Life in the [Un]known World: Band Eins ~ Im Verborgenen von abgemeldet (Chapter 00 ~ Alles begann mit einem Disput) ================================================================================ Kapitel 5: Chapter 05 ~ Zukunftsorientiert! ------------------------------------------- Zwei Monate. So lange befand ich mich nun in dieser unbekannten und gleichzeitig bekannten Welt. Odr hatte mir viel beigebracht. Kniffe, die es als Schwertkämpfer zu beachten gab, aber auch heimtückische, hinterlistige Sachen, wie zum Beispiel, am unauffälligsten meine Axt zu mir zu rufen. Wenn diese hinter einem Gegner lag und ich in die Enge getrieben wurde, sodass im besten Fall mein Feind gleich einen Kopf kürzer gemacht wurde. Im Gegensatz zu den Griechen und Römern schien er nicht in heroischer Art und Verhalten zu unterscheiden, sondern lediglich in hilfreich und Selbstmord. Er half mir, meinen Zorn zu wecken und diesen ansatzweise zu kontrollieren, empfahl mir jedoch diese Berserkerkraft, wie er sie nannte, weit weg von Verbündeten oder nur gegen Gegner einzusetzen, gegen die ich keine Chance sah. Besagte Kraft diente mir auch, als ich angefangen hatte, mich mit einem Element zu befassen, das auf Wut aufbaute. Feuer. Ich erlernte viel in dieser kurzen Zeitspanne, und Odr war ein genialer Lehrer, und auch sehr streng. Doch dadurch lernte ich noch schneller, was ohnehin geschah, schien dies an meinem Potenzial und meiner Rolle als Chaosspross zu liegen, dass ich so wissbegierig, wie ich war, vieles, wie ein Schwamm aufzusaugen versuchte. Und hin und wieder, während Pausen oder am Abend, sprachen wir über alles Mögliche, zumeist aber über unsere Pläne. 14.09.2005 – Chaos Island – Hütte des Odr „Und dieser Poseidonspross und der Sohn des Jupiters sind also die stärksten Halbgötter?“, stellte er mir seine Frage, aufgrund welcher ich nickte. „Laut dem, was in den Büchern steht, ja. Mit Jasons Schwester Thalia und Nico di Angelo, dem Sohn des Hades, obgleich ich dies nicht ganz so sehen würde.“ Er musterte mich neugierig. „Dann sag mir, wie siehst du es denn?“ „Nun, Stärke hat nicht immer mit Kraft zu tun. Nicht immer mit dem, was man als Krieger leistet. Es gab durchaus Situationen, in denen sie Schwierigkeiten besaßen und nicht überlebt hätten, wenn andere Halbgötter ihnen nicht den Arsch gerettet hätten. Annabeth Chase, eine Tochter der Athene zum Beispiel, ist durch ihren Ideenreichtum enorm mächtig. Piper McLean aufgrund ihrer Fähigkeit des Charme-Sprech ebenso. Leo Valdez, der, zumindest einzig bekannte, lebende Sohn des Hephaistos, der die Macht besitzt, Feuer zu kontrollieren. Es gibt noch einige andere Halbgötter und Gaben, die ich durchaus nützlich finde. Die uns enorm weiterbringen würden. Gerade die Genannten.“ Interessiert über meine Ausführungen, blickte er mich an. „Und was hindert uns daran, sobald du ein paar Tricks mehr auf dem Kasten hast, diese zu rekrutieren?“ Mein Kopf schüttelte sich merklich von selbst. „Ganz einfach: das Überraschungsmoment. Was meinst du, wie oft die stärksten Kinder dieser Gottheiten von diesen höchst selbst, im Verborgenen, beobachtet werden? Zum Beispiel Percy Jackson, welcher der EINZIGE sterbliche Sohn von Poseidon zurzeit ist. Außerdem wäre die Entführung etwas auffällig für den Anfang. Wir wissen zum einen nicht, wie wir sofort verschwinden können. Zum anderen besitze ich keine Kontrolle über meinen Geruch, der Monster sicherlich anlockt, wie der Mist die Fliegen. Und dann wäre da noch meine Aura. Wie du merkst, ich bekomme es nicht auf die Reihe, sie zu unterdrücken. Wenn dies nicht geschieht, ich besagte Maßnahmen nicht zum Schutz treffen würde und durch den Schild dieser Insel trete, bin ich sofort auf dem Präsentierteller von Ananke und meinen anderen Geschwistern. Auch die Olympier werden mich bemerken. Und dann bringt mir das hier für den Moment nichts. Alles, was wir so schön geplant hatten, futsch.“ Er nickte. Er schien meine Argumente zu verstehen. Doch nun war es an mir eine Frage zu stellen. „Wer ist deiner Meinung nach die mächtigste Gottheit im Olymp?“ Überrascht aufgrund dieser seltsamen Frage, blickte er mich an. Vermutlich war für ihn die Antwort sonnenklar. „Zeus.