Fortunas verschlungene Pfade von Kikono-chan ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- 10. Kapitel: “Wenn du möchtest – und selbstverständlich nüchtern bist – kannst du ab Montag wieder arbeiten kommen. Deine Suspendierung ist hiermit offiziell aufgehoben.” Das hatte Trafalgar gesagt, bevor er ihre Wohnung verlassen hatte. Mehr als ein genuscheltes “Danke” hatte Nami nicht zustande bringen können. Der ganze Morgen war irgendwie komisch gewesen. Auf der einen Seite fremd und peinlich und doch so vertraut, als würde es immer so sein. Schon das Aufwachen war surreal gewesen. Sie haben noch immer in der gleichen Position gelegen, wie sie eingeschlafen waren und in Nami hatte ein beruhigendes Gefühl geherrscht. Aauch Law hatte mit keiner Silbe erkennen lassen, dass ihn diese Situation Unbehagen bereiten würde. Und falls doch, hatte er es sehr gut versteckt. Sie hatten gemeinsam das Frühstück zubereitet und Nami war aufgefallen, dass Law den Kaffee zuerst an der Stelle gesucht hatte, wo sie ihn tatsächlich zu stehen hatte. Das überraschte Schmunzeln seinerseits war ihr dabei nicht entgangen. Vermutlich war es ein automatischer Griff gewesen, bis ihm wieder bewusst geworden war, dass er gar nicht in seiner eigenen Wohnung war. Immer wieder hatte er sich während des Essens nach ihrem Befinden erkundigt, bis sie ihm einen derart tödlichen Blick zugeworfen hatte, dass er endlich damit aufgehört hatte. Ob das Absicht gewesen war? Manchmal glaubte Nami, er lockte sie wissentlich aus der Reserve. Leider verschwand mit ihrem Gast auch die innere Harmonie und nach und nach realisierte sie, was da alles zwischen ihnen vorgefallen war! Gut, es war nichts Unanständiges passiert. Dennoch; Law und sie hatte gemeinsam in einem Bett geschlafen. Sollte Ruffy jemals davon Wind bekommen, wäre das das entgültige Aus für ihre Beziehung! Oh Himmel, was sollte sie nur tun? Reden! Ganz genau! Sie musste reden. Und zwar mit der einzige Person, die neben Law und Kuleha den Mumm hatte, ihr ohne zu zögern, ihre Fehler offen ins Gesicht zu schmettern und sie gleichzeitig zu trösten! Und so schnappte sie sich ihr Telefon und wählte eine nur allzu vertraute Nummer, während die Gefühle in ihr bereits wieder zu brodeln begannen und dabei waren, wie der Himmel über der Stadt sich zu entleeren... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ruffy lag auf dem gemütlichen Sofa im Appartement seines älteren Bruders und starrte grübelnd die Decke an. Er grübelte und grübelte. Aber er kam immer wieder auf das gleiche Ergebnis. Und das missfiel ihm. Nur am Rande nahm er wahr, dass die Tür aufgeschlossen wurde und jemand eintrat. Kurz hielt die Person im Eingangsbereich inne, bevor sie gemächlich ihren Weg fortsetzte. "Erzähl, kleiner Bruder, was führt dich zu mir?" Ace warf seinen Seesack in eine Ecke, ging zum Kühlschrank und holte zwei Cola, sowie belegte Brote heraus. Er schmiss sich auf das Sofa Ruffy gegenüber und warf ihm eine Flasche und eines der Brote zu, welcher dieser geschickt auffing. Doch statt wie üblich gleich drauf los zu futtern, betrachtete der Jüngere sein Brot nur. Verdutzt sah Ace herüber. "Ok, das ist neu." Er setzte sich wieder auf, nahm einen ernsten Gesichtsausdruck an und fixierte seinen kleinen