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Die Vertretung und die Folgen

Wenn Hündchen vor große Herausforderungen gestellt werden
von

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Der Unfall

Freitag, 26.08.
 

Fast zwei Wochen waren seit dem Gespräch mit diesem Shinichi und der Versorgung durch Kaiba vergangen und die Wunden der Prügelei waren so gut wie verheilt.

Joey war kein einziges Mal zu spät zur Schule erschienen, hatte immer seine Hausaufgaben erledigt und auch keinen Fehltag, so gesehen lief alles bestens. Doch er spürte Kaibas Blicke, die sich verändert hatten. Ihm war nicht klar wieso oder was das zu bedeuten hatte, doch der Blick schien noch kälter geworden zu sein. Dabei hatte er doch nie gewollt, dass irgendjemand von diesem Problem erfuhr! Erst recht nicht Mokuba! Das konnte der arrogante Arsch doch nicht ernsthaft glauben!

Gestern hatte er die erste Überweisung auf ein Konto getätigt und immerhin 300 $ zusammen bekommen. Sein Job als Kellner in einem Edelrestaurant machte ihm Spaß und die gehobene Klientel, die dort speiste, gab sehr gutes Trinkgeld, sodass seine finanzielle Situation relativ entspannt war. Zwar arbeitete er dort auch erst seit einer Woche, doch die Bezahlung war zum Glück wöchentlich, was ihm nur recht war. Zwar war die Doppelbelastung aus Schule und Arbeit schon zu spüren, jedoch hatte er den Sonntag zum Entspannen und nach einer Eingewöhnungszeit würde das sicherlich auch besser werden. Heute hatte er seinen ersten freien Abend und den nutzte er, um weiter die Sachen in der Wohnung in Dinge, die er noch brauchte und welche, die er verkaufen oder wegschmeißen wollte, zu sortieren. Seine Freunde hatten sich von dem Schock der Entführung auch soweit erholt und glaubten ihm, dass das lediglich eine alte – nun beglichene – Rechnung war. Ganz im Gegensatz zu Kaiba, der dahinter halt noch immer mehr vermutete. Das wurmte den Blondschopf, denn er sollte sich aus seinen Sachen heraushalten.

Dennoch lief es schon fast zu gut derzeit, um wahr zu sein, doch an diesem Abend hatte er sich gewünscht, er hätte diesen Gedanken nie gehabt.
 

Gerade war er dabei, Sachen in seiner Wohnung auszusortieren, die er nicht mehr brauchte, als plötzlich sein Smartphone klingelte. Er griff schnell danach und sah Mokubas Bild aufblinken. Was wollte denn der kleine Kaiba Spross von ihm?

Irritiert nahm er ab, klemmte es zwischen Wange und Schulter und sortierte nebenbei weiter.

„Hey Kleiner, alles klar bei dir?“, fragte er entspannt und hörte mitten in der Bewegung auf, als er am anderen Ende nur ein Schluchzen hörte.

„Was ist los, Mokuba?“, hakte er alarmiert nach und legte die Zeitschriften, die er gerade durchschaute, beiseite. Er griff sein Handy erneut mit der Hand und stand auf. Ohne weiter nachzudenken, zog er sich im Flur die Schuhe an und griff seinen Schlüsselbund, als er endlich eine Antwort des Schwarzhaarigen bekam.

„E-es … Es ist so schrecklich, Joey …“, murmelte der Kleine und brach wieder in Tränen aus, als jemand anderes das Smartphone nahm. Es raschelte kurz.

„Hallo Joey? Hier ist Roland.“ Roland? Wer war das noch gleich? Ach, der Anzugträger, der immer sofort angedackelt kam, sobald Kaiba ihn rief. Sowas wie sein Assistent oder so?

„Was gibt es? Warum weint der Kurze?“, wollte Joey wissen und schwang sich auf sein Fahrrad, was seine Freunde ihm netterweise nach dem Vorfall nach Hause gebracht und an einen Laternenpfahl gekettet hatten.

