Chaos zwischen Zeit und Raum von FeiLong_73 ================================================================================ Kapitel 3: IV. Kapitel - Unterwegs zum Dorf der Hirten ------------------------------------------------------ Mit geschlossenen Augen lag er noch da, genoss die letzten lustvollen Wellen, die seinen Körper durchflossen, seufzte dann aber leise auf, //So weit ist es also schon mit dem Pharao von Ägypten gekommen …// Kaum wahrnehmbar schüttelte er sein nasses, buntes Haar und erhob sich, stieg an der breiten Treppe aus dem Wasserbecken und blieb erschrocken stehen. „WAS. TUST. DU. HIER!?“, schrie er Mahaad entsetzt an, völlig überfordert schnellten seine Hände vor seine Genitalien, „Wie … wie lange … stehst … du … schon …?“, stotterte Atemu mit roten Wangen den Träger des Millenniumrings an. Der junge Magier blickte verlegen auf den Boden, traute sich nicht seinen Pharao weiterhin anzusehen, „Vergebt mir, mein Pharao, bitte, ich wollte … ich … also, ich habe Euch gesucht … ich wollte mit Euch …“, verlegen brach Mahaad ab, warf kurz einen verstohlenen Blick auf die schmale Gestalt vor sich, diskret ließ er seine Augen über den flachen Bauch sowie tiefer wandern und spürte, wie er seine Konzentration erneut auf sein eigentliches Anliegen bündeln musste. „I–Ich wollte mit Euch nochmals über diesen Kaiba sprechen … denn ist Euch bei unserm Kampf nicht aufgefallen, welch ein mächtiges Monster er befehligt? Ich flehe Euch an … bedenkt doch“, er sank vor Atemu auf die Knie und sah ihn von unten herauf bittend an, „Gegen solch eine Bestie haben wir so gut wie keine Chance!“ Stille, peinliche Stille breitete sich in dem großen Bad aus, die im nächsten Moment durch das Räuspern einer kalt klingenden Stimme durchbrochen wurde. „Ich wollte nicht stören, was auch immer ihr da gerade treibt. Und den Weg finde ich ebenfalls allein wieder zurück, ich hab ja schließlich auch her gefunden“, kam es voll Sarkasmus von dem CEO, der in dem riesigen steinernen Türbogen stand. Erschrocken sah Atemu auf, blickte in die eiskalten, blitzenden blauen Augen Kaibas, der sich auf der Stelle umdrehte und wieder in dem langen Gang verschwand. „Aber Kai– … verdammt, Mahaad, steh auf und verschwinde endlich aus meinem privaten Bad“, knurrte Atemu, während er sich ein Leinentuch um den Körper schlang. Noch beim Abtrocknen mit dem Tuch bemühte sich Atemu bereits wieder zu seinen Gemächern zu gelangen. //Was war denn jetzt bloß mit Seto los? Hat Mahaad sich vielleicht, bevor er zu mir kam, wieder mit ihm gestritten?// Besagter CEO hatte sich, nachdem er das Pharaonenbad verließ, wieder in die Gemächer des Pharao auf gemacht, dort angekommen griff er sich den leeren Becher und goss ihn sich noch einmal mit Wein voll. //Dieser eingebildete Magier … überall muss er rum lungern … sogar im Bad wuselt er um Yami rum … und … und … kniet vor ihm und … und … und … Yami ist … ist nackt!//, schnaubte Kaiba innerlich. //Was macht der eigentlich alles? Ist dieser dämliche Magier auch dazu da, um seinem Pharao einen zu blasen, oder was war das gerade?//, knurrte er und biss die Zähne hart aufeinander, merkte allerdings auch, wie ihm dieser Gedanke einen schmerzhaften Stich verpasste. Abermals füllte er den Tonbecher bis zum Rand, trank ihn in hastigen Zügen leer und starrte dann auf den Boden des leeren Gefäßes. Da betrat Atemu sein Schlafgemach, „Was sollte das denn gerade? Ich hab dir doch gesagt, du solltest, während meines Bades, hier auf mich warten und nicht allein im Palast herumlaufen, die Palastwachen könnten dich …“ „Pah, ich scheiß auf deine komischen Wachen und auf diesen dämlichen Priester erst recht“, knurrte Kaiba provokant, „Ich bin schließlich Seto Kaiba, Präsident der KaibaCorporation, und ich lasse mir von niemandem, wohl gemerkt von niemandem, irgendwelche Befehle erteilen!