Bruder. Dann seufzte er langgezogen. "Es ist wegen Nami, oder?" Ruffy nickte. "Ich glaube, wir sind dabei, uns zu trennen." "Nur als Paar oder auch als Freunde?" Etwas irritiert sah er zu Ace herüber. "Wie meinst du das?" Angesprochener biss herzhaft in sein Brot, bevor er mit vollem Mund antwortete: "Na so wie ich es gesagt habe. Ist ja nicht so, dass eure Beziehung in voller Blüte stehen würde. Selbst ein Blinder sieht, dass ihr schon lange keine wirklich romantischen Gefühle mehr füreinander übrig habt." Ruffy ließ vor Schreck seine geöffnete Colaflasche los. Nur geradeso und mit extremer Verrenkung konnte Ace die Flasche davon abhalten, ihren Inhalt auf den Teppich zu verteilen. "Spinnst du! Die Flecken bekomm ich nie wieder raus!" Wütend funkelte er seinen kleinen Bruder von seiner unglücklichen Position von unten an. "Du meinst..." "Mag ja sein, dass ihr irgendwann mal verliebt ward aber das ist schon ein paar Jahre her. Ihr seid nur derart an das Zusammensein gewöhnt, dass ihr gar nicht bemerkt habt, dass diese Liebe längst der Vergangenheit angehört. Im Übrigen ist das nicht nur mir aufgefallen." Ace stellte die Flasche auf einen kleinen Tisch neben dem Sofa und setzte sich wieder hin. "Ich hab sie also schon... lange verloren?" "Du hast sie nicht verloren, Ruffy. Du liebst sie, hast sie immer geliebt und sie dich ebenso, aber nicht im romantischen Sinne. Ihr seid die besten Freunde seit frühester Kindheit. Da ist es völlig normal, dass man Trennungsängste bekommt und meint, etwas zu fühlen, das gar nicht wirklich da ist." "Soll das heißen, du glaubst, ich habe mir das alles nur eingebildet?" "Das nun auch wieder nicht. Es gab einen Punkt, kurz nach eurem Abschluss, da wirktet ihr tatsächlich verliebt. Aber das ist über 8 Jahre her, fast neun. Und sei doch mal ehrlich, habt ihr jemals etwas als Paar unternommen?" Der Jüngere legte den Kopf schief. "Was meinst du?" "Im Ernst, Ruffy?" Ace zog eine Augenbraue hoch und schüttelte langsam den Kopf. Er hatte ihn und Nami lange beobachtet, sich Ruffys Geheule immer wieder angehört, wenn sie Dienste geschoben hatte oder wegen irgendwelcher Notfälle spontan losmusste. Aber nie hatte sein kleiner Bruder durchblicken lassen, dass er mehr mit dieser tollen Frau anzufangen wusste, als mit ihr unter einem Dach zu leben. "Ace?" Ruffy holte seinen Bruder aus seinen Gedanken. "Ja?" "Ich will Nami nicht verlieren." "Ich weiß." Ace lehnte sich zurück und betrachtete seinen Gegenüber einen kurzen Moment. "Aber willst du Nami als Freund nicht verlieren oder als Frau?" Ruffy gab ihm nicht gleich eine Antwort, verfiel wieder in grüblerisches Schweigen und sah zu Boden. "Sag mir Bescheid, wenn du eine Antwort gefunden hast. Und danach solltest du dringend mit ihr reden. Sie ist sicher völlig aufgelöst, weil du einfach abgehauen bist. Oder hast du ihr eine Nachricht zukommen lassen, wo du bist?" "Ähm..." Er versteifte sich kurz. Er konnte doch nicht sagen, dass er sie vor der Tür hatte stehen lassen, weil er in seinem derzeitigen Gefühlschaos mit sich selbst nicht klar kam. Er wollte Nami damit nicht verletzen aber wenn er sie eingelassen hätte, wäre das passiert. Mehr noch, als er sie mit seiner Abfuhr verletzt hatte... "Dacht ich mir..." Ace räumte kurz auf und griff nach seinem Handy. "Ich schreibe ihr nur kurz, dass du bei mir bist. Sonst rennt sie bei dem Wetter noch draußen herum und holt sich eine Erkältung, weil sie sich Sorgen um dich macht, du Hohlbirne." "Tschuldige..." "Ehrlich, man hat Nichts als Ärger mit dir, Ruffy. Weiß der Geier, wie Nami das die letzten 10 Jahre mit dir ausgehalten hat..." Ruffy nuschelte unverständliches Zeug und bließ die Backen auf. