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Ragnarök - Chains of Destiny

von

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Wege und Abzweigungen

Vegeta öffnete schlaftrunken seine Augen und blinzelte. Etwas hatte ihn geweckt, ohne das der Saiyajin sagen konnte, was. Benommen räkelte er sich hin und her, so gut hatte er schon lange nicht mehr geschlafen, so tief, mit dem Gefühl der Geborgenheit.
 

Etwas kitzelte ihn an der Stirn und als er seine Augen endlich auf die nähere Umgebung eingestellt hatte und seinen Kopf um eine Winzigkeit verschob, setzte zuerst sein Herz für mehrere Schläge aus und dann seine Atmung.
 

Kakarotts Gesicht war nur noch Zentimeter von seinem eigenen entfernt und der Prinz fühlte die leichten Atemzüge über sein Gesicht streichen. Das, was ihn gekitzelt hatte, war eine Haarsträhne des Jüngeren, die über seiner Stirn lag.
 

Vegeta schloss die Augen, wartete einen Moment und öffnete sie wieder. Nein, er hatte sich nicht getäuscht, der jünger Saiyajin lag mit ihm in ein und demselben Bett. Und als wäre das noch nicht genug, nein, er hatte auch noch einen Arm unter Vegetas Kopf gelegt und der andere lag über Vegetas Schulter. Zu allem Überfluss mussten sich auch noch ihre Schwänze irgendwann in der Nacht verknotet haben, diese umschlangen sich nämlich ebenfalls in einem unmöglichen Muster.
 

Verdammt! Was sollte er jetzt tun? Kakarott wecken? Nein, schlechte Idee, ganz schlechte Idee. Vegeta wäre seines Lebens nicht mehr froh geworden, wenn er gewusst hätte, das Kakarott wusste, wie sie hier ineinander verschlungen geschlafen hatten. Also, anderer Plan ... .
 

Die Augen des Kleineren wanderten von Kakarotts Gesicht zu dessen Brust, welche direkt auf seiner Augenhöhe war. Mist! Warum fühlte er sich so wohl, dass er eigentlich gar keine richtigen Ambitionen dazu hatte sich aus dieser Lage zu befreien? Warum empfand er diese fast schon penetrante Nähe als angenehm? Mist!, schoss es ihm erneut durch den Kopf. Mist, Mist, Mist!
 

Plötzlich nahmen die feinen Sinne des Prinzen eine Veränderung war und er schob seine Augen wieder aufwärts ... nur um in die ebenfalls schwarzen Onyxe von Kakarott zu blicken – der ihn auch noch mit einem lieblichen Lächeln begrüßte.
 

„Guten Morgen Vegeta. Na gut geschlafen?“ Einige Augenblicke starrten sich die beiden Saiyajins an und in diesen Augenblicken herrschte noch eine angenehme und geruhsame Stille in dem Raumschiff. Dann jedoch – „Argh Kakarott! Ich glaub ich spinne!“ Bruchteile von Sekunden später fand sich der Jünger unsanft auf dem Boden des Zimmer wieder, einen wütenden Vegeta über sich.
 

„Bist du jetzt eigentlich total durchgeknallt du Baka? Wie kannst du es wagen, dich einfach neben mich zu legen, wenn ich schlafe? So ein Unterklassekrieger wie du! Ich glaub es hackt!“ Im selben Moment runzelte er seine Stirn über das Gesagte ... Unterklassekrieger? Wie kam er den jetzt darauf?
 

Son Goku unterdessen rieb sich den schmerzenden Hinterkopf und richtete sich langsam wieder auf. „Mann Vegeta, komm mal wieder runter! Immerhin hab ich dich gestern ins Bett gebracht, nachdem du in meinen Armen total erschöpft und fertig zusammengebrochen bist. Da ist doch nichts dabei ... .“
 

„Nichts dabei?“ Die schwarzen Abgründe in Vegetas Gesicht funkelten gefährlich. „Nichts dabei?“ Der Kleinere packte Son Goku – mangels Oberbekleidung – am Hals und zog ihn auf die Füße, stieß ihn gegen die nächste Wand. „Natürlich ist da nichts dabei, wenn du zu mir ins Bett kommst, damit wir zusammen schlafen können!“ – Pause, dann: „Bist du jetzt endgültig durchgedreht? Was hast du dir dabei gedacht?“ Son Goku wusste gar nicht, was er darauf erwidern sollte. Natürlich war Vegetas Aussage eben sarkastisch gemeint, aber wie ... .
 