“ „Aber, Kaiba, versteh doch, das ist in dieser Zeit völlig anders … die Personen kennen hier keinen Seto Kaiba, sie kennen keine KaibaCorporation und sie handeln nach dem Ehrenkodex nur für den Pharao zu leben, ihn zu beschützen und wenn es ihr eigenes Leben kostet. Du brauchst mich hier, wenn du ohne meinen persönlichen Schutz hier …“, Kaiba dreht Atemu jedoch einfach nur den Rücken zu, schüttete sich wieder Wein ein und leerte den Becher abermals mit einem Zug, „War es denn wenigstens geil?“, süffisant leckte er sich über die Lippen. //Was? Was meint er denn jetzt damit? Und warum ist er so unbeherrscht? Das passt gar nicht zu Seto … er ist so seltsam. Das kann doch nicht nur vom Wein … oder vielleicht doch?// „Kaiba, ich will dir keine Befehle erteilen, bestimmt nicht. Das musst du mir glauben …“, offen schaute Atemu den Braunhaarigen an, „Klar doch, geh lieber wieder zu deinem geilen Magier und mach wieder mit ihm rum“, schnarrte Kaiba zuckersüß, schaute Atemu kalt an. „Was redest du denn für einen Unsinn? Hast du dich wieder mit Mahaad gestritten? Hat er dir vielleicht wieder unterstellt, dass du gefährlich für mich und mein Reich wärst? Hat er wieder behauptet, du wärst dieser ominöse Fremde?“, wild fuchtelte Atemu mit seinen Händen vor dem Größeren. „Ich habe ihm gesagt, dass du wirklich ein Freund bist und seine Unterstellungen absurd sind. Darüber brauchst du dir keine weiteren Gedanken zu machen“, versuchte der Kleinere dem jungen Präsidenten der KC zu versichern. „Ist mir doch schnuppe. Mir ist egal, was du hier mit deinen kleinen Sklaven treibst oder mit diesem eingebildeten Magier, dass ist mir alles so etwas von egal. Ich will nur mein Duell, um dir zu beweisen, dass ich der Bessere von uns beiden bin!“, zischte er dem Pharao zwischen den Zähnen ungehalten zu. Verwirrt und leicht gekränkt starrte nun Atemu zu dem CEO, der sich schon wieder Wein einschenkte und beinahe gierig trank, „Kaiba, bitte, hör mit dem Trinken auf … du weißt ja nicht mehr, was du da sagst.“ //Man, so habe ich Seto noch nie erlebt, die Worte von Mahaad müssen ihn in seiner Ehre und in seiner sonst so sorgfältig errichteten Fassade enorm verletzt haben. Besser ich versuche diese sinnlose Diskussion jetzt zu beenden, bevor sie noch ganz in einem Streit ausartet.// „Kaiba? Bitte stell den Wein weg und lass uns schlafen gehen. Morgen ist wieder ein langer und anstrengender Tag.“ Dann rief er einen Diener und wies diesen an, Seto Kaiba in dessen Gemach zu führen, was der Brünette nach einigen Widerworten dann auch mit sich machen ließ. Nachdem der Diener mit Seto den Raum verlassen hatte, begab Atemu sich seufzend auf den Balkon, wo er sich an die Brüstung lehnte. Geraume Zeit betrachtete der schlanke, junge Pharao die Sterne sowie den silbernen Mond. Den Kopf stolz erhoben stand der Bunthaarige im warmen Wind, der sanft und zärtlich mit Atemus Kleidung und seinen Haaren spielte. Sehnsüchtig hielt er den Blick seiner beeindruckenden Augen zum Himmel erhoben, als wenn ihr Besitzer die Götter Ägyptens um etwas bitten würde. Sofort nachdem Kaiba am nächsten Morgen die Augen aufschlug, fühlte er ein unangenehmes Pochen in seinen Schläfen, welches ihn dazu veranlasste diese intensiv zu massieren und fast augenblicklich wieder die Augen zusammen zu pressen. //Ahh, verdammt, ich hätte nicht so viel von diesem Wein ich mich hinein kippen sollen … und das nur wegen diesem verdammten Pharao samt seinem heißgeliebten Priester und ihren Badespielchen.