Chance auf Glück von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 51: Der Weg nach Luxor ------------------------------ Große braune Augen sahen ihn direkt an und er legte sanft seine Hand auf ihre Wange. “Du... hast es dir gemerkt?”, fragte sie schluckend. “Alles... was du mir gesagt hast... habe ich noch in Erinnerung, Rin”, sprach er und sie schmiegte sich an seine Hand heran. Sie wurde rot um die Nase und lächelte sanft. “Das ist echt süß, dass du dir das gemerkt hast”, kam es von ihr und sie streckte sich, um ihn zu küssen. Süß?!, kreiste es in seinem Kopf und verdattert bemerkte er den Kuss gar nicht. Als Rin ihn wieder an sah, konnte sie nicht anders. “Wieso siehst du mich so an, als hättest du gerade einen Geist gesehen? Bei dir ist das noch komischer als bei allen anderen”, lachte sie prustend los. Blinzelnd betrachtete er sie und schluckte. Sein Biest lachte ebenfalls in seinem Inneren, denn er fand das genial, dass Sesshomaru sich wegen dem Wörtchen ‘süß’ so durcheinander bringen lassen hat. “Nun”, räusperte er sich. “Noch nie hat jemand in Bezug auf mich das Wort süß verwendet”, erklärte er ihr und sie kicherte. “Dann gewöhn dich daran, denn du bist sehr süß, Sess”, hauchte sie und streckte sich erneut, um ihn zu küssen. Diesmal erwiderte er den Kuss sogar und schmunzelte nur noch. Diese Frau war definitiv einzigartig. ‘Dich und süß in einem Satz zu verwenden ist einfach genial. Damit bringst du wirklich alle zum Lachen’, grinste sein Biest und er rollte nur mit den Augen. “Um auf... deine Frage zurück zu kommen. Ich würde gerne zur Kirschblütenzeit heiraten”, gab sie mit roten Wangen zu, nachdem sie den Kuss gelöst hatten. “Gut... dann merken wir uns doch Ende März schonmal vor”, grinste er leicht und sie blinzelte. “Damit hätte ich genug Zeit, um mich bei deiner Familie vorzustellen.” “Was?! Du meinst das ernst?!”, entkam es ihr und einige der Leute um sie herum sahen zu ihnen. “Rin... ich scherze nicht mit solchen Dingen”, meinte er ruhig und sie schnappte nach Luft. Heiraten... Sesshomaru... er will sich vorstellen., geisterte es in ihrem Kopf umher und erneut sog sie tief Luft in ihre Lungen ein. Nur um diese wieder hinaus zu lassen. “So etwas... gehört sich nun mal”, sprach er weiter und trank von seinem Becher. “Aber nun iss... wir wollen doch unsere Tour beenden.” “Oh... ich...”, kam es zunächst verwirrt von ihr, ehe sie ein leises “Hai” nuschelte. So aßen sie weiter und doch ließ sie die Frage noch nicht los. “Und was ist mit Ah-Uhn?” Sesshomaru blickte zu ihr und seufzte leicht. “Ah-Uhn ist vor 100 Jahren verstorben.” “WAS?!”, rief sie diesmal aus und stand sogar abrupt auf. Als sie ihr Handeln begriff, setzte sie sich wieder und murmelte eine Entschuldigung, während sie ihren Blick gesenkt hatte. “Kein Grund dafür, Rin... er war schon alt... doch er hat zwei Söhne noch bekommen”, berichtete er ihr und sie sah schlagartig auf. “Sie sind kerngesund und würden sich sicher freuen dich kennen zu lernen, wenn du das möchtest.” “Oh ja... unbedingt. Ihrem Papa verdanke ich sehr viel”, meinte sie nun lächelnd und leerten ihren Teller. Nachdem sie gesättigt war, zahlt Sesshomaru und sie gingen zurück zum Wagen. Neugierig betrachtete sie ihn dabei und er legte den Kopf schief. “Was ist?”, wollte er direkt von ihr wissen. “Willst du nicht... lieber fliegen?” fragte sie ihn. “Fliegen?”, fragte er verdattert. Als er begriff, was sie meinte, schüttelte er rasch den Kopf. “Meine Gestalt ist zu groß... Tagsüber könnte ich gesehen werden, daher vermeide ich das. Nicht alle... Menschen sind so offen uns Yokai oder Hanyous gegenüber.” “Oh... verstehe... und wohin fahren wir?”, kam es neugierig von ihr, während sie sich ins Auto setzten. “Lass dich