„Bitte Vegeta, beruhig dich doch.“ Die Augen des Älteren verrenkten sich gefährlich. „Ich bin ruhig!“, donnerte er und ließ seine Faust auf Kakarott zufliegen. Dieser wich ihr jedoch aus und versuchte an Vegeta vorbeizukommen, doch jener stellte Goku ein Bein und der Jüngere fiel zu Boden, packte jedoch Vegeta noch an den Handgelenken und zog ihn mit sich.
 

Gemeinsam rollten sie über das kalte Metal, bis schließlich Kakarott – aufgrund des Größenverhältnisses – auf Vegeta zu liegen kam und den wütenden Saiyajin am Boden festnagelte. „Jetzt hör mir doch endlich mal zu du sturer Hund! Ich hab dich nur ins Bett gebracht und mich zu dir gelegt, weil du gestern Abend so fertig mit den Nerven warst und in meinen Armen angefangen hast zu weinen. Wenn ich nicht das Gefühl gehabt hätte dich damit aufzumuntern, dann hätte ich es doch gar nicht getan.“
 

„Also hast du nur aus Mitleid mit mir geschlafen?“, fauchte der Ältere, als er versuchte sich loszureisen. „Du Bastard!“ „Jetzt reicht es aber!“, donnerte nun auch Son Goku ziemlich wütend. „Glaubst du ich lass mir alles von dir gefallen?“ „Ja das glaub ich!“ „Falsch geglaubt! Nur weil ich mich um dich gekümmert und mich zu dir gelegt habe heißt das noch lange nicht, dass ... .“ Ein Geräusch ließ beide Saiyajins innehalten und während Vegeta seinen Hinterkopf auf den Boden drückte um zu sehen, was hinter ihm vorging, hob Goku einfach nur den Seinen.
 

Beide starrten auf die offene Tür ihres Zimmers, in der Lunara, Geta, Rott und Mas standen und sie mit großen Augen anstarrten. Vegeta lass in ihren Gesichter, das sie über das was sie sahen sehr bestürzt sein mussten und fragte sich warum.
 

„Ähm“, kam es schließlich von Lunara. „Wir wollten euch nicht stören ... wir wollten nur schauen, ob alles in Ordnung ist und ... und ... ach nichts.“ Damit zog sie einfach wieder die Tür zu und ließ zwei ratlose Saiyajins zurück. Langsam senkte Vegeta seinen Kopf wieder und sah zu Kakarott hoch, der ihn genauso hilflos anstarrte.
 

Warum zur Hölle hatten die Vier so verlegen ausgesehen? Und dann schoss es ihm wie ein Blitz durch den Kopf. Die Pose in der er sich befand, unter Kakarott, die Hände von dessen Händen am Boden festgenagelt, er auf ihm ... und dann lief das Gespräch noch mal vor seinem inneren Auge ab. Und er konnte in Kakarotts Gesicht lesen, dass der Jüngere auf die selben Schlüsse kam wie er, den seine Gesichtsfarbe fing an sich ins rötliche zu verändern, ebenfalls die seine.
 

