Chance auf Glück von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 85: Das Gespräch mit dem ‘Biest’ ---------------------------------------- “Da wir nun etwas Zeit haben... möchte ich dich auch kennen lernen.” ‘Was willst du wissen?’, fragte er neugierig. Denn das Biest war schon sehr gespannt gewesen, was genau Rin interessieren könnte. “Oh... ähm”, fing sie an und überlegte. Eigentlich hatte sie tausende Fragen, aber für den Augenblick würde sie sich auf die Wichtigsten beschränken. “Wie ist das eigentlich... ihr seid irgendwie wie zwei Wesen.” ‘Das ist eine gute Frage... Wir sind verschieden, aber doch auch eins’, überlegte er und lächelte. ‘Ich glaube... es ist einfacher so zu erklären: Menschen haben genau wie wir diese Eigenschaften. Sie sind kultiviert und höflich... na gut die meisten’, grinste er breiter und Rin kicherte leise bei der Bemerkung. ‘Aber jeder Mensch hat diesen Urinstinkt, auch tierischer Trieb genannt. Dieser Urinstinkt wäre bei uns verkörpert durch das Biest im Inneren.’ “Ah... also dieser Selbsterhaltungstrieb als Beispiel.” ‘Korrekt, genauso auch die Paarung... wir Biests wollen unsere Partnerin finden... die, die uns in Einklang bringen kann. Uns ausgleicht’, erklärte er weiter und verstehend nickte Rin. Als die Worte komplett durchsickerten, wurde sie rot um die Nase. “Bringe ich euch ins Gleichgewicht?”, fragte sie schüchtern nach und lächelnd nickte er. ‘Ja... das tust du... es hat gedauert, bis unser Verstand begriffen hatte, was unser Herz schon längst wusste’, sprach er voller Zuneigung aus. ‘Du kannst unsere Rage wieder beruhigen... aber auch diese hervorlocken.’ “Du meinst... wenn ich angegriffen werde?”, hakte sie nach und er nickte. ‘Genau... wenn du in Gefahr bist, erwachen unsere Beschützerinstinkte. Für gewöhnlich hat er sich gut im Griff und ich breche nicht aus, aber im Notfall muss ich das eben tun. Man könnte auch sagen, dass ich der brutalere von uns wäre’, schmunzelte er leicht. “Das glaube ich kaum”, lächelte Rin sanft und legte ihre Hand auf seine. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. “Wenn ihr beide eins seid... heißt das... dann auch, dass ihr dasselbe fühlt?”, wollte sie genauer wissen. ‘Hn’, überlegte er, wie er es am besten definieren sollte. ‘Eigentlich ist es etwas komplexer, aber genauso könnte man es sagen. Wenn er wütend ist, bin ich es auch. Wenn ich fröhlich bin, könnte er es sein oder auch nicht.’ Leicht legte sie den Kopf schief, da sie das verwirrte. ‘Es ist eher so, dass wir als Dayokai unsere Empfindungen getrennt steuern können. Bedeutet: wir können die Gefühle des anderen annehmen oder nicht. Andere Yokais werden oft mitgerissen in den Emotionen.’ “Verstehe... so wie Inu, als damals sein Dämonenblut hochgekocht ist?”, fragte sie nach. ‘So ist es... nur mit dem Unterschied, dass es bei Yokais die Biests im Inneren etwas im Zaum halten können. Man kann daran arbeiten und sich kontrollieren lernen. Bei Hanyous ist es ebenso möglich, aber nur mit sehr viel mehr Willenskraft als bei uns.’ “Also ist es steuerbar, ob man sich komplett seiner Rage hingibt?”, wollte sie als nächstes wissen. Nickend stimmte er ihr zu und lächelte. ‘Korrekt... ich für meinen Teil ärgere gerne ihn’, grinste er nun und Rin konnte genau sehen, wie die Augen kurz flackerten. Diese Tatsache kannte sie bereits. “Aber warum tust du das?” ‘Hn... eigentlich aus Spaß... er hat lange Zeit mich ignoriert... mich klein gehalten, obwohl ich eben ein Teil von ihm bin... sagen wir es mal so... diese kleine Stichelei ist nun meine süße Rache’, lachte er und leise kicherte sie. Sie konnte sich nun vieles erklären, warum er so oft Kopfschmerzen hatte. Bei solchen Aussagen war das schließlich kein Wunder. “Verstehe... aber ärgere ihn nicht