Im Nebel der Vergangenheit von Charly89 (Mystery Spell) ================================================================================ Kapitel 3: Wiedersehen ---------------------- Berührung ist kostenlose, rezeptfreie Medizin für die Seele. Helmut Glaßl   „Mit Drogo musst du auch sprechen.“ Der trockene Ton reißt das Kindermädchen aus ihren Gedanken. Ungläubig sieht sie den Pianisten an. „Ich will aber nicht. Das wird furchtbar … Du kennst doch deinen Bruder!“, sagt sie weinerlich. Wie kann er ihr das einfach so an den Kopf werfen? Er weiß doch sehr wohl wie angespannt die Situation zwischen ihnen ist. „Stimmt, ich kenne ihn“, bestätigt er. Peter beendet sein Spiel und dreht sich um. Er stützt sich mit den Ellenbogen auf den Knien ab und nimmt Emmas Hand. Ganz sanft und zart fährt er mit dem Daumen über ihren Handrücken. „Er … er gibt sich hart, aber das ist er nicht. Ihn bekümmert die Situation, auch wenn er es nicht zeigt.“ Die junge Frau seufzt. Sie weiß das der Mittlere der Brüder recht hat … Trotzdem! Ein Gespräch mit Drogo unter vier Augen, noch dazu allein … Das ist wirklich das letzte was sie will. Alles in ihr sträubt sich dagegen, doch die Art wie der Pianist sie ansieht trifft sie. Er kennt seinen Bruder natürlich besser wie sie; und offenbar bekümmert ihn und damit nun auch sie. „Ich denke darüber nach“, knickt sie schließlich widerwillig ein. Emma verbringt noch eine Weile bei dem Musiker. Sie reden, scherzen und holen die letzten Wochen nach. Am späten Nachmittag verlässt sie das Zimmer, und anschließend auch das Herrenhaus. Dick eingepackt macht sie einen Spaziergang durch den Wald. Das hat ihr schon immer geholfen, ihre Gedanken zu sortieren. Nicolae und Drogo … und Sebastian, wenn er wieder da ist. Da stehen noch drei mächtige Gespräche an von denen sie zwei nicht wirklich führen will. Und das dritte lässt sie auch nicht gerade vor Freude springen. Alles ist so schrecklich kompliziert geworden. Die Sonne steht bereits recht tief und die Kälte wird immer stechender. Durch die kahlen Baumkronen bricht sich das Licht und wirft lange Schatten auf den unscheinbaren Trampelpfad auf dem sich Emma bewegt. Dampfwolken formen sich vor ihrem Mund und bilden einen seichten Nebel vor ihrem Gesicht. Sie kennt den Weg, ist ihn schon unzählige Male gelaufen. Er führt in einem Bogen durch den Wald. Eine Lichtung mit großen Felsen ist der erste Punkt, dann kommt der einsamen See. Ja, der See. Jedes Mal, wenn sie daran vorbei läuft spürt sie das Kribbeln in ihrem Unterbauch. Danach geht es durch einen fast toten Bereich, in dem vor einigen Jahren offenbar ein Feuer gewütet hat. Das kleine Nebengebäude ist die letzte Station auf dem Weg, von dort geht es dann über Stock und Stein zurück zum Herrenhaus. Die Studentin seufzt und bleibt stehen. Ihr Blick wandert in den klaren, bleichen Himmel. Sie weiß nicht so recht, wie es nun weitergehen soll. Die nächsten Tage hat sie noch frei … Vielleicht sollte sie das nutzen um zumindest das Gespräch mit Nicolae zu führen. Auch wenn sie Angst davor hat, ist ihr gerade diese Aussprache besonders wichtig. Gleichzeitig weiß sie jetzt schon, dass sie ihm wehtun wird. Das will sie nicht, aber es geht nicht anders. Ihre Gefühle für das Familienoberhaupt sind eindeutig und das muss er wissen, egal, was er davon halten mag. Über der jungen Frau ertönt ein leiser Ruf. Mit einem breiten Grinsen sieht sie sich um und entdeckt recht schnell den Urheber; was bei den kahlen Ästen auch kein Kunststück ist. „Moony!“, ruft sie begeistert und läuft einige Schritte. Die weiße Eule sitz recht weit oben und sieht neugierig hinunter. Sie ruft erneut und fliegt leise los. In einem kleinen Bogen umrundet sie das Kindermädchen und landet auf einem der Felsen. Ihre großen gelben Augen leuchten in der untergehenden Sonne beinahe mystisch. „Na Kleines?