„Kakarott“, kam es schließlich gefährlich ruhig von Vegeta und dann folgte ein Schrei, der sämtliche Personen im Raumschiff zusammenzucken ließ. „Ich HASSE dich!!!“
 


 

Vegeta hatte unverkennbar schlechte Laune, doch davon ließ sich Son Goku nicht abschrecken und lief immer weiter hinter dem bockigen Saiyajin her. „Bitte Vegeta, wie oft soll ich den noch sagen, das es mir leid tut. Es war ein Versehen.“ Der Kleinere drehte sich um und starrte Goku aus dunklen Augen an. „Als ich dir die Nase gebrochen habe, dass war ein Versehen.“ Er stockte und dachte kurz nach. „Oder nein, das war berechnende Absicht gewesen. Als ich dich kennen lernte, DASS war ein Versehen. Was du heut morgen abgezogen hast, war einfach nur ... nur ... . Ach verdammt! Tu so etwas einfach nie wieder! Verstanden?!“ Goku nickte und Vegeta fuhr fort durch das Schiff zu stapfen.
 

„Du, Vegeta?“, kam es wieder kleinlaut von dem Größeren. „Es tut mir wirklich leid.“ Vegeta fuhr herum. „Hör auf damit!“ „Womit?“ „Dich dauernd bei mir zu entschuldigen!“ „Aber, was soll ich den sonst machen?“ „Mich in Ruhe lassen!“ „Gut, mach ich. Tut mir leid, wenn ich dich genervt habe.“ Für einen winzigen Moment überlegte der Kleiner ob Kakarott ihn auf den Arm nahm, was ein Grund für ihn gewesen wäre zu explodieren und dem Größeren die Fresse zu polieren. Doch dann sah er in diesen treudoofen Blick und wusste, dass dies nicht der Fall war.
 

Mit einem wütenden ‚Argh!’ und seinen Armen, die er vor Hilflosigkeit in die Luft warf drehte er sich um und ging den Korridor entlang. Unterwegs traf er auf eine Gabelung und dort stand Reag und reparierte etwas. Als er die Schritte hörte drehte er sich zu den Beiden um und als er sie erkannte umspielte ein zweideutiges Lächeln seine Wolfsschnauze.
 

„Na ihr zwei Täubchen? Ausgeturtelt?“ Beide blieben stehen und in Vegetas Blick lag die Vernichtung pur, während in Gokus Mine nur ein großes Fragezeichen stand. „Pass auf was du sagst Bettvorleger!“, knurrte der Kleinere. „Oder es passiert was?“, kam die Antwort. „Das willst du gar nicht wissen.“
 

Reag stieß einen Laut aus, der irgendwo zwischen einem abfälligen Schnaufen und einem herablassenden Lachen lag und legte sein Werkzeug bei Seite. „Weißt du, im Gegensatz zu den meisten hier an Bord glaube ich nicht an eure ach so übermächtige Kraft. Wie wäre es, wenn du mir beweist, dass in diesem mickrigen Klumpen Fleisch mehr drin steckt, als nur heiße Luft?“ Bei diesen Worten tippte er Vegeta mit einer seiner Krallen auf die Brust.
 

Vegeta folgte der Bewegung mit den Augen, starrte auf die Kralle an seiner Brust, dann wieder hoch zu Reag und wieder auf die Kralle. Mühsam ruhig sagte er: „Es würde deiner Gesundheit weit aus mehr bringen, wenn du das Ding da weg nimmst.“ Der Zerbera grinste sein Wolflächeln und entblößte seine spitzen Zähne. Dan tippte seine Kralle noch ein weiteres Mal auf Vegetas Brust und ehe sich der Saiyajin versah, fuhr sie nach oben, drückte sein Kinn zurück und hinterließ eine dünne Schramme darauf.
 

„Und ich sag es noch mal. Ihr zwei seid nichts weiter als Zeitverschwendung! Was habt ihr uns den bisher schon gebracht außer Schwierigkeiten?“ Vegetas Kopf sackte wieder zurück in eine gerade Haltung und seine pechschwarzen Augen fixierten Reag. Dann schoss seine Hand blitzschnell nach vorne und grub sich in das Fell an dessen Hals, so wie sich Reags Klaue um Vegetas Schulter schloss.
 

