Die Sonne scheint für alle von MariLuna ================================================================================ Kapitel 9: -----------   IX.   Ein vorsichtiges Klopfen an der Schranktür reißt Lucifer aus seinem dösigen Zustand, in dem seine Kopfschmerzen auf ein erträglich Niveau gesunken waren und er gerade durch einen Canyon flog. „Urushihara?“ Geh weg, blöder Dämonenkönig. „Lebst du noch?“ Nein. „Urushihara?“ Wer? „Hanzō?“ Huh? „Lucifer!“ Die Tür wird zurückgeschoben und ein schwacher Lichtstrahl fällt herein. Lucifer blinzelt unwillig, zieht sich die Decke über den Kopf und dreht sich auf die andere Seite. Mao starrt auf das Deckenbündel und atmet einmal tief und genervt durch. Plötzlich bemerkt er, dass er die Hände zu Fäusten geballt hat und lockert sie wieder ganz bewusst. Ein weiteres Mal holt er tief Luft. „Ashiya ist soeben gegangen“, sagt er und bemüht sich, ruhig und sachlich zu klingen. „Es wäre schön, wenn du ihm wenigstens Auf Wiedersehen gesagt hättest. Er gibt sich immer viel Mühe und hat Anerkennung verdient. Er hat mir gesagt, dass du heute noch nichts gegessen hast, dabei hat er dir extra eine Schale Brühe gemacht. Mit Rücksicht auf deine Kopfschmerzen hat er heute sogar aufs Staubsaugen verzichtet. Ja, doch“, wiederholt er und seine Stimme wird um eine Nuance schärfer und anklagender, „du hättest ihn wenigstens anständig verabschieden und ihm viel Spaß wünschen können.“ Lucifer murmelt etwas vor sich hin, und hätte Mao nicht noch immer Lucifers Magie, hätte er mit seinen schwachen Menschenohren bestimmt nichts verstanden, so aber verfinstert sich seine Miene sofort. „Stimmt, du hast ihn nicht darum gebeten, aber er hat es dennoch für dich getan. Und du hast trotzdem nicht mal den Anstand, ihm ein Mindestmaß an Höflichkeit und Respekt zu zollen. Das ändert sich ab sofort, Urushihara. Du kommst jetzt da raus und wirst etwas von der guten Mahlzeit zu dir nehmen, die Ashiya für uns beide gekocht hat. Und du wirst ihn anständig begrüßen, wenn er zurückkommt. So, wie es in diesem Land üblich ist.“ Es dauert eine Sekunde, bis er darauf reagiert. Heute fühlt er sich noch weniger angesprochen als sonst, wenn man ihn bei seinem japanischen Namen anspricht (den er sich nicht einmal selbst aussuchen durfte!). „Ich habe keinen Hunger.“ „Du musst etwas essen. Dein menschlicher Körper benötigt Nahrung, um zu funktionieren. Und um gesund zu werden.“ Lucifer wühlt sich aus seiner Decke und funkelt ihn an. Doch ein mattes „lass mich in Ruhe“ ist alles, was er hervorbringt. Es hilft sowieso nicht, denn gegen Mao hat er in diesem Zustand nicht die geringste Chance.     Lustlos stochert Lucifer auf seinem Teller herum. Der dämonenkönigliche Burgerbrater sitzt ihm schräg gegenüber an diesem niedrigen Tisch und lässt sich seine eigene Portion sichtlich schmecken. Lucifer hat keinen Hunger, aber er wagt es nicht, irgend etwas zu sagen, was Mao verärgern könnte. Er glaubt immer noch, Maos Finger um seine Kehle zu spüren und nichts hasst er mehr als dieses Gefühl, innerlich in seiner Gegenwart zu erstarren. Er hat Angst vor ihm, aber es ist diese Art von Angst, die ihm als Wurzel für eiskalte, stumme Wut dient. Dieselbe stumme Wut, die ihn schon sein gesamtes Leben begleitet und in ihm gärt und gärt und gärt, bis sie aus ihm hervorbricht wie Magma aus einem Vulkan. Um dann wieder