That feelings makes me insane von xXSasukeUchihaXx (Wanderer x Lumine) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Lumine war sich inzwischen nicht mehr sicher, wie viele Minuten, vielleicht waren es sogar mehrere Stunden, sie auf dem harten Holzboden lag, vollkommen unfähig, sich zu rühren und wusste ebenso wenig, ob es sich noch um einen sehr realistischen Traum handelte oder ob das, was um sie herum geschah, ein reales Erlebnis war. Sie wusste lediglich, dass sie kaum noch Luft bekam, immer wieder von heftigen Hustenanfällen übermannt wurde, die enorme Hitze um sie herum auf ihrer Haut brannte und das sie unerträgliche Schmerzen im gesamten Körper verspürte. Schmerzen, die durch reine, hoch konzentrierte Magie verursacht wurde. Eine uralte Magie, die gewöhnliche Menschen bei geringerer Konzentration mit der Zeit krank machte. Abermals hustete Lumine, öffnete ihre goldenen Augen und versuchte durch den dichten Rauch, der sich durch ein Feuer gebildet hatte, jene Person zu erkennen, die Abyss Magie auf sie wirkte. "Warum?" fragte sie hauchend, senkte ihre Augenlider wieder und versuchte sich an jenen Augenblick zu erinnern, als sich ihr angenehmer Traum in einen fürchterlichen Albtraum verwandelt hatte. ~ Ohne wirkliches Ziel, denn ihre täglichen Missionen hatte sie bereits erledigt, lief Lumine durch Inazuma und genoss den sonnigen Tag. Hin und wieder kamen ihr vertraute Personen entgegen, denen sie in der Vergangenheit geholfen hatte und gerade, als sie ein kleines Schwätzchen halten wollte, tauchte in der Ferne eine Gestalt auf, die sie augenblicklich verstummen ließ. "Entschuldigt mich" brachte sie leise hervor, rannte los und folgte der Person, die sich herum gedreht hatte und offenbar das Weite suchen wollte. "Warte..." rief sie der Person zu, die in ihrem Alter war und ebenso blondes Haar wie sie besaß, doch anstatt zu warten, verschwand die Gestalt direkt vor ihren Augen. Heftig atmend stützte sich Lumine auf ihren Knien ab und sah noch einmal zu der Stelle, an der die Person zuvor verschwunden war. "Ob ich ihn mir nur eingebildet habe?" fragte sie sich gedanklich, atmete noch einmal tief durch und richtete sich wieder auf. "Aether..." wisperte sie, stieß einen frustrierten Seufzer aus und wollte gerade auf den Absatz kehrt machen, als sich plötzlich die Umgebung verdunkelte und richtete ihre goldenen Augen gen Himmel. "Was zum..." dachte sie, drehte sich rasch herum und öffnete bereits ihren Mund, um die Bewohner von Inazuma zu beruhigen und ihnen zu versprechen, den Grund der plötzlichen Finsternis zu ergründen, doch als sie bemerkte, dass sie von besagter Finsternis bereits verschlungen worden war, blieben ihr ihre Worte im Halse stecken. Sie konnte die Hand vor Augen nicht erkennen und noch bevor sie einen vorsichtigen Schritt hätte wagen können, spürte sie einen starken Stoß im Rücken und fiel in einen bodenlosen Abgrund. Als sie ihre Augen wieder öffnete, die sie vor Schreck geschlossen hatte, fand sie sich in einem Haus wieder. Langsam richtete sie sich auf, sah sich in der bescheidenen Behausung um und erblickte schließlich einen kleinen Jungen, der vollkommen regungslos auf dem Holzboden lag, in der rechten Hand eine kleine Stoffpuppe haltend. Obgleich sie glaubte, jenen Jungen, der vielleicht gerade einmal zehn Jahre alt war, schon einmal irgendwo gesehen zu haben, rutschte sie zu ihm heran und wollte ihre linke Hand an seine Schulter legen, um ihn zu wecken. Allerdings glitt ihre Hand durch seine Schulter hindurch und als sie ihn näher in Augenschein nahm, bemerkte sie, dass sich sein Brustkorb weder hob, noch senkte. Noch einmal versuchte sie ihn zu berühren und gelangte schließlich zur Erkenntnis, dass sie sehr wahrscheinlich träumte. Das würde auch erklären, wieso Aether zuvor spurlos verschwunden war und sich der Himmel ohne ersichtlichen Grund verfinstert