Glück im Unglück von Tasha88 (Elsa x Mario) ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Elsa legte Marios Krücken auf den Rücksitz und schloss die Türe, ehe sie sich auf den Fahrersitz setzte und gleich darauf los fuhr. “Danke fürs Fahren.” Mario legte seine Hand auf ihre am Schaltknüppel und entlockte ihr damit ein Lächeln. “Das ist selbstverständlich, das weißt du inzwischen hoffentlich.” “Ich sehe es immer noch nicht als selbstverständlich an.” “Aber ich.” Nachdenklich betrachtet Mario die neben ihm Sitzende, die sich auf den Verkehr konzentrierte, auch wenn auf ihren Zügen immer noch ein Lächeln lag. “Mario?”, fragte sie nach einer kurzen Zeit. “Ja?”, erwiderte er. “Ist irgendetwas?” “Was? Nein, wieso?” Das Schmunzeln um ihre Mundwinkel vertiefte sich. “Du tippst die ganze Zeit mit deinem Finger auf meine Hand, was mir das Gefühl gibt, dass du entweder über etwas nachdenkst oder nervös bist. Also?” Mario blinzelte verwundert, ehe er seinen Blick senkte und mit Schrecken erkannte, dass seine Hand immer noch auf ihrer lag. Schnell riss er sie zurück. “Entschuldige bitte. Das … ähm … ich weiß auch nicht warum …” Nun war sie es, die ihre Hand nach ihm ausstreckte und kurz über seinen Oberschenkel strich, ehe sie sie zurückzog. “Also, was gibt es?” “Ähm …” “Raus mit der Sprache, Mario Hongo. Ich stelle die Behauptung auf, dass ich dich kenne. Die letzten zwei Wochen sogar noch mehr kennengelernt habe als bisher. Also?” “Ehrlich gesagt …” “Ja? Lass dir nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen, Mario.” Der richtete sich auf und nickte. “Du hast ja recht. Meine Jungs müssten jetzt Training haben und irgendwie dachte ich, falls du nichts vor hast, dann …” “Hast du etwa Sehnsucht nach ihnen? Nach dem Fußball?” Einen Augenblick schwieg Mario, da kicherte Elsa los. “Sei ehrlich, du hast ziemliche Sehnsucht.” Er sah sie an, ehe er grinste und nickte. “Und wie!” “Na dann.” Und schon setzte Elsa den Blinker und fuhr die nächste Straße nach links, um sich auf dem Weg zum Vereinsheim der Kickers zu machen. Zehn Minuten später parkte sie das Auto schwungvoll auf dem Parkplatz. Mario neben ihr schien es kaum noch auf seinem Platz aushalten zu können. “Oh Mario”, entkam ihr belustigt. “Was?”, fragte er, blickte kurz zu ihr, um gleich wieder in die Richtung des Fußballplatzes zu sehen, wo er seine Freunde herumlaufen sehen konnte. Er stockte, ehe er seinen Kopf langsam wieder zurück drehte. Elsa hatte sich mit dem Ellenbogen auf der Mittelkonsole aufgestützt, ihr Kinn auf ihrer Hand und beobachtete ihn amüsiert. Sein Herz machte einen Satz, als ihre braunen Augen so direkt auf ihn gerichtet waren. Er blinzelte verunsichert. “Manchmal bist du echt süß”, gab sie von sich und grinste immer noch. “Ach … ja?” “Ja. Wie so ein kleiner Junge.” Einen Augenblick erstarrte Mario innerlich und unterdrückte das Seufzen, das in ihm aufstieg. Okay. Er hatte einen Augenblick etwas anderes erwartet. Kleiner Junge hatte wirklich nicht auf seiner Liste gestanden. “Manchmal vielleicht”, gab er einfach zu und zwang sich zu einem schiefen Grinsen. “Na dann schauen wir mal, dass wir dich zu deinen Freunden bekommen”, erklärte Elsa da schon und verließ das Auto. Ein paar Sekunden später zog sie seine Türe auf und hielt ihm seine Krücken entgegen. Kurz darauf traten sie an das Fußballfeld, wo die Kickers ein kleines Trainingsspiel ausübten. “Hey, da ist Mario!”, erklang Tinos Stimme laut über den Platz und schon hielten alle inne und sahen in ihre Richtung. “Mario!” - “Käpt´n”, erklangen laute Stimmen und schon setzten sich die elf Fußballer in seine und Elsas Richtung in Bewegung. “Mario, Schwesterherz, das