überraschen”, zwinkerte er ihr zu. Leicht schmollend verschränkte sie die Arme vor der Brust und starrte aus dem Wagen. Er grinste darüber nur und fuhr los. Er nahm die Strecke, die entlang der Wüste verlief. Nach Möglichkeit würde er die Menschenansammlungen meiden, damit er seine Gestalt unverändert lassen konnte. Die ersten Stunden vergingen schweigend, doch irgendwie störte es keinen von beiden. Rin sah sich in der Landschaft um, auch wenn diese Hauptsächlich aus Sand bestand. Immerhin fuhr er nicht durch die Städte hindurch, die am Nil angesiedelt waren. Überrascht darüber sah sie zu ihm, aber erkannte direkt den Grund dafür. “Ach deshalb fährst du hier entlang”, meinte sie und er zuckte leicht mit dem Mundwinkel. “Es ist um einiges entspannter, wenn ich mein Äußeres nicht verändern muss. Da du ja weißt, wer bzw. was ich bin, wozu dann noch tarnen?”, kam es von ihm und sie nickte sofort. Er hatte damit vollkommen Recht. “Wie... war das eigentlich mit diesem... wie nanntest du es? Biest?”, stellte sie die Frage und er schmunzelte. “Ja... es ist so leichter zu erklären. Jeder Yokai hat dieses innere Tier in einem und das nennen wir Biest. Deshalb kann ich seine Form nutzen, sobald ich ihm dies gewähre”, begann er zu erklären und sie legte den Kopf schief. “Also... der große weiße Hund ist so gesehen dein Biest?”, hakte sie nach und er nickte zustimmend. “Ist dann er draußen und du drinnen?”, wollte sie weiter wissen. Verwundert blinzelte Sesshomaru bei dieser Frage und legte nun seinerseits den Kopf schief. ‘Rin ist einfach der Brüller’, lachte sein Biest los und er rollte mit den Augen. “Nein... ich bin nach wie vor da, nur leiht es mir eben seine Kräfte und Fähigkeiten...” “Ah dann seid ihr eins in dem Moment?” “Ja, so in etwa kann man das sagen. Ansonsten kann ich es hören.” “Hn... könnte ich mit ihm sprechen?”, fragte sie neugierig weiter. “Wenn ich ihm erlaube hinaus zu kommen... ja”, meinte er wahrheitsgemäß. “Doch für gewöhnlich kommt das seltener vor.” “Warum?” “Weil meine Augen eben blutunterlaufen sind und blau statt gold... das würde so einigen Angst einjagen”, sprach er ehrlich aus, denn das war einfach eine Tatsache. “Bin ich etwa jeder?”, kam es sofort von ihr und er blinzelte verwundert. Mit diesen Worten hatte er einfach nicht gerechnet. “Nein... natürlich nicht... aber wenn... du dich nicht an mich erinnern würdest... würde es dir anfänglich Angst machen, oder?”, stellte er die Gegenfragen und sie überlegte einen Moment. “Stimmt, da könntest du recht haben”, gab sie zu und sah leicht zu ihm. “Aber ich erinnere mich an dich und... ich würde gerne dein Biest kennen lernen.” ‘Sie... will mich kennen lernen? Das ist...’, begann es und er schmunzelte leicht. Unsere Kleine ist und bleibt einzigartig., bemerkte er und sein Biest nickte. Es saß artig auf den Hinterpfoten und wedelte vergnügt mit dem Schwänzchen. ‘Das gefällt mir’, raunte es. Das habe ich schon gedacht., meinte er und schließlich nickte er. “Sobald wir... unter uns sind... darfst du ihn kennen lernen”, meinte er zustimmend. Immerhin war es ein Teil von ihm. Auch wenn er diesen Teil oft und gerne unterdrückt hatte, so gehörte es nun mal zu ihm. Über seine Aussage freute sie sich sehr und nickte begeistert. Sie brauchten gute vier Stunden bis sie am Zielort ankamen. Sesshomaru wollte Rin das Kloster der großen Mönche von Abu Fana zeigen. Er wollte ihr nahe bringen, dass auch andere Kulturen in Ägypten zu finden waren. So war das Kloster ein Beispiel für die christliche Kirche. Mit einigen Gemälden und Bildhauereien, die die Geschichte der Bibel aufzeigten. “Wow”, staunte sie, als sie ausstieg und sich ein Tuch um den Kopf legte. Die Sonne war sehr heiß, aber auch wollte sie niemanden