Ragnarök - Chains of Destiny von hatchepsut ================================================================================ Kapitel 6: 51 Millionen Xenon ----------------------------- 7. 51 Millionen Xenon Die beiden Ryotaner schleiften Vegeta durch viele Gänge und eigentlich hätte er sich diese merken müssen, doch weder wollte noch konnte er die dazu nötige Energie aufbringen. Irgendwann registrierte seine Haut, den immensen Temperaturanstieg und wenige Augenblicke später stach das Licht der Sonnen grell in sein Gesicht und er schloss geblendet die Augen. Shame und Pain zerrten ihn weiter, Stufen hinunter. Vegeta erkannte einen großen Komplex mit einem gigantischen Haus im Zentrum, kleineren Häusern, einem großen Hof und überdachte Flächen in denen mehrerer Gleiter und Schiffe standen. Das Ganze wurde von einer Mauer mit hohen Zinnen umschlossen, auf denen Ryotaner standen. Überall herrschte die Farbe des Sandes vor und Vegeta fühlte sich bei den Formen und Umrissen dieses Komplexes an 1001 Nacht erinnert. Ein großes zweiflügliges Tor stand offen und dahinter konnte er ebenfalls Häuser erkennen, doch boten sie im Gegensatz zu den Anderen einen erbärmlichen Anblick. Grob aus Sand und Lehm zusammengezimmerte Baracken die kaum Schutz vor der Sonne boten. Menschen saßen im Schatten oder vor den Hütten, einige Kinder tummelten sich in den Gassen dazwischen und er bemerkte die Blick die ihm zugeworfen wurden, als ihn Shame und Pain grob in den heißen Sand stießen. Sie lachten und Vegeta spürte, wie einer von ihnen in die Knie ging. Sein Kopf wurde an den Haaren gepackt und nach oben gezerrt. „Wenn du wieder mal den Drang verspürst Ärger zu machen, nur zu. Pain und ich freuen uns drauf.“ Er zog Vegetas Kopf noch ein Stück weiter zu sich, so das seine Lippen fast Vegetas Ohr berührten. „Unter uns Süßer, du warst gut. Wahnsinnig gut sogar,“ er zog den Kopf wieder zurück und blickte Vegeta in die Augen. „Und sehr erotisch.“ Dabei fuhr seine Daumenkralle über Vegetas Lippen, der es fast gleichzeitig schaffte seinen Kopf Shames Griff zu entreisen und ein Stück zurück zurobben. Der Ryotaner erhob sich lachend, klopfte seinem Freund Pain auf die Schulter und gemeinsam verschwanden sie wieder hinter dem Tor. Vegeta starrte ihnen ausdruckslos nach und die Leere, die in seinem Inneren herrschte packte mit aller Macht erneut zu. Sein Körper begann plötzlich zu zittern und Vegeta musste alles an Willenskraft aufbringen, um nicht wie ein hysterisches Kind, anzufangen zu schluchzen. Seine Arme umschlangen seine Körpermitte und versuchten das Beben seines Körpers zu unterdrücken, doch es gelang ihm nicht. Egal an was er dachte, egal wie sehr er versuchte seinem Körper zu befehlen aufzuhören, er gehorchte ihm nicht. Es ging einfach nicht und je mehr er versuchte seine Gefühle zu beerdigen, um so stärker drängten sie in seinem Inneren nach oben. „Verdaaammmt!!!