// Dem Braunhaarigen klebte seine Zunge pelzig am Gaumen und er wurde den ekeligen Nachdurst, der ihn auch sonst immer davon abhielt sich zu betrinken, nicht los. //Mist, ich muss unbedingt was trinken, diesen widerlichen Geschmack aus dem Hals bekommen.// Suchend blickte er sich mit noch immer zusammengekniffenen Augen im dem Gemach, in das ihn der Diener am Abend zuvor geführt hatte, um und entdeckte auf dem Marmortisch vor dem Fenster einen Krug sowie einen Becher. Langsam stand der junge CEO auf, schritt zum Tisch und schüttete sich kühles, frisches Wasser in den Kelch, welches er dann mit gierigen Zügen austrank. //Aaahhh, schon besser!// Genüsslich goss er sich abermals den Kelch mit Wasser voll, lehnte sich an den Marmortisch und blickte aus dem großen Rundbogenfenster nach draußen in den wunderschönen Palastgarten. //Ich muss mir unbedingt etwas einfallen lassen, etwas, damit dieser eingebildete Magier sich nicht immer so in den Vordergrund spielt. Der ist doch nur eine kleine Nummer … ein, ein … ein … aaarrg//, missmutig dachte er wieder an die Szene von gestern, wie Atemu nackt dort stand, mit leicht geröteten Wangen und dieser Priester kniete da vor ihm und hatte seinen Kopf vor seiner Mitte … „Ah, guten Morgen, Kaiba, äh … wie geht es dir denn heute? Fühlst du dich besser?“, hörte er plötzlich die freundliche Stimme des jungen Pharao hinter sich, der soeben sein Schlafgemach betreten hatte. „Morgen“, kam es kalt von dem Brünetten, „Ja, ja, mir geht es gut.“ Mit diesen knappen Worten beendete Kaiba den kurzen Dialog und folgte Atemu nach dessen freundlicher Aufforderung in den Speisesaal. Nach einem recht schweigsamen Frühstück erhob sich Atemu, //Nun gut, wenn du nicht mit mir reden willst, dann heißt es wohl … ignorieren, ignorieren, bis du deine Sprache wieder gefunden hast! Auch wenn ich nicht weiß, was ich dir getan habe.// Ein tonloses Seufzen hing an seinen Lippen und der Kleinere musste sich arg beherrschen, sich nicht zu dem CEO umzudrehen, um sich zu vergewissern, ob Kaiba ihm folgte, und diesen dann doch mit Fragen zu bestürmen, was los sei … ob er verärgert sei?! „Was liegt heute an, Pharao?“, hörte er hinter sich die gelangweilt klingende Stimme des Anderen. „Ich werde gleich zu einem der kleineren Dörfer reiten, dort soll es in der Nacht einen Überfall gegeben haben“, erwiderte Atemu erhaben und schritt in Richtung Thronsaal. Dort angekommen ließ er sich in knappen Worten von Karim erläutern, was in den vergangenen Stunden in einem kleinen Bauerndorf genau vorgefallen war. „Was du mir berichtest, hört sich gar nicht gut an, Karim. Wir sollten uns daher schnell auf den Weg zu dem Dorf begeben und uns vor Ort noch mal selbst ein Bild von den Geschehnissen machen“, der junge Pharao erhob sich bereits wieder von seinem steinernen Thron, „Wenn Ra am höchsten im Innenhof steht will ich, dass mein Pferd Osiris und ein weiteres gutes Pferd für meinen Gast fertig gesattelt dort stehen, ebenso sollen Wachen, sowie Mahaad und Karim mit Pferden, Waffen, Verpflegung und genügend Wasser bereitstehen.“ „Komm, Kaiba, wir sollten uns vor diesem Ritt noch etwas ausruhen!“, damit stolzierte er, ohne Kaiba eines weiteren Blickes zu würdigen, an diesem vorbei zu seinem Schlafgemach, um sich dort noch ein wenig auszuruhen. In den Räumen des Pharao fing dieser an, vorsorglich seinen Dolch in seinem Hüfthalfter zu verstauen und ein weiteres für Kaiba heraus zu suchen. „Hm“, machte dieser nachdenklich, „Hört sich doch irgendwie merkwürdig an, findest du nicht? Ein riesiges fliegendes Himmelsmonster … dünn, lang … mit einem großen Kopf“, er lachte sarkastisch auf, „Also, wenn du mich fragst, gibt es da nur eins, was so aussieht.