corrupted flower von misscantarella ================================================================================ Kapitel 4: decision ------------------- Sasuke musterte Sakura. Dabei legte sich seine Stirn in Falten. „Besser wird es wohl nicht.“ stellte er schließlich fest und legte Sakura ihren Mantel um. „Ich kann kaum atmen.“ brummte die Haruno. „Dann solltest du lieber den Mund halten, Prinzessin.“ gab Sasuke zurück und setzte ihr die Kapuze auf. Da Sasuke darauf bestanden hatte, dass Sakura ihn auf den Markt begleitete – sie aber nur seinen Yukata am Körper trug, musste etwas nachgeholfen werden. Zwar hatte Sasuke sein bestes versucht den Yukata um Sakuras schlanken Körper zu binden, doch hatte er die junge Frau dabei regelrecht eingeschnürt. „Ich bin keine...-“ „Es ist besser, wenn sie es glauben.“ fiel Sasuke ihr ins Wort. Er griff nach einem Beutel voller Münzen und band ihn sich an den Gürtel. Sakura legte den Kopf leicht schief, doch folgte sie Sasuke ohne Widerrede nach draußen. Zu ihrer Verwunderung wurden Sakura und Sasuke im Eingangsbereich des Gasthauses bereits von jemanden erwartet. Diaochan hob ihren Blick. Ihr Zauber breitete sich zusammen mit ihrem Lächeln aus. Sakura sah zu Sasuke. Auf seinem Gesicht konnte man keinerlei Emotion lesen. Wenn ihn nicht einmal solch eine Schönheit berührte. Wie sollte sie dann... „Können wir los?“ fragte Diaochan, woraufhin Sasuke stumm nickte. „Folgt mir.“ Die schöne Tänzerin setzte sich in Bewegung. Als sie nach draußen trat öffnete sie ihren Regenschirm. Ihr Weg war glücklicherweise nicht weit, da das Gasthaus von Komurasaki direkt an der gelebten Hauptstraße der Stadt lag. Überall gab es Geschäfte und Stände, das Angebot an den verschiedensten Waren war gewaltig. Sakura machte große Augen. Viele der angebotenen Spezialitäten hatte sich noch nie zuvor gesehen. Auch Sasuke hielt die Augen offen. Er war auf der Suche nach etwas ganz bestimmten. „Hier wäre der Schneider.“ Diaochan blieb stehen. „Die junge Prinzessin braucht ein Gewand ihrem Status entsprechend. Helft ihr dabei sich etwas auszusuchen.“ meinte Sasuke. „Kommt ihr nicht mit?“ fragte Sakura. „Ich erledige derweilen ein paar Einkäufe.“ erklärte der Uchiha. „Macht euch keine Sorgen. Ich werde mich gut um die Prinzessin kümmern.“ lächelte Diaochan und trat neben Sakura, schützte sie mit ihrem Schirm vor dem herabfallenden Regen. „Ich werde nicht lange brauchen.“ sagte Sasuke, ehe er auch schon in der Menge verschwand. Sakura sah ihm irritiert nach. Er ließ sie tatsächlich alleine zurück? Hatte er denn keine Angst, dass sie die Chance nutzen und fliehen könnte? Nein. Das wagte Sakura nicht. Wohin sollte sie denn schon gehen? Wen sollte sie sich anvertrauen? Sie kannte die Gegend nicht und war zu weit von daheim entfernt. Außerdem hatte Sakura ihren eigenen Plan. „Er ist wirklich gutaussehend, nicht wahr?“ bemerkte Diaochan. „Was?“ Sakura schreckte aus ihren Gedanken. „Nichts. Lasst uns reingehen.“ winkte die braunhaarige ab und führte Sakura in den kleinen Laden. Neben unzähligen Stoffen konnte man dort bereits gefertigte Gewänder kaufen. „Wie kann ich den Damen behilflich sein?