Chance auf Glück von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 103: Ein Yokai?! ------------------------ Sesshomarus Gedanken wanderten hin und her. Zuvor hatte er wie von selbst geantwortet, doch er konnte sich nicht erklären, woher Isamu die Markierung kannte. Vor allem aber war es unerklärlich, warum er plötzlich eine komplett andere Aura hatte. Schluckend sah er zu den Damen, die augenscheinlich ratlos waren. Sie verstanden vermutlich nicht ganz, was Isamu meinte. Sesshomaru selbst war sich nicht sicher, ob er die Energie in Rins Vater richtig deuten würde. Irgendetwas war daran völlig anders und doch auch vertraut. “Was ist los, Großer?”, hörte er plötzlich Rins Stimme und sein Blick glitt direkt zu ihr. “Ähm... die... Markierung... dein Vater hat sie entdeckt”, erklärte er ihr leise und schluckte erneut. Definitiv musste er alles in seinem Kopf ordnen, um klarer sehen zu können und um zu erkennen, was gerade eigentlich vor sich ging. “Oh”, hauchte sie und griff sich an die Stelle seines Bisses. Es war wie ein Reflex, dass sie das tat. “Warum zum Teufel hast du sie markiert?! Das ist doch vollkommen unverantwortlich!”, donnerte Isamu weiter. Augenscheinlich hatte er in der anfänglichen Wut nicht mitbekommen, dass Unwissende ebenso anwesend waren. Daher blickte Sesshomaru zu ihm. “Könnten wir diese Gründe in Ruhe... unter vier Augen klären?”, fragte er ihn mit ruhiger Stimme, denn er wollte dieses Thema nur ungern vor Yukiko und Zuko besprechen. Vermutlich waren die Beiden nicht in Bezug auf Yokais eingeweiht. Gerade wollte Isamu darauf reagieren, aber sein Schwiegervater kam ihm zuvor. “Was genau meint ihr mit Markierung?”, fragte Zuko plötzlich nach und sah zwischen den Männern hin und her. Genau in dem Moment erkannte Isamu seine Wortwahl. Sesshomaru sah zu dem älteren Mann, ehe er wieder zu Rins Vater blickte. Dieser hatte die Augen geschlossen und schien sich zu beruhigen, denn die Aura um ihn herum normalisierte sich langsam. Tatsächlich war es eigenartig, denn es erinnerte ihn immer an Yoki, wenn ein Yokai sich nicht kontrollieren konnte und dieses unkontrolliert hin und her flackerte. Diese Erkenntnis würde keinen Sinn ergeben, weshalb er erst einmal abwarten müsste, ob die Annahme richtig war oder nicht. “Entschuldigt... ich meine damit, dass S”, sprach er, doch sofort unterbrach er sich selbst und räusperte sich. In diesem Augenblick erkannte Sesshomaru, dass Isamu genau wusste wer und vor allem aber was er war. “Dass Takeo sich fest auf Rin festgelegt hat”, korrigierte er sich rasch und erklärte in groben Zügen, worum es tatsächlich ging. Dadurch wurde dem Taisho noch mehr bewusst, dass Isamu über alles Bescheid wusste. Sogar über seinen wahren Namen. Das konnte nur eines bedeuten. ‘Das ist eindeutig... er kann nur ein Yokai sein... aber... warum können wir nicht erkennen, was für einer?’, knurrte sein Biest, denn das fuchste ihn richtig. Sofort beruhigte Sesshomaru sein inneres Tier. Ruhig Blut... ausrasten würde uns nichts bringen. Wir werden schon noch heraus finden, wer genau er ist... erstmal ist wichtig, dass Yukiko und Zuko das nicht mit bekommen... Da wir nicht wissen, ob sie wissen, dass wir existieren. ‘Also willst du sein Spiel tatsächlich nun mitspielen?’ Korrekt... also halte dich zurück. Wir müssen das in Ruhe mit ihm... ach nein mit ihnen klären., wies er seine dämonische Seite an, den Ball flach zu halten. Schließlich müsste sie sich irgendwie einig werden, da Rin ihnen beiden sehr wichtig war. Grummelnd und knurrend bockte es herum und er selbst rollte innerlich mit den Augen. ‘Ich hasse es... aber du hast leider recht... für Rin müssen wir das ruhig lösen’, grummelte es zwischen seinen Fangzähnen hervor, doch er ignorierte es wie schon so oft gekonnt. Gerade brauchte er seine volle Konzentration auf die bevorstehende Aussprache. “Ach so... ich denke, das ist schon längst klar, denn sie sind schließlich nun seit knapp einem Monat ein Paar”, meinte Yukiko offensichtlich unwissend, was es tatsächlich mit der Markierung auf sich hatte. Zudem schien sie erleichtert zu sein, da ihr Mann ruhiger geantwortet hatte. “Genau... wir sind und bleiben ein Paar... denn nichts und niemand kann uns trennen”, erklärte Rin lächelnd und sah ihrem Gefährten tief in die Augen. Dennoch erkannte er in ihren Augen die leichte Sorge, da sie auch leicht zu ihrem Vater blickte. “Wahre Worte, mein Herz”, bestätigte Sesshomaru ihr sanft und gab ihr einen süßen Kuss auf die Wange. “Und wie genau habt ihr es euch vorgestellt?”, wollte nun Isamu wissen. Zwar versuchte er mit ruhiger Stimme zu reden, doch nur zu deutlich konnte der Taisho diesen kleinen Unterton heraus hören. “Machen sie sich keine Sorgen... Rin und ich haben bereits ein Grundstück in der neuen Siedlung bei Tokio gekauft und wenn alles klappt, wird im Sommer darauf ein Haus gebaut. Wir werden genügend Platz haben. Ihr seid natürlich jederzeit bei uns willkommen”, antwortete Sesshomaru ihm ehrlich. “Zudem würde ich gerne ein wenig mehr Erfahrung sammeln. Vor allem in der Katalogisierung der Funde. Das wird leider in den Unikursen zu wenig aus gearbeitet”, meinte Rin und zauberte damit ihrem Liebsten ein Lächeln auf die Lippen. Er war unsagbar stolz auf ihre Worte und Aussage. Es war beruhigend diese zu hören. “Das ist perfekt, da kannst du viel von Takeo lernen”, grinste Zuko und Rin kicherte leise. Man merkte nur zu deutlich, dass der ältere Mann ein Fan von dem anwesenden Archäologen war. Das wog Sesshomaru tatsächlich in Sicherheit, denn so hatte er wenigstens einen auf seiner Seite. Obwohl er schwören würde, dass Yukiko ihn ebenso gern hatte. Nur noch Isamu müsste er überzeugen. Aber das würde er sicher schon bald hinbekommen. Spätestens sobald er mit ihm unter vier Augen gesprochen hätte. Denn in einer Hinsicht verstand er den Mann durchaus, schließlich war er durch seine Gifte für jeden Menschen tödlich. Aber Rin war eine Ausnahme und das würde jeder sehen. Einige weitere Fragen musste sich das Paar noch gefallen lassen, doch alles beantworteten sie wahrheitsgemäß. Denn Sesshomaru kümmerte sich nicht sonderlich um seinen Ruf als Professor. Nach wie vor war er Gastdozent und würde diesen Posten nur allzu gern abgeben, solange er dafür Rin an seiner Seite haben würde. Für sie würde er alles hergeben, da er nur sie allein in seinem Leben brauchte. Der Abend verlief dann doch noch irgendwie angenehm, auch wenn Sesshomaru sich der Blicke von ihrem Vater bewusst war. Definitiv würden die beiden Männer noch reden. Als es Zeit für das Abendessen war, half Rin ihrer Mama und Sesshomaru wurde von Zuko mit Fragen gelöchert. Doch das war nicht so schlimm. Geduldig beantwortete er jede Frage und war froh, dass er sich und ebenso sein Biest ablenken konnte. Auf diese Weise blieb ihm keine Zeit darüber nach zu denken, welcher Rasse Isamu wohl angehören könnte. Dieses Ratespiel wäre nicht gut für sein Biest geworden. Es war leider zu leicht reizbar, wenn ihn etwas so sehr störte, wie diese Unwissenheit. “Das Essen ist fertig”, rief Yukiko und Rin kam sogar ins Wohnzimmer, um die drei Männer ab zu holen. Ihrem Vater schenkte sie ein Lächelnd und nahm direkt die Hand ihres Gefährten. Sanft drückte sie seine Hand und sah verliebt zu ihm auf. Schmunzelnd sah er zu ihr und zog sie mehr an sich heran. “Ich liebe dich, Kleines”, raunte er ihr zu und sie grinste leicht, ehe sie rasch seinen Hals küsste. Denn höher kam sie nicht, um an seine Lippen zu gelangen, doch das war nicht so schlimm. “Ich liebe dich auch, Großer”, entgegnete sie ihm und zusammen gingen sie in den