„Du hast jetzt ein verdammt großes Problem Waldi!“, fauchte der Krieger. „Genauso wie du Cheetah!“ „Hey hey, ihr zwei.“ Son Goku stellte sich zu ihnen und hob beschwichtigend die Hände. „Wir stehen doch alle auf der selben Seite, also warum können wir diesen Streit nicht einfach vergessen?“
 

„Halts Maul!“, kam es aus zwei Kehlen gleichzeitig und die beiden fixierten sich wieder. „Würdest du das wiederholen, damit ich weiß, ob ich dich nicht zu Unrecht auseinander nehme?“ Reag grinste. „Gerne, Cheetah ... aber bitte, sei sanft zu mir.“
 

Vegetas Augenbraue zuckte kurz und fast im selben Augenblick krachte sein Knie in den muskulösen Bauch des Werwolfes. Gleich darauf seine Faust in dessen Schnauze. Die Klaue schabte über die Schulter des Saiyajins und grub fünft tiefe Schrammen hinein.
 

Als Reag aufblickte lag ein mörderisches Funkeln in seinen gelben Augen. Er knurrte und wollte sich auf Vegeta stürzen, doch Goku ging dazwischen. „Das reicht jetzt, hört auf oder ...“ Aber da wurde er schon von hinten, also von Vegeta grob zur Seite gestoßen und während er taumelte, sah er mit an, wie sich die beiden in einem heftigen Faustkampf verstrickten.
 

Unsanft landete der Größere auf seinem Hintern und mit seinem Hinterkopf an der Wand. „Au, verdammt!“ Er rieb sich die schmerzende Stelle und blickte zu den beiden Streitköpfen auf. Vegeta hatte mittlerweile fünf weitere blutige Kratzer auf seiner Brust, während Reags linker Arm schlaf herunter hing. Nichtsdestotrotz prügelten die beiden immer noch aufeinander ein.
 

Goku seufzt, erhob sich langsam und wusste, das er noch den ein oder anderen blauen Fleck kassieren würde, bis er die beiden auseinander bekommen hatte. Gerade flogen ihre Fäuste wieder aufeinander zu, als er sich dazwischen drängte und beide Hände auffing. „Das reicht jetzt aber wirklich! Hört auf mit dem Kinderkram.“
 

„Aus dem Weg Kakarott!“, fauchte der Kleinere der beiden Saiyajins und harkte mit seinem Fuß nach Gokus Bein, doch jener parierte den Tritt. „Vegeta! Hör auf, lass es gut sein. Du bist immer noch verletzt!“ „Ja, lass es gut sein Cheetah und lass dich von deinem großen, starken Prinzen beschützen!“
 

„Wenn schon Prinz, dann bin ich das!“, fauchte Vegeta, auch wenn er sich hinterher fragte, wie er darauf kam. „Verzeiht eure Hoheit, das wusste ich nicht.“ Das spöttische Funkeln in Reags Augen brachte das Fass für Vegeta endgültig zum Überlaufen. Noch bevor Goku verstand, was passierte, trat ihm Vegeta in die Kniekehlen und er knickte ein, dann machte der Kleinere einen Satz über ihn hinweg und verpasste dem Zerbera einen weiteren Faustschlag.
 

Verdammt! Son Goku wurde langsam wirklich sauer. Das war doch einfach nur Zeitverschwendung! Er rappelte sich mit einem Knurren auf, ging auf Vegeta zu und packte dessen Arme von hinten, hielt ihn fest. „Hör jetzt endlich auf! Wir wollten zu Lunara, schon vergessen?“
 

„Lass mich los!“ Vegeta zappelte in dem Griff, den er nicht sprengen konnte und sah dann zu Reag, der mit einem Grinsen auf ihn zukam und mit der Faust ausholte. Vegeta drehte seinen Kopf so weit es ging zur Seite und der Schlag traf Son Goku, der ihn auch prompt los ließ und zurück taumelte, sich das Kinn rieb.
 

„Jetzt reichts!“, grummelte er und ehe sich die beiden Streithähne versahen, hatten sie einen Schwinger im Nacken sitzen, der sie zu Boden streckte. „Verdammt noch mal, hört endlich auf euch wie Kinder zu benehmen und regelt das verdammt noch mal anständig!“ Während Reag immer noch benommen war starrte Vegeta einfach nur wütend zu seinem Rassenmitglied hoch.
 