“, flüstert Emma. Sie geht zu dem Tier und betrachtet es. Schon erstaunlich wie menschlich Moony immer wirkt. Schon oft hat sie darüber nachgedacht, ob die Eule auch eine magische Kreatur ist. Die Abende an denen die Eule sie dazu verführt hat ihr nach zu laufen, erst zu dem See, dann zu dieser kleinen Lichtung, waren schon erstaunlich. Beide Male hat sie das Tier zu Professor Jones geführt, als hätte es eine Verbindung zu ihm. Sie wollte Sebastian eigentlich fragen, aber vor seiner Abreise hat sie ihn nicht mehr sprechen können. Und die Wochen davor war ihr Verhältnis schwierig und undefinierbar gewesen. Moony gurrt und plustert sich auf, als wolle sie ihrer Freude über ihr Wiedersehen zum Ausdruck bringen. Es scheint als würde sie lächeln. Die Studentin lacht und streckt ihr Hand aus. Sie lässt ihre Finger durch weichen Federn der Eule gleiten und krault sie sanft. Ein Gefühl von Frieden und Wohlbefinden macht sich in ihrem Brustkorb breit. Wie immer ist ihre Freundin zu Stelle, wenn sie etwas Trost und Zuspruch braucht. Als würde sie es fühlen, wann sie sie braucht. „Was mach ich jetzt nur?“, fragt Emma und sieht in diese großen goldenen Augen. Ihr wird schwer ums Herz. „Ich werde ihm weh tun fürchte ich. Aber es kann nicht bleiben wie es ist …“ Moony sieht die junge Frau mitfühlend an, als würde sie verstehen, was ihr Gegenüber empfindet. Sie ruft leise, und irgendwie traurig. Sie schmiegt sich in die Hand und scheint sie trösten oder aufmunternd zu wollen. Das Kindermädchen lächelt melancholisch. Sie lässt ihre Finger noch einmal durch das Federkleid ihrer Freundin gleiten. „Ich muss weiter. Mein Weg ist noch weit.“ Wie wahr, denkt sie sich und richtet sich auf. Sie hat noch einiges vor sich, real und symbolisch. Etwas leichter ums Herz beobachtet sie, wie die Eule lautlos davonfliegt und ist ein wenig neidisch. Die junge Frau verlässt die Lichtung und läuft gedankenverloren weiter. Die Sonne blinzelt nur noch knapp über den Horizont und bald wird die Nacht um sich greifen. Sie läuft und läuft und ist so auf ihren Weg konzentriert, dass sie verdutzt ist, als sie plötzlich schon am See ankommt. Die Oberfläche liegt ruhig und dunkel da; kein Vollmond lässt sie funkeln. Am Himmel steht lediglich eine schmale Sichel umrundet von einigen Sternen. Emma spürt, wie sich eine gewisse Aufregung meldet und ihr Herz schneller klopft. Sebastian. Die Erinnerung an diese Begegnung vor so vielen Monaten löst sofort wieder Hitze in ihr aus. Wie Professor Jones nackt in diesem See stand … Ein wahrhaft göttlicher Anblick; und der Beginn von so vielen Ereignissen. Guten und schlechten. Das letzte halbe Jahr hat so viel verändert; hat sie verändert. Die junge Frau hat den Eindruck, nicht mehr dieselbe Person wie davor zu sein. Plötzlich hat sie das Gefühl, als würde sich heller Nebel in ihrem Kopf bilden. Die Realität wird zunehmend dumpfer … leiser … unschärfer … Ehe sie richtig begreift, was passiert, ist ihr Geist aus dieser Welt verschwunden und taucht in eine andere ein … Angst überkommt die Studentin als sie plötzlich vor einer kleinen, runtergekommenen Holzhütte steht. Es ist dunkel und es regnet, sie spürt die Kälte des Wassers deutlich auf ihrer Haut; viel zu deutlich. Der Wald um sie herum wirkt bedrohlich und der Geruch von nasser Erde kriecht ihr in die Nase. Automatisch beginnt sie zu zittern und schlingt ihre Arme um ihren Körper; wegen der Kälte, und auch wegen der Angst. Etwas liegt in der Luft, etwas … Gefährliches. Wo ist sie nur? Und viel wichtiger; warum? Sie sieht sich um. Wald, Regen und Dunkelheit. Die Hütte, die wirkt als würde sie jeden Moment zusammenbrechen, ist der einzige Anhaltspunkt auf irgendetwas. Doch auch das hilft ihr nicht. Ihr kommt nichts bekannt vor; nicht mal ansatzweise. Unerwartet umgreift sie von hinten Wärme und der Regen hört scheinbar auf. Erschrocken dreht sich Emma um und macht große Augen. „Ludwig?