zu sehr”, bat sie ihn sanft und er nickte. ‘Würde ich nie tun... hin und wieder braucht er das... das ist so ähnlich, wenn man ihm auf den Hinterkopf schlagen würde. Einfach als Zeichen, dass er gerade etwas Dummes von sich gegeben hatte’, grinste er und amüsiert kicherte sie erneut darüber. “Verständlich... dennoch sei nicht allzu gemein zu ihm.” ‘Niemals, ich würde ihm nie mehr zumuten, als er damit umgehen könnte’, sprach er ehrlich aus. “Sprechen alle Yokais mit ihren Biests?” ‘Hn... ich nehme an nicht alle... aber einige... es kommt immer drauf an. Oft ist es wohl so, als würde man mit sich selbst reden’, erklärte er ihr und überlegte. ‘Soweit ich weiß, sind wir da wirklich eine Ausnahme. Wenn ich mich richtig entsinne, ist Masarus Biest ähnlich gemein wie ich... und das von Hitomi ist ziemlich feurig... dem will man lieber nicht begegnen’, merkte er an. “Feurig also... ja Hitomi ist es auch so... aber ihr Mann scheint sie gut im Griff zu haben’, gluckste sie und nickend grinste Sesshomaru. ‘Das hat er wirklich... ich staune immer wieder.’ “Danke, dass du so offen mit mir sprichst”, lächelte sie und streckte sich, um seinen Mundwinkel zu küssen. Ein leises Knurren verließ seine Kehle und blinzelnd sah sie ihn an. “Entschuldige... hätte ich das nicht machen dürfen?”, wollte sie unsicher wissen. ‘Hn?’, entkam es ihm und er legte den Kopf schief. Kurz überlegte er, was sie meinte. “Du... hast geknurrt”, nuschelte sie leicht und knabberte leicht auf ihrer Unterlippe herum. ‘Oh das Knurren meinst du?’, hakte er nach und sie nickte sofort. Nun begriff er es. ‘Nun... ich bin immer noch ein Tier und ich knurre, wenn mir danach ist.’ “Ähm...”, begann sie und blickte in die gewohnten goldenen Augen ihres Gefährten. “Das war ein gutes Knurren... es hat ihm gefallen...”, erklärte Sesshomaru in der gewohnten Stimmlage, die sie schon damals so gerne hörte. “Und dir?”, kam ihr die Frage flüsternd über die Lippen. “Natürlich mir auch... dieses unbeschreibliche Gefühl haben wir beide... also wenn du mich küsst, küsst du auch ihn und umgekehrt”, erklärte er sanft und konnte genau sehen, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel. Scheinbar hatte sie sich tatsächlich Sorgen gemacht. “Dann ist gut”, lächelte sie sanft und lehnte sich vertrauensvoll an seine Seite. Eine Weile verblieben sie so und genossen einfach die Wärme des anderen. Es war toll zusammen zu sein. Deshalb spielten sie einfach etwas mit ihren Fingern, während sie Händchen hielten. Diesen Moment kosteten sie direkt aus. Rin lehnte ihren Kopf auf seine Schulter und er hatte sanft seinen Kopf auf ihren gelegt. Diese Nähe ließen sie auf sich wirken und lächelten vor sich hin. Dank dem Gespräch zwischen Rin und dem Biest konnte sie vieles besser verstehen. Es war sehr informativ für die junge Dame. Doch dann schreckte Rin hoch und verwundert blinzelte Sesshomaru. Er blickte zu ihr und legte den Kopf schief. “Was ist los?”, wollte er wissen. “Shiko... geht es ihr gut? Musst du nicht mehr über sie wachen? Wird sie bald wach werden?”, sprudelten die Fragen aus Rin heraus. “Atmen... du musst atmen, Rin”, meinte er und sein Biest lachte in seinem Inneren sofort los. “Oh... ja... stimmt”, entgegnete sie ihm und atmete durch. Doch sie blickte ihn nun erwartungsvoll an. “Yashiko geht es gut. Ihr Herzschlag ist stabiler und der Puls kräftig. Sie wird bald erwachen, also ist es nicht notwendig meine Sinne zu schärfen”, erklärte er ihr und lächelte sie sanft an. “Ein Glück”, sprach sie erleichtert aus und war wirklich froh darüber, dass ihre beste Freundin bald wieder bei Bewusstsein sein würde. In der Zwischenzeit wich Ryo seiner Freundin nicht von der Seite. Komplett in seinen Gedanken strich er ihr die Haare aus dem Gesicht und