Fight of my life von Becky223 ================================================================================ Kapitel 1: Ihre Kindheit ------------------------ Mein Leben verlief bis ich ungefähr zehn Jahre alt war eigentlich immer sehr schön. Meine Mutter, mein Vater und ich. Wir waren eine einfache Familie. Wir waren nicht reich aber auch nicht arm. Wir lebten in einem schönen Familienhaus mit Garten. Bis unser Glück von einem Tag auf den anderen vollkommen zerbrach. Meine Eltern ließen sich als ich fünf Jahre alt scheiden und ich lebte seitdem bei meiner Mutter, da mein Vater mit seiner Affäre weit wegzog und eine neue Familie gründete. Er rief zwar die ersten paar Monate nach der Scheidung immer wieder an, wollte mit mir sprechen. Doch wurde dieses immer weniger bis sie vollständig ausblieben. Und als ich ihn anrufen wollte, da ich ihn stolz erzählen wollte, dass ich demnächst eingeschult wurde, sagte eine automatische weibliche Computerstimme, dass die gewählte Nummer nicht vergeben war. Mein Vater hatte seine Nummer geändert, ohne es seiner einzigen Tochter mitzuteilen. Ich war lange darüber sehr traurig. Meine Mutter meinte, dass wäre typisch und ich sollte einem Ehebrecher wie er einer war, nicht hinterher heulen. Keine einzige Träne war es ihrer Meinung nach wert und irgendwann würde er in Vergessenheit geraten. Nur in meiner Kindheitserinnerung lebte er noch weiter. Ich vermisste ihn sehr. Ich musste aber stark sein und so tun als wäre er mir egal. Sonst würde meine Mutter wieder mit mir schimpfen. Ich fragte mich häufig wie sein Leben nun verlief. Dachte er hin und wieder an mich? Oder war ihm seine neue Familie viel wichtiger, sodass kein Platz mehr für mich war. Meine Mutter hängte ihm keine Millisekunde mehr hinterher als herauskam, dass er mit seiner Sekretärin schlief. Sie machte kurzen Prozess, schmiss ihn raus und forderte die Scheidung. Sie bekam das Haus und das Sorgerecht für mich. Drei Jahre danach mussten wir jedoch ausziehen. Sie unterschätzte die Kosten, gab mehr aus als das sie einnahm. Wir bezogen eine kleine Drei-Zimmer-Wohnung. Meine Mutter ging wieder ihren alten Job als Friseurin nach. Das war auch vollkommen in Ordnung und ich lebte glücklich alleine mit ihr. Doch in ihrer neuen Arbeit lernte sie »ihn« kennen. Meinen Stiefvater. Er umgarnte sie, dass ihr sehr schmeichelte und schnell wurden sie ein Paar. Es dauerte auch nicht lange und er zog mit seinem gesamten Zeug bei uns ein. Er mochte mich von Anfang an nicht. Ignorierte mich so gut er nur konnte. Sein Blicke mir gegenüber zeigten nur pure Verachtung. Ich fürchtete mich vor ihm. Meine Bemühungen auch ihm näher zu kommen, scheiterten alle. Er hatte immer wieder etwas gegen mich auszusetzen und beschimpfte mich. Das Schlimmste war der Psychoterror, den er mit mir veranstaltete. Er wusste, dass er die Bindung zwischen mir und meiner Mutter kappen musste. Er fing an sie auf mich wütend werden zu lassen. Beim Frühstück erkundigte sie sich immer was ich gerne hätte. Wenn sie das Esszimmer verließ, zwang er mich zu sagen, dass ich doch keinen Hunger hätte. Meine Mutter wurde natürlich sauer, war genervt, weil sie extra für mich das gewünschte Frühstück zubereitete. Es wiederholte sich über Wochen bis meine Mutter aus tickte und mich anschrie, was ich nicht für eine undankbare Göre wäre. Er fand das amüsant, fand es