Life in the [Un]known World: Band Eins ~ Im Verborgenen von abgemeldet (Chapter 00 ~ Alles begann mit einem Disput) ================================================================================ Kapitel 8: Chapter 08 ~ Verwandlungstraining mit Hekate ------------------------------------------------------- Über ein halbes Jahr war ich nun in der, von Mutter geschaffenen Welt. Die Welt, in der ich mir so oft vorgestellt hatte, ein Teil davon zu sein. Und auf einmal… war ich es. Manchmal konnte ich es einfach nicht fassen, dass mein Alltag mittlerweile aus Kontakt mit Gottheiten bestand. Und dies auch in Zukunft sogar noch intensiver werden würde. Egal wie anstrengend meine Kräfte waren, da ich wusste wie es war, als normaler Sterblicher ohne sie zu leben, war dies, wie eine Vision für mich, die sich bewahrheitete. Gerade als ich die Portale erschaffen konnte, hatte sich für mich, als Film und Videospielefreund, ein kleiner Traum erfüllt. Als wäre ich ein X-Men, ein Mutant, mit großen Fähigkeiten. Sie glich einer anderen Form der Teleportation, und dies war ein Traum, den ich nun tatsächlich lebte. 17.01.2006 – Chaos Island - Große Weide Mein Blick war konzentriert. Ich fokussierte mich auf mein neues Ziel, das sich nicht unweit von mir auf dem Boden befand. Ein kleines Schmunzeln begann mein Gesicht zu zieren, ehe ich noch einmal tief einatmete und mich langsam in Bewegung zu setzen. Ich sprang und landete direkt in einem Portal, das ich im Boden platziert hatte. Nicht unweit von meiner Position entfernt, lag ein weiteres im Himmel, das mich durch meinen Sprung seitwärts erneut in eines fliegen ließ. Von dort aus landete mein Körper in der Pforte, die sich in über 100-Meter Höhe befand. Durch mein kleines Spieleparadies etwas verwirrt, blickte ich mich um. Die kühle Luft umschlang sanft meinen Körper, während ich mich im freien Fall befand. Von da oben überblickte ich die Insel, die Position meiner nächsten Portale. Und dort war es, auf dem Dach der Fischerhütte von Odr, die er noch immer beheimatete und keinerlei Interesse daran besaß wie Hekate oder ich, ein neues, wunderschönes Häuschen, zu besitzen. In Fallschirmspringermanier, wie sie stets nach unten fielen, um die Geschwindigkeit des Falles zu beschleunigen, glitt ich durch die Luft. Natürlich hätte ich es noch schneller werden lassen können, wenn ich die Winde meiner Kontrolle unterworfen hätte, doch es bestand dafür keinerlei Notwendigkeit, immerhin genoss ich dies alles. Nicht lange, und ich durchflog das Portal, nur um in einem Strudel, der sich im Wasser befand zu landen. Durch die Geschwindigkeit, mit der ich in das Tor gefallen war, war ich etwas schneller im Wasser gelandet, doch es hatte mich recht schnell abgebremst. Zu meinem Glück hatte ich, wie Percy Jackson, die großartige Fähigkeit aufgrund meiner angelernten Wasserkontrolle, dass mich dieses nicht mehr Nass machte, ohne dass ich es wollte. Doch ich wäre nicht ich, wenn es das jetzt gewesen wäre. Nur wenige Zentimeter vor mir war natürlich bereits wieder eines, durch welches ich schritt und es in das innere meines Hauses führte. Man war ich froh, dass scheinbar nichts direkt durch Portale trat, ansonsten wäre meine Hütte nun komplett unter Wasser gesetzt worden. Ein Sprung über meine Couch brachte mich in ein weiteres, das auf eine grüne Wiese führte. Besagte Wiese, auf welcher ich vor gut drei Monaten Hekate als Verbündete gewonnen hatte. Und hier war meine Reise auch zu Ende. Mit einem Schnippen meinerseits, ungefähr so wie es sonst immer Mutter tat, verschwanden all meine Pforten. Ich war etwas außer Puste, aufgrund der Anstrengung all diese aufrecht zu halten, und doch aktiv durch das gesamte Adrenalin, das nun durch meinen Körper floss. Als Nächstes, wenn ich wieder bei Kräften war, sollte ich mehrere Portale untereinander Platzieren und Schauen wie schnell ich werden konnte und ab welcher Geschwindigkeit mir Übel wurde. „Da bist du also“, stellte eine mir nur all zu vertraute Stimme fest. Mein Blick richtete sich auf Hekate, als sich mein Körper umgedreht hatte. „Hier bin ich. Stets zu Diensten.