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Ragnarök - Chains of Destiny

von

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Vergangenheit - Zukunft - Gegenwart

Vegeta saß in einem kleinen Abteil des Raumschiffs auf einem Stuhl. Die Unterarme auf die Knie gestützt und den bloßen Oberkörper leicht vorgebeugt. Zwischen seinen Fingern hielt er die – mittlerweile gelöste – Fetters und drehte sie mal in die eine, mal in die andere Richtung.
 

Kakarott stand hinter ihm und legte ihm gerade ein Verband um den Oberkörper und die Schulterpartien, die Stellen in die Violence seine Krallen geschlagen hatte. Es herrschte eine bedrückende Stille und keiner der beiden Krieger machte Anstalten dies zu ändern.
 

Längst war Son Goku mit dem Verband fertig, hatte aber immer noch eine Hand auf Vegetas Schulter gelegt, so als hätte er Angst davor sie weg zuziehen, weil er befürchtete, der Ältere könnte sich dann in Luft auflösen und ihn wieder alleine lassen.
 

Tausende von Gedanken schossen ihm durch den Kopf und es gab so viele Dinge, zu denen ihm unendlich viele Fragen auf der Zunge lagen, doch keine Antworten. Und schließlich brach er gerade mit der Frage das Schweigen, die vielleicht die Ungeschickteste, für Goku in diesem Moment jedoch die Wichtigste war, denn er musste sich über etwas sicher werden, was er – noch – nicht ganz verstand.
 

„Vegeta, ich ... ich würde dich gerne etwas fragen.“, fing er unbeholfen an. „Frag.“, war die kurze Antwort und Goku schluckte einige Male. „Also, das was ... was dieser Kerl zu dir gesagt hat ... ich meine ... was hat er damit gemeint?“ Die Fetters klirrte ganz leicht, als sich Vegetas Fäuste fester um sie schlossen und der Blick in den schwarzen Augen verdunkelte sich.
 

„Das was er damit gemeint hat.“ Goku entging das leichte Zittern nicht, welches in dem trotzigen Ton mitschwang. Er sah zu Boden und rief sich die Worte nochmals ins Gedächtnis, dazu das, was ihm Geta in einigen Andeutungen versucht hatte zu erklären. Das Ergebnis behagte ihm nicht, kam ihm unmöglich vor, deshalb unternahm er noch mal einen zaghaften Versucht eine klarere Antwort von Vegeta zu bekommen.
 

„Also hat dich dieser Kerl wirklich ... ?“ Er stockte im Satz, konnte das letzte Wort einfach nicht über die Lippen bringen, doch es stand so deutlich zwischen ihnen, dass er es gar nicht aussprechen brauchte, um Vegeta seine Frage deutlich zu machen. „Ja.“ Die kurze Antwort hing im Raum wie ein Damoklesschwert und drohte auf die beiden Saiyajins herunterzufahren.
 

Vegeta schwankte zwischen seiner eigenen Sturheit und dem Wissen was geschehen war, während Goku zwischen Schulgefühlen und dem festen Glauben, dass er ihm einfach nicht hatte helfen können, hin und her. Beiden erschienen beide Möglichkeiten falsch und so senkte sich wieder eine düstere Stille über den Raum, in der jeder seiner eigenen Gedanken nachging und trotzdem die Wichtigsten mieden: Wo waren sie? Wer waren sie? Und was war geschehen?
 

Gerade als die Stille wieder anfing unerträglich zu werden, glitt leise die Tür auf und Lunara betrat den Raum. Die beiden Krieger wendeten den Kopf und sahen ihr mit gemischten Gefühlen entgegen, während Kakarott langsam die Hand von Vegetas Schulter nahm.
 

Lunara verharrte kurz und unterzog Vegeta einer etwas genaueren Betrachtung. Son Goku hatte sie ja schon kennen gelernt und aus irgendeinem Grund war sie der Meinung gewesen, dass Vegeta, wenn nicht genauso wie er, dann doch wenigstens etwas von seiner Art hatte. Weit gefehlt, wie sie mit jeder Sekunde die verstrich mehr feststellte.
 

In den Augen des Kleineren konnte sie Dinge lesen, die denen Son Gokus völlig fremd waren. Da war so viel Hass und so viel Zorn, doch auch etwas trauriges, so als wäre ihm etwas furchtbar wichtiges verloren gegangen und diese Trauer hatte er mit Kakarott gemeinsam.
 

Sie seufzte, betrat nun endgültig den Raum und setzte sich auf einen Stuhl den beiden gegenüber, dann räusperte sie sich. „Son Goku, Vegeta, ich habe euch Antworten versprochen und nun, wo wir endlich im Weltraum sind und die nötige Ruhe haben, will ich sehen, wie weit ich dieses Versprechen einlösen kann.“ Statt einer Frage oder einer Reaktion bekam sie nur Schweigen. So also räusperte sie sich ein weiteres mal, sah die beiden Saiyajins an und begann:
 

„Es war einmal vor knapp sechstausend Jahren, da erhob sich in der südlichen Galaxie ein Volk, das bis dahin noch keinen Namen hatte. Ein Volk, das schon immer kriegerisch und kämpferisch gewesen war, doch keinen rechten Kodex kannte. So hatten sie sich bisher immer in unnötigen Reibereien und Kleinkriegen selbst aufgerieben. Doch dann fand einer von ihnen in einem abgestürzten Raumschiff Schriften und Daten, ja eine ganze Bibliothek nur über zwei Krieger aus einem Volk, das ebenso kriegerisch wie ihres gewesen war.
 