„Könntest du bitte zum städtischen Krankenhaus kommen? Master Kaiba hatte einen schrecklichen Verkehrsunfall und der junge Master braucht deine Hilfe.“ Wie war das gerade? Hatte er sich verhört? Der reiche Schnösel hatte einen Unfall? War er etwa …? Ihm wurde ganz mulmig zumute und verbot sich, diesen Gedanken zu Ende zu denken. Das wäre so … schräg. Nein, so schlimm war es bestimmt nicht. Wahrscheinlich war er in zwei Tagen schon wieder topfit.

„Was? Ich bin in einer viertel Stunde da!“, informierte er die rechte Hand Kaibas und legte auf.
 

So schnell er konnte, radelte er ins Krankenhaus. Seine Gedanken überschlugen sich mit allerlei Vermutungen und Befürchtungen, doch nichts davon wollte er. Das war alles so seltsam.

Andererseits kein Wunder, dass sich Mokuba kaum beruhigte, denn sein großer Bruder war sein ein und alles und jetzt war er wahrscheinlich verletzt. Das musste der reinste Schock für ihn sein, egal wie schlimm es um den reichen Arsch stand. Mokuba himmelte seinen Bruder an wie niemanden sonst und für den Kleinen war er bestimmt der Fels in der Brandung. Und jetzt? Hatte er einen Unfall und lag im Krankenhaus?

Wenn er so darüber nachdachte, war ihm nie in den Sinn gekommen, dass Kaiba einmal verletzt werden würde. Er war immer so selbstbewusst und zielsicher gewesen, dass es bestimmt ein merkwürdiger Anblick war, ihn schwach in einem Krankenhausbett liegen zu sehen. Das passte überhaupt nicht zu dem reichen Pinkel.
 

Wie angekündigt betrat er nach einer viertel Stunde das Krankenhaus und versuchte sich zu orientieren. Zur Notaufnahme ging es nach links, also marschierte er geradewegs dorthin und sah im Warteraum Roland und Mokuba auf zwei Stühlen sitzen. Der Assistent hatte einen Arm um den Kleinen gelegt und versuchte ihn zu beruhigen, doch offenbar war das nicht von viel Erfolg gekrönt.

Schnell eilte er zu den beiden und kniete sich vor den Schwarzhaarigen. Es zerriss ihm beinahe das Herz, ihn so zu sehen. Denn auch wenn Kaiba ein Arschloch sein konnte, war Mokuba vollkommen in Ordnung und er mochte den Kleinen sehr gern. Er war so anders, als sein großer Bruder und hatte das Herz am rechten Fleck. Manchmal glaubte Joey, dass der Kurze Setos menschliche Seite darstellte.

„Hey Mokuba … Hier bin ich“, sagte er einfühlsam und musste aufpassen, nicht hinten überzukippen, als sich der Kurze einfach vom Stuhl nach vorn fallen ließ und sich hilfesuchend an ihn krallte. Beruhigend, wie er das auch bei seiner Schwester tun würde, streichelte er ihm über den Kopf und Rücken und redete beruhigend auf ihn ein.

Mit einem Kopfnicken in Richtung Roland bat er ihn, ihm zu sagen, was passiert war. Dieser verstand sofort und begann zu berichten: „Wir haben vor einer halben Stunde den Anruf eines Polizisten erhalten. Master Kaiba war gerade auf dem Weg zu einem Geschäftstermin, als wohl ein LKW eine rote Ampel übersah und in die Seite des Wagens rammte. Das Auto kam von der Straße ab und überschlug sich drei Mal, ehe es auf dem Dach liegen blieb. Andere Autofahrer riefen sofort den Krankenwagen und die Polizei, sodass ihm schnell geholfen werden konnte. Dennoch befindet sich Master Kaiba noch im OP.“

Jetzt wurde auch Joey blass. Das musste ein absoluter Horrorcrash gewesen sein. „Kaiba ist selbst gefahren?“, hakte Joey nach, als die Erkenntnis zu ihm durchsickerte und Roland nickte. „Ja, er hat eine Ausnahmegenehmigung des Verkehrsministeriums und hin und wieder fährt er allein zu Geschäftsterminen.“

Seine Aufmerksamkeit wieder auf Mokuba richtend, hob er ihn vorsichtig hoch und setzte sich mit ihm auf seinen Stuhl, dabei setzte er den Kurzen seitlich auf den Schoß. Während er ihn weiter leicht wiegte und tröstete, bat er Roland um zwei Gläser Wasser, die dieser sofort holte.