“ Ich lächelte. Typisch. „Odr, ich halte dich für einen sehr intelligenten Gott, daher finde ich es schade, dass du so offensichtlich antwortest. Gerade wenn man bedenkt, wer deine Gemahlin ist und du sie scheinbar mit ihren Fähigkeiten verharmlost, und das, obwohl sie mit euch Asen gleichtat, im legendären Asen-Wanen-Krieg.“  Verwirrung lag in seinem Blick, offensichtlich über die Erwähnung seiner Gattin und, dass er sie unterschätzen würde. Obwohl ich doch soeben von den Olympiern und nicht von den Germanen sprach. Ich wollte ihn so langsam erlösen, ehe er noch länger auf die Folter gespannt wurde. „In meinen Augen ist es nicht so offensichtlich, doch Aphrodite könnte, wenn sie es intelligent anstellt, die Mächtigste von ihnen allen sein. Sie beherrscht die Liebe, doch Liebe ist nicht nur das, was zwischen Mann und Frau besteht, nein, auch die Liebe zu Freunden und Familie. Etwas, das von Aphrodite in das Herrschaftsgebiet von Hera und Hestia gleitet und einen lückenlosen Übergang formt. Sie kann kontrollieren, wer einander liebt, was schließlich auch die Abneigung und Abscheu, Hass, beinhaltet. Sterbliche, wie Unsterbliche begehen die seltsamsten Dinge aufgrund der Liebe. Wenn du wüsstest, dass dich Freyja nicht mehr liebt, würdest du das überstehen? Wenn ich und Chaos, die dich unterstützte, ebenfalls anfangen würden, dich zu verabscheuen, wäre das Leben noch lebenswert aus deiner Perspektive, so völlig allein? Hätte es einen Sinn?“ Verblüffung war in seinem Blick zu erkennen. Scheinbar waren dies Aspekte der Liebe, über die er nie nachgedacht hatte. „Götter sind für alle zuständig, also auch für andere Götter. Meinst du also, Freyja hätte nicht gewusst, wo du genau bist, ehe du dich hierher verzogen hast? Man kann sich NICHT vor der Liebe verstecken, vermutlich hatte sie nur darauf gewartet, dass du zu ihr von selbst zurückkehrst.“ Nun stand sein Mund offen. Er wollte etwas sagen, doch es gelang ihm scheinbar nicht. Zu überrascht war er von meiner Theorie, die seine Gattin betraf. „Jedenfalls ist Aphrodite aus diesem Grund für mich die viel zu unterschätzte Göttin. Oder Titanin, wenn man mal vergisst, dass sie von Zeus adoptiert und somit zur Göttin ernannt wurde, wenn man so will, die ebenfalls, wie deine Freyja, was die meisten vergessen, auch als Kriegsgöttin einen Namen hat.“ „Du könntest fast ein Kind der Liebe sein, so, wie du von dieser schwärmst. Daher meine Frage: Hattest du denn ein Mädchen in deiner Welt?“ Ich lächelte. Ja, man hatte mir schon öfter zugetragen, dass ich, entgegen jeglicher Erwartung, ein Romantiker sei. „Nein. Ich selbst besaß lediglich das Vergnügen von zwei Beziehungen, die beide lange her sind. Vermutlich gerade aufgrund meiner Ansichten, da in meiner Welt die Menschen eine Wegwerfgesellschaft geworden sind. Von Freunden, Familien und Kontakten. Fast jeder scheint depressiv zu sein und ich selbst bin alles andere, als ein Unschuldslamm. Ich habe auch viele Kontakte, zu meinem Leidwesen, aus einer Laune heraus, zerschlagen. Viele andere Fehler gemacht, über die ich mich ärgere. Aber man muss nach vorne schauen. Vielleicht in eine neue Welt reisen und sich mit einem Gott anfreunden, mit dem man eine Rebellion plant. Mit diesem über die Liebe Quatschen, dann funktioniert das schon.“ Der Brünette lachte, als die Freude über meine Worte in seine Augen zurückkehrte. Zum Glück schien ich ihn mit meinen Worten nicht all zu sehr gekränkt zu haben. Zudem war er für einen Gott der Wut und der Raserei bei Gesprächen erschreckend ruhig, während sein Zorn beim Training herauskam. „Damit du übrigens nicht überrascht wirst. Zur Vorsicht habe ich die Sache auch schon mit Mutter besprochen, ich habe kein Problem damit, mich mit Monstern zu verbünden oder unsere Feinde an diese zu verfüttern. Geschweige denn davon diese zu töten.“ „Gut. Wir können es uns auch nicht leisten Gnade zu zeigen“, lächelte er kurzzeitig, während ich in seinen Augen die Neugierde erkannte, als er mir eine weitere Frage stellte: „Wieso möchtest du dich überhaupt mit Monstern verbünden?