“ Etwa eine Stunde später betrat Sasuke den Laden. Mit einem suchenden Blick sah sich der junge Mann um. Vielleicht sollte er sich auch neue Kleider kaufen. Im selben Moment trat Diaochan aus dem Hinterzimmer. Über ihrem Arm lag ein Gewand, sowie Sasukes Yukata. „Habt ihr etwas gefunden?“ erkundigte er sich. „Natürlich. Wartet nur bis ihr Lady Sakura seht.“ antwortete die Angesprochene und reichte die Sachen der Tochter des Ladenbesitzers. Das Mädchen packte die Sachen behutsam in die Tasche, die Diaochan mitgebracht hatte. „Vielen Dank für alles.“ ertönte nun Sakuras Stimme. Sasuke drehte sich zu ihr um. Er konnte jedoch nur einen kurzen Blick auf den pfirsichfarbenen Stoff erhaschen, ehe Sakura ihn mit ihrem Mantel verdeckte. „Warum zwei?“ hakte Sasuke nach. „Wir konnten uns nicht entscheiden. Außerdem braucht Lady Sakura auch sicherlich etwas zum Wechseln.“ bemerkte Diaochan. „Ich habe versucht es ihr auszureden.“ erklärte Sakura verunsichert. Immerhin ging es hier um Sasukes Geld und Sakura wollte ihm nichts schuldig sein. „Schon gut! Sie hat recht.“ sagte Sasuke und beglich die Rechnung ohne zu zögern. Danach machte sich die Gruppe auf den Weg zurück ins Gasthaus. Dort angekommen wartete bereits Komurasaki auf sie. „Da seid ihr ja wieder. Und? Wart ihr erfolgreich?“ fragte die schwarzhaarige. „Ja. Danke für die Hilfe.“ nickte Sasuke und verschwand mit Sakura direkt wieder in ihrem Zimmer. Die Haruno konnte sich nicht einmal bei Diaochan bedanken, doch blickte sie kurz über die Schulter zurück und lächelte den Frauen zu. „Ich verstehe es einfach nicht.“ grübelte Komurasaki und griff nach ihrer Pfeife. „Warum interessiert ihr euch so für die Beiden, Herrin?“ „Ich frage mich nur wen von den Beiden ich mehr fürchten sollte.“ Ihre roten Lippen umschlossen das Mundstück und zogen den kleingeschnittenen Tabak in die Lungen der Frau. „Aber liegt das nicht auf der Hand?“ bemerkte Diaochan. „Nein...tut es nicht.“ Während sie den Rauch ausatmete, lehnte Komurasaki sich etwas gegen den Tresen. Die Gasthausbesitzerin zog die Augenbrauen zusammen. „Hoffentlich hört dieser grässliche Regen bald auf. Da wird man ja ganz verrückt.“ zischte sie daraufhin. Der Himmel wurde schwarz, während sich ein gewaltiges Unwetter über ihren Köpfen zusammenbraute. „Irgendetwas scheint die Götter verärgert zu haben.“ sagte Diaochan und blickte nachdenklich nach draußen. „Oder aber sie vereinen sich.“ flüsterte Komurasaki. Mittlerweile erzählte man sich in der kleinen Stadt bereits Geschichten über einen grausamen Mord, der in der Gegend stattgefunden hatte. Angeblich wurde eine Gruppe Banditen von einem Monster brutal niedergemetzelt. Ein Bauer hatte die Leichen entdeckt und so waren die Neuigkeiten schließlich bis zu Komurasaki vorgedrungen. Ob es ein Zufall war, dass ihre mysteriösen Gäste genau aus dieser Richtung kamen? Ihre bernsteinfarbenen Augen verengten sich. Doch schlussendlich verwarf sie ihre Gedanken. „Komm, wir müssen noch viel für heute Abend vorbereiten.“ Wortlos legte Sasuke seinen Mantel ab und setzte sich vor das Fenster. Er öffnete einen Beutel, in dem sich Medizin und eine Rolle Verband für seine Hand befand. Sakura zog ihren Mantel ebenfalls aus, blieb jedoch bei der Tür stehen. „Ist etwas vorgefallen?“ fragte Sasuke, während er den alten Verband abnahm. Sakura zuckte ertappt zusammen. „Du wirkst angespannt.