That feelings makes me insane von xXSasukeUchihaXx (Wanderer x Lumine) ================================================================================ Kapitel 14: ------------ "Paimon kann das wirklich nicht verstehen. Er ist... War doch die ganze Zeit unser Feind und er hat doch nicht nur einmal versucht, dich zu töten. Er ist auch nicht wie Mr. Geldsack, der dich als Kamerad bezeichnet. Eigentlich, wenn Paimon das anmerken darf, ist der Wanderer doch nur eine Puppe" äußerte Paimon ihr Unverständnis und obwohl Nahida glaubte, dass es Paimon an sich nur gut mit ihrer langjährigen Reisegefährtin meinte, waren es eben jene Worte, die Lumine sehr zusetzten. "Paimon denkt, dass Master Diluc oder Thoma wesentlich besser zu dir passen. Sie hatten Interesse an dir und Paimon kann sie auch gut leiden" lauschte Nahida den weiteren Worten von Paimon und schüttelte innerlich ihren Kopf. "Außerdem kannst du ihnen ohne Bedenken vertrauen und Paimon muss sich weniger Sorgen um dich machen" fügte sie noch hinzu, weswegen Nahida ihr Augenmerk nun auf Lumine lenkte, deren Finger sich ins weiße Handtuch gruben. Allmählich konnte auch sie nachvollziehen, wieso Lumine eineinhalb Jahre verschwiegen hatte, dass sie sich zum Wanderer, ihren damaligen Feind, hingezogen fühlte. Sie wollte gar nicht wissen, wie oft sich die Reisende selbst getadelt hatte. Wie oft musste sie sich wohl gefragt haben, was mit ihr nicht stimmte. Es hatte ihr vermutlich sogar auch immer sehr viel Kraft abverlangt, eben jene Gefühle vor ihm zu verbergen, wenn sie ihm begegnet war. "Ja, ich weiß, dass er eine Puppe ist. Willst du ernsthaft wissen, wie oft ich an meinen Verstand gezweifelt habe? Wie viele Nächte ich wach lag und meine Gefühle für ihn verflucht habe? Wie schwer es mir immer fiel, diese verdammten Gefühle vor ihm zu verheimlichen? Du hast doch überhaupt keine Ahnung, wie es sich anfühlt, wenn du eine Person magst, mit der du verfeindet bist. Manchmal kam mir sogar der Gedanke, mich von ihm umbringen zu lassen, damit ich diese Gefühle nicht länger empfinden muss" brüllte Lumine und es war ihr im Augenblick vollkommen egal, ob Kuni ihre Worte hören konnte, der sich nach wie vor im Badezimmer aufhielt. Sie glaubte sowieso, dass er das gesamte Gespräch belauschte und er nur im Bad verschwunden war, um sich eben nicht für die Knutschflecke rechtfertigen zu müssen. "Oft genug wollte ich ihn mir aus dem Kopf schlagen, aber jedes Mal, wenn wir ihm begegnet sind oder wir Gerüchte über ihn gehört haben, spürte ich diese Gefühle wieder sehr deutlich in mir. Soll ich dir erzählen, wie ich mich gefühlt habe, als wir ihm in Inazuma begegnet sind? Ich war so unfassbar wütend, weil Teppei und viele andere Männer wegen der teuflischen Augen gestorben sind, aber als er uns mit seiner arroganten und überheblichen Art begegnete, reagierte ich vollkommen anfällig auf sein Auftreten und richtete meine vorherige Wut, die ich auf ihn besaß, auf mich selbst. Die Vorstellung, einfach zu ihm zu stürmen, ihn gewaltsam auf den Boden zu befördern und ihn ohne Vorwarnung zu küssen, machte mich unbeschreiblich wütend, denn ich war doch eigentlich auf Rache aus und war meinen verdammten Gefühlen völlig unterlegen" erzählte sie Paimon, eben weil sie wusste, dass sich ihre Freundin an jene Begegnung überhaupt nicht mehr erinnern konnte und behielt ihre goldenen Augen konstant auf den Boden gerichtet. "Lumine..." wisperte Kuni, der inzwischen vollständig eingekleidet war und mit dem Rücken gegen die geschlossene Badezimmertür lehnte. Selbstverständlich verfolgte er dieses Gespräch. Schließlich ging es in diesem Gespräch hauptsächlich um ihn. "Manchmal kam mir sogar der Gedanke, mich von ihm umbringen zu lassen, damit