Er lass die Schriften, vertiefte sich in die Daten, lernte aus ihnen, was die Wörter Ehre und Stolz bedeuteten und kehrte schließlich in seine Heimatprovinz zurück. Durch seinen Willen und das was er aus den Schriften gelernt hatte, stellte er schon bald sein eigenes Heer auf und zog in den Krieg. In einen Krieg, der erst aufhörte, als ihm der ganze Planet und das ganze Volk gehörte. Sein Name war Salva und das in jenem Augenblick geborenen Volk, als er seinen letzten Widersacher nieder streckte, nannte sich von da an Salvanen.
 

Er errichtete ein gewaltiges Imperium, trieb Handel und Krieg, baute Industrie und lehrte sein Volk das, was auch er erst lernen musste. Und so gerieten die alten Schriften und Daten nicht in Vergessenheit und auch die Taten der beiden Krieger, die ihn so beeindruckt hatten blieben erhalten. Mehr noch, Salva wollte, dass sein Volk sich immer an jene fremde Kultur und jene Krieger erinnerte und ließ ihnen zahlreiche Denkmäler bauen.
 

In diese Zeit des Wohlstandes wurde ich hineingebohrten und wie so viele andere vor mir, wuchs auch ich mit den Legenden jenes Volkes auf, auf dem wir unsere Kultur errichtet hatten. Es waren die Saiyajins. Wir lebten nach ihren Regeln und hielten uns an ihren Codex.
 

Doch dann, knapp Tausend Jahre später wurde alles zerstört. Ein mysteriöser Feind, von dem Niemand wusste, woher er kam, oder was seine Ziele waren erhob sich in der nördlichen Galaxie und begann einen ungeheuren Vernichtungsstreifzug durch sämtliche Galaxien. Auch unser Planet fiel ihm zum Opfer und fast alle starben.
 

Es war, als hätte dieser Jemand ein ganz besonderes Interesse daran alles zu vernichten, was jemals an die Saiyajins erinnerte hatte. Systematisch zerstörte er alle Staturn, alle Bibliotheken, einfach alles, was auf jenes Volk hin wies, dass vor so langer Zeit existiert hatte. Ich konnte mit einigen Wenigen fliehen und wir schlossen uns einer Gruppe von Widerständlern an, um den unsichtbaren Schrecken aufzuhalten, der über alles Leben hereingebrochen war.
 

Wir flogen voraus, warnten Planeten und Völker und versuchen das Übel aufzuhalten, doch es gelang uns nicht. Ein Planet nach dem anderen wurde verschlungen und stärkte das Heer unseres Feindes. Überall trifft man auf seine Anhänger und Machthaber. Sie sind wie die Pest, eine Seuche, etwas das sich ausbreitet ohne das man etwas dagegen tun kann.
 

Schließlich erreichten wir einen bewaldeten Planeten. Wir warnten auch dort die Bevölkerung, doch diese närrischen, kleinen, weißen Frauen behaupteten sie wären nicht in Gefahr und schickten uns weg. Doch dann nahm mich eine von ihnen bei Seite und steckte mir mit den Worten ‚Sie leben noch’ einen abgerissenen Stofffetzen zu, auf dem der Teil irgendeines Gedichtes eingenäht war.
 

Zuerst wusste ich nicht, was ich damit anfangen sollte, doch je länger ich darüber nachdachte und mir die Zeilen durchlass, um so sicherer wurde ich mir. Dann stieß Liiren zu unserer Gruppe und als ich mich ihm anvertraute und auch er mit meinen Schlussfolgerungen übereinstimmte, begannen wir sie zu suchen. Diese beiden Krieger, die laut aller Überlieferungen eine Macht besaßen, die ohne Grenzen sein sollte ... und wir haben sie gefunden.“ Lunara blickte auf und sah Son Goku und Vegeta an. „Ihr seid diese beiden Krieger und ihr seid die letzte Hoffnung für die Rebellen, den wir sind so gut wie vernichtet.“
 

Stille senkte sich abermals über den Raum und hatten die Anwesenden vorher schon das Gefühl gehabt sie wäre unerträglich, so war sie jetzt tödlich. Das scharfe Damoklesschwert war herabgestürzt und hatte ihr Schicksal unter sich begraben. Ein Schicksal, das unmöglich war.
 

„Du willst uns also sagen“, brach schließlich Vegeta die Stille. „Dass wir zu einem Volk gehören, das seit mindestens sechstausend Jahren nicht mehr existiert?“ „Exakt.“ Vegeta schnaufte. „Verzeih, wenn ich deinen Worten kein Glauben schenke, aber das ist idiotisch! Seh ich so aus, als wäre ich sechstausend Jahre alt?“
 

„Seh ich so aus, als wär ich fünftausend Jahre alt?“ Vegeta fiel fast die Kinnlade herunter und auch Goku starrte Lunara mit großen Augen an. „Wir Salvanen altern nicht, es sei den, wir entschließen uns dafür; oder werden gewaltsam getötet. Warum also, klingt meine Geschichte so ungewöhnlich? Wir haben eure Körper in einem versteckten Tempel gefunden, eingeschlossen in einen Kristall, der sie am Leben hielt. Doch aufgewacht seit ihr erst, nachdem wir euch mit Geta und Rott, die eure Bewusstseine in sich trugen, zusammen geführt haben.“ Vegeta hob die Hand.
 