“ Mit beiden Fäusten hieb er auf den Sand ein, nur um die Arme dann wieder an den Körper zu ziehen und seinen Kopf zwischen ihnen auf dem Boden zu vergraben. Niemand sollte es sehen, seine Schwäche, die wieder angefangen hatte in einem unaufhörlichen Strom über seien Wangen zu laufen. Niemand. Weder die Tränen noch das Zittern, das seinen Körper schüttelte und so zog er ihn nur noch enger zusammen, um sich so klein wie möglich zu machen. Sein Herz schwankte zwischen Panik, Hass und Verzweiflung hin und her. Er wünschte sich Nichts von alle dem. Am liebsten hätte er alles vergessen. Vergessen warum sein Körper so weh tat, vergessen warum sein Herz zu zerspringen drohte und vergessen, warum er so litt. Doch selbst dieses so einfache Gefühl wie Vergessen schien ihm nicht gestattet zu sein, denn in seinen Kopf gab es einen kleinen Teil, der bei dem Gedanken alles zu vergessen und sich zu fügen gepeinigt aufschrie. Dieser Teil zerrte mit aller Macht an den Bildern und den Taten die man ihm angetan hatte. Lass mich in Ruhe, dachte Vegeta. Warum konnten ihn seine Gedanken nicht einfach in Ruhe lassen? Warum mussten sie ihn immer und immer wieder daran erinnern? Warum konnte er nicht einfach nur in Ruhe leiden und sich zurück ziehen um seine Wunden zu lecken und zu vergessen? Weil das nicht deine Art ist, schrie die Stimme in seinem Kopf! Kämpfe, hasse, schrei deine Wut hinaus! Empfinde den Schmerz, wachse an ihm, erlebe ihn erneut, immer und immer wieder. Verschließe alle anderen Gefühle in deinem Herzen, sei stark und dann, wenn die Zeit gekommen ist denk bloß an das Eine: Rache! Vegeta erkannte die Stimme. Er hatte sie schon sehr lange nicht mehr gehört, eigentlich eine Ewigkeit. Es war die Stimme seines alten Egos, das ihm zuschrie sich nicht der Verzweiflung und der Panik zu ergeben, das ihm zuschrie weiter zu kämpfen. Und zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit machte ein Schalter in Vegetas Kopf klick. Mit einem Mal waren sie verschwunden, alle Gefühle, alle Dinge die ihn verletzbar und angreifbar machten. Das Einzige was zurück blieb war ein Krieger dessen Stolz so tief verletzt war das er nur noch eine einzige Gefühlsregung kannte: Zorn. Er sprang auf, zog seine Arme an den Körper und schrie seine ganze Wut hinaus, trennte sich von allem was er jetzt nicht gebrauchen konnte und was ihn beeinflusste. Konzentrierte sich gleichzeitig auf die Stimme in seinem Inneren und die alten, fast schon vergessenen Gedanken, die im Moment Überleben bedeuteten. Hinter ihm begannen die Sonnen unterzugehen. Menschen und Ryotaner drehten sich zu ihm um und starrten ihn verwundert an, doch das registrierte Vegeta gar nicht. Das Einzige auf das er achten und hören musste, war die Stimme in seinem Herzen, die ihm sagen würde, was zu tun war. Der Schrei verhallte und Vegeta sank mit einem Bein auf die Erde und stützte sich ebenfalls mit einem Arm auf seinem Knie ab. Schweiß stand ihm auf der Stirn und sein Brustkorb hob und senkte sich schnell, als er Sauerstoff in seien Lungen pumpte. Plötzlich legte sich eine Klaue auf seine Schulter. „He Sklave, was schreist du hier so rum? Halt deine Klappe und mach das du zu den Anderen kommst!“ Vegeta fing an zu grinsen. Der kam ihm gerade recht und ganz langsam wendete er dem Ryotaner sein Profil zu. Seine Augen wanderten ebenfalls über seine Schulter zu dem Soldaten und mit einem Mal begegneten sich ihre Blicke. Kalt, eiskalt wie Speere bohrten sich Vegetas Augen in die des Vogelmenschen und Vegeta spürte wie der Ryotaner schon in diesem Moment verlor. Ebenso langsam hob Vegeta seine Hand und legte sie auf die Vogelklaue des Soldaten. „Dein Pech, das ich gerade unheimlich schlechte Laune habe!