“ „Ganz einfach, zum einen sind sie in einer Vielzahl vertreten und mächtig. Zum anderen sind sie, wie Götter und Sterbliche Teil dieser Welt. Sie kehren immer wieder zurück und vermutlich könnte nur mein Schwert selbiges verhindern. Also wieso nicht mit diesen Verbünden, sie zu unserem Vorteil nutzen und wenn alles geschafft ist, durch das Bündnis mit ihnen geringere Verluste als sonst verbuchen? Wir können keinen Krieg gewinnen, indem wir immer nur nach Moral und Etikette vorgehen. Das machen unsere Feinde auch nicht, abgesehen von geringen Ausnahmen. Und wir haben es mit den schlimmsten der Schlimmen zu tun. Vermutlich auch in deiner Mythologie und anderen, wer weiß? Hast du dagegen irgendwelche einwende?“ Verneinend schüttelte er sein Haupt. „Nicht im Geringsten. Solange du deine Verbündeten nicht hinrichtest und im gewissen Rahmen weiterhin Empathie und Menschlichkeit zeigst, ist alles in Ordnung.“ Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. „Oh mein Freund, glaub mir, die bleibt vorhanden. Die kranken, menschenunwürdigen und radikalen Gedanken, die waren schon immer in meinem Kopf und ich wusste sie zu bremsen. Ich tue nur, was von mir verlangt wird oder nötig ist. Dies bedeutet nicht, dass ich Begriffe wie Loyalität oder Freundlichkeit aus meinem Wortschatz streiche, nein, ganz im Gegenteil, sind diese Worte ganz groß bei mir. Ich sprach ja nur von Entscheidungen für die Zukunft, die ja nicht alltäglich geschehen werden.“ Er nickte, ehe ihm ein Geistesblitz kam, zumindest sah es so vom äußeren Erscheinungsbild seines Gesichts aus. „Du möchtest ja deine Aura, wie auch deinen Duft verdecken, wie wäre es, auch wenn du deine Form verändern könntest?“ „Wie du meinen?“, sprach ich absichtlich so seltsam zu ihm, weil ich von seiner Frage verwirrt wurde. „Wir Götter lieben es, uns in Tiere zu verwandeln, und da deine Mutter Chaos ist, sollte dir die Fähigkeit der Metamorphose gestattet sein. Wenn versehentlich der Blick einer Gottheit auf dich gerichtet wird und sie urplötzlich keine Aura von dir bemerken, werden sie aufmerksam. Sollten sie jedoch ein Tier erblicken, werden sie vermutlich noch nicht einmal dessen Aura überprüfen, weil es sie einfach nicht interessiert, wenn sie nicht gerade Hunger haben und du ein schmackhaftes Tier bist.“ „Also werde ich ein Animagus?“ Fragend hoben sich seine Augenbrauen. „Sorry, stammt aus dem Harry Potter Universum. Bin ein großer Fan. Wenn alle Bücher draußen sind, leih ich es dir mal. Empfehlenswert.“ Zögerlich nickte er aufgrund meiner Aussage. „Falls sich deine Frage darauf bezog, ob du dadurch mehrere Tierformen haben kannst, so lautet meine einfache Antwort: Es liegt an dir.“ Er hatte mein Interesse geweckt. „Ich bin interessiert. Erläutere es mir.“ „Nun …“, begann er zu sprechen, ehe er kurz Luft holte, „… es liegt völlig an dir, wie stark du dich auf die tierische Form einlässt, hineinfühlst und konzentriert bist. Auch, wie schnell du meinen Ausführungen folgst. Alles ist eine Frage, abhängig von dir, wie schnell du lernst. Ungefähr so, wie alles, was ich dir versuche beizubringen.“ Ich nickte. Zwar war ich überrascht, dass seine Worte so schnell vorbei waren, wenn man bedachte, dass er dafür extra Luft geholt hatte, aber diese hatten mir ja trotz allem geholfen zu verstehen, dass ich so bald, wie möglich eine verdammt krasse Kraft trainieren würde. Und so kam es auch. Einen weiteren Monat hatte ich mit Odr auf der Insel, allein trainiert, in welchem er mir die Fähigkeit versuchte näher zu bringen, mich in Tiere zu verwandeln. Eher schlecht als Recht gelang mir dies, doch es gelang, mir zumindest die Form eines Hundes anzunehmen. Es war der Wahnsinn, wie ein Vierbeiner herumzutollen. Das erhöhte Gehör, der erweiterte Geruchssinn, das war alles cool, gerade wenn man mal einen Hund besaß und diese Tiere mochte, und sich von daher mal, wie einer selbst fühlen konnte. Doch nach all dem Training war für mich endlich eine Entscheidung gefallen. Gemessen an den Göttern war ich zwar noch immer schwach, doch es war an der Zeit einen weiteren Verbündeten dazu zu holen. Oder eher eine Verbündete. Sie würde mein Team ungemein verstärken, gerade, da sie in meinen Augen eine AAA Göttin war, die stets unterschätzt und doch gefürchtet wurde, konnte mir eine Menge beibringen und war zudem eine meiner absoluten Lieblingsgöttinnen, und ich hoffte es würde so bleiben. Es war an der Zeit sich mit ihr zu treffen. Hekate. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)