erzürnen. Auch wenn sie sich an seiner Seite niemals in Gefahr sah. “Das wolltest du mir zeigen?” “Unter anderem, ja”, bestätigte er, schloss den Wagen ab und führte sie einmal herum. Wie von selbst hakte sie sich bei ihm unter und genoss es seiner Stimme zu lauschen. Diese war so ruhig und angenehm für sie. Sie klebte förmlich an seinen Lippen und bemerkte gar nicht, dass er sich schon längst wieder getarnt hatte und ihr einfach mehr zu dem Gebäude erzählte. Seine Begeisterung hörte sie sogar heraus und kicherte. Scheinbar mochte er die Architektur der Menschen sehr, so wie er darüber sprach. “Und... habt ihr all das auch mal live erlebt?”, fragte sie leiser nach und Sesshomaru blinzelte. “Einiges... ja... je nachdem wo wir gerade waren”, erklärte er ihr und erzählte ihr ein wenig darüber. Da sie auch von anderen gehört werden könnte, nutzte er öfters Großvater und Urgroßvater, auch wenn er sich selbst dabei meinte. Neugierig fragte sie immer wieder nach und gerne antwortete er ihr. Ihr Wissensdurst schien keine Grenzen zu haben, jedoch wollte er wieder aufbrechen, damit sie am Abend an seinem auserwählten Zielort ankommen würden. Noch bevor sie ihn nochmal etwas fragen konnte, legte er seine Lippen auf ihre, um sie so zum Schweigen zu bringen. ‘Diese Methode gefällt mir’, raunte sein Biest. ‘Ist um einiges angenehmer’, lachte es weiter. Absolut..., stimmte Sesshomaru ihm zu und lächelte sanft, nachdem er den Kuss gelöst hatte. “Wir sollten weiter... wie haben noch etwas Weg vor uns und du kannst mich bei der Autofahrt weiter ausfragen”, schlug er vor. “Oh... habe ich dich... durchlöchert?”, nuschelte sie verlegen, doch er schüttelte den Kopf. “Nein... ich beantworte dir gerne alle deine Fragen”, meinte er freundlich und lächelnd. Erleichtert atmete sie durch und sie gingen zurück zum Wagen. In diesen stiegen sie ein und Sesshomaru fuhr weiter. Zwischendrin musste er noch tanken und besorgte ein paar Knabbereien für Rin. Er selbst naschte nur wenig, einfach da er nicht so viel brauchte. Auf der Fahrt fragte sie ihn wieder etwas mehr aus. Sie interessierte sich nicht nur für die Geschichte Ägyptens, sondern auch für andere Kulturen. Aber allen voran wollte sie so auch mehr über seine Zeit erfahren. Bereitwillig erzählte er ihr alles, was er wusste und ließ sie so an seinen Erinnerungen teilhaben. Er sprach auch darüber, wie er mit Inu die Gesellschaft aufbaute und dass sie sich auf die Archäologie spezialisierten, um eben dämonische Artefakte unbemerkt verschwinden zu lassen. Damals wussten viele Menschen, dass Yokais existieren, doch immer mehr wurden sie auch gejagt. “Wir stellen also sicher, dass keiner bemerkt, dass wir noch leben”, meinte er. “Es gibt noch mehr von den Yokais?”, wollte sie wissen. “Nicht mehr so viele wie vor 500 Jahren, aber unsere Zahl bleibt stabil. Wir haben auch Dörfer auf Inseln eingerichtet, wo sie unbeschwert leben können. Sie jagen und bauen vieles an. Was bei ihnen Mangelware ist, besorgen wir für sie und liefern sie nach und nach aus.” “Verstehe und unter den Menschen leben nur wenige?” “Sagen wir es mal so... auf eine Million Menschen leben vielleicht drei Yokais oder Hanyous unter ihnen. Viele sind friedlich und achten auch darauf ihr Äußeres zu verbergen. Nur... spätere Partner werden meist eingeweiht und je nachdem ob diese damit klar kommen oder nicht, bleibt der Yokai oder Hanyou bei ihnen.” Rin überlegte einen Moment und schmunzelte. “In Tokio scheinen aber mehr zu leben oder?” “Da hast du recht, Rin... da sind neben Inu und mir noch knapp 450 von ihnen”, sprach er ehrlich aus und grinste. “Aber keine Sorge... sie sind alle artig, da sie Inus und meine Präsenz spüren.” “Also seid ihr die Wachhunde so gesehen?”, lachte sie