“ Und damit erhob sich Vegeta, immer noch das Handgelenk des Ryotaners umfassend, um es bei seinem erheben mit einem harten Ruck nach unten zu knicken. Der Ryotaner wich mit einem Schrei zurück und umklammerte das gebrochene Gelenk. Vegeta drehte sich ganz zu ihm um. „Und dein Pech, das ausgerechnet du mich in dieser Laune ansprechen musstest!“ Die gelben Augen zuckten und Vegetas Gegenüber wich nochmals um ein Vielfaches zurück, doch Vegeta kannte keine Gnade. Er sprang, schoss mit unglaublicher Geschwindigkeit über den Boden und rammte ihm seine Faust in den Magen. Der Soldat krümmte sich und Vegeta umfasste mit beiden Händen seinen Kopf. „Und ebenfalls dein Pech Süßer, das du diesen Fehler mit deinem Leben bezahlst!“ Vegetas Knie krachte nach oben und gegen das Kinn des Ryotaners, dieser wurde von der Wucht durch die Luft geschleudert und landete unnah der Sklavenbaracken. Viele der Menschen waren aufgesprungen und sammelten sich um das einmalige Schauspiel. Auch einige der ryotanischen Wachen wurden aufmerksam. Vegeta war das alles egal. Sein Ziel rappelte sich gerade umständlich auf die Beine hoch. Unbeeindruckt schritt er langsam auf ihn zu, blieb vor ihm stehen und sah verachtend auf den Ryotaner. Ein grausamer Glanz hielt in seinen Augen Einzug, als er sich zu ihm beugte und einen der Flügelarme packte. „Weißt du, was ich mal gelernt habe? Ohne Flügel kann ein Vogel nicht fliegen.“ Der erste Knochen brach. „Und ohne Arme,“ der zweite Knochen gesellte sich dazu. „Ein Krieger nicht kämpfen.“ Der Ryotaner sank zu Boden. „Doch weißt du was mir immer am Besten gefallen hat? Ohne Genick ... .“ „Was geht hier vor?“ Andere Ryotaner landeten plötzlich auf dem Platz vor dem Tor. Die Menschen wichen erschrocken zur Seite, doch sich gänzlich zurück ziehen wollte sich keiner von ihnen. Noch nie hatte sich ein Mensch gegen einen Ryotaner erhoben und doch sahen sie nun, wie einer ihrer Wächter von einem aus ihrer Mitte vernichtend geschlagen wurde. Vegeta wendete desinteressiert den Kopf. „Was hier vor geht? Ich bringe einem von euch Vögelchen etwas über Anatomie bei.“ „Das glaub ich nicht, Geta?!“ „Sie an Shame, warte einen Augenblick, gleich bin ich fertig, dann kommst du an die Reihe!“ Shame schnappte nach Luft. So viel Dreistigkeit hatte er noch nie gehört oder gespürt, doch das was ihm seine Augen sagten schien keine Lüge zu sein. Geta hatte nicht die geringste Angst vor ihnen. Schnell fand Shame jedoch wieder zu seinem gewohnten Wesen zurück. „Lass ihn los! Das ist ein Befehl!“ Vegeta sah Shame an und dann wieder den Ryotaner, den er am Kopf gepackt hatte und hoch zog. „Ich soll ihn los lassen?“ „Bist du schwerhörig?“ Schrie Shame. „Lass ihn los! Sofort!“ Vegeta zuckte mit den Schultern und meinte beiläufig: „Na gut.“ Krack – Genickbruch und der ryotanische Soldat sank tot zu Boden. Vegeta drehte sich zu Shame um. „Ups, das ihr solch einen leichten Knochenbau habt ... übel aber auch.“ Shame verschlug es die Sprache. Dieser kleine Bengel hatte eben einen von ihnen getötet. Vor ihren Augen, einfach so! Und dann besaß er tatsächlich noch die Frechheit sich über sie lustig zu machen! „Ich töte dich!