Behind the cold von TheOnlyOne (Es ist leichter mich zu hassen, als mich zu lieben...) ================================================================================ Kapitel 8: Eight ---------------- Eight   Sakura hielt Sasuke dicht an sich gepresst. Sie hatte schon mühe seinen schlappen Körper aufzurichten, da sollte er ihr nicht wieder zurückfallen. Eine vertraute Stimme drang dumpf an Sakuras Ohren. „KPD! Bitte machen Sie den Weg frei.“ Erleichtert atmete Sakura auf als sie in die strahlend blauen Augen ihres Freundes blickte. „Gott sei dank bist du hier.“ Naruto sah zu Sakura und dann zu seinem Freund. „Oh Sasuke…“ Sakura erkannte Narutos Missbilligung, doch es war einerlei. Sasuke würde es sowieso nicht registrieren. „Was schlägst du vor?“, fragte er sie schließlich. „Keine Ahnung. Ich nehme an er lebt alleine, oder? Denn alleine zu Hause wäre wohl die schlechteste Idee.“, grübelte Sakura. Sie half Naruto, seinen Kumpel aufzurichten. „Wieso ist er verdammt noch mal bewusstlos?“, Narutos Zähne knirschten. „Ich hab keine Ahnung. Er hatte schon was genommen als er zu mir kam. Es kann gut sein, dass er sich eine Überdosis verpasst hat.“ Naruto sah sie überrascht an. „Wie, als er zu dir kam?“ Sakura sah zu ihm rüber und schließlich zu Sasuke. „Naruto, können wir gleich darüber reden? Wir sollten uns was einfallen lassen.“ „Ja, tschuldige. Hast Recht. Also nein, er lebt alleine. Sollten wir ihn nicht lieber ins Krankenhaus bringen?“ „Und seinen Rauschzustand öffentlich dokumentieren lassen? Ich dachte er ist auf ‚Bewährung‘?!“ Narutos Kiefer spannte sich an. Leider hatte Sakura Recht. „Was schlägst du vor?“ „Hm. Also auf alle Fälle muss dieses Zeug aus ihm raus.“ „Und wie willst du das anstellen?“, fragte Naruto verwundert. „Ich hab immer was für Notfälle zu Hause, frag nicht wieso…“, erklärte Sakura. „Du willst ihn zu dir bringen?“ Sakura überdachte die Situation. Im Grunde genommen war Sasuke ein Fremder. Sie wusste nicht viel, aber genug, dass sein Schicksal sie betroffen machte. „Ich werde es vermutlich bereuen, oder?“, flüsterte sie zu Naruto. Dieser presste die Lippen zu einer harten Linie zusammen. „Abwarten.“, sagte er knapp. Mit einem Ruck stemmte Naruto seinen Freund in die Höhe und schleifte ihn aus dem Club. Unauffällig versuchte Sakura ihnen zu folgen. Sie nahm ihr Handy und tippte Ino hastig ein paar Worte, damit sie sich später keine Sorgen machen musste.  In Narutos Auto ließ sich Sakura erst mal auf den Beifahrersitz fallen. „Danke, dass du mich angerufen hast.“, sagte Naruto ernst. Sein sonst so strahlendes Lächeln war gänzlich verschwunden. Seine Miene war ernst. Sein Kiefer angespannt. „Ich konnte ihn doch so nicht liegen lassen.“, murmelte Sakura. „Die anderen scheinbar schon, und die kannten ihn nicht mal.“ Sakura war sich nicht sicher, ob Narutos Ärger nun Sasuke oder den Gästen galt. „Keine Sorge, wir kriegen das hin, irgendwie.“, beschwichtigend legte Sakura ihre Hand auf Narutos und lächelte ihm hoffnungsvoll entgegen. Er nickte, startete den Motor und fuhr mit Sirene und Blaulicht vom Club weg. „Darfst du das einfach so?“ „Nein, eigentlich nicht. Aber da es sich um Sasuke handelt, wird Fugaku mir das durchgehen lassen. Aber jetzt erzähl mir was passiert ist.“ Sakura atmete hörbar aus und begann Naruto vom Abend und von Sasuke zu erzählen.  „Und was ist mit seiner Hand?“ „Seiner Hand?“ „Die Haut an seinen Fingerknöcheln ist an der linken Hand aufgeplatzt.“ Sakura wandte den Blick zur Rückbank. Unter den vorbeiziehenden Lichtern erkannte sie Blutspuren an seiner Hand. „Er wird doch nicht-?“ „Davon gehe ich aus. Hoffen wir einfach nur dass es keine Wellen schlägt.“ Wenige Augenblicke später hielt der Wagen auch schon vor Sakuras Wohnung. „Los, wir bringen ihn ins Badezimmer.“ Naruto nickte und Sakura suchte in ihrem Zimmer alles zusammen. Gut bepackt trat Sakura in das Badezimmer und stellte alles der Reihe nach auf. „Am Besten ziehst du ihm das Hemd aus.“ Naruto tat alles was Sakura anwies. Diese löste bereits etwas in einem Glas auf. „Was ist das?“, fragte Naruto misstrauisch. „Eine hochkonzentrierte Salzlösung. Normalerweise sollte er danach direkt erbrechen. Hilf mir mal.