hatte. Das leise Knarren der Haustür holte sie aus ihren Gedankengängen und als sie den jungen Mann erblickte, der mit freudigen Gesichtsausdruck im Türrahmen erschienen war, erspähte, fiel ihr unverzüglich wieder ein, wann und wo sie den toten Jungen schon einmal gesehen hatte. "Kunikuzushi..." wisperte sie in die Stille hinein, denn unter jenen Titel war er zum damaligen Zeitpunkt bekannt gewesen und beobachtete, wie ihm die Freude aus dem Gesicht wich und sich langsamen Schrittes in Bewegung setzte, bis er den Jungen erreichte und sank vor ihm auf die Knie. "Warum? Du... Du hast mir doch versprochen, dass wir für immer zusammen bleiben" hörte sie ihn mit erstickter Stimme sagen, bevor ihn die Trauer um den Verlust seines Freundes übermannte und ihm etliche Tränen über die Wangen liefen. Im jenen Moment, vor allem weil sie ihn so hautnah leiden sehen musste, verspürte sie nicht nur Verständnis und Mitgefühl, sondern auch den starken Wunsch, zu ihm heran zu rutschen und ihn tröstend in die Arme zu schließen. Ob er überhaupt jemals eine Umarmung erfahren hatte? Wusste er um die Wärme und Linderung der Schmerzen, die eine Umarmung bewirken konnte? Lumine wusste es nicht und senkte schluckend ihr Gesicht, als er lauthals schluchzte und sich all seinen Kummer von der Seele schrie. Nach einigen Minuten wurde es wieder still im Haus und Lumine vermutete, dass sich Kunikuzushi vorerst beruhigt hatte, zumindest vergoss er keine einzige Träne mehr und schien wieder relativ gefasst zu sein. Ein gewaltiger Irrtum, denn als er sich ohne Vorwarnung erhob, konnte sie blanke Wut in seinem Gesicht erkennen. Abrupt erhob sie sich ebenfalls und rief ihn einige Male, wohl wissend, dass er sie wahrscheinlich nicht hören konnte und sah hilflos mit an, wie er die wenigen Möbelstücke im Haus zerstörte. Als er jedoch eine Ölllampe ergriff, versuchte sie seinen Arm zu ergreifen, doch wie bei dem Jungen zuvor glitt ihre Hand durch seinen Körper hindurch. Es klirrte und durch die Tatsache, dass das gesamte Haus aus Holz erbaut worden war, breitete sich das Feuer dementsprechend schnell aus. Hustend, als sie den ersten Rauch einatmete, hielt sie sich ihre linke Hand vor Nase und Mund. Warum konnte sie die Hitze der Flammen auf ihrer Haut spüren und den Feuerrauch riechen? An ihren gesunden Verstand zweifelnd, trat sie auf Kunikuzushi zu, der an einen Holzpfeiler in sitzender Position lehnte und mit ausdrucksloser Miene in die Flammen starrte. Sie wollte gerade ihre Stimme erheben und ihn fragen, ob er wirklich sterben wollte, doch anstatt Worte entfuhr ihr ein Schrei, sackte unverzüglich zu Boden und musste beobachten, wie ihr gesamter Körper von einer düsteren Macht umhüllt wurde. Immer wieder hustend versuchte sie ihren Kopf zu bewegen und riss entsetzt ihre goldenen Augen auf, als sie ihren Zwillingsbruder erblickte, aus dessen ausgestreckter Hand jene Macht strömte. "Aether..." brachte sie mühevoll über ihre Lippen und wurde von einer weiteren Welle des Schmerzes erfasst, die ihr die Luft zum Atmen raubte und verlor das Bewusstsein. ~ Erschöpft öffnete Lumine ihre Augen wieder, hustete heftig und linste zu Kunikuzushi, der nach wie vor teilnahmslos an den Holzpfeiler lehnte. "Hilf mir" dachte sie, denn sie war sich relativ sicher, kein einziges Wort mehr über die Lippen zu bekommen. "Bitte..." fügte sie noch gedanklich hinzu und konnte den folgenden Tränen keinen Einhalt gebieten, die ihr erbarmungslos übers Gesicht liefen. Einerseits aus Wut, weil sie sich nicht selbst helfen konnte und andererseits aus purer Traurigkeit, weil ihr Bruder, ihr geliebter Zwillungsbruder, der Grund ihrer jetzigen Lage war. Nach wie vor fragte sie sich, wieso er Abyss Magie auf sie wirkte und wie es ihm überhaupt gelungen war, jene Magie zu seinen Gunsten zu nutzen. Ein plötzlicher Windstoß zwang sie dazu, ihre Augen zu schließen und spürte im selben Moment, wie der Schmerz abrupt aufhörte und wie sich Arme um sie legten, ehe ein Ruck durch ihren Körper fuhr und sie kühle, angenehme und vor allem frische Luft um sich herum wahrnehmen konnte. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen wieder, nachdem sie auf den Boden abgesetzt worden war und zuckte zusammen, als ihr etwas auf dem Kopf gesetzt wurde. "Bleib sitzen" drang eine äußerst vertraute Stimme an ihr Ohr und nickte kaum merklich, nicht ohne ihre Hände zu erheben und den Hut zu ergreifen, der jener vertrauten Person gehörte und zog ihn sich tief ins Gesicht, um weitere Tränen zu verbergen. "Danke..." brachte sie dennoch hervor, obgleich ihre brüchige Stimme verriet, wie sie sich im Augenblick fühlte. Der Wanderer hingegen behielt seine Augen auf den blonden Kerl gerichtet, der zuvor seinen Angriff ausgewichen war, wodurch es ihm erst möglich gewesen war, zur Reisenden zu gelangen und sie aus dem brennenden Haus zu bringen. Jenes Haus, welches schmerzhafte Erinnerungen in ihm hervor rief, aber für irgendwelche Sentimentalitäten hatte er nun absolut keine Zeit. Stattdessen musste er in Erfahrung bringen, wer der blonde Typ war, der der Reisenden auf eine erschreckende Art und Weise unglaublich ähnelte, wieso er Abyss Magie wirken konnte und wie es ihm überhaupt gelungen war, in ihr Bewusstsein zu gelangen. "Wenn Blicke töten könnten, würde ich vermutlich jetzt tot umfallen" sagte der Fremde, blieb nur wenige Meter vor ihm stehen und verschränkte provokant lächelnd die Arme vor der Brust, was ihn, den Wanderer, ungehalten mit den Zähnen knirschen ließ. Was bildete sich dieser Fatzke überhaupt ein? Mit einer derartigen Arroganz vor sein Antlitz zu treten war einfach nur selbstmörderisch und es juckte ihn bereits in den Fingern, aber er besann sich, eben weil er Informationen brauchte. "Was hast du mit der Reisenden zu schaffen?" stellte er die erste Frage, die in seinen Augen durchaus berechtigt erschien und warf nur einen flüchtigen Blick zu Lumine hinab. Lumine war es derweil gelungen, sich einigermaßen zu beruhigen und startete einen verzweifelten Versuch, sich zu erheben und scheiterte kläglich. Ihre Beine zitterten unaufhörlich, vermutlich die Nachwirkungen des vorherigen Schmerzes und musste sich wohl oder übel eingestehen, dass sie dem Wanderer unter diesen Umständen keine großartige Hilfe wäre. "In einigen Tagen wirst du dich wieder besser fühlen, Lumine" teilte Aether ihr mit, ohne die zuvor gestellte Frage zu beantworten und entnahm seiner Miene, dass ihm sein vorheriger Angriff keineswegs leid tat. "Siehe diesen Testlauf als eine Art Warnung an und durchkreuze keinen weiteren meiner Pläne. Letzten Endes kannst du mich sowieso nicht aufhalten" ließ er sie wissen, schenkte ihr noch ein letztes Lächeln und löste sich schließlich in Luft auf. "Wer war dieser Bastard?" durchbrach der Wanderer die Stille und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Mein... Mein Zwillingsbruder" wurde ihm sehr leise geantwortet, wodurch sich viele seiner Fragen von selbst beantworteten. Deswegen sah er ihr so unglaublich ähnlich, besaß dieselbe Augen und Haarfarbe und hatte geradezu die gleiche Aura wie Lumine ausgestrahlt. Deswegen konnte er Abyss Magie anwenden. Vermutlich hatte dieser Testlauf dazu gedient, um ihr zu demonstrieren, zu was er inzwischen fähig war und im gleichen Atemzug hatte er seiner Schwester angeraten, die Füße besser still zu halten, wenn sie nicht wollte, dass Unbeteiligte zu Schaden kommen. Das traf nicht nur auf die Einwohner von Sumeru zu, sondern auch auf all ihre Bekannten und Freunde. Seine übrigen Fragen, beispielsweise ihr Ruf nach ihm, sofern Paimon sich tatsächlich nicht verhört hatte oder warum sie überhaupt von seiner Vergangenheit träumte, schob er vorerst in den Hintergrund, nahm ihr den Hut wieder ab