zu erkalten und eine neue Schicht zu bilden, unter der die Flamme seiner Wut weiterbrodelt. Er hat gelernt, diese Wut in die richtigen Bahnen zu lenken, was ihn zu einem der besten und furchterregendsten Engel und Dämonen machte. Nur ist er im Moment leider weder das eine noch das andere. Ohne seine Magie ist er schutzlos. Und seine Wut nutzt ihm hier gar nichts. Im Gegenteil – sie würde seine Situation nur noch verschlimmern, dann hätte er wieder Maos Hände um seine Kehle und noch mehr Angst, von der sich dieser Bastard nähren kann. Angestrengt starrt Lucifer auf seinen Teller und vermeidet jeden Blickkontakt. Sein Schädel schmerzt zwar wirklich nicht mehr ganz so stark wie heute Morgen und Mittag, und auch seine Sicht ist nicht mehr so verschwommen, aber dafür fühlt sich sein Kopf samt Nacken so unglaublich schwer an. Außerdem kann er kaum die Stäbchen halten. Aber das liegt vielleicht auch daran, dass er Rechtshänder ist und jetzt nur seine Linke benutzen kann. Am liebsten würde er einfach nach vorne fallen und mit dem Gesicht in Alciels liebevoll zubereitetem Teriyaki landen. Von dessen Geruch ihm übel wird. Warum kann Mao ihn nicht einfach in seinem Schrank lassen? Schon unter normalen Umständen ist es so anstrengend, den Schein zu wahren. Mao und Alciel werfen ihm seit Wochen vor, er solle mehr teilhaben, sich nicht ständig einigeln, nicht immer nur vor seinem Laptop hocken, dabei wissen sie gar nicht, wie schwer es ihm schon seit Jahrhunderten fällt, sich nicht in irgendeinem Loch zu verkriechen, irgend wohin, wo es dunkel und ruhig ist, wo es niemanden gibt, der etwas von ihm will. Früher war er echt gut darin, Interesse zu heucheln, aber jetzt gelingt ihm das immer weniger. Mao hat begonnen, das Schweigen zwischen ihnen mit Anekdoten aus seinem heutigen Arbeitstag zu füllen, aber Lucifer ist nicht Alciel, ihn interessiert es nicht, ob es heute wieder unangenehme Kunden gab oder ob die Chefin wieder von Maos Engagement begeistert war. Dafür geht ihm Maos Stimme langsam aber sicher auf die Nerven. „Kommt Emi heute nicht?“ unterbricht er ihn mit einem Blick auf die Wanduhr. „Oder Chiho?" Das ist ihm zwar auch egal, von ihm aus können beide bleiben, wo der Pfeffer wächst, aber er braucht ein anderes Thema, sonst wird er noch wahnsinnig. „Emi?“ verwundert runzelt Mao die Stirn, doch dann fällt ihm ein, dass Lucifer das gestrige Gespräch ja gar nicht mitbekommen hat. „Ich bin froh, wenn sie uns mal nicht stalkt. Sie macht heute Überstunden. Und Chiho ist hoffentlich Zuhause und lernt für ihre Prüfung morgen." „Und Crestia?" „Suzuno“, berichtigt ihn Mao, „ist in ihrer eigenen Wohnung. Und belauscht uns vielleicht, wer weiß..." Unwillkürlich rutscht sein Blick hinüber zu der Wand, die sie sich mit der Nachbarwohnung teilen. „Heute sind nur wir zwei hier." Lucifer nickt nur und stochert weiter in seinem Essen herum. Maos Stirnrunzeln vertieft sich, als er bemerkt, dass er kaum etwas angerührt hat Er selbst hat schon aufgegessen und so legt er jetzt seine Stäbchen auf den leeren Teller, richtet sich gerade auf, faltet die Hände vor sich auf dem Tisch und mustert Lucifer mit ernster Miene. Dabei wird sein Blick unwillkürlich von Lucifers gebrochenem Arm angezogen. Alciel ist nicht der einzige, dem dieser Anblick eines leblosen Lucifers auf den Pflastersteinen nicht aus dem Kopf gehen