“ Naruto setzte ihn hin und versuchte ihn aus seinem komatösen Zustand zu holen. Aber die Zeit arbeitete gegen sie und der junge Mann war vollkommen außer Gefecht. „Und was jetzt?“, sah Naruto Sakura verzweifelt an. Diese wirkte nachdenklich, wusste aber direkt was zu tun war. Sie ging zum Badezimmerschrank und zog sich Handschuhe an. „Jetzt wird es unschön. Sobald er bei Bewusstsein ist, kannst du das Fenster öffnen. Das hier wird nämlich riechen.“ Sakura drückte behutsam Sasukes Kiefer auseinander bevor sie ihm eher unsanft ihre Finger in den Hals steckte. Unangenehm machte Sakura vom menschlichen Würgreflex Gebrauch und er zeigte Wirkung. Sasuke riss die Augen auf und fing direkt an Würgelaute auszustoßen. Nur dunkel bekam er mit, dass Sakura ihn schon in Richtung der Toilette drängte. Sie hielt seine Schultern fest, griff nach einem Haargummi und band seine Haare zu einem Zopf nach hinten. Sasuke erbrach seinen gesamten Mageninhalt. Naruto hielt sich die Nase zu und öffnete schließlich das Fenster. Sakura lächelte ihn entschuldigend an. „Ich sagte doch, dass es riechen wird.“ „Ja, da wusste ich aber noch nicht, dass er scheinbar einen ganzen Schnapsladen leergetrunken hat.“, beklagte sich Naruto. Sakura konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Sie konnte ihn verstehen. In den ersten Semestern erging es ihr ähnlich, doch man stumpfte mit der Zeit ab. „Passt du auf ihn auf? Ich muss seinen Flüssigkeitshaushalt stabilisieren, sonst dehydriert er mir noch.“ Naruto nickte verstehend. Er ging zu seinem Freund und hielt ihn behutsam über die Kloschüssel. Seinem Anblick nach zu urteilen registrierte er nicht einmal wo er war und bei wem. Nach einer halben Stunde schien alles durchgestanden. Benommen hockte der Uchiha neben der Kloschüssel. Wie bereits auf dem Polizeirevier reinigte Sakura die Wunde an seiner Hand. Sorgsam strich sie nach der Desinfektion eine Wundheilsalbe darüber und verband seine Hand sorgsam. „Und was machen wir jetzt mit ihm?“, fragte Naruto.  Sakura besah sich Sasuke genauer. Seine Haut wirkte fahl, seine Augen leer. „Seine Eltern?“ „Gott bewahre. Weißt du was Fugaku machen würde wenn er ihn so sieht?“ Naruto erschauderte bei der Vorstellung. „Ich nehme ihn am besten mit zu mir.“ Deprimiert blickte Naruto auf die Uhr. In ein paar Stunden musste er schon wieder seinen Dienst antreten. Mitfühlend sah Sakura zu ihrem Freund. Er stand so viel für Sasuke durch. Was musste er für ein Mensch gewesen sein, wenn Naruto so viel für ihn auf sich nahm? „Fahr nach Hause Naruto. Ich übernehme das.“ „Du willst ihn wirklich hier behalten?“ Sakura nickte. „Ich mache das für dich. Es muss schließlich einen guten Grund geben, warum du tagtäglich so viel für ihn riskierst… außerdem, ich habe alles was ich brauche hier. Falls es zu einem Notfall kommt.“  Naruto sah seine Freundin besorgt an. Sie kümmerte sich um diesen Mann nur wegen ihm? „Hmm… na gut, aber ich bleibe bei euch.“  „Nein, du gehst nach Hause und schläfst dich aus. Ich habe morgen sowieso frei. Bring mir einfach vor der Arbeit frische Kleidung und seinen Kulturbeutel mit. Den Rest kriege ich hin.“ „Sicher?“ „Sicher, Naruto.“  „Komm, hilf mir ihn ins Bett zu tragen.“, forderte Sakura. Naruto gefiel der Gedanke nicht. Sasuke, nicht Herr seiner selbst ausgerechnet bei ihr zu lassen… alleine. Aber trotzdem hatte Sakura Recht. Sie war auch die einzige Frau der zutraute mit ihm umgehen zu können wenn es sein musste. Er half seinem Kumpel schließlich auf die Beine und führte ihn in Sakuras Schlafzimmer. Unsanft ließ Naruto ihn auf das weiche Bett fallen. Mit Mühe zog er ihm noch die Hose aus und legte ihn schließlich hin. Sasuke, der von allem nur wenig mitbekam schien sofort eingeschlafen zu sein. „Okay, dann bringe ich dir morgen vor der Schicht alles vorbei. Kommst du klar?“ „Jap.“, bestätigte Sakura knapp. „Sakura?“ Sie sah zu ihm auf. Unerwartet kam er auf sie zu und zog sie in eine innige Umarmung. „Danke. Echt jetzt.“ Sakura vergrub für einen kurzen Moment ihr Gesicht in seiner Schulter. Auch von ihr fiel die Anspannung ab. „Keine Ursache.