Glück im Unglück von Tasha88 (Elsa x Mario) ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- “Es ist wirklich immer wieder schön zu sehen, wie gut ihr beide miteinander auskommt.” Conny hob ihren Becher hoch und trank einen Schluck ihres Bubble Teas aus dem Strohhalm. “Wirklich?” Mit roten Wangen sah Elsa zu ihrer Freundin neben sich, die zustimmend nickte. Ein Lächeln erschien auf den Wangen der Älteren, ehe sie wieder vor sich blickte, wo der Mann stand, um den es gerade gegangen war. Er war auf seine Krücken gestützt, während er sich dem neben sich Stehenden zugewandt hatte, der mit Händen und Füßen zu reden schien. “Ich bin auch froh, dass es zwischen uns so gut läuft.” “Das freut mich wirklich sehr, Elsa. Als Gregor erzählt hat, dass er vorgeschlagen hat, dass du für die Zeit, wo Mario Hilfe braucht, zu ihm ziehst, dachte ich, dass er da echt nicht mitgedacht hat. Ihr beide … nach eurer Trennung ist es euch beiden nicht wirklich gut gegangen und reden wir am besten gar nicht erst davon, dass ihr beide alles andere als Freunde wart. Ich habe echt das Schlimmste befürchtet. Doch zu aller Erstaunen hatte mein Freund da gar keine so dumme Idee.” Ein Lachen entkam Elsa. “Oh, ich hätte auch nicht damit gerechnet. Nicht damit, dass Gregor überhaupt mit so einer Idee daher kommt, noch damit dass es tatsächlich so gut mit Mario und mir klappt.” Lächelnd blickte sie wieder zu den beiden Männern, von denen einer sie gerade ansah. Anscheinend hatte er sich herum gedreht, als er sie lachen gehört hatte. Kaum dass ihre Blicke sich trafen, lächelten sie beide. Elsa drehte sich wieder zu ihrer Freundin herum. “Es ist wirklich schön, mit ihm zusammen zu wohnen.” “Und wie geht es dir ansonsten damit?” In Connys Blick lag ein Ausdruck, der aussagte, dass ihr mehr bewusst war, als man laut aussprach. “Ich … ich komme damit klar. Aber ich weiß nicht, wie es sein wird, wenn ich dann wirklich ausziehen muss.” Unbewusst begann Elsa auf ihrer Unterlippe zu kauen. “Bist du dir deinen Gefühlen dieses Mal sicherer als damals?” Wieder hielt Elsa inne. Warum schaffte ihre Freundin es immer wieder, sie dazu zu bringen, über Dinge nachzudenken, über die sie sich eigentlich - noch - keine Gedanken machen wollte? “Ich denke schon … aber”, sie seufzte, “ich weiß nicht, was er will, empfindet. Ich will da einfach nichts riskieren. Ich bin froh, dass wir als Freunde wieder zusammengefunden haben.” “Elsa”, Conny legte ihr eine Hand auf den Unterarm und blickte sie ernst an, “ich will keine falschen Hoffnungen wecken, aber ich erkenne, wie er dich ansieht. Ich denke, du machst dir Sorgen, wo du dir keine machen müsstest.” Die Jüngere ließ ihre Hand wieder sinken und lächelte aufmunternd. Elsa schluckte, ehe sie zu dem Mann sah, der gerade seinen Kopf in den Nacken legte und laut lachte. Ein Lächeln erschien auf ihren Zügen. Sie wünschte sich wirklich, dass Conny recht behalten würde. Dieser Mann, er sollte für immer Teil ihres Lebens sein. ~~~ “Ich würde dann ins Bett gehen. Brauchst du vorher noch etwas, Mario?” Elsa warf einen Blick zu ihm ins Bad. Er schüttelte seinen Kopf, während er seine Zahnbürste in seinen Zahnputzbecher stellte. “Nein. Aber vielen Dank für alles heute.” Ein Lächeln erschien auf ihren Zügen. Das sagte er jeden Tag und sie fand es ein süßes Ritual. “Jederzeit, Mario”, erwiderte sie. “Schlaf gut”, richtete sie noch an ihn, ehe sie sich auf den Weg zu ihrem Schlafzimmer machte. “Du auch. Träum etwas Schönes”, rief er ihr noch hinterher. Auch das wünschte er ihr jeden Abend auf genau diese Weise. Kaum dass sie die Türe ihres