and sometimes something is wrong von Tasha88 (Elsa x Viktor) ================================================================================ Epilog: Aussprache ------------------ Ein Blick auf ihre Armbanduhr sagt ihr, dass sie noch zehn Minuten Zeit hat, ehe sie sich auf den Weg machen muss. Viktor hat in ihrer Heimatstadt heute einen Termin und sie wollen danach gemeinsam zu Daichis fahren, wo auch Conny und Gregor zu ihnen stoßen werden. Um die Zeit bis zum Ende von Viktors Termin zu überbrücken, hat Elsa sich mit einem Buch in ein Café gesetzt und es sich gemütlich gemacht. Sie greift nach ihrer heißen Schokolade und trinkt einen Schluck, während sie ihren Blick wieder auf ihr Buch richtet. “Elsa?”, erklingt hinter ihr eine unsichere Stimme, die sie einen Moment aus der Bahn wirft. Sie dreht ihren Kopf ein wenig und blickt den Mann an, der neben ihrem Tisch im Freien zu stehen gekommen ist. “Mario”, spricht sie seinen Namen aus. Sie betrachtet ihn, sieht in seine dunklen Augen, das erste Mal, seit sie ihn damals in Viktors Wohnung gesagt hat, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Immer noch sieht er gut aus, das hat er für sie immer, aber ansonsten … sie empfindet nichts weiter. Keine Liebe, ihr Herz schlägt nicht schneller. Keine Trauer, einfach nichts. Und das erleichtert sie, denn es bedeutet, sie ist über ihn hinweg. Die ersten Monate, das erste Jahr ohne ihn ist schwer gewesen. Aber heute? Knapp zweieinhalb Jahre nach der Trennung ist da einfach nichts mehr und dafür ist sie dankbar. “Du … siehst gut aus”, gibt er von sich, während er sie ebenfalls mustert. Sie lächelt und nickt. “Du auch.” “Wie geht es dir?” Immer noch schwingt ein Hauch Unsicherheit in seiner Stimme mit. Sie blinzelt, ehe sie antwortet. “Es geht mir gut.” “Das freut mich zu hören … denn …” Er stockt, erwidert ihren Blick und deutet schließlich auf den Stuhl, der ihrem gegenüber steht. “Darf ich mich zu dir setzen?” Nachdenklich blickt sie auf den Stuhl, ehe sie nickt. Es ist sicherlich gut, diese Sache endgültig abschließen zu können. “Ja, setz dich ruhig.” Während Mario das tut, klappt sie ihr Buch zusammen und schiebt es in ihre Handtasche, aus der sie anschließend gleich ihr Handy zieht und eine Nachricht schreibt. Mario hält inne. “Ich … will dich nicht aufhalten, wenn du verabredet bist oder noch einen Termin hast …” Sofort schüttelt Elsa ihren Kopf und steckt auch ihr Handy wieder in ihre Handtasche zurück. “Nein, alles gut. Ich habe nur meinem …”, nun stockt sie, doch es ist eben so, sie wird ihn nicht schonen, “meinem Verlobten geschrieben, dass ich noch ein wenig brauchen werde.” Marios Augen weiten sich und erst jetzt fällt sein Blick auf ihren rechten Ringfinger, an dem ein sehr protziger Diamantring prangt. Viktor hat sich damals nicht lumpen lassen, darauf bestanden, dass man es ruhig sehen kann, dass sie vom Markt ist. Dieser war bis gerade eben noch von ihrem Buch verdeckt gewesen, sodass Mario ihn wohl nicht wahrgenommen hat. “Du bist … verlobt …”, sagt ihr Gegenüber leise. Elsa nickt. “Ja. Es ging zwar alles an sich etwas schneller als gedacht aber … manchmal ist es einfach richtig so. Weißt du”, ihr Blick richtet sich ernst auf ihn, “eigentlich dachte ich immer, dass es wir beide sind, die einmal heiraten werden …” Mario beißt sich unsicher auf die Wangeninnenseite und seufzt dann auf. “Soll ich völlig ehrlich sein, Elsa? Der Ring lag bereits einige Zeit in meinem Nachttisch. Ich … wollte auf den richtigen Moment warten und dann …” “Dieser Moment ist eben nicht gekommen, stattdessen eben etwas anderes oder sagen wir eben, eine andere”, erwidert Elsa. Sein Blick richtet sich ernst auf sie. “Es tut mir leid, Elsa. Das tut es mir wirklich. Mir ist bewusst, dass ich dadurch wirklich viel, fast alles in meinem Leben verloren habe, meine Freunde, meinen besten Freund, den Respekt der anderen aber auch den vor mir selbst. Und am wichtigsten, dich, das beste, was es in meinem Leben gab. Ich kann es mir bis heute nicht erklären, warum ich das getan habe. Ich meine … ich habe dich immer geliebt, wirklich. Auch als ich …” “Wer war sie?”, unterbricht Elsa ihn. Diese Frage, auch wenn sie eigentlich inzwischen unwichtig ist, brennt auf ihrer Seele. Stirnrunzelnd sieht er sie an. “Sie war die Assistentin unseres Trainers. Sie war erst ein paar Wochen zuvor zu uns gestoßen und hat mir viele Avancen gemacht. Ich habe mich geschmeichelt gefühlt und natürlich habe ich dem zuerst nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt, ich meine, ich hatte dich … doch dann … Wie gesagt, ich weiß nicht, warum es passiert ist … Damit habe ich alles kaputt gemacht. Doch ich habe keinen Kontakt mehr zu ihr, ich habe damals alles