„Stopp! Was soll das jetzt wider heißen?“ „Nun“, antwortete Lunara. „Liiren erzählte mir eure Geschichte noch weiter, als bis zu eurem Tod. Ihr sollt im Dienste einer großen Macht gestanden haben, nachdem eure Seelen im Jenseits eingekehrt sind und diese Macht war es wohl auch, die euch Bestrafte. Euer Bewusstsein, von euren Körpern trennte und euch somit jegliche Möglichkeit auf Widergeburt nahm.“
 

„Schwachsinn!“ Vegeta fuhr auf und ging an eines der Bullaugen um aus dem Raumschiff zu sehen. Dann drehte er sich wider um. „Was sollen diese Märchen? Das kann doch alles gar nicht der Wahrheit entsprechen!“ Lunara seufzte. „Doch, es ist die Wahrheit. Wir haben eure Körper und eure Bewusstseine wider zusammen gebracht und ihr seid in diesem Raumschiff aufgewacht, dann jedoch wurden wir getrennt, weil wir Rott und Geta, überleg allein schon mal diese Namen, von den Ryotanern befreit haben und sie uns verfolgten. Vegeta, du und Kakarott oder meinetwegen auch Son Goku, ihr seid zwei reinrassige Saiyajins und ihr seid unsere letzte Hoffnung. Bitte, ihr müsst uns helfen!“ Sie sah die beiden flehentlich an.
 

„Helfen?“ Vegeta lachte gehässig. „Wie den? Wir können uns ja noch nicht einmal selbst helfen. Gehschweigeden, das wir wissen, wer, was oder wo wir sind.“ „Aber ... .“, warf Lunara ein und wurde unterbrochen. „Kein aber!“, fuhr Vegeta auf. „Ich erinnere mich an mein Leben auf der Erde als Mensch, ich erinnere mich an meine Familie, an meine Freunde, an die Wettkämpfe die ich bestritten habe und auch an meinen Tod, was eigentlich schon seltsam genug ist. Doch mit keiner Erinnerung denke ich an den Unfug den du mir erzählt hast!“ ‚Lüge!’ schrie prompt eine Stimme in seinem Kopf. „Wie erklärst du dir das?“
 

„Vielleicht ist es eine weitere Sicherheitsmaßnahme.“, erklang es plötzlich von der Tür. „Für den Fall, dass es jemand schafft euch zu befreien.“ Vegeta drehte seinen Kopf zu dem grünhäutigen Mann, Liiren, erinnerte er sich. „Was für eine Sicherheitsmaßnahme?“, fragte Goku, bevor Vegeta wieder etwas überstürzte.
 

„Nehmen wir einmal an, dass was Lunara euch erzählte ist wahr.“ Vegeta schnaufte. „Wäre es dann nicht ein guter Schachzug euer Gedächtnis so zu manipulieren, dass ihr euch nicht mehr an euer eigentliches Leben erinnern könnt, sondern nur noch an jenes, welches man euch vorgibt gelebt zu haben?“ Lunara starrte ihren Mitkämpfer genauso verblüfft an wie die beiden Krieger. „Wenn ihr euch nicht mehr an eure Taten erinnern könnt, dann könnt ihr auch nicht kämpfen und wenn ihr nicht kämpft, seid ihr für unseren Gegner keine Gefahr.“
 

Aus dem Handgelenk warf er Vegeta etwas zu, was jener auffing, dann gab er Lunara ein Zeichen ihm zu folgen und die beiden alleine zu lassen. Als er unter der Tür ankam, drehte er sich noch einmal um. „Denkt einfach in Ruhe über alles nach und fragt euch mal, warum ihr immer das Gefühl habt, dass zwei verschiedene Stimmen in eurem Kopf gegeneinander anbrüllen.“ Mit diesen letzten und vor allen Dingen, absolut verblüffenden Worten, ließ er sie nun endgültig allein.
 

Son Goku und Vegeta starrten noch einige Sekunden auf die geschlossenen Tür, dann knurrte Vegeta und Goku fragte sich laut, woher Liiren das wusste. „Ist doch egal!“, beantwortete Vegeta die Frage. „Aber was, wenn sie die Wahrheit sagen?“ „Pah! So ein Schwachsinn! Wir sind Menschen Kakarott, keine Saiyajins.“ „Und was ist hiermit?“ Goku löste seinen Schweif von seiner Talje und ließ ihn in der Luft hin und her pendeln. Vegeta schwieg.
 

Ja doch, er wusste das Kakarott recht hatte und er wusste auch, dass sie nicht das sein konnten, was sie glaubten zu sein, doch diese ganze Geschichte ... das Schicksal von so Vielen ... . Warum sie? Warum sollten es ausgerechnet sie sein?
 