„Du fällst mir in den Rücken?“, zischte er. Goku wand sich zu ihm um. „Nein! Ich beende einen nutzlosen Streit. Und jetzt komm, Lunara wartet.“ Er wollte Vegeta die Hand zum aufstehen reichen, doch dieser schlug sie bei Seite. „Du bist mir in den Rücken gefallen!“, wiederholte er, als er aufgestanden war. „Das verzeih ich dir nie!“ Son Goku verdrehte die Augen. „Als hättest du mir schon jemals was verziehen Vegeta. Also hör auf mit dem Scheiß und komm endlich.“
 

Son Goku beugte sich noch mal kurz zu Reag und tätschelte seine Wange. „Alles in Ordnung?“ Der Zerbera schlug die Augen auf und knurrte, ließ sich aber bereitwillig von Goku aufhelfen. „Das machst du nicht noch mal.“, grummelte er. „Nein, wenn ihr euch benehmt nicht.“ Goku grinste und sah zu Vegeta, der mit verschränkten Armen da stand und zusah. „Also, können wir weiter?“
 

„Was ist den hier los?“ Die drei sahen zu Liiren, der gerade um die Ecke bog und die Situation ziemlich schnell begriff. „Meinungsverschiedenheit.“, kommentierte Vegeta trocken. „Meinungsverschiedenheit, soso.“ Liiren sah von einem zum anderen. „Das soll sich dann mal Lunara anhören. Kommt mit.“ „Bin ich dein Hund?“, fauchte Vegeta. „Nein, sein Affe Cheetah.“, antwortete Reag und Vegetas Kopf flog herum. „DU!“ „Ruhig!“, ermahnte ihn Goku und erntete dafür wieder einen bösen Blick.
 

Liiren schüttelte den Kopf. „Kommt doch bitte einfach mit zu Lunara. Sie wird den Streit schon schlichten.“ „So, wird sie das?“, fragte Vegeta. „Ja, wird sie. Sie ist immerhin der Kapitän und das ist ihre Aufgabe.“ „Aha.“, kam es trocken von dem kleinen Saiyajin, als er an Son Goku – der Reag stützte, der den Schlag wohl wirklich nicht gut verkraftet hatte – vorbei ging. „Waldi.“, flötete er leise und bekam ein Knurren zur Antwort, folgte dann aber unbeeindruckt Liiren, Goku mit seiner Last im Schlepptau.
 


 

Vegetas Zeigefinger tippte unbeeindruckt auf die Tischplatte und sein Blick sprach Bände – Bände der Langeweile. Lunara hatte ihm die letzte halbe Stunde einen Vortrag darüber gehalten, wie schlecht es ihnen allen doch im Moment ging und in was für gefährlichen Zeiten sie lebten und das sie doch bitte gefälligst zusammenhalten sollten.
 

„Und?“, hatte Vegeta in gleichgültigem Ton gefragt als sie fertig war. „Mein Problem?“ „Unser aller Problem!“, war die Antwort gekommen und dann war das Ganze auch schon wieder von vorne los gegangen. Mittlerweile fragte er sich, warum er sich das alles überhaupt antat und als Lunara zum dritten – oder sogar schon vierten Mal? – an der Stelle angekommen war, wo sie die Saiyajins lobpreisen ließ und ihm doch versuchte zu erklären, wie toll ihr ach so hoch geschätzten Helden doch waren, riss Vegeta der Geduldsfaden.
 