“ bemerkte er. „Es ist nur...ihr hättet mir nicht beide Kleider kaufen müssen.“ murmelte Sakura. Sasuke blickte zur ihr und verharrte in seiner Bewegung. Doch fasste er sich schnell wieder. „Das Geld hole ich mir von Dong Zhuo zurück.“ entgegnete Sasuke. Sakura presste die Lippen zusammen. Dong Zhuo. Ihr war mittlerweile klar geworden, dass sie sich nicht auf die Rettung durch ihren Vater oder Naruto verlassen konnte. Sie musste selbst einen Weg finden! Und ihr Weg war Sasuke. Für Dong Zhuo hatte Sasuke sich gegen den Kaiser gestellt. Sakura wollte lediglich ihre Freiheit. Doch hatte sie kein Gold oder andere Schätze, die sie dem Krieger anbieten konnte. Ihr einziger Tribut war sie selbst. Aber reichte das? Sakura hatte Sasuke genau beobachtet. Weder die bezaubernde Diaochan, noch die spitzzüngige Komurasaki schienen ihm gefallen zu haben. Jedoch hatte Sakura keine andere Wahl. Sie musste es versuchen – Sasuke für sich gewinnen, egal wie! Es tut mir so unendlich leid...Naruto! Im selben Moment ertönte ein lautes Grollen und ein Blitz erhellte das Zimmer. „Wie geht es eurer Hand?“ erkundigte sich Sakura und setzte sich gegenüber von Sasuke. „Es würde ihr besser gehen, wenn du auf mich gehört hättest.“ brummte er. „Dafür habe ich mich entschuldigt!“ fauchte Sakura zurück. Sasuke hob erneut seinen Blick und schmunzelte amüsiert, ehe er sich etwas zu Sakura lehnte. „Hast du das? Vielleicht verstehe ich unter einer Entschuldigung etwas anderes.“ hauchte der schwarzhaarige. Seine Lippen waren dabei nur wenige Zentimeter von Sakuras entfernt. Sakura starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Ihre Wangen färbten sich in ein tiefes rot. „Das war nur ein Scherz.“ lachte Sasuke und wollte sich wieder zurücklehnen. Doch Sakura griff nach seinem Arm und zog ihn zu sich. „Was...?“ Sasuke machte ein verdutztes Gesicht, ehe er die Augen zusammenkniff und sein Gesicht verzog. Sakura schnappte sich die Flasche und bedeckte seine Handfläche mit einer alkoholhaltigen Lösung. Jedoch stoppte die junge Frau augenblicklich. Ihr Blick wurde betrübt. An Sasukes Handgelenk entdeckte sie unzählige Narben – als wäre er über einen längeren Zeitraum gefesselt gewesen. „Menschenhändler.“ ertönte die Stimme des Uchihas, weshalb Sakura ihren Blick hob. „Seid ihr so ins Feuerreich gekommen?“ wollte sie wissen. Niemand kannte Sasukes Geschichte. Eines Tages tauchte er auf der Bildfläche auf und plötzlich wusste jeder im Feuerreich wer Uchiha Sasuke war. „Ja...über den Bergpass.“ gab Sasuke zurück. „Verstehe.“ Es wurde still und Sakura kümmerte sich weiter um Sasukes Hand. Dieses Mal tupfte sie vorsichtig die Lösung auf seine Wunde. „Darf ich euch eine Frage stellen?“ begann Sakura, während sie den neuen Verband um seine Hand wickelte. „Nur zu.“ nickte Sasuke. „Was glaubt ihr wird mit mir geschehen, sobald ich im Palast bin?“ fragte sie. „Du bist schön und wirst Dong Zhuo bestimmt gefallen.“ begann Sasuke und blickte erneut zu ihr. „Vielleicht wirst du seine Geliebte.“ Sakura schluckte schwer. „Es wird dir an nichts fehlen.“ fuhr der Uchiha fort. „Solange ich ihm gefalle...