ich diese Gefühle nicht länger empfinden muss" hallten jene Worte in seinen Gedanken wieder, die ihn hatten schlucken lassen und bedachte ihre ehrlichen und reinen Gefühle, unter denen sie eineinhalb Jahre gelitten hatte. "Wenn ich dich nicht geküsst hätte, hättest du dich mit einer einfachen Freundschaft zufrieden gegeben und deine Gefühle mit ins Grab genommen, oder?" fragte er sie gedanklich und schluckte abermals. Sie wäre einfach mit diesen belastenden Gefühlen an seiner Seite geblieben und hätte vermutlich nie irgendwelche Forderungen gestellt. Sie hätte ihm einfach immer wieder ein warmes Lächeln geschenkt, obwohl sie innerlich an ihren reinen Gefühlen zu zerbrechen drohte. "Ich weiß, dass sich Diluc und Thoma mehr mit mir vorstellen konnten, aber ich fühlte eben nicht auf dieselbe Art und Weise. Ich mag sie sehr und sie sind wertvolle Freunde, deren Wohlergehen mir am Herzen liegt, aber weder Diluc, noch Thoma konnten mich in blanke Faszination versetzen" versuchte Lumine ihre persönliche Sicht zu verdeutlichen und hob ihren Blick, um ihrer langjährigen Freundin in die Augen zu sehen. "Und es geht nicht darum, wen du gut leiden oder vertrauen kannst. Ich verstehe, dass du dir Sorgen um mich machst, aber mit wem ich Zeit verbringe und wem ich Gefühle entgegen bringe, ist und bleibt meine alleinige Entscheidung" führte sie ihr vor Augen und obwohl Paimon den Mund öffnete, um etwas zu sagen, brachte sie dennoch kein einziges Wort mehr heraus. Noch bevor Nahida das Wort hätte ergreifen können, um Paimon zu erklären, dass diverse Gefühle sehr komplex und nicht immer der Logik entsprachen, öffnete sich die Badezimmertür und der Wanderer betrat den Raum. Sofort huschten ihre Augen zu Lumine zurück, welche abermals ihren Kopf senkte, um die zarte Röte auf ihren Wangen zu verbergen. "Paimon, wir sollten jetzt gehen. Lumine wird sich noch erkälten, wenn sie sich nicht allmählich anzieht" erhob sie ihre Stimme und hüpfte vom Stuhl, den sie zuvor vor das Bett gestellt hatte. Dankbar nickte sie dem Wanderer zu, der besagten Stuhl schließlich ohne ein Wort ergriff und an den ursprünglichen Platz zurück stellte und wartete darauf, dass sich Paimon von Lumine verabschiedete. Allerdings schien Paimon nicht wirklich zu wissen, was sie denken oder fühlen sollte und sah zum Wanderer herüber, dem sie nach wie vor nicht über den Weg traute, ehe sie schließlich ohne ein letztes Wort aus dem offenen Fenster flog. "Gib ihr ein wenig Zeit. Ich werde später noch einmal in aller Ruhe mit ihr sprechen" versprach Nahida der Reisenden, welche lediglich zaghaft nickte und verabschiedete sich von ihnen. Wortlos, nachdem die Tür ins Schloss gezogen worden war, trat Kuni zur Blondine heran, legte ihr Nachthemd, ein frisches Höschen und die Haarbürste neben ihr auf der Matratze ab, ging vor ihr ein klein wenig in die Hocke und schob das Handtuch von ihren Schultern. "Ich stimme Buer zu. Der Quälgeist wird sich schon wieder beruhigen" teilte er seine persönliche Meinung mit, zog ihr das weiße Nachthemd über und half ihr anschließend in das Höschen hinein. "Und es war die richtige Entscheidung, ihr zu erzählen, wie du dich die ganze Zeit über gefühlt hast" fuhr er fort, erhob sich wieder und setzte sich zu ihrer rechten Seite auf das Bett, nicht ohne zur Haarbürste zu greifen. Ganz vorsichtig ließ er die Borsten der Bürste durch ihr blondes Haar gleiten und stellte seine Tätigkeit schließlich ein, als sie ihren Kopf gegen seine linke Schulter lehnte und sie mit einem leisen Seufzer ihre Augenlider senkte. "Du hast das gesamte Gespräch gehört, nicht wahr?" hakte Lumine kleinlaut nach und öffnete ihre Augen wieder, als er sich leicht nach vorn beugte und die Bürste auf den Nachttisch