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Bodyguard

von

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Während Chris sich möglichst rasch vom Hafengelände entfernte, saß die junge Agentin für den Moment im Container fest, verschluckt von der Dunkelheit.

Vergeblich hatte sie nach der anderen Blondine gerufen, damit diese den Riegel von der Tür entfernte. Inzwischen musste die Ältere ihr Heil in der Flucht gesucht haben, war es nun doch verdächtig still in der Lagerhalle. Mehrfach hatte sie sich mit ganzer Kraft gegen die Türen des Containers geworfen, doch der Riegel an der Außenseite hielt. Ohne fremde Hilfe zu entkommen, stellte sie vor ein ernsthaftes Problem.

Schließlich gab Jodie das Vorhaben auf, mit blanker Gewalt die Türen des Containers aufzubrechen, hielt für einen Moment lang inne und lehnte sich an eine der Wände, um darüber nachzudenken, was sie nun tun sollte.

Chris hatte gesagt, dass sie ein Mitglied des FBIs vorbeischicken wollte, um die andere Blondine wieder aus dem Container zu holen. In ihrem Handy hatte Jodie in der Tat die Nummern einiger Kollegen abgespeichert, doch war sie sich nicht sicher, in wie weit sie dem Wort der Anderen Glauben schenken konnte.

Verdammt! Wie hatte sie nur so dumm sein können?! Sie hatte die dunkle Seite der Schauspielerin doch heute erst mit eigenen Augen gesehen und doch hatte die Ältere es geschafft, sie auszutricksen. Sie hätte es wissen müssen!

Und obwohl sie es spätestens jetzt eigentlich besser wissen sollte, war es für die Agentin noch nicht einmal das größte Problem zeitweilig in der Lagerhalle festzusitzen, sondern sich erneut die Frage zu stellen, was von dem, was Chris gesagt hatte, nun wirklich der Wahrheit entsprochen hatte und was erneut nur eine schauspielerische Glanzleistung gewesen war.

Einerseits ergab es durchaus Sinn, dass die andere Blondine vermeiden wollte für lange Zeit hinter Gittern zu landen, oder gleich ein verfrühtes Ende durch die Giftspritze zu finden, andererseits fragte sie sich unweigerlich auch, welche Worte für Chris eben wohl nur ein Mittel zum Zweck gewesen waren, damit ihr die Flucht hatte gelingen können. Die Kriminelle hatte es darauf angelegt, Jodie unaufmerksam werden zu lassen. Die Andere hatte die Agentin sogar so weit abgelenkt, dass sie es geschafft hatte, sich deren Handy unter den Nagel zu reißen.

Hatte die Frau mit den hellblonden Haaren mit dem gesamten Gespräch also nur darauf abgezielt, sie in Sicherheit zu wiegen um auf eine passende Gelegenheit zur Flucht zu warten? Aber wenn alles, was sie gesagt hatte, eine Lüge gewesen war, dann gäbe es ebenfalls einige Ungereimtheiten. Wenn Jodie der Anderen in Wirklichkeit ganz einfach egal wäre, warum hätte sie dann das Risiko eingehen sollen, sie am Leben zu lassen, nun wo ihr Geheimnis aufgeflogen war? Warum hätte Chris gleich sechs Mal auf sie schießen, aber jedes Mal so knapp verfehlen sollen, wo sie doch eine gute Schützin war? Warum sollte sie die Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen, quasi dauerhaft auf der Flucht zu sein, sobald die Agentin es aus dem Container geschafft hätte? Das alles ergab doch keinen Sinn. Verwirrt und frustriert schüttelte sie den Kopf. „I'm such an idiot...“, murrte sie. „And you are a liar.“

Unsicher, was genau sie nun von dem Gespräch und der darauffolgenden Aktion der Kriminellen zu halten hatte, blieb ihr dennoch nichts anderes übrig als abzuwarten, was weiter passieren würde.

Ihr selbst gelang es nicht, aus dem Container auszubrechen und bis Hilfe kommen würde, würde es mit Sicherheit noch dauern. Wenn Chris ihr überhaupt jemanden vorbeischickte...

