Veränderte Freundschaft von Tasha88 (Daichi x Yui) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- “Herein spaziert.” Sawamura hält die Türe der Halle auf, damit Michimiya an ihm vorbei eintreten kann. Neugierig sieht diese sich um. “Wir müssen da rein, vorher halt noch die Sportschuhe anziehen.” Ihr Begleiter deutet auf eine weitere Türe, zieht seine Sportschuhe aus der Tasche, die über seine Schulter hängt und kniet sich nieder, um seine Straßenschuhe mit diesen zu tauschen. Michimiya tut es ihm sogleich nach. Als sie beide ihre Straßenschuhe in einem Regal an der Seite verstaut haben, treten sie in die Sporthalle ein. “Oh hey, Sawamura! Toll, dass du wirklich gekommen bist!” Ein blonder Mann kommt grinsend auf sie zugelaufen. Michimiya ist sich sicher, dass sie ihn schon bei dem ein oder anderen offiziellen Spiel der Jungenmannschaft gesehen hat, wo er diese angefeuert hat. Ist das vielleicht ein Cousin oder so von ihm? “Na klar.” Sawamura grinst ihn breit an, ehe er sich seiner Begleiterin zuwendet. “Michimiya, das ist Yusuke Takinoue. Er ist ein Ehemaliger der Karasuno. Er war mit Keshin Ukai in einer Mannschaft. Und er ist heute zusammen mit ihnen im Nachbarschaftsverein. Ich habe ihn gefragt, ob wir, beziehungsweise ich habe eigentlich erst nur für mich gefragt, ob ich zum mitspielen vorbeikommen kann.” Er sieht Takinoue erneut an. “Ich hoffe, es ist okay, dass ich noch jemanden mitgebracht habe. Michimiya war die Kapitänin der Mädchenmannschaft.” “Oh, wirklich? Cool, dass du da bist. Wir freuen uns über jede Unterstützung, daher perfekt. Welche Position hast du inne?” “Ich … Außenangreifer.” Verunsichert schiebt die Angesprochene ihre Haare hinter die Ohren, ehe sie panisch ihre Augen aufreißt. “Aber ich habe schon nach dem Interhigh aufgehört zu spielen!” “Oh.” Mitleidig sieht der Ältere an. “Ausgeschieden?” “Ja. In der ersten Runde.” Und obwohl es schon so lange her ist, wallt wieder diese Gefühl der Ohnmächtigkeit und der Enttäuschung über sie hinweg und alles in ihr zieht sich zusammen. Warum? Warum hat sie ihren Job als Kapitänin nicht gut genug gemacht? Hätte sie sich mehr Mühe gegeben, alle mehr angetrieben, dann hätten sie es doch sicher weiter geschafft, oder? Doch noch ehe sie weiter in den Sumpf der negativen Gefühle versinken kann, legt sich eine große Hand auf ihre Schulter und holt sie wieder raus. “Ich bin mir sicher, dass sie nichts verlernt hat. Sie ist gut.” Erstaunt sieht sie zu Sawamura neben sich auf, der dem ihnen Gegenüberstehenden ernst anblickt. Ihr Herz nimmt einen Schlag zu. Als sich sein Blick auf sie richtet, röten sich sofort auch ihre Wangen und sie reißt ihren Kopf zur Seite, dass er ihr nicht ansieht, was nun in ihr vorgeht. Da lässt er seine Hand wieder sinken, was sie irgendwie schade findet. Während er sich wieder Takinoue zuwendet, wandert ihr Blick heimlich zu seiner Hand. Sie ist so groß … und warm, wie ihr ja jetzt bewusst ist. Kurz huschen ihre Augen zu ihrer eigenen Hand, ehe sie seine wieder ansieht. Ob ihre Hand in seiner verschwinden würde? Wie es sich wohl anfühlt, wenn er sie festhält? “Michimiya?” Als Sawamuras Stimme fragend erklingt, reißt sie ihren Kopf wieder hoch. Verwundert