“ Vegeta warf den Kopf in den Nacken und lachte gehässig. „Ja? Wie denn? Indem du weiter Löcher in die Gegend starrst? Oder indem du deine kleinen Wächterlein auf mich hetzt?“ Einige Ryotaner spannten ihr Arme an und wollten tatsächlich los springen. Vegeta unbeeindruckt bückte sich nach dem Umhang des toten Ryotaners und riss die Hälfte ab. Diese schlang er sich provisorisch mehrfach um die Hüften und knotete ihn fest. Dann glitt sein Blick wieder zu Shame, der seine Soldaten mit einem barschen Wort zurück rief. „Nein, ich werde dich eigenhändig besiegen und deinen Kadaver zu Violence schleifen. Er wird erfreut sein dich so schnell wieder ... .“ Der Satz erstarb ihm auf der Zunge, als Vegeta nach vorne schnellte und ihm seine Faust in den Solarplexus rammte. Blitzschnell ließ er sich zu Boden fallen und trat dem Ryotaner die Beine weg, dann katapultierte er sich einige Meter nach hinten und sah erfreut zu wie der Vogelmensch im Dreck aufschlug. „Große Sprüche, nichts dahinter. Du quälst andere Leute doch gerne, oder?! Vielleicht sollte ich dir mal zeigen wie das ist!“ Er sprang in die Luft und sein Ellenbogen krachte mit voller Wucht in Shames Rückrat. Der Soldat schrie, doch gleichzeitig schlug sein Flügel nach Vegeta und schleuderte ihn von seinem Rücken. Vegeta schlidderte über den Boden, rammte seine Füße in die Erde und sprang wieder auf. Ebenso wie sich Shame wieder aufrichtete. Der Ryotaner blutete und das machte ihn unglaublich wütend, doch noch viel schlimmer als das, war die Tatsache, das dieser Mensch, wer auch immer er sein mochte, ihm überlegen war. So dumm einen Gegner zu unterschätzen, war er nicht und nun musste er sich Violence Meinung wohl oder übel anschließen. Dieser Mensch konnte nicht Geta sein, niemals. Dieser Bengel hätte es sich noch nicht mal im Traum einfallen lassen sich gegen sie zu stellen. Und diesen Kerl hatten sie vor noch nicht mal einer Stunde aus den Verliesen halb tot hier hoch geschleppt und nun war er nah dran ihm eine Abreibung zu verpassen. Er wendete den Kopf. „He Pain, wie lange willst du eigentlich noch zusehen?“ Ein Lachen erklang. „Ich hab nur abgewartet wie du dich schlägst.“ „Haha, sehr witzig. Hilf mir lieber.“ Der zweite Ryotaner trat zu Shame und blickte zu Vegeta. „Nun mein Hübscher, das wir dich so schnell wieder rannehmen müssen hät ich nicht gedacht. Hat dir wohl gefallen?!“ Vegetas Augen verdüsterten sich und seine Hände ballten sich zu Fäusten. „Gib auf du bist im Nachteil.“ „Und wieso das?“ Fragte Vegeta. „Weil ihr zu zweit seit?“ Pain lachte. „Nein, merkst du es nicht? Es wird dunkel.“ „Und weiter?“ „Nun in der Dunkelheit können wir Ryotaner doppelt so gut sehen wie bei Tageslicht. Du hast keine Chance gegen uns beide!“ Vegeta fing an zu lachen. „Ich brauch keine Augen um gegen euch zu kämpfen. Ich kann eure stinkige Arroganz bis hier her riechen! Also komm ruhig. Ich tret dir in den Hintern!“ Wütend schoss Pain nach vorne und versuchte Vegeta von den Beinen zu holen, doch jener sprang in die Luft, versetzte Pain einen Tritt in den Rücken und parierte mit seinem Arm einen Schlag von Shame. „Wollt ihr Kämpfen oder Ballett tanzen?“ Shame knurrte und auch Pain sprang wieder auf die Beine. „Das wirst du mir büßen!“ „Dann fang mal an!