Ob es ihr nun gefiel oder nicht, Jodie saß in der Lagerhalle fest und konnte aktuell nichts weiter tun als abzuwarten. Eine Weile lang herrschte vollkommene Stille in der abgelegenen Halle, doch schließlich hörte sie, wie sich Schritte dem Container näherten, in welchem sie gefangen war.

Hatte die Kriminelle also wirklich jemanden angerufen, der sie hier rausholen würde? Aber auch wenn es hier drinnen so dunkel war, dass sie ihre Uhr nicht lesen konnte, so hatte die FBI Agentin doch das Gefühl, dass die eventuelle Hilfe hier viel zu schnell aufgetaucht war. Selbst wenn Chris jemanden angerufen hatte, so schnell wäre doch keiner ihrer Kollegen im Hafengebiet. Oder ob die Blondine selbst zurückgekommen war? Aber das wäre noch absurder.

„Ist da jemand? Hallo?“, ergriff die junge Agentin schließlich das Wort. „...Chris?“, erkundigte sie sich ein wenig unsicherer.

Eine Antwort erhielt sie nicht, doch die Schritte steuerten genau auf den Container zu, in welchem sie gefangen war. Schließlich blieb die Person direkt vor den verriegelten Türen stehen. Oder waren es zwei Personen? Genau konnte Jodie es nicht sagen, aber es hatte sich eher angehört, als hätten mehrere Personen die Halle durchquert.

Wer immer es auch war, sie würde es bald wissen, konnte sie doch nun hören, wie sich die Person von außen an dem Riegel zu schaffen machte, welcher den Container absperrte. Schließlich wurden die Türen geöffnet und die Blondine spähte hinaus, in der Hoffnung ein vertrautes Gesicht zu erblicken. Doch die Personen, die nun vor ihr standen, waren ihr gänzlich unbekannt.

Dadurch, dass es inzwischen später Abend, oder sogar bereits Nacht sein musste, war es auch in der Lagerhalle selbst recht dunkel und die beiden Gestalten waren nur schemenhaft zu erkennen. Vor ihr stand eine zierlich gebaute Frau mit einem gewöhnungsbedürftigen Kurzhaarschnitt und einem hautengen, dunklen Motorradanzug, sowie ein hoch gewachsener Mann mit kantigen Gesichtszügen, welcher bereits nicht mehr der Jüngste war. Auf einen Blick war Jodie jedoch klar, dass es sich bei den beiden Fremden keinesfalls um Zivilisten handeln konnte, waren die beiden doch mit Waffen ausgerüstet, mit welchen sie sie ins Visier nahmen, kaum dass die Tür geöffnet war. Bei den Waffen handelte es sich nicht um Pistolen, sondern um Gewehre, wie Scharfschützen sie verwendeten. Schlagartig war ihr klar, dass die eigentlichen Schwierigkeiten gerade erst begonnen hatten.

„Sieh sie dir genau an, Korn. Das hier ist also die Kleine, der Vermouth eben kein Haar gekrümmt hat.“

„Ich frage mich was Gin davon halten wird.“

„Ich frage mich eher, ob sie der Schlüssel dafür ist, um die falsche Schlange endlich auffliegen zu lassen.“ Die Unbekannte lachte grell, während ihr Begleiter mit dem Gewehr ausholte und es somit spontan zu einer Schlagwaffe umfunktionierte.

 

Kurz bevor sie das abgelegene Gelände verlassen hatte, hatte die Schauspielerin noch einmal angehalten. Sie durchsuchte das Handy, welches sie der FBI Agentin eben entwendet hatte, bis sie im Telefonbuch einige Nummern gefunden hatte,die Kollegen der Blondine gehören könnten.

Einem Impuls folgend, notierte sie sich die Nummern noch einmal auf einem kleinen Zettel, ehe sie die Person anrief, mit welcher Jodie zuletzt telefoniert hatte. Da auf dem Handy drei Anrufe in Abwesenheit ersichtlich waren, ging Chris davon aus, das besagte Person vermutlich sowieso auf einen Rückruf der Agentin wartete.

