dieses Licht hatten wir uns überhaupt dazu entschlossen, dieses Abschiedskonzert überhaupt zu geben. Doch dieses eine Lied … Dieses Lied wollte ich nur für meine Herzensdame singen. Wenigstens dieses eine Lied wollte ich ihr schenken. Das bedeutsamste und zugleich eben auch erste Lied, welches ich jemals geschrieben habe, wollte ich ganz alleine ihr widmen: Der Liebe meines Lebens. War dieses eine Lied wirklich zu viel verlangt? War der Preis dafür zu hoch? Aber selbst wenn, war es mir egal. Ich würde jeden Preis in Kauf nehmen. Nur für diese allerletzte Botschaft an sie. »Weil ich so dumm und ein Idiot bin, sehen meine Augen niemanden außer dich. Obwohl ich weiß, dass du einen anderen liebst … Du könntest nie den Schmerz verstehen, den ich fühle.« Schätzchen … Obwohl ich es mir verboten habe … so kann ich doch nicht anders. Diese letzte Botschaft sollst du noch von mir erhalten. Ich verspreche dir gleichzeitig auch, dass es die letzte Nachricht sein wird, die du von mir erhalten wirst. Bitte vergib mir, dass ich so selbstsüchtig bin und dir meine letzten Gedanken noch mitgeben möchte, bevor sich hier an dieser Stelle unsere Wege für immer trennen werden. »Ich werde nicht in deiner Zukunft sein, und wahrscheinlich nicht mal in deinen Erinnerungen. Aber ich werde meine Zukunft damit verbringen, immer an dich zu denken. Und meine Tränen werden weiterhin fließen …« Ich muss dir einfach noch einmal offenbaren, wie sehr ich dir inzwischen schon verfallen bin, auch wenn du es wahrscheinlich gar nicht mehr hören kannst. Ich hoffe, du fasst meine Worte nicht auf irgendeine Art und Weise als Vorwurf auf, denn so ist es ganz bestimmt nicht gemeint. Du bist von Anfang an fair zu mir gewesen, hast immer mit offenen Karten gespielt und mir nie falsche Hoffnungen gemacht. Du hast mir sogar schon bei unserem ersten richtigen Treffen gesagt, dass du nur einem einzigen Mann gehörst. Und trotzdem war ich so dumm gewesen. Viel zu dumm. Obwohl ich gewusst habe, dass ich es nicht durfte, habe ich mich Hals über Kopf in dich verliebt. »Ich bleibe, du läufst fort. Ich halte mich zurück, beobachte dich Tag für Tag. Du merkst nicht, wie sehr ich dir verfallen bin. Wie der Wind fliegst du einfach an mir vorbei …« Lange habe ich es selbst gar nicht bemerkt – meine Gefühle für dich. Oder besser gesagt: Ich wollte sie mir nie eingestehen. Was hätte es denn großartig geändert? Außer, dass ich dich dann noch mehr von mir distanziert hätte? Das wäre absolut das Letzte gewesen, was ich gewollt hätte. Ich kann es eh schon kaum ertragen, dass du mir schon immer so fern gewesen bist, auch ohne dass ich auch nur einen falschen Ton von mir gegeben habe. Außerdem war ich nie der Typ, der gerne Gefühle oder gar Schwäche zeigte. Es wundert mich selber, dass ich sie dir jetzt so offen gestanden habe. Liegt es daran, dass ich nun wirklich das erste Mal in meinem Leben so richtig verliebt bin? Ist das ein Verlangen, was alle Verliebten in sich tragen? Das Verlangen, diese Gefühle offen und ohne jegliche Scham auszusprechen? Wenn dem wirklich so ist, dann können die Liebe und ich wohl niemals beste Freunde werden. Ich bin schon immer lieber mein eigener Herr gewesen und habe mir nur ungern irgendetwas von anderen Leuten sagen lassen. Die Liebe lässt das allerdings nicht zu, übernimmt die Kontrolle über mich – und ich kann nicht mehr, als unbeteiligt dabei zuzuschauen, was sie mit mir anstellt. Sie lässt mich Dinge tun und denken, die mir bis dato völlig fremd waren. Dass ich solche Seiten überhaupt an mir habe, habe ich selbst nie für möglich gehalten. Deswegen tut es mir aufrichtig leid, dass ich dich vorhin so in die Ecke gedrängt habe mit meinen unmoralischen Fragen. Bitte vergiss sie alle und behalte mich als den Seiya in Erinnerung, den du kennengelernt hast. Vergiss diesen verliebten Narr, der ich geworden bin. Ich bitte dich. »Es gibt Tage, an denen ich dich so sehr vermisse. Es gibt Tage, an denen ich mich nur nach deiner Berührung sehne. Die Worte ›Ich liebe dich‹ tanzen auf meinen Lippen … Wieder alleine, werde ich um dich weinen. Wieder alleine, werde ich dich vermissen. Baby, ich liebe dich. Ich warte auf dich.