Speisebereich. Dort wurden sie bereits von den dreien erwartet. Kurz huschte Sesshomarus Blick zu Isamu und dieser sah ihn eindringlich an. Vermutlich musste sich der Taisho diese noch einige Zeitlang gefallen lassen. ‘Naja... zu mindestens bis wir alleine mit ihm sind’, meldete sich sein Biest zu Wort, denn diese Beobachtung gefiel ihm am wenigstens. Korrekt... also warten wir, bis Zuko und Yukiko schlafen gehen... danach können wir mit ihm reden. ‘So ist es... danach versuchen wir mit ihm zu reden’, bestätigte sein inneres Tier. Dem konnte er nur zustimmen. Das Essen verlief angenehm und Rin erzählte sogar, wie sie sich kennen gelernt hatten und wie wundervoll Sesshomaru war. Er war stets professionell geblieben, bis er seinen Posten abgegeben hatte. Auch von dem ersten Kuss berichtete Rin mit roten Wangen. Ihre Mutter war verzückt und seufzte, da es sich für sie romantisch an hörte. Doch Rin erzählte auch von ihrem Exfreund, was er ihr unterstellt hatte und dass er sie leicht verletzt hatte. Aber auch von der liebevollen Umsorgung durch Sesshomaru. “Ich wusste, dass er nicht gut für dich war”, grummelte Isamu schließlich und Rin sah zu ihm. “Ich weiß, Papa... du hattest es mir gesagt”, gestand sie ihren Fehler ein und war einmal mehr froh, dass sie Ichiro nicht alles von sich gegeben hatte. “Doch Takeo ist genau das Gegenteil. Er vervollständigt mich und das hätte ich niemals gedacht, so jemanden für mich zu finden”, sprach sie zärtlich weiter. Diese Worte aus Rins Mund zu hören war unglaublich und erfreute nicht nur Sesshomaru, sondern auch sein Biest. Es schnurrte mal wieder vor sich hin und hechelte sogar. Fehlt nur noch, dass du mit dem Schwanz wedelst., neckte er dieses direkt und schmunzelte in sich hinein. ‘Vielleicht mache ich das auch’, konterte es direkt. Beinahe hätte Sesshomaru los gelacht, doch er musste sich zügeln. Solche Witze hatte seine dämonische Seite nicht oft auf Lager und wenn doch, waren diese sehr gut. “Ach ja und was ist mit der Aussage vom Interview?”, hakte Isamu plötzlich nach und verwundert blinzelte nun der Daiyokai. “Welche genau?”, wollte Sesshomaru demnach wissen. Zwar konnte er es sich denken, welche es sein könnte, doch er wollte das aus dem Mund seines ‘Schwiegervaters’ hören. “Die Aussage, dass du bereits deiner Herzdame begegnet bist”, erklärte Rins Vater geschickt und blickte leicht zum Taisho. Sogar Rin blinzelte leicht und sah ebenso zu ihrem Gefährten. Genau wie Yukiko und Zuko. Stimmt... daran erinnere ich mich. Ob er damit mein früheres Ich meint?, grübelte Rin und war auf die Antwort gespannt. “Die Aussage... ich erinnere mich... das Interview vom letzten Jahr”, sprach Sesshomaru aus und erwiderte den Blick von Isamu. “Genau... also, wer soll die Unbekannte sein? Da ich annehme, dass es unmöglich unsere Rin sein könnte.” “In der Tat eine sehr gute Frage”, fing der Daiyokai an und legte leicht den Arm um seine Gefährtin. “Damals wusste ich wirklich nicht, wer die Dame war”, erzählte er weiter und alle hörten gebannt zu. “Ich bin ihr vor knapp sechs Jahren begegnet. Zu dem Zeitpunkt war ich frisch an der Universität in Tokio. Es war ein verregneter Tag und ich war auf dem Weg zur Bibliothek, um einige Bücher dort ab zu holen. Aber an der Treppe kam sie mir entgegen und sie rutschte auf der nassen Stufe aus.” Bei der Erzählung blinzelte Rin und legte den Kopf leicht schief. Denkt er sich die Geschichte nur aus, oder war er wirklich einer anderen begegnet?, überlegte sie und kaute leicht auf ihrer Unterlippe, während sie ihm weiter zu hörte. “Gerade noch rechtzeitig konnte ich sie auffangen und sie sicher auf ihre Füße helfen. Sie nuschelte nur ein Danke und eilte auch schon fort. Das Einzige, was ich bemerkte, waren ihre braunen Haare und der liebliche Duft von Sanddorn und