ist ja eine tolle Überraschung”, gab Gregor von sich. “Dein bester Freund hatte so Sehnsucht. Nicht nach euch, nach dem Fußball”, erklärte Elsa schmunzelnd und legte dem neben sich Stehenden eine Hand auf den Rücken. “Was? Nein, so ist das doch gar nicht!”, erklärte Mario und sah von Elsa zu seinen Freunden, die sich lautstark beschwerten. “Natürlich vermisse ich es, Fußball zu spielen. Aber in erster Linie vermisse ich es, mit euch zu spielen!” “Na dann. Gerade so gerettet, Mario.” Kevin sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Ehrenwort!”, erklärte Mario, hob eine Hand mit der Handfläche vor sich, nachdem er beide Krücken mit einer Hand umfasst hatte. Anschließend nahm er wieder eine in jede Hand. “Ich habe das Gefühl, ihm fliegt Zuhause die Decke auf den Kopf”, richtete Elsa an seine Freunde. Mario sah sie überrascht an. War ihr das wirklich aufgefallen? Und, seine Wangen nahmen einen roten Schimmer an, war ihr bewusst, dass sie gerade mit ihrer Hand über seinen Rücken streichelte? Vermutlich nicht, oder? “Tatsächlich schon ein wenig”, murmelte er an seine Freunde gerichtet. “Mit den Krücken kann ich leider nicht so viel machen. Klar, kleine Spaziergänge, dazu die Therapie, wo ich gerade jeden Tag bin. Und ich freue mich auch, wenn ihr mich besucht … aber das ist einfach etwas anderes, als wirklich raus zu kommen und noch weniger, als sich sportlich zu betätigen.” “Kann ich verstehen. Würde mir sicher auch so gehen.” Benjamin nickte zustimmend. “Mir auch”, stimmte auch Daniel zu. “Mir ebenfalls”, murmelte Sascha, was ihm breites Grinsen seiner Freunde einbrachte. Aus dem ehemals dicken Jungen, für den alles so anstrengend war, war ein wirklich sportlicher Kerl geworden … der immer noch sehr gerne aß und deshalb auch immer noch sehr rundlich war. “Hmm.” Gregor betrachtete seinen besten Freund nachdenklich, ehe ihm eine Idee zu kommen schien. Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Als Mario das bewusst wurde, verzog er sein Gesicht unsicher. Das letzte Mal, als Gregor ihn so angesehen hatte, war kurz darauf Elsa bei ihm eingezogen. Nicht, dass das schlecht gewesen wäre, aber … er traute seinem besten Freund alles zu. “Na dann ist es ja gut, dass du jetzt da bist, Mario”, richtete er da schon an seinen besten Freund. “Sieh mal, die Bank da.” Er deutete auf die Sitzgelegenheit am Rand ihres Fußballfeldes. “Ja?”, fragte Mario und seiner Stimme konnte man die Verunsicherung anhören. “Von da aus kann man das ganze Spielfeld perfekt überblicken.” “Ähm … ja?” “Und wenn du laut genug bist, können wir dich auch über das ganze Feld hören. Wenn nicht könnten wir noch ein Megaphon organisieren.” “Häh?” Nun war Mario total verwirrt. Kevin schien zu verstehen, worauf sein Freund raus wollte. “Deinem Kopf geht es doch gut, oder, Mario? Du hast nur deinen Fuß verletzt. Der Kopf sollte funktionieren. Du kennst die Fußballregeln noch?” “Was soll das denn? Natürlich kenne ich die noch!” “Na sehr gut.” Gregor wandte sich Kevin zu. “Ich denke, du siehst es wie ich, ja?” “Oh ja. Also nichts gegen dich, Alter, aber Mario ist halt ein anderes Kaliber.” “... dazu sage ich jetzt mal nichts, aber okay.” Gregor sah seinen besten Freund an, der seinen Blick total verwirrt erwiderte. “Käpt´n, du kannst zwar nicht mitspielen, aber du kannst uns ab sofort wieder trainieren.” “Was?” “Gott, hast du es nicht verstanden, Mario?” Kevin verdrehte seine Augen und deutete auf einen Fußball, der auf dem Feld lag. “Ab sofort bist du fürs Training zuständig. Schreien wirst ja wohl noch können und einen Trainingsplan kannst auch du ablesen!” “Ähm …” Als die Hand von Marios Rücken