« Was hast du nur mit mir angestellt, Schätzchen? Wie hast du es nur geschafft, mich so dermaßen zu verändern? Ich erkenne mich ja selbst nicht mehr wieder. Allein schon, dass ich so ein schmalziges Lied geschrieben habe. Und überhaupt ist es das erste richtige Lied, das ich jemals geschrieben habe. Für sämtliche Liedtexte war bisher ja immer Taiki zuständig gewesen. Dass ich mich selbst an eins herangewagt habe, grenzt schon an eine Sensation. Das sollte jetzt keinesfalls arrogant oder eingebildet rüberkommen – ich möchte dir nur zeigen, was für eine Macht meine Liebe zu dir auf mich ausübt. Eine unvorstellbar große Macht. Ich hoffe, dass dir dieses Lied gefällt. Da fällt mir ein: Taiki und Yaten werde ich später auch noch Rede und Antwort stehen müssen. Wird bestimmt nicht lustig. Ich höre jetzt schon ihre tadelnde Stimme: ›Was für einen Schwachsinn hast du dir denn jetzt schon wieder einfallen lassen?‹ Aber das ist mir gerade so herzlich egal. Schließlich ist das nun die letzte Gelegenheit, noch mal mit dir auf diesem intimen Weg zu sprechen – und diese Chance nutze ich auch aus, bevor ich den Rest meines Lebens von Reue erfüllt sein werde. »Wahrscheinlich wirst du nie von mir träumen. Und ich weiß, dass nur ich es bin, der liebt. Deshalb haben wir wirklich keine gemeinsamen Erinnerungen. Letzten Endes werde ich sie alleine machen.« Normalerweise würde ich jetzt selbstlos sagen: ›Werde glücklich mit ihm! Vergiss unsere Zeit und werde einfach nur glücklich. Ohne mich. Ich bin glücklich, wenn du es bist.‹ Doch das wäre nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte wäre erstunken und erlogen. Ich war noch nie ein Heuchler und werde das auch nie sein, weil das gegen meine obersten Prinzipien verstoßen würde. Lieber sage ich die Wahrheit und gehe unter als mein Lebtag mit einer Lüge verbringen zu müssen. Und ich wollte schließlich immer ehrlich zu dir sein – erinnerst du dich noch? Es tut mir leid, aber ich bin von Natur aus viel zu selbstsüchtig. Ich könnte dir niemals, so gierig und unersättlich wie ich leider bin, ehrlich wünschen können, mit ihm glücklich zu werden, ohne dabei innerlich tausende Tode zu sterben. »Liebe ist wie ein Fluss voller Tränen, der fließen wird, solange du nicht bei mir bist. Auch, wenn dein Herz niemals mir gehören wird, genügt es mir, dich lächeln zu sehen. Auch wenn ich nicht mit dir lächeln kann …« Die Wahrheit ist: Ich ertrage diese Gedanken einfach nicht, wie du mit ihm dein Glück leben und mich vergessen wirst. Ich weiß, dass es mir nicht zusteht und ich das gar nicht darf. Trotzdem kann ich nichts dagegen machen, dass es für mich die Hölle ist, zu wissen, dass ich in deinem Herzen niemals den gleichen Platz einnehmen werde wie du in meinem. Ich es auch niemals schaffen werde, dir jemals so wichtig zu sein, wie du es für mich bist und zweifelsohne auch sein wirst. Für alle Zeiten. Alleine die Vorstellung tut verdammt weh. Es tut weh, dass ich niemals derjenige sein werde, der an deiner Seite sein darf. Zu wissen, dass du mir dein Herz niemals schenken wirst … »Es gibt Tage, an denen ich dich so sehr vermisse. Es gibt Tage, an denen ich mich nur nach deiner Berührung sehne. Die Worte ›Ich liebe dich‹ tanzen auf meinen Lippen … Wieder alleine werde ich um dich weinen. Wieder alleine werde ich dich vermissen. Baby, ich liebe dich. Ich warte auf dich.« Aber so soll es sein. Das Schicksal hat schon längst seine Entscheidung über uns gefällt, bevor wir überhaupt auf der Welt waren. In solchen Dingen haben wir leider nie ein Mitspracherecht gehabt. Auch du hast dich schon längst für deine Zukunft entschieden. Mir bleibt nichts Anderes übrig, als das schweren Herzens zu akzeptieren. Schließlich bin ich der Einzige, dem das nicht passt. Ich muss echt anfangen, von meinem Ego–Trip runterzukommen. Ich selbst finde ja mein eigenes Verhalten inakzeptabel – wie wird es da erst euch gehen, die keinen Einblick in mein krankes Hirn haben? Ich bin doch wirklich das Allerletzte. »Bye bye … Sag niemals Goodbye. Selbst wenn nicht ich es bin, der an deiner Seite sein wird. Ich brauche dich; ich kann kein Wort sagen, aber ich will dich. Ich kann nicht aufhören, mich nach dir zu sehnen. Und werde hoffen … und weiterhin hoffen.