„Was hat Liiren dir da zugeworfen?“ Vegeta sah auf das Stück Stoff hinunter, welches er in der Hand hielt. „Sieht aus, wie der ausgefranste Teil von irgendeinem Teppich.“ Vegeta drehte und wendete das Stück in seinen Hände, während Goku hinter ihn trat. „Warte, da steht was drauf.“ Er drehte es noch ein Stück und hielt es ins Licht, um die eingearbeiteten Buchstaben besser entziffern zu können. „Es ist ein Reim.“ Goku lass laut vor:
 

„Sie werden zu Sündern auf Ewig verdammt und von der höchsten Macht verbannt;

Ihr Kerker wird Gehhenna sein, wo niemand wird hören ihr Seelenpein;

Unendliche Schmerzen für alle Zeit, Körperqualen und Seelenleid;

Dies müssen sie auf Ewig ertragen, für ihre Sünden in alten Tagen.“
 

„Was bedeutet das?“ Goku sah Vegeta an und jener schüttelte nur den Kopf. Er wusste es nicht, aber die Worte hatten einen dumpfen Geschmack in seinen Gedanken hinterlassen, geradeso, als sollte er wissen, was sie bedeuten. „Das wird der Text sein, von dem Lunara gesprochen hat.“, meinte schließlich Goku. Stille – dann Vegetas leise Stimme, wie zu sich selbst: „Bedeutet das, dass sie vielleicht doch die Wahrheit gesagt hat?“ Nein, er schüttelte den Kopf und warf mit einer zornigen Bewegung den Fetzten Stoff in die Ecke.
 

Nein, nein, nein! Es durfte einfach nicht wahr sein! Der Ältere spürte, wie sich sein Weltbild begann aufzulösen. Je mehr er in betracht zog, dass alles woran er glaubte sich zu erinnern, vielleicht eine Lüge war, um so mehr hatte er das Gefühl zu fallen. Goku schließlich riss ihn aus seinen Gedanken, die drohten ihn zu überrennen und zu begraben.
 

„Vielleicht sollten wir einfach bei ihnen bleiben, vorerst.“ Er blickte auf den Teppichteil den er aufgehoben hatte. „Wir können sowieso nirgends anders hin.“ Vegeta drehte sich zu seinem Freund und betrachtete seine verunsicherte und traurige Mine. „Ja, vielleicht sollten wir das.“ Vielleicht würde sich ja so alles klären. Warum sie hier waren, wie sie hierher kamen und weshalb alles so kompliziert war.
 


 

Lubma starrte aus dem Fenster, nicht das es viel zu sehen gab, aber zu etwas anderem fühlte sie sich einfach nicht in der Lage. In ihrer Hand hielt sie ein Glas, aus dem sie noch nicht einen Schluck getrunken hatte, während ihre Gedanken bei den zurückliegenden Ereignbissen weilten.
 

Wie hatte das passieren können?, fragte sie sich immer wieder. Wie hatte es dieser Wurm geschafft zu entkommen? Wie hatte er es geschafft sie so vorzuführen? Warum hatte sie nicht erkannt, dass er eine Gefahr gewesen war und warum konnte sie ihn einfach nicht vergessen?
 

Sämtliche Patrouillen hatten versucht den Gleiter zu finden, mit dem Vegeta geflohen war, doch als das Raumschiff in den Orbit verschwand, mussten sie – gezwungenermaßen – aufgeben, da sie nicht für einen außerplanetarischen Flug geeignet waren.
 

Gerne hätte Lubma die Schuld für diese immense Katastrophe ihrem Bruder zugeschoben. Immerhin war er es gewesen, der diesen verdammten Bastard nicht gleich unter Kontrolle bekommen hatte, doch sie konnte es nicht. Auch sie hatte geglaubt ihn so weit in ihrer Macht gefangen zu haben, dass er sich nicht mehr widersetzen konnte; weit gefehlt – wie sie sich erneut eingestehen musste.
 

Verflucht! So einen Anfall von Schwäche konnte sie sich nicht erlauben, erst recht nicht, in der jetzigen Situation, wo die anderen Herrscher so auf ihr Gebiet aus waren. Verdammt, sie musste ihn wieder finden, koste es was es wolle. Sie brauchte ihn, seine Hinrichtung oder zumindest seines Leiche, um ihre angeknackste Macht wider zu festigen.
 

Ein Piepen erklang und auf dem Monitor an der Wand erschien das Gesicht ihres unfähigen Bruders. „Er ist soeben eingetroffen.“ Lubma nickte, trank ihren ersten Schluck aus dem Glas und antwortete: „Schick ihn rein.“ Violence nickte.
 

Die Königin drehte sich um und das erste Lächeln seit diesen unglückseligen Vorfällen erschien auf ihrem Gesicht. Wenigstens hatte ihr Bruder ihn schnell gefunden, was heißen würde, dass es ihr vielleicht auch schon sehr viel schneller wieder besser gehen würde.
 

Die Tür hinter ihr glitt zur Seite und Lubma wand sich gänzlich um, musterte ihren Bruder nur mit einem kurzen Blick und nahm dann die zweite Person in Augenschein. Das erste was ihr auffiel war, wie jung der Krieger aussah, das Zweite waren die hellblauen, stahlharten Augen, die selbst ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließen, so dass sich ihr Federkleid sträubte.
 

„Ist er das?“, fragte sie überflüssigerweise an Violence gewannt und dieser nickte. „Ja, dass ist er. Der beste Kopfgeldjäger in dieser Galaxis.“ Lubmas Blick kehrte zu dem Jungen zurück. „Ist er nicht etwas jung?“
 

„Meine Arbeit hat nichts mit meinem Alter zu tun.“, erklang die helle Stimme von eben jenem. „Ich bin Runkst. Wen soll ich für euch töten?“ Lubma stutzte, dann fing sie schallend und amüsiert an zu lachen. „Der Kleine gefällt mir.“ Sie nahm noch einen Schluck und unterzog ihn einer zweiten Musterung.
 