will. Dieses Thema muss endlich vom Tisch, es hat ihn den ganzen Tag über beschäftigt und wirkt sich schon auf seinen Job auf, so sehr, dass ihn sogar seine Chefin darauf angesprochen hat. Warum er so zerstreut und so unglücklich wirke, hatte sie wissen wollen. Er konnte sie vorerst beruhigen und versicherte ihr, es käme nie wieder vor und er hat vor, dieses Versprechen zu halten. Er kann es sich nicht leisten, seinen Job zu verlieren, er ist in diesem Haushalt immer noch der einzige mit einem geregeltem Einkommen. Es wird wirklich Zeit, mal ein paar grundlegende Dinge klarzustellen und das Problem an der Wurzel zu packen. „Es wird Zeit, dass wir mal ein ernstes Wort miteinander reden“, beginnt er daher ernst. „So, wie bisher, geht es nicht weiter. Ich beschränke deine Internetzeit auf sechs Stunden pro Tag und du wirst keine einzige Minute davon mehr für deine dämlichen Spiele verschwenden. Die Bedingung, dass du hier mit uns leben darfst, sah vor, dass du im Internet nach Machtquellen für uns recherchierst. Das ist das einzige, wonach du noch im Internet suchen darfst. Die restliche Zeit gehst du Ashiya zur Hand. Du meckerst nicht, du widersprichst nicht und du machst, was er dir sagt. Und du behandelst ihn gefälligst mit Respekt." Lucifers einzige Reaktion bestand darin, bei den Worten „sechs Stunden pro Tag“ seine Eßstäbchen auf den Teller zurückzulegen. Und jetzt starrt er nur mit gesenktem Kopf auf besagten Teller. Seine Haare bedeckten sein Gesicht, so dass Mao nicht einmal in seiner Miene lesen kann. Hat er ihm überhaupt zugehört? „Verstanden?" hakt Mao daher scharf nach. Lucifer zuckt zusammen und senkt den Kopf noch tiefer, und obwohl seine Stimme nur ein Wispern ist, schwingt unüberhörbar der Trotz in ihr. „Wer gibt dir das Recht, so über mich zu bestimmen?" „Ich bin dein König." Für einen kurzen Moment funkeln ihn zwei violette Augen entgegen, doch dann senkt er schnell wieder den Blick. „Und du nennst dich einen gerechten König?" Wieder nur ein Wispern, aber diesmal voller Bitterkeit. Mao zögert, aber nur kurz. Er ist ein gerechten König. Ihm war es gelungen, die Clane zu vereinigen, die starken wie die schwachen und niemand sah mehr auf den anderen nur wegen seiner Herkunft herab. Sie haben alle eine Stimme bekommen, und er hört ihnen zu. Und Lucifer weiß das. Er hat ihm dabei geholfen. Er war dabei. Was soll das also? Doch dann fällt ihm ein, dass Lucifer ein manipulativer Bastard ist. Entschlossen schüttelt er seine kurzzeitige Verwirrung ab. „Ashiya und ich, wir hatten viel Nachsicht mit dir“, fährt er schließlich unbeirrt fort. „Alles, was jetzt passiert, hast du dir selbst zuzuschreiben." „Das verstehe ich nicht.“ Und das ist die Wahrheit. Das Denken fällt ihm schwer, aber er ist sich sicher, selbst wenn er darüber nachdenken könnte, würde er zu keinem anderen Ergebnis kommen. Das, was Mao da sagt, fühlt sich einfach falsch an. Erstens wurde er selbst in der Dämonenwelt nie fair behandelt, aber dafür immer wie der Außenseiter, der er seiner Herkunft entsprechend war. Zweitens ist es hier jetzt auch nicht anders. Alciel hasst ihn. Mao hasst ihn. Er kann es verstehen, wenn Emi und Chiho ihn hassen, aber was hat er Mao und Alciel je angetan? Also, bevor er versuchte, sie zu töten, aber das ist vierzehn Wochen her und Mao hat ihn dafür eine gesalzene Abreibung