Obwohl sie sich der Stimme der Jüngeren bediente und diese perfekt imitierte, brauchte es nicht lange, bis der Mann am anderen Ende der Leitung bemerkte, dass es nicht seine Kollegin war, mit der er da telefonierte. Ihr Gesprächspartner schnappte, dass sie ihm sofort eine Erklärung liefern sollte, was genau sie mit Jodie angestellt hatte, doch Chris ging nicht näher darauf ein und wies den Fremden nur noch einmal darauf hin, dass man die Container im Hafen genauer unter die Lupe nehmen sollte, wenn die junge Agentin wieder auftauchen sollte. Das ihr Gesprächspartner aufgrund dieser Aussage den Eindruck bekommen könnte, dass der anderen Blondine Schlimmes widerfahren war, dessen war sie sich durchaus bewusst, doch sicherlich würden nun Leute ausrücken um nach der Agentin zu suchen.

Die Kriminelle, die davon ausging, dass die Jüngere unbeschadet in dem Container festsaß, in welchem sie sie zurückgelassen hatte, beendete das Telefonat schließlich ohne auf weitere Fragen einzugehen, ehe sie das Handy so gut es ging von Fingerabdrücken befreite und es anschließend mit einem beherzten Wurf ins Hafenbecken beförderte.

Schließlich schwang sie sich wieder auf ihr Motorrad und ließ das verlassene Gelände endgültig hinter sich. Mit vollkommen überzogenem Tempo jagte sie ein Stück über die Autobahn, auf welcher nachts nicht all zu viel los war und versuchte den Kopf frei zu bekommen.

Sie hatte gewusst, dass Jodie ihre Tarnung irgendwann durchschauen würde, nur war sie bis zu dem Vorfall vor dem Supermarkt nicht davon ausgegangen, dass dies so schnell der Fall sein würde.

Hätte sie in der Lagerhalle nur richtig gezielt, oder aber bereits vor dem Supermarkt nicht eingegriffen, dann hätte sie die aktuellen Probleme erst gar nicht, doch als sie der Agentin vorhin gestanden hatte, dass sie es nicht über sich gebracht hatte ihr zu schaden, hatte sie nicht gelogen. Obwohl sie sich der Tatsache bewusst war, dass Jodie und sie eigentlich von Anfang an Gegnerinnen gewesen waren, so hatte sie doch nicht verhindern können, dass diese sich mit der Zeit in ihr Herz geschlichen hatte. Jemanden lieb zu gewinnen, dass war ein Fehler, der einem Organisationsmitglied eigentlich nicht unterlaufen durfte. Andere hätte sie für so ein Verhalten sogar belächelt, doch nun hatte es eine Person geschafft, innerhalb der letzten Wochen ausgerechnet ihre menschliche Seite zum Vorschein zu bringen.

 

Nachdem die Blondine die Autobahn schließlich wieder verlassen hatte und deutlich zahmer durch die Stadt gefahren war, um kein unnötiges Aufsehen zu erregen, hatte sie schließlich einen Außenbezirk der Stadt erreicht und war vor einem Mehrfamilienhaus angehalten. Das Motorrad wurde rasch in der Tiefgarage verfrachtet, ehe sie das Wohnhaus betrat und mit einem Schlüssel ein kleines, unscheinbares Appartement öffnete. Natürlich war diese Unterkunft kein Vergleich zu ihrer eigentlichen Wohnung hier in Tokyo, doch dies war nun erst einmal zweitrangig. Personen mit einer kriminellen Karriere taten eben gut daran, mehr als nur einen Unterschlupf zu haben.

Kaum das sie die Türe hinter sich geschlossen hatte, zündete Chris sich eine Zigarette an, ehe sie sich auf ein bequemes Sofa fallen ließ.

