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Under these Scars

Teil Vier der BtB Serie
von

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A parody of a gift

„Du dreckiger Hurensohn…“, zischte Shikamaru; die Finger krampfhaft verschlossen und mit weißen Knöcheln, während er den Schattenbesitz aufrecht erhielt. Schweiß bedeckte seine Stirn und rann langsam seine Schläfe hinunter. „Shit. Das Ding werde ich nicht lange halten können, Chōji!“, rief er über die Kakophonie des gefangenen Monsters hinweg. „Mach dich bereit!“

 

„Alles klar!“

 

Shikamaru blies die Backen auf, nickte seinem Teamkameraden zu und begann, seine Füße einen quälenden Schritt nach dem anderen nach hinten zu ziehen, um die riesige hirschköpfige Chimäre weiter nach vorn und näher an den Rand des abgeteilten Geheges zu zerren. Der Zaun ragte über ihnen auf und die grauen Stäbe und das verstärkte Metallgewebe warfen ein Netzwerk aus Schatten über die ganze Szenerie. In den anderen Gehegen befanden sich weitere Chimären von groteskem Aussehen, die bellten und kreischten, heulten und jaulten, brüllten und fauchten. 

 

Furcht kribbelte über Shikamarus Haut…instinktiv und unentrinnbar…

 

Ich pack das. Es ist okay.

 

Seine Atmung wurde schwerer und seine Augen verengten sich konzentriert. Energisch zerrte er das hirschköpfige Biest noch drei Schritte weiter und ruckte so schnell mit den Fingern, dass der Schattenbesitz noch immer anhielt, als das Schattennaht Jutsu übernahm, dicke schwarze Ranken die Beine des Tieres festzurrten und die Kiefer auseinander zwangen. Eine Reihe knochenähnlicher Stacheln schoss in einem vergeblichen Versuch der Verteidigung aus Wirbelsäule und Hals des Viehs. Es röhrte und der Stich eines ammoniakgleichen Gestanks drang dabei aus den Speicheldrüsen. 

 

„Chōji, jetzt!“

 

Chōji setzte sich auf Kommando in Bewegung und eine stark vergrößerte Hand packte den Unterkiefer der Bestie mit einem festen Griff. Seine andere Hand – behandschuht und unverändert – machte sich derweil daran, den zähflüssigen Speichel und Schaum aufzufangen, der aus dem Mund der Chimäre tropfte. Er schaufelte das Zeug in einen Behälter, verschloss ihn und ließ ihn fallen, um ihn mit dem Fuß zu der wartenden Schattenhand zu kicken, die sich durch Stroh und Sägemehl schlängelte. 

 

„Augen!“, rief Shikamaru, als er sich auf ein Knie sinken ließ und die Zähne zusammenbiss, während er sowohl die Schatten handhabte, die die Chimäre festhielten, als auch die Schatten, die wie ein Operationsteam um Chōji herum arbeiteten und ihm in koordinierten Bewegungen Gerätschaften reichten. 

 

Es war auch eine ziemliche Operation, die sie hier durchführten. Und sie machten das bereits den Großteil des Tages. Das hier war das fünfzehnte Vieh, von dem sie Drüsenextrakte und Ausscheidungen sammelten. 

 

Hätten es Ino übernehmen lassen sollen, das Ding bewegungsunfähig zu machen…

 

Nach dieser Aktion hier würde er auf jeden Fall eine von ihren Nahrungspillen brauchen. Er konnte fühlen, wie der Chakraverbrauch an ihm zerrte, seine Reflexe verlangsamte und seine Glieder schwächte. Und all das wurde auch noch von dem schwindelerregenden Anfall einer Doppelsicht begleitet, die seine Sinne zu verwirren drohte, ihn Schatten und Formen sehen ließ, obwohl da gar nichts war. Doch er hätte schwören können, dass da eine ständige Präsenz an seiner Peripherie schwebte, näher kroch und wuchs. Vielleicht war es Bewusstlosigkeit. 

 

Shit. Das wird jetzt der letzte sein…mir geht der Saft aus…

 

Er blinzelte heftig und verfestigte noch einmal seinen Griff, als Chōji Abstriche von den präorbitalen Drüsen der Chimäre nahm und dabei versuchte, dem Biest nicht in die gelben rollenden Augen zu stechen. Rasch führte Shikamaru eine Zählung der Bereiche durch, die sie bereits abgearbeitet hatten; Tarsaldrüsen, Interdigitaldrüsen und Stirndrüsen. Eine abgeschlossene Sache. Sein alter Herr hatte ihn gut unterrichtet. 

 

Wir sind hier fertig.

 

„Alles klar, lass uns das zu Ende bringen!“, rief Shikamaru und ruckte mit dem Kopf in Richtung des Ausgangs. 

 

Chōji sammelte die Proben zusammen, schob sie in eine sterile medizinische Tasche und trabte zum Tor, um es aufzureißen. Er wandte sich um, hielt es auf und wartete auf Shikamaru. 

 

Eingeschlossen in einen Starrwettbewerb mit der Chimäre, bereitete sich Shikamaru auf sein ‚schreiend-das-Weite-suchen‘-Manöver vor, das ihm schon immer so gute Dienste geleistet hatte. Abgesehen von dem schreienden Part. Er glaubte nicht, dass er dafür genug Luft hatte. Atemloses Keuchen brach aus ihm heraus und die Schatten zitterten und begannen sich zu lockern. 

 

Eins…zwei…

 

Er schaffte es nicht zur drei.

 

Die Schatten schnappten zurück und das Biest griff an. Wie ein aufgeschreckter Steinbock sprang Shikamaru auf und seine Muskeln bewegten sich in einem brennenden Zusammenspiel, als er zickzackartig durch das Stroh raste und die Attacke des Viehs so zu einer verwirrten, Kopf herumwerfenden Schlangenlinie machte, während das herumsensende Geweih Heu zerhackte, das von Shikamarus Hacken aufgewirbelt wurde. 

 

„Shikamaru!“

 

Der Schattenninja spürte den Wind eines vorbei ziehenden Hiebs, dann das plötzliche Verfangen und Zerren von Hörnern, die sein langärmliges schiefergraues Oberteil zerfetzten. Fluchend stürzte er sich in eine Vorwärtsrolle, hörte das Reißen von Stoff, gefolgt von einem heißen Stechen auf seine Haut – wie bei einem Teppichbrand. 

 

Und da verabschiedet sich mein Shirt. 

 

Ino würde ihn meucheln. Naja, zumindest, wenn diese riesige maulschäumende Bestie nicht vorher seinen Kopf zertrampelte. Er ließ sich weiter in die Rolle fallen und schlitterte gerade noch aus dem Gehege, bevor Chōji das Tor zu schwingen ließ. Ungebremst krachte die Bestie mit zitternden Stacheln auf der Wirbelsäule in die Umzäunung. 

 

Wie eine Krabbe strampelte sich Shikamaru nach Luft schnappend rückwärts.

 

Chōji ging neben ihm in die Hocke und berührte sein nacktes Schulterblatt, während er seinen Rücken untersuchte. Obwohl er keine Verletzung vorfand, fragte er dennoch: „Bist du okay?“

 

Wortlos nickte Shikamaru und beäugte die zerfetzten Streifen seines gerademal zweimalig getragenen Shirts, die von dem Geweih der Chimäre baumelten wie ein gehäutetes Tier. Arthritische Augen rollten in dem riesigen Schädel und das Hirschvieh stampfte mit den Hufen, bevor es wie ein Pferd den Zaun entlang galoppierte und seine zerschlissene Beute allen anderen Monstern präsentierte, die in ihren Käfigen auf und ab tigerten. 

 

Mann, diese Dinger haben vielleicht eine kranke Ausdauer…

 

Er war kurz davor, zusammenzuklappen. 

 

Als Chōji ihm eine große rote Chakrapille in seine zitternde Hand drückte, zuckte er zusammen. Langsam ließ das Adrenalin nach ließ ihn unkontrolliert zittern. „Danke“, krächzte er. 

 

Chōji ließ sich neben ihm fallen und öffnete eine Packung Kartoffelchips. Schweigend saßen sie einfach nur da und füllten ihre Energiereserven wieder auf. Als sich Shikamarus Atmung beruhigte und sein Puls zu einem sanften Pochen wurde, ließ er sich auf einen Ellbogen nach hinten sinken. Sofort begann sein Hirn mit einer Bestandsaufnahme dessen, was sie alles gesammelt hatten und so bemerkte er gar nicht, dass sein Zittern bereits aufgehört hatte, bevor auch nur ein einziges Mal in die Chakrapille gebissen hatte. Und er hatte kaum seinen zweiten kleinen Bissen fertig gekaut, bevor Kraft in einem stecknadelähnlichen Rausch zurück kam, warm in seinen Tenketsu kribbelte und eine Gänsehaut auslöste. Er erschauerte leicht und stierte stirnrunzelnd auf die Nahrungspille; dachte sich aber nur, dass Ino diese Dinger wohl verbessert haben musste. Doch beim Gedanken an Ino halbierte sich Shikamarus Appetit und der Rest der Nahrungspille wanderte weich wie ein grobkörniger Felsbrocken seinen Hals hinunter. Er schluckte hörbar. 

 

„Was ist los?“, fragte Chōji ohne ihn anzusehen. 

