Chance auf Glück von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 37: Ruf ist nicht alles im Leben ---------------------------------------- [style type="italic"]Hat er mich... vor all den Leuten hier seine Freundin genannt?[/style] Das Getuschel um sie herum, bestätigte ihr diese Annahme und sie schluckte. Begriff nicht, wieso er das gesagt hatte. Doch weitere Gedanken konnte sie sich nicht machen, denn Ichiro wurde dadurch nur noch wütender. “Was glaubst du, wer du bist!”, wurde Sesshomaru angefaucht, doch das interessierte ihn wenig. Mit kalter Mine bedachte er den Mann vor sich. ‘Bitte... lass mich das erledigen’, fletschte sein Biest die Zähne und wollte die Oberhand gewinnen. Jedoch hatte er sich sehr gut unter Kontrolle, denn das könnte mehr als schlecht für ihn enden. Ruhig Blut... Rin zu verschrecken, bringt uns beide nicht weiter. Diese Ruhe zügelte sein Innerstes ein wenig, doch blieb es auf Alarmbereitschaft. “Rin hat dich verlassen, also trage es mit Würde und verschwinde von hier”, gab er Ichiro den Rat und ließ sein Handgelenk los. Die Blicke, die auf ihnen lagen, ignorierte er gekonnt, denn daran hatte er sich schon seit seiner frühsten Kindheit angewöhnt. Er wurde schon immer genaustens unter die Lupe genommen, schließlich war sein Vater ein starker und bekannter Yokai. Da war es normal, dass er selbst verglichen wurde mit ihm. Stets im Schatten seines alten Herrn, jedoch wuchs er über sich selbst hinaus und wurde so seinem Vater gerecht. Inu hielt den Atem an und kam zu seiner Frau, denn er wollte sie in Sicherheit wissen. Sie sah besorgt zu ihm auf, doch er schüttelte dezent den Kopf. “Er weiß, was er tut”, flüsterte er seiner Frau ins Ohr. Er hatte sich zu ihr gebeugt, um sie zu beruhigen. “Takeo... bitte”, flüsterte Rin leise neben ihm und legte ihre Hand auf seinen Arm. Sesshomaru blickte leicht zu ihr. Er musste nicht mustern, um zu wissen was in ihr vor sich ging. Ihre Angst konnte er bereits schon riechen, doch in ihren Augen war noch etwas anders. Er wollte nachfragen, was los sei, da hörte er bereits den Auslöser für diese Situation und am liebsten wäre er ihm an die Gurgel gegangen, doch er musste sich wahrlich beherrschen. “Mach dir keine Sorgen, Rin”, flüsterte er, legte eine Haarsträhne von ihr hinters Ohr und schob sie sanft hinter sich. Sogleich blickte er zu dem Mann, den er nur zu gern zerfleischen würde. “Sag das noch einmal und ich schwöre dir, dass du dir wünscht hier nicht erschienen zu sein”, knurrte er ihn an. “Sie hält mich zwei Jahre hin. Schwärmt die ganze Zeit von ihrem ach so perfekten Professor... kaum kommst du daher gelaufen und sie macht gleich die Beine breit... wie typisch für sie”, kam es wütend und überheblich von Ichiro. “Erstens... auf eine solch tolle Frau lohnt es sich zu warten, egal wie lange es dauern mag. Zweitens, sie ist eine ehrbare Frau und drittens, sie muss nicht mit mir schlafen, um von mir geliebt zu werden”, sprach er ruhig, laut und deutlich. Dabei flackerte sein Yoki mehr als bedrohlich, sodass die Hanyous und Yokais in der Umgebung sich zurück zogen. “Damit machst du dich strafbar. Hoffentlich ist sie gut genug im Bett, damit es sich lohnen könnte”, stachelte Ichiro weiter und der Taisho knurrte, während seine Augen gefährlich aufblitzten. Den Daiyokai störte eher die Tatsache, dass der Mensch so abfällig von Rin sprach. “Hör auf sie zu beleidigen”, donnerte Sesshomaru und dabei zuckte nicht nur sein Gegenüber zusammen. Er war und blieb die Autorität, die er schon damals war. “Was sonst?!”, kam es von Ichiro, trotz seiner deutlichen Angst. Er schien sich sicher zu sein, da er wohl vermutete, dass es Sesshomaru hart treffen könnten, sollte er hier vor allen ausrasten. Jedoch interessierte es ihn absolut nicht, was andere von