ablegte, ehe er seinen linken Arm um sie legte und seine Schläfe gegen ihren Haarschopf lehnte. "Selbst wenn ich keine mechanischen Ohren besäße, hätte ich jedes einzelte Wort verstanden. Ihr habt euch nicht gerade leise unterhalten" wurde ihr entgegnet und errötete ein weiteres Mal um die Nase. "Die Vorstellung, einfach zu ihm zu stürmen, ihn gewaltsam auf den Boden zu befördern und ihn ohne Vorwarnung zu küssen, machte mich unbeschreiblich wütend, denn ich war doch eigentlich auf Rache aus und war meinen verdammten Gefühlen völlig unterlegen" erinnerte sie sich an ihre eigenen Worte, die ihr mehr oder weniger ungewollt in ihrer Wut über die Lippen gehuscht waren und zuckte kaum merklich zusammen, als ihr Kinn umfasst und in die rechte Richtung gedreht wurde. Verwundert über die Schamesröte auf ihren Wangen hielt Kuni inne und rief sich das gesamte Gespräch noch einmal ins Gedächtnis. Sie hatte oft genug an ihren Verstand gezweifelt und ihre Gefühle für ihn verflucht. Sie hatte mit viel Mühe und Not ihre Gefühle vor ihm verbergen können. Sie hatte einige Male den Gedanken besessen, sich von ihm umbringen zu lassen. Sie hatte sich ihm eigentlich aus dem Kopf schlagen wollen. "Inazuma... Rache... Ihre Wut auf sich selbst, weil sie..." rief er sich auch jene Informationen ins Gedächtnis, denen er im ersten Moment keine weitere Beachtung geschenkt hatte, weil er mit seinen Gedanken noch bei ihrer vorherigen Aussage gewesen war. "Zum damaligen Zeitpunkt hättest du mich mit einer solchen Aktion sicherlich überrumpelt. Sehr wahrscheinlich hätte ich dich sofort von mir herunter gestoßen, mir angewidert mit der Hand über den Mund gewischt und dich schreiend gefragt, was zur Hölle du dir eigentlich mit mir erlaubst" mutmaßte er und schmunzelte, als sich die Röte auf ihren Wangen noch ein klein wenig verdunkelte. "Zum heutigen Zeitpunkt würde ich..." wollte er noch sagen und verstummte augenblicklich, als sie sich leicht wankend erhob und sich mit gespreizten Beinen auf seinen Schoß setzte, ehe er von ihr auf die Matratze nieder gedrückt wurde. Noch bevor er ihr den Ratschlag hätte erteilen können, sich nicht zu übernehmen, folgte sie ihm, doch der erwartete Kuss blieb aus. Stattdessen spürte er ihre Lippen an seinem Hals und stieß einen wohligen Laut aus, als sie an seiner Haut zu saugen begann. Unaufhörlich zitterten ihre Arme, mit denen sie sich auf der Matratze abstützte und keuchte überrascht, als er seine Hände an ihre Taille legte, sich anschließend ruckartig mit ihr drehte und sie im nächsten Moment unter ihm lag. "Vorausgabe dich nicht" wurde sie von ihm abermals ermahnt und stieß einen unzufriedenen Seufzer aus. Sie wollte endlich wieder bei Kräften sein, wieder tägliche Aufträge annehmen und Sumeru einmal mehr erkunden. Vor allem wollte sie aus diesem Haus raus, in dem sie seit Tagen mehr oder weniger eingesperrt war. Es würde ihr schon genügen, irgendwo in der Stadt auf einer Parkbank zu sitzen und die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut zu spüren. Jene Gedanken ließen sie ihr eigentliches Vorhaben vergessen und sank mit ihrem Kopf zurück auf die Matratze zurück, nicht ohne ihre Augen wieder zu öffnen und sah zu ihm auf. "Ich hätte dir vielleicht im Vorfeld sagen sollen, dass du mir derartige Verletzungen nicht zufügen kannst" offenbarte er ihr, weil sie enttäuscht zu sein schien und erklärte ihr, dass seine Selbstheilungskräfte kleinere Wunden binnen weniger Minuten heilen konnten. Verstehend nickte sie ihm zwar zu, aber der Ausdruck in ihren Augen blieb dennoch bestehen. Frustrierte es sie etwa so sehr, dass sie ihren Besitzanspruch auf ihn nicht offen geltend machen konnte? "Du kannst auch in mündlicher Form deinen