and sometimes something is wrong von Tasha88 (Elsa x Viktor) ================================================================================ Kapitel 7: Geständnis --------------------- “Was?” Viktors Mund ist schlagartig ausgetrocknet und steht offen. Er macht einen Schritt nach hinten, hebt beide Hände abwehrend vor seinen Oberkörper und schüttelt wild seinen Kopf. “Nein. Nein!” Sie sieht ihn an, ein trauriger Ausdruck in den Augen, aber ob das von dem kommt, was sie gerade gefragt hat oder noch mit dem Aufeinandertreffen mit Mario zusammenhängt, kann er nicht sagen. “Ich habe es gehört. Was du zu Mario gesagt hast, was er dir an den Kopf geworfen hat, dass du mich immer so angesehen hättest. Und …”, sie zögert, blickt einen Moment zur Seite, ehe sie ihm doch wieder in die Augen sieht, “ich … denke …”, erneut hält sie inne, “dass ich deine Blicke auch gesehen habe …” Viktor schluckt, sagt immer noch nichts, weißt nicht, was. In der Zeit lässt Elsa sich auf sein Sofa sinken, sieht ihn von dort aus nachdenklich an. Auch er setzt sich auf das Sofa, mit soviel Abstand wie möglich zwischen ihnen beiden. “Also?”, fragt sie leise. “Ich …”, murmelt er, ehe er aufseufzt. Soll er sie weiter anlügen? Das will er nicht. Mario hatte sie angelogen, mehr als nur ein wenig. Und er will sie nicht anlügen, auch wenn ihm klar ist , dass er bei ihr keine Chance hat, nie hatte. “Seit langem”, antwortet er daher. “Seit wann genau?”, fragt sie weiter nach. Warum will sie das jetzt so genau wissen? Das bringt ihnen beiden schließlich überhaupt nichts! Doch egal wie, er hat ja entschieden, sie nicht anzulügen. “Wann hat es begonnen? Als ich so dreizehn, vierzehn war?” “So lange schon?” Elsa klingt schockiert. Viktor zuckt mit seinen Schultern und lehnt sich auf seinem Sofa zurück. “Ja, so lange schon.” “Aber … warum hast du nie etwas gesagt?” Ein zynisches Auflachen entkommt ihm. “Etwas sagen? Warum, Elsa? Was hätte es gebracht? Ich habe mich in dich verliebt, obwohl ich wusste, dass du in Mario verliebt warst und er in dich. Er war, damals, mein Freund, ein Mensch, den ich sehr respektiert habe. Alle haben doch gesehen, wie sehr ihr zusammengehört, auch wenn ihr damals noch viel zu schüchtern wart. Und spätestens als ihr dann zusammen gekommen seid, war doch jede Chance vorbei. Also, was hätte es gebracht, zu dir zu kommen und zu sagen, hey Elsa, ich bin in dich verliebt? Höchstens Prügel von Marios Mannschaft. Von ihm selbst vermutlich nicht, aber ich habe ihn viel zu sehr akzeptiert, als ihm dich auszuspannen. Und wie gesagt, deine Gefühle haben doch von je her ihm gegolten.” Ihre Augen haben sich geweitet und schnell blickt sie zur Seite, trotzdem hat er die Tränen darin erkannt. Er schält sich selbst, würde sich gerne in den Hintern treten. Warum hatte er sie daran erinnert, daran, wie sehr sie Mario und wie sehr er früher sie geliebt hat? Das bringt ihr in der aktuellen Situation nichts als den Liebeskummer zu verschlimmern. “Und was hatte ich schlussendlich davon? Er hat mir das Herz gebrochen!”, sagt sie mit kläglicher Stimme. “Vielleicht wärst du an meiner Seite besser gewesen, denn dann müsste ich jetzt nicht so leiden, oder? Du hättest mich sicher nicht betrogen.” Nun sind es seine Augen, die sich weiten. “Elsa … Mario … ja, er hat einen unverzeihlichen Fehler begangen, aber die fast, was waren es jetzt, sieben Jahre? Die können doch nicht nur schlecht gewesen sein, oder?” Sie schluchzt leise auf. “Wenn sie es nicht wären, dann hätte er das doch nicht getan, oder?” Als er die Tränen erkennt, die nun wieder über ihre Wangen laufen, springt Viktor vom Sofa auf und geht zu ihr, lässt sich direkt neben sie sinken und zieht sie in seine Arme. “Versuche an etwas anderes zu denken, vergiss ihn, auch wenn das schwer ist. Ja, du hast ihn geliebt und ich bin mir sicher, dass er dich geliebt hat, aber manchmal ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Ende ohne Schrecken. Lieber weißt du es, als dass es noch jahrelang so weiter gegangen wäre, findest du nicht auch?” Sie schluchzt, ihre Hände krallen sich in sein Oberteil und ihre Tränen durchdringen sein Shirt, bis sie auf seiner Haut angelangen. Seine andere Hand streichelt sanft über ihren Rücken, bis sie sich etwas beruhigt hat. Sie bleibt jedoch an Ort und Stelle, rührt sich nicht, während ihre Stirn weiter an seiner Schulter liegt. “Wann hat das angefangen, also dass du Gefühle für mich hast? Beziehungsweise … wie?” Er erstarrt, damit hat er nun nicht mehr gerechnet, eher, dass sie das Thema einfach unter den Tisch fallen lassen. “Ähm … das …” Er runzelt seine Stirn, überlegt, denkt