blickt er sie an. Oh Gott! Sie muss sich echt zusammenreißen. Sonst fragt er sie nie wieder, ob sie etwas mit ihm machen will. Erst recht nicht, wenn sie ihn wie so ein kleines, verliebtes Mädchen anstarrt. “Takinoue hat gesagt, wir können unsere Taschen und Jacken da drüben hinlegen”, erklärt er und deutet auf die Seite. Erst jetzt wird ihr klar, dass der Ehemalige weitergelaufen ist. “Wir können dann auch anfangen, uns aufzuwärmen.” Schnell nickt sie. Natürlich. Kurz darauf stehen sie in der Halle und machen Aufwärmübungen, während Sawamura ihr leise die Namen der Personen vorstellt, die er kennt. Einen weiteren Ehemaligen, Makoto Shimada, hat sie ebenfalls schon bei Spielen der Jungs gesehen. Sawamura hat ihr auch erzählt, dass diese recht regelmäßig zu den Spielen kommen und sogar in Tokyo dabei waren und sie bei allen Spielen unterstützt und angefeuert haben. "Zu Beginn wollten sie anscheinend nur schauen, wie sich ihr Kumpel als unser Trainer macht. Aber dann haben wir es ihnen wohl angetan. Shimada zum Beispiel ist inzwischen Yamaguchis Lehrer. Er hat mit ihm den Sprungflatteraufschlag geübt und ihn auch bei so vielem unterstützt. Ich denke, er ist mit ein Grund dafür, dass Yamaguchi mehr Selbstvertrauen hat.” “Oh, wirklich? Das ist ja super cool.” Begeistert sieht Michimiya Sawamura an, der zufrieden wirkt. “Ja, das finde ich auch.” Gerade als er ansetzt, um etwas weiteres zu sagen, erklingt eine laute Stimme. “Sawamura, was machst du denn hier?” “Oh, Trainer.” Der Angesprochene dreht sich zu dem blonden Mann herum, der auf ihn zukommt, ihn stirnrunzelnd ansieht. “Was machst du hier? Du solltest lernen, dich auf die Prüfungen vorbereiten. Wenn du durchfällst, dann bekommen sowohl Takeda als auch ich einen auf den Deckel und wie du dir vorstellen kannst, habe ich da wirklich keinen Bock drauf!” “Trainer Ukai, ich bin gut vorbereitet, das verspreche ich. Aber ich …”, Sawamura seufzt, “ich muss mich bewegen. Nein, ich muss mich nicht nur bewegen, ich muss Volleyball spielen.” “Das kannst du doch nach den Prüfungen wieder.” “Ja, das schon, aber …” Kurz zögert Sawamura, dann sieht er seinen Trainer ernst an. “Trainer, wir haben uns monatelang intensiv auf das Frühlingsturnier vorbereitet. Wir haben morgens vor der Schule trainiert, nachmittags nach Unterrichtsende, manchmal bis in die Nacht hinein. Dann das Frühlingsturnier. Und kaum dass das zu Ende geht, ist es von hundert auf null gegangen. Sie können es sich doch sicherlich vorstellen, wie schlecht es sich anfühlt, von dauerhaft spielen auf überhaupt nicht mehr spielen umstellen zu müssen.” Keshin Ukai sieht ihn nachdenklich an, ehe er seufzt und abwinkt. “Hast ja nicht unrecht. Solange die Schule nicht darunter leidet, sage ich nichts. Und ich hoffe für dich”, er deutet mit seinem Zeigefinger auf seinen Schützling, “dass du mich nicht angelogen hast.” “Natürlich nicht.” “Gut. Und wehe du bringst Sugawara oder Azumane auch noch auf solche Ideen.” “Auch das nicht.” “Gut. Dann wünsche ich dir viel Spaß. Mach die alten Säcke fertig.” “Mache ich.” “Das haben wir gehört, Keshin!”, erklingt eine Stimme laut durch den Raum, entlockt diesem und Sawamura ein Grinsen. “Solltet ihr auch. Das