“ Der junge Pharao warf ihm über seine Schulter einen fragenden Blick zu. „Slifer, der Himmelsdrache!“ „Kaiba, jetzt redest du wieder Unsinn, Slifer ist ein Gott. Und außer mir, dem Pharao, kann niemand über die Götter Ägyptens befehligen“, wandte Atemu ein. „Auch keiner deiner Priester?“, fragte der Braunhaarige lauernd. „Nein, auch niemand meiner Priesterleibgarde!“, fest sah der Kleinere Kaiba in die Augen, „Hier, dieser Dolch ist für dich, vielleicht wirst du ihn brauchen … wer weiß, was uns dort erwartet?!“ „Ich brauche keine solchen prähistorischen Waffen, ich kann mich gut auch so verteidigen“, erklärte Kaiba hochmütig. Resigniert schüttelte der Bunthaarige seinen Kopf, //Ach, Seto, verdammt, warum sperrst du dich nur immer so gegen jeden meiner Versuche dir zu helfen oder dich vor möglichem Unheil zu schützen?// Wenig später standen Kaiba und Atemu im Innenhof … der CEO betrachtete die Pferde, die wartend dort im Schatten auf dem Innenhof standen, betrachtete den prächtigen Schimmel, welcher Atemu gehörte und wie der Pharao dem Tier sanft die Nüstern streichelte, es so beruhigte und sich dann auf den Sattel schwang. „Los, komm, Kaiba … du hast doch wohl keine Angst, oder?“ „Das ich nicht lache, ich war mit Mokuba schon öfters unterwegs zum Reiten.“ Elegant stieg er auf den Rappen, „Nach dir, Pharao!“, grinste er. Atemu nickte und gab das Zeichen zum Aufbruch, augenblicklich trabten die beiden ersten Wachen an, hinaus aus dem Palast und bildeten die Vorhut, dann in der Mitten ritten der Pharao, Seto Kaiba sowie die beiden Priester und schließlich schlossen sich die letzten beiden Wachen mit den zusätzlichen Pferden, die die Verpflegung trugen, an. So ritten sie durch die wenigen Hütten, welche vor dem Palast ein kleines Dorf bildeten, ließen dies schnell hinter sich und beschleunigten die Pferde in der offenen Wüstenlandschaft, ließen diese in einen leichten Galopp fallen. Zielstrebig führte der Weg den kleinen Trupp zu einem kleinen Seitenarm des Nils, dessen Ufer üppig grün mit Schilf, kleinerem Geäst und mittelgroßen Palmen bewachsen war. Dort zügelten sie ihre nun mittlerweile recht erschöpften Pferde, um erst einmal eine Rast einzulegen. „Yusuf, lass die Pferde tränken! Macht ein Feuer und bereitet dort für den Pharao eine kleine Mahlzeit“, gab Mahaad einem der Soldaten Anweisungen, danach wandte er sich zu Atemu, der gerade von seinem Schimmel stieg, dessen von Schweiß glänzenden Hals tätschelte und schließlich dem Magier die Zügel in die Hand drückte. „Mein Pharao, wünscht Ihr noch etwas?“ „Ich … nein, ich benötige nichts. Du kannst gehen, Mahaad.“ Mit diesen Worten drehte der kleine bunthaarige Pharao sich zu Kaiba, „Ähm, Seto …, möchtest du dich vielleicht ein wenig im Fluss erfrischen?“, fragend blickte er den Größeren an, „Und dir dann eventuell doch andere Kleidung …“, währenddessen holte er aus einer der Satteltaschen, die er von seinem Pferd gehoben hatte, frische Kleidung für den brünetten CEO. „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich auf keinen Fall andere Kleidung anziehen werde!“, murrte Kaiba, „Ach, Seto, denk doch nur mal logisch nach, du trägst jetzt bereits seit zwei, oder sind es gar schon drei, Tagen die selben Sachen. Das tust du sonst gewiss nie! Dazu kommt hier auch, dass das Klima völlig anders ist und wir darüber hinaus nun noch in der Wüste unterwegs sind … meinst du nicht, dass es in diesem Fall dann doch besser wäre, du würdest dich entsprechend kleiden? Du brauchst auch nicht die priesterliche Kleidung von Seth zu nehmen.