“ Eine gespielte Verbeugung meinerseits war die Antwort auf ihre erfolgreiche Suche, und doch kam keinerlei Gesichtsregung ihrerseits. Ja, nach drei Monaten hatte ich durchaus gemerkt, dass sie ein schweres Publikum war, wenn es sich um Scherze allerlei Art handelte. Lediglich Sachen, die ihr Tätigkeitsfeld betraf machten sie scheinbar emotionaler als andere Themen. Und ihre blonde Gestalt, die sie nun besaß, war offenkundig die Neutralste von ihnen. Dann gab es noch die schwarzhaarige mit grünen Augen, welche fast schon als Familienmensch betitelt werden konnte und für ihre Verhältnisse richtig freundlich wirkte. Ihre letzte Form war Rotschöpfchen. Blaue Iriden nannte sie in der Dritten, nicht in den Büchern beschriebenen Form und das vermutlich aus gutem Grund, denn dort war sie am schwierigsten, ihr Eigen. Am… dominantesten, wenn man so wollte. Falsche Worte hatten Konsequenzen, dass ich selbst schon zu Spüren bekam. Immerhin hatte sich urplötzlich, während ich mich ausruhen wollte und sie weiterhin wollte, dass ich dieses tätigte, mein Essen als ich reinbiss, in einen Stein verwandelte. Ganz miese Nummer, die mir etwas länger wehtat in Form von Zahnschmerzen. Auch wurde einmal eine ganze Wagenladung Bücher auf mich geschleudert als ich mich über die nicht gerade unterhaltsamen Schinken beschwerte, die sie mir beim Training stets zum Lesen gab und so mancherlei andere Sachen. Und als würde mich das Unglück in diesem Moment besuchen wollen, wandelte sich ihr Äußeres um und Rotschöpfchen blickte mich mit dem typischen Hekate-neutralen Blick an. Augenblicklich stand ich etwas nervöser und strammer vor ihr und ich wusste nicht, ob es bloße Einbildung oder Wirklichkeit war, aber für einen Augenblick schien sie kurz geschmunzelt zu haben, während sie meine Reaktion auf Red-Hekate sah. Es gab einige Spitznamen, die ich für die rothaarige Hekate besaß und die meisten davon, waren wirklich keinerlei schmeichelhafte Betitlungen. Ich stand dazu: Ich hatte enormen Schiss vor ihr. „Du scheinst mittlerweile deine Portale recht gut unter Kontrolle zu haben?“ Ein Nicken kam meinerseits zur Antwort. „Ähm ja. Ich bin etwas Stolz auf meine Fortschritte wie gut ich mich bisher geschlagen gebe “, gestand ich, was sie wiederum nicken ließ. „Nun, dann steht ja der Beschaffung meiner Kinder, die du hierher in Sicherheit bringst, eigentlich nichts mehr im Wege, nicht wahr?“ Ich ahnte schon jetzt Böses. Wieso musste sie eigentlich gerade in dieser Form sein? Die beiden anderen würden meinen nächsten Punkt, den ich zu bedenken hatte, sicherlich problemlos verstehen. Oder zumindest akzeptieren. „Nun, an sich hast du recht, doch jetzt, wo ich die Portale beherrsche, sollte ich noch etwas die Verwandlungsfähigkeit verbessern. Wenn mich eine Gottheit entdecken sollte, sollte ich nicht einfältig, nur die Kunst beherrschen mich in einen Hund zu verwandeln, sondern zumindest auch in einen Vogel und in ein Meeresgeschöpf. Vorteile beziehen für eine schnelle Flucht. Nereus Beispiel folgen, wenn man so wollte. Könnte noch ein paar Tage dauern, aber vielleicht hast du ja auch da Möglichkeiten, mir zu helfen?“ Verlegen lächelte ich sie an, von einem Bein aufs andere tretend, während ihr harter, durchbohrender Blick weiterhin auf mir ruhte. „Gewiss vermag ich es dir zu helfen, deine Verwandlungsgabe, in tierischer Form zu verbessern.