Der heutige Tag glich einer Katastrophe! Sie musste jetzt dringend einen klaren Kopf gewinnen, um sich dann einen Plan zurechtzulegen, wie sie das Beste aus diesem Desaster machte und das ganze Chaos wieder gerade bügelte. Zuerst einmal sollte sie gleich Make-Up und andere Materialien zusammensuchen, um eine Tarnung zu entwerfen. Nach dem heutigen Vorfall würden die Polizei, sowie auch das FBI ihr auf den Fersen sein und da wäre es sicherer, ganz einfach in die Rolle einer anderen Person zu schlüpfen, um sich ungefährdet in der Stadt bewegen zu können.

Gerade als sie die zweite Zigarette in den Aschenbecher befördern wollte, machte plötzlich ihr Handy mit einem Klingeln auf sich aufmerksam. Missbilligend verzog Chris das Gesicht. Wer rief denn um diese Uhrzeit noch an? Sie hatte aktuell nicht die größte Lust überhaupt zu telefonieren, dennoch riskierte sie einen Blick aufs Display und hob überrascht eine Augenbraue. Gin? Das der Silberhaarige sich nicht um Uhrzeiten scherte war nichts Neues, dass er seine Kollegen jedoch mitten in der Nacht anrief, war schon ein wenig ungewöhnlich. Der Blondine war klar, dass es irgendetwas Wichtiges sein musste, denn nur um ein wenig Smalltalk zu halten, hatte Gin wohl noch niemanden angerufen.

„Gin? Hast du mal auf die Uhr gesehen? ...Was gibt es denn?“, nahm die Blondine den Anruf schließlich entgegen und drückte den Zigarettenstummel derweil im Aschenbecher aus.

„Das gleiche könnte ich dich auch fragen.“, lautete die einfache Antwort.

„Ich bin jetzt wirklich nicht in der Stimmung irgendwelche Spielchen zu spielen. Sag mir schon was du willst.“ Bereits als ihr Handy geklingelt hatte, hatte Chris ein ungutes Gefühl beschlichen, welches sich nur noch verstärkte, obwohl sie den Grund des Anrufs bisher nicht kannte. Nun, noch kannte sie den Grund nicht, allerdings ahnte sie bereits worum es gehen könnte. Die Organisation hatte ihre Augen und Ohren überall, das wusste sie ganz genau.

„Ich mache es kurz. Chianti und Korn fragen sich, welchen Grund es wohl haben mag, dass du der Kleinen vom FBI vorhin kein Haar gekrümmt hast, obwohl sie hinter dein Geheimnis gekommen ist. Um ehrlich zu sein, stelle ich mir diese Frage auch.“

Die Amerikanerin war für den Moment heilfroh, dass sie nur mit ihrem Kollegen telefonierte, denn so konnte der Silberhaarige nicht sehen, wie sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht wich. Wenn ausgerechnet Chianti und Korn von der ganzen Sache wussten, konnte dies doch eigentlich nur bedeuten, dass die beiden Scharfschützen alles von einem Platz in der Nähe unbemerkt beobachtet haben mussten. Und wenn die zwei sich so sicher waren, dass sie der Agentin nichts getan hatte, bedeutete das am Ende dann... Der Kriminellen wurde eiskalt, als sie daran dachte, dass sie Jodie vorhin in dem Container eingesperrt zurückgelassen hatte und die Jüngere von der Anwesenheit der beiden Auftragskiller vermutlich genau so wenig mitbekommen hatte, wie sie selbst.

„So? Fragen sie sich das? Ich frage mich eher, woher die beiden überhaupt von dem Zusammentreffen wussten. Haben unsere Leute nichts besseres zu tun, als gleich zu zweit anderen Mitgliedern hinterher zu spionieren?“ Die Schauspielerin schaffte es, sich ihre Sorge nicht anhören zu lassen und gänzlich unbeeindruckt zu klingen.

„Du weichst meiner Frage aus, Vermouth.“, konnte sie Gins Stimme hören.

