Nichts ist wie es scheint von Luzie_ (Itachi x Sakura) ================================================================================ Kapitel 25: Perspektivwechsel 3.0 ---------------------------------     Ich knie weinend vor dem Grab meiner Eltern und wünsche mir gerade nichts sehnlicher als sie bei mir zu haben. Noch einmal ihre liebevolle Umarmung zu spüren, wieder das fröhliche Kind zu sein, dass ich damals war. Itachis Worte rufen gleichermaßen Trauer und Wut in mir hervor. Wie kann er sich nur so kindisch Verhalten! Wie kann er nur so tun, als ob es ihn nicht interessiert, ob sie existierten oder nicht. Schön, seine Eltern sind vielleicht nicht die liebevollsten auch, wenn Mikoto mir eigentlich wie eine liebevolle Mutter vorkommt und sich nur nicht durchsetzen kann. Ich glaube die beiden Erwachsenen waren in dem Moment einfach nur überfordert und schockiert. Alleine wie liebevoll sie ihren Sohn begrüßt hatte nachdem sie ihn scheinbar nach über fünf Jahren das erste Mal wiedersah. Sein Bruder ist ein Arschloch und es war eine Genugtuung, dass er den kleinen Pisser den Kopf gewaschen hat. Aber wie respektlos Itachi sich gegenüber seinen Eltern aufgeführt hat, die ihn klar ersichtlich lieben ist nicht in Ordnung. Er verhält sich wie ein kleines eingeschnapptes Kind. Der Kerl sollte über diesem schmollenden Kleinkindverhalten stehen und sich mit seinen Eltern unterhalten, das Problem endlich beseitigen und ein Vorbild für seine Kinder sein. Selbst Madara hatte sich zusammengerissen und sich nicht aufgeführt wie sonst was und er war ebenso ein Opfer in dem Treffen. Itachi ist Vater und zu alt für so etwas, er führt sich neben dem Kleinkind auf wie ein Teenager... Ich versuche meinen Schmerz in der Wut zu vergessen aber es will mir nicht gelingen. Ich fühle mich gerade so einsam und alleine….     Zwei vertraute Arme schließen sich um mich und mein kleiner Bruder, der überhaupt nicht mehr so klein ist, zieht mich an seine Brust. Der Einzige, der mir von meiner Familie geblieben ist und den ich nicht verlieren will. Ich drehe mich in seinen Armen und vergrabe das Gesicht in seiner Brust. Wir sitzen einfach nur schweigend da, jeder in seinen Gedanken aber trotzdem beieinander. Es gibt gerade nichts zu sagen, es ist mir im Moment nur wichtig, dass er atmet und bei mir ist. Irgendwann bringt Sasori mich nach Hause, verfrachtet mich auf die Couch in meiner Wohnung und macht uns einen Tee. Ich kuschle mich an ihn und breche die Stille „Wie kann er sowas unmenschliches nur sagen? Es sind seine Eltern und auch, wenn manche Eltern es nicht wert sind so genannt zu werden: Mikoto und Fugaku zählen bestimmt nicht dazu.“ Mein Bruder seufzt und legt seine Arme wieder um mich. Ich kuschle mich mit meinem Tee in der Hand noch mehr an ihn und genieße es einfach bei meinem Bruder zu sein. „Izuna war ihm wichtig Sakura. Er war für ihn so etwas wie ein Anker. Fugaku liebt seine Söhne aber er hat Itachi nie so verstanden wie Izuna.“ Meint mein kleiner Bruder während er mir über den Rücken streicht. „Warum sprichst du plötzlich von Izuna, wenn Itachi sagt er wünschte er hätte keine Eltern?“ „Sakura, hast du etwa nicht zugehört? Er hat in seinen Emotionen gesagt er würde sie alle für Izuna eintauschen.“ Das habe ich tatsächlich überhört aber das würde ich ihm nicht sagen.   „Er führt sich wie ein Arschloch auf.“ Sasori seufzt gequält „Er ist verletzt Sakura. Sie haben ihm wirklich weh getan mit ihrem Verhalten und das mehr als nur einmal.