Aus dem Tippen seines Fingers, wurde ein Faustschlag und urplötzlich verstummte jeder im Raum, und starrte die kleine Delle in dem massiven Eisentisch an. „Ich habe es gestern gesagt und ich werde es wieder sagen. Was du da von dir gibst ist Schwachsinn! Kein Saiyajin, ein Mensch. Kein Krieger, ein Kampfsportler. Kein Messias, kein Weltenretter und auch kein Auslöser für irgend eine verrückte ‚Alles Leben Untergangs Geschichte’! Ich hab die Schnauze voll von diesen ganzen Ammenmärchen.“
 

„Aber das sind keine ...“ Die Salvanin wurde prompt wieder unterbrochen. „Ruhe!“, herrschte der Kleine auf. „Ich scheiß auf deine Meinung und ich scheiß auch auf euren verdammten Rebellenkampf! Du hast uns geholfen? Gut. Aber erwarte dafür keine Gegenleistung. Immerhin sind wir ja auch in diesem Schiff hier aufgewacht und es könnte ja durchaus sein, dass alles – und diesen Umstand ziehe ich wesentlich stärker in betracht als deine dumme Geschichte – nur von dir erlogen wurde, um etwas von uns zubekommen, was du unbedingt brauchst. Vielleicht bis du ja sogar die Böse und willst uns nur weiß machen du bist die Erlösern des Universums?“
 

Das verschlug Lunara dann doch die Sprache und sie atmete tief ein um sich zu beherrschen. Von wegen Vegeta war wie Kakarott und von wegen diese beiden wären das Licht allen Lebens gewesen. Da hatte sich die Geschichtsschreibung aber ganz schön geirrt!
 

Mit einem Aufseufzer der Hilflosigkeit ließ sie sich auf einen Stuhl nieder sinken. Wie zur Hölle sollte sie ihm den ihre Geschichte beweisen? Es grenzte ja schon an ein Wunder, dass sie sie überhaupt gefunden hatten. Und dabei hatte sie wirklich geglaubt, dass sie damit schon am Ziel wären. Weit gefehlt, wie sie nun feststellen musste.
 

Kakarott schien es wenigstens in Betracht zu ziehen, was sie ihm versucht hatte zu sagen. Doch Vegeta weigerte sich einfach bockig und stur auch nur die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, dass etwas anderes außer seiner Meinung richtig sein könnte.
 

„Vegeta, bitte.“ Sie versuchte es ein weiteres mal. „Es ist ja in Ordnung, wenn ihr die ein oder andere Meinungsverschiedenheit habt. Immerhin können nicht alle auf diesem Schiff immer das Gleiche wollen. Aber bitte versteh doch, dass wir eh schon so wenige sind und deshalb keine Verletzten gebrauchen können und auch keine größeren Auseinandersetzungen.“ Sie machte eine kurze Pause. „Wir brauchen euch. Wir ...“
 

„Jetzt fang bloß nicht noch mal von vorne an!“, unterbrach Vegeta sie. „Ich kann es echt nicht mehr hören! Und ganz sicher nicht noch ein viertes mal! Glaub von mir aus was du willst! Aber eines sage ich dir. Sobald dieses Raumschiff auch nur den Boden irgendeines Planeten für eine Millisekunde berührt, dann bin ich weg.“ Er erhob sich. „Und das sag ich garantiert keine vier mal.“
 

Ohne ein weiteres Kommentar abzuwarten erhob sich Vegeta, ging zur Tür und machte Anstalten den Raum zu verlassen. Drehte sich dann aber nochmals zu Kakarott um, der schweigend auf einem Stuhl saß. „Kommst du?“ Goku schreckte auf, sah zuerst Vegeta und dann die anderen an und nickte kaum merklich. „Ja, gleich.“
 

Mit einem Schnauben und einem genuschelten Wort, welches Keiner verstand verließ Vegeta den Raum. Nach wenigen Momenten erhob sich Son Goku schwerfällig, wendete sich aber bevor er ebenfalls den Raum verließ nochmals an Lunara. „Du musst ihn verstehen. Du musst ... uns verstehen. Was du uns da erzählst, dass ist nun mal so gut wie unmöglich.“ Er seufzte. „Nein, es IST unmöglich. Auch wenn du uns noch so viel beteuerst das es die Wahrheit ist, so ist es für uns doch nicht mehr als eine Geschichte.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wir müssen selbst herausfinden, was wahr ist und was nicht ... und wer wir sind.“, fügte er noch leise hinzu und schloss die Tür hinter sich.
 