witzig, die Macht darüber zu haben einen gute Mutter-Tochter Bindung zu zerstören. In ihrem Schlafzimmer erzählte er ihr immer, wie unfreundlich ich sei und ich ihn angeschrien hätte, dass er sich verpissen sollte. Ich versuchte meine Mutter davon zu überzeugen, dass er log. Doch glaubte sie mir kein Wort und fand es unerhört, dass ich nicht die Wahrheit sagte. Von da an war unser Verhältnis gebrochen. Meine Mutter war ihm total verfallen, glaubte ihm jedes Wort. Schickte mich öfters in mein Zimmer, wenn sie alleine sein wollten. Sie meinten, ich würde ständig stören. Sie war auch auf einmal der Überzeugung, dass es nun an der Zeit war, dass mein Vater das Sorgerecht übernahm. Das hatte bestimmt er ihr eingeflößt. Ich war traurig und verletzt. Es schmerzte, dass mich niemand wollte. Ich musste größtenteils mit meinen fast zehn Jahren alleine klar kommen. Meine Mutter fuhr mit meinem Stiefvater regelmäßig in den Urlaub. Sie ließen mich ständig mir selbst überlassen. Ich musste lernen für mich selber zu sorgen. Da ich schon immer ein sehr vernünftiges und selbstständiges Mädchen war, kam ich schon zurecht. Nur hatte ich kein Geld mehr, damit ich mir was zu essen kaufen konnte, da die Beiden ihre Einnahmen für ihre Trips immer ausgaben. Ich versuchte öfters meine Mutter zu erreichen, die aber ihr Handy abgestellt hatte und mir eine automatische weibliche Stimme erklärte, dass sie nicht erreichbar wäre. Tage später kamen sie wieder. Ich hatte schreckliche Bauchschmerzen. Mein Magen knurrte ständig und als ich unter Tränen meine Mutter bat, mir etwas zum Essen zu kaufen, sagte sie kalt, dass es mir sowieso nicht schaden würde, mal abzunehmen. Dabei war ich nie dick. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich ein normales Gewicht passend zu meiner Körpergröße. Diese Aussage traf mich sehr hart und ich hatte seitdem ein gestörtes Verhältnis zu meinem Essen. Ich aß immer sehr wenig. Fing an in der Pubertät Kalorien zu zählen und sah nicht mehr das eigentliche Essen sonder nur die hohen Zahlen an Kohlenhydrate, Zucker und Fett. Ich wurde untergewichtig aber nie magersüchtig. Soweit konnte ich einschätzen was ich zu mir nehmen musste um dieses zu verhindern. Aber meine Kleidergröße war immer zwei Nummer kleiner als meinem Alter entsprechend und an gewissen Körperstellen traten meine Knochen hervor. Damit dieses Niemand sah, trug ich hauptsächlich weite Kleidung. Meine Mutter schimpfte auch diesmal, dass ich doch mal anständige Mädchen Kleidung tragen sollte. Sie fand nichts gut genug an mir. Mir wurde klar, dass nur mehr mein Stiefvater für sie im Leben zählte, ich war ihr vollkommene egal. In meinem zweiten Mittelschuljahr meinten die Beiden, sie hätten erfreuliche Nachrichten. Ich war alles andere als begeistert, als sie ihn ehelichte. Ich hätte kotzen können. Ich wurde zu ihrem persönlichen Dienstmädchen, musste für sie kochen, den Haushalt erledigen und finanziell selbst klar kommen, wenn sie wieder im Urlaub waren. Ich fing an bei den Nachbarn zu Babysitten, ging mit ihren Hunden Gassi und teilte am Wochenende Zeitungen aus, da ich für einen richtigen Job noch zu jung war. Das ging ein Jahr so. Mit meinen dreizehn Jahren war ich körperlich und seelisch völlig erschöpft. Doch kam wieder ein Tag in meinem Leben, das wieder alles veränderte. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)