direkt beendet, nachdem du sie und mich ....” Elsa nickt, während sich ihre Hände fest um ihre Tasse legen. “Du hast wirklich alles kaputt gemacht. Nicht nur unsere Beziehung, zu einem gewissen Teil auch mich. Du hast mich damals sehr verletzt. Aber … vielleicht war es ja auch gut so …” “Gut so?” Ihr Gegenüber sieht sie verwundert an. Ein Nicken ist Teil der Antwort. “Ja. Wir waren fünfzehn als wir zusammengekommen sind. Mein Leben war auf dich, auf uns ausgerichtet und erst als wir uns getrennt haben, habe ich nach mir geschaut. Ich bin mir sicher, dass diese Zeit gut war, dass sie mir gut getan hat. Ich bin für ein Jahr weg, nach Deutschland, habe dort in einem sozialen Unternehmen gearbeitet. Zu Gregors und Connys Hochzeit bin ich wieder nach Japan zurückgekehrt. Dieses eine Jahr, es hat mir unglaublich gut getan und ich bin froh, dass ich es gemacht habe.” “Gregor … wie geht es ihm? Ihm und Conny?”, fragt Mario nach einer Weile, in der er er versucht hat zu verarbeiten, was sie zuvor gesagt hatte. “Sie sind glücklich”, antwortet Elsa lächelnd. Sein Blick hebt sich, legt sich erneut auf ihren. “Und du?” Nachdenklich erwidert sie seinen Blick, ehe sie wieder lächelt und nickt. “Ja, das bin ich, sehr.” “Das … ist gut”, lautet seine Reaktion auf ihre Aussage. “Das ist es. Ich hoffe, dass es dir auch gut geht. Aber jetzt”, ihr Blick wandert erneut zu ihrer Armbanduhr, “muss ich wirklich los.” Sie winkt dem Kellner, dass sie zahlen will. Er steht auch gleich darauf vor ihr und kassiert ab. Elsa und Mario schweigen solange, vor allem Mario scheint über das nachzudenken, was sie ihm gesagt hat. “Es was war wirklich nett, dich zu sehen, Mario. Wie gesagt, ich hoffe, es geht dir gut”, sagt sie, während sie aufsteht und nach ihrer Handtasche und ihrer leichten Jacke greift. Sein Blick hat sich mit weit aufgerissenen Augen auf ihren Bauch gerichtet. “Du … du bist schwanger”, bringt er fast schockiert hervor. Elsa sieht an sich herunter, auf den Bauch, der sich unter ihrem Oberteil hervor wölbt. “Tja, entweder das oder ich habe zuviel gegessen”, antwortet sie trocken. Sie blickt Mario wieder an. “Ich bin im sechsten Monat, ja.” Er blinzelt immer noch ungläubig, dann gleitet sein Blick an ihr vorbei und wieder sieht er erstaunt aus. “Oh, da ist Viktor”, gibt er von sich. Auch Elsa dreht sich erstaunt herum und beobachtet, wie ihr Verlobter sich seinen Weg zu ihnen bahnt. Der Blick aus seinen fast schwarzen Augen ist fest auf sie beide gerichtet, seine langen Haare bewegen sich im Wind und er ignoriert alle Blicke, die auf ihn, den berühmten Torwart, gerichtet sind. Elsa seufzt auf, als er bei ihnen ankommt. “Hallo Viktor”, begrüßt Mario ihn so unsicher, wie sie vorher ihn. Langsam erhebt er sich von dem Stuhl, auf dem er gerade noch gesessen hat. Auch die letzte Begegnung zwischen den beiden Männern hat damals in Viktors Wohnung stattgefunden. “Mario”, richtet er an diesen, ehe er seine Verlobte ansieht. “Elsa.” Diese schüttelt erneut seufzend ihren Kopf. “Ungeduld, dein Name ist Viktor Uesugi.” Ein kurzes Schmunzeln erscheint auf seinen Zügen. “Vielleicht dachte ich, dass ich dir einfach entgegen komme.” Mario blickt zwischen ihnen beiden hin und her. “Ihr beide …”, bringt er ungläubig hervor, woraufhin das Paar ihn ansieht. Viktor mit hochgezogenen Augenbrauen, Elsa beinahe mitleidig. Viktor legt einen Arm um seine Verlobte und zieht sie an sich. “Richtig, wir beide. Als Elsa wieder aus Deutschland zurückkam, haben wir uns wieder gesehen und dann … ist es eben passiert.” “Wie ich dir vorher gesagt habe, manche Sachen gehen eben schneller, als man sie erwartet hat.” Elsa sieht Mario immer noch ernst an. Der erwidert ihren Blick noch einen Moment an, ehe er zu Viktor sieht. “Ich weiß, ich darf nicht viel sagen, aber… ich bin froh, dass du sie glücklich machst, ich konnte es schließlich nicht.” Der Angesprochene hebt seine Augenbrauen erneut. “Ja, das konntest du nicht. Aber du musst dir darüber keine Gedanken mehr machen, denn nun bin alleine ich für ihr Glück zuständig.” Elsa sieht ihn seufzend an und drückt seine Seite, um ihm damit zu sagen, dass er das Machogehabe lassen kann, er muss sein Revier nicht abstecken, das hat er mit dem Ring an ihrem Finger doch schon getan. Anschließend wendet sie ihren Blick wieder Mario zu. “Ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft”, sagt sie, greift anschließend nach Viktors Hand, um diesen mit sich zu ziehen, ohne noch einmal zurück zu schauen. Mario blickt dem Paar hinterher, Trauer macht sich in ihm breit. “Das wünsche ich euch auch”, gibt er leise von sich, doch das nehmen Elsa und Viktor schon nicht mehr wahr. ~~~Ende~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)