 

Shikamaru setzte sich auf, grunzte und griff mit einer Hand über die Schulter, um mit langen Fingern über das zerfetzte Gewebe zu streichen, das wie ein Halsband um seinen Nacken hing. „Shit.“

 

Weise nickend hielt Chōji seinen Blick auf die unruhigen Chimären gerichtet. „Ino wird dich umbringen.“

 

„Ich weiß.“

 

„Langsam.“

 

„Ich weiß.“

 

„Also ich meine so richtig qualvoll langsam. Ich werde Popcorn brauchen.“

 

Shikamaru rammte dem grinsenden Akimichi seinen Ellbogen in die Seite und stand auf, während er sich den Staub abklopfte. Vergebliche Mühe, da der Rücken seines Oberteils abgerissen war und die Vorderseite wie eine seltsame Kutte nach vorn hing. Murrend befingerte er das weiche Gewebe. Er hatte gar nicht realisiert, geschweige denn zu schätzen gewusst, wie bequem es sich auf der Haut anfühlte. Vielleicht hätte er irgendwann sogar daran gehangen, wenn nicht die Hälfte davon bereits jetzt an dem geiferenden Biest hängen würde. Etwas verzweifelt stierte der Schattenninja durch den Zaun. 

 

„Ihr hättet so glücklich miteinander werden können“, seufzte Chōji wehmütig. 

 

Shikamaru starrte zu ihm hinunter. „Das hätte auch die Haut von meinem Rücken sein können.“

 

„Nah, das hebst du dir für Ino auf.“ Chōji bewegte seine Hand wie eine Katzenpfote, verschonte Shikamaru aber vor der Imitation eines Fauchens. „Schätze mal, wir werden sehen, ob Kiba recht damit hat, dass sie Krallen hat.“

 

Ein leises Lachen und Shikamaru griff nach dem medizinischen Rucksack. Er überprüfte und sicherte den Inhalt und schob sich die Riemen über die Schultern. Das raue Segeltuch kratzte an seinem Rücken, aber er dachte sich, dass es immer noch besser war, als oben ohne rumzulaufen. Während er Chōji in dem kleinen Anbau seine Chips mampfen ließ, marschierte der Schattenninja routiniert die Umzäunung des Areals ab und überprüfte noch einmal alle Tore, bis ihn ein trällerndes Jaulen innehalten ließ. 

 

Zur Hölle?

 

Beim nächsten Gehege blieb er stehen und beobachtete eine seltsame, hundeähnliche Kreatur, die in ihrem Käfig Kreise zog. Sie hatte die gedrungene Statur einer Hyäne, gepaart mit der schimmernden dunklen Mähne und den schwarzen Streifen eines Zebras. Doch es waren die riesigen Vorderläufe, die Shikamarus Blick auf sich zogen. Kraftvolle Gliedmaßen, die den Armen eines Faultiers ähnelten; die gigantischen gebogenen Klauen krümmten sich wie Fleischerhaken und zwangen das Tier, sich beinahe affengleich auf den Knöcheln fortzubewegen. Ein lebendig gewordener Horror, den die Natur so niemals beabsichtigt hatte. 

 

Gleichermaßen fasziniert und angewidert trat Shikamaru näher. 

 

Die Kreatur beendete ihr Auf- und Abgehen, schnupperte den Zaun entlang, hakte diese enormen Klauen in das Stahlnetz und versuchte, daran hinauf zu klettern, wobei die kurzen Hinterläufe überfordert strampelten, da sie nicht in der Lage waren, den deformierten Körper zu stützen. Wild durcheinander geworfene Gene brüllten die unterschiedlichen Kommandos von drei verschiedenen Spezies. 

 

Verdammt…was für ein kranker Verstand hat diese Dinger erschaffen?

 

Und warum hatte derselbe kranke Verstand – oder vielleicht waren es auch mehrere – diese Dinger nach Konoha geschmuggelt? Zu welchem Zweck? Es war nicht so, als hätten sie jemals die Chance dazu bekommen, ernsthaften Schaden anzurichten. Jeder neue Kampfbestand und auch die Nahrungspillen wurden stets von den Jōnin überprüft, was bedeutete, dass es sich hierbei nicht um einen Versuch ihres unbekannten Feindes handeln konnte, nichtsahnende Genin während der Chūnin Prüfungen auszuradieren. Außerdem waren die Chimären in ihren Kisten schwer gesichert gewesen – und das wäre auch so geblieben, wenn die Idioten, die die Pillen durcheinander gebracht hatten, nicht angenommen hätten, dass es sich hierbei um die üblichen Standardbestien handelte. 

 

Außer, sie waren mit in die Sache verwickelt…

 

Nein, das waren sie nicht. Ibiki hatte die Verantwortlichen hinsichtlich der Untersuchung der Bestien und der Verteilung der Nahrungspillen verhört und wie sich herausgestellt hatte, handelte es sich wirklich um einen Fehler, der Faulheit und Bequemlichkeit geschuldet war. Und es hatte sich außerdem als unverhoffter Segen erwiesen. 

 

Wenn diese Pillen nicht vertauscht worden wären, dann hätten wir niemals gewusst, welchen Schaden sie anrichten können. 

 

Die Vision eines verrückt gewordenen Akamaru und eines angepissten Inuzuka Kiba kam ihm in den Sinn. Stirnrunzelnd beugte sich Shikamaru näher zu dem Zaun und beobachtete den Kampf der Chimäre. Mit dieser Art verzerrter Zurschaustellung von Macht und wissenschaftlichem Genie hatte Shikamaru das Bauchgefühl, dass es hier um Ego ging. Um zu zeigen, wer die größeren und besseren Spielzeuge besaß. Selbst die Liefermethode troff geradezu vor Arroganz; gekaperte Ware direkt unter der Nase gleich zweier Dörfer, was Argwohn und Misstrauen an beiden Enden auslöste. Clever; geradezu auf eine höhnische Weise. Man könnte sogar meinen, dass diese Chimären als Parodie eines Geschenks geschickt worden waren. Eingewickelt, griffbereit und voller Überraschungen.

 

Hn. Aber du hast keine Karte dagelassen, nicht wahr?

 

Nicht einmal einen Fingerabdruck. Sicher, der schiere Schockfaktor dieser Dinger war mehr als genug, um die hohen Tiere nervös zu machen, aber warum so ein Statement setzen, ohne die Lorbeeren dafür einzuheimsen? Es machte keinen Sinn. Und das fehlende Teil dieses Puzzles bedrohte Shikamarus Theorie über das Ego eines bestimmten Jemand, das die treibende Kraft hinter allem war. 

 

Kusagakure muss mehr über diese Sache wissen, als sie zugeben.

 

Vermutlich würde er es früh genug herausfinden. 

 

Innerhalb des Zaunes gab die Chimäre ihren Kletterversuch auf. Als sie sein Starren bemerkt hatte, wandte sie sich ihm zu und die massiven Kiefer verzerrten sich zu einem fratzenhaften hässlichen Feixen. Rasiermesserscharfe Fänge klapperten aufgeregt, bevor das Tier in ein entstelltes gackerndes Tierlachen ausbrach, das halb nach dem Kichern einer Hyäne und halb nach einem Knurren klang. 

 

Rasch überprüfte Shikamaru das Schloss am Tor. 

 

Sicher. Naja, zumindest so sicher, wie es so kurzfristig und mit begrenzten Möglichkeiten ging. Diese Gehege waren nicht errichtet worden, um diese Art chakraverstärkter Exemplare unterzubringen, doch bisher hielten sie sich ziemlich gut. 

 

Jo, bis diese Viecher WIRKLICH anfangen, auszubrechen.

 

Shikamaru ging stark davon aus, dass der einzige Grund, aus dem die Chimären noch nicht heftiger versucht hatten, in die Freiheit zu gelangen, schlicht und einfach der war, dass sie an Käfige gewöhnt waren; obwohl einige von ihnen - besonders die Dinovögel - die Freiheit zu vermissen schienen, die sie im Wald des Todes gekostet hatten. 

 

Wie gut, dass sie nicht lange genug hier sein werden, um irgendwelchen Ärger zu machen.

 

Die Dinovögel hatten bereits begonnen, nach Fluchtwegen zu suchen, indem sie unaufhörlich nach Schwachstellen im Zaun oder nach Rissen in dem Metallgewebe suchten. Clevere Bastarde. Und verdammt nochmal, wenn das nicht gruselig war. Das Funkeln von Intelligenz in diesen kalten Perlaugen zu sehen, beunruhigte Shikamaru viel mehr als jedes zusammengeschmolzene Durcheinander von Schuppen, Federn, Reißzähnen und Krallen. 

 

Ugh.

 

Langsam wich er vor dem gackernden Hyänending zurück und machte sich daran, seinen Rundgang zu beenden, wobei er die Gehege der Dinovögel doppelt abriegelte; nur um sicher zu gehen. 

 

„Alles gesichert“, rief er, als er seinen Kreis beendete und die letzten paar Meter joggte, als müsste er tatsächlich irgendwo sein. Das musste er nicht. Ganz anders als Chōji. 

 

„Ah, Mist.“

 

Er hatte total vergessen, dass er sich Chōji für diese kleine Nebenmission ja nur ausgeliehen hatte. Gequält von dem Gedanken, dass er seinen Freund in Schwierigkeiten brachte, bewegte sich Shikamaru mit völlig untypischer Dringlichkeit, um ihren restlichen Kram zusammenzupacken, indem er hektisch hin und her eilte. 

 

„Die Uhr tickt, Kumpel“, rief Shikamaru, während er die Proben in einen weiteren Segeltuchrucksack stopfte, den er auf seinem Knie balancierte. „Wann triffst du dich mit Tenten?“

 

Chōji bewegte sich nicht. „Um vier.“

 

Eher halb fünf, wie es im Moment aussah. Vielleicht sogar fünf, wenn Chōji nicht bald anfing, seinen Hintern hoch zu bekommen. Shikamaru gab es auf, seinen Schenkel als Tisch zu nutzen und ging stattdessen in die Hocke, um den Rucksack zu schließen. „Du wirst zu spät kommen“, wiederholte er und warf einen vielsagenden Blick auf die Tür. „Wenn du rennst, dann schaffst du es vielleicht noch, vor Tenten da zu sein. Ich bring das Zeug zu den Laboren.“

 

Keine Antwort. Sofort hörte er auf, an der Tasche herum zu fummeln, da er Chōjis Augen auf sich spüren konnte und er begegnete dem verdutzten Blick des Akimichi mit einer erhobenen Braue. „Hast du mir zugehört?“, drängte er. „Du wirst zu sp-“

 

„Bist du okay?“, fragte Chōji. 