“ Mir gefiel nicht, in welch Unterton sie dies aussprach, und in den nächsten Augenblicken wusste ich auch weshalb, als sie ihre rechte Hand auf mich richtete, einmal all ihre Finger ausfuhr, wie eine Art Strecken und sie dann wieder normal baumeln ließ. An ihrem Blick erkannte ich, dass nun etwas geschehen würde, dass sie amüsierte und in meinem Kopf schlugen die Alarmsignale. Doch zu spät, denn ich begann mich schon zu verändern. Meine Hände wurden schrumpelig, krümmten sich und es entwickelten sich lange schmale Krallen. Fell wuchs in meinem Gesicht, unter meinem T-Shirt und an jeder weiteren Stelle, die man sich nur vorstellen konnte. Meine Zähne kamen mir in meinem Mund zu schwer vor. Für einen entsetzlichen Moment dachte ich, dass sich mein Outfit weitete, doch es wurde noch schlimmer, denn ich begann zu schrumpfen und es war nicht die Art, wie ich in die griechische Mythologie eingeführt wurde, denn dortblieb ich humanoid und meine Kleidung schrumpfte mit. Dies hier war anders, denn ich bemerkte wie Hekate immer weiter und weiter über mich hinweg ragte und mich meine Garderobe fast schon begraben hätte, wenn ich nicht wohlwissentlich vorher schnell ein paar Kleidungsstücke ausgezogen und etwas entfernt weggeworfen hätte. Ich spürte wie mein Geruchs- wie auch Hörsinn ausgeprägter wurden, was ich durch meine Verwandlung in einen Hund gewohnt war und von daher erkannte. Hekate hatte mich in ein Tier verwandelt, das wusste ich, doch noch nicht in welches. Jedenfalls musste es ein sehr Kleines gewesen sein, denn ich war auf einer Höhe mit ihren Füßen, die nun direkt vor mir bugsiert waren und in braunen, griechischen Zehensandalen steckten. Sie hatte sich mir genährt, während ich in meiner fremdeingewirkten Metamorphose festgesteckt hatte. Eigen angewandte Verwandlungen waren kein Problem. Sie kitzelten ein bisschen und es war fasziniert der Wandlung beizuwohnen und zu spüren wie man sich veränderte. Doch die, welche durch Fremdeinwirkung stattfanden, waren fürchterlich. Man hatte sich selbst geistig nicht darauf vorbereitet, der Körper wurde gewaltsam umgeformt und verändert. Es schmerzte etwas und dann noch der psychische Schock, den man davon erlitt, da man ja plötzlich der Form fremd entwendet wurde. Doch länger konnte ich mir darüber keine Gedanken machen, denn ich spürte wie zwei Hände mich gewaltsam in die Höhe hoben und das wundervolle Gesicht von Hekate riesig vor mir auftauchte. Noch immer lag dieser neutrale Gesichtsausdruck auf ihrem Gesicht, während sie mich aufmerksam musterte und wie bei einer Preisauswahl mit der Hand nach links und rechts drehte, von allen Seiten begutachtete. Dass sie mir, wie bei solchen Situationen bei Hunden, nicht die Finger in den Mund schob, um meine Zähne zu begutachten, war alles. Und obwohl wenn ich Hekate großartig fand und wunderschön, sympathisch und alles andere, diese Seite von ihr, Rotschöpfchen, konnte ich gar nicht leiden, auch wenn dies für mich die gut aussehendste von all ihren Formen war, zumindest meiner Meinung nach, wobei ich vermutlich durch meine Vorliebe für Rotschöpfe etwas voreingenommen war. So böse ich nur konnte, blickte ich sie an und leider vermutete ich, dass ich einfach süß aussah. „Fick dich!“, sprach ich fluchend aus, doch anstelle meiner Worte kam lediglich ein 'Quick Quick!' heraus, was mir einen unangenehmen Gedanken einbrachte. „Nicht solch bösen Worte!“, sagte sie, und drückte etwas ihre Hände zusammen, sodass ich fast bewusstlos vor Schmerzen wurde. „Ich verstehe, was du sagst Maximilian. Gerade da ich dich verwandelt habe, ist dies mir möglich. Ich gestehe diese Idee von meiner Tochter übernommen zu haben.“ Ich erschrak. „Tochter? Von… Circe? Bin ich ein Meerschweinchen?