Besitzanspruch auf mich erheben" unterbreitete er ihr diesen Vorschlag und war sich nicht sicher, wie er ihren jetzigen Gesichtsausdruck verstehen durfte. Wieso wirkte sie nun so verwundert und erstaunt? Hatte er sich etwa missverständlich ausgedrückt? Nein, eigentlich sollte sie verstanden haben, was er ihr angeboten hatte und dennoch fühlte er sich ein klein wenig verunsichert. Verunsichert, weil er nicht recht wusste, ob er eine gewaltige Grenze übertreten hatte und verspürte den Anflug von Furcht in sich aufsteigen. Er wollte schon von ihr herunter steigen, doch als sie ihre Hände langsam erhob und sein Gesicht umrahmte, stoppte er in seiner Bewegung. "Das kann und werde ich nicht tun" wisperte sie ihm zu und sah sie voller Unverständnis an. "Ich möchte nicht, dass du dich mir gegenüber verpflichtet fühlst, nur weil ich ernsthafte Gefühle für dich besitze. Ich würde dich niemals deiner Freiheit berauben oder dich aus purem Egoismus an mich binden" lauschte er ihren ehrlichen Worten und obwohl sein Verstand begriff, was sie ihm eigentlich zu sagen versuchte, breitete sich im selben Moment ein unerträglicher Schmerz in ihm aus, der ihn unweigerlich schlucken ließ. Noch einmal wanderten seine blauen Augen zu ihrem Hals und betrachtete die zwei dunkelroten Flecke, mit denen er seinen persönlichen Besitzanspruch auf sie geltend gemacht hatte. Natürlich war er nicht wirklich bei klarem Verstand gewesen, denn er hatte sich einfach von seinen Gefühlen leiten lassen, aber dennoch hatte er sie gegen ihren Willen markiert. Das hätte er nicht tun dürfen. Er hätte sie zumindest um Erlaubnis bitten müssen. "Ich... Ich wollte nicht...". "Kuni, es ist alles in bester Ordnung" fiel sie ihm ins Wort und schüttelte entschieden ihren Kopf, als er erneut zum Sprechen ansetzte. Aus irgendeinen Grund wirkte er verzweifelt, war im selben Moment jedoch ebenso wütend und schien sich nicht wirklich sicher zu sein, wie er sich nun verhalten sollte. "Sei nicht immer so nachsichtig mit mir" wurde sie von ihm getadelt und runzelte ihre Stirn. "Im Gegensatz zu dir bin ich furchtbar egoistisch und verdammt besitzergreifend" fuhr er leise fort und augenblicklich begann sie zu begreifen, was sein momentanes Problem war. Fühlte er sich etwa schuldig, weil er sich im Rausch seiner Gefühle auf ihrer Haut verewigt hatte? "Mir missfällt der Gedanke, dass du dich hinter meinen Rücken mit irgendwelchen Typen triffst. Die bloße Vorstellung, dass sie dich anrühren könnten, macht mich total krank" teilte er ihr seine momentanen Gedanken mit und fuhr mit ihren Daumen über seine Wangen, in der Hoffnung, ihn ein wenig beruhigen zu können. Warum malte er sich denn nur solche Gedanken aus? Sie würde ihn doch niemals auf diese grausame Art und Weise hintergehen und es existierte auch kein berechtigter Grund zur Eifersucht. "Meine Worte bedeuten nicht, dass ich dir misstraue. Es ist nur... Ich weiß doch auch nicht, wieso mir solche Gedanken in den Sinn kommen. Diese verdammten Gefühle machen mich wahnsinnig" versuchte er sich zu rechtfertigen, denn er wurde sich allmählich der Tatsache bewusst, wie sehr er sich gerade um Kopf und Kragen redete. Er sollte sich nicht rechtfertigen, sondern eine Entschuldigung aussprechen. "Das du egoistisch sein kannst und durchaus besitzergreifend bist, wusste ich von Anfang an" ergriff sie noch vor ihm das Wort und betrachtete das aufmunternde Lächeln, welches auf ihren Lippen erschien. "Und ich gehe auch nicht davon aus, dass du mir misstraust" fuhr sie fort, ehe er sein Gesicht in ihrer linken Halsbeuge vergrub. Kaum merklich zuckte er unter der Berührung ihrer linken Hand zusammen, die sich auf seinen Kopf legte und genoss das Gefühl ihrer Finger, welche hauchzart