Zu den hellblauen Augen gesellte sich ein hübsches, weiches Gesicht, welches dem eines Menschen nicht unähnlich war. Nur die spitzen Ohren, die unter fast grünblau schimmernden, mittellangen Haaren hervorluckten, störten das Bild. Seine Augenbrauen standen leicht schräg, was den weichen Gesichtsausdruck Lügen strafte und ihm, zusammen mit seinem kalten Augen, eine durchbohrende Mimik verpassten.
 

„Also, wen soll ich für euch töten?“ Lubma wurde aus ihrer Betrachtung gerissen und sah Violence an. Dieser ging an die Wand und betätigte einen Knopf auf dem Bildschirm. Ein Bild von Vegeta erschien, wie er sich gerade unter einem Schlag wegduckte und zu einem Konter ausholte.
 

Lubma drehte sich wieder zu Runkst. „Ich will diesen Kerl, oder besser noch seinen Kopf und das so schnell wie möglich. Der Preis ist egal.“ Runkst trat näher an den Monitor heran und betrachtete das Bild. „Er scheint stark zu sein, ein Krieger.“ „Ist das ein Problem?“ Violence klang ungehalten. Er ärgerte sich darüber, dass dieser Kopfgeldjäger schon nach wenigen Sekunden und nur an Hand eines Bildes etwas sah, was er viel zu spät begriffen hatte.
 

Runkst lächelte kalt und drehte sich um, wobei seine Zunge über seine Lippen fuhr. Lubma erkannte spitze Eckzähne. „Nein, kein Problem. Es wird nur interessanter. Die Daten?“ Violence machte einen Schritt vor und reichte dem Kopfgeldjäger eine Diskette. „Hier ist alles drauf, was wir von ihm haben. Einschließlich der Koordinaten, in die sein Schiff verschwunden ist.“ Runkst nickte, dann schritt er auf die Tür zu.
 

„Haltet mein Geld bereit. Sein Kopf gehört euch.“ Damit schloss sich die Tür hinter ihm und wenige Minuten später startete ein Schiff vom Hof der Garnison. Lubma drehte sich zu ihrem Bruder um. „Und der soll wirklich der Beste sein?“ Violence nickte. „Seine Erfolgsquote beträgt hundert Prozent. Die kleine Hure ist so gut wie tot. Schade eigentlich, ich hätte ihn gerne selbst umgebracht.“ Lubmas Stirn legte sich ärgerlich in Falten.
 

„Genau diese unnützen Gedanken haben uns den ganzen Schlammassel eingebrockt. Wenn du zuerst mal an die Konsequenzen und nicht an deine Gier gedacht hättest, dann müssten wir jetzt nicht Angst haben, dass einer der anderen Könige denkt unser Land wäre schwach. Wir können uns keinen Krieg mit ihnen leisten, dass weißt du.“ Violence knirschte mit den Zähnen.
 

„Das sagt die Richtige! Wer hat den fast eine Woche lang versucht ihn in sein Bett zu bekommen, hä?! Ich hab ihn mir wenigstens gleich genommen, ohne Zeit zu verschwenden.“ „Und weil du dir immer gleich alles nimmst, was die vor den Schwanz rennt und nicht nachdenkst, bin ich Königin und du nicht geschätzter Bruder. Also halte das nächste mal deine perversen Fantasien im Zaum und handle wie man es von dir verlangen kann und jetzt verschwinde.“
 

Violence knirschte erneut mir den Zähnen, verbeugte sich dann aber pflichtschuldig und ließ Lubma alleine. Verdammtes Drecksstück! Wenn sein Putschversuch damals nicht fehl geschlagen wäre, dann würde er jetzt auf dem Thron sitzen und nicht diese dumme Ziege. Ein weiteres mal knackten seine Kiefer und mit ihnen auch seine Knöchel. Irgendwann würde er sie einfach umbringen und dieser Zeitpunkt rückte näher, je mehr sie mit ihm spielte.
 


 

Rott lag in seinem Bett und betrachtete die Decke. Schlafen konnte er nicht, zuviel war geschehen, zuviel war ihnen gesagt und erklärte worden, was in seinen Augen nicht wirklich einen Sinn ergab.
 

Noch vor wenigen Tagen war das Leben einfach gewesen, hart aber einfach. Doch nun, da sie frei waren – frei! – und plötzlich ihr eigenen Entscheidungen treffen mussten, erschien ihm alles einfach so ... groß.
 

„Rott, was ist den?“, ertönte plötzlich die Stimme von Geta. „Schlaf doch endlich.“ Der Jüngere richtete sich auf. „Ich kann nicht. Es kommt einfach keine Ruhe in meine Gedanken.“ Der Kopf des Älteren erschien plötzlich in Rotts Gesichtsfeld, als er sich von der oberen Koje nach unten beugte, um den Jüngeren zu sehen.
 

„Das weiß ich auch, aber trotzdem musst du schlafen.“ Rott setzte sich mit einem Ruck, auf, so das seine Augen nun in gleicher Höhe wie die seines Freundes waren. „Ich kann nicht Geta! Es geht einfach nicht!“ Ein Seufzen erklang, dann zog Geta seinen Kopf wieder zurück und ließ sich zu Rott auf die Kante der Koje herunter.
 