Zimmers hinter sich geschlossen hatte, lehnte Elsa sich von innen dagegen und schlug beide Hände vor ihr Gesicht. Oh Gott! Sie musste mit ihm reden! Dringend. Aber wie? Was sollte sie ihm sagen? Hey Mario, ich habe mich zwar vor Jahren einfach von dir getrennt und dir das Herz gebrochen, aber wie sieht es denn heute aus? Hättest Lust, es nochmal zu versuchen? Er würde ihr doch sicher den Vogel zeigen! Und die Gründe, wegen denen sie sich damals getrennt hatte, hatten sich doch auch nicht geändert. Wie also kam sie überhaupt auf die Idee? Sie seufzte, stieß sich von der Türe ab und ging zu dem Schlafsofa, auf dem sie zur Zeit schlief. Sie drehte sich herum und ließ sich fallen. Im nächsten Augenblick war ein lautes Krachen zu vernehmen. ~~~ Mario hatte sich gerade noch das Gesicht unter dem Wasserhahn gewaschen, als ein lauter Schrei durch seine Wohnung hallte. Er wurde blass. Elsa! Ohne darüber nachzudenken, lief, humpelte er einfach los. Er riss ihre Türe auf und betätigte den Lichtschalter, um mit großen Augen und blassen, noch nassen Wangen in sein eigentliches Arbeitszimmer hineinzusehen. Als nächstes blinzelte er überrascht und versuchte ein Lachen zu unterdrücken. “Geht es dir gut?”, presste er hervor. Sie sah ihn vom Sofa aus an, auf dem sie schlief … eigentlich schlafen sollte. Ihre Augen standen weit offen und sie sah ihn irritiert an. Verwundert ließ sie ihren Blick sinken und betrachtete, so gut es von ihrem Platz aus ging, die Situation, in der sie sich befand. Kaum dass sie sich auf ihre Schlafunterlage hatte fallen lassen, hatte diese unter ihr nachgegeben und war eingebrochen. Und sie mit ihrem Hintern eingesunken. “Kommst du raus oder soll ich dir helfen?”, fragte er nun, immer noch ein Lachen unterdrückend. Sie blinzelte erneut, ehe sie ihren Kopf schüttelte. “Geht schon - irgendwie”, erwiderte sie und stemmte sich mit ihren Händen rechts und links von sich in die Höhe. Sie verzog ihr Gesicht ein wenig, als sie an irgendetwas hängen blieb. Eine Feder vom Sofa vielleicht? Schon humpelte Mario auf sie zu. Das Lachen war Besorgnis gewichen. Natürlich war ihm ihr Gesichtsausdruck nicht verborgen geblieben. “Elsa, tut dir etwas weh?” “Ich weiß nicht genau. Hier an den Seiten”, murmelte sie und legte ihre Hände auf die von ihr gemeinten Stellen. Marios Blick folgte ihren Bewegungen und stockte, als sie die Boxershort von ihm, die sie zum Schlafen trug, ein wenig nach oben schob. Sie hatte doch tatsächlich einen Schlafanzug vergessen, als sie bei ihm eingezogen war, doch dieses Problem war schnell behoben gewesen. Als er nun die rote Stelle an ihrem Oberschenkel am Übergang zu ihrer Hüfte erkannte, weiteten sich seine Augen. Ein schneller Blick auf das Sofa oder das, was davon übrig geblieben war, bestätigte seine Befürchtung. “Elsa, da ist eine Feder durchgebrochen.” Er deutete auf das Metall. “Sie hat dir den Oberschenkel aufgekratzt. Wir gehen kurz ins Bad und säubern sowie verbinden das Ganze.” Schon blickte Elsa an sich herunter und erstarrte, als sie das Blut an ihrem Oberschenkel, schon fast an ihrer Hüfte, erkannte. “Oh …” Mit blassen Wangen wurde ihr erst jetzt der Schmerz bewusst, den die Wunde verursachte. Und dann wurde ihr bewusst, dass Mario ohne Krücken in ihrem Zimmer stand. Erneut weiteten sich ihre Augen und den eigenen Schmerz total vergessend trat sie zu ihm, um ihren Arm um seine Mitte zu legen. “Mario! Du sollst deine Fuß noch nicht so belasten. Los, stütz dich auf mir ab, ich helfe dir ins Bad. Da sind deine Krücken doch noch, oder?” Sein Herz schlug wie verrückt gegen seinen Brustkorb, als sie zu ihm aufblickte. Ihre Arme um seinen nackten Oberkörper zu spüren, das war fast zu viel. Zudem könnte er sich gerade einfach zu hinunter beugen und sie einfach küssen … Er biss seine Zähne einen Moment zusammen. Er sollte nicht daran denken! Immerhin hatte sie sich doch gerade erst verletzt. “Das … geht schon. In der Therapie darf ich den Fuß ja bereits auch belasten.” “Das ist was anderes!”, verneinte sie seine Aussage kopfschüttelnd. “Na gut.” Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte er sie. “Wir beide gehen ins Bad. Dann verarzte ausnahmsweise ich dich und dann nutze ich meine Krücken. Ja?” Sofort nickte sie zufrieden. “In Ordnung.” Zwanzig Minuten später hatte Mario Elsa so verarztet, dass er zufrieden war. Auf der einen Seite hatte sie eine blutende Wunde davon getragen und auf der anderen Seite musste sie auch an etwas hängen geblieben sein, zumindest bildete sich dort ein blauer Fleck. “Okay”, erklärte Mario, während er seine Hände abwusch, “das Sofa ist zum Schlafen nicht mehr geeignet.” “So sieht es wohl aus.” Ein Seufzen entkam Elsa, während sie mit gerunzelter Stirn nachdachte. “Dann schlafe ich wohl auf dem Sofa im Wohnzimmer.” “Oder”, platzte es aus Mario hervor und als sie ihm ihre Aufmerksamkeit zuwandte, bemerkte sie seine roten Wangen, “du schläfst bei mir.” “Was?” Nun war sie es, die ihn mit roten Wangen anstarrte. Eine seine Hände strich peinlich berührt seinen Hinterkopf auf und ab. “Naja, ich habe ja ein Doppelbett und benutze nur eine Hälfte.” Sofort hob er beide Hände abwehrend vor sich. “Ich habe keine Hintergrundgedanken, wirklich nicht.” Elsas Augen waren weit aufgerissen und auch ihr Mund stand offen. Mit ihm in einem Bett schlafen? Wie sollte sie das denn machen? Ihr Herz drehte ja jetzt schon durch. Trotzdem hörte sie ihre Lippen ein “Ja” sagen. Wo kam das denn jetzt her? Auch Mario sah sie ungläubig an. Er konnte immer noch nicht verstehen, wie er jetzt auf diese Idee gekommen war. Wie konnte er sie einfach fragen, ob sie bei ihm schlafen wollte? Und wie kam er überhaupt auf die Idee, dass er schlafen könnte, wenn sie neben ihm liegen würde? Sie beide in einem Bett, das impliziert auch so viel anderes … und es kamen Erinnerungen an früher zurück - denn damals lagen sie auch nicht nur zum schlafen in einem Bett. Und trotz dieser Gedanken, dieser Erinnerungen und der Klarheit, dass das doch eine dumme Frage, vielleicht auch eine dumme Idee gewesen war, hatte sie gerade ja gesagt. Einfach so. Ob sie wohl nicht an früher dachte? “Okay.” Nun musste er trotzdem lächeln. “Magst du dein Kissen und deine Decke holen?” Elsa nickte und blickte ihn an. “Und du benutzt deine Krücken, ja?” Seine Mundwinkel zuckten. “Mache ich versprochen.” “Gut. Egal was ist. Du musst gesund werden. Meinetwegen darfst du deinen Fuß nicht noch einmal verletzen, klar?” Auf der Stelle wurde Mario ernst. Er streckte eine Hand aus, ergriff Elsas und hielt sie so fest, während er ihr fest in die Augen blickte. “Elsa, es ist alles andere unwichtig, wenn dir etwas passiert. Du stehst an erster Stelle!” Auf diese Aussage weiteten sich ihre Augen erneut. Sie huschten hin und her, während sie versuchten, in seinem Blick zu lesen. Dann blinzelte sie und machte einen Schritt nach hinten, wobei sie ihre Hand aus seiner zog. “Ich … ich hole meine Sachen”, murmelte sie, dann drehte sie sich herum und verließ das Badezimmer. Mario sah ihr hinterher und ließ seine Hand sinken. Wieder tauchte eine Frage in seinem Kopf aus. Wo war das schon wieder hergekommen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)