lächelte sie sanft an. Hoffentlich wird sie mich noch wollen. Das war seine größte Sorge gewesen. Denn er liebte diese verrückte Frau sehr. Sie war die Erste, die ihm so richtig unter die Haut, ach nein Schuppen, ging. Sie war die einzig wahre Liebe für ihn. Das hatte er direkt gespürt, als er sie das erste Mal erblickt hatte. “Verzeih mir, Shiko-Liebes... ich hätte es dir früher sagen sollen”, murmelte er und fuhr mit seinem Finger über ihre Wange, während er sanft seine Lippen auf ihre Stirn legte. Eine Weile verweilte er so, ehe er sich wieder aufrichtete und wieder sanft seine Finder mit ihren verschränkte. Die Zeit schien für ihn anders zu laufen, da er dachte, dass er bereits schon Stunden an ihrer Seite verbracht hatte. Unruhe steigerte sich in seinem Inneren ins Unermessliche. Immer wieder wanderten seine Gedanken hin und her. Alle möglichen Szenarien liefen in seinem Kopf ab. Doch die meisten waren eher negativ und schnell schüttelte er den Gedanken wieder ab. Plötzlich spürte er eine Bewegung an seiner Hand und augenblicklich blickte er zu Yashikos Gesicht auf. Tatsächlich kam sie gerade wieder zu sich und schwerer schluckte er, um seinen Kloß los zu werden. Aber dennoch fühlte er, wie dieser seine Kehle nahezu zu schnürte. “Ryo?”, hörte er ihre leise Stimme. “Ich...”, doch seine Stimme versagte, weshalb er noch einmal schwer schluckte. “Ich bin hier”, brachte er schließlich heraus. Ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen, aber auch auf ihren, während sie sich langsam aufrichtete und ihre freie Hand an ihre Schläfe hielt. Sie schien für einige Augenblicke ohne Orientierung zu sein. Aber das war verständlich, denn sie war einige Zeit nicht bei Bewusstsein. Es war zwar eine knappe Stunde, doch für Ryo fühlte es sich wie Tage an. Mehrmals blinzelte Yashiko, da sie sich gerade an schumrige Licht im Zimmer gewöhnen musste. “Wie bin ich denn ins Bett gekommen?”, fragte sie verwirrte und unsicher biss Ryo sich auf die Unterlippe. “Woran erinnerst du dich?”, wollte er daher wissen. “Wir... waren beim Essen”, fing sie an und grübelte ein wenig nach. Unbewusst hielt Ryo den Atem an, während er sie beobachtete. Dank seiner Sinne konnte alles sehr gut sehen. Jede noch so kleine Regung konnte er direkt erkennen. Daher sah er auch, dass ihre Augen sich geweitet haben. Scheinbar hatte sie sich auch an mehr erinnert. Genau das teilte sie ihm auch mit und musste erneut darüber lachen. “Das ist kein Scherz, Shiko... es ist die reine Wahrheit...” “WAS?!”, rief sie aus und ließ seine Hand los. Das versetzte dem Herzen des Drachen einen Stich, doch er verstand das. Nur einen Moment später stand schon Rin in der Tür, denn sie hatte sich Sorgen gemacht. Schließlich hatte sie nur den Ausruf mitbekommen. Zudem wollte sie ebenso Ryo helfen. “Es ist wahr... auf der Welt wandern nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Yokais und Mischlinge”, erklärte Ryo ruhig und Yashiko starrte ihn nun an. Während Sesshomaru in der Küche war, um einen Beruhigungstee auf zu kochen, trat Rin nun näher an das Gästebett. Sie setzte sich zu ihrer besten Freundin. “Ryo spricht die Wahrheit, Shiko... ich habe es lange Zeit auch nicht gewusst... bis ich Takeo näher kennen gelernt habe”, sprach sie mitfühlend aus. Die Sache mit der Wiedergeburt würde sie erstmal außen vor lassen. “Ich verstehe nicht... dann alles andere nur gelogen?”, fragte Yashiko auf einmal panisch. Schwerer schluckte Ryo, atmete tiefer durch und wählte seine Worte. “Nur meine Herkunft und mein Alter waren gelogen... alles andere entspricht der Wahrheit, Shiko”, antwortete er ihr schließlich. Doch er konnte ihre Skepsis erkennen und selbstreden konnte er das verstehen. “Ich weiß... ich hätte gleich darüber sprechen sollen, aber... es