“ murmelte die rosahaarige. Nachdenklich strich sie dabei mit einem Finger über seine Handfläche. Ein Blitz erhellte ihr Gesicht und Sasuke zog scharf die Luft ein. Wann hatte sich die Stimmung zwischen ihnen so schlagartig verändert? Unerwartet legten sich Sakuras Lippen auf seine Handfläche. Die dunklen Augen des Mannes weiteten sich. Was machte sie da? Im selben Augenblick hob Sakura ihren Blick, während sie seine Hand sanft gegen ihre Wange drückte. Das Grün ihrer Augen hatte sich verändert. Allerdings reagierte Sasuke nicht umgehend, weshalb Sakura ihr Vorhaben abbrechen wollte. Doch dann ging alles ganz schnell. Sasuke zog Sakura zu sich und versiegelte seine Lippen mit ihren. Er wollte es nicht zugeben, doch es war genau dieser Moment der ihn seit Tagen nicht rasten ließ. Obwohl er den Ausdruck in Sakuras Augen verabscheute, so konnte er sich diesem dennoch nicht länger entziehen. Sasuke drückte Sakura nach hinten auf den Boden, ohne den Kuss auch nur für einen kurzen Augenblick zu lösen. Für Sakura war jeder Kuss – jede Berührung – eine völlig neue Erfahrung. Ihr Herz raste. All die Jahre hatte sie von diesen Moment geträumt. Jedoch war der Mann in ihren Träumen ein anderer. Blaue Saphire, statt ewige Finsternis. Blondes Haar anstelle von rabenschwarzen Strähnen... Zaghaft streckte Sakura ihre Hand nach Sasuke aus zog ihm das Oberteil von der Schulter. Das Herz schlug ihr nun bis zum Hals. Ihr war richtig übel. Jedoch musste sie es tun! Plötzlich griff Sasuke nach ihrer Hand und stoppte sie. „Bist du dir sicher?“ fragte er schwer atmend. Sakura stockte. Fragte er sie etwa um Erlaubnis? War das normal? Sakura wirkte überrumpelt. Was musste sie jetzt tun? „Sakura.“ stieß Sasuke heißer aus. Er wollte eine Antwort. „Ja!“ platzte es aus Sakura. „Ich bin mir sicher.“ Sasuke verengte skeptisch die Augen. Er spürte ihre Unsicherheit. Ihre Bewegungen waren verkrampft und wirkten erzwungen. Als würde sie sich selbst dazu drängen. Sakura dämmerte es derweilen, dass Sasuke kurz davor war sie zu durchschauen. Sie musste aufhören sich an ihre romantische Vorstellung zu klammern und endlich in die Realität zurückkehren. Sakura befreite ihre Hand aus Sasukes Griff und legte sie auf seine Brust. „...Sasuke...“ Er riss seine Augen auf. Es war das erste Mal, dass Sakura seinen Namen sagte. „Lass es uns tun.“ Ihre Stimme war kaum mehr, als ein Flüstern. Wie der letzte zarte Windhauch eines herannahenden Sturms, dessen Ausmaßes sich keiner zu diesem Zeitpunkt bewusst war. Sasuke öffnete sein Oberteil und strich es sich vom Körper, ehe er sich wieder zu Sakura beugte. Mit seinen Küssen wanderte der Uchiha von Sakuras vollen Lippen ihren Hals entlang, bis hin zu ihrer Brust. Dabei ließ Sasuke eine Hand unter den Stoff gleiten und strich über Sakuras Busen. Hastig drehte Sakura ihren Kopf zur Seite und hielt sich die Hand vor den Mund, damit Sasuke sie nicht hören konnte. Dennoch konnte man ein leises Stöhnen vernehmen. Es war Sakura sichtlich unangenehm. Keine Frau sollte solch unsittlichen Laute von sich geben. „Nicht.“ Sasuke schob Sakuras Hand beiseite und drehte ihr Gesicht wieder zu sich. Noch vor wenigen Tagen waren diese atemberaubenden Augen voller Angst, wenn sie es wagten ihn anzuschauen. Doch nun... Wieder fanden seine Lippen ihren Weg zu Sakuras und ein hitziger Kuss entbrannte zwischen ihnen. Dabei zog Sasuke den schmalen Gürtel auf und entblößte Sakuras makellose Haut. Anfangs war diese noch ganz kalt, doch unter seinen Berührungen fing sie an zu glühen. „Sasuke...