„Er wird schnell wieder auf den Beinen sein, Mokuba. Keine Angst. Dein Bruder ist mindestens genauso stur wie ich. Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen, hm?“

Vorsichtig gab er dem Schwarzhaarigen ein halbvolles Glas in die Hand, was er dankbar annahm und einen Schluck trank. Joey nahm es ihm ab, da er so zittrige Hände hatte, dass Mokuba es sonst wahrscheinlich aus Versehen fallen gelassen hätte. Er stellte es auf dem Tisch ab und trank selbst einen Schluck aus dem anderen Glas, als der Kleine in sein T-Shirt nuschelte: „Aber der Polizist … Er … Er sagte, es sei ein Wunder, dass er … dass er überhaupt noch … noch lebt …“ Mokuba zog die Nase hoch, doch wegen des vielen Weinens war das nicht sehr erfolgreich. Noch ehe Joey nach einem Taschentuch fahnden konnte, hatte Roland ihm schon eins gereicht und der Schwarzhaarige putzte ordentlich die Nase.

Einen Moment lang hing er seinen eigenen Gedanken nach. Sicher, er hatte Kaiba nie sonderlich leiden können und das beruhte auf jeden Fall auf Gegenseitigkeit, doch so etwas wünschte man seinem schlimmsten Feind nicht, der einem auch erst vor zwei Wochen geholfen hatte. Erst recht nicht, wenn der Feind so einen tollen, kleinen Bruder hatte, der so darunter litt. Und sich vorstellen, dass der Eisschrank schwach und gebrechlich in einem großen Krankenbett lag? Nein, das bekam der Blonde so gar nicht in seinen Kopf.

Trotzdem war sich Joey sicher, dass Kaiba das alles ohne größere Probleme überstehen würde und ihnen schon bald wieder jeden Nerv rauben würde. Alles andere konnte sich der Blonde einfach nicht vorstellen.

„Dein Bruder ist ein Kämpfer. Als ob er dich hier allein lassen würde. Glaub an ihn, Mokuba. Dann wird er ganz schnell wieder fit sein.“
 

Die nächsten Stunden verbrachte Joey damit, Mokuba weiter zu trösten, bis dieser sich zumindest halbwegs beruhigt hatte und keine Tränen mehr flossen.

Gott sei Dank war Freitagabend, sonst wäre der Gang zur Schule am nächsten Morgen zum Alptraum geworden und das aus mehreren Gründen, wie Joey beiläufig dachte. So aber war der Blick auf die Uhr nicht ganz so dramatisch, denn es war bereits nach 23 Uhr, als die Ärzte endlich aus dem OP kamen. Sie waren alle Drei schon ganz angespannt von dem vierstündigen Warten und ungeduldig immer wieder aufgestanden und durch den Raum getigert. Sogar Roland hatte es nicht auf seinem Platz gehalten.

Kaum, dass zwei Ärzte in ihre Richtung kamen, sprangen die Drei förmlich auf und marschierten auf sie zu.

„Sind Sie Verwandte von Herrn Kaiba?“ „Ich bin sein kleiner Bruder, das ist sein Freund und das ist sein persönlicher Assistent. Beide dürfen gern zuhören“, stellte Mokuba selbstbewusst klar – ganz der selbstbewusste Kaiba – und Joey glaubte sich verhört zu haben. Freund!? Hatte der Knirps das gerade wirklich gesagt?

„Nun gut. Die OP ist soweit gut verlaufen, allerdings haben wir ihn zur Sicherheit in ein künstliches Koma versetzt. Er hat eine schwere Gehirnerschütterung, die linke Lunge gequetscht, mehrere gebrochene Rippen, der rechte Arm ist mehrfach gebrochen, die Hüfte mehrfach geprellt und der rechte Fuß verstaucht. Er wird wahrscheinlich einige Zeit hier verbringen müssen. Wann genau wir ihn aus dem künstlichen Koma holen können, werden die nächsten Tage zeigen. Aber wir sind zuversichtlich, dass Mister Kaiba keine bleibenden Schäden davontragen wird.“

Trotz der guten Nachricht, dass Kaiba das alles wohl ohne längerfristige Probleme schaffen würde, brach Mokuba ein weiteres Mal in Tränen aus und Joey nahm den Struwwelkopf fürsorglich auf den Arm, um ihn besser trösten zu können. Zwar war er fast zu lang dafür, doch es ging so gerade eben noch.