leise, da sie den Vergleich komisch fand. “So... kann man das auch sehen”, lachte er mit ihr und fuhr von der Hauptstraße runter. “Wir sind gleich am Tempel von Dendera.” “Oh... eines der ägyptischen?”, fragte sie nach und er nickte ihr sofort zu. Dieser war sehr gut erhalten und zeigte den Kult und die Religion Ägyptens sehr gut. Die Götterverehrungen und den Pharaonenkult. Nach den knapp vier Stunden Fahrt war Rin froh gewesen, sich die Beine vertreten zu können. Gemeinsam mit ihrem Freund besah sie sich die Wandmalereien, die zeitweise hineingehauen waren und so aussahen, als würden sie jeden Moment herausspringen. Das war sehr beeindruckend und sie lauschte erneut seinen Worten. Hin und wieder fragte sie nach und sog alle Informationen auf. Es war mehr als nur ein Glücksgriff hier mit ihm zu sein. Obwohl sie angegriffen wurden, war sie insgeheim froh darüber, denn das löste scheinbar all ihre Erinnerungen auf einmal aus. Noch musste sie überlegen, welche zu der Rin vor 500 Jahren gehörte und welche ihr, aber das bald könnte sie dies besser auseinander halten. Es war schön ihn auch von dieser Seite kennen zu lernen, da er damals mehr verschlossen war. Auch wenn er sich ihr gegenüber schon damals anders zeigte, als allen anderen. Ein wenig Sorge hatte sie nach wie vor, da sie nicht wusste, ob er sie oder die Version von früher mehr lieben würde. Seine Worte waren eindeutig, dass er sich verliebt hatte. Doch genaueres würde sie bald herausfinden. “Gibt es noch alte Tempel in der Nähe?” “Nur ein christliches Gotteshaus wäre auf unserem Weg nach Luxor.” Damit verriet er ihr wohin er eigentlich die ganze Zeit über wollte. “Oh... das Tal der Könige ist doch dort.” “Genau deshalb will ich dorthin. Dann können wir dort die Tage verbringen, bis wir zurück fliegen müssen”, meinte er und sie nickte. So hätte sie eine gute Woche Zeit sich alles anzusehen. Luxor war voll von antiken Schätzen. “Das hört sich toll an... also zum Gotteshaus und dann nach Luxor?”, schlug sie die Reihenfolge vor. Zustimmend nickte er und sie stiegen wieder in den Wagen. Besagtes Gotteshaus war nur 20 Minuten von dem Tempel entfernt. Es handelte sich hierbei wieder um einen christlichen und Rin staunte, wie nah diese verschiedenen Religionen nebeneinander existierten und noch bestehen. Viel dazu zu sagen konnte Sesshomaru nicht, doch sie bestaunten die Waldmalereien, die die heilige Maria darstellten. Darunter war auch ein Bildnis von Jesus und auch eines von Engeln. Erst danach machten sie sich auf den Weg nach Luxor. Nur noch knapp 34 Kilometer trennten sie von einem Hotel. Sesshomaru überließ Rin die Auswahl von ihrem Schlafort. Sie hatte auch noch ein Restaurant entdeckt, wo es leckeren Fisch geben sollte. Da er ihr eingeräumt hatte, es zu entscheiden, folgte er ihrer Routen Beschreibung. So waren sie nach knapp 40 Minuten beim Restaurant und bestellten sich eine Fischgrillplatte. Dazu bekamen sie noch gegrilltes Gemüse und weitere Beilagen. “Mmmh, das sieht köstlich aus”, schwärmte Rin. “Stimmt... lass es dir schmecken”, meinte er und sie begannen zu speisen. Sie sprachen nicht viel, sondern konzentrierten sich auf das Essen. Immer wieder beobachtete Rin ihn und überlegte einige Momente, da er mal wieder kaum aß. Noch bevor sie sich weiter Gedanken machen konnte, hielt sie ihm ein Stück Fisch hin. “Iss, Sess... auch wenn du wohl eher Fleisch bevorzugst”, sprach sie schmunzelnd aus. “Wie kommst du darauf?”, wollte er mit einer hochgezogenen Augenbraue wissen. Danach nahm er das dargebotene Essen an und kaute darauf herum. “Naja... ein Hund isst doch eher rohes Fleisch oder?” Während Sesshomaru etwas verwirrt war, lachte sein Biest sofort los. Rin war definitiv einzigartig. Er räusperte