Lunara fluchte auf. Das konnte es doch nicht geben! Hatten sie sich den so getäuscht? All die Jahrhunderte? Das konnte doch einfach nicht stimmten! „Ich hab es dir doch gesagt.“, knurrte Reag. „Es war schon immer Zeitverschwendung die beiden zu suchen. Wir hätten beim Haupttrupp bleiben sollen. Dort hätten wir wenigstens etwas genutzt.“
 

Diese Antwort brachte dem Zerbera einen giftigen Blick der Salvanin ein. Doch sie konnte nicht umhinkommen ihm recht zu geben. So wie die Dinge standen, hatten sie Zeit verschwendet. Wichtige Zeit, die sie vielleicht darauf hätten verwenden können, etwas zu bewirken. Sie seufzte.
 

„Ich verstehe nur nicht, wie sich die Geschichtsschreibung so sehr hat täuschen können. Das es nicht leicht werden würde ihnen alles zu erklären, das war mir klar gewesen. Doch ich begreife einfach nicht, wie aus diesen beiden ... Raufbolden diese, diese Helden werden konnten. Da muss es doch noch mehr geben, mehr das wahr ist.“ Reag schnaufte.
 

„Es wäre nicht das erste mal, das aus einer harmlosen, kleinen Geschichte ein Mythos entsteht. Vielleicht haben die beiden ja gar nichts getan. Vielleicht haben sie mal einen Dieb gefangen, oder irgendwas gemacht, was irgendeiner dann in den Jahrtausenden hochgestapelt hat. Und jetzt bricht der Turm eben zusammen. Sie es ein. Die beiden sind ein Fehlgriff und wir sollten sie einfach aus dem Raumschiff schmeißen, bevor sie uns die Luft wegatmen.“
 

„Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wir sollten noch etwas abwarten.“ Ein weiteres Seufzen entrang sich ihrer Kehle. „Immerhin haben wir sie in diesem Tempel gefunden. Warum hätte man sich die Mühe geben sollen, zwei Strauchdiebe dort einzuschließen? Nein, ich bin mir ziemlich sicher, das Liiren mit seiner Behauptung recht hat und es sich um einen weiteren Versuch handelt, sie unter Kontrolle zu halten. Die Frage bleibt nur bestehen, WIE können wir ihnen das beweisen?“
 

Nach einiger Zeit, in der man nur das missmutige Knurren des Zerberas vernahm, antwortete Liiren. „Im Endeffekt können wir es ihnen gar nicht beweisen. Wir haben nichts, was unsere Geschichte bestätigt und wenn sie weiter unseren Worten keinen Glauben schenken, dann sollten wir sie auch gehen lassen.“ Lunara sah zu ihrem Freund auf. „Und das wars dann? Wir haben versagt?“
 

Liiren nickte langsam. „Offensichtlich und offensichtlich nicht. Immerhin haben wir sie ja befreit.“ Er zuckte mit den Schultern. „Es besteht ja vielleicht die Möglichkeit, dass ihr Erinnerungen von alleine zurückkommen und sie dann wieder zu uns stoßen. Aber wenn wir sie zwingen bei uns zu bleiben, dann nützt das keinem von uns.“ Lunara nickte langsam. Liiren hatte mit jedem Wort recht. Auch wenn es ihr schwer viel sich das einzugestehen. Er hatte recht.
 

„Dann ... dann lassen wir sie am besten auf dem nächst sicheren Planeten raus. Sie können sich dann selbst überlegen, was sie tun oder lassen wollen. Mehr können wir nicht machen. Da hast du recht.“ Sie erhob sich langsam und unendlich Müde. Und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sich in ihrem Inneren ein Traum aufgelöst hatte ... und das tat höllisch weh.
 