über sein Haar fuhren. "Vergib mir" wisperte er schließlich und stieß einen lautlosen Seufzer aus, als sie ihren Kopf zaghaft schüttelte. Ja, sie war einfach viel zu nachsichtig mit ihm. "Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen" versicherte sie ihm, um seine düsteren Gedanken zu verscheuchen und spürte, wie er sich mehr und mehr unter der liebevollen Streicheleinheit entspannte. "Willst du wissen, warum ich dir eigentlich einen Knutschfleck machen wollte?" fragte sie ihn und als sie spürte, wie er bejahend nickte, holte sie erneut tief Luft. "Ich wollte mich lediglich an dir rächen. Verschwindest einfach ins Badezimmer, während ich wissende Blicke und Fragen über mich ergehen lassen muss" warf sie ihm schmollend vor und seufzte unzufrieden, als er leise lachte und ihr anschließend neckisch in den Hals biss. "Hey..." beschwerte sie sich nur halbherzig und senkte ihre Augenlider, als er sich an ihrem Hals hinauf küsste, bis er schließlich ihr linkes Ohr erreichte. "Eigentlich sollte ich allmählich dein Frühstück zubereiten..." setzte er wispernd zum Sprechen an und biss ihr zärtlich ins Ohrläppchen. "Aber ich will mich gerade nicht erheben" beendete er seinen Satz und begann zu schmunzeln, als sich ihre Finger in sein Haar gruben und ihre freie Hand über seine linke Wange entlang wanderte. In seinem Nacken kam ihre Hand zum Ruhen, ehe ihre Finger ihn kraulten und stieß einen wohligen Laut aus. "Und du willst wohl auch nicht, dass ich mich jetzt erhebe" stellte er mehr oder weniger für sich selbst fest und erhob sich ein minimales Stück, während er sich mit den Armen neben ihren Kopf abstützte. Er wollte sich gerade zu ihr hinab beugen, um ihre Münder zu einem Kuss zu vereinen, doch ein auffälliges Geräusch und ein anschließendes, leises Räuspern, welches vom offenen Fenster her ertönte, jagte nicht nur ihm, sondern ebenso Lumine einen gehörigen Schrecken ein und stieg eilig von ihr herunter. "Verdammter Quälgeist, kannst du nicht an die Haustür klopfen und warten, bis du zum Eintreten aufgefordert wirst?" warf er dem Eindringling vor und sah demonstrativ zur rechten Seite. "Privatsphäre scheint ein Fremdwort für dich zu sein" fügte er noch ergänzend hinzu und spürte eine minimale Regung neben sich. Was sollte er nun tun? Bleiben und dem folgenden Gespräch beiwohnen oder einmal mehr das Weite suchen? Als jedoch seine linke Hand ergriffen wurde, wurde ihm diese Entscheidung abgenommen, weshalb er einen lautlosen Seufzer ausstieß und neben der Reisenden sitzen blieb. "Woher hätte Paimon wissen sollen, dass ihr solche Sachen am hellichten Tag macht?" murrte Paimon und verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Und Paimon weiß sehr wohl, was Privatsphäre ist" fügte sie noch wütend hinzu und drehte beleidigt ihren Kopf zur Seite, als der Wanderer in ihre Richtung sah. "Sicher weißt du das. Deswegen bist du auch unaufgefordert ins Badezimmer eingedrungen" wurde ihr ein weiterer Vorwurf gemacht, löste die Verschränkung ihrer Arme wieder und ballte ihre kleinen Hände zu Fäusten, während sie im schwebenden Zustand wütend auf den imaginären Boden aufstampfte. "Paimon hat sich doch nur Sorgen um Lumine gemacht. Ist das etwa ein Verbrechen?" brüllte sie den Wanderer an, der scheinbar all ihre Sorgen überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Dieser arrogante Kerl trieb sie immer wieder zur Weißglut. Sie konnte wirklich nicht verstehen, warum ihre Freundin diesen unausstehlichen Typ, der stets glaubte, etwas Besseres zu sein, so sehr mochte. "Nein, es ist selbstverständlich kein Verbrechen, sich Sorgen zu machen, aber wenn sich deine Freundin zu Wort meldet, existiert meiner persönlichen Ansicht nach kein berechtigter Grund, um