“, fragt sie überwältigt. Verwirrt von der erneuten Begegnung blinzelt sie mehrfach, dann bemerkt sie erst das Sonderbarste. Der junge Mann steht als junger Mann vor ihr; nicht als Werwolf. Er steht ganz dicht bei ihr, so nah, dass sie sich leicht berühren. Seine Wärme überträgt sich allmählich auf sie und ihr Zittern hört auf. Ludwig hat seinen schwarzen Mantel geöffnet und hält ihn über die junge Frau um sie gegen die Himmelsflut abzuschirmen. Sein braunes Haar klebt ihm strähnig am Kopf und Rinnsale laufen seitlich sein Gesicht hinab. Immer noch schweigt er, betrachte sie still. Die beiden sehen sich an, nur ihr atmen und der Regen sind zu hören. Ihr Blick fährt das Gesicht des Mannes ab. Sein kurzer Bart passt perfekt zu seinem männlichen Gesicht. Die leichte Bräune betont seine goldenen Augen und seine sinnlichen Lippen. Er hat etwas Wildes an sich, etwas Ungezähmtes, dass durch die Narbe auf seiner Wange noch unterstrichen wird. Irgendwie erinnert er sie an Sebastian. Ob das an ihrer tierischen Seite liegt? Auch wenn sie unter unterschiedlichen Flüchen leiden, tragen sie doch beide einen Wolf in sich. Und hat nicht Nicolaes Verlobte auch irgendetwas in die Richtung gesagt? Dass die beiden Männer gleich wären? Ihr wird plötzlich bewusst das sie ihn anstarrt und sie senkt verlegen einen Moment den Blick. Schließlich besinnt sie sich wieder und sieht auf. „Warum hast du mich hergeholt?“, flüstert die Studentin leise. Das Gesicht von Ludwig spannt sich an, aber seine Augen werden weich und warm. „Ich wollte dich sehen …“, haucht er. Emma muss schmunzeln. „Eine trockenere Umgebung wäre nett gewesen“, neckt sie ihn. Sie weiß nicht so wirklich, was sie hiervon halten soll. Er wollte sie sehen; schön und gut, aber wie er sie ansieht, dass ist … verstörend. Sein Blick taucht intensiv in ihren ein und das auf eine Art und Weise, die kaum Spielraum über seine Absichten lässt. Sie kann sich dem nicht so richtig erwehren. Ludwig ist ein überaus stattlicher Mann. Er überragt sie um einen Kopf und seine breiten Schultern vermitteln bereits auf den ersten Blick seine Kraft. Das schlimmste ist aber, dass er sie so sehr an Professor Jones erinnert. Schon verrückt und eigenartig, und gefährlich, wenn sie genauer darüber nachdenkt. Das Herz der jungen Frau klopft aufgeregt bei der Erkenntnis. Er löst etwas in ihr aus, dass sie nicht so richtig zu fassen bekommt. Unsicher und nervös leckt sie sich über die Lippen. Ludwigs Augen verengen sich, werden dunkler, und ein tiefes Knurren dröhnt in seinem Brustkorb, als er das sieht. In seinen Augen taucht ein regelrechtes Feuer auf und er scheint sich stark darauf konzentrieren zu müssen, sich zurückzuhalten. Im nächsten Moment befinden sie sich in einem Labor; einfach so, ohne Übergang. Eben standen sie noch im Wald, jetzt sind sie hier. Es wirkt altertümlich und aus einem anderen Jahrhundert. Die Gerätschaften sind altmodisch und die Zeichnung der menschlichen Anatomie, die an der Wand hängt, ist auch alles andere als genau. Die Studentin ist zu tiefst verwirrt. Wo ist sie denn jetzt? Und wo ist Ludwig? Bevor sie weiter darüber nachdenken kann spürt sie einen warmen, kräftigen Körper an ihre Rücken und heißen Atem in ihrem Nacken. Leise knurrt es und dann legen sich Lippen auf ihre Haut. Hingebungsvoll küssen sie sich ihren Hals hinab. Erschrocken keucht Emma und spannt sich an. Was wird das?! „Ludwig …“, haucht sie ungläubig, obwohl sie eigentlich wollte, dass es vorwurfsvoll klingt. Das tut er doch jetzt nicht wirklich?! Sie ist völlig überrumpelt und muss leider muss sie feststellen, dass ihre Empfindungen scheinbar auch ihre eigenen Wege gehen. Hitze schießt unkontrolliert