an die Zeit damals zurück. “Ich habe dich oft gesehen, bei den Spielen der Kickers, habe auch mitbekommen, was die Leute über dich und Mario erzählten, habe auch oft seine Reaktion auf dich mitbekommen, dass er rot geworden ist, wenn man deinen Namen nur erwähnt hat oder wie er dümmlich gegrinst hat, erst recht, wenn er dich kurz zuvor gesehen hat. Ich konnte ihn damals schon verstehen, du warst, und bist es auch heute noch, sehr hübsch. Und dann, der Tag, in dem ich begonnen habe, dich mehr zu mögen als angebracht in der Lage, in der wir uns befanden, da haben du und Gregor Conny besucht, erinnerst du dich vielleicht? Unsere Geschwister hatten irgendwie nur Augen für sich und dann haben wir beide uns unterhalten. Das war unser erstes, längeres Gespräch.” “Ja, daran erinnere ich mich noch”, erklingt ihre Stimme leise. “Auf jeden Fall ist mir da aufgefallen, wie nett du bist, wir haben über so viel reden können, haben zusammen über Witze gelacht … da dachte ich, dass wir gut harmonieren würden … und daraus ist dann mehr geworden. Mit jedem Mal, wo wir uns nur gesehen oder auch unterhalten haben, haben sich meine Gefühle für dich verstärkt … Und doch … da war Mario. Und immer, wenn ich euch beide gesehen habe, war ich mir sicher, dass ihr beide irgendwie zusammengehört, auch wenn mir dieser Gedanke nie gefallen hat. Was hätte ich auch tun sollen?” Ein Seufzen entkommt ihm. “Ich habe mich halt zurückgehalten.” “So hätte ich dich nicht eingeschätzt”, gibt sie von sich, lässt ihren Kopf aber immer noch an seiner Schulter liegen, “normalerweise bist du so selbstbewusst, nimmst dir was du willst. Wie oft bist du mit irgendwelchen Frauen aufgetaucht, da dachte ich auch oft, dass du nichts anbrennen lässt.” Ein leises Lachen entkommt ihm nun. “Das habe ich auch nicht. Doch da waren nie irgendwelche Gefühle im Spiel. Die einzige Frau, für dich ich mich wirklich je interessiert habe, die war vergeben. Also … habe ich mich eben anderweitig ausgetobt.” “Du hattest nie für eine andere Frau Gefühle?”, erklingt ungläubig an seiner Schulter. “Nein.” Viktor runzelt seine Stirn. “Ich hatte auch noch nie wirklich eine Beziehung.” “Warum nicht?” “Das habe ich dir doch gerade gesagt, hast du mir nicht zugehört?” “Das meinte ich gar nicht”, ertönt ihre Stimme beleidigt. Sie hebt ihren Kopf einen kurzen Moment von seiner Schulter und sieht ihn vorwurfsvoll an, ehe sie ihn wieder sinken lässt. “Nein, vielleicht hättest du ja auch für eine andere Gefühle entwickelt, wenn du mal länger mit ihr zusammen gewesen wärst, mehr Zeit mit ihr verbracht und sie kennengelernt hättest.” Auf diese Aussage folgt ein Kopfschütteln von ihm. “Nein, das hätte ich nicht fair gefunden. Eine Beziehung zu einer Frau, obwohl ich für eine andere Gefühle habe. Und ich meine”, er zuckt mit seinen Schultern, “ich habe ja viel ausprobiert, aber ich bin nie von dir losgekommen. Selbst wenn ich mal länger keinen Kontakt zu dir gehabt habe und dachte, jetzt wird es, dann habe ich dich wieder irgendwo gesehen und festgestellt, alles fernhalten war umsonst.” Erneut hebt Elsa ihren Kopf, sieht ihn traurig an. “Es tut mir leid. Dass … ich weiß nicht. Das hier, dass ich hier jetzt bei dir bin und hier wohne, das ist sicher auch nicht gut. Aber morgen werde ich …” Sofort schüttelt er entschieden seinen Kopf und drückt sie mit seinem Arm etwas fester an sich. “Nein, nein Elsa. Du darfst jederzeit hier sein, solange du es brauchst und willst. Ich komme damit klar, dass du meine Gefühle nicht erwiderst. Das habe ich bereits die letzten Jahre, das schaffe ich auch jetzt.” Er sieht sie ernst an, woraufhin sie sich aufrecht hinsetzt. “Viktor hör zu, ich bin dir wirklich dankbar, ich bin froh, dass ich hier sein konnte, aber ich werde …” “Nein, du wirst nichts. Du bist hier und das ist gut so. Ignoriere meine Gefühle für dich, das habe ich bisher auch geschafft.” Irgendetwas ändert sich in Elsas Blick, er kann nicht sagen, was, doch plötzlich ist da etwas anderes. Sie hebt ihre Hand und legt sie an seine Wange, fährt langsam mit ihren Fingerspitzen über seine Wangenknochen, über die weiche Haut. “Ich dachte schon früher immer wieder, wie gut du aussiehst. Aber dann hatte ich jedes Mal ein schlechtes Gewissen Mario gegenüber. Ich sollte keine anderen Männer anschauen, ich hatte ja ihn.” Viktors Herz beginnt schneller zu schlagen und er kann seinen Blick nicht von ihr nehmen, während sich ihre Hand langsam in seine Haare schiebt. Sie hebt ihr Gesicht zu seinem, schließt flatternd ihre Augen, während ihre Lippen seinen immer näher kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)