“ Mit einem Wutschrei stürzte sich Pain auf Vegeta und auch Shame drang weiter auf ihn ein. Vegeta duckte sich und parierte, sprang in die Luft und wich aus. Er bewegte sich so schnell, das er selbst kaum verstand wie er das machte. Es war nicht so, das sein Kopf Befehle an seien Körper gab. Es sah vielmehr so aus, als würde sein Kopf versuchte den Bewegungen seines Körpers zu folgen, der alles was er tat einfach aus Reflex zu tun schien. Und noch etwas spürte Vegeta. Dies war noch lange nicht alles was er zu leisten im Stande war. Da war Platz für mehr, viel mehr und das war ein Gedanke, der ihm gefiel. Shame und Pain versuchten weiter ihn zu erwischen und wie gehabt wich Vegeta weiter und immer weiter ihren Bewegungen aus und er spürte, wie er immer schneller wurde, so schnell, das er fast schon sah, wohin seine beiden Gegner als nächstes Schlagen würden. Er erkannte es an ihren Bewegungen an der Art wie sie kämpften und wie sie ihren Stil einsetzten. Er wusste nach wenigen Minuten, welche Attacke auf die davor folgen würde. Er durchschaute ihren Kampfstil, als hätte er sein ganzes Leben lang nichts anderes gemacht außer zu kämpfen und dann war ihm klar, das er diesen Kampf schon gewonnen hatte. Ein Schlag von Pain traf ihn und schleuderte ihn zurück. Vegeta schlug einen Salti, landete auf einem Knie und richtete sich auf. Die beiden Ryotaner atmeten schwer, doch auf ihren Gesichtern war ein überhebliches Lächeln zu erkennen. Diese, das wusste Vegeta, würde gleich verschwinden. Pain richtete sich aus seiner geduckten Haltung auf. „Na, bist du aus der Puste, brauchst du eine Pause? Oder hat dich unsere Kraft überrascht?“ Vegeta hob den Kopf und wischte sich mit dem Handrücken das kleine Rinnsaal von Blut ab, das über sein Kinn lief. „War das alles was ihr könnt?“ Wie versprochen, das Lächeln verschwand. „Dann bin ich jetzt dran!“ Er preschte nach vorne, rammte beiden jeweils eine Faust in den Magen und während sie sich zusammen krümmten zog er seine Arme zurück und rammte ihnen seine Ellenbogen ins Genick. Sie gingen zu Boden. Ohne nachzudenken sprang Vegeta einige Schritte zurück, streckte seien Arme vor seinem Körper aus, legte die Hände übereinander und konzentrierte seine Energie. Eine weiße Lichtkugel erschien und er ließ sie auf die völlig verblüfften Ryotaner los. Die Kugel fand ihr Ziel und explodierte. Nicht besonders groß, nicht besonders spektakulär, doch sie rief etwas in Vegeta wach und mit einem Mal konnte er mehr als nur die anwesenden Personen sehen. Er konnte sie spüren. Jeden Einzelnen. Es war, als wäre plötzlich zu seinen fünf Sinnen noch ein weiterer hinzugekommen. Dann richteten sich seine Augen auf die beiden Ryotaner, die verwundet und unfähig sich zu bewegen auf dem Sand lagen. Vegeta ging auf sie zu, langsam seinen Sieg auskostend und er sah wie sich Pain gerade auf die Beine hoch arbeitete. Sein einer Flügel hing schlapp herunter und Vegeta vermutete, das er ihm den ganzen Knochen zersplittert hatte. Er blieb stehen. „Na, hab ich dir die Federn gerupft mein Vögelchen!?“ Pains Augen verdüsterten sich und Vegeta machte die letzen Schritte die ihn von ihm trennte. Seine Hand schoss nach vorne und er packte den Ryotaner um den Hals. Die Faust die ihm entgegen schlug wischte er mit einer beiläufigen Geste zur Seite. „Noch einen letzten Wunsch bevor ich dir das Licht ausblase?