“ keuchte Sakura, als sein heißer Atem gegen ihre Brust stieß. Was machte er bloß mit ihr? Sasuke saugte leicht an ihrer Brustwarze, während er mit einer Hand die freie Brust massierte. Noch nie hatte er solch eine weiche Haut gespürt. „Gefällt es dir?“ fragte er. Dabei strich Sasuke mit seiner anderen Hand Sakuras Oberschenkel entlang und spreizte vorsichtig ihre Beine – positionierte seinen Körper dazwischen. Sakura kämpfte derweilen mit den Tränen. Warum? Hatte sie Angst? Nein. Ganz im Gegenteil. Für Sakura war es viel schlimmer. „Ja...sehr.“ gestand die junge Haruno. Im nächsten Moment krallte sie sich in Sasukes dichtem Haar fest. Sakura schnappte keuchend nach Luft und ein ziehender Schmerz zog sich von ihrem Unterleib durch ihren ganzen Körper. Sasuke begann seine Hüften zu bewegen und drang mit jedem Stoß weiter in sie ein. Sein Stöhnen hallte durch das Zimmer. Das Feuer in ihm übernahm die Oberhand und Sasuke gab sich seiner Lust hin. Ihre Körper waren eins – bewegten sich im selben Rhythmus. „Du fühlst dich so gut an...“ raunte Sasuke in ihr Ohr. Sakura ließ Sasukes Haare los und ihre Hand rutschte über seinen Oberarm bis hin zu Sasukes Hand. Augenblicklich verschränkte Sasuke seine Finger mit ihren und legte Sakuras Hand neben ihren Kopf. „Sasuke...ich...-“ Sakura biss die Zähne zusammen. Was war das für ein Gefühl? Es nahm ihren ganzen Körper ein. So etwas überwältigendes hatte Sakura bis dato noch nie zuvor gespürt. Es war wie eine Lawine, die sie mit sich riss. „Mir geht es genauso.“ schnaufte Sasuke. Sakura nickte und während Sasuke sie leidenschaftlich küsste zog er Sakura langsam mit sich – tauchte mit ihr ins vollkommene Nichts ein. Als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster ins Zimmer traten, öffnete Sasuke seine Augen. Murrend setzte er sich auf und fuhr sich durch die zerzausten Haare. Das Unwetter war vorbei und die Sonne schien dem Uchiha direkt ins Gesicht. Sasuke kniff die Augen zusammen und drehte seinen Kopf zur Seite. Seine Mundwinkel zuckten leicht. Er hatte also nicht geträumt. Sasuke griff nach einer rosafarbenen Haarsträhne, die er sanft gegen seine Lippen drückte. Für einen Moment schloss er dabei seine Augen. „Ist es schon morgen?“ nuschelte Sakura. „Ja und es hat endlich aufgehört zu regnen.“ sagte er. Es wurde Zeit ihre Reise fortzusetzen. Die Hauptstadt war nicht mehr weit entfernt. „Wir sollten aufbrechen.“ verkündete Sasuke und begann sich anzuziehen. Sakura drehte sich zu Sasuke und beobachtete ihn. War die vergangene Nacht wirklich real gewesen? Allein der Gedanke daran ließ sie erröten. „Du solltest dich auch anziehen.“ meinte der junge Krieger, während er seine Rüstung anlegte. „Sasuke...-“ begann Sakura zögerlich. „Was geschehen ist bleibt unter uns.“ gab der Angesprochene zurück. Er konnte sich bereits denken was Sakura ihm sagen wollte. „Nun komm, wir haben schon genug Zeit verloren.