Ein Regentag von Blanche7 ================================================================================ Kapitel 1: Erinnerungen ----------------------- Der Regen prasselte unaufhaltsam auf die Straße, die ich von meiner Wohnung aus betrachtete. Es war ein Sonntagmorgen, ein Glück, dass ich nicht das Haus verlassen musste. Aus irgendeinem Grund war ich dennoch unzufrieden und antriebslos. Vielleicht lag es daran, dass dies der Geburtstag meines Vaters war. Ein Geburtstag ist eigentlich ein Grund zur Freude, doch jegliche Erinnerung an diesen Mann war von einem grauen Schatten umhüllt. Nur der bloße Gedanke ließ mich den Geruch von Abgestandenen Bierflaschen und Schnaps gepaart mit Zigarettenqualm riechen, als ob er jetzt gerade in der kleinen Altbauwohnung des Blogs selbst stand. Vor meinen Augen erschien das Bild eines Groß gewachsenen Blonden Mannes der wie immer seine Springerstiefel zu tragen pflegte. Der Ironie zum Trotz zündete ich mir eine Zigarette an. Es war jetzt schon viele Jahre her, doch ich erinnerte mich an die Zeit als wäre es gestern gewesen. Meine Mutter war gerade Schwanger mit meiner Schwester Shizuka gewesen, und mein Vater war wieder völlig betrunken aus einer Kneipe gekommen. Die Beiden begannen sich zu streiten. Ich saß in meinem Zimmer und konnte alles durch einen Türspalt mit ansehen. Mein Vater hatte meiner Mutter in den Bauch getreten und sie viel schmerzhaft zu Boden. Er wollte gerade wieder das Bein heben, um wieder zu zutreten, da nahm ich eine leere herumliegende Flasche Schnaps und warf sie meinem Vater an den Kopf, sodass er zu Boden fiel. Wie man den Notruf wählte, hatte ich schon sehr früh von meiner Mutter beigebracht bekommen und so hatte ich einen Krankenwagen gerufen. Mein Vater hatte mich die nächsten Tage grün und blau geschlagen dafür. Auch in Zukunft gab er mir für die Scheidung, die meine Mutter, einige Jahre später, eingereicht hatte, die Schuld. Meine Schwester Shizuka kam durch den Tritt in den Bauch mit einer Sehbehinderung zu Welt. Dafür gebe ich mir die Schuld. Wäre ich doch nur schneller und stärker gewesen damals. Aber leider war ich nur ein schwacher, kleiner Junge. Noch bis vor ein paar Jahren hatte ich begonnen mich einer Straßengang anzuschließen, nur um stärker zu werden. Ich hatte in meiner Kindheit gelernt, dass nur der etwas zählte, der schneller zuschlagen konnte und ohne Yugi, meinem besten Freund, wäre ich jetzt bestimmt immer noch der Meinung. Zum Glück habe ich dazu gelernt. Doch die Schuld wird weiter auf mir lasten, dass meine kleine Schwester ihr halbes Leben lang nichts hat sehen können, weil ich zu langsam war. Die Asche meiner Zigarette viel zu Boden, ich hatte sie in Gedanken versunken ganz vergessen. Schnell drückte ich sie im Aschenbecher aus. Das wars, ab heute wollte ich mit dem rauchen wieder aufhören und ich würde es schaffen, jetzt war ich stark genug um mich von solchen schlechten Angewohnheiten zu Lösen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)