„Ich danke Ihnen, Doctor. Ich nehme an, wir können erst morgen zu seinem Zimmer?“, hakte Joey nach, streichelte Mokubas Rücken und der zweite Arzt nickte.

„Ja. Sie sollten jetzt auch nach Hause. Herr Kaiba braucht absolute Ruhe und Sie sollten sich ebenfalls ausruhen. Morgen ab 10 Uhr können Sie zu seinem Zimmer, aber wahrscheinlich nur eine Person rein. Hier sind unsere Visitenkarten, falls etwas sein sollte.“

Die Ärzte reichten die beiden Karten an Roland weiter, der sie gewissenhaft verstaute und sich bei den Doktoren bedankte.
 

Dann verließen sie zu dritt das Krankenhaus – Mokuba mussten sie etwas überreden, aber er gab sich dann geschlagen – und Roland schaute ihn kurz an, als sie zum Wagen gingen.

„Joey, ich weiß, das ist sehr viel verlangt, aber würdest du mit uns kommen? Ich glaube, Mokuba wäre das ganz recht, wenn er nicht allein ist …“ „Ja natürlich. Ich hole nur ein paar Klamotten aus meiner Wohnung“, stimmte er umgehend zu und setzte den kleinen Kaiba, den er noch auf dem Arm hatte, vorsichtig ins Auto. Es war schon befremdlich, wie still er war.

„Ich radel kurz nach Hause und komm dann nach, ja?“, schlug der Blonde vor. „Wir können das Fahrrad auch in den Kofferraum legen und fahren eben bei dir rum“, schlug Roland vor und Joey nickte zustimmend. Groß genug sah der Kofferraum aus. Das würde die Sache deutlich vereinfachen.

Also holte er schnell sein Rad und verstaute es mit Rolands Hilfe im Wagen. „Ich danke dir für deine Hilfe.“ „Ach Quatsch. In so einer Situation ist das doch selbstverständlich“, winkte Joey ab und stieg zu Mokuba ins Auto, der kurz durch den Blonden zu starren schien und dann aus dem Fenster schaute, während Roland sich ans Steuer setzte und die Adresse, die Joey ihm nannte, ins Navi eintippte. Dann fuhr er los und Joey legte einen Arm um Mokuba, der vollkommen erschöpft, in ein paar Sekunden an ihn gekuschelt, einschlief.
 

An seiner Wohnung angekommen, packte er schnell ein paar Sachen in seine Sporttasche und dann ging es wieder einmal zur Kaiba Villa. Hätte man ihm vor den Sommerferien gesagt, dass er innerhalb von zwei Wochen zwei Mal dort sein würde, hätte er denjenigen ausgelacht. Jetzt blieb ihm das Lachen irgendwie im Halse stecken.

Vorsichtig trug er den schlafenden Mokuba in die Villa und brachte ihn, geführt von Roland, in sein Zimmer und legte ihn auf das große Bett. Er zog ihm das Oberteil, die Schuhe und die Hose aus, was er gar nicht zu merken schien und deckte ihn dann vorsichtig zu. Er überlegte kurz, dann gab er ihm ein Küsschen auf die Stirn und verließ den Raum leise wieder.

Sich den Nacken reibend schlenderte er mit Roland gefühlte fünf Minuten durch die Gänge zu einem Raum, den der Assistent „kleiner Salon“ nannte. Dass dieser Salon so groß war wie seine komplette Wohnung, ließ ihn an dem Wort „klein“ zweifeln. Wie groß war dann bitte der normale Salon? Ein Festsaal? Der hier war ja schon riesig, sogar mit einem Billardtisch in der rechten Ecke, wie Joey plötzlich feststellte. Und in der linken Ecke mit einer Fensterfront zu zwei Seiten, gab es eine gemütlich aussehende Sofaecke mit Minibar und genau darauf steuerte Roland zu. Der Raum erinnerte Joey ein wenig an den von Shinichi, doch daran wollte er jetzt nun wirklich nicht denken. Ein Problem zurzeit reichte vollkommen.