 

Perplex legte Shikamaru den Kopf schief. „Huh?“

 

Chōji musterte ihn für ein paar stumme Sekunden. „Du warst total am Ende. Normalerweise brauchst du nach einer Chakrapille mindestens eine halbe Stunde, bevor du wieder loslegen kannst. Ich bin überrascht, dass du überhaupt auf den Beinen bist und dich bewegst.“

 

Völlig überrumpelt von der Richtigkeit dieser Aussage, wurde Shikamaru sofort still. Doch noch im selben Herzschlag erholte er sich wieder und setzte ein schiefes Schmunzeln auf, um sich vom Stirnrunzeln abzuhalten. „Jo, naja, zumindest ist einer von uns auf den Beinen und bewegt sich, was? Lass uns gehen.“

 

Er erhob sich aus seiner Hocke und riss sein Bewusstsein heraus aus seinem Hirn, um es auf seinen Körper zu richten und sich selbst zu untersuchen. Kein Schwindel, keine Müdigkeit, keine Zerrungen oder Schmerzen. Nichts, das darauf schließen ließ, dass er gerade vier Stunden damit verbracht hatte, Energie und Massen an Chakra zu verbrauchen. 

 

Das ist verrückt…vor gerade mal zehn Minuten war ich noch kurz davor, zusammenzuklappen. Oder nicht?

 

Oder nicht? Er erinnerte sich daran, dass er sich erschöpft gefühlt hatte. Erinnerte sich daran, dass er die Pille gegessen hatte…hatte er sich wieder energiegeladen gefühlt bevor oder nachdem er sie aufgegessen hatte? Er konnte sich nicht erinnern. Dachte aber auch nicht, dass es wirklich eine Rolle spielte. Tat es das? 

 

Tut es das?

 

Leise rief Chōji seinen Namen. 

 

Ohne irgendeine Erklärung zu liefern, tauschte Shikamaru Verwirrung gegen Vermeidung aus. Er warf Chōji ein weiteres schwaches Lächeln zu. „Entweder hat Ino diese Pillen verbessert oder ich muss hier schneller raus wollen, als ich dachte.“

 

„Shikamaru…“

 

„Im Ernst, du solltest derjenige sein, der rennt“, fuhr Shikamaru über seine Schulter hinweg fort, während er voraus lief. „Bin mir nicht sicher, ob Tenten Ino-Krallen hat oder nicht, aber das wirst du sicher bald rausfinden, wenn du dich nicht bewegst.“

 

Das schien zu klappen. 

 

Chōji sprang auf und ließ dabei seine leere Chipspackung durch die Luft segeln. 

 

Sie verließen das Gelände und bestialisches Brüllen und Schreien verblassten dabei wie ein fernes Donnergrollen. Energisch hielt Shikamaru die Augen auf den Weg gerichtet, um sich davon abzuhalten, Blicke zurück auf diese Freakshow zu werfen, die sie hinter sich ließen. Doch er konnte nicht anders, als sich zu fühlen, als hätte er gerade das Schicksal der Chimären besiegelt. Denn der nächste Schritt nach dem Sammeln der Proben war die Ausrottung. 

 

Direktes Abschlachten.

 

Mitleid zerrte an ihm; eine kleine kindliche Hand. Irritiert schüttelte er sie ab. Er war kein Kind mehr. Er wusste, wie gefährlich Mitleid sein konnte. Diese Chimären zu bemitleiden machte es nicht weniger wahrscheinlich, dass sie ihm die Kehle herausreißen, oder seinen Schädel im Matsch zertrampeln wollten. 

 

Aber trotzdem…

 

Nichts aber, Idiot. Willst du noch eine weitere Runde starten und sehen, wie weit dich dein Mitleid bringt?

 

Stirnrunzelnd verlängerte Shikamaru seine Schritte, wandte sein Gesicht dem Schein der späten Nachmittagssonne zu und ließ die Wärme die Anspannung von seiner Stirn schmelzen. Er hörte, wie Chōji neben ihm Schritt hielt und raschelnd nach einer weiteren Packung wühlte. 

 

Schmunzelnd schüttelte Shikamaru den Kopf. „Immer noch hier? Entweder mutig oder dumm.“

 

„Hungrig“, korrigierte Chōji, während er an einem Proteinriegel nagte. „Willst du einen?“

 

Aus dem Augenwinkel spähte Shikamaru zu ihm und hielt es für das Beste, seinem Kumpel etwas mehr Anreiz zu geben, sich schneller zu bewegen. „Du wirst es nicht rechtzeitig zurück zum Abendessen schaffen, weißt du.“

 

Angespornt blähten sich Chōjis Nasenflügel und seine Hacken wirbelten mit einer Geschwindigkeit und Stärke Dreck auf, die ihn halb den Weg hinunter katapultierte. Shikamaru blieb stehen und beobachtete einfach nur das Spektakel. Ein rückwärtiges Winken und drei gigantische Schritte später war Chōji hinter der Baumgrenze und außer Sicht verschwunden. 

 

Shikamaru starrte ihm nach und sein Lächeln verschwand. 

 

Er wartete ein paar Sekunden, bevor er mit den Schultern gegen das Gewicht des Segeltuchrucksacks anrollte und so eher nach wunden Muskeln statt wunder Haut suchte. 

 

Nichts…

 

Normalerweise war er nach einem wiederholten Anwenden des Schattenbesitzes sowohl in Schultern und Armen wund, sein Rücken war steif und seine Schenkel schwach – besonders, wenn er Gegner so durch die Gegend zerrte, wie er diese Chimären herum gezerrt hatte. Die unregelmäßige Anstrengung des Jutsus von Halten und Lösen, Manipulieren und bewegungsunfähig Machen kreierte alle Arten von Muskelverspannungen. 

 

Ino muss diese Pillen verbessert haben…

 

Er schwang den anderen Rucksack, den er bei sich trug, zwischen den Händen hin und her, griff nach dem Riemen und ließ ihn von seinen Fingern baumeln. Nicht einmal ein Hauch von Beschwerden. Trotz all dieser Handzeichen. 

 

Es gibt keine andere Erklärung…außer, ich hole an der Chakrafront wirklich zu Chōji und Naruto auf. 

 

Über die Wahrscheinlichkeit, dass das jemals passierte, konnte er nur schnauben. Er war Hirn, keine Muskeln. Er hatte überhaupt nicht die physikalischen Kapazitäten, Chakra so wie Naruto speichern zu können oder die angeborene Fähigkeit, es so wie Chōji zu verstoffwechseln. 

 

Vielleicht habe ich einfach einen guten Tag…

 

Diesem Gedanken folgte ein lautes, unerträgliches Squawken. 

 

Oder auch nicht.

 

Seufzend legte Shikamaru den Kopf schief, um sich nicht umdrehen zu müssen und schielte aus dem Augenwinkel hinauf zu den Baumkronen. „Fliegst du über den Winter nicht woanders hin?“

 

Von irgendwo über ihm stieß der Wanderfalke ein leises Kee aus. 

 

Shikamaru rollte mit den Augen, doch sein Schmunzeln war weich. „Dämlicher Vogel.“

 

Die ansässige Nara-Pest flatterte erfreut und stürzte sich in einen Hochgeschwindigkeitstauchflug, um mit den Krallen in ritueller Misshandlung durch Shikamarus stacheligen Pferdeschwanz zu fahren. Und Shikamaru versuchte nicht einmal, ihn zu verscheuchen. Er wusste, dass er daneben schlagen würde. Er war zwar schnell, aber der Vogel war schneller. Schmunzelnd beobachtete er den Wanderfalken dabei, wie er den Pfad vor ihm entlang segelte und versuchte, ihr lange bestehendes Spiel aus ‚Wegrennen und bombardiert werden‘ einzuläuten. 

 

„Heute nicht“, rief Shikamaru ihm hinterher, während er sich mit den Fingern durch sein misshandeltes Haar strich. 

 

Er musste immer noch topographische Karten, Laborergebnisse und Geheimdienstberichte durchgehen. 

 

Alles innerhalb der nächsten drei Stunden…

 

Zumindest, wenn er es rechtzeitig zum Abendessen schaffen wollte – was bedeutete, dass er vielleicht doch anfangen musste zu rennen. 

 

Was für ein gottverdammtes Drama…

 

Auf der helleren und taktischeren Seite des Ganzen würde er dann aber auch eine legitime Entschuldigung haben, nicht zuhause zu essen und müsste sich keine lahme Ausrede einfallen lassen, die jeden anderen getäuscht hätte – nur nicht seinen Vater.

 

Ich kann ihm nicht ständig aus dem Weg gehen.

 

Denn nicht zuletzt das würde schneller rote Flaggen heben als Nara Brauen. Wie gut, dass sein Vater während der letzten Woche von morgens bis abends in den Nara Laboren beschäftigt gewesen war. Wenn Shikaku zur Tür herein kam, war Shikamaru bereits zum Fenster hinaus; weggezaubert von Pflicht und dem Herbeirufen eines Schweins.

 

Purer Zufall, dass sich ihre Wege nicht gekreuzt hatten. 

 

Jo, weil ich auch nicht an Glück glaube.

 

Shikamaru stand noch für eine Weile länger einfach nur da. Er wollte sich nicht aus der fleckigen Pfütze Sonnenlicht hinausbewegen. Um ihn herum zitterten Bäume und Büsche und die Brise des Spätherbstes rollte rote und gelbe Blätter über seinen Weg. Schatten tanzten zu jedem Rascheln und Wispern; ein sich bewegender Teppich, der sich zart wie schwarze Spitze zu seinen Füßen ausstreckte. Es brachte ihm das Jutsu in den Sinn, das sein Vater nutzte, um mehrere Gegner gleichzeitig einzufangen und zu sich heran zu ziehen.  