« Die härteste Zeit meines Lebens steht mir unmittelbar bevor. Und auch, wenn es mich wahnsinnig macht. Gleichzeitig wird aber der Gedanke, dass es dir gut gehen wird, der einzige Trost für mich sein in dieser schweren Zeit. Also sei glücklich. Auch wenn es mir Höllenqualen bereiten wird. Ich kann selbst die schlimmste Höllenfolter ertragen, wenn ich dein Lächeln vor meinen Augen sehe. Das allein reicht mir. Das muss mir einfach reichen. Ich weiß, dass das verdammt widersprüchlich klingt und es auch ist. Ich kann es also gut verstehen, wenn du kein Wort von dem verstehst, was ich hier vor mich hin labere. Ich verstehe mich ja selbst nicht – wie soll mich da jemand Anderer bitte verstehen? Ich verlange daher gar nicht von dir, dass du mich verstehst. Dass du mir überhaupt zuhörst bei dem Schwachsinn ist für mich schon das Höchste. »Es gibt Tage, an denen ich dich so sehr vermisse. Es gibt Tage, an denen ich mich nur nach deiner Berührung sehne. Die Worte ›Ich vermisse dich‹ tanzen auf meinen Lippen … Wieder alleine, werde ich um dich weinen.« Bitte sei nicht traurig. Auch, wenn das nach meiner Botschaft echt zu viel verlangt ist. Ich kenne ja dein überaus großes Herz und deine ›Begabung‹, so intensiv mit deinen Mitmenschen mitzuleiden. Ich hoffe, du behältst unsere gemeinsame Zeit in genauso guter Erinnerung wie ich. In der Zeit, die ich mit dir verbringen durfte, habe ich das erste Mal in meinem Leben wirklich gespürt, was »Glück« beinhaltet. Du hast mir gezeigt, was es heißt, wahrhaftig glücklich zu sein. Die Erfahrung, mit jemandem, den man mehr als alles Andere auf diesem Universum liebt, Zeit zu verbringen. In seiner Gegenwart zu sein. Es gibt kein schöneres Gefühl auf der Welt – jedenfalls kenne ich bisher nichts Vergleichbares. Und dafür werde ich dir ewig dankbar sein. »Es gibt Tage, an denen ich nur den Regen spüre. Es gibt Tage, an denen ich einfach so viel Schmerz empfinde. Mein Herz sich kalt und traurig anfühlt. Die Worte ›Ich vermisse dich‹ tanzen auf meinen Lippen … Wieder alleine, werde ich um dich weinen. Wieder alleine, werde ich dich vermissen. Baby, ich liebe dich. Ich warte auf dich.« Du hast mir beigebracht zu lieben. Dank dir begreife ich nun, was »Liebe« tatsächlich bedeutet. Das war eine sehr wertvolle Lektion für mich, die ich niemals vergessen und immer in meinem Herzen tragen werde. Ich werde dich niemals vergessen, mein Schätzchen. Bitte gestatte mir noch, dich um einen winzigen Gefallen zu bitten. Ich hoffe, dass ich mir damit nicht zu viel erlaube, aber bitte … Bitte vergiss mich nicht … Zum ersten Mal seit Anbeginn des Konzerts wagte ich es, Usagi direkt und intensiv anzusehen. Den ganzen Abend lang hatte ich es vermieden, denn sonst hätte ich für absolut nichts garantieren können. Sie sah mich mit weit aufgerissen Augen an. Mit einer Mischung aus Entsetzen, Fassungslosigkeit, Schmerz und … tiefe Zuneigung und Liebe. So klar und deutlich wie noch nie zuvor. Irritiert sah ich sie an. Versuchte aus ihren Augen abzulesen, was ihr Blick wirklich zu bedeuten hatte. Was er mir wirklich sagen sollte. Hütete mich davor, wieder irgendeinen falschen Schluss zu ziehen. Doch im nächsten Moment bekam ich etwas zu hören, wovon ich niemals gedacht hätte, dass ich sie jemals zu hören bekommen würde … Eine Botschaft. Von ihr. Ich liebe dich auch, Seiya … Sie sah mich jedoch mit so einer endlosen Trauer an, die mir sagen sollte, dass ich mir gleichzeitig keine falschen Hoffnungen machen brauchte. Ich erwiderte ihr trauriges Lächeln mit dem gleichen Ausdruck. Ihre Botschaft war bei mir angekommen. Wir wussten beide, dass es trotzdem nichts an unserer Lage ändern würde. Gar nichts. Im Gegenteil: Es würde alles nur noch schwerer machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)