„Komm Reag, wir gehen uns mal die Beule auf deinem Hinterkopf ansehen.“ Der Zerbera erhob sich mit einem geknurrten Nicken und folgte Lunara aus dem Raum, gefolgt von Liirens Blicken. Er sah ernst aus, sehr ernst.
 

Im Gegensatz zu allen anderen auf diesem Schiff WUSSTE er um die Wahrheit der alten Legenden und er WUSSTE auch, dass es sich bei diesen beiden um eben jene handelte, die Lunara gesucht hatte und die zu überwachen seine Aufgabe war.
 

Und er wusste auch, dass Son Goku und Vegeta, wenn auch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, immensen Schaden anrichten konnten, wenn sie es wollten. Dafür alleine Sprach schon die Robustheit ihrer Saiyajinkörper. Eigentlich hätte er ja jetzt Meldung machen müssen, es ihm sagen müssen und ihm ihre Koordinaten mitteilen müssen. Damit er sich darum kümmern konnte. Aber er tat es nicht.
 

Die Zeit, die Liiren bei den Rebellen verbracht hatte, hatte ihn verändert und es würde ihn interessieren, wie sich die Dinge entwickeln würden, wenn er nicht eingriff, wenn sich das Universum seinen Weg selbst suchte. Mit einem Seufzen stieß er sich von der Wand ab, an der er gelehnt hatte. Ohne das er es richtig merkte, strichen seine Fingerspitzen über die Delle, die Vegetas Faust in der Tischplatte hinterlassen hatte und danach über die Stelle, wo Lunara gesessen hatte.
 

Vielleicht überlegte er sich, waren es weniger die Rebellen, die ihn verändert hatten, als vielmehr das Wesen der Salvanin, welche fest in ihren Entscheidungen und bereit alles zu opfern für ihre Überzeugung kämpfte. Vielleicht, so war der Kampf der Rebellen doch nicht ganz so frevelhaft, wie er bisher immer gedacht hatte. Und vielleicht, war ja der Sinn dieses Kampfes doch nicht so falsch, wie man es ihm bisher immer hatte glauben machen wollen.
 

Und eben wegen dieser ganzen Vielleicht wurde es Zeit einfach mal nichts zu tun und zuzusehen, wohin sich die Wege und Pfade des Universums und seiner Retter wenden würden. Es gab viele Möglichkeiten, viele Abzweigungen, aber eines, das wurde Liiren plötzlich klar, blieb immer gleich und das waren die Komponenten, welche sich tief, sehr tief in den Seelen der beiden Saiyajins verankert hatten. Man würde warten müssen. Warten und beobachten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Vegetasan
2012-03-15T00:43:58+00:00 15.03.2012 01:43
Ich hoffe du schreibst irgendwann weiter. Die FF gefällt mir richtig gut.
Von:  MikeyMorton
2011-08-03T14:52:52+00:00 03.08.2011 16:52
aww toll.. das kappi war ja wieder voll super.
*_______*
Hat mich richtig gefreut das endlich ein neues kam. <33
Aber dafür war es super, ich freu mich schon voll wie es weiter geht.
XDD
Naja, aber ich musste auch voll Lachen, ich finde Vegetas Ausraster ja sowieso immer total klasse, egal ob in der Serie, im Manga, oder in i-welchen Doujis oder FF's. xDD
Das bringst du immer voll gut rüber~
Bin voll begeistert. *--*
<3
Von:  Bongaonga
2011-08-03T12:25:10+00:00 03.08.2011 14:25
Möpmöp

Ich habe echt gedacht Vegeta Mutiert gleich xD so sauer war er.
Die Wut konnte man richtig nachempfinden die Vegeta auf den Wolf empfand.
Richtig gut beschrieben, ich bin echt sau gespannt, wie es weitergeht und ob sich reag und Vegeta nochmal die Köpfe einschlagen xD
UNd es hat den Anschein das bei Vegeta die Erinnerungen schneller zurück kommen, zumindest erinnert er sich schon an seinen Prinzen Titel und dem Unterklassekrieger ^^

Freue mich auf den nächsten Teil.

Baba Bongaonga


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