unaufgefordert das Badezimmer zu betreten" half Kuni ihrem Gedächtnis im sachlichen Ton auf die Sprünge und verdrehte genervt die Augen, als Paimon erneut tief Luft holte. Konnte oder wollte dieser Quälgeist das Kernproblem einfach nicht verstehen? "Aber... Aber Paimon hat ganz genau gehört, wie unsicher sie geantwortet hat. Bestimmt hast du Lumine in Bedrängnis gebracht und sie sagt bloß nichts, weil du... Weil du sie in der Hand hast" erfolgte eine weitere Anschuldigung und wollte schon zur Antwort ansetzen, doch als leichter Druck um seine linke Hand ausgeübt wurde, linste er zu Lumine, deren Mund sich nun öffnete. "Nimm deine Worte auf der Stelle zurück, Paimon" sprach Lumine relativ ruhig, aber dennoch mit genügend Nachdruck in der Stimme und sah ihre Freundin auffordernd in die Augen. Wozu war Paimon überhaupt zurück gekommen? Nur um Kuni mit weiteren Anschuldigungen zu strafen, die doch überhaupt nicht der Wahrheit entsprachen? "Ich warte..." sagte sie bedrohlich leise und biss ihre Zähne aufeinander, als Paimon ihr Augenmerk erneut auf den Wanderer richtete, anstatt ihr eine Antwort zu geben. "Jetzt versteht Paimon. Du hetzt Lumine gegen Paimon auf, um uns zu entzweien. Vielleicht hast du sogar ihrem Zwillingsbruder geholfen, um..." äußerte Paimon einen weiteren Verdacht, den sie jedoch nicht ganz aussprechen konnte, weil der Wanderer die Augen verengte und sich erheben wollte. Lumine bekam jedoch rechtzeitig seinen linken Arm zu fassen und schüttelte mehrere Male ihren Kopf, während er einen abfälligen Laut ausstieß. "Paimon, verschwinde jetzt" forderte Lumine ihre Freundin wütend auf, denn mit ihrer letzten Behauptung hatte sie das Fass offenbar zum Überlaufen gebracht und stieß einen lautlosen Seufzer aus, als Paimon ihrer Aufforderung tatsächlich folgte und durch das Fenster hinaus schwebte. Eine ganze Weile herrschte eisige Stille zwischen ihnen, in der sich Kuni darum bemühte, seine innere Wut weitgehend zu zügeln und atmete immer wieder tief ein und aus. Wenn Lumine nicht seinen linken Arm ergriffen und ihn stumm zur Ruhe gebeten hätte, wäre er auf jeden Fall aufgestanden und hätte Paimon mit roher Gewalt aus dem Haus geworfen. Traute sie ihm wirklich zu, dass er gemeinsame Sache mit Aether machte? Etwa wegen dem göttlichen Herz? Ja, vermutlich und er konnte ihr nicht einmal verdenken, dass sie sich in diesen Glauben verstrickte. Mit sanfter Gewalt versuchte er seinen linken Arm aus ihrer Umklammerung zu befreien, doch als ihre leise Stimme an sein Ohr drang und sie sich im Namen des Quälgeistes bei ihm entschuldigte, stieß er einen weiteren, leisen Seufzer aus und blieb auch weiterhin neben ihr sitzen. "Ich würde gern nach draußen gehen" durchbrach Lumine nach einer gefühlten Ewigkeit die Stille und behielt ihre goldenen Augen auf das offene Fenster gerichtet. "Wir könnten im Kaffeehaus frühstücken" unterbreitete sie ihm diesen Vorschlag und stellte sich vor, wie sie draußen an einen der Tische sitzen würden. Mit Kaffee, mehreren belegten Brötchen und anderen Leckereien, die das Kaffeehaus zu bieten hatte. Ihr lief unweigerlich das Wasser im Mund zusammen, als sie sich an die süßen Geschmäcker der Honigdatteln und Rosenmus erinnerte. "Ich besitze nicht die Befugnis, um derartige Entscheidungen zu treffen" wurde sie von ihm in Kenntnis gesetzt und nickte ihm zaghaft zu. "Aber wenn du Buer um Erlaubnis bittest und sie einverstanden ist, bin ich durchaus bereit, dich Huckepack zu nehmen und mit dir zum Kaffeehaus zu gehen" ließ er sie wissen und Lumine konnte im jenen Moment nicht anders, legte ihre Lippen auf seine linke Wange und schenkte ihm anschließend ein glückliches Lächeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)