“ Pain zerrte an Vegetas Hand und dieser machte den Versuchen sich zu befreien ein schnelles Ende, indem er Pain seine Faust in die Rippen rammte. Der Ryotaner erschlaffte. „Nana, nu mach mal nicht so schnell schlapp. So fest hab ich jetzt auch nicht zugeschlagen!“ Vegeta wollte Pain eine Ohrfeige verpassen, doch sein neu erworbener Sinn warnte ihn vor etwas. Er wirbelte herum, konzentrierte gleichzeitig seien Energie auf seine Hand und seinen Arm und schlug das Geschoss aus einer Feuerwaffe bei Seite. Der Schuss traf anstatt ihn, eines der Barackenhäuser und ließ es explodieren. Durch die herabregnenden Trümmer konnte Vegeta Violence erkennen, der mit noch mehr Ryotanern den Platz betreten hatte. Vegeta ließ Pain los und wendete sich seinem eigentlichen Peiniger zu. Dieser ließ die Schusswaffe sinken und starrte Vegeta ungläubig an. Jener lächelte kalt. „So schnell sieht man sich wieder Violence.“ „Geta?“ „Nein, Vegeta merk dir diesen Namen, den es ist der Name, der dich in die Hölle schickt!“ Violence überwand seine Verwirrung und ließ seine Waffe sinken. „Hast du eigentlich gar Nichts von dem verstanden, was ich dir gesagt habe?“ Vegeta grinste. „Oh doch, ich habe sehr gut verstanden. Nämlich das du scharf darauf bist ins Gras zu beißen. Sag willst du deine beiden Schoßhunde nicht nehmen und verschwinden, solange du noch die Chance hast. Vielleicht lebst du dann noch etwas länger?!“ Violence schnappte nach Luft und als seine Augen auf die beiden am Boden liegenden Gestallten fielen, nahm sein Blick den selben Ausdruck an wie Vegetas Augen. „Ich habe dich gewarnt Geta, oder Vegeta wie auch immer du dich nennen magst. Jetzt werde ich keine Gnade mehr kennen!“ Vegeta lachte. „Nur zu, komm her. Wir werden sehen wer der Bessere ist!“ Violence lächelte kalt. „Du scheinst Gefallen daran zu haben zu kämpfen.“ „Genauso wie du, andere zu quälen.“ Violence lächelte. „Da magst du recht haben. Wir sind in einigen Dingen scheinbar ähnlicher Veranlagung. Nur gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen uns. Du kämpfst fair während ich es vorziehe alle mir zur Verfügung stehenden Mittel auszunutzen! Greift ihn euch!“ Die Ryotaner schossen nach vorne. Vegeta hatte kaum Zeit auf die Worte zu reagieren, da schlugen die messerscharfen Klauen auch schon nach ihm. Mit einem lästerlichen Fluch auf den Lippen sprang er nach hinten und konnte so dem ersten Angriff entgehen. Dem Ersten, schon der Zweite zwang ihn weiter und weiter zurück zu weichen. Klauen rissen tiefen Wunden in sein Fleisch und es dauerte nicht lang, bis er über und über mit seinem eigenen Blut bedeckt war. Er wurde von den Händen gepackt und herum gerissen, zu Boden geschleudert. Vegeta rollte sich ab, kam wieder auf die Beine nur um im nächsten Moment wieder einen Stoß zu bekommen. Sand drang brennend in seine Wunden ein, in seine Augen, nahm ihm die Sicht und wie bei seinem Kampf mit Shame und Pain hatte er das Gefühl, dass er nicht seinem Kopf das Wunder verdankte noch nicht ernsthaft verletzt worden zu sein, sondern seinem Körper. Doch irgendwann konnten ihn auch seine katzenhaften Reflexe nicht mehr