ihm dachten. Nur Rin war ihm wichtig. “Lege dich niemals mit jemanden an, dem du nicht ebenbürtig bist. Das könnte schmerzhaft werden”, kam es zwar neutral vom Taisho, doch man merkte es ihm an, dass er langsam die Geduld verlor. ‘Wenn er sie noch einmal beleidigt, zerfleische ich ihn’, knurrte sein Innerstes lauter auf. Nicht hier... zu viele zeugen., kam es fast schon diabolisch von ihm und sein Biest knurrte vergnügt. Zum Glück musste Sesshomaru sich dank dieser Worte nicht noch um dieses zu kümmern, denn es war anstrengend sich darauf auch noch zu konzentrieren. Leider war der Mann vor ihm nicht sehr intelligent, aber umso besser für den Silberhaarigen, denn so würde es ihm nur ein Vergnügen sein, diesen loszuwerden. Weiter begann Ichiro zu sprechen. Jedoch kam er nicht weit, denn Sesshomaru bot ihm Einhalt. Geschickt packte er den Aggressor am Kragen und zog ihn dichter an sich. “Glaube nicht, dass ich Angst hätte dir wehzutun... denn mir ist scheißegal was unsere Zuschauer von mir halten”, entkam es seinen Lippen. Seine Mundwinkel zuckten sogar, als er beobachtete, wie seinem Gegenüber die Gesichtszüge mit jeder Sekunde entgleisten. Er schien nun bemerkt zu haben, dass es dem Professor wirklich egal war. Erschrocken sog Rin die Luft ein und hielt diese unbewusst an. Sie hätte nicht erwartet, dass Takeo so sein konnte. Vor allem hatte sie mitbekommen, dass er es wegen ihr war. Es schmeichelte ihr sehr, dass er sie so in Schutz nahm. Aber dass er dadurch sich selbst in ein schlechtes Licht rückte, gefiel ihr gar nicht. Sie wollte nicht seinem Ruf schaden und doch tat sie es gerade in diesem Moment. Kagome bemerkte diese Anspannung in der älteren Studentin. Daher ging sie dichter an sie heran und nahm sie sanft beiseite. Die angestaute Luft verließ Rins Lungen und sie sah zu ihrer neuen Freundin. Diese schüttelte sanft den Kopf und brachte sie außer Reichweite. In der Schwangeren erwachten da einfach die Beschützerinstinkte und sie wollte nicht, dass Rin womöglich mitbekam, was Sesshomaru noch sagen könnte. Für einen Moment bewunderte Inu den Mut seiner Frau, doch im nächsten war er nur froh, dass sie bereits schon weg war von den Beiden. Unauffällig sah er sich um und entdeckte noch einige Menschen, die das Ganze natürlich interessiert beobachteten. Seine versteckten Ohren zuckten, denn er schnappte all das Getuschel auf und konnte nur mit den Augen rollen. Das alles amüsierte ihn sehr. Er wusste genau, dass sein Bruder das ebenso hörte wie er selbst. Er hörte das Flüstern von Rin, ihre Sorge und auch Kagomes beruhigende Stimme. Inu kannte seinen Bruder gut genug, um sich nicht einzumischen. Doch hier hatte er leichte Sorge, dass er sein Biest nicht kontrollieren könnte. Schließlich war es schwierig und das nicht nur seit den letzten Wochen, sondern seit Beginn an. Umso mehr wuchs sein Respekt ihm gegenüber. Dass Sesshomaru nach außen hin so ruhig war, war bewundernswert. Alle um sie herum waren gebannt von der Situation. Erwarteten sogar eine Schlägerei, aber nichts davon geschah. Sesshomaru ließ Ichiro los, denn er war definitiv unter seiner Würde. Missbilligend bedachte er noch den Mann vor sich und ging zu Rin, um nach ihr zu sehen. Die anderen hatte sowieso ausgeblendet. Zum Glück roch er keine Angst mehr an ihr. Sanft umfasste er ihr Handgelenk, welches Ichiro vorhin so grob angefasst hatte. “Geht es dir gut?”, fragte er leise und sie nickte schüchtern. Blendete sogar alles andere um sie herum aus. Er zog ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich. Genauer nahm er ihren Arm unter die Lupe und atmete erleichtert aus, denn es waren keine Spuren darauf zu sehen. Unbedacht hob er ihre Hand an und küsste ihr Handgelenk und ihre Handinnenfläche. “Lass uns reingehen”, meinte er ruhig und