durch ihre Nerven. Zarte Gänsehaut spannt ihre Haut und ein angenehmes Kribbeln beginnt tief unten in ihrem Bauch. Ihr Körper lässt sich scheinbar nichts von ihrem empörten Gehirn vorschrieben. „Du riechst großartig“, flüstert der Mann rau. Er schmiegt sich an die junge Frau und vergräbt sein Gesicht in ihrem Haar. Seine Arme legen sich um ihren Bauch und er drückt sie fest an sich. Sie spürt das Brummen an ihrem Rücken, und seine untrügliche Lust auf sie oberhalb ihres Hinterns. Und was für eine Lust! Die Studentin weiß einfach nicht, wie sie reagieren soll. Es fühlt sich zwar gut an, aber gleichzeitig auch falsch. Ihr Körper sehnt sich nach der Nähe, ihr Herz nach einem anderen Mann. Das teuflische ist, dass diese Nähe hier, der ähnelt, die sie sich von dem anderen wünscht. Kopf und Körper verbünden sich, kämpfen allerdings auch gegeneinander. Alles vermischt sich und sorgt für eine eigenartige Ohnmacht, die sie im Moment zu Tatenlosigkeit verdammt. „Ich kann dich ihn vergessen lassen“, sagt Ludwig leise und küsst sie hinter das Ohr. „Zumindest für eine Weile.“ Seine Finger Zeichen einen Kreis um ihren Nabel und anschließend wandern sie zu ihrer Hüfte. Spielerisch fährt er mit der rechten Hand unter den Stoff ihres Oberteils. Die junge Frau erschaudert unter der Berührung. Eine bekannte Hitzewelle bahnt sich ihren Weg durch ihren Unterleib und zwischen ihren Schenkel. Ein eindeutiges Pochen setzt dort ein. Scheiße! Was wird das hier? Sie muss unbedingt die Kontrolle über die Situation zurückbekommen, und über sich selbst. „Warum sagst du das?“, fragt sie mit zittriger Stimme. „Du bist traurig wegen ihm; das möchte ich nicht.“ Sanft knabbert er über ihre Schulter, lässt seine Hand auf ihrer nackten Haut ihre Seite hinauf gleiten. „Du musst es nur zu lassen, dann werde ich dich für einige Zeit auf andere Gedanken bringen“, haucht er mit brechender Stimme. Das klingt unglaublich verlockend. Sie ist nur sich selbst verpflichtet im Augenblick. Und Ludwig existiert eigentlich nicht mehr … er ist gestorben; vor Jahrhunderten schon. Kann man jemanden, mit dem noch gar nicht zusammen ist, mit einem Geist betrügen? Denkt sie ernsthaft darüber nach?! Emma keucht, als sich die zweite neugierige Hand unter den Stoff ihres Oberteils schiebt und ihre Haut berührt. Es fühlt sich so unfassbar gut an; wie Ludwig sie umhüllt, sein Geruch der ihre Sinne vernebelt und seine Wärme. Sie möchte … nachgeben … und gleichzeitig auch nicht. Es fühlt sich an, als würden die hitzigen Wellen in ihrem Unterleib mehr und mehr die Kontrolle übernehmen. Ihre Sinne werden in lustvollen Nebel gehüllt, der ihren Verstand trübe werden lässt. Ludwig scheint zu spüren, dass sie beginnt nachzugeben und intensiviert sein Tun. Seine Zähne necken die zarte Haut in ihrem Nacken, seine Hände werden unternehmungsfreudiger. Mit steigernder Intensität streicht er über die weiche Haut der jungen Frau, tastet sich zu ihrem Busen vor und kneten diesen. Die Studentin gibt endgültig nach und drückt sich gegen den muskulösen Brustkorb an ihrem Rücken. Sie legt den Kopf auf die Seite um seinem Mund mehr Spielraum zu geben. Ein heißer Strudel ergreift von ihr Besitz und schaltet ihren Verstand und ihren Anstand aus. Gleichzeitig scheint er ihre Sinne zu schärfen; der Raum gewinnt zunehmend an Wärme und Wollust. Sanft übt Ludwig Druck auf die Hüfte der jungen Frau aus damit sie sich zu ihm dreht. Seine goldenen Augen glühen förmlich, als er ihr Becken zu seinem heranzieht. Ihr zittriges Keuchen als sie seine strammstehende Männlichkeit spürt lässt ihn sicherer werden. Er legt einen Finger unter ihr Kinn um ihr Gesicht zu sich zu holen. Erregt knurrt er und beugt sich zu ihr. Ihre Lippen sind nur noch einen Hauch von einander entfernt ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)