 

Kuro Higanbana…

 

Die Technik der schwarzen Spinnenlilie. Das hätte er heute auf jeden Fall gut gebrauchen können. Er hatte bereits versucht, diese Technik auf eigene Faust zu perfektionieren, doch am Ende verbrauchte er immer viel zu viel Chakra. Entweder vermasselte er die Zeichen oder er hatte immer noch nicht genug Ausdauer, um die Chakradichte zu ändern und die Schatten schnell genug zu beeinflussen. 

 

Shikaku hatte ihm dabei zugesehen, wie er wieder und wieder versagte. Und er hatte nichts gesagt; nichts angeboten. 

 

Wer nicht fragt, bekommt auch keine Hilfe. 

 

Shikamaru schnaubte über diese ‚Vater—Kind‘ Taktik. Vollkommen ohne irgendeinen Aufwand von Shikakus Seite. Und sah das seinem Vater nicht total ähnlich? Einen Zug zu machen, ohne überhaupt einen einzigen Finger zu rühren. Und jetzt steckten sie in einer Pattsituation fest, die nur Shikamaru durchbrechen konnte. Denn zu dumm, dass Shikaku die unendliche Geduld hatte, es einfach abzuwarten. Seinem Sohn immerzu all diese Schritte voraus. Vielleicht war das der Grund, warum…

 

Du mir niemals nachgejagt bist…du hast niemals…

 

Die Schatten zu seinen Füßen bebten; doch die Blätter waren regungslos. 

 

Da war kein Wind mehr. 

 

Stille und Ruhe waren um ihn herum, bis ein schrilles Kee den Zauber brach. 

 

Shikamaru zuckte zusammen und wurde von seinem geistigen Irrweg zurück gerissen. Er blinzelte hinauf in den goldorangenen Himmel und beobachtete, wie die Silhouette des Falken über ihm Kreise zog. Erst da wurden ihm die subtile Veränderung des Lichts und die länger werdenden Schatten bewusst. Wie lange hatte er hier gestanden? 

 

Lange genug.

 

Er schob beiseite, was auch immer ihn abgelenkt hatte – er konnte sich nicht einmal wirklich entsinnen, über was er gegrübelt hatte. 

 

Ah ja, Abendessen…

 

Und all der Papierkram, den er vorher noch erledigen musste. Seufzend nahm er seine Schritte wieder auf und folgte dem Vogel den Pfad entlang, während sein Hirn wie üblich voraus rannte und die wichtigsten Aufgaben priorisierte. 

 

Arbeit. Essen. Schlafen. Aufwachen. Mission.

 

Er musste keinen Wecker stellen; hatte über die ganze vergangene Woche keinen Wecker stellen müssen. 

 

Klasse. Da sind wir wieder, Hyūga…und ich dachte, ich wäre fertig mit dem Scheiß…

 

Doch offensichtlich war der Scheiß noch nicht fertig mit ihm. Darüber gab es keinerlei Zweifel. Er würde bereits lange vor der Dämmerung wach sein und wie ein Uhrwerk nach der Zeit eines anderen funktionieren.

 

Vier Uhr morgens.

 
 

~❃~
 

 

„Du musst mich nicht begleiten, weißt du.“

 

„Es liegt mir fern, deine Fähigkeiten, dich zu verteidigen, anzufechten, Tenten.“

 

„Aw. Und ich hatte schon gehofft, wir hätten jetzt die Gelegenheit, den Streit über die Überlegenheit deiner Techniken der leeren Hände gegenüber meinem ‚bewaffnet und gefährlich‘-Stil beizulegen.“

 

Aus dem Augenwinkel spähte Neji zu seiner alten Teamkameradin. „Ich stimme zu nicht zuzustimmen; wie immer.“

 

Die Arme über den Bō-Stab auf ihren Schultern gelegt, lachte Tenten. Sie warf Neji einen spielerischen Blick zu und wirbelte in ihrem nächsten Schritt herum; eine geschickte Doppeldrehung, die Neji dazu zwang, seinen Kiefer von den hervorstehenden Enden des Bō fort zu neigen, bevor er hoch springen musste, um nicht in die Kniekehlen getroffen zu werden, als sie tief in die Hocke ging und sich wieder erhob wie eine Tänzerin, nur um sich dann direkt wieder in das träge Schlendern fallen zu lassen. 

 

Eine kurze Stille, die erfüllt war von Belustigung. 

 

Tenten kicherte leise. „Ich habe es geliebt, das zu machen, wenn ich euch zwei Jungs an beiden Seiten hatte. Es war wie ein koordinierter Tanz. Gai-sensei dachte immer, wir hätten das geplant.“

 

Neji hielt sowohl Lächeln als auch Kommentar zurück und hob ein wenig steif eine Hand, um die Tasche zu justieren, die über seiner Schulter hing. Energisch unterdrückte er ein Zusammenzucken wegen des Schmerzes, der in seinem Rücken aufflammte und stattdessen schüttelte er den Kopf über Tentens Mätzchen. Er hatte diese Seite von ihr vollkommen vergessen, hatte es in der Vergangenheit für selbstverständlich gehalten. Er war immer so ernst gewesen, so zurückgezogen. 

 

So kalt…

 

Als sie noch jünger gewesen war, hatte sie seine Entferntheit nachgeahmt, da sie dachte, es wäre cool und erwachsen, statt kontrolliert und arrogant. Glücklicherweise hatten Lee und Gai-sensei sie trotz ihres überhaupt nicht ansteckenden Enthusiasmus geschafft, sie dazu zu bringen, dieses Schauspiel aufzugeben. Gut. Denn indem sie Nejis Vorgehensweise abgelegt hatte, hatte sie so viel mehr gewonnen. Sie hatte Freundschaften zu Sakura, Ino und Hinata aufgebaut und ein essentielles Netzwerk der Unterstützung junger Frauen gewonnen, die sie auf Weisen verstanden, wie es Neji und Lee niemals möglich sein würde. Und außerdem war sie auch zu einer sehr temperamentvollen Kämpferin geworden. 

 

Sie hat es weit gebracht. Wir alle.

 

Nur dass die Pfade seiner Teamkameraden sie näher zu den anderen Chūnin gebracht hatten, während Nejis langer und einsamer Weg drohte, ihn weit über diese Kreise der Freundschaft hinaus zu tragen. 

 

Diese Kreise des Fühlens…

 

„Es war nicht dasselbe ohne dich, Neji.“

 

Solch ein sanftes, weiches Geständnis und dennoch verhärtete sich Nejis Herz. Er hielt den Blick unbeirrt geradeaus gerichtet. „Natürlich nicht. Für deine koordinierten Tanzbewegungen braucht es zwei gelernte Opfer.“

 

Tenten lachte nicht, doch sie belohnte seine rare Zurschaustellung von Humor mit einem Lächeln. „Ich mein’s ernst. Nachdem du es zum Jōnin gebracht hast-“

 

„Da“, unterbrach Neji sie und ruckte mit dem Kinn in Richtung des Gebäudekomplexes, der jenseits der Bäume in Sicht kam. „Wir kommen gut voran.“

 

Daie Rüstkammer der Akimichis war ein gedrungenes und solide aussehendes Lager mit einem Betondach flach wie ein platt gewalzter Helm und Wänden, die von Regen und Rost rot verwaschen waren. Im ersterbenden Glühen des Sonnenuntergangs kam einem das Bild von Blut auf Stahl in den Sinn. 

 

„Perfekt“, flüsterte Tenten und klang dabei ehrfürchtig. „Ich wollte diesen Ort schon immer mal sehen.“

 

Neji sagte nichts, sondern schritt einfach voran. 

 

Zügig näherten sie sich den gigantischen Eisentoren. Dunkle Korrosionsstreifen rannen blutgleich das angelaufene Metall hinab. Neji tauschte einen raschen Blick mit Tenten aus und nickte. Gemeinsam bewegten sie sich, um die schweren Platten zurück zu ziehen. Sture Angeln ächzten und orangene Flocken oxidierten Metalls segelten nach unten. Neji biss die Zähne zusammen, spürte den Schmerz in seinen Armen und Schenkeln wie ein in seinem Körper begrabenes Fieber brennen. Gott, sein ANBU Training hatte dem Spruch ‚Kein Fleiß, kein Preis‘ eine völlig neue Bedeutung verliehen – und für jemanden, der Gai-sensei als Mentor gehabt hatte, sagte das eine ganze Menge. 

 

Energisch grub Neji die Fersen in den Boden und zog fester. Noch einmal gaben die Türen ein unmenschliches Stöhnen von sich. 

 

Irgendwo über ihnen gurrten ein paar Tauben aus einem der oberen Fenster. 

 

Stirnrunzelnd hob Tenten den Blick. „Tauben, die in einem Waffenlager nisten? Entweder wurde hier schon länger nichts mehr gemacht, oder wir sind Jahre zu früh.“

 

Da er niemand war, der an Zeitsprungtheorien glaubte, seufzte Neji einfach nur und folgte ihrem Blick. Es war nicht gerade eine vernünftige Beurteilung, von der Anwesenheit von Vögeln, die zu frech waren, um verschreckt zu werden oder einfach zu dumm, um es besser zu wissen, auf die Aktivitäten im Inneren des Gebäudes zu schließen. Stattdessen lauschte Neji, auch wenn er sich nicht sicher war, was er erwartet hatte zu hören; das Donnern eines Schmiedehammers? Das Brüllen eines Schmelzofens oder das Klirren von Metall?

 

„Vielleicht sollten wir warten“, riet Tenten immer noch an der Tür hängend. 

