and sometimes something is wrong von Tasha88 (Elsa x Viktor) ================================================================================ Kapitel 5: Beenden ------------------ “Geht es?”, fragt Conny ihre Freundin sanft, die vor der Türe steht, die vor einigen Tagen noch der Eingang zu ihrem Zuhause gewesen ist, wo sie sich wohl gefühlt hat, geliebt. Wo sie mit dem Mann gelebt hatte, mit dem sie ihr restliches Leben verbringen wollte. Und nun … nun liegt dieses Leben in Scherben. Elsa beißt sich auf die Unterlippe, ist sich sicher schon Blut zu schmecken. Als sich eine Hand auf ihre Schulter legt, zuckt sie zusammen und sieht zu ihrer Freundin neben sich, die wohl etwas gesagt hat. “Was?” “Ich hatte wissen wollen, ob es geht. Soll ich aufschließen? Willst du wirklich mit rein? Du kannst auch gerne hier draußen bleiben, wir kümmern uns um alles. Du musst das wirklich nicht machen.” Conny sieht sie ernst an. Elsa holt tief Luft, ehe sie nickt. “Doch, das muss ich. Meine Sachen … gehen wir einfach rein, holen die Sachen, die ich behalten will und dann gehen wir wieder, ehe er nach Hause kommt. Wenn es erledigt ist, muss ich schließlich nie wieder hierher kommen” “Dann machen wir das doch, Schwesterherz”, bekräftigt Gregor hinter den beiden Frauen. Auch Viktor, der neben dem Jüngeren steht, nickt zustimmend. Um Mario müssen sie sich keine Sorgen machen, die beiden Männer hatten sich heute morgen früh genug hier vor dem Haus auf der Lauer gelegt und beobachtet, wie dieser sich auf den Weg in die Arbeit gemacht hat. “Also gut, fangen wir an, dass wir so schnell wie möglich wieder gehen können”, erklärt Viktor und deutet auf die Türe, neben sich einige Umzugskartons, die es zu füllen gilt. “Ja.” Elsa holt tief Luft, ehe sie kurzerhand den Schlüssel in das Türschloss steckt und aufschließt. Auf der Stelle bleibt sie wie angewurzelt stehen und es fühlt sich fast wie ein Schlag in den Magen an, als sie den Geruch ihres Zuhauses wahrnimmt. Es ist… hier hatte sie sich immer heimisch gefühlt, wohl. Zusammen mit Mario … Sie erinnert sich daran, als wäre es gestern gewesen, als Mario und sie damals diese Wohnung besichtigt haben und auch wenn es nur einen kleine Zwei-Zimmer-Wohnung ist, so hatten sie sich doch darin verliebt. Wie sie hier zusammen gestrichen haben, die Möbel ausgesucht und aufgebaut. Jedes Accessoire, dass sie, in erster Linie sie, Elsa, ausgewählt und aufgestellt hatten. Wieviel Freude sie hier gehabt hatten, wie viel Liebe … An welchen Orten hier in dieser Wohnung sie und Mario miteinander … Und wieder treten Tränen in ihre Augen. Egal, wie nahe Mario und sie sich gewesen waren, körperlich und von den Gefühlen her, es hat nicht gereicht, denn er hatte sich schlussendlich für eine andere entschieden ... “Du schaffst das, versprochen”, erklingt da Viktors tiefe Stimme hinter ihr und er legt beide Hände sanft auf ihre Schultern. Sie sieht zu ihm nach hinten, nimmt erleichternd wahr, dass er da ist, sie nicht alleine ist. Sie schluckt und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht, ehe sie nickt. “Ja.” Erneut drückt Viktor ihre Schultern, dann nimmt sie sich zusammen und tritt in die Wohnung ein. Die anderen folgen ihr. “Also, was sollen wir tun?”, fragt Gregor, der ebenfalls unter Spannung zu stehen scheint. Elsa sieht sich um, ist sich unsicher, was sie tun soll. “Okay, Gregor, hier in der Garderobe - Schuhe, Jacken und Zeug von Elsa einpacken. Falls nicht gleich erkennbar, die Größen stehen schließlich in den Jacken und so drinnen. Bei Sachen, bei denen du dir nicht sicher bist, lege sie zur Seite, Elsa soll nachher drüber schauen”, weißt Conny sie kurzerhand an. “Viktor, Badezimmer. Schminke und alles weibliche Zeug. Gleiches Spiel wie bei Gregor, wenn du dir bei etwas unsicher ist, dann lass es liegen, Elsa schaut nachher nochmal drüber.” Ihr Blick richtet sich auf ihre Freundin. “Elsa, kannst du ins Schlafzimmer? Durch die Schränke schauen, was deines ist?” Elsa nickt zögerlich. Dieser Raum … sie weiß nicht, ob sie wirklich dorthin will. Dort, wo Mario und sie ihre sinnliche Zeit hauptsächlich verbracht hatten … doch sie muss es einfach, es einfach nur hinter sich bringen. “Gut, ich komme mit dir und helfe dir”, erklärt Conny. Erleichterung durchströmt Elsa auf die Worte ihrer Freundin. Eine kurze Zeit später öffnet sie die Türe zum Schlafzimmer und tritt ein. An der Schwelle bleibt sie stehen und beißt sich auf die Unterlippe. Es sieht zwar chaotisch ohne Ende aus, ohne sie scheint Mario sich nicht viel um die Ordnung gekümmert zu haben … doch trotzdem … es ist der Raum, wo sie die letzten zweieinhalb Jahre gelebt, geschlafen