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Zur gleichen Zeit bei Nami "Vivi?", schluchzte Nami in den Telefonhörer, als nach dem fünften Klingeln endlich jemand abnahm. "Ja...", kam es verschlafen von der anderen Seite. "Vivi..." "Nami? Bist du das? Himmel, weißt du eigentlich, wie spät es ist? Oder besser; wie früh!", schimpfte die Blauhaarige grummelnd. "Vivi!", heulte sie nun endgültig los. "Okaaaaaay..." Müde wischte sie sich den Schlaf aus den Augen und setzte sich im Bett auf. So aufgelöst hatte sie ihre beste Freundin schon ewig nicht mehr erlebt. Das würde also ein längeres Gespräch werden. "Gib mir eine Sekunde, bitte." Zum Glück war Wochenende und Corsa hatte neben ihr einen gesunden Schlaf. Doch um ihn nicht doch zu wecken, kletterte sie aus dem Bett, warf sich ihren Morgenmantel über und verschwand aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer, wo sie sich auf dem Sofa in eine kuschelige Decke murmelte. "So. Jetzt erzähl mal, was macht dich so fertig?" Ein paar Mal musste die Orangehaarige schniefen, bevor sie einen halbwegs vernünftigen Satz hervor brachte. "Ruffy... ich hab alles kaputt gemacht... Vivi, ich bin so eine doofe Kuh!" "Sag bloß, du hast es endlich geschafft, eure imaginäre Beziehung in Rauch aufsteigen zu lassen?", kam es nüchtern aus dem Hörer, den Nami fast fallen gelassen hätte. "Was... wieso.. warum sagst du das so?" "Weil es stimmt." Die junge Ärztin wischte sich die Tränen weg. "Du bist so gemein!" "Nein, ich bin ehrlich. Eure kleine Verliebtheit gehört längst der Vergangenheit an. Oder hast du irgendwann mal etwas Wichtiges unterschlagen in Bezug auf eure Beziehung? Dates? Romantische Ausflüge? Familienplanung?" Nami hielt inne. Ein Date? Hatten sie überhaupt jemals ein richtiges Date gehabt? Angestrengt dachte sie nach. Bis auf gemeinsame Abendessen zu hause und gelegentliches Händchenhalten war wirklich nie viel gewesen... Traurig betrachtete sie ihre Hand, die in ihrem Schoß ruhte. "Nami? Bist du noch da?" "Ja..." Vivi entging die deprimierte Stimmlage ihrer besten Freundin nicht. "Ist es dir jetzt klargeworden?" "Trotzdem... ich will Ruffy nicht einfach aufgeben. Er ist doch... er..." Wieder rannen ihr Tränen die Wange herunter. "Dein bester Freund. Ich weiß, Süße. Schhhh, ist ja gut. Ich bin für dich da." "Warum tut es dann so weh?", schluchzte Nami verzweifelt. "Weil du ihn liebst." "Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!", brüllte sie in den Höhrer. Vivi lächelte zart. "Doch. Es ist selbstverständlich, dass man seine Freunde liebt. Ich liebe dich doch auch, Nami. Aber diese Liebe ist eine völlig andere, als ich sie für Corsa empfinde." "Ich will ihn nicht verlieren..." "Dann rede mit ihm. Ihr müsst euch aussprechen." "Das habe ich ja versucht aber es ist völlig eskaliert...", gab sie leise zu. Vivi atmete hörbar