“ //Auch wenn dir diese gewiss mehr als gut stehen würde.// „Dies hier ist eine kurze weiße Tunika mit einem schmalen blauen Überwurf, ich denke, dies wäre in deinem Sinn, und dazu ein blauer Umhang. Also … ich, ich … na ja, ich lege dir die Kleidung hier ans Wasser und gehe mich selbst etwas frisch machen, du kannst es dir ja überlegen!“ Nachdem Atemu ein wenig im seichten Wasser geschwommen war, sich danach mit einem Leinentuch getrocknet und sich wieder angekleidet hatte, trat er in den Schatten der Fächerpalmen, wo er sich nun an den Stamm lehnte. Plötzlich knackte es neben ihm, was ihn dazu veranlasste schnell herumzufahren … dem jungen Pharao stockte der Atem, langsam ließ er seine Augen an der imposanten Gestalt des schlanken KaibaCorp Präsidenten empor fahren, blickte die durchtrainierten Beine hinauf, bis er an der etwa knielangen Tunika ankam. Mit heftigem Herzklopfen und einem trockenem Hals ließ er dann seinen Blick noch höher wandern. Über den flachen Bauch und der Brust, bis er schließlich an den eisblauen Augen landete. //Ob er eigentlich ahnt, wie ähnlich er Seth nun wieder ist? Aber nein, wahrlich nicht! Wenn man es so sieht, hat er sogar eine viel stärkere Aura, als mein Hohepriester. Seth ist bereits sehr würdevoll und erhaben, seinen Stolz kann man kaum brechen, doch der Hohepriester Seth ist nichts im Vergleich zu Seto Kaiba … dem stolzen Präsidenten der KaibaCorporation. Ob durch die Wiedergeburt von Seth dessen Stärke und Stolz noch zunahmen? Ob es vielleicht was mit der Drachenprophezeiung zu tun hat? Mist, könnte ich mich doch nur genauer erinnern … //, sinnierte Atemu, während er verstohlen den CEO betrachtete. „Setz dich, Seto, gleich ist auch das kleine Zwischenmahl fertig, sodass wir uns, bevor wir weiter reiten, stärken können.“ Der Braunhaarige nahm neben Atemu Platz, blickte auf das Wasser, in dem sich die untergehende Sonne spiegelte, dann warf er Atemu aus den Augenwinkeln einen verstohlenen Blick zu, dabei wanderten seine Gedanken zurück. //Er sieht wirklich gut aus … verdammt, was bitte schön, denke ich hier?// Kaiba sah in seinen Gedanken Atemu, der gerade aus dem Fluss stieg und völlig selbstvergessen zu der Palme ging, sich langsam abtrocknete und dann ankleidete. Der Kleinere hatte hinreißend ausgesehen, wie ihm so die Wassertropfen über den schmalen Rücken und die Seiten hinab rannen. //Oh, … gar nicht gut. Mal lieber schnell an was anderes denken!// Schließlich ritt der kleine Trupp weiter, Atemu hatte sich dazu entschieden die kühle Nacht durchzureiten, sodass sie gegen Morgen an besagtem Dorf ankommen würden. Sie ließen die Pferde in einem leichten Galopp am Nil entlang preschen, immer weiter zogen sie in Richtung der Berge. Nach einiger Zeit ließen sie die Wüste, sowie ein paar Felsengräber, die mit ihren Eingängen in den Fels geschlagen waren, hinter sich und als dann allmählich die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont lugten, kam in weiter Ferne langsam und sehr verschwommen das Dorf in Sicht, in dem, wie es schien, noch einige Feuer schwelten. //Hoffentlich konnten sich die Bewohner rechtzeitig in Sicherheit bringen …// Sie gaben ihren Pferden noch einmal die Sporen, sodass deren Hufe den trockenen Sand nach allen Seiten aufpeitschen ließen. Anschließend stoppten die zwölf Reiter am Eingang des zerstörten Dorfes, sprangen von den Rücken ihrer Pferde und zwei der Wachen machten sich sofort auf den Weg durchs Dorf, um nach Überlebenden zu suchen. „Los, los … sucht nach Verletzten. Sobald ihr jemanden findet, bringt ihn zu Karim, und befragt die anderen Bauern, vielleicht können sie uns ja etwas berichten, was wir noch nicht wissen.