Ich plane mein Leben mit dir von NiDrOp (während ich plane, geschieht das Leben) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Kapitel vier Angelika hatte vorgeschlagen mich heute Abend kurz vor Beginn der Feier abzuholen, damit ich einen Sekt mit der Belegschaft trinken konnte. Da Angelika sehr sportlich war, trank sie keinen Alkohol. Das war aber nicht immer so. Ich konnte mich ganz genau an unsere Studentenzeiten zurückerinnern. Ich hatte für den heutigen Anlass einen dunkelgrünen, ausgestellter Rock mit einreihiger Knopfleiste gewählt und dazu eine beigen Spitzenbluse kombiniert. Ich hatte eine schwarze Strumpfhose über meine Beine gezogen und Schnürboots. Meine Blonden Haare fielen mir leicht gelockt über die Schulter und ein dezentes Make-up zierte meine Augen. Ich war etwas aufgeregt. Angelika hatte mir ihren Standort gesendet, sodass ich gleich einsteigen konnte, als sie kurz hielt. Angelika grüßte mich freudig. Sie hatte ihre Haare offen gelassen und sich sogar etwas geschminkt. Ich war erstaunt. Das war ein seltener Anblick. "Das schönste an unserer Arbeit ist das Endergebnis zu sehen" Ich konnte nur zustimmend nickend. Meine Freundin war wesentlich besser auf den Straßen unterwegs als ich. Als wir ankamen, herrschte bereits reges Treiben in der Lobby des Hotels. Es war Samstagabend und ein Teil von mir freute sich auf die Feier, ein andere Teil wollte den Stress hinter sich haben. Angelika fing sofort an, an unseren wild zusammengestellten Sträußen zu zupfen. Alles in allem fand ich unseren Festsaal gelungen. Das Catering hatte funktioniert und die Kellnerinnen richteten soeben den Sektempfang für die Gäste, die in weniger als einer Stunde eintreffen würden. Die neue Band baute ihre Instrumente unter Aufsicht von Marco auf der Bühne auf. Die Dekoration war schön weihnachtlich. Ein reichlich geschmückter Tannenbaum unter dem mehrere, kleinere Geschenke mit roten Schleifen standen schmückten den Raum. Die Bühne war mit der Aufschrift »Frohe Weihnachten« versehen. Um die Holzstämme hatten wir rot, grüne Ballons gehängt. Die Tische wurden einheitlich dekoriert. Auf ihnen lagen Wattebauschen mit Glitzer, Tannenzweige mit Tannenzapfen dazu Mandarinen und Walnüsse. Jeder Tisch hatte einen rot, gelblichen Strauß auf dem Zentrum. Auf jeden Beistelltisch hatten wir die gelben Blumen sparsam verteilt, sodass sie nicht einmal groß auffielen. Als sich der Fotograf ebenfalls pünktlich meldete, war mein Tag gerettet. Er war unglaublich anstrengend und auch wenn noch etwas schief lief, war ich stolz auf meine erste Weihnachtsfete für knapp 450 Teilnehmern. So ruhig wie der Sektempfang verlief, verlief nicht der restliche Abend. Während ich beim Sektempfang noch freundlich mit den Gästen plaudern konnte, so war ich im weiteren Verlauf immer Mal wieder eingespannt, wenn die Kellnerinnen nicht wussten wohin zu servieren war und was an welchen Buffet geplant war. Es gab einen ganz kleinen Ausfall der Band. Den hatten wir jedoch in zwei Minuten behoben. Es lief genauso wie Christian gesagt hatte. Es war keine Katastrophe, aber es war auch keine Perfektion. Wir würden uns verbessern. Immer wieder. Als das Essen rum war, setzte ich mich das erste Mal an unseren Tisch. Marco genoss das Essen mittlerweile in vollen Züge und Angelika stand nochmal am Buffet an. "Hol dir was zu Essen. Es ist wirklich köstlich" Ich lächelte zufrieden. Immerhin würde das Essen gelobt werden. Ich tat wie mir befohlen und seufzte wohlig als ich in das Steak biss. Es war wirklich köstlich. Ich folgte der zweiten Rede an diesem Tag. Die Eröffnungsrede hatte ich verpasst, da ich mit der Hotelmanagerin ein Parkproblem gehabt hatte. Ich nahm gerade einen Schluck aus meiner Cola, als Christian und Eduard auf die Bühne gerufen wurde. Der Chef dankte ihm für die Organisation und dem Mitwirken zusammen mit Eduard. Er nannte unsere Eventagentur eher beiläufig. Auf mich wirkte es eher als Gefallen, anstatt einer ernsthaften Empfehlung. Selbst das konnte meine Laune für den heutigen Tag nicht verderben. Ich musste bei Christians Anblick leicht lächeln. Dieser Mann war etwas sehr Spezielles. Er hatte definitiv etwas an sich und ich erinnerte mich auf einmal wieder, dass ich ihn kaum kannte. Wir hatten in den zwei Wochen viel miteinander geredet, gealbert und uns etwas gepienackt, aber ich wusste immer noch nichts festes über ihn. Angelika zerrte mich einmal auf die Tanzfläche, wo wir