erneut nickte sie ruhig. Während Kagome den Beiden stumm folgte, behielt Inu Rins Exfreund im Auge, damit er nichts anstellen konnte. Innerlich musste er grinsen, da er genau wusste, dass sein Bruder sich noch um diesen Idioten kümmern würde. Daher überließ er ihm da auch den Vortritt. Die Studenten scheuchte er noch in ihre Kurse, denn es gab wichtigeres, als einen handgreiflichen Ex, der seine Wortwahl genau überdenken sollte. Da Ichiro das Gelände verließ, konnte auch Inu sich auf den Weg in die Arbeit machen. Seiner Frau schickte er noch eine Nachricht und würde sie nach ihrem Kurs abholen kommen. Diese reagierte darauf und war mehr als erleichtert, dass dieser Idiot von Ex weg war. Hoffentlich kommen Sess und Rin klar., dachte sie besorgt, denn nun mussten sie auch noch in ihren gemeinsamen Kurs. Einige aus diesem Kurs bekamen die Szene natürlich mit und das war besorgniserregend für die Miko. Doch eines wusste sie, dass sie sich um Sesshomaru nicht allzu viele Sorgen machen musste. Er kam definitiv damit klar, ob Rin das konnte oder nicht, würde sie sicher später merken. Am schwersten würde es wohl sein, dass auch Rins Freundinnen das mitbekommen hatten. Je dichter Rin dem Hörsaal näher kam, umso nervöser wurde sie. Zum einem konnte sie nicht ganz zuordnen, was gerade passiert war, zum anderen hatte Sesshomaru ihre Finger mit seinen verschränkt. Er gab ihr Halt und sie wusste nicht wieso, aber er strahlte so etwas ruhiges aus. Sein Biest schnurrte innerlich und er war nur bemüht, sie das nicht hören zu lassen. Aber ihre Nähe tat ihm sehr gut und gab ihm einen Ankerpunkt. Vor der Tür sah er zu ihr und lächelte sie etwas an. “Bereit?”, wollte er wissen und sie schluckte. In dem Moment war sie nicht sicher, ob sie etwas sagen sollte oder nicht. Doch Worte brauchte er nicht zu hören, deshalb hob er sanft ihre verbundenen Hände an und küsste ihren Handrücken. “Nicht nachdenken, vertrau mir”, zwinkerte er ihr zu. Unsicher nickte sie, aber ihr lächeln war sicherer. Das genügte ihm und er ließ ihre Hand los. Zwar nur widerwillig, aber er musste es tun. Schließlich wollte er ihr nicht noch mehr Unbehagen bereiten. Daher öffnete er die Tür und gab ihr den Vortritt. Tiefer atmete sie durch und betrat den Raum. Es herrschte komplette Stille, bis das Tuscheln begann. Innerlich seufzte sie, ging aber auf ihren Platz und setzte sich. Die Blicke spürte sie nur zu deutlich auf sich, doch sie ließ sich nichts anmerken. Sie verhielt sich genauso wie sonst auch. Mehr als erleichtert war sie, als er ebenso eintrat. Die Gespräche hörten sofort auf und alle starrten ihn an. Untypisch für ihn hatte er sich vor seinem Pult gestellt und lehnte sich an diesen. Lange Zeit hatte er nichts gesagt und einfach nur die Studenten angesehen. “Irgendwelche Fragen?”, kam es nach etlichen Minuten über seine Lippen. Rin blinzelte leicht, da sie überrascht war. Doch sein sicheres Auftreten war einfach unglaublich für sie. Allein auf diese Distanz gab er ihr das Gefühl, dass alles gut war. Auch wenn sie sich innerlich eher unruhig war, beruhigte sie seine Präsenz. Es traute sich keiner etwas zusagen, weshalb er kurz zu Rin blickte, ihr kurz zu zwinkerte und sie den Atem anhielt. “Wer Fragen hat, wendet sich an mich persönlich. Spricht nur einer von euch schlecht über SIE, werdet ihr mich alle kennen lernen und das ist keine Drohung, sondern ein Versprechen”, sprach mehr als autoritär. Erst jetzt atmete sie selbst aus und schluckte. Mit einer solchen Ansage hatte sie absolut nicht gerechnet. Die anderen scheinbar genauso wenig wie sie. Das war ihm mehr als bewusst. Aus diesem Grund wählte er exakt diese Worte. Er hatte sie alle absolut sprachlos gemacht. Da erneut keinem etwas über die Lippen kam, übernahm er dies. Ihm war wichtig, dass die