retten und als mehrere der Ryotaner gleichzeitig nach seinen Beinen und seinen Armen schlugen, verlor er auch noch den letzten Rest an Boden den er noch besaß. Völlig erschöpft und nach Atem ringend fand er sich, von gleich mehreren Klauen gen Boden gedrückt wieder. Schmerz durchschoss seinen Körper und als er versuchte sich zu drehen wurde der Druck auf seinem Rücken nur um so stärker. Vegetas Finger fuhren durch den Sand und ballten sich zu einer Faust. Das war nicht fair! Diese verfluchten, übergroßen Vögel! Verdammt! Früher wäre ihm das nicht passiert! Früher wäre er erst gar nicht in solch eine Lage geraten! Früher ... . Seine Gedanken brachen ab, als zwei Ryotaner ihn an den Armen packten und durch den Sand schleiften. Unsanft warfen sie ihn einige Meter weiter wieder zu Boden und als sich Vegeta langsam auf die Knie hoch stemmte und aufsah, blickte er in Violences bohrenden Augen. Unbeeindruckt stierte er zurück und einige Momente taxierten sie sich so, versuchten den anderen abzuschätzen und sich ihre nächsten Schritte zu überlegen. Doch eigentlich gab es für Vegeta nur einen einzigen Schritt den er tun und den er auch gehen wollte. Und dieser Schritt hieß Wiederstand! Warum er so dachte wusste er nicht, warum sein ganzer Körper allein bei dem Gedanken an Kapitulation zusammenzuckte auch nicht. Früher hatte er doch auch aufgegeben, wenn er bei einem der Turniere fest stellte, das er seinem Gegner nicht gewachsen war. Plötzlich brachen seine Gedanken ab, so schnell und effektiv wie bei einem Filmriss und anstatt der großen Turniere sah er sich auf einem fremden Planeten verbissen gegen irgend eine bizarre Weltraumfigur kämpfen. Dann wurde die Erinnerung so schnell wieder von den Bildern des großen Turniers überlagert, als wäre es nur eine kleine nicht ganz überspulte Sequenz auf einer Kassette gewesen. Aber da war etwas. Vegeta spürte es ganz genau. So kurz dieser Erinnerungsfetzen auch gewesen sein mochte und was immer er auch darstellen sollte, Vegeta wusste nun mit absoluter Sicherheit, das Aufgeben für ihn nie, aber auch wirklich nie, niemals in Frage kam. Lieber würde er sterben! Violence schien zu dem selben Schluss gekommen zu sein, denn er gab den Ryotanern die Vegeta fest hielten einen Wink und sie ließen ihn los. Am liebsten wäre Vegeta gleich wieder auf die Beine gesprungen, doch er wusste genau, das sein Körper das nicht mit machen würde, also blieb ihm nichts weiter übrig, als seinen Peiniger so tödlich wie möglich anzustarren. Jener erwiderte den Blick genauso kalt. „Tapfer geschlagen kleiner Mensch, auch wenn deine Tat äußerst dumm war!“ Vegeta spuckte verachtend aus. „Ich wüsste nicht was daran dumm war! Ist doch normal, das man sich gegen Ungeziefer wert, wenn es an einem hochkrabbelt!“ Violence überwand die Entfernung zwischen ihnen mit wenigen Schritten und verpasste Vegeta eine Ohrfeige mit dem Handrücken. Vegeta wurde zur Seite geschleudert, spuckte Blut aus und richtete sich unbeeindruckt wieder auf. „Egal wie sehr es sich wert, irgendwann hat man es getilgt und zurück bleibt noch nicht einmal eine Erinnerung!