„Gut, wenn es dir nicht offensichtlich genug ist, dann will ich es dir gerne verraten. Es war schlicht und ergreifend nicht notwendig sie auszuschalten. Die Kleine weiß im Prinzip nichts über uns und stellt keine ernstzunehmende Gefahr da. Und dass das FBI mich nicht findet, wenn ich nicht gefunden werden möchte, sollte klar sein.“

„Du neigst zu waghalsigen Alleingängen, aber diesmal hast du den Bogen ein wenig überspannt. Nicht einmal der Boss wird so einen Leichtsinn noch billigen, meinst du nicht auch?“

Ihr Gesprächspartner war intelligent. Das er eine so billige Ausrede nicht schlucken würde, war der Blondine vollkommen klar gewesen, dennoch tat sie besser daran, die eigentlichen Gründe ihres Handelns nicht offen zu legen.

„Mach nicht so einen Wirbel um Dinge, die schon längst erledigt sind. Wenn Chianti und Korn so beunruhigt waren wie du sagst, dann haben sie doch sicherlich hinter mir aufgeräumt, nicht wahr?“ Chris war sich recht sicher die Antwort auf ihre Frage bereits zu kennen und dennoch wollte sie ihren Verdacht nicht durch Gin bestätigt wissen. Sie konnte sich das Blutbad, welches das FBI inzwischen im Hafengelände vorgefunden haben musste, bereits bildlich vorstellen und wenn sie daran dachte, zog sich ihr der Magen zusammen. Ihr wurde speihübel und eiskalt zugleich, wenn sie sich vorstellte, was die beiden Scharfschützen der jungen Agentin wahrscheinlich angetan hatten.

Vermutlich war es für Chianti sogar noch zweitrangig, dass Jodie inzwischen zu viel wusste. Die Scharfschützin würde es hauptsächlich interessieren, endlich einmal eine Möglichkeit gefunden zu haben, ihre blonde Kollegin zu verletzen, ohne dabei direkt den Boss gegen sich aufzubringen.

Wenn die beiden Sniper das ganze Gespräch im Hafen belauscht hatten, dann sollte es ihnen leicht fallen, 1+1 zusammenzuzählen.

„Wie man es nimmt. Sie haben zumindest dafür gesorgt, dass die Kleine nicht plaudern kann, indem sie sie mitgenommen haben, aber da du dieses Schlamassel verursacht hast, ist es auch an dir aufzuräumen.“

Die Blondine horchte auf. Wenn die beiden Sniper die Agentin nur verschleppt hatten, dann bedeutete dies zwar, dass die Jüngere noch lebte, doch wirklich viel hatte sich an der ganzen Situation trotzdem nicht gebessert.

„Du willst also das ich die ganze Geschichte zu Ende bringe? Nenn mir auch nur einen Grund, warum ich Befehle von dir entgegen nehmen sollte!“, schnaubte die Schauspielerin verärgert und versuchte sich auf diese Art und Weise das Chaos, welches derzeit in ihrem Kopf herrschte, nicht anmerken zu lassen.

„Dass du ausgerechnet eine Ratte vom FBI laufen lassen willst, gibt einigen Mitgliedern hier zu denken. Wenn du beweisen willst, dass du keine Verräterin bist, dann erscheine morgen um Punkt 16 Uhr am vereinbarten Treffpunkt und bring zu Ende, was du versaut hast. Wenn du dich nicht blicken lassen solltest, wird die Kleine trotzdem sterben, aber wir wissen dann, was wir von dir zu halten haben.“

Die Amerikanerin biss sich nervös auf die Unterlippe, ohne es wirklich zu registrieren. Es war selten, dass sie selbst einmal in eine solche Misere geriet und der Preis, den sie zahlen müsste, um den Kopf noch einmal aus der Schlinge zu ziehen, gefiel ihr ganz und gar nicht.

„Und wo genau soll ich nun morgen um 16 Uhr sein?“, hakte sie so unbeeindruckt wie möglich nach.

„Das werde ich dir morgen zu gegebener Zeit mitteilen.“, informierte Gin noch, dann beendete er das Gespräch.

Ungläubig starrte Chris ihr Handy an. Das war nicht gut. Ganz und gar nicht. Entweder sie bügelte ihren Fehler morgen aus, indem sie zur Waffe griff und den Anderen somit zeigte, dass sie keine Verräterin war, oder aber es würde nicht nur der FBI Agentin an den Kragen gehen, sondern auch ihr selbst.



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