diesen hinauf und auf seine Schulter wanderte, sah er neben sich, wo Elsa plötzlich noch näher bei ihm stand, sogar seinen Arm mit ihrem Oberkörper berührte. “Das klingt doch gut, oder, Mario?” Sie sah ihn lächelnd an. Er blinzelte überfordert. Machte es ihr nichts aus, dass sie ihm so nahe war? Konnte sie dabei noch klar denken? “Ähm, ja, doch …” Sie runzelte einen Augenblick ihre Stirn. “Wir müssten mit deinen Therapie Terminen schauen, dass die mit den Trainingszeiten übereinstimmen. Hierher fahren kann ich dich ja immer und abholen …” “Ach, von uns ist doch meistens jemand mit dem Auto da, da können wir ihn auch zu sich fahren und rauswerfen”, erklärte Christoph. “Abholen kann ihn sicher auch mal jemand. Du musst nicht immer fahren, Elsa”, bat Philipp ebenfalls großzügig an. “Das wäre natürlich toll.” Elsa lächelte dankbar. “Willst du etwa sagen, dass du die Zeit mit ihm nicht genießt?”, fragte Jeremy schmunzelnd. Schon lief Elsa rot an. “Doch, schon. Aber …” “Mein Bruder hat dich nur aufziehen wollen, Elsa”, warf Charlie ein. “Du hast auch einmal ne Pause verdient. Ich meine, du hast Mario gerade 24/7 um dich, nicht wahr? Da ist es doch sicher auch mal etwas viel.” “Nein, so ist das nicht!”, wehrte sie sich sofort. “Wir kleben ja nicht 24 Stunden am Tag zusammen. Zudem klappt alles wirklich super. Ich würde sagen”, sie hob ihren Kopf und sah den neben sich Stehenden an, “wir sind ein super Team, nicht wahr?” Er nickte lächelnd. “Ja, das sind wir.” Ein lautes Lachen entkam Kevin. “Also mein Vater sagt immer, dass Team für: Toll, ein anderer machts steht. Und das passt bei euch beiden gerade ganz gut, oder? Immerhin macht Elsa alles.” Kurz schwiegen alle, dann ertönte lautes Gelächter. “Ich muss sagen”, erklärte Elsa kichernd, “dass Kevin damit nicht unrecht hat.” “Das hat er leider tatsächlich. Elsa”, Mario sah sie an, “ich verspreche dir, sobald ich wieder fit bin, revanchiere ich mich.” “Oh, was soll das denn heißen?”, fragte sie neugierig. “Dass ich zu dir komme, dir deine Wohnung putze und für dich einkaufe und koche.” “Also darauf freue ich mich jetzt schon sehr.” Begeistert rieb sich Elsa die Hände, ehe sie Marios Schulter erneut drückte. “Da das noch ein wenig dauern wird, ergebe ich mich einfach der Vorfreude darauf. Und jetzt”, sie zwinkerte ihm zu, “tu du ein wenig was und trainiere deine Freunde, ich setze mich hin und genieße es, mal nichts zu tun zu haben und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen.” “Gute Idee. Also los, Käpt´n.” Gregor grinste seinen besten Freund an, der laut lachte. “Finde ich auch. Also los Jungs, ab auf den Platz. Und schön weitermachen, wo ihr aufgehört habt.” Während die Fußballer das taten, humpelte Mario auf seinen Krücken zu der Bank, auf die Elsa sich bereits niedergelassen hatte und ihre Nase mit geschlossenen Augen in Richtung der Sonne streckte. Er setzte sich neben sie, lehnte sich ein wenig zu ihr. Sie öffnete ihre Augen und hielt inne, als sie merkte, wie nahe er ihr war. “Elsa”, gab er leise von sich. “Ja?” “Du bist die Beste.” Ein Lächeln erschien auf ihren Zügen, dass sich sogleich in ein Grinsen wandelte. “Merk dir das einfach für die Zukunft.” “Ich werde es mir für immer merken. Du wirst immer die Beste sein, da bin ich mir mehr als sicher.” Mario zwinkerte ihr zu und wandte sich dann nach vorne, um seine Mannschaft genaustens zu betrachten. Elsa blieb wie erstarrt sitzen und sah ihn mit großen Augen an. Diese Aussage hatte sie nicht erwartet. Und noch weniger, dass ihr Herz dabei einen Satz gemacht hatte und nun doppelt so schnell weiter schlug wie zuvor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)