“ drängte Sasuke. Sakura zog die Augenbrauen zusammen. Seit wann redet er so viel? sagte sie zu sich. Doch bis auf dieses kleine Detail wirkte Sasuke unverändert. Ein gutes Zeichen? Das galt es herauszufinden. Aber fürs Erste sollte sie Sasukes Anweisung nachkommen und sich für die Abreise bereitmachen. „Ich brauche Hilfe beim Ankleiden.“ bemerkte Sakura. Sasuke stoppte. „Ihr brecht auf?“ fragte Komurasaki, als sie Sasuke und Sakura entdeckte. Sasuke hatte eben sein Pferd aus dem Stall geholt und brachte gerade das Gepäck am Sattel an. „Ja. Der Regen hat aufgehört und wir können unsere Reise fortsetzen.“ antwortete Sasuke. „Dieser Regen war wirklich wie eine Qual. Aber das Warten hat sich gelohnt. Ich habe selten solch einen klaren Himmel gesehen.“ meinte die schwarzhaarige. Als wollte Sakura die Aussage überprüfen hob sie den Blick in Richtung Himmel. „Ein wirklich schöner Anblick, nicht wahr?“ sagte Komurasaki und blickte zu Sasuke. Dieser nickte. Auch er hatte den Himmel vor Augen und für einen kurzen Augenblick konnte man auf seinen Lippen ein Lächeln erkennen. Dabei merkte er gar nicht, dass Sakura seinen Blick erwiderte. „Ist etwas?“ Sakura legte den Kopf leicht schief und musterte Sasuke. Jedoch wirkte er vollkommen abwesend. Wortlos starrte er sie an, was für Sakura durchaus unangenehm war. „Sasuke?“ Endlich drang Sakuras Stimme zu Sasuke vor und der Uchiha schreckte aus seinen Gedanken. „Alles in Ordnung?“ wollte Sakura wissen. Sasuke antwortete ihr nicht und widmete sich wieder seinem Pferd. Sakura sah ihm verwundert an und sah kurz auf sich herab. Sasuke hatte ihr tatsächlich geholfen sich anzukleiden. Über dem himmelblauen Oberteil trug Sakura einen langen Rock in einem zarten Gelbton, welcher mit einem lavendelfarbenen Gürtel an ihrer Taille befestigt war. „Du siehst fabelhaft aus. Wie ein neuer Mensch.“ Komurasaki trat in Sakuras Blickfeld. „Bereit für die Hauptstadt.“ fuhr sie fort. Dabei strich sie der jungen Frau eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe sie etwas aus dem Ärmel ihres Kimonos holte. „Das ist...-“ Sakura erkannte den Stoff sofort. „Ein kleines Geschenk.“ erklärte die Gasthausbesitzerin und band ein Täschchen an Sakuras Taille. Komurasaki hatte es aus Sakuras Kimono gefertigt und mit einem Glücksbringer verziert. „Ich kann euch nicht genug danken.“ gab Sakura zurück. „Wir müssen los.“ Sasuke hob Sakura auf sein Pferd, ehe er selber aufstieg. „Eine gute Reise.“ sagte Komurasaki zum Abschied. Es vergingen Minuten und die Gasthausbesitzerin blickte noch immer die Straße hinunter. „Stimmt etwas nicht?“ erkundigte sich Diaochan, die neben ihrer Herrin auftauchte. „Nein. Es ist nur...“ Komurasaki machte ein nachdenkliches Gesicht. „Was auch immer sie getan hat, sie steht nun in seiner Gunst.“ Mich würde wirklich interessieren wie diese Geschichte wohl endet. Ein junges Mädchen eilte durch die endlos scheinenden Gänge des Kaiserpalasts und steuerte zielsicher den Thronsaal an. Noch bevor ihr die Wachen die Tür öffnen konnte, stieß Dong Bai diese auf und trat ein. „Sasuke ist zurück!“ verkündete Dong Bai aufgeregt, während sie auf ihren Großvater zuging. „Wurde auch Zeit. Suigetsu und die anderen sind bereits seit gestern wieder zurück.“ fauchte Dong Zhuo. „Auf die Erklärung seiner Verspätung bin ich auch schon gespannt.