einer frischen Meeresbrise”, fuhr er fort und blickte leicht zu Rin rüber. “Einige Momente danach sah ich eine Zeitschrift über Archäologie auf dem Boden, die sie vermutlich verloren hatte. Ich schätzte die junge Dame sehr jung ein, denn sie trug eine Uniform der Mittelschule.” “Oh... Mittelschule?”, hakte Rin nach und beide waren wie in einer eigenen Welt. “Mhm... Ich war überrascht über diese, da es eigentlich eine aus dieser Stadt war”, bemerkte er und Rin bekam riesengroße Augen. “Vor... sechs Jahren?”, fragte sie nach und er nickte. “Warst du damals nicht mit deinem Opa in Tokio, um die Ausstellung zu besuchen?”, hakte Yukiko sich in das Gespräch mit ein. “Ja... wir waren im Museum und danach war ich in der Bibliothek, weil ich mir die Zeitschrift holen wollte...”, antwortete Rin ihrer Mutter und starrte Sesshomaru an. “Warte... heißt das... wir sind uns schon damals begegnet, aber ich habe es nicht gemerkt?”, stockte sie plötzlich und seine Mundwinkel zuckten leicht. “Hätte ich damals geahnt, dass du das niedliche kleine Mädchen warst... hätte ich dich schon damals gedatet”, erklärte er ihr verliebt. “Oh... Takeo”, hauchte sie zärtlich und streckte sich, um ihn zu küssen. Liebevoll erwiderte er den Kuss und streichelte leicht über ihren Rücken. ‘Stimmt... wir konnten ihre Augen damals nicht sehen und der Geruch war komplett anders. Einmal mehr zeigt das Schicksal, dass sie zu uns gehört’, grinste sein Biest. “Deshalb konnte ich die Frage nach einer möglichen Frau an meiner Seite nur auf diese Weise beantworten... und nun... kann ich mit Stolz sagen, dass ich ihr nach so vielen Jahren erneut begegnet war. Dass dies ausgerechnet an der Uni in einem meiner Kurse sein würde, hätte ich mir niemals denken lassen”, gestand Sesshomaru und Rin lächelte ihn schüchtern an. “Wenn ich nur geahnt hätte, dass ich da meinem späteren Idol über den Weg gelaufen war, hätte ich dich wohl auch nicht gehen lassen”, kicherte sie leise und schmiegte sich an ihren Liebsten heran. Sesshomaru lächelte sie sanft an und blickte zu Isamu. Sein Blick war mehr als verblüfft über diese Geschichte, doch es entsprach der Wahrheit. Auch wenn er dieser einen Begegnung nie so viel Beachtung geschenkt hatte, so war er schon einmal mit ihr zusammen getroffen. Zwar war seine Aussage tatsächlich an die Möglichkeit gebunden, dass seine Rin vielleicht eines Tages wiedergeboren werden würde. Aber all das fügte sich tatsächlich irgendwie zusammen. Es war unglaublich, das erneut zu hören und zu sehen. “Oh wie süß... dann wollt ihr auch offen über eurer Beziehung umgehen?”, wollte Yukiko wissen. Verwundert blinzelte Sesshomaru und sah zu der älteren Frau. “Natürlich... und ich... hatte schon überlegt mit Rin zusammen ein Interview zu geben. Um der Welt zu zeigen, dass wir zu uns stehen und all das durch Zufälle dazu geführt hat, dass Liebe entstand”, antwortete er ehrlich. Glücklich seufzte Rin über diese Aussage. Er hatte ihr damit erneut ihre größte Sorge genommen, denn er stand zu ihr, hinter ihren Entscheidungen und sie wusste, dass er sie in allem unterstützen würde. Egal wofür sie sich entschließen würde, er würde ihr dabei helfen. “Ich liebe dich, Großer”, hauchte sie sanft und er neigte leicht den Kopf, um ihr einen Kuss zu geben. “Ich liebe dich auch”, raunte er an ihren Lippen und lächelte sie zärtlich an. Nach dieser kleinen Exkursion in die Vergangenheit verlief das Abendessen reibungslos und Yukiko tischte auch noch einen köstlichen Nachtisch auf. Durch die lockere Stimmung verquatschten sie sich tatsächlich immer mehr, bis sich Zuko schließlich für die Nacht zurück zog. Er war nämlich müde und wollte ausgeruht den kommenden Tag mit seiner Enkelin verbringen. Daher wünschte er allen eine gute Nacht und da traf Yukiko eine Erkenntnis. Dabei zuckte