„Glaubst du den, das es mir anders geht? Auch mir spuckt viel im Kopf herum, doch wir müssen schlafen.“ „Ich weiß.“ Rott verschränkte die Arme und legte sie auf seine angezogenen Knie um leicht beleidigt bei Seite zu sehen. Warum behandelte ihn Geta immer wie ein kleines Kind?
 

Der Ältere sah sich diese Pose einen Moment lang an, dann seufzte er. „Also schön, was ist los?“ Kurz blickte Rott ihn an, verzog dann sein Gesicht, antwortete aber schließlich doch. „Was wollen wir nun machen Geta?“ Der Ältere wirkte überrascht. „Bitte?“ „Nun“, ein zucken der Schultern. „Bisher haben immer andere für uns die Entscheidungen getroffen, doch jetzt, ich fühl mich überfordert, weiß nicht was ich will ... .“ Er fuhr sich fahrig durch die Haare. „Ich weiß, dass das dumm ist. Nichts hab ich mir mehr gewünscht als frei zu sein und meine eigenen Entscheidungen treffen zu können, doch jetzt, wo es soweit ist ... hab ich Angst davor.“
 

Rott sah Geta an und wusste nicht, wie der Ältere darauf reagieren würde ... würde er ihn auslachen? Schon immer war Geta der Härtere von ihnen gewesen und insgeheim hatte Rott ihn für diese Härte, die auch seine Stärke und seine Unverwüstlichkeit ausmachte, bewundert. Was mochte er jetzt von ihm halten?
 

Doch anstatt zu lachen schüttelte Geta nur den Kopf, seufzte einmal tief und antwortete dann. „Oh Mann Rott, du hast echt die Gabe, genau das in Worte zu fassen, was ich mir niemals getraue einzugestehen ... .“ „Bitte?“ Der Jüngere war verwirt. Was meinte Geta damit? „Geta, ich weiß jetzt echt nicht was ... was ... .“ „Hör zu!“, unterbrach ihn der Ältere und sah ihm dabei in die Augen.
 

„Wir sind schon immer Freunde gewesen, haben uns immer gut verstanden. Sogar verstanden, ohne das wir uns unterhalten musste. Und das, was ich an dir so mag, ist deine Art die Dinge beim Namen zu nennen. Dinge, die ich genauso empfinde, aber niemals aussprechen, Gehschweigeden mir eingestehen würde. Am Anfang dachte ich, das wäre eine Schwäche von dir, aber irgendwann begriff ich, das dazu genauso viel Mut gehört wie zu meiner rebellischen Art.“ Er machte eine Pause und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie verlegen er bei diesen Worten wurde.
 

„Diese Sorgen die du hast ... . Nun, ich kenne sie auch und ich stell mir auch die gleichen Fragen wie du ... doch auf eine Antwort zu kommen ist schwer.“ Geta zuckte mit den Schultern. „Ich denke auch, dass es auf diese Frage vielleicht gar keine Antwort gibt. Wir müssen es einfach auf uns zukommen lassen.“ Er atmete tief ein und wand sich dann ab. „Ich denke, das nennt man Leben.“
 

Rott sah ihn mit großen Augen an, dann lächelte er und nickte. „Du hast wahrscheinlich recht.“ Auch Geta nickt, dann überzog ein Grinsen sein Gesicht. „Ich habe immer recht und jetzt schlaf.“ Der Jüngere nickte und ließ sich zurück fallen, während Geta sich wieder in seine Koje schwang. „Du Geta?“ „Mhm?“, kam es müde zurück. „Warum sind wir eigentlich Freunde geworden?“ „Weiß ich nicht mehr, schlaf jetzt.“, nuschelte der Ältere.
 

Rott lächelte in sich hinein. Genau solch eine Antwort hatte er erwartet. Etwas ruhiger als vor ihrem Gespräch schloss er die Augen und versuchte endlich den Schlaf zu finden, den er so dringend brauchte. Und als er gerade dabei war wegzudämmern hörte er nochmals Getas schlaftrunkene Stimme. „Weil ich dich mag, denke ich.“ Dann wurde es in dem kleinen Raum still und nur noch die Atemzüge der beiden Schlafenden waren zu hören.
 

Hätten sie noch einen Moment länger gewartet, dann hätten sie Schritte gehört, die auf dem Korridor erklangen und die dazugehörige Person gesehen, die ruhelos durch das Schiff irrte. Er konnte genauso wenig Schlafen wie Rott, denn es waren einfach zu viele Fragen, die ihn belasteten und die ihn nicht mehr los ließen ... und Alpträume; und bevor er Kakarott aufweckte, ging er lieber etwas spazieren.
 

Sein Körper schmerzte, alles an ihm schmerzte und Vegeta wusste einfach nicht, was er dagegen machen sollte. Ruhelos blieb er stehen und schaute aus einem der Fenster in die schwärze des Alls, erkannte auf dem spiegelnden Glas sein Gesicht wieder, seine Augen die ihm fragend entgegenblickten.
 

Vegeta ging näher an das Spiegelbild heran und betrachtete es, sah sich selbst tief in die Augen und versuchte darin zu lesen. Das was er sah, gefiel ihm nicht. Da war etwas, ein Glanz, ein Ausdruck, der ihm missfiel, der Angst, Verletzbarkeit ... Schwäche verriet. Langsam hob er die Hand und fuhr über das kühle Glas, zeichnete darauf sein eigenes Gesicht nach und fragte sich, ob seine Augen schon immer solch einen schwachen und brechbaren Ausdruck in sich trugen.
 