Fakten auf dem Tisch lagen. “Diejenigen, die das mitbekommen haben, sollten schnell vergessen was sie gehört haben, denn es entspricht nicht alles der Wahrheit”, begann er und wusste genau wer anwesend war und wer nicht. “Es stimmt... Rin hat ihn verlassen, es stimmt... sie hat für mich geschwärmt und ja es stimmt auch, dass sie eine Freundin für mich ist.” Mit großen Augen blickte sie zu ihm und schluckte erneut. Er brachte das so einfach über die Lippen, dass es sie einfach nur erschreckte. Doch genau das bewunderte sie so sehr an ihm. Genau wusste er, was er wollte und das holte er sich auch. Nicht umsonst war er der jüngste Absolvent, der jüngste Archäologe und auch der jüngste Professor gewesen. “Der Rest der Anschuldigungen sind jedoch falsch, also unterlasst solche Worte ebenfalls. Diese gehören weder hier her noch sind sie angebracht”, merkte er weiter an und richtete seine Augen auf die Eine. “Und bevor ihr irgendwelche Gerüchte streut... Rin hat mich überzeugt mit ihrer Freundlichkeit, ihrem Lächeln und ihrem Ehrgeiz. Damit ihr nicht glaubt, dass ich sie dadurch bevorzuge, werde ich eure Arbeiten nicht bewerten, sondern ein anderer Professor aus diesem Bereich.” Über diese mögliche Konsequenz hatte Rin absolut nicht nachgedacht und das sah er ihr direkt an. Deshalb lächelte er sie leicht an und sie erwiderte es zögerlich. Irgendwie war das anders als sie es erwartet hatte. Ihm machte das nichts aus, dass alle das irgendwie mitbekamen. Sie hatte ihn da wohl falsch eingeschätzt, aber sie lernte ihn erst jetzt richtig kennen. Diese Seite mochte sie sogar an ihm. Er war so locker, so frei und so selbstsicher. Für viele war das mehr als einschüchternd, doch für sie war das eher anziehend. Irgendetwas an seinem Blick irritierte sie. Für einen Augenblick dachte sie, er hätte ihre Gedanken durschaut. Was sie nicht wissen konnte, er hatte einen Hauch von ihrem Geruch wahrgenommen. Seinem Biest gefiel dies natürlich sehr. Es schnurrte fast schon und er räusperte sich leicht. Seinen Blick wand er wieder von ihr ab und schlüpfte wieder in seine Rolle. Von einem Moment auf den nächsten stieg er vom Privaten zum professionellen Part. Er erinnerte noch einmal daran, dass alle, die auch abgeben wollten, das noch tun sollten. Ansonsten würde es für die Personen zu spät sein und die Chance vertan. Die restliche Stunde kümmerte sich Sesshomaru darum die wenigen Fragen zu klären. Es war irgendwie anders und das verwirrte ihn. Sein gesamter Körper war entspannt und er war sehr ruhig. Für seinen Geschmack sogar viel zu ruhig, fast so als hätte er sein Feuer verloren. Aber dieses Gefühl hatte nur er. Auf andere hatte er immer noch die gleiche Wirkung wie zuvor. Das versuchte auch sein Biest ihm klar zu machen, dass es nur für ihn so vorkam. ‘Es ist beruhigend sie bei sich zu haben und zu wissen, dass sie unser ist’, grinste es und er seufzte innerlich. Er hasste es, sobald sein Tier begann ihn zu veräppeln, aber irgendwo hatte es Recht. Nachdem die Stunde vorbei war, wartete er darauf das Rin runter kam. Sein Blick blieb auf ihr. Sie kam erst zu ihm, sobald sie alleine waren. Etwas unsicher sah sie ihn an, doch er lächelte nur und legte ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. “Sag mir, wenn dir jemand blöd kommt”, sprach er ruhig und sie biss sich auf die Unterlippe. “Du... hättest das nicht tun müssen, Takeo...”, nuschelte sie, während er eine Augenbraue hob. “Hn”, entkam es ihm. “Als dein Freund werde ich dich beschützen, vor allem sobald Lügen im Spiel sind.” “Solange sie mich betreffen, sind nicht so schlimm”, meinte sie ernsthaft. Seine Augen weiteten sich, denn das sollte nicht so sein. “Rin... Lügen sind immer schlimm, egal wer darin involviert ist”, erklärte er und streichelte über ihre