sie regelrecht zusammen und Rin fragte besorgt bei ihrer Mutter nach, ob alles okay wäre. “Aber ja... nur habe ich doch glatt vergessen für euch sein Zimmer vor zu bereiten”, meinte die ältere Dame. “Oh... mach dir keine Umstände, Mama”, hauchte Rin mit roten Wangen. “Ihr bleibt doch über Nacht, oder?”, kam es mit hoffnungsvoller Stimme von Yukiko. “Ähm.... Ich...”, fing Rin an und sah zu Sesshomaru, der leicht nickte. “Wenn du das möchtest, sehr gerne, Kleines”, bekräftigte er sein Nicken. “Denn wie ich schon sagte, entscheidest du über unseren Übernachtungsort”, wisperte er ihr zu und gab ihr noch einen Kuss. Augenblicklich strahlte Rin ihn an und allein für diesen Anblick lohnte sich das Angebot an zu nehmen. “Wir bleiben gerne, Mama... aber nur, wenn ich dir beim Beziehen helfe”, bestand die junge Dame darauf ihrer Mutter zu helfen. “Das...”, wollte Yukiko ihrer Tochter diese Idee ausreden. Doch sie seufzte, da sie nur zu deutlich den entschlossenen Gesichtsausdruck von ihr kannte. “Na schön... lass uns das schnell zusammen machen.” “Genau”, grinste Rin zufrieden, gab ihrem Liebsten noch einen Kuss, ehe sie mit ihrer Mutter nach oben in ihr altes Zimmer ging, um dieses vor zu bereiten. Einen Moment sah Sesshomaru den beiden Damen nach, ehe er sich erhob und anfing den Tisch langsam ab zu räumen. Denn er war nun mit Isamu alleine und wollte sich noch ein wenig sammeln, bevor er mit ihm über die Tatsache der Markierung sprechen könnte. Immerhin musste er sein Biest noch etwas mehr zügeln, damit es nicht die Oberhand gewinnen würde. Dieses Gespräch brauchte all seine Konzentration, denn mit Isamu war sicher nicht zu spaßen. Und das nicht nur, weil er nicht sagen konnte, welcher Yokai in dem Mann schlummerte. “Versuchst du Zeit zu schinden?”, hörte er die Stimme plötzlich hinter sich und atmete einmal tiefer durch. “Ich wüsste nicht, warum ich das tun sollte”, gab er mit einem Schulterzucken von sich. Er sprach das so selbstsicher aus wie möglich. Egal in welcher Situation, er würde sicher keine Schwäche zeigen. Nach wie vor hatte er einen Ruf, den er ein halten sollte. “Interessant”, sprach Isamu und leicht legte Sesshomaru den Kopf schief. Doch bevor er etwas sagen konnte, sprach er weiter. “Nun spielst du also den kalten Lord des Westens?”, brachte er es auf dem Punkt. “Da die Katze aus dem Sack ist”, sprach der Taisho aus und ließ seine wahre Gestalt erscheinen. “Mit wem habe ich denn das Vergnügen?” “Meinen Namen kennst du... ich habe ihn nie verändert, egal in welcher Gestalt”, erklärte Isamu offen und lehnte sich leicht gegen den Türrahmen. Sein Aussehen veränderte sich und für einen Moment war Sesshomaru erstaunt. Aber er fing sich schnell wieder. “Gut... dann offiziell... freut mich euch kennen zu lernen, Isamu”, sprach der Taisho ehrfürchtig aus und reichte ihm seine Hand. “Es ist selten einen hochrangigen Drachenyokai unter den Menschen an zu treffen.” “Das stimmt... und noch seltener ist es, dass der Lord des Westens sich tatsächlich an einen Menschen bindet”, knurrte der Drache und nahm die Hand des Daiyokais an. Jedoch drückte er fester zu als gewöhnlich. “Nun... Rin ist etwas ganz besonders... aber ich denke, dass ich das nicht weiter aus führen muss, oder?”, entgegnete Sesshomaru und erwiderte den Händedruck genauso fest und entschlossen. “Das musst du wirklich nicht, doch warum zum Teufel hast du sie markiert, obwohl du giftig für JEDEN Menschen bist?”, fragte Isamu und seine Stimme donnerte leicht, auch wenn er ruhig und angenehm sprach. Die Anspannung war mal wieder deutlich und greifbar. Nun gab es definitiv kein Weg zurück. Sesshomaru musste mit ihm das klären, doch wie er das tun sollte, ohne den Drachen noch mehr zu verärgern, wusste er noch nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)