 

Neji spähte himmelwärts und musterte die orangenen Bäuche der Wolken, die dunkel und rußig brannten. Erneut wandte er sich den Türen zu, packte sie fester und stemmte die Füße gegen den Boden. „Sie sind nicht abgeschlossen. Lass uns das einfach als Einladung betrachten“, drängte er und verdoppelte seine Anstrengung. 

 

Amüsiert schüttelte Tenten den Kopf über seine Beharrlichkeit und schnalzte in spöttischer Bewunderung mit der Zunge. „Einbrechen und Eindringen? Passt gar nicht zu dir.“

 

Da bin ich anderer Ansicht…

 

Nejis Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln, als er daran dachte, wie er in der Nacht von Shikamarus Geburtstag durch zwei Scheiben verstärkten Glases gekracht war – und durch eine sehr teure Sorte handbemalten Adlerholzes. Ah, ja. Das war ein Einbrechen und Eindringen gewesen, das diese Bezeichnung auch verdiente. Gestartet in einem Zustand unwiderlegbarer Dummheit und ausgeführt unter dem Einfluss eines hirnbetäubenden Impulses – und zeitweiliger Taktik – was Shikamaru letztendlich als Nejis ‚gewaltiger Satz‘-Manöver bezeichnet hatte.

 

‚Nachzusehen, bevor man den Satz macht, nimmt dem Ganzen den Spaß. Hab ich nicht recht?‘

 

Neji schloss krampfhaft die Augen und zerschmetterte den Klang von Shikamarus Stimme ebenso wie alle Gedanken und Gefühle, die er immer noch nicht konfrontiert hatte, seit er den Schattenninja das letzte Mal gesehen hatte. 

 

Nicht.

 

Seine Brust zog sich zusammen; eine alte vertraute Pein hinter seinen Rippen. Knurrend fokussierte er sich wieder auf den Schmerz, der durch den Rest seines Körpers strahlte – physisch, greifbar, irgendwie kontrollierbarer – und kanalisierte all seine Frustration in seine Finger, als er sie noch heftiger um die Tür krallte. 

 

Mit einem finalen Rucken öffneten sich die Türen zu einem gähnenden Maul. 

 

Tenten stolperte einen Schritt zurück und klopfte sich den Staub von den Händen. „Wir hätten Chōji dafür brauchen können. Denkst du, er ist schon da drin?“

 

Abgelenkt summend umklammerte Neji einen pochenden Arm und sein Blick schnitt zu der Umzäunung am anderen Ende des Geländes, wo das Satteldach eines weiteren Gebäudes über den Baumkronen aufragte. Vermutlich wurden dort die Nahrungspillen der Akimichi hergestellt und aufbewahrt. Und zusammen mit diesem Gedanken kam die Erinnerung an einen bekannten weißen Ninken, der rostrot und wild geworden war. 

 

Hoffentlich haben die Nara die Eigenschaften dieser fehlerhaften Pillen schon analysiert…

 

Während sich Akamaru bereits von den Auswirkungen dieser Pillen erholt hatte, wusste Neji, dass das bei Kiba nicht der Fall war. Der Zorn des Hundeninjas brannte wie ein Fieber hinter seinen Tieraugen; ein Zorn, den nur ein Nahkampf heilen konnte. 

 

Umso mehr Grund sicherzugehen, dass wir Panzerungen haben, sollte es nötig sein. 

 

Daher auch die Rüstkammer der Akimichi. 

 

Neji wandte sich zu Tenten um, nur um festzustellen, dass sie bereits in dem Gebäude verschwunden war. Rasch folgte er ihr und zog eine der Türen hinter sich zu, ließ die andere jedoch offen stehen, sodass ein Streifen sterbenden Lichtes über den Betonboden fallen konnte. Versuchung rief nach ihm und lud ihn geradezu dazu ein, sich einfach in dieser Pfütze aus Licht zu setzen und den Schmerz fort schmelzen zu lassen. 

 

Lächerlich…

 

In ein orangenes Glühen getaucht trat Neji mit scharfer Silhouette tiefer hinein in die Dunkelheit. Das Knarzen und Tropfen des alten Gebäudes echote hohl und der Geruch von Waffenöl, Stahl und modrigem Leder hing schwer in der Luft wie die Schatten. Laken aus Finsternis, die die entferntesten Winkel der Rüstkammer bedeckten wie schwarze Leinwände über unvollendete Kunstwerke. 

 

Ein überraschtes Keuchen. 

 

Neji wirbelte herum. „Tenten?“

 

Seine Stimme dröhnte sonor und leise als tiefes Grollen durch den Bauch des Gebäudes. Er verfluchte die Akustik und bewegte sich von den Türen fort, während sich seine Augen rasch an die Lichtverhältnisse anpassten. Ansammlungen tief hängender Glühbirnen konzentrierten ihr flackerndes Licht auf einige Werkbänke und Rüstungsständer, die großteils karge und unterteilte Bereiche einnahmen, die alle von Schiebepaneelen voneinander getrennt waren. Sie ermöglichten eine bequeme Neuordnung und eine rasche Unterteilung des Raumes – ähnlich wie bei den Fusama Paneelen in Wohnhäusern. 

 

Ein weiterer gestockter Atem und ein gehauchter Ruf. „Neji!“

 

Sofort schätzte Neji die Richtung ihrer Stimme ein und schloss die Distanz in einem einzigen löwengleichen Sprung, wobei er eine Handfläche auf einer Werkbank abstützte, um über zwei gefährliche Oberflächen hinwegzusetzen, ohne darauf zu landen. Er kam in einer Hocke auf, aus der er sich sofort wieder erhob, bevor er scharf um eine Ecke bog. 

 

Was er vorfand, ließ ihn abrupt innehalten. 

 

Ruckartig blieb er stehen, doch das Momentum ließ sein Haar zusammen mit dem vollen Gewicht seines Knappsackes über die Schulter schwingen. Er rammte sich in seine malträtierte Brust, presste ein erschrockenes Umpf aus ihm und fiel dann in seine Armbeuge, was den Hyūga nach vorn und unten zerrte. Für einen Moment hing er unbeholfen nach vorn gebeugt da und verzog das Gesicht. 

 

Nicht gerade sein anmutigster Auftritt. 

 

Doch Tenten lachte nicht. Was allerdings vermutlich besser gewesen wäre, als diese peinliche Stille. Nach und nach richtete sich Neji auf und spähte vorsichtig unter seinen Strähnen nach oben. Er spürte, wie ihn etwas von der Anspannung – und Erniedrigung – verließ. 

 

Tenten hatte ihn überhaupt nicht bemerkt. 

 

Vollkommen ahnungslos von seiner Anwesenheit stand sie an einer niedrigen Bank und ihre Finger strichen wie hypnotisiert über eine Reihe von Nahkampfwaffen, die auf der Arbeitsfläche ausgebreitet lagen. Mit unendlicher Vorsicht streichelte sie ein knüppelartiges Instrument, das wie ein Skorpionschwanz geformt war, bevor sie den Zeigefinger über das riesige tränenförmige Telson und den tödlichen Stachel gleiten ließ. 

 

„Sie haben aus dem Schwanz der Stachelkatze einen Streitkolben gemacht…“, wisperte sie leise wie ein Gebet. „Das ist…brillant.

 

Für einen perplexen Moment starrte Neji sie an und kam sich vor, als wäre er gerade mitten in etwas sehr Unangemessenes hinein geplatzt. 

 

Er räusperte sich. 

 

Aufgeschreckt sah Tenten mit geröteten Wangen und glitzernden Augen auf, als wäre sie ein betörtes Kind. „Kann ich eins davon haben?“

 

Nejis Augenbraue zuckte. Wortlos ruckte er sich den Knappsack wieder über die Schulter, doch bevor er vorschlagen konnte, nach Chōji zu suchen, hatte sich Tenten bereits zum nächsten verrückt aussehenden Gerät begeben, während sie in die Hände klatschte und auf der Stelle hüpfte wie ein Kind, das die Qual der Wahl hatte. 

 

Neji gestattete sich ein leichtes Schmunzeln. Er konnte ihr diese kleine Schwäche nicht übel nehmen. Dieses Durchsehen von allem, was als tödlich klassifiziert wurde, wurde von der Waffenspezialistin als Schaufensterbummel eingestuft, was vermutlich das Mädchenhafteste war, was sie sich selbst zugestand. Und selbst dann – ein Waffenladen?

 

Ein zischendes Fauchen zerschnitt die Stille. 

 

Sofort versteifte sich Neji, als er spürte, wie es gefährlich und fröstelnd über seine Nerven kroch. Über den Waffentisch hinweg begegnete er Tentens Blick. In Alarmbereitschaft warteten sie und stierten sich blicklos an, während sie die Ohren spitzten. 

 

Schon wieder erklang das Geräusch; hebend und fallend wie der Atem einer Schlange. 

 

Langsam wanderte Tentens Hand zu der Waffentasche an ihrer Hüfte. Neji hob eine Hand. Mit dem Blick auf ihn gerichtet hielt sie inne und wartete auf Anweisungen. Neji schloss die Augen und berührte mit zwei aneinandergelegten Fingern seine Lippen, um Stille zu mimen und gleichzeitig ein Zeichen zu formen. 

 

Byakugan!

 

Chakra flammte an seiner Schädelbasis auf, flutete seinen Hinterkopf und sammelte sich hinter seinen Augen, um die Venen und Arterien in seinen Schläfen hervor treten zu lassen. 

 

Seine Lider hoben sich flatternd und opalhafte Seen wiesen die leichteste Spur von Pupillen auf. 

 

Eingetaucht in die monochromen Schattierungen seines Dōjutsus dehnte Neji sein Bewusstsein bis zum unteren Stockwerk aus und lauschte, bis das nasse Zischen von einem trockenen Kratzen von Klauen auf Metall ertränkt wurde. 