“ „Er führt sich kindisch auf. So etwas sagt man trotzdem nicht. Er ist alt genug.“ „Sakura, wie alt ist Itachi?“ Ich frage mich, was das soll. „28 oder so.“ „Nein Sakua ist er nicht. Er verhält sich oft älter als er ist aber du vergisst immer wieder, dass er erst 24 ist.“ „Wie gesagt alt genug um sich nicht so aufzuführen. Er hat gut reden, er hat nie ohne seine Eltern auskommen müssen und vermutlich ist er damals einfach abgehauen, weil er keine Lust mehr hatte. Er hat eine friedliche Jugend gehabt und war vermutlich bis zu der Aktion als er nach Amerika abgehauen ist der Liebling von allen.“ Sasori sieht mich fest an. „Sakura, wie alt sind die Kinder?“ „Shura ist drei und Indra fünf und wird bald sechs, was ich verstanden habe. Worauf willst du hinaus?“ „Überleg mal Schwesterherz, wenn Itachi 24 und Indra fünf bald sechs ist, wie alt war Itachi, als er erfuhr, dass er Vater wird?“ Ich reise die Augen auf, wird es mir doch gerade erst wirklich bewusst. „So um die siebzehn/achtzehn.“ „Genau und ich kann dir sagen Itachi hat keine Kurzschlussreaktion gehabt als er mit Izumi nach Amerika ist. Es wurde von niemandem in der Familie wirklich gut aufgenommen, dass Izumi schwanger ist und ich kann dir sagen auch Madara und Izuna waren nicht begeistert als sie davon hörten. Sie haben ihn gefragt, ob er sich sicher ist in dem Alter schon Vater werden zu wollen. Itachi war und ist auch heute noch derjenige, der die Vorwürfe abbekommen. Itachi wurde die Schuld für die Schwangerschaft gegeben, da er laut ihnen zu blöd zum Verhüten sei, wenn man nach seinen Großeltern geht und auch Mikoto und Fugaku haben ihm Unaufmerksamkeit vorgeworfen. Dabei kenne ich niemanden, der mehr darauf geachtet hat, dass nichts passiert. In Amerika hat er dann studiert, zwei Kinder aufgezogen und eine Familie ernährt und Sakura, er hat wirklich gute Noten bekommen. Sein ganzes Leben bestand aus Studium, Arbeiten, sich um seine Familie zu kümmern und zu lernen. Madara hat ihm zwar sein Studium von den Gebühren und den Fachbüchern finanziert und ihm manchmal noch etwas Geld zugesteckt aber den Rest musste er selbst regeln. Itachis Leben war nicht so zuckrig, wie du es im ersten Moment denkst, nur, weil er aus einer Familie stammt, die Geld hat. Itachi will sein Leben selbst finanzieren und mag es nicht, wie er es oft sagt, Zucker in den Arsch geschoben zu bekommen. “   Ich bin einen Moment lang still und schäme mich für meine Gedanken und meine Handlung. Ich hatte den Mann geschlagen ohne, dass er es verdient hat. Wie soll ich ihm nur wieder unter die Augen treten. „Willst du darüber reden Schwesterchen?“ „Was meinst du?“ „Ich meine das mit unseren Eltern und wie es dir gerade geht.“ „Nicht wirklich. Ich vermisse sie einfach und das kann niemand ändern. Jedes Mal, wenn ich die Kinder mit ihrem Vater sehe bin ich zwiegespalten. Ich freue mich aber es erinnert mich auch immer an damals und dass wir das nicht wirklich hatten.“ Mein Bruder schweigt einen Moment und ich hoffe, dass er es dabei belassen würde. Ich will nicht darüber sprechen, wird es doch nur alte Wunden aufreißen und das möchte ich nicht. Nicht jetzt und nicht vor ihm. Später wenn ich allein bin, hatte ich dafür noch Zeit genug. „Habe ich eigentlich jemals Danke gesagt, dass du immer für mich da warst? Ich muss gestehen, manchmal, wenn ich an eine Mutter denke kommst du mir in den Sinn. Du warst damals Mutter und große Schwester in einem.