nur am Rande uns etwas vergnügten. Ich musste zugeben, dass ich langsam müde wurde. Die letzten Wochen waren ziemlich anstrengend. Für einen Momenten suchte ich den Saal nach Christian ab. Es war ziemlich unwahrscheinlich ihn bei dieser Menschenmenge zu begegnen. Auch wenn die Menschenmengen nun aufgeteilt war. Viele tanzten zu den Weihnachtshits, einige sangen die Texte mit, einige waren draußen und rauchten oder gingen spazieren. Meine Augen richteten sich bei dem Gedanken auf die Terrassentüre. Meine Füße liefen wie automatisch zur Tür. Ehe ich mich versah, stand ich in der kalte Abendluft .Ich merkte jedoch schnell, dass das eine blöde Idee gewesen war. Ich hatte meinen Mantel an der Garderobe abgegeben. Meine Augen suchten den Außenbereich schnell ab. Entweder ich übersah ihn oder er rauchte tatsächlich gerade nicht. Mir war aufgefallen, dass er ziemlich häufig rauchen ging. Da mir zu kalt wurde, ging ich schnell wieder in den Saal, der gemütlich warm war. Ich überlegte kurz, mich langsam zu verabschieden. Der Abend war gelaufen. Die Band spielte bis ein Uhr nachts. Der Fotograf würde um 23 Uhr abhauen und die Kellnerinnen blieben bis zum Schluss, versteht sich. Es war alles organisiert. Ich konnte Marco den Rest in Ruhe anvertrauen. Er müsste die Band ab stöpseln und hier schnell dicht machen. Ich verabschiedete mich schließlich von Angelika und Marco. Meine Freunde schienen verwundert zu sein. Ich war jedoch fix und fertig. Emotional sowie körperlich. Ich stieg in meinen Mantel und drückte Marco und Angelika zur Verabschiedung an mich. Dann ging ich in Richtung Ausgang. Ich nahm den Ausgang über den Hoteleingang, da ich mir sowieso ein Taxi rufen musste. Im Flur traf ich den Chef des Unternehmens. "Frau Sketsch" Er legte mir eine Hand auf den Arm. Er lachte und ich vermutete, dass er den ein oder anderen bereits intus hatte. "Das haben Sie gut hinbekommen. Die Band ist klasse und das Essen war vorzüglich" Es war eine angenehme Überraschung ihn sp reden zu hören. Ich konnte mir ein zufriedenes Lächeln nicht verbieten und dankte ihm. "Gehen Sie bereits?" Er sah auf die Uhr die halb Elf anzeigte. "Oh ich habe Morgen noch eine Menge zu tun" entschuldigte ich mich. Er nickte nur verstehend und wünschte mir noch einen schönen Abend. Ich hakte den Tag als erfolgreich ab, als ich das Hotel verlassen hatte. Ich öffnete auf meinem Smartphone meine gespeicherte Taxi-Rufnummer und als es anfing zu piepen unterbrach mich eine mir mittlerweile bekannte Stimme. "Wohin gehst du so früh?" Automatisch führte ich das Smartphone vom Ohr weg und drehte mich zu Christian um. Mein Empfänger meldete sich mit seiner Taxifirma und einem Hallo. Christians Blick fiel auf mein Handy. Ich murmelte ein »Entschuldigung« ins Smartphone und legte auf. "Jetzt haben wir zwei Wochen damit verbracht die Feier zu planen und du gehst schon vor Mitternacht?" Er klang ehrlich verwundert. Ich kam ein paar Schritte auf ihn zu, bevor ich diesmal direkt fragte "Und was machst du hier?" Ich hatte es satt auf seine direkten Fragen zu antworten. "Marco meinte du wärst, gerade dabei zu gehen und da hatte ich gedacht..." Er führte seinen Satz nicht zu Ende. Ich wusste nicht woran das lag. "Ich wollte eigentlich auch nicht wirklich länger bleiben" Verwundert hob ich eine Augenbraue. Ich konnte nicht sagen, ob er die Wahrheit sagte. Ich konnte Christian nicht einschätzen. Ich schien ihn immer falsch einzuschätzen. "Hast du was dagegen, wenn wir zusammen Heim gehen?" Ich schüttelte nur wie blöd den Kopf. Ich hatte keine Ahnung wo er wohnte und um ehrlich zu sein. Ich wusste auch nicht allzu genau in welche Richtung es zu mir Heim ging. Das war auch noch dazu ein ganzes Stück Heimweg. Er grinste mir nur weiterhin zu. "Hab ich etwas Falsches gesagt? Warum bist du plötzlich so still?" Ich konnte es nicht verhindern, leicht zu erröten, aber das konnte ich leicht auf die Kälte schieben. "Es tut mir leid. Ich bin etwas erschöpft" Ich lächelte ihm ebenso entgegen. "Dann lass uns langsam losgehen" Er ging einfach geradeaus und ich musste breiter grinsen. Ich lief ihm mit schnellen Schritten hinterher. Als ich bei ihm ankam, fragte ich ihn amüsiert: "Und wohin genau gehen wir jetzt?" Er zeigte geradeaus. "Erstmal dahin und dann werden wir schon sehen" Ich lächelte ihm kopfschüttelnd entgegen, lief an seiner Seite jedoch in die gezeigte Richtung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)