 

Da.

 

Weiße Augen rollten in ihren Höhlen und lokalisierten einen riesigen eingeschränkten Bereich am Ende der Rüstkammer. Neji zoomte etwas näher und brachte das invertierte Bild eines Stahlgewebezauns in den Blick. Die rautenförmigen Löcher des Metallnetzes offenbarten den Körper einer echsenähnlichen Chimäre, die in ihrem provisorischen Käfig auf und ab tigerte. 

 

Eine lebendige? In der Waffenkammer?

 

Stirnrunzelnd deaktivierte Neji sein Dōjutsu. Tenten las seine Miene und griff nach ihrem Bō-Stab, nur um innezuhalten und sich anders zu entscheiden. Lächelnd nahm sie den Streitkolben mit dem Skorpionschwanz auf. 

 

Mit ausdrucksloser Miene starrte Neji sie an. „Nein!“, formte sein Mund wortlos. 

 

Unbeeindruckt nahm Tenten einen breiteren Stand ein und legte sich den Knüppel über die Schulter, während sie die freie Hand in die Hüfte stemmte und herausfordernd die Brauen hob. Sie machte keinerlei Anstalten, die Waffe zurück zu legen und sah mehr als bereit dazu aus, sie gegen ihn zu schwingen, sollte er ihr vorschlagen, sich davon zu trennen. 

 

Typisch.

 

Kopfschüttelnd gab Neji nach und schritt zurück in den Gang, der zwischen den einzelnen Arbeitsplätzen verlief. Er übernahm die Spitze und Tenten deckte ihn, während sie ihr neu gefundenes Spielzeug geräuschlos zwischen jeder Hand wechselte, um das Gewicht zu testen und das Momentum zu kalkulieren. 

 

Ein weiteres nasses Fauchen erklang. 

 

Neji hielt inne, hob eine Hand und krümmte seine Finger nach außen, um Tentens Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und ihren Weg zu ändern, sodass sich die beiden dem eingezäunten Bereich aus einem peripheren Winkel näherten, statt frontal vorzurücken. 

 

Götter, das war vielleicht ein abscheuliches Ding.

 

Neji schätzte die Größe des Viehs auf etwa zwei Meter ein. Der lange schlangenartige Hals schwang in einem kobragleichen Tanz hin und her und eine große gerüschte und mit Flecken übersäte Halskrause aus Haut flatterte wie ein Spitzenkragen um Kopf und Hals. Zweibeinig wie sie war, schien die Kreatur eine Kreuzung aus Schlange, Echse und Vogel zu sein. Ihr fehlten zwar die gefiederten Anhängsel und die Krokodilschnauze der Echsenvogel-Chimäre, die Shikamaru vor einer Woche angegriffen hatte, doch stattdessen wies sie ähnliche reptil- und vogelartige Eigenschaften auf; alle bestehend aus hektischem Rucken und Zucken – abgesehen vom Hals, der mit einer Anmut und Gewandtheit hin und her wiegte, die zu dem langen rasselnden Schwanz passten. 

 

Neji wich zurück. „Seltsam“, wisperte er und beäugte die abgewetzten Schuppen. Sie schienen nicht so undurchdringbar zu sein wie die Panzerungen der anderen Chimären. Und bei näherer Inspektion stellte sich heraus, dass diese Kreatur viel von ihrer schützenden Haut abgeworfen hatte, indem sie sich gegen das Stahlnetz rieb. 

 

Tenten linste über seine Schulter. „Ich kann mich nicht erinnern, eins dieser Viecher auf der Lichtung gesehen zu haben.“

 

„Nein“, stimmte Neji zu. „Vielleicht hatten sie nur ein einziges für Forschungszwecke übrig?“

 

„In einer Rüstkammer?

 

Stirnrunzelnd summte Neji und sah zu ihr hinüber. „Fällt dir irgendwas auf, das in Bezug auf Waffen von Nutzen wäre?“

 

„War das erste, wonach ich gesucht habe.“ Tenten ruckte mit dem Kinn in Richtung des muskulösen Torsos der Kreatur, wo die reptilhaften Unterarme nah an den Körper gezogen waren und die kleinen Klauen schlaff herab baumelten. „Ich meine, es sieht gruselig aus, aber schau dir mal die Krallen an. Die sind nicht annähernd so lang oder kraftvoll wie bei einigen der anderen Chimären. Schwanz und Hals sind viel zu beweglich, um wirklich von Nutzen sein zu können. Das Knorpelgewebe wird wie ein Reisigzweig brechen.“

 

Also warum ist es dann hier? Und wo ist Chōji?

 

Ein rapides Schnuppern und der riesige flache Kopf schwang zu ihnen herum, wobei das laute Zischen von dem Fächern einer Schlangenzunge begleitet wurde. Sie züngelte sich durch die Löcher und kitzelte die Luft vor Nejis Gesicht. 

 

Ein ekelhaft süßer Atem, der rasch versäuerte und ranzig wurde wie Erbrochenes.

 

Neji zuckte zurück und trat von dem Zaun fort, immer verfolgt von den grellgelben Augen der Chimäre, die mit dem Kopf vor und zurück schaukelte. Ihr Schwanz klapperte leise, aber sie griff nicht an, sondern drückte den Körper aufwärts gegen das Metallgewebe und brachte den Stahl zum Beben. 

 

Das Vorhängeschloss funkelte. 

 

Tenten folgte Nejis Beispiel, machte einen großen Bogen um den Zaun und rümpfte die Nase, als sie an dem Biest vorbei kam. „Der braucht ein Bad. Oder ein Pfefferminz.“

 

„Beides“, stimmte eine männliche Stimme von irgendwo oberhalb zu. Die Wärme der tiefen Töne rollte die knarzende Treppe hinab und stahl sich über das ursprüngliche Frösteln, das die jüngeren Ninjas gepackt hatte. 

 

Als er die Stimme erkannte, taute Nejis Miene auf und er wandte sich der Richtung der Treppe zu, um seinen Blick hinauf zu dem Geräusch herabsteigender Schritte zu lenken; schwer und beständig und verstärkt durch das Klappern und Reiben von Metallplatten. Als sich die unsichtbare Gestalt dem Fuß der Treppe näherte, betätigte er den Lichtschalter und erweckte die Glühbirnen flackernd zum Leben. Ihr dämmriges Glühen prallte von einer breiten Kuppel polierter Rüstung ab, die über einen umfangreichen Bauch geschnallt und von einem Kordelgürtel umwunden war. Das diffuse Licht warf die fülligen Konturen des Mannes in ein scharfes Relief; ein Kamm feurigen Haares, eine breite flache Nase, runde fröhliche Wangen, gezeichnet von lilanen Streifen und einem Lächeln, das dieselbe Wärme und Belustigung ausstrahlte wie seine kleinen zwinkernden Augen. 

 

Akimichi Chōza. 

 

Neji brachte seine Hände an die Seiten, senkte den Kopf und neigte den Torso auf das angemessene Level von Respekt; nicht einen Millimeter höher oder niedriger als es erwartet wurde. „Senpai.“

 

Tenten stolperte quasi in die Formalität und blinzelte weitäugig, während sie versuchte, den Skorpionknüppel hinter ihrem Rücken zu verstecken und sich gleichzeitig zu verbeugen, wobei sie allerdings auf halbem Weg inne hielt und ihre Augen auf die schillernden Panzerplatten richtete, die auf Chōzas Arm lagen. „Nie im Leben“, wisperte sie. „Ihr habt aus den Panzern Lamellenrüstungen gemacht?“

 

Chōza sah sie anerkennend an und tätschelte die verschnürten Plattenreihen. „Lamellar, schuppig und laminar“, erwiderte er und schritt zu einer freien Werkbank, um den beeindruckenden Kürass darauf abzulegen. „Ich wollte das zusammen mit Chōji testen, aber da du jetzt zuerst hier bist.“ Er winkte sie heran. 

 

Tenten strahlte und stürzte geradezu hinüber, wobei sie den Skorpionknüppel gegen Nejis nichtsahnende Brust drückte. Er stolperte nach hinten und mit einem Stirnrunzeln legte er einen Arm um die Waffe. „Tenten.“

 

„Was bringt dich denn hierher, junger Hyūga?“, unterbrach Chōza freundlich, als er zu dem großen Gestell hinüber ging, auf dem verschiedenste Rüstungsteile hingen. Er wählte ein schmales, plattiertes Mieder aus denselben Obsidianschuppen aus und reichte es Tenten. 

 

„Ich bin gekommen, um eine Bestandsaufnahme unseres Inventars zu machen“, antwortete Neji, während er den Stachelstreitkolben außer Sicht und Reichweite legte. „Ich brauche ein Update über die Waffen- und Rüstungssituation.“

 

Lächelnd breitete Chōza die Arme aus; eine Geste, die einige Schaufensterpuppen und hölzerne Körper einschloss, die alle in verschiedene Rüstungen gekleidet waren. „Prototypen“, erklärte er. „Aber du wirst deine Informationen am Ende des Tages haben.“

 

„Kein Zweifel“, erwiderte Neji und beobachtete, wie Tenten den Kürass anlegte und die Seiten mit schnellen Zügen festschnürte, während sie die schimmernden Lamellen bewunderte. Eine Reihe von Schuppen, die einst einem Vieh gehört hatten, das ebenso grauenvoll und nervtötend war wie das gelbäugige Reptil, das die drei Shinobi durch das Stahlgewebe observierte. 

 

Chōza redete munter und mit abgewandtem Rücken weiter. 

 

Doch Neji hörte ihm nicht zu, sondern musterte die Chimäre und hielt ihr unbeirrtes Starren. Das Biest kauerte sich tiefer und fing an, den schlanken Hals in einem langsamen hypnotischen Tanz zu wiegen, wobei die gelben Augen ein eigentümliches Leuchten ausstrahlten, das den Hyūga im Bann hielt. 

