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Die Vertretung und die Folgen

Wenn Hündchen vor große Herausforderungen gestellt werden
von

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Entführung!?

Montag, 15.08.
 

Joeys Herz raste wie wild, als würde es nach draußen in die Freiheit gelangen, wenn es nur noch etwas schneller wurde. Er musste jetzt raus und frische Luft einatmen. Viel davon, sehr viel.

Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Ausgerechnet der! Was bildete der sich eigentlich ein!? Warum hatte er gelauscht? Das war doch sonst auch nicht seine Masche.

Ein zweites Mal griff Joey seine Tasche und lief förmlich durch die leeren Gänge der Schule nach draußen, wo seine Freunde auf ihn warteten. Kurz bevor er sie erreicht hatte, fuhr Kaibas Limousine an ihnen vorbei und er schaute ihr nach.

Idiot! Verdammter, reicher Pinkel! Drecksack!

„Hey Joey! Was ist los? Hast du dich etwa von ihm provozieren lassen?“, wollte Tea besorgt wissen, doch er winkte ab.

„Nein nein, ich habe nun wirklich andere Probleme als diesen reichen Sack. Gehen wir was essen!“, forderte der Blonde und schnappte sich sein Fahrrad, das er neben den anderen herschob.
 

Den Weg über unterhielten sie sich in Ruhe über den Schultag und Joeys Laune besserte sich ein wenig, obwohl es ihn nachwievor ärgerte, dass Kaiba ihn einfach belauscht hatte. Da er seine Freunde schon vorgeschickt hatte, musste ihm doch klar gewesen sein, dass das Gespräch auch nicht für seine Ohren bestimmt gewesen war. Diese Dreistigkeit einfach! Aber was sollte er von einem Firmenboss, der im Notfall bestimmt alles bekam, was er wollte, anderes erwarten? Und er selbst war ja auch doof genug gewesen, sich vorher nicht zu vergewissern.

„Endlich Essen! Ich sterbe schon vor Hunger!“, beschwerte sich der Blonde, als sie nach ein paar weiteren Minuten bei Burger Queen angekommen waren. Schnell schloss er sein Fahrrad an einen Laternenpfahl an und betrat mit seinen Freunden den Laden. Sie bestellten zusammen ihr Essen und setzten sich nebeneinander an den Tresen vor die Fensterfront.

Sie beobachteten eine Weile schweigend das Treiben auf der Straße, während sie aßen und sich über die Schule unterhielten. Immerhin war es der erste Tag nach den Ferien und so hatten sie den Rest der Klasse heute erst wiedergesehen und es gab eine Menge zu besprechen – oder besser gesagt zu tratschen.

Gemeinsam beschlossen sie, eine Lerngruppe zu gründen, damit jeder von ihnen den bestmöglichen Abschluss machen konnte. Tristan war wenig begeistert, doch das ignorierte Tea geflissentlich, als sie mit ihrer Planung begann, wann und wo sie das am besten starten sollten.

„Komm schon, Alter. Alle zusammen kriegen wir das hin und dann können wir frei wählen, was wir danach tun wollen! Das wäre doch echt cool!“, munterte Joey seinen Kumpel auf.

Noch vor ein paar Monaten hätte er sich Tristan angeschlossen und gemault, aber seit sein Vater gestorben war, war ihm bewusst geworden, dass er seinen Abschluss für nichts in der Welt verhauen durfte. Nur wenn er das gut hinbekam, hatte er die Chance auf einen vernünftigen Job oder vielleicht auch auf ein Studium, sofern es einen Studiengang gab, der ihn interessierte. Er sollte sich unbedingt mal schlau machen, welche Studienfächer es gab und welche Anforderungen gestellt wurden. Vielleicht konnte er so schon ein paar Prioritäten setzen. Immerhin wollte er nicht wie sein verlauster Alter werden. Das kam gar nicht in Frage.

„Danach … Was ist dann eigentlich? Welche Pläne habt ihr?“, wollte Tea wissen und der Blonde bemerkte in ihrer Stimme eine innere Zerrissenheit. Es ging ihm nicht anders, denn einerseits konnte die Schule nicht schnell genug vorbei sein – nur noch 217 Tage! –, doch andererseits … Was kam dann? Zwar war sich Joey sicher, dass ihre Freundschaft auch das danach meistern würde, aber sie würde sich bestimmt verändern, so wie sie sich auch in unterschiedliche Richtungen entwickeln würden.

