Diagnose: Schreibblockade von Geminy-van-Blubel (Dreimonatige Challenge) ================================================================================ Kapitel 38: 6.2.2024: Katerfrühstück ------------------------------------ „Ich glaub, ich muss kotzen“, saß der Schwarzhaarige voll Gram am Küchentisch und stützte den Kopf auf beide Hände. Ihm war sprichwörtlich Hundeelend zumute. „Müsstest du nicht langsam mal fertig damit sein?“, war sein Kumpel und Gastgeber im Gegensatz zu ihm das blühende Leben. Der Schwarzhaarige funkelte ihn aus seinen silbernen Augen an – wie konnte man nur ein Morgenmensch sein und nach einer durchzechten Nacht derart gut gelaunt? Dass er als einziger gebechert hatte, ignorierte er gekonnt. „Vielleicht lässt du mal eine Weile die Finger vom Alk, hm?“, nippte der Rothaarige an seiner Kaffeetasse und schaute über deren Rand hinweg weiter zu seinem Gast. Dessen Gesicht zierte ein dezenter Grünton und die Augenringe wirkten wie der gescheiterte Versuch, sich einen Pandalook zu schminken. „Spar dir die klugen Ratschläge! Gib mir lieber was gegen diese verdammten Kopfschmerzen“, jammerte er und jaulte leise in sich hinein. „Dann solltest du nicht mitten in der Nacht vor meiner Haustür auftauchen und mein Klo in Beschlag nehmen, um dich zwischen den Kotzorgien auf dessen Rand auszupennen“, knallte er die Kaffeetasse für seinen Gast so geräuschvoll auf die Tischplatte, dass der zusammenzuckte und ihn wieder böse anstierte. „Wie kann man nur so herzlos sein!“, beschwerte er sich und schob das braune Gebräu angewidert von sich. Sein Magen drehte sich schon genug. Der Rothaarige schmunzelte und schob einen Teller mit Spiegelei, saurer Gurke und anderen deftigen Zutaten hinterher. „Bitte, der Herr. Einmal Katerfrühstück mit allem drum und dran.“, legte ein Grinsen seine leicht vergilbten Zähne frei und er konnte das Lachen kaum unterdrücken, als ein erneuter Sprint zum Badezimmer los ging. „Selbst Schuld“, murmelte er und sein Grinsen verschwand, kaum, dass die Geräuschkulisse verriet, dass sein Gast offenbar am Ziel angelangt war. Er blickte hinüber zum Bad und verschränkte die Arme vor der Brust, während er langsam die Augen auf die Schlafzimmertür richtete. Ausgerechnet in dieser Nacht hatte er ungebetenen Besuch bekommen müssen. Ein Wunder, dass seine schöne Begleitung noch nicht von dieser Schnapsleiche aufgeweckt und verjagt worden war. Er rang mit sich, ob er sie schlafen lassen oder zurück ins Zimmer schlüpfen sollte. Zögerlich legte er die Hand an die Türklinke. So lange hatte er von dieser Nacht geträumt gehabt und nie damit gerechnet, dass sie wirklich einmal mehr als die wunderschöne Sängerin mit der Gitarre für ihn wäre. Was, wenn jetzt das böse Erwachen käme? Vielleicht brauchte er doch erst noch eine Zigarette, um die Nerven zu beruhigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)