“ Seto hatte in diesem Moment seinen Rappen Horus neben Atemus Pferd am Zaun angebunden und durchstreifte anschließend mit seiner typisch hochgezogenen Augenbraue die zum Teil zusammengestürzten Hütten, besah sich die toten Tiere und Menschen, //Warum wurde hier, so weit draußen, ein so unbedeutendes Dorf angegriffen? Das ist doch völlig unlogisch. Das schreit mir nach einer Falle. Eine Falle für den Pharao.// Noch während der Braunhaarige dies dachte, hörte er Schreie ..., Kaiba drehte sich um und rannte auf die Schreie zu. „Atemu! Was ist passiert?“, sorgenvoll blickte er den Kleineren an, „Ni–… nichts! Ich bin gerade über einen Leichnam gestolpert, den Leichnam eines kleinen Jungen … er … er hatte fast ein wenig Ähnlichkeit mit Yugi, ich war nur nicht darauf vorbereitet und hab deshalb …“, antwortete der Bunthaarige stockend, „Seto? Könntest du dich bitte darum kümmern, dass die Wachen nicht übertreiben? Sie sollen die Überlebenden mit Vorsicht behandeln“, bat Atemu den CEO, der ein säuerliches Gesicht zog. „Ich werde mich derweil schon mal hier um das Dorf herum umsehen, ob ich Informationen zu dem Angreifer finde. Treffen wir uns, wenn du den Soldaten meine Anweisungen übermittelt hast, wieder hier bei unseren Pferden und machen uns dann gemeinsam auf die Suche nach neuen Fakten?“ „Wenn es denn sein muss! Aber ohne diesen Ober – Guru von Magier“, kam es provozierend von Kaiba, worauf der Pharao verhalten lächelnd nickte. „Gut, nur du und ich!“, //So … wie schon so manches mal in DominoCity! Nur du und ich!// Der Pharao blickte noch kurz dem Braunhaarigen hinterher, der in Richtung der Krieger ging, welche gerade die Hütten nach Überlebenden durchsuchten, um diese dazu anzuhalten die Befragung gemäß den Umständen entsprechend zu gestalten. Mit einem Seufzen machte sich Atemu selbst auf den Weg, suchte nach Anzeichen für bestimmte Monster, versuchte abzuschätzen, ob es dieser Räuber gewesen sein könnte, der ihm schon geraume Zeit das Leben schwer machte. //Nein, dieser Überfall trägt nicht seine Handschrift. Er greift immer direkt an, nie so aus dem Hinterhalt und wäre mit seiner Bande auf vielen Pferden her gekommen, da sie tief in den Bergen ihr Versteck haben und sonst nicht ihr Diebesgut mitnehmen könnten. Nein, er war es diesmal nicht … zumal so wie es aussieht, hier nichts geraubt wurde. Seltsam! Warum brennt jemand aus dem Hinterhalt ein kleines, recht unbedeutendes Hirtendorf nieder?// Grübelnd ging der Pharao weiter herum. „Ich sage es Euch doch, mein Herr …“, vernahm Atemu eine leise, krächzende Stimme, von einem verletzten Bauern, der neben der Leiche seiner toten Frau kniete, „Es war ein riesiges Monster … es kam … kam wie aus dem … Nichts“, stammelte er tonlos, schnappte erschöpft nach Luft und streichelte verzweifelt den Leichnam. „Wie sah dies Monstrum genau aus?“ „Es war ein gewaltiges Ungetüm jedoch hatte es die Züge eines Krokodils und … und untenherum sah der riesige Kopf wie der eines Wals aus … dann waren da Flügel oder … oder … der … der Körper eines Drachen und der Schwanz ähnelte dem einer Schlange“, flüsterte der weinende Bauer zitternd. Atemu lauschte der Beschreibung, hatte das Gefühl, diesem Schattenwesen schon einmal begegnet zu sein. Nachdenklich schlenderte er wieder zu den Pferden, um sich mit Seto zu treffen, „Kommst du auch endlich mal?“, begrüßte ihn eine eisige Stimme, „Tut mir leid, Seto, doch da vorn wurde ich gerade Zeuge, wie ein Überlebender die Schattenkreatur, welche diesen Angriff durchführte, beschrieb. Seto, glaub es oder nicht … ich habe das Gefühl, ich … nein, wir kennen dieses Wesen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)