verpasst, nach Dämonentradition ist die Sache dadurch aus der Welt geschafft. Und sie haben ihn ja schon früher gehasst, nur war er ihnen damals nützlich. Jetzt ist er ihnen auch wieder nützlich, aber sie hassen ihn noch mehr als sonst? Und das selbst, nachdem sie hundertfünfundsechzigtausend Yen und seine Magie von ihm bekommen haben? Urgh. Er ist so verwirrt, ihm brummt wieder der Schädel. Verzweifelt hält er sich den Kopf. Mao mustert ihn durchdringend. „Ja, das wundert mich nicht“, erwidert er dann geringschätzig. „Wie sollte ein antisozialer Parasit wie du das auch verstehen?“ Zum ersten Mal, seit er hier mit ihm am Tisch sitzt, hebt Lucifer den Kopf und blickt ihm gerade ins Gesicht. Seine Miene und seine Augen sind völlig ausdruckslos, genau wie seine Stimme: „Ich. Hasse. Dich. Mao-sama.“ Mao gefriert das Blut in den Adern. Natürlich ist es nicht das erste Mal, dass man ihm diese Worte an den Kopf wirft, von einigen bekommt er sie regelmäßig zu hören – vor allem von Emi – aber mit dieser Emotionslosigkeit hat er sie noch nie gehört. Schon gar nicht von Lucifer. „Huh?“ scherzt er nervös. „Womit hab ich das verdient?“ Lucifer starrt ihn eine Weile noch genauso ausdruckslos an, doch plötzlich verdüstert sich seine Miene und seine Augen verdunkeln sich auf eine wohlbekannte Art, die auf aufsteigenden Zorn schließen lassen. „Ihr seid Idioten,“ zischt er. „Ihr habt genug von meiner Magie geklaut, um hier für die nächsten vier Wochen keinen Finger rühren zu müssen. Und trotzdem wäscht Alciel das Geschirr immer noch per Hand ab, kocht, geht einkaufen und putzt.“ Um ein Portal zu öffnen, reicht es noch nicht, glücklicherweise, denn dann würden sie ihn bestimmt hier zurücklassen, nicht wahr? Der Gedanke verursacht ihm einen Knoten im Magen, der ihn nur noch wütender werden läßt. „Und du? Was machst du mit meiner Magie? Sorgst du damit dafür, dass der Burgergrill nicht ausgeht? Wieso habt ihr mir meine Magie geklaut, wenn ihr sie nicht mal sinnvoll einsetzen wollt? Es ist meine Magie. Wenn ihr nichts Richtiges damit anfangen könnt, gebt sie mir verdammt nochmal zurück!“ Von einer Sekunde auf die andere ist er von einem lethargischen Trauerkloß zu einem explodierenden Pulverfass mutiert. Mao ist regelrecht erleichtert. Das ist der Lucifer, wie er ihn kennt. „Wir können sie dir nicht zurückgeben. Wir haben es versucht. Wir konnten dich nicht einmal heilen. Glaubst du wirklich, wir hätten sie noch, wenn wir sie dir zurückgeben könnten?“ „Ja!“ Mao blinzelt entgeistert. „Was?“ Lucifer schnaubt verächtlich. „Ihr würdet sie mir nie im Leben zurückgeben, selbst wenn ihr könntet.“ Seine Stimme ist jetzt wieder dieses Wispern, aber sie besitzt eine Bitterkeit, bei der es Mao eiskalt den Rücken hinunterrieselt. Es ist diese Stimme. Diese Stimme, mit der zu ihm sprach, als sie sich das erste Mal begegneten. „Ihr seid vom Stamme Nimm. Ihr könnt nur nehmen. Ihr habt mir noch nie etwas gegeben ohne dafür etwas zu wollen. Das ist es, was ihr Dämonen mit den Engeln gemeinsam habt. Ihr wollt immer etwas von mir. Und ihr nehmt es euch. Ist dabei scheißegal, ob es sich um mein Wissen oder meine Fähigkeiten handelt. Ihr benutzt mich.“ Deshalb ist es nicht so schlimm, wenn er weiter seinen Körper verkauft, denn dafür erhält er wenigstens Geld. Aber Mao und Alciel gönnen ihm gar nichts, sie wollen immer nur mehr und mehr... „Ich bin nur ein Werkzeug für euch.