sich und schüttelte den Kopf. “Nicht unbedingt... mir würde rohes Fleisch nichts ausmachen, korrekt... aber trotzdem mag ich es doch etwas angebraten. Fisch ist so gesehen ja Fischfleisch”, zwinkerte er ihr zu, denn im Endeffekt war Jede Nahrung dies. “Oh... gut zu wissen”, kicherte sie und aß weiter. Sein Biest lachte noch immer, denn es konnte nicht mehr aufhören. Selbst das innere Knurren half nichts. Daher beließ er es dabei und lenkte sich damit ab, dass er nun Rin etwas zu essen anbot. Mit roten Wangen nahm sie es an und fütterte ihrerseits ihn. Es war irgendwie schön, dass er dies zu ließ. Dies zeigte ihr, dass er ihr vertraute und das machte sie unendlich glücklich. Doch erneut wurde sie nachdenklich. Noch immer wusste sie nicht, ob er in ihr nur die Rin von damals sah oder nicht. Klar sie sollte sich darüber freuen, dass er sie will, aber irgendwie blieb da diese Unsicherheit. “Rin... was beschäftigt dich?”, fragte er direkt, denn er bemerkte durchaus ihre unruhige Art und ihre Nervosität. “Hn?”, kam es gedankenverloren von ihr. “Was ist los, Rin?”, hakte er nach. “Nichts... was soll sein?”, versuchte sie es ihn abzulenken, doch so einfach würde er es ihr nicht machen. “Rin”, hauchte er nur und beugte sich zu ihr. “Wenn du nicht mit mir sprichst... kann ich dir nicht helfen”, erklärte er schlichtweg. “Naja...”, begann sie und spielte an ihrem Shirtsaum. “Ich... weiß zwar, dass du mich damals nicht... genommen hast aus Angst... und nun... frage ich mich, ob...” Sie stoppte und schluckte schwerer. Sie wusste nicht, wie sie das ansprechen sollte, ohne ihn womöglich zu verlieren. “Ob was?” Leicht zuckte sie zusammen, als er schon nachfragte. Irgendwie schuldete sie ihm eine Erklärung, doch wie sollte sie das bloß anstellen. Daher atmete sie tiefer durch, schloss ihre Augen und nuschelte schließlich ihre Worte: “Ob du... nur die Rin... von damals in mir siehst.” Verwundert blinzelte Sesshomaru. Er war sich unsicher, was sie hören wollte. Daher beschloss er ihr einfach die Wahrheit zu sagen. “Anfangs... sah ich in deinen Augen ihre Seele... verdrängte die Tatsache, dass es möglich wäre, dass du wiedergeboren bist. Ich konnte es nicht glauben und doch... hattest du sehr viele Eigenschaften von ihr.” Rin lauschte seinen Worten und schluckte erneut schwerer. Also... liebt er sie doch mehr., spuckte es in ihrem Kopf und es hörte sich absurd an. Immerhin war sie doch auch sie, auch wenn sie 500 Jahre trennten, so hatte sie ihre Erinnerungen und ihre Empfindungen. “Ich... wollte dir nahe sein... ja... aber... nach einiger Zeit war es mir egal, ob du die Rin von damals warst oder nicht.” Überrascht sah Rin auf und blinzelte. Sesshomaru blickte sie liebevoll an und setzte fort: “Es klingt vielleicht absurd... doch... damals liebte ich dich... aber die Rin, die ich in den letzten Wochen kennen gelernt habe, hat mich so in ihren Bann gezogen, dass ich sie nie mehr gehen lassen will. Immer wieder habe ich mich neu in dich verliebt.” Bei seinem Geständnis riss sie die Augen auf und nickte sprachlos. Mit einem Mal riss er sie weg von ihren Sorgen und Zweifeln und sie wusste genau, dass er sie wollte, genau wie sie ihn wollte. Das machte sie glücklich und sie dankte ihm mit roten Wangen. Einen sanften Kuss stahl er sich, ehe er bezahlte und mit Rin den Laden verließ. Sogleich machten sie sich mit dem Wagen auf den Weg weiter zum Hotel. Dabei blickte Rin immer wieder zu ihm und sie konnte nicht anders, als ihn genau für diese Worte nur noch mehr zu lieben. In diesen 10 Minuten, die sie brauchten, fasste sie einen Entschluss. Einen für sie sehr wichtigen und sie würde genau das bekommen. Dafür würde sie schon noch Sorgen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)