hier ist einer meiner Schützlinge, ihr solltet Angst haben.” “Bitte, wir haben nicht einmal vor dir Angst.” Nun muss Sawamura lachen, während sein Trainer nur breit grinst und den Kopf schüttelt. Er sieht zu ihm zurück und erst da bemerkt er, wer neben dem Jüngeren steht. “Oh, Michimiya, dich habe ich noch gar nicht wahrgenommen, entschuldige bitte.” “Ist doch nicht schlimm”, winkt sie mit einem schiefen Grinsen ab. “Doch, eigentlich schon. Na gut. Von dir erwarte ich, genauso wie von Sawamura, dass du denen in den Hintern trittst, klar.” Sofort stellt sie sich aufrecht hin. “Natürlich!” Sie sind zu zehnt, so dass sie fünf gegen fünf spielen. Die heutigen Besucher kommen in eine Mannschaft, zusammen mit Ukai und zwei anderen Spielern. “Jawohl!” “Punkt für uns!” “Super gemacht, Michimiya.” Diese wischt sich den Schweiß von der Stirn und sieht zu Sawamura schräg hinter sich, der sie breit angrinst und ihr einen Daumen nach oben zeigt. Sie grinst ebenfalls breit und erwidert die Geste. Es fühlt sich gut an, einen Angriff zu starten. Oh doch, das hat ihr gefehlt. “Weiter so, Michimiya.” Auch Ukai nickt ihr zufrieden zu, ehe es weiter geht. ~🏐~ Eineinhalb Stunden später verabschieden sich die beiden Schüler vom Nachbarschaftsverein. Sie verbeugen sich und danken dafür, dass sie heute mitspielen durften. Shimada winkt ihnen zu. “Kommt gerne wieder. War toll mit euch. Ihr wart eine super Unterstützung und …” “Makoto, die beiden schreiben jetzt dann ihre Abschlussprüfungen! Sie sollen sich erstmal darauf konzentrieren”, unterbricht Ukai seinen Kumpel. “Spielverderber.” Takinoue versucht die Beleidigung hinter einem Husten zu verstecken, erntet dafür aber nur ein Augenverdrehen. “Noch habe ich eine Verantwortung für die zwei!” “Kaum zu glauben, dass der nie Trainer werden wollte”, murmelt ein anderer Spieler, woraufhin Ukai abwinkt. “Wollte ich auch nicht. Ihr wisst nicht, wie anstrengend das ist! Und was es da für Chaoten gibt! So viel kann mir Takeda gar nicht ausgeben, wie …” Ein Räuspern unterbricht ihn und schon dreht der Trainer seinen Kopf vorsichtig zu dem dort Stehenden. Sawamura grinst breit, die Hände in die Hosentaschen vergraben. “Also mit den Chaoten gebe ich Ihnen mehr als recht, Trainer. Aber ich stelle auch die Behauptung auf, dass es ihnen Spaß macht. Sonst wären sie nämlich schon längst über alle Berge auf und davon.” Blinzelnd blickt der Angesprochene den Schüler an, ehe er seinen Kopf in den Nacken legt und laut lacht. Die Hände in die Seiten gestemmt, schüttelt er gleich darauf seinen Kopf. “Ich werde nichts bestätigen. Aber ich streite auch nichts ab. Und jetzt ab nach Hause mit euch, morgen ist Schule.” “Natürlich. Vielen Dank noch einmal.” Sawamura verbeugt sich erneut. Michimiya beeilt sich, es ihm gleich zu tun. “Ja, vielen Dank.” Ukai nickt, ehe er erst auf Sawamura und anschließend auf Michimiya deutet. “Bring sie wohlbehalten nach Hause.” “Werde ich”, stimmt der Angesprochene zu, woraufhin diese ihn mit erneut roten Wangen ungläubig anblickt. Er bringt sie wirklich nach Hause? Schon nimmt ihr Herzschlag wieder zu. Oh wow, das ist einfach wie ein wahrgewordener Traum! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)