“ Erneut verstand ich persönlich nur ein Quicken aus meinen Worten, doch sie nickte. „Ja, das bist du.“ Ich hätte kotzen können. Ich konnte mich nicht zurückverwandeln, dafür war ich zu unfähig. Mich auch einfach in einen Hund zu verwandeln ging nicht, denn dafür kannte ich meine aktuelle Form zu wenig. Das war, dass Schwierige, wenn man von jemand anderem in eine tierische Form gewandelt wurde, die einem nicht bekannt war. Es machte es nicht gerade einfach, sich zurückverwandeln zu können, ehe man sich daran gewöhnt, fast schon angefreundet hatte, dieses Tier zu sein. Ähnlich war es mit dem Verwandeln per se in ein Tier. Da ich selbst Hunde mochte, ein Hundemensch war, einige in meinem Leben besaß und am liebsten wieder einen hätte, konnte ich mich damit anfreunden selbst einer zu sein. Fast so sehr wie eine Katze, kam es da eigentlich auf das Gleiche hinaus, auch wenn ich Hunde bevorzugte. „Du kannst dich stets zurückverwandeln, wann es dir beliebt. Du musst es nur tun und vor allem wollen. Solange du dies nicht beherrschst…“ Sie kam mir noch näher mit ihrem Gesicht, während mein Körper der Gnade ihrer Hände ausgeliefert war, so schmutzig dies auch klang, sodass ich ihren Atem auf meinem Fell spürte. „…solange wirst du wohl die Rolle meines Haustieres übernehmen. Sieh es als Training. Und neue Art, mich kennenzulernen, das wolltest du doch, wenn ich mich nicht irre.“ Wahrscheinlich war es mir noch nie so schwer gefallen Beleidigungen nicht auszusprechen, aus der Angst heraus, weiterhin spüren zu dürfen wie viel Spaß diese Form von Hekate an Tierquälerei besaß. Ich sollte mich vermutlich in Zukunft nicht in Hekate verlieben, denn sonst würde ich stetig Angst vor dieser Verwandlung besitzen und wäre mit großer Wahrscheinlichkeit masochistisch veranlagt, was ich vermutlich ohnehin ein kleines bisschen war, wenn ich mir vieles aus meiner Vergangenheit betrachtete. Auch wenn ich zugeben musste, dass dominante Frauen ebenfalls eine meiner heimlichen Schwächen waren, aber das ging ja schon viel zu weit. Ich wusste nicht, ob Hekate Gedankenlesen konnte oder mir meine Gedanken ablesen konnte, denn kaum hatte ich diese beendet, hatte sich doch tatsächlich ein Lächeln auf ihre Lippen gelegt. Einen weiteren Augenblick später, schob sie mich auf ihre linke Hand, damit sie in ihrer rechten einen Käfig herbeizaubern konnte. Die meinte den Scheiß wirklich ernst, wie ich zu meinem Leidwesen feststellte, als sie mich in besagten Käfig sperrte. Zum Glück besaß ich keine Reisekrankheit, denn so sehr wie dieses Gefängnis wackelte, als Hekate zu ihrer Hütte lief, hätte ich mich vermutlich übergeben müssen. Nun, ich konnte dadurch zumindest das Erlebnis machen wie es war, das Haustier einer Person zu sein, auch wenn ich gewiss auf diese Erfahrung hätte verzichten können. Hecuba und Gale hatten es trotz allem besser, als ich, denn diese besaßen ihre Freiheit und waren deutlich größer als ich in ihrer tierischen Gestalt, obwohl ich mir vorstellen konnte, dass Gale erst einmal gemaßregelt werden musste. Zu meinem Glück, war zu dem Zeitpunkt meiner unfreiwilligen Gefangenschaft, Gale wie auch Hecuba unterwegs, denn sie hatten von Hekate einen Auftrag bekommen zur Beobachtung. Was genau, wusste ich noch nicht, doch ich war froh, dass zumindest Gale weg war. Was ich mir nur alles hätte anhören müssen von dem garstigen Iltis. Hekate hingegen beobachtete mich die folgenden Tage stetig. Versuchte mir zu erklären wie ich mich zurückverwandeln konnte und was das Schlimmste war, verwandelte sich nicht einmal in eine ihrer anderen Formen, vermutlich wissend, dass diese mich zurückverwandeln würden, wobei ich mir da nicht ganz so sicher war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)