und ging vor ihr in die Hocke. Als sich ihre Blicke trafen, erschauderte er unwillkürlich, als er den Schmerz, die tiefe Traurigkeit und diese Hilflosigkeit in ihren goldenen Augen erkennen konnte. "Gib mir deine Hand" sagte er und obwohl er eine Frage bezüglich seiner Anweisung befürchtete, streckte sie ihre linke Hand ohne ein Wort nach ihm aus und senkte lediglich ihren Blick. Ohne ihre ungwohnte Folgsamkeit zu kommentieren, vermutlich besaß sie einfach nicht die Kraft, um eine Diskussion mit ihm zu führen, ergriff er ihre Hand und schloss seine Augen. "Erwache..." wisperte er und als er seine Augen wieder öffnete, war er zurück in der Unterkunft. Auch Lumine öffnete allmählich ihre Augen, wobei sie einige Male blinzeln musste, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen und erblickte neben sich den Wanderer auf der Bettkante sitzen, der nun erst die Verbindung ihrer Hände löste und sich ohne ein weiteres Wort erhob. Noch bevor sie hätte etwas sagen können, wurde ihr Kopf umarmt und vernahm die weinerliche Stimme von Paimon. "Paimon hat sich solche Sorgen um dich gemacht" stieß sie teils verzweifelt, teils erleichtert aus und versuchte ihre rechte Hand zu erheben, um ihrer kleinen Freundin zumindest tröstend über den Kopf zu streicheln. Allein das leichte Anheben verursachte unerträgliche Schmerzen und glaubte, dass ihre Gliedmaßen auseinander reißen würden und konnte nicht verhindern, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. "Lumine, was ist im Traum vorge..." hörte sie die Stimme von Nahida direkt neben sich, beendete ihre Frage aber aus unerfindlichen Gründen nicht und hörte, wie die Haustür geöffnet wurde. "Hey, du begleitest Buer und mich. Die Reisende sollte sich vorerst ausruhen und kann keinen Quälgeist an ihrer Seite gebrauchen" rief der Wanderer, der Buer zuvor mit einem Handzeichen unterbrochen hatte und wartete auf besagten Quälgeist. "Paimon ist kein Quälgeist" murrte sie ihm entgegen, nachdem sie von der Blondine abgelassen hatte und verdrehte genervt die Augen, als das kleine Nervenbündel an ihm vorbei und hinaus schwebte. "Der Wanderer hat recht. Erhole dich und falls was sein sollte, kannst du telepathischen Kontakt zu mir aufnehmen" verabschiedete sich auch die niedere Herrin, welche zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nach ihr sehen würde und verließ im Anschluss das Haus. Nach reifer Überlegung kehrte der Wanderer doch noch einmal zum Bett zurück und sah zu Lumine hinab, welche furchtbare Schmerzen zu verspüren schien. Nicht wirklich wissend, was er für sie tun konnte, wobei er sich ernsthaft fragte, wieso er diesen drängenden Wunsch in sich verspürte, ergriff er schließlich seinen Hut, den er neben der Reisenden auf der Matratze ablegte. Ja, eigentlich wusste er nur, wie ihr im Augenblick zumute sein musste. Ihr Zwillingsbruder hatte sie in ihrem Traum angegriffen. Ihr einziger Verwandter, den sie eigentlich schon seit Beginn ihrer Reise suchte. Ob sie sich im Stich gelassen fühlte? Fühlte sie sich von ihrem Zwillingsbruder sogar verraten? Ja, wahrscheinlich und genau diese Gefühle konnte er sehr wohl nachempfinden. "Bewahre meinen Hut bis zu meiner Rückkehr auf" murmelte er, machte auf den Absatz kehrt und verließ das Haus. Für einen kurzen Moment, nachdem er die Tür hinter sich ins Schloss gezogen hatte, lehnte er sich gegen das Holz und sah zum strahlend blauen Himmel auf, wobei ihn die Sonne jetzt schon störte und bereitete sich auf das kommende Gespräch mit Buer vor, die Maßnahmen ergreifen würde müssen, um die Bewohner in Sumeru im Ernstfall zu beschützen. Mit jenem Gedankengang stieß er sich von der Tür ab und folgte der niederen Herrin, welche einige Worte mit den Menschen gewechselt hatte, um ihnen zu versichern, dass ihnen vorerst keinerlei Gefahr mehr drohte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)