 

Spricht es?

 

Neji legte den Kopf schief und näherte sich dem Käfig. Fasziniert, entsetzt, aber auch sicher, dass da etwas war; irgendeine Kommunikation, irgendeine Sprache, irgendeine Bedeutung, irgendeine Nachricht in den Bewegungen, in dem urtümlichen Drehen und Winden. 

 

Das Biest zischte, zwang ihn mit seinem Willen noch näher, um seine Geheimnisse mit ihm zu teilen. 

 

Der Schwanz des Viehs rasselte leise…leise…

 

Chōza trat zwischen sie und durchbrach den Bann. „Der hier ist ein echter Charmeur.“

 

Rasch blinzelnd fühlte sich Neji, als wäre er von einem Genjutsu eingewickelt worden. „Was?“

 

„Geh nicht zu nah hin“, riet Chōza ihm, als er zur Tenten zurückkehrte. „Einer von unseren Leuten hat es auf die harte Tour gelernt.“

 

Neji mied diese gelben Augen und musterte stattdessen den gepunkteten Unterbauch des Reptils, der mit orangenen und roten Flecken übersät war. „Wenn das Vieh so gefährlich ist, warum haltet ihr es hier und nicht in der Nara Einrichtung?“

 

„Forschung.“

 

Neji presste angesichts dieser evasiven Antwort die Lippen aufeinander, drängte aber nicht weiter, sondern ließ seinen Blick über den abgesperrten Bereich und bis hinter den Körper der Chimäre wandern, um ihn auf Spritzer großer und schaumiger Pockennarben zu richten, die von den Stahlwänden herab sickerten. 

 

Was zum…?

 

Stirnrunzelnd legte er den Kopf schief und seine blassen Augen verengten sich, um sich stärker auf das nasse Blubbern und Sprudeln der Blasen zu konzentrieren, die auf dem Metall zu köcheln schienen und sich hinein fraßen wie Säure. 

 

Kami…was ist-?

 

Bewegung aus seinem Augenwinkel – etwas Geräuschloses, das sich tief über den Boden schlängelte. Dünn, schwarz und schnell wie eine Viper. Nejis Kopf schnellte herum, sah grauen Beton und leeren Raum. 

 

Und dann hörte er das Klicken des Vorhängeschlosses. 

 

Als er sich umwandte blickte er hinauf in brennende gelbe Augen – und er hätte schwören können, dass sie feixten. 

 

Das Tor explodierte nach außen. 

 

„Neji!“, kreischte Tenten. 

 

Neji katapultierte sich selbst nach hinten, hörte ein zersplitterndes Fauchen und aufbauendes Rasseln wie Regen auf einem alten Blechdach. Sah, wie sich zarte Rüschen aus dünnem Fleisch um die Kehle der Bestie auffächerten und zu einem bebenden Kamm verbreiterten. Er beobachtete, wie sich der lange smaragdgrüne Hals zu einem ‚S‘ zurückzog, während sich Kiefer öffneten und Schlangenfangzähne entfalteten, von denen schwarzer Schaum tropfte. 

 

Nejis Augen weiteten sich mit Erkenntnis. 

 

Und dann schnappte der Hals mit weit offenen Kiefern und spritzendem schwarzen Speichel nach vorn. 

 

KAITEN!“

 

Blauweißes Chakra zerriss die Luft mit der Wucht eines Zyklons und dehnte sich ballonartig nach außen aus, während es die Rüstkammer mit blendendem Licht überschwemmte. Neji hörte das nasse Klatschen von Speichel, das Zischen und Knallen von Spucke, die von seinem Chakraschild abprallte und zurück geschleudert wurde auf das Biest und auf den Beton, die Wände, die… 

 

Tenten! Chōza!

 

Die Chimäre kreischte qualerfüllt auf. 

 

Jetzt!

 

Rasch beendete Neji die verheerende Drehung des Kaiten und verwandelte die finale Drehung in einen Rundumkick, der die Kiefer des Viehs mit einem heftigen Tritt gegen das schuppige Kinn zuschnappen ließ. Die Chimäre schwankte, während der gigantische Schwanz vor und zurück peitschte, um irgendwie die Balance halten zu können. 

 

Neji hingegen verlor sein Gleichgewicht beinahe vollkommen und ein zerfetztes Keuchen verfing sich hinter seinen Zähnen. 

 

Verdammt. Ich muss mein Chakra regenerieren. 

 

Wie gut, dass er sich letzte Nacht während des Trainings nicht völlig verausgabt hatte. Der ANBU Drill war unerbittlich gewesen und sie hatten ihn fast bis an seine Grenzen getrieben. 

 

Aber nicht ganz.

 

Das Kaiten hatte ihm einige äußert wertvolle Sekunden erkauft. 

 

Sekunden, die er sofort in den Rinnstein warf, als er über seine Schulter blickte, nach Tenten suchte… und sie sicher und unversehrt hinter Chōzas übergroßem und schwer gepanzertem Unterarm kauernd vorfand. Speichelklumpen zischten und blubberten und fraßen sich in das Metall. Fluchend riss sich Chōza den Armschutz herunter, bevor sich die Säure auch noch durch Stoff und bis in sein Fleisch fressen konnte. 

 

Nejis Augen weiteten sich. 

 

Was zur Hölle ist in diesem Gift?

 

Er wirbelte herum und erstarrte, während sein Atem heftig in der Kehle ins Stocken geriet. 

 

Die Zeit war um. 

 

Das Reptiliengesicht schwebte nur wenige Zentimeter von seinem eigenen entfernt. Stechender Atem schoss daraus hervor und brachte seine dunklen Strähnen zum Flattern, als er heiß und kitzelnd gegen seine Haut schlug. Doch es waren nicht die langen Fangzähne oder Bänder giftigen Speichels, die ihn so paralysiert hielten. Es waren diese funkelnden gelben Iriden, die schmalen halbmondförmigen Pupillen, die verschmolzenen Lider und die klar schimmernde Membran, die horizontal über diesen glühenden Augen blinzelte. 

 

Auch Neji blinzelte; langsam, schwer…

 

Beweg dich…BEWEG DICH!

 

Er tat es nicht. Konnte sich nicht entsinnen, warum er es tun sollte. Sah keine Notwendigkeit dafür. Sah nur zwei gelbe Seen, hell wie das Sonnenlicht, warm mit einem Versprechen und Ruhe in seinen wolkengleichen Augen suchend. 

 

Ruhe…sie kommt nicht auf diese Weise…

 

Aber so war es. Hässlich und unerwartet. 

 

Und dennoch…

 

Neji starrte direkt in dieses Gesicht und verspürte keine Angst…fühlte keinen Kummer…fühlte sich nur beraubt…als würde ihm etwas Lebenswichtiges fehlen…ausgehöhlt von der Erkenntnis, dass…

 

‚Ich habe keine Angst. Nicht vor dem Tod…‘

 

‚Ja. Und das über dich zu wissen, jagt mir noch immer eine Todesangst ein, Neji.‘

 

Erinnerungen an eine Stimme wie Rauch, eine Zunge wie Feuer und an einen Kuss, der seine Sinne versengte, sich direkt durch sein betäubtes Hirn und bewölkten Verstand brannte. 

 

‚Atme mich…‘

 

Weiße Augen flogen weit auf und durchbrachen den Bann. 

 

BEWEG DICH!

 

Die Chimäre bewegte sich schneller. 

 

Der Nacken schnellte zurück und peitschte mit kontrahierender Kehle und funkelndem Gift nach vorn. Und gerade, als es sich darauf vorbereitete, ihn anzuspucken, schlang sich ein schwarzes Seil um den Hals, zog sich wie ein Lasso zusammen und riss heftig daran, um den Kopf des Biests zur Seite zu rucken und so mit einem nassen Knacken den kochenden Klumpen aus Speichel auf eine der gepanzerten Schaufensterpuppen umzulenken.

 

Geschockt starrte Neji einfach nur verständnislos.

 

Und dann sah er, wie sich das Seil bewegte – nein, wie es glitt – geräuschlos und schlangengleich über den Nacken der Kreatur und den ledrigen Kragen zerdrückend, während es gleichzeitig die schnappenden Kiefer mit einer schwarzen Schattenhand knebelte. 

 

„Du wirst nachlässig, Chōza“, erklang eine tiefe heisere Stimme, grob wie Rost und dennoch weich wie Rauch und oh so gefährlich leise.

 

Neji wurde stocksteif. 

 

Chōza kicherte ein tiefes Grummeln aus dem Bauch. „Und du wirst langsam, Shikaku.“

 

„Timing ist alles.“

 

Und Götter, der Nara hatte es verdammt knapp werden lassen. Direkt bis zur letzten haarsträubenden Sekunde. 

 

Und zweifelsohne zu meinem Vorteil…, dachte Neji spöttisch, während er vor der sich windenden Chimäre zurückwich, als der Nara die Dunkelheit befehligte, das Monster auf die Knie zwang und zurück in den Käfig zerrte. Kaum hatte er das Biest zur Unterwürfigkeit gerungen hatte, löste sich eine dünne Ranke von der Schattenhand und schlängelte sich ihren Weg über das Stahlnetz, um den Riegel vorzuschieben und das Vorhängeschloss zu sichern. 

 

Neji hielt seinen Rücken langsam und tief atmend der Treppe zugewandt. 

 

Sofort war Tenten an seiner Seite, fasste ihn jedoch nicht an. Kluger Zug. „Bist du okay?“

 

„Ja“, erwiderte er knapp und leise. 