„Auch was?“, fragte Roland und zeigte auf die Minibar und Joey nickte, als er die Etiketten der Flaschen überflogen hatte. „Gegen einen guten Scotch gibt es nichts einzuwenden …“ „Oh, ein Kenner?“, fragte er mit einem leichten Lächeln und griff nach der teuersten Flasche. Joey lächelte matt.

„Ich habe vor ein paar Monaten eine Zeit lang als Barkeeper gearbeitet“, erklärte er knapp und bedankte sich. Er schaute Roland an, hob das Glas zum Gruß und exte das Getränk in einem Zug. Wie zu erwarten, war es ein hervorragender Scotch und Roland goss ihnen noch ein zweites Glas ein, dann verschloss er die Flasche wieder und stellte sie weg.

Sie schauten beide aus dem Fenster in die Dunkelheit, wo tagsüber wahrscheinlich ein Garten zu sehen war und hingen stumm ihren Gedanken nach.
 

Nach einer Weile hatte Roland auch das zweite Glas geleert und stellte es auf dem kleinen Tischchen neben dem Sofa ab. Dann spürte Joey seinen Blick auf sich ruhen und nachdem er ebenfalls ausgetrunken hatte, schaute er den Assistenten an und wollte wissen: „Was liegt dir auf dem Herzen, Roland?“ „Darf ich dir eine indiskrete Frage stellen?“ „Klar, ob du eine Antwort bekommst, schauen wir dann“, erwiderte Joey mit einem leichten Grinsen und Roland räusperte sich, bevor er fragte: „Sind Master Kaiba und du ein Paar?“

Joey brauchte einen Moment, bis die Frage in seinem Sinn vollständig zu ihm durchdrang und er blinzelte ihn verwirrt an, bis der Blondschopf nachhakte: „Wie kommst du auf diese Idee?“ „Nun, es ist sehr unüblich für ihn, dass er dich vor zwei Wochen hierher gebracht hat anstatt dich in ein Krankenhaus bringen zu lassen und vorhin hat Mokuba dich als seinen Freund bezeichnet … Da wurde ich neugierig. Sieh es mir bitte nach.“ „Wie der Knirps darauf kam, das zu behaupten, interessiert mich allerdings auch“, brummte Joey mit vorgeschobener Unterlippe und schaute wieder nach draußen, ohne die Dunkelheit oder die Spiegelung im Fenster bewusst wahrzunehmen. „Aber um deine Frage zu beantworten. Nein, wir sind kein Paar und ich denke nicht, dass wir das jemals sein werden. Dafür sind wir viel zu verschieden. Seine arrogante Art bringt mich viel zu schnell auf die Palme.“

Das war absolut absurd, dass er ausgerechnet mit dem Eisschrank was anfing. Er wollte doch keine Frostbeulen bekommen!

Sie schwiegen noch eine Weile, ohne dass es unangenehm für ihn war, dann stand Roland leise seufzend auf, rieb sich über das Gesicht und musterte ihn. Die Augenringe unter den müden Augen ließen die Besorgnis in dem Blonden hochkochen, doch er wusste ja gar nicht, wie er ihm helfen konnte. Schließlich kannte er ihn noch weniger als Kaiba und von dem wusste er schon kaum etwas. „Ich werde mich jetzt zurückziehen. Den Weg zu deinem Gästezimmer findest du allein?“, wollte Roland noch wissen. „Ja, ich habe ein gutes Weggedächtnis. Das Zimmer von damals ist ja bestimmt noch frei, oder? Schlaf gut, also so gut es eben geht und bis morgen.“

Roland nickte, dass der Raum vom letzten Mal frei war, wünschte ihm ebenfalls eine gute Nacht und verließ dann den kleinen Salon.

Joey genoss die Ruhe, die sich nach dem Schließen der Tür im Raum ausbreitete und dachte noch eine ganze Weile über alles Mögliche nach, ehe er sich auch langsam erhob und in das Schlafzimmer zurückzog, um ebenfalls etwas zu schlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yui_du_Ma
2021-10-24T12:06:14+00:00 24.10.2021 14:06
Oh je, armer Mokuba.
Na hoffentlich haben die Ärzte recht und Seto behält keine Schäden.
Schön das Joey bei Mokuba bleibt.
Wie kommt Roland nur auf so was?


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