“ „Das musst du nicht. Ich bin froh dich zu haben. Sag, willst du heute hier bleiben? Ich würde mich freuen.“ „Okay. Ich schreibe Deidara. Hast du Lust mit mir am Montag die Kinder vom Kindergarten abholen?“ „Ich bin mir nicht sicher. Ich frage mich, wie ich Itachi jemals wieder unter die Augen treten soll, nachdem ich ihn geschlagen und so angegiftet habe.“ „Einfach durch die Tür in den Rum kommen und offen zu ihm sein. Sag ihm einfach, dass es dir leid tut. Du siehst ihn ja auch vor Gericht. Sakura, Itachi ist in solchen Fällen nicht nachtragend. Das mit seiner Familie ist etwas anderes. Da steckt nämlich einiges dahinter und nicht nur das, was offensichtlich ist.“ Egal, was Sasori sagt, ich kann es nicht, vor Gericht ist es etwas anderes. Ich kann Itachi nicht mehr im Privaten treffen aber die Kinder will ich trotzdem weiterhin sehen. Ist vielleicht auch besser wenn ich ihn nicht mehr sehe, oder?     Itachi Ich liege nachdenklich in meinem Bett. Meine Kinder kuscheln sich im Schlaf an mich. Die Worte der beiden Geschwister kreisen seit gestern immer wieder in meinem Kopf auch der gestrige „Familiennachmittag“. Ich frage mich mittlerweile, ob ich wirklich falsch reagiert habe. Zugegeben es hat mir nicht gefallen, dass Sakura geweint hat. Mir kommt es so vor als würden in meinen Inneren zwei Armeen gegeneinander antreten. Auf der einen Seite jene, die verletzt ist und mit den Eltern, Großeltern und Sasuke nichts mehr zu tun haben möchte und auf der anderen die, die sich daran erinnerte wie schön es früher war und das Sakura recht hat. Ich kann nicht das, was vor über sechs Jahren passiert ist als Basis meines Verhaltens nutzen. Ich seufze und streichle den Kindern sachte über den Kopf. Ich würde noch einmal mit meinen Eltern reden. Nicht nur um meinet Willen. Ich muss das alles auch für Indy und Shura endlich vom Tisch bringen. Gestern hat nur bewiesen, was mir innerlich schon lange bewusst ist: Ich muss mit mir ins Reine kommen um meinen Kindern eine Stütze zu sein. Ich weiß, dass meine Mutter eigentlich eine liebevolle Frau ist. Ich denke das große Problem ist, dass sie vor ihren Eltern kuscht und kein Rückgrat zeigt. Was mich besonders verletzt ist auch, dass sie für sich eintreten kann und ihren Kopf durchsetzt, siehe, die Sache mit meinem Vater aber wenn es um mich oder ihre Brüder geht, knickt sie ein.   Ich würde am Montag oder am Dienstag zu meinem Vater gehen und mit ihm einen Termin vereinbaren, an dem ich mit ihm und Mutter rede. Nachdem ich diesen Gedanken fasse, kommt mir eine gewisse Rosahaarige in den Sinn. Sakura hatte die Kinder wie eine Löwin verteidigt und das hätte ich nicht gedacht, waren es doch nicht ihre eigenen. Ich muss mir wohl eingestehen, dass diese Frau doch schon länger in meinen Gedanken ist und das nicht negativ. Ich kenne dieses Gefühl, dass in mir hochkommt und ich will es nicht haben. Ich bin dabei mich in sie zu verlieben, etwas das nicht sein darf. Sie ist zum einen Sasoris Schwester, was Früher oder später Probleme geben würde und zum anderen wollte ich mich nicht wieder verlieben. Ich will nicht wieder so verletzt werden wie damals. Ich weiß Sakura würde den Kindern gut tun aber ich bin noch nicht so weit. Ich denke, ich sollte ein bisschen Abstand zu ihr halten. Das wäre für alle wohl das Beste, oder?     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)