ein und aus. "Ihr zwei seid schlimmer, als jede Oberstufenklasse, die ich bisher unterrichtet habe!" Nami nuschelte unverständliches Zeug vor sich her. In dem Moment vibrierte ihr Handy neben ihr auf dem Tisch und schnell griff sie danach. "Eine Nachricht... von Ace?" "Ist er wieder in der Stadt? Ein bisschen beneide ich ihn ja. Als Handelsvertreter einer derart großen Firma sieht man alle möglichen Länder und Leute...", schwärmte Vivi. Derweil bildete sich auf Namis Zügen ein sanftes Lächeln. "Ja, ist er. Ruffy ist bei ihm. Anscheinend führen die beiden gerade ein ähnliches Gespräch wie wir..." "Na umso besser. Das heißt nämlich auch, dass du Ruffy nicht egal bist. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, er steckt in einer ähnlichen Zwickmühle wie du, Nami." "Meinst du?" "Nami... wie lange kennt ihr euch jetzt schon? Ihr habt es ja kaum ausgehalten, wenn einer von euch mal für eine Woche mit seiner Familie verreist war. Ihr seid fast wie Zwillinge. Nur das du das Köpfchen hast und er das Herz." "Soll das etwa heißen, ich wäre herzlos?!" Vivi zuckte kurz bei dem gefährlichen Unterton. "Das verstehst du gerade völlig falsch. Wie geht es eigentlich deiner Schwester?" Die Blauhaarige lachte gekünstelt. Da hatte sie sich ja gerade voll in die Nesseln gesetzt. Hoffentlich biss Nami an, sonst würde sie vermutlich gleich durch den Telefonhörer gezogen und qualvoll erwürgt werden. Vivi schluckte kurz. Keine angenehme Vorstellung. Ein leises Grollen erklang aus Namis Kehle, dicht gefolgt von einem langezogenen Seufzer. "Ich kann dir einfach nicht böse sein..." Erleichtert atmete Vivi wieder aus und lächelte. "Ich hab dich lieb, Nami." "Ich dich auch." "Also; wie ergeht es deiner Schwester? Geht es deiner Mutter gut?" "Nojiko hat ihre eigene Orangenplantage und verdient sich eine goldene Nase. Bellemeere und Genzo haben mittlerweile einen kleinen Laden eröffnet, in dem sie verschiedene Gerichte mit und aus Orangen anbieten. Sie haben alle selbst entwickelt und verfeinert. Seit ein paar Monaten flirtet meine Schwester ziemlich heftig mit dem Besitzer einer naheliegenden Ananasplantage. Kannst du dir das vorstellen? Sie hat nur noch rosa Herzchen vor den Augen, wenn sie von ihm spricht! Sie sagte was von einer Verschmelzung der Plantagen, Fusion von Orangen und Ananas in Gerichten und uargs, mir wird ganz schlecht. Ich muss echt mal wieder rüberfliegen und ihr den Kopf waschen!" Vivi begann zu kichern. "Nojiko scheint glücklich zu sein. Warum gibst du ihm keine Chance? Vielleicht würde er ihr guttun? Außerdem finde ich persönlich die Kombination aus Orange und Ananas gar nicht so schlecht. Geschmacklich ergänzen die beiden Früchte sich sehr gut und stell dir nur mal vor, was deine Mutter und Genzo dann noch alles daraus zaubern könnten? Der Laden wird boomen!" "Aber Nojiko-...", setzte Nami an, wurde aber direkt unterbrochen. "Ist deine Schwester! Nicht deine Leibeigene! Sie ist erwachsen geworden, genau wie du, Nami. Es ist okay, wenn du sie beschützen willst und ihr nur das Beste wünschst aber... vielleicht ist er ja genau das? Sie hat dir doch auch nicht dazwischengefunkt, oder?" Zur Antwort kam nur ein kleinlautes "Nein". "Na siehst du. Und sollte der Typ doch 'ne Knalltüte sein, sei dir sicher, dass sie ihn zum Teufel jagen wird. Nojiko ist tough." "Ja, du hast ja Recht. Danke." "Bedrückt dich sonst noch was? Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich bei dir einiges angestaut hat... Wir haben uns zuletzt vor einem Monat gesprochen. Normalerweise rufst du mindestens einmal die Woche an..." Nami seufzte. Absolut nichts ließ sich vor ihrer besten Freundin verbergen - nicht einmal auf diese Entfernung. "Da ist tatsächlich noch etwas anderes... Kuleha hat aufgehört." "WAAAAAAAAAASSSS?!?!" Schnell hielt sie den Hörer auf Abstand. Beinahe wäre der Kinderärztin das Trommelfell geplatzt. "Sie ist die beste Ärztin des Hauses, der ganzen Stadt - achwas, des ganzen Landes! Wenn nicht sogar weltweit! Sie kann NICHT aufhören! Was ist nur in sie gefahren?" Vivi war ganz aufgebracht. Sie kannte Kuleha seit sie denken konnte. "Sie hat Krebs. Und er ist inoperabel." Sofort war es still am anderen Ende. "Sie hat es mir in der letzten Juliwoche erzählt. Seit August haben wir einen neuen Chefarzt der Chirurgie. Seitdem habe ich sie weder gesehen noch etwas von ihr gehört." Namis Stimme war sehr leise geworden. Ihre Trauer war deutlich herauszuhören. "Das tut mir Leid. Ich weiß, was sie dir bedeutet hat.", versuchte die Blauhaarige ihre beste Freundin zu trösten. Wie gern hätte sie sie einfach in den Arm genommen... "Sie meinte, sie schickt mir eine Postkarte, wenn... es soweit ist. Sie will sich auf eine Insel absetzen, auf der das ganze Jahr die Kirschblüten blühen." Ein Lächeln stahl sich auf Namis Lippen und auch aus dem Höhrer erklang ein leises Lachen. "Ja, das klingt voll nach Kuleha. Schade, dass sie dich nicht mehr unterweisen kann. Fühlst du dich denn der neuen Aufgabe als Chefin des Ladens gewachsen?" Verdutzt stotterte Nami vor sich hin. "Was? Nein! Wieso? Häääh?" Nun war Vivi verwirrt. "Nami?" "Warum weiß eigentlich jeder, dass sie mich zur Chefärztin machen wollte, nur ich nicht?" "Na weil... es offensichtlich war?" "ICH WILL ABER NICHT!" Schnell hielt Vivi ihr Telefon weit weg. "Deswegen musst du mich ja nicht gleich anbrüllen!" "Ich liebe meinen Job! Ich liebe die Kinderstation! Ich liebe meine kleinen Patienten, ich liebe mein Team - ich will keinen anderen Job! Warum kapiert das nur keiner außer diesem Idioten Trafalgar..." Es wurde kurz still am anderen Ende, bevor Vivi hörbar die Luft ausstieß. "Trafalgar? Trafalgar Law? DER Traflagar Law? Drei Jahrgänge über uns, schwarzes Wuschelhaar, silbern leuchtende Augen, Kinnbart, DER Schwarm schlechthin an unserer Schule? Jahrgangsbester? Bester Schulabschluss seit... seit Bau der Schule! DER TRAFALGAR LAW?!?!" Vivis Stimme überschlug sich fast. "Der Kerl war auf unserer Schule?" Nami hörte ein dumpfes Geräusch aus dem Höhrer, verbunden mit einem gequälten "Auuuuu". "Vivi? Alles klar bei dir?" "Sag bloß, er ist dir nie aufgefallen?" "Nein. Kann mich nicht erinnern, ihm je begegnet zu sein." "Erzähl nicht! Wie kann dir dieser Kerl nicht aufgefallen sein? Er ist... PERFEKT!" "Sag das nicht so laut. Corsa könnte eifersüchtig werden.", gluckste die Orangehaarige. Die junge Lehrerin winkte ab. "Corsa ist Corsa, für mich wird es nie einen besseren Mann geben. Aber Law! Verdammt, hast du eine Ahnung, über wen du da redest? Wen du da