war nicht so einfach”, gestand er ihr und Reue lag klar in seinen Augen. “Ich verstehe es nicht... zwei Jahre...”, murmelte Yashiko vor sich hin. “Ich weiß... ich war Feige, nachdem der erste Versuch gescheitert war”, antwortete er ihr direkt und sah verwirrt zu ihm. “Ich habe dich gehört... zwar ist mein Gehör nicht so gut, wie das von Takeo... aber doch besser als bei den Menschen”, erklärte er gleich, da die Vermutung nahe lag, dass sie genau das verwundert hatte. “Erster... Versuch?”, brachte sie heraus. “Mhm... kurz nach unserem Einjährigen... habe ich dich auf die Möglichkeit angesprochen, dass es mehr auf der Welt gibt... aber... du hast es abgewehrt. Selbst als ich hypothetisch gefragt habe, hast gleich gesagt, dass es Schwachsinn wäre... also habe ich aufgegeben...” Rin lächelte Ryo aufmunternd zu, während eine unangenehme Stille entstand. Der Drache wusste nicht, was er sagen sollte und Yashiko verarbeitete wohl erst noch all das Gesagte. Unsicher schob Ryo seine Hände in die Hosentasche und kaute nervös auf seiner Unterlippe rum. Diese Stille war für ihn unerträglich, aber damit musste er wohl leben. Fieberhaft versuchte Rin zu überlegen, wie sie das Gespräch ankurbeln könnte. “Ich glaube... ich brauche frische Luft”, kam es plötzlich von Yashiko. Jedoch bevor Ryo etwas sagen konnte, setzte sie gleich scharf dazu: “Alleine!” “Falls was ist... melde dich”, sagte der Drache etwas geknickt und verließ den Raum, um Yashiko den Freiraum zu geben. Er wäre auch aus der Wohnung gegangen, aber Sesshomaru bat ihn in die Küche, damit er sich erst beruhigen konnte. “Soll ich dich begleiten?”, fragte Rin ruhig, nachdem Ryo aus dem Zimmer war. “Das wäre schön”, meinte Yashiko mit einem leichten Lächeln. Erleichterung machte sich in Rin breit. Einerseits weil sie so ein Auge auf ihre beste Freundin werfen könnte, andererseits könnte sie versuchen mit ihr zu reden. Da Sesshomaru das sowieso gehört hatte, musste Rin ihm nichts sagen. Das war ein großer Vorteil, dass er ein sehr gutes Gehör hatte, auch wenn das oft auch ein Nachteil war. Doch gerade war es eher gut. Deshalb machten sich die Damen fertig und verließen schließlich wortlos die Wohnung. Sie kannten sich lang genug, um sich auch so zu verständigen. Das war immer schön zu sehen, aber diesmal traf es Ryo ziemlich hart, dass Yashiko gegangen war. “Ich habe es versaut...”, seufzte er und Sesshomaru schob ihm eine Tasse hin. “Hast du nicht... gib ihr etwas Zeit das zu verdauen”, kam es aufmunternd dem Älteren über die Lippen. “Deine Zuversicht möchte ich haben”, schmunzelte Ryo, doch wenigstens konnte er etwas lächeln. “Ich hoffe, dass sie nicht Schluss macht.” “Sie liebt dich... und du hast nur dieses Detail nicht gesagt”, bemerkte Sesshomaru ruhig und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Ryo trank von dem Tee und konnte sich ein wenig beruhigen. Aber es beunruhigte ihn immer noch, nicht zu wissen, was nun war. “Ich werde Heim gehen...”, begann er daher, doch der Daiyokai schüttelte den Kopf. “Nichts da... du bleibst hier, bis du mit Yashiko geredet hast!”, forderte der Ältere direkt. “Aber...” “Kein aber... ich sagte dir, dass du das nicht alleine durchstehen muss und das wirst du auch nicht”, stellte der Taisho klar. Obwohl Ryo erneut widersprechen wollte, verstummte er sofort. Denn die goldenen Augen strahlten so viel Überzeugung aus, dass der Drache es aufgegeben hatte, dagegen zu sprechen. “Danke dir, Sess.” “Jederzeit, Ryo... gib nicht so leicht auf. Wenn du sie liebst, wirst du es durchstehen”, sprach Sesshomaru voller Überzeugung aus. “Du hast Recht”, schmunzelte Ryo leicht. “Ich liebe sie weit mehr, als ich es je für möglich gehalten habe.” “Wie meinst du das?”, hakte der Taisho interessiert nach und