Wange. “Gib den Lügen keine Chance weitere zu verbreiten.” “Ich... versuche es”, kam es von ihr und damit musste er wohl leben. Doch er würde ihr noch beibringen, dass seine Worte stimmten. Schon damals konnte er es nicht begreifen, was so toll daran war Lügen zu verbreiten. Aber es zeigte ihm immer mehr, egal welches Jahr man schrieb, diese Eigenschaft blieb leider. Da war niemand ausgenommen, weder Yokai, noch Hanyous noch Menschen. Jede Rasse hatte diese ekelhafte Angewohnheit. Mit der Zeit hatte er gelernt damit umzugehen und das Beste daraus zu machen. Eindämmung war das Wichtigste, jedoch sollte es nicht möglich sein, so nutzte man diese für sich selbst. Durch seine Erfahrung fiel es ihm leichter das alles um zu setzen. Immerhin konnte er das viele Jahre lang üben. Zu seinem Leidwesen sogar viel zu viele Jahrhunderte lang. Glücklicherweise fiel es einem immer leichter, je mehr man damit zu tun hatte. Da Rin noch einen Kurs hatte, ließ er sie nur widerwillig los und bedachte sie mit einem leichten Kuss auf die Schläfe. Sie lächelte ihn an und berührte seine Wange sanft mit ihren Lippen. Danach trennten sich ihre Wege. Sesshomaru selbst ging in sein Büro und kümmerte sich um den letzten Papierkram, bevor er seinen Job an der Uni erst einmal beendete. Rin hingegen ging zu ihrem Kurs und wurde bereits von ihren Freundinnen erwartet. Deren Blicke konnte sie noch nicht deuten, denn es was ungewohnt. Ami schien etwas neutraler aus zu sehen, doch Yoko war wirklich das Gegenteil dazu. Schwerer schluckte sie und begrüßte die Beiden so neutral wie möglich. Da sie dabei waren, als Sesshomaru die Ansage gebracht hatte, hatten sie auch mitbekommen, dass Rin für ihn geschwärmt hatte. “Wieso hast du uns denn nichts gesagt?”, fragte schließlich Ami. “Weil ich genau wusste, dass ihr so reagieren würdet”, entgegnete Rin ruhig. “Und wie sollten wir deiner Meinung nach reagieren, wenn wir so erfahren, dass du mit dem Professor anbandelst und auch noch intimer wurdest”, kam es gereizt von Yoko. Rin seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie mochte es nicht, dass gerade die Beiden diese Lüge geglaubt haben. Eigentlich sollten sie ihre Freundin doch eigentlich kennen. “Wir haben uns nur zwei Mal geküsst. Zudem sind wir erst seit diesem Wochenende zusammen”, klärte Rin gleich auf. Während Ami den Kopf schief legte, da sie überlegte, ob sie den Worten glauben konnte, war Yoko davon natürlich nicht überzeugt. Das merkte sie nur zu deutlich. Tief atmete sie durch und begann zu erzählen: “Seit sechs Jahren verfolge ich seine Laufbahn. Da habe ich mich nun mal in ihn verliebt. Am Wochenende haben wir darüber gesprochen und da... hat er auch gesagt, dass er mich anziehend findet.” “Also war er derjenige, der dich so zum Strahlen gebracht hat?”, wollte Ami wissen und Rin nickte. “Das kaufe ich dir nicht ab, Rin”, sprach Yoko und verengte die Augen. “Du warst zwei Jahre mit Ichiro zusammen und plötzlich verlässt du ihn... auf einmal bist du mit dem Professor zusammen... das passt doch gar nicht.” “Yoko, ich dachte ich würde nie eine Chance bei Takeo bekommen, daher habe ich es mit Ichiro probiert, aber es ging einfach nicht. Das habe ich erkannt und habe ihn verlassen... Dass ich plötzlich mit Takeo zusammen gekommen bin, hat mich genauso überrascht wie euch”, erklärte Rin ruhig, denn es war die Wahrheit. “Denk über mich was du willst, aber solltest du Lügen erzählen, dann werde ich auch anders sein!” Ami war überrascht zu hören, wie ernst ihre Freundin das rüber gebracht hatte. Yoko war natürlich eingeschnappt und verschwand wortlos. Rin erwartete, dass auch Ami gehen würde, denn die Beiden waren schon vorher sehr gut befreunden, während sie erst in der Uni dazustieß. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)