so leichtfertig als 'Idiot' betitelt hast?" Ohne ihre beste Freundin zu unterbrechen, nuschelte sie leise: "Du wirst es mir sicher gleich erzählen..." "Er hat in nur 3 Jahren sein Medizinstudium abgeschlossen gehabt. Mit Auszeichnung! Danach war er in den bekanntesten und renomiertesten Häusern unterwegs, hat sich alle möglichen und unmöglichen Operationstechnicken angeeignet, für die viele ihr Leben lang brauchen! Das alles in nicht einmal 3 weiteren Jahren! Er wird auch als 'Gott der Chirurgie' betitelt in den Medizinfachzeitschriften. Liest du die nicht? Sowas kann man gar nicht überblättern! Vor zwei Jahren dann hat er eine Reihe inoperabler Tumore entfernt und wurde zum 'Chirurg des Todes' gekrönt - der Chirurg, der dem Tod ein Schnippchen schlägt. Er ist eine Berümtheit! Eine Koryphäe! Er... warte... woher kennst du ihn eigentlich, Nami?" Angesprochene kicherte kurz. "Die Frage fällt dir ja früh ein. ER ist mein neuer Chefarzt." Der Blauhaarigen fiel die Kinnlade herunter. Natürlich kannte Nami die Gerüchte und die Artikel. Aber sie hatte dem nie irgendeinen Wert beigemessen. So gut konnte niemand sein. Auch hatte sie sich den Namen nicht merken wollen. Wozu? So einem aufgeblasenen Möchtegern-Chirurgen musste Frau keine Beachtung schenken. Erst als er im Haus anfing, begann sie, die Artikel erneut zu lesen. Mittlerweile konnte sie zwar sagen, dass zum Teil wirklich etwas ausgeschmückt wurde, aber die Kernaussagen der Artikel über Law waren durchweg wahr. Er ist ein Ausnahmetalent. Trotzdem würde sie sich von ihm nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Oft genug wurde auch schon über sie selbst in besagten Zeitschriften berichtet. Und während er wie ein Blatt im WInd von Haus zu Haus wehte, um seine Techniken zu verfeinern, hatte sie sich auf ein Gebiet spezialisiert und erfolgreiche Forschungen betrieben. Ihre Erfolge konnte man also nicht direkt vergleichen. Außerdem hatte er sich in einer Praxis niedergelassen gehabt, bevor er Chefarzt wurde. "Nami?" Vivis Stimme riss sie aus ihren Gedanken. "Ähm, ja?" "Ich hab gefragt, wie es dir damit geht?" "Womit? Die junge Lehrerin seufzte gedehnt und verdrehte die Augen. "Na mit Trafalgar als deinen neuen Chef. Er ist kaum älter als du aber voll berühmt." Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. "Es ist mir völlig egal, was er ist! Er hat vernünftige Arbeit zu leisten. Kann er das nicht, werde ich ihn absägen lassen und dann kann er sich seine Berühmtheit in die Haare schmieren!" Nein, sie wollte gerade nicht daran denken, dass sie diejenige war, die beinahe abgesägt wurde. Vielleicht sollte sie das auch vorerst nicht ansprechen... "Das ist meine Nami!" jubelte Vivi. "Lass dich nicht unterkriegen, Süße. Dann fassen wir mal deine To-Do-Liste zusammen! Erstens: Mit Ruffy reden! Zweitens: Mit Ruffy reden! Und drittens... : Trafalgar zeigen, dass eine Frau in der Chirurgie genauso erfolgreich sein kann, wie ein Mann!" "Verstanden. Ich werde mit Ruffy reden. Versprochen." "Ach, und Nami?" "Ja?" "Kopf hoch, Süße. Ich bin immer für dich da, vergiss das nicht. Du bist nicht allein." "Ach Vivi..." Tränen der Zuneigung stiegen in ihre Augen. "Ich hab dich lieb." "Ich dich auch." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)