“ Mao benötigt etwas, um sich von dieser Stimme zu erholen und noch etwas länger, bis Lucifers Worte zu ihm gänzlich durchgesickert sind. Und dann könnte seine Verwirrung nicht größer sein. Werkzeug? Meint er das wirklich ernst? „Alles, worum ich dich bitte, ist, dass du dich integrierst“, versucht er es ein weiteres Mal. „Wir leben zusammen, wir sollten uns gegenseitig unterstützen.“ „Nein, du und Alciel wollt nur einen Hund, der mit dem Schwanz wedelt und alles macht, was ihr sagt.“ „Was?“ Im ersten Moment will Mao aufbrausen, doch dann wirft er einen Blick in Lucifers blasses, verschrammtes Gesicht, in diese violetten, harten Augen und stockt. „Warte einen Moment. Kommt das so bei dir an?“ „Ja.“ Plötzlich zuckt um Lucifers Mundwinkel dieses für ihn so typische, sarkastische Lächeln. „Alles, woran ihr interessiert seid, ist mein nerdiges Computer-Wissen. Aber nicht mal das reicht euch. Ihr wollt meine Fähigkeiten und ihr wollt einen Haussklaven.“ Mao flüchtet sich in humorvoll angehauchten Spott. „Darf ich dich daran erinnern, dass du uns töten wolltest?“ „Und dafür hast du mir, auf deutsch gesagt, die Fresse poliert. Außerdem habt ihr mich auf dem Schlachtfeld verrecken lassen. Ich würde sagen, alles in allem seid ihr mir noch etwas schuldig.“ Mao öffnet den Mund um zu protestieren, schließt ihn dann aber wieder. Allmählich bekommt er eine Ahnung davon, was zwischen ihnen schiefgelaufen ist. Und er denkt daran, dass er die Menschen, mit denen er seit einem knappen Jahr zusammenarbeitet, besser kennt als seinen General, der ihm seit dreihundert Jahren zur Seite steht. Wann ist zwischen ihnen dieser breite und tiefe Graben entstanden? Gab es dafür ein einziges, großes Ereignis oder waren es vielmehr viele, kleine Begebenheiten, die sich summierten? Wann hat er sich so weit von Lucifer entfernt und wieso hat er das nie bemerkt? Es gab Zeiten, da haben er, Alciel und Lucifer zusammen gespaßt und gelacht. Sie waren ein Trio. Er hatte vier große Generäle, aber diese beiden waren darüber hinaus auch seine engsten Freunde. Aber eigentlich... weiß ich gar nichts über Lucifer. Ich weiß alles über Alciel, über Camio und Adramelech und Malacoda, sogar über die verschiedenen Clanchefs weiß ich, wo sie lebten, wer sie waren, bevor wir uns trafen, aber von Lucifer weiß ich nur, dass er aus dem Himmel stammt. Nach mehr habe ich ihn nie gefragt. Ich war nur froh, jemanden wie ihn an meiner Seite zu haben. Sein Ruf garantierte mir, dass ich, der kleine, unbekannte Goblin, auch alle anderen Clanchefs von meinen Ideen überzeugen konnte.Wenn ER mir folgte, würden mir auch alle anderen folgen.Und so war es ja auch. Die Erkenntnis trifft ihn wie ein Schlag. Oh nein! Er hat Recht! Mao räuspert sich unangenehm berührt. „Vielleicht sollten wir diese Diskussion zu Ende führen, wenn Ashiya dabei ist“, schlägt er beschwichtigend vor. „Er sollte dabei sein, denn das hier betrifft auch ihn.“ Lucifer starrt ihn einen Moment lang einfach nur an und dann, von einer Sekunde zur anderen, erlischt das Licht in seinen Augen wieder. Wortlos lässt er sich mit dem Oberkörper auf den Tisch sinken und vergräbt den Kopf in den Armen – genau wie heute Morgen. Ratlos blinzelt Mao auf ihn hinab, beschließt aber, nichts dazu zu sagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)