Verdammt! Seine Hand ballte sich zur Faust und donnerte neben dem Fenster in das Metal der Wand, hinterließ eine kleine, blutige Delle darauf. Warum war er so schwach? Warum machte er diesen Eindruck? Erst auf andere, dann auf sich selbst? War es die Unsicherheit die er empfand? Das Ungewisse in dem er im Moment schwamm?
 

Nein! Er wollte es nicht! Nicht schwach sein, nicht verzweifelt! Mit trotzigem Blick wand er sich ab und setzte seinen Weg durch das Schiff fort. Kaum das er um die nächste Ecke gebogen war erschien eine weitere Person aus den Schatten, schritt zu dem Fenster und strich mit der Hand über den blutigen Abdruck in der Wand. „Oh Vegeta ... .“, seufzte Son Goku. „Warum vertraust du dich mir nicht an? Warum musst du immer mit allem alleine bleiben? Du verdammter, sturer Hund!“
 

Wieder hatte Vegeta in seinen Schritten innegehalten und starrte vor sich hin. Seine Zweifel waren wieder da und seine Angst. Die Angst vor irgendetwas unerklärlichem und ungreifbaren. Eine irreparable Angst, von der er nicht wusste woher sie kam, oder weswegen er sie empfand. Vegeta wusste nur, das sie da war und das machte ihm nur noch mehr Angst. Eine Endlosschleife, aus der er sich einfach nicht befreien konnte.
 

Seine Hände krallten sich in seine Haare und er spürte selbst, wie in seinem Kopf eine unsichtbare Stimme anfing zu sprechen. Ihn ob seiner Schwäche verhöhnte und obwohl er wusste, dass er sie hätte kennen müssen, kannte er sie nicht. „Nein, lass mich in Ruhe! Verschwinde!“ Der Krieger sank auf die Knie, als er spürte, wie seine Beine drohten unter ihm wegzuknicken. „Lass mich!“ Seine Stimme, fast nur noch ein Winseln, als sich unter seinen geschlossenen Lidern die unverarbeiteten Bilder seiner Vergewaltigung abspulten und er plötzlich wieder das Gefühl hatte von Violences Händen berührt zu werden.
 

„Nein“, flehte er. „Hör auf, bitte!“ Seine Hände wanderten aus seinen Haaren zu seinen Schultern und umfingen sie, versuchten das Zittern einzudämmen, welches unkontrolliert über seinen Köper rollte. „Nicht!“ Hitze stieg in ihm auf und er stieß die Luft mit einem Zischen aus, als er wirklich wieder die Hände des Ryotaners auf seinem Körper fühlte, wie sie ihn streichelten, ihn ... .
 

„Nein!“ Diesmal war es ein Schrei, gefolgt von einem zusammenzucken, als Vegeta seine Augen aufriss um diesen fürchterlichen Erinnerungen und Bildern zu entkommen. Er zitterte, ihm war heiß und er war erregt. Tränen liefen über seine Wangen, ohne das er sie aufhalten konnte und seine Augen waren übergroß und schwarz vor Panik. Er wollte nie mehr, nie mehr so benutzt werden, nie mehr ... . „Vegeta?“
 

Panisch fuhr der Saiyajin herum und starrte seinen Gegenüber an, schien ihn gar nicht richtig zu erkennen. „Vegeta? Alles in Ordnung?“ Son Goku kam näher, beugte sich zu seinem Freund hinunter. „Ich hab dich schreien gehört ... . Was ist passiert?“ Keine Antwort und Vegeta sah ihn immer noch mit diesen panischen Augen an. Vorsichtig streckte er den Arm nach dem Älteren aus und berührte ihn an der Schulter, bemerkte mit einem Stirnrunzeln wie heiß er war und wie abgekämpft er aussah.
 

Mit einiger Verspätung zuckte Vegeta zusammen und seine Augen weiteten sich noch ein Stück. Dann schlug er Gokus Arm bei Seite uns sprang auf. „Fass mich nicht an!“, schrie er. „Aber Vegeta ... ?“ Auch Goku richtete sich auf und sah unsicher auf den Kleineren hinunter. „Was hast du?“ „Du sollst mich in Ruhe lassen!“, brüllte der andere wieder und wand sich um, um davon zulaufen. Doch Goku hielt ihm am Arm fest.
 

„Vegeta, beruhig dich!“ Der Angesprochene dachte gar nicht daran sich zu beruhigen. Er versuchte nach Goku zu schlagen und sich loszureisen. „Pfoten weg! Ich bin nicht dein Eigentum! Lass mich!“ Son Goku war völlig überfordert, offenbar erkante ihn Vegeta überhaupt nicht. Er handelte sich einige kräftige Schläge des Jüngeren ein, bevor er auch dessen anderen Arm zu fassen bekam, doch das machte alles nur noch schlimmer.
 