“ Naruto ließ sie los. Nachdem er sich verabschiedet hatte, war Sakura schließlich mit Sasuke alleine. Stumm sah sie zu ihm rüber. Er schien tief und fest zu schlafen.  „Und was mache ich jetzt?“, sprach sie zu sich selbst und ließ sich in ihren Schreibtischstuhl fallen. Eingehend musterte sie den jungen Mann. Wenn sie die Tatsache beiseite schob, was heute geschehen war, wirkte er plötzlich so friedlich, lieb und vor allem unbekümmert. Für einen kurzen Moment glaubte Sakura den kleinen Jungen, von dem ihr Naruto erzählte, wiederzukennen. Es war traurig, dass er zu solch einer Persönlichkeit verkommen war, dabei war er ein bildschöner Mann. Eine schmale Nase, voll Lippen, hohe Wangenknochen und wunderschöne Augen. Er war groß, schlank und trainiert. In ihrem Gedächtnis flammten die Bilder des Abends auf. Selbst jetzt brachte es ihr Herz zum höher schlagen.  Das ging zu weit! Sakura schüttelte die Erinnerungen aus ihrem Kopf. Wenn er aufwachte, würde er wieder derselbe Arsch sein, wie sonst auch. Seufzend verbannte Sakura schließlich alle Gedanken in die hinterste Ecke ihres Bewusstseins. All das würde sie auf sich zukommen lassen wenn es soweit war. Seufzend stand sie auf und hob seine Hose auf und nahm Geldbeutel und Handy aus den Hosentaschen. Behutsam legte sie seine Sachen auf den Nachttisch und seine Kleidung über ihren Stuhl. Und doch, als sie ihn so friedlich schlafen sah, konnte Sakura ein Lächeln nicht unterdrücken.   Bewegung schien auf dem Bett zu sein. Müde hob Sakura ihren Kopf von ihren Unterarmen und erkannte in der Dunkelheit, dass Sasuke alles andere als einen ruhigen Schlaf hatte. Angestrengt massierte sie ihren schmerzenden Nacken. „Nein. Nein… nicht…“ Er spricht im Schlaf?! Sakuras Verstand wachte langsam auf. Seine Bewegungen schienen immer wilder und sein Atem immer hektischer. Ihr Blick schärfte sich zunehmend und Sakura erkannte im Mondlicht seine schmerzverzerrten Gesichtszüge. „Sasuke, Sasuke, wach auf!“, Sakura rüttelte sanft an seiner Schulter. Er schreckte aus dem Schlaf hoch. Desorientiert sah er sich um, hielt sich aber im gleichen Augenblick den Kopf. „Alles gut. Du bist bei mir zu Hause. Es war nur ein Alptraum.“, sprach sie sanft. Verwundert sah er zu der Frau neben ihm. „Sakura?“ Ein Schauer lief Sakura über den Rücken. Es war das erste Mal, dass er sie beim Namen nannte. „Schh. Leg dich wieder hin und ruh dich aus.“, forderte sie ruhig. Eine gefühlte Ewigkeit sah er sie an, ließ sich aber schließlich zurück ins Bett sinken. Seine Augen fielen allmählich zu. „Passt du auf mich auf?“, murmelte er vor sich hin. Sakura betrachtete den Mann der sich wie ein Häufchen Elend zusammenkauerte und lächelte. „Ja, schlaf.“ Es brauchte keine Minute und es wurde ruhig um ihn. Sein Brustkorb hob und sank im gleichmäßigen Rhythmus. Sakura bettete ihren Kopf wieder auf ihren Unterarmen. Ihr Nacken schmerzte. So zu schlafen tat ihrem Rücken eindeutig nicht gut. Sakura sah zum Bett und überlegte. Zu Müde auch nur einen Gedanken an persönliche Grenzen zu verschwenden zuckte Sakura schließlich mit den Schultern. Sie nahm sich ihre Tagesdecke und legte sich auf die andere Seite des Bettes. Mit genügend Abstand legte sie sich zu Sasuke ins Bett. Sie wandte sich ihm zu und betrachtete sein Gesicht.  „Wer bist du, Uchiha Sasuke?“, flüsterte sie. Mit diesen Worten fielen selbst ihr nun die Augen zu.   Langsam drang ihr Bewusstsein wieder an die Oberfläche. Hitze durchflutete sie. Warum war ihr so warm? Sakura wollte sich bewegen, doch das Gewicht das gegen sie drückte, hielt sie davon ab. Verschlafen blinzelte sie gegen die Morgensonne an. Noch immer hatte Sakura Mühe sich zu bewegen. Als sie den Grund dafür bemerkte erstarrte sie. Eine kraftvolle Hand hatte sich um ihre Mitte gelegt. Mit weit aufgerissenen Augen sah Sakura zuerst an sich hinab und später hinter sich. Er war es. Sasuke hatte sich wohl im Schlaf an sie gedrängt. Und nun lagen sie da. Er hielt sie fest und nah bei sich. Sakura schluckte. Mit einem Mal war seine Hitze fast unerträglich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)