 

Neji hörte nicht, wie Shikaku die Stufen hinabstieg, doch er fühlte, wie sich das Chakra des Nara zurückzog und er sah, wie es in einem schwarzen Wispern, das in einem fröstelnden Streicheln und höhnisch sanft über seine Knöchel strich, über den Boden flutete. Eine Parodie von Beruhigung. Als hätte er nicht die ganze Zeit über zugesehen. Als hätte er nicht bis zur letzten Sekunde gewartet. Als hätte er dieses blutdurstige Monster nicht überhaupt erst losgelassen!

 

Beruhige dich!

 

Nejis Atem sickerte in einem geräuschlosen Zischen zwischen seinen Zähnen hervor, um seinen Zorn abzubauen. Und mit diesem einen Atemzug war er verschwunden; ausgelöscht. Kein Brennen, nur die Bitterkeit von Asche…und die Glut von Emotionen, von denen Ibiki ihm ununterbrochen einbläute, sie zu zertrümmern während Shikaku ihn ununterbrochen dazu köderte, sie zu entfesseln. 

 

Sie spielen mich wie ein gottverdammtes Yoyo…

 

Hatte er ernsthaft irgendetwas anderes erwartet oder verdient?

 

Eine kribbelnde Empfindung stellte die Härchen an seinem Nacken auf. 

 

Langsam drehte Neji den Kopf und erspähte die scharfen, drahtigen Umrisse des Nara, die gegen die Wand gelehnt dastanden. Die Arme verschränkt und die Knöchel überkreuzt, die rußigen Wimpern tief über schwelende Augen gesenkt. 

 

Doch es war keine Belustigung, die darin brannte. 

 

Kein herablassendes Schmunzeln, kein überlegenes Neigen von Kopf oder Kiefer. Nicht einmal das Markenzeichen der erhobenen Nara-Augenbraue. Sehr zu Nejis Schock blieb Shikakus Gesicht verstörend ausdruckslos und bar jeder Miene…abgesehen von diesem seltsamen und unlesbaren Ausdruck in seinen Augen. 

 

Erschrocken senkte Neji rasch seinen Blick, um sein Unbehagen zu verbergen und verbeugte sich schnell und gestelzt, während er leise sprach: „Danke, Senpai.“

 

Shikaku erwiderte überhaupt nichts, doch seine Augen zogen sich marginal zusammen. 

 

Eine Mauer aus Anspannung türmte sich zwischen ihnen auf und wurde von Shikakus Schweigen nur noch gefestigt, während sie mit jeder verstreichenden Sekunde höher aufragte, bis Tentens aufgeregtes Luftschnappen direkt hindurch peitschte und die unangenehme Stille zersplittern ließ. Es lenkte die allgemeine Aufmerksamkeit auf die umgestürzte Schaufensterpuppe. 

 

„Die Rüstung“, wisperte sie und half Chōza dabei, den gefallenen Kürass wieder aufzurichten. „Sie ist-“

 

„Völlig unversehrt“, verkündete Chōza. Er klopfte auf die schimmernde Schulterplatte der Schaufensterpuppe, als wäre es ein altvertrauter Kamerad, bevor er an den Rüstungsschuppen rüttelte. „Genau wie du vermutet hast, Shikaku.“

 

Blinzelnd sah Tenten zu Shikaku. „Vermutet?“

 

Der Nara Älteste hielt seinen Blick für eine weitere schwere Pause auf Neji gerichtet, bevor er träge und langsam blinzelte und letztendlich zu der Rüstung spähte, während er seine Worte an Tenten richtete: „Ein paar der Chimären verfügen über chakradurchsetzte Panzerungen. Diese Schalen oder Schuppen sind immun gegen den mit Chakra angereicherten Speichel ihrer Angreifer. Das Gift frisst sich fast durch alles andere.“

 

„Fast…“, echote Neji und sah zu, wie die Speichelklumpen harmlos von den zusammengefügten Schuppen tropften. Sein Kiefer verkrampfte sich. „Woher wusstest du, dass ich es abwehren kann?“

 

„Wusste ich nicht“, erwiderte der Nara flach und gedehnt.

 

Neji warf ihm einen scharfen Blick zu, der jedoch abgestumpft war von Respekt und Rangunterschied und hunderter anderer Gründe, die weder erklären noch entschuldigen konnten, was zur Hölle Shikaku hier gerade zu tun versuchte. Wollte er ihm weh tun? Ihn demütigen? Erniedrigen? Hassen? Alles davon? Und was bei allen Göttern stand in diesen beschatteten Augen?

 

Neji konnte diesem Starren nicht standhalten und wandte seinen Blick wieder dem Kürass zu. „Du wusstest nicht, ob ich es abwehren kann. Aber du hast es vermutet“, schlussfolgerte der Hyūga und versuchte, das zu rationalisieren, wovon sich Shikaku so vehement weigerte, es zu rechtfertigen.

 

„Ja“, ergriff Chōza das Wort, nachdem er während ihres ganzen bisherigen Austauschs stumm geblieben war und Shikaku unter leicht gerunzelten, schweren Brauen gemustert hatte. Als er sich jedoch Neji zuwandte, löste sich diese Schwere von ihm und seine Augen wurden warm und freundlich. „Von Chakra angereichertes Gift setzt kondensiertes Chakra voraus, um es abwehren zu können. Abgesehen von einer bereits angereicherten Rüstung bräuchte man einen dauerhaften Schild konzentrierten Chakras, das sich in einem konstanten Fluss befindet. Keine Lücken in der Defensive. So wie-“

 

„Das Kaiten“, fasste Neji zusammen, war aber nicht in der Lage, die Kante in seiner Stimme abzustumpfen. Und seine nächste Frage biss er so scharf wie eine Klinge hervor, als sein Blick wieder zu Shikaku schwang. „Und was, wenn ich es nicht genutzt hätte?“

 

Shikaku antwortete nicht, doch einer seiner Mundwinkel bog sich mit der leichtesten Spur eines Lächelns. Es fuhr Neji wie eine eiskalte Klinge bis in die Knochen. 

 

_______________________

 

Heyho, es geht wieder weiter :) 

Und ja, es geht immer noch sehr um diese Chimären, zumindest was das offensichtliche angeht ;) Gerade bei der Szene mit Shikamaru gibt es aber wieder einige sehr gut versteckte Hinweise ;) 

Shikaku macht es Neji auf jeden Fall auch nicht unbedingt leichter. Ich hoffe auf jeden Fall sehr, dass es euch gefallen hat!  

Und vielen vielen Dank wie immer an alle meine lieben Reviewer/innen und Leser/innen! <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  SasukeUzumaki
2021-12-16T11:27:10+00:00 16.12.2021 12:27
Hey Scatach 😊

Sorry das ich jetzt erst kommentiere 😩 aber hatte in den letzten wochen ziemlich viel um die Ohren und bin leider nicht zum lesen gekommen aber jetzt versuche ich alles nach zuholen 🙏

Es war wieder ein sehr interessantes Kapitel. Ich finde diese Chimären immer noch ziemlich eklig. 😶

Shika und die chakrapille 🤔 ihm ist es ziemlich schnell besser gegangen, choji ist das auch aufgefallen 🤔 ich weis nicht ob das wirklich an der Pille lag oder doch an was anderem. 🤷‍♀️ Na mal abwarten was in den nächsten Kapiteln noch dazu kommt.

Shikaku und Neji werden wohl keine Freunde mehr. 😣 Aber ihre Beziehung ist ziemlich interessant.

Mach weiter so 🥰

Liebe Grüße ❤

SasukeUzumaki
Antwort von:  _Scatach_
08.01.2022 13:02
Heyho meine liebe SasukeUzumaki :)

Wie schön, wieder von dir zu lesen, du hast mir schon gefehlt *-*
Ich kann total verstehen, dass du in letzter Zeit viel um die Ohren hattest! Umso mehr freut es mich, dass du scheinbar doch noch bei der Geschichte dabei bist! <3

Kann sehr gut verstehen, dass du die Chimären nicht besonders nicht toll findest, sie sind ja auch einfach sehr gruselig :D
Hihi, ja es ist tatsächlich fraglich, ob dieser schnelle Energieschub von Shikamaru hier wirklich von der Chakrapille kommt ;)
Und Shikaku und Neji werden in naher Zukunft wirklich keine Freunde mehr, dafür steht einfach viel zu viel zwischen den beiden. Freut mich aber sehr, dass du die Verbindung zwischen den beiden so interessant findest! :)

Vielen vielen Dank für dein wunderbares Review und ganz liebe Grüße <3
Scatach
Von:  swetty-mausi
2021-11-20T19:25:38+00:00 20.11.2021 20:25
Guten Abend Scatach

Chimären werden noch viel für Probleme sorgen.
Der Showdown zwischen Shikaku und Neji geht in die nächste Runde. Wie sich das wohl noch entwickelt wird zwischen den beiden!


Antwort von:  _Scatach_
01.12.2021 22:30
Hey nochmal :)

Oja, diese Chimären werden auf jeden Fall noch für Probleme sorgen, da hast du absolut recht :D
In Shikaku hat Neji auf jeden Fall einen ernstzunehmenden, wenn nicht sogar übermächtigen Gegner...das könnte übel für ihn ausgehen.

Vielen Dank wieder für deine lieben Worte :)
Von:  Scorbion1984
2021-11-17T18:54:53+00:00 17.11.2021 19:54
Man oh man ,sind das gruselige Viecher .
Wer erfindet denn sowas und was weiss Ino,Shika ,Cho darüber ?
Also Neji fühlt sich jedenfalls sehr unbehaglich .
Antwort von:  _Scatach_
01.12.2021 22:05
So und weiter gehts :)

Ja, die Chimären können einem schon ziemlich Angst einjagen, nicht wahr? :/
Es weiß noch niemand so wirklich was über diese Viecher, es ist alles gerade erst noch am Erforschen :)
Dass sich Neji in dieser Situation nicht gerade wohl fühlt, ist auch ziemlich verständlich finde ich :D

Danke wieder für deine lieben Worte und ganz liebe Grüße,
Scatach


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