wollte es genauer wissen. “In meinen 344 Jahren ist sie die erste Frau, die ich wirklich wollte. Mir war es egal, ob sie ein Mensch ist, da sie eben kein gewöhnliches Püppchen ist. Ich liebe dieses Feuer ihr... ihr Temperament ist einfach unglaublich und ihr Humor, genau das, was ich liebe”, erzählte er und strahlte immer mehr. Doch das hielt nicht lange. “Ehrlich gesagt... würde ich lieber sterben, als ein Tag ohne sie zu sein.” Für einen Augenblick war Sesshomaru etwas schockiert, aber er verstand den Drachen durchaus. Nach einem weiteren Schluck Kaffee, fand er auch seine Stimme wieder: “Dich hat es ganz schön erwischt.” “Und wie... so wie dich mit Rin”, entgegnete Ryo und da konnte der Daiyokai einfach nur zustimmen. “Stimmt... nur mit dem Unterschied, dass ich sie mehrmals verloren haben...”, merkte Sesshomaru die kleinen Details an. “Und doch ist sie bei dir... an deiner Seite.” “Stimmt, sie ist nun an meiner Seite... und verdammt noch mal, es hat sich gelohnt auf sie zu warten”, lächelte er sanft und Ryo nickte. “Danke für deine aufbauenden Worte... wenn es nötig ist, warte ich Jahrhunderte, sollte sie mich nicht mehr wollen”, meinte der Drache schmunzeln. “Das ist die richtige Einstellung”, zwinkerte Sesshomaru und drückte leicht Ryos Schulter. “Möchtest du noch etwas? Tee, Kaffee, Wein oder Whiskey?” “Whiskey wäre nicht schlecht, aber ich bleibe lieber beim Kaffee”, schmunzelte er und leicht musste Sesshomaru sogar grinsen. Er verstand den Drachen. Denn in einem solchen Moment hätte er wohl Alkohol gebraucht, aber den Kaffee vorgezogen. “Verständlich... aber interessehalber... wirkt Alkohol bei dir ähnlich wie bei uns?” “Hmmm sagen wir es mal so... ich muss schon literweise trinken, bevor ich es merke”, grinste Ryo leicht und zustimmend nickte Sesshomaru. Auch bei ihm war es ähnlich, weshalb es niemand merken würde, wenn er ein Glas zu sich nehmen würde. Dank der Ablenkung des Taishos war Ryo um einiges lockerer. Zwar war seine Sorge immer noch präsent, doch er konnte nur hoffen. Allerdings würde er nicht so einfach aufgeben. Das hatte er für sich selbst beschlossen, denn er liebte diesen Wirbelwind sehr. Ganz besonders wegen ihrem feurigen Temperament. Erneut verfluchte er sich leise, dass er ihr das nicht schon längst erzählt hatte. “Hier dein Kaffee”, holte Sesshomaru den jungen Yokai aus seinen Gedanken. “Danke”, kam es lächelnd von ihm und er nippte gleich an dem Becher. Das war zwar nicht ganz so gut wie ein Whiskey, aber es war die vernünftigere Wahl. “Wann immer du einen Kaffee brauchst, komm einfach her”, meinte der Taisho. Dem Drachen war es auch klar gewesen, dass er an diesem Ort immer ein offenes Ohr für seine Sorgen finden würde. “Das ist sehr nett von dir... du nimmst dir so viel Zeit für mich”, merkte Ryo an und Sesshomaru schmunzelte. “Du bist ein Teil von Rins Leben und damit auch von meinem... egal, wie das hier... enden sollte... Rin und ich sind für dich da.” “Ich weiß das sehr zu schätzen. Danke”, lächelte der Drache ehrlich. “Nicht dafür... es ist ein schwieriges Thema für uns Yokais, deshalb sollten wir auch zusammen halten. Immerhin ist es um einiges angenehmer, wenn man sich bei seiner Liebsten nicht so verstellen muss.” Ein wenig schmunzelte Ryo und zuckte mit den Schultern, während er noch einen Schluck von seinem Kaffee nahm. “Ehrlich gesagt... weiß ich nicht, wie sich das anfühlt... seit ich unter den Menschen lebe, war ich immer getarnt. Nur bei meiner Familie konnte ich der Drache sein, der ich bin.” “Verstehe ich... es ist hart. Ich hoffe, du hast dich dabei nicht selbst verloren...” “Das hoffe ich auch, Sess”, lachte Ryo leise und war froh, dass der Taisho ihn ein wenig vom Thema ablenkte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)