“ nickte Dong Bai und verschränkte die Arme vor der Brust. Trotz ihres jungen Alters war Dong Bai bereits für ihre aufbrausende Art bekannt. Hoffentlich hält er sein Versprechen. Ihre mandelförmigen Augen verengten sich, als ein Eunuch die Ankunft des Uchihas offiziell ankündigte und die goldene Tür wurde geöffnet. Sakura atmete noch einmal tief durch und folgte Sasuke in den Thronsaal. „Wo hast du dich solange herumgetrieben?“ schnauzte Dong Zhuo. Doch als er hinter Sasuke eine weitere Person entdeckte, wurde er neugierig. „Wen hast du mitgebracht?“ wollte er wissen. „Ein kleines Zeichen meiner Treue.“ ertönte Sasukes Stimme und schob Sakura vor sich. Dong Zhuo erhob sich. „Das ist doch...-“ stammelte der fleischige Tyrann. „Haruno Sakura.“ nannte Sakura endlich ihren vollen Namen und verbeugte sich. Sasuke versuchte sich die Überraschung nicht anmerken zu lassen. Haruno? Dong Zhuo dagegen brach in lautes Gelächter aus. „Du hast mir Mitsuhides Tochter gebracht, Sasuke!“ lachte er amüsiert und ging auf Sakura zu. Er packte die junge Frau am Arm und zog sie hoch. „Kein Wunder, dass er dich all die Jahre versteckt hielt.“ meinte Dong Zhuo. Als er dabei mit einer Hand über Sakuras Wange strich, drehte diese ihr Gesicht angewidert zur Seite. Sasuke beobachtete schweigend die Szene. Aber dann wanderten seine Augen zu Dong Bai. Sie hatte ihn die ganze Zeit über genau beobachtet. Doch als Sasuke endlich ihren Blick erwiderte, verließ Dong Bai den Thronsaal. Sasuke zog sich ebenfalls zurück und und ließ Sakura und Dong Zhuo allein. Kaum bog das junge Mädchen um die Ecke, zuckte sie kurz vor Schreck zusammen. „Habe ich dich erschreckt?“ Sasuke lehnte an einer Wand. „Sasuke.“ Wie hatte er es geschafft sie so schnell einzuholen? „Du wirkst verärgert.“ sagte der Uchiha. Er kannte den sprunghaften Charakter von Dong Bai nur zu gut, weshalb er sie die meiste Zeit über mied. „Die Tochter eines Verräters. Ein wirklich originelles Geschenk.“ spottete sie. „Er ist eben nicht so bescheiden wie du es bist.“ Sasuke stieß sich von der Wand ab und reichte Dong Bai eine kleine Schachtel. „Deine Lieblingssüßigkeiten.“ fuhr er fort. „Du hast also daran gedacht?“ gab Dong Bai zurück und nahm die Schachtel entgegen. „Ich habe es dir versprochen.“ bemerkte Sasuke. Zwar musste er Dong Zhuo nicht fürchten, dennoch wusste Sasuke um Dong Bais Einfluss auf ihren Großvater. Es schadete also nicht in ihrer Gunst zu stehen. Auch wenn das bedeutete, dass er die Wünsche eines verzogenen Teenagers erfüllen musste. Dong Bai hatte derweilen die Schachtel geöffnet und betrachtete die kandierten Früchte. „Noch einmal Glück gehabt.“ grinste Dong Bai und reichte Sasuke eine der Früchte. Zwar wusste Dong Bai genau, dass Sasuke jegliche Süßigkeiten verabscheute, doch das interessierte sie keineswegs. Sasuke nahm das gezuckerte Fruchtstück und steckte es sich in den Mund, ehe er es schnell hinunterschluckte. Widerlich. Dong Bai dagegen wirkte sichtlich amüsiert und setzte sich wieder in Bewegung. Dabei summte sie eine Melodie. Es sind diese seltene Momente in denen man merkte, dass Dong Bai im Grunde genommen noch ein Kind war. Sasuke folgte ihr kurz mit seinem Blick, ehe er sich in sein Zimmer begab. Sakura schien er dabei bereits vollkommen vergessen zu haben... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)