hat … in Marios Armen … Auch hier treffen ihre Gefühle sie mit Wucht. “Ich bin da”, erklingt Connys Stimme hinter ihr und gibt ihr Kraft. Elsa reißt sich zusammen und tritt in den Raum ein, wobei sie versucht, jeden Blick auf das drumherum zu vermeiden. Sie geht direkt zu dem Teil des Kleiderschranks, der ihr gehört, gehört hat … Conny stellt eine der Umzugskisten neben sie, woraufhin Elsa sie ansieht. “Schau mal, da drüben, unten im Schrank. Da sind unsere … da sind Koffer. Du müsstest erkennen, welche mir gehören. Bring die beiden her, wir räumen die auch voll.” Conny nickt und dann verbringen die beiden Frauen die nächste halbe Stunde damit, den Kleiderschrank von Elsas Kleidung zu befreien. Zwischendurch ist auch Viktor aufgetaucht und hat gefragt, was er noch tun soll. Nun ist er mit Gregor im Wohnzimmer und kümmert sich um Unterlagen-Ordner, während Elsa und Conny noch im Schlafzimmer sind. Nachdem Elsa sich vergewissert hat, dass im Kleiderschrank nichts mehr von ihr zu finden ist, tritt sie zu ihrem Nachttisch. Wie erstarrt bleibt sie stehen und wieder treten Tränen in ihre Augen, als sie das Bild erkennt, das darauf steht. Es zeigt sie und Mario, in die Kamera lachend, damals noch voller Liebe füreinander. Elsa schluchzt leise auf, als Tränen über ihre Wangen zu laufen beginnen. Sie blinzelt überrascht, als Conny zu ihr tritt und das Bild kurzerhand hinlegt, sodass man es nicht mehr sehen kann. “Konzentriere dich nur auf das, weshalb wir hier sind”, richtet ihre Freundin an sie. Elsa schließt ihre Augen, versucht sich zusammen zu reißen und nickt. Conny hat schließlich recht. Es vergehen noch fast zwei Stunden, in denen sie mit Hilfe der anderen drei alles zusammensucht, was ihr gehört und die Kisten dann zusammen hinunter zu den Autos tragen, mit denen sie die Kisten erst einmal zu Elsas Eltern bringen wollen. Dort würde sie die Sachen, die sie benötigte, mit zu Viktor nehmen, der Rest würde bei Daichis bleiben, bis Elsa eine eigene Wohnung hat. Von den Möbeln nimmt sie nichts mit, sie überlässt fast alles Mario, sie will nicht an ihn erinnert werden und das würde sie dadurch. Wie kann sie auch weiterhin Möbel besitzen, die auch er mit ausgesucht und verwendet hat? Lieber verzichtet sie auf all das. Als alles erledigt ist, bleibt Elsa noch einen Moment alleine in ihrem alten Wohn-Esszimmer stehen. “Geht es einigermaßen?”, erklingt Viktors Stimme hinter ihr. Sie schüttelt ihren Kopf, während Tränen über ihre Wangen laufen. Als er das bemerkt, ist er sofort an ihrer Seite und schließt sie in seine Arme. Ihre Kopf sinkt an seine Brust und sie schluchzt herzzerreißend. Viktors Umarmung festigt sich und es schmerzt auch ihn, sie so unglücklich zu sehen. Doch irgendwann beruhigt sie sich wieder, bleibt jedoch noch einen Moment so bei ihm stehen. “Ich denke, wir sollten uns auf den Weg machen. Nicht, dass er uns doch noch überrascht, denkst du nicht auch?”, erklingt seine Stimme schließlich, reißt sie so aus der kleinen Blase, in der sie sich gerade befunden hat. Elsa nickt auf Viktors Worte und löst sich aus seinen Armen, ehe sie mit roten Wangen zur Seite sieht. “Entschuldige bitte”, murmelt sie dabei. “Du musst dich nicht entschuldigen, niemals. Das habe ich dir doch schon oft gesagt. Ich bin für dich da, immer und jederzeit, auch so”, erklärt er. Sie beißt sich auf die Unterlippe, ehe sie erneut nickt. “Okay”, gibt sie dabei leise von sich, sieht ihn jedoch nicht an. “Bist du dann soweit?”, fragt er anschließend. Elsa hebt den Schlüsselbund in ihrer Hand an und blickt auf den Schlüssel zu dieser Wohnung, der daran hängt. Sie strafft sich und löst ihn kurzerhand vom restlichen Bund, ehe sie ihn auf den Esstisch legt, sie braucht ihn nicht mehr. Dort liegt auch bereits der Ersatzschlüssel, den Conny und Gregor hatten. Sie alle wollen mit Mario abschließen und dazu gehört auch diese Wohnung. Dem Vermieter hatte Elsa bereits eine Email geschrieben, dass sie ausgezogen ist. Der Hauptmieter ist Mario, die Miete geht auch von dessen Konto ab. Elsa hatte ihm ihren Anteil monatlich überwiesen, doch Viktor hat bereits vor zwei Tagen darauf bestanden, dass sie diesen Dauerauftrag löscht. Sie muss nicht für eine Wohnung zahlen, in der sie nicht mehr lebt und nach genug Argumenten hat sie es schließlich auch getan. Der Ältere hat ja recht. Und da sie nicht mehr hierher zurückkommen würde, muss sie nicht weiter dafür bezahlen. Kurz darauf zieht Elsa die Wohnungstüre hinter sich zu, beendet damit dieses Kapitel ihres Lebens. Ein Kapitel, das von einem wunderschönen Traum zu einem Albtraum geworden ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)