„Nein, bitte nicht! Bitte, lass mich ... .“ Grad als sich Goku überlegte, was er mit dem Krieger machen sollte erschlaffte all seine Gegenwehr und er stand wie ein gebrochener Mann vor ihm, Tränen liefen ihm über die Wange und er tat Goku leid, so leid. So verletzbar, wie er im Moment aussah. Der Ältere konnte nicht anders, er ließ Vegetas Handgelenke los, ging den einen Schritt, der sie trennte und schloss den Kleineren einfach in seine Arme. Bettete den Kopf an seine Brust und hielt seinen Freund einfach nur fest.
 

„Vegeta, ich weiß, du hasst Mitleid und du hasst es auch, wenn ich versuche dir zu helfen. Aber bitte, beruhig dich. Es ist Niemand hier, der dir etwas tun kann. Niemand der dir weh tun wird. Das lass ich nicht zu, nie wieder. Ich versprech es dir. Hörst du Vegeta? Ich versprech dir, das dir keiner mehr so weh tun wird, nie wieder.“
 

Goku hatte in beruhigendem Ton gesprochen und sehr eindringlich und ganz automatisch hatten sich Vegetas Arme bei den Worten gehoben und sich um die Talje des Größeren gelegt. In seinem Kopf hallte das Pochen von Gokus Herz wieder und er fühlte sich plötzlich so geborgen. Langsam, ganz langsam kam sein Geist wieder in die Realität zurück.
 

„Hör zu, ich weiß zwar nicht genau, was er dir alles angetan hat, aber ich weiß, dass du stark genug bist, um es zu verarbeiten. Du bist nicht alleine Vegeta, wenn du Probleme hast, dann komm zu mir. Ich bin dein Freund. Ich war es in der Vergangenheit, werde es in der Zukunft immer sein und bin es auch jetzt. Du kannst mit allem zu mir kommen, mit allem, hörst du?“
 

Vegeta zog es vor darauf nicht zu antworten. Überhaupt zog er es vor, Kakarott gar nicht wissen zu lassen, dass er sich wieder beruhigt hatte. Die Situation war ihm zu peinlich. Eigentlich war sein erster Impuls gewesen – nachdem er wieder klar hatte denken können – den Jüngern von sich zu stoßen und ihn zusammen zuschreien. Doch er konnte es nicht, er fühlte sich zu sicher in seinen Armen; und allein für diesen Gedanken hätte er Kakarott am liebsten umgebracht.
 

So aber schloss er die Augen und überließ sich der Sicherheit, die der Größere ihm bot. Ihm, seinem Körper und seinem Geist; und dann fiel plötzlich alle Angst von ihm ab. Seine Beine knickten ein und er verlor das Bewusstsein, überließ seinen Körper einem tiefen Schlaf, den er mehr als dringend brauchte.
 

Son Goku hatte gefühlt, wie sich der Ältere entspannt hatte und er hatte auch gefühlt, wie er in sich zusammengesackt war. Also hatte er blitzschnell zugegriffen und ihn auf seine Arme gehoben, um ihn in ihr Zimmer zurückzubringen. Dort legte er ihn in sein Bett und setzte sich auf die Kante, betrachtete das schlafende Gesicht.
 

„Vegeta, sag mir was er dir angetan hat. Sag es mir.“ Hilflos schloss er die Augen und betrachtete in seinen Gedanken das Bild des Ryotaners. „Dieser verfluchte Bastard!“ Vegeta bewegte sich und Goku sah wieder auf ihn herunter, dann lächelte er und legte sich einfach neben seinen Freund. So würde er wenigstens im Schlaf über ihn wachen können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Skarabaeus
2011-04-28T14:12:21+00:00 28.04.2011 16:12
Ich hatte lange keine Zeit das neue Kapitel zu lesen und werde gleich nochmal, die ganze FF lesen ^^
Sie ist spannend geschrieben und unverhofft. Ich mag deinen Stil er ist fesselnd und lässt einem gar nicht die möglichkeit mittendrin aufzuhören sondern ist so einnehmend, dass man das Kapitel erst fertig lesen muss.

Ich hoffe sehr das du die FF noch weiterschreibst.
Von:  Bongaonga
2011-04-10T07:16:11+00:00 10.04.2011 09:16
Möpmöp
Ich muss sagen, eine wahnsinns Story.^^
Ich bin richtig gefesselt.
Der arme Vegeta und der arme Goku.
Ich frage mich was sie so verbotenes gemacht ahben um diese Leiden ertragen zu müssen und was das für ein höherer ist dem sie unterstellt wahren.
Bin gespannt, wie und wann sich beide wieder an ihre Richtigen Erinnerungen erinnern können und was bis dahin noch so auf sie zukommt.

Baba Bongaonga

Freue mich schon sehr auf einen neuen Teil.^^
Von:  Arya
2011-04-06T13:30:00+00:00 06.04.2011 15:30
Hallo!!

So, hab mal endlich die Zeit gefunden, das neue Kapi durchzulesen.
Wie die davor on gestellten, gefällt mir dieses hier auch wieder sehr gut.
Endlich sind die beiden wieder zusammen und Vegeta ist befreit und in Sicherheit.
Kann aber gleichzeitig auch verstehen, das sie nicht glauben können, was ihnen ihre Befreier da so alles erzählen. Ist verständlich.
Hoffentlich schafft es Vegeta sich Goku gegenüber etwas zu öffnen und mit diesem über das geschehene zu sprechen, abe4r bestimmt wird es nicht so kommen, oder? dafür ist er viel zu stolz.

Schreib schnell weiter, freu mich schon aufs neue und bin gespannt, was da noch so alles passieren wird!!


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