„Also ich werde weiter Großvater unter die Arme greifen und dabei lernen, wie man ein Geschäft führt“, durchbrach Yugi die aufkommende Stille und lächelte glücklich. Duke grinste und erwiderte: „Na das wundert uns jetzt aber! Falls du dabei Hilfe brauchst, frag mich. Ich helfe gern der Konkurrenz.“ Yugi bedankte sich und hatte einen leichten Rotschimmer auf den Wangen, doch Duke hatte ja recht. Es war absolut klar, dass Yugi diesen Weg einschlagen würde und der Blonde war sich ziemlich sicher, dass das auch genau das richtige für ihn war. Nun aber schauten sie zu Tristan und ihm rüber und Yugi meinte: „Tea wird eines Tages Tänzerin, das wissen wir. Duke wird sein Geschäft weiter ausbauen, das ist ebenfalls klar, aber was ist mit euch beiden?“

Mit seinen großen Kulleraugen musterte er die Zwei und Joey und sein Kumpel kratzten sich verlegen am Hinterkopf, denn sie hatten noch keinen Plan. Obwohl er sich – im Gegensatz zu seinem besten Freund – über die Ferien schon Gedanken darüber gemacht hatte. Immerhin musste er sich jetzt auch allein ernähren, wo sein Vater tot war und er seit der Scheidung kein Wort mehr mit seiner Mutter gewechselt hatte. Nicht einmal auf der Beerdigung hatten sie miteinander gesprochen, sondern sich nur zugenickt. Hilfe, und sei es auch nur Geld, wollte er nicht von ihr. Niemals.

Einen Nebenjob hatte er immerhin bereits gefunden und er würde dort auch genug Geld verdienen, um alle Rechnungen bezahlen zu können. Nächste Woche ging es los. Alles andere würde er dann in Angriff nehmen.

„Also ehrlich, Jungs! Es wird höchste Zeit, dass ihr euch das überlegt!“ „Beruhige dich, Tea. Erst einmal machen Tristan und ich einen spitzen Abschluss und dann schauen wir mal weiter.“

Joey grinste und leckte sich genüßlich die Finger ab. Es ging doch nichts über einen guten Burger. Jetzt wollte er sich nicht weiter Gedanken über das Thema machen. Das kam noch schnell genug auf ihn zu. Für den heutigen Nachmittag aber wollte er sich nicht mit damit belasten.

Während Tea noch immer halb verzweifelt den Kopf schüttelte und Yugi versuchte, sie zu trösten, klingelte plötzlich sein Smartphone. Sofort zog er es aus der Hosentasche und schaute auf das Display: Unbekannter Teilnehmer. Sofort zog sich sein Magen zusammen. Das konnte nur eins bedeuten … Sie machten ihre Drohung jetzt wahr. Verdammt!

„Sorry Leute, aber das ist wichtig. Wir sehen uns morgen, ja?“, meinte er und stand hektisch auf. Er griff seine Schultasche, verabschiedete sich knapp und während er Burger Queen verließ, nahm er das Gespräch entgegen. Seine Vorahnung, wer das war, sollte sich leider bewahrheiten.

„Ja?“, fragte Joey lediglich und verfluchte sich, dass er unsicherer klang, als er wollte. Etwas unschlüssig blieb er vor seinem Fahrrad stehen. Das Schloss hakte etwas und war daher nur schwer mit einer Hand zu lösen.

„Ein Auto wird dich jetzt abholen. Du solltest einfach einsteigen. Der Boss will mit dir über die Schulden sprechen.“

Sofort legte der Mann wieder auf und Joey grummelte genervt. Er hasste es, wenn Leute ihn so herumkommandierten, als wäre er ein Sklave, der nur darauf wartete, ein Befehl zu bekommen und dann sofort losstürmte, um ihn umzusetzen. Dennoch drehte er sich neugierig zur Straße um, als ein Auto bereits neben ihm anhielt und ein Mann – vielleicht auch ein Schrank, das war Definitionssache – aus dem hinteren Teil des Wagens ausstieg.

„Einsteigen“, war die knappe Ansage und ehe sich der Blondschopf versah, hatte der Typ ihm bereits seine Schultasche abgenommen.

„Hey, was soll das, du Affe?? Ich kann auch selbst die Tasche reinlegen und einsteigen!“, meckerte Joey und wollte seine Schultasche zurückziehen, doch der Schrank schubste ihn einfach ins Auto, warf die Tasche in den Fußraum und schloss die Tür, nachdem er seine Beine freundlicherweise angewinkelt hatte.

Joey pöbelte und fluchte, was das Zeug hielt, jedoch war der Wagen bereits losgefahren. Was für eine verdammte Scheiße!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yui_du_Ma
2021-10-24T00:32:39+00:00 24.10.2021 02:32
Oh je, das klingt ja gar nicht gut.
Was für Schulden?
Wird immer spannender.
Antwort von:  Iwa-chaaan
25.10.2021 14:20
Moin :)

Das freut mich sehr, dass es weiterhin spannend bliebt :D So soll es sein ^-^

Liebe Grüße,
Cathy
Von:  Onlyknow3
2021-09-24T09:59:30+00:00 24.09.2021 11:59
Das kann ja noch Übel werdenfür Joey. Bin gespannt, was er noch erlebt.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Iwa-chaaan
08.10.2021 15:45
Moin :)

Joey hat es nicht leicht ._. Ich gestehe ^^;
Es ist aber auch zu einfach, ihn in die Scheiße zu reiten >3<

LG,
Cathy


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