“ Sein Blick kreuzte sich mit dem von Violence und Vegeta wusste, das er mit jedem Wort, das er sagte, mit jeder Provokation einen Schritt weiter auf den Abgrund zu tat. Doch er würde den Teufel tun und sich von solch einem Federvieh darüber hinweg stoßen lassen! „Wie es scheint, spielst du gerne mit dem Feuer! Ich bin dir dabei gerne behilflich!“ Er streckte seinen Arm aus und einer der Ryotaner legte eine Fackel in seine Hand. Woher wussten die immer so genau was Violence von ihnen wollte?, fragte sich Vegeta, doch bevor er sich eine Antwort darauf geben konnte schwenkte Violence die Fackel dicht vor seinem Gesicht vorbei. Die Hitze strich über seine Haut und verschwand wieder, doch Vegeta ließ Violence nicht einen Moment aus den Augen. Wenn er mit dieser Fackel etwas vorhatte, dann würde Vegeta schon dahinter kommen. „Nun, ein Feuerchen kann ganz angenehm sein, doch wenn man zu lange und zu nah mit dem Feuer umgeht, dann kommt es zuweilen vor, das man sich an seiner Flamme verbrennt.“ Er senkte die Fackel und hielt sie in Vegetas Richtung. Jener spürte die Hitze, doch er würde Violence nicht den Gefallen tun vor ihr zurück zu weichen. Er zeigte keine Schwäche. Niemandem! „Und wenn man dann immer noch nicht aufhört mit dem Feuer zu spielen, dann kann es auch vorkommen, das man sich schwer verletzt.“ Er ging in die Knie und brachte die Fackel noch dichter an Vegetas Gesicht, so das sich in Vegetas Augen das Spiegelbild der Flammen brach. „Soll ich dir dein Gesicht so verbrennen, das du dich nie wieder traust auch nur einen Schritt unter Lebewesen zu tun?“ Vegeta erwiderte Violence Blick kühl und ließ sich weder von seinen Drohgebärden noch von der Fackel beeindrucken. Violence lächelte, rammte die Fackel in den Sand und zog ein Messer aus seinem Gürtel. „Du hast Mut, das muss ich dir lassen. Doch irgendwann wird aus Mut Dummheit und diesen Schritt hast zu schon ziemlich lange hinter dir gelassen. Für deine Frechheiten, würde ich dir am liebsten die Zunge herausschneiden, doch wenn ich das tue, kannst du nicht mehr schreien.“ Violence erhob sich. „Und du wirst schreien, das verspreche ich dir!“ Blitzschnell schoss Violence Hand nach unten und packte Vegetas Haar, fast genauso schnell fuhren Vegetas Arme nach oben und schlossen sich um Violence Handgelenk, doch jenem schien das egal zu sein. Er bog Vegetas Kopf weiter nach hinten, so das sich nun nicht mehr das Licht der Fackel sondern das Licht der Sterne in seinen Augen spiegelte. Gleichzeitig hielt er mit der anderen Hand das Messer in die Fackel. „Ich weiß das du mir nicht die Genugtuung geben wirst, mir deine Angst zu zeigen. Doch sieh hin, sieh wie sich die Klinge langsam rötlich färbt.“ Vegetas Augen glitten zu der glühenden Klinge und dann wieder zu Violence. „Du brichst mich nicht.“ Zischte er und Violence begann zu lachen. Dann nahm er die Klinge aus der Fackel und brachte sie dicht vor Vegetas Gesicht. „Mag sein, doch ich habe meinen Spaß dabei!“ Und mit diesen Worten drückte er Vegeta die Klinge gegen die Kehle. Die Klinge des Messers schnitt tief in sein Fleisch und gleichzeitig versenkte das Eisen seine Haut. Vegeta riss die Augen auf und schrie, zerrte an Violence griff und schließlich ließ ihn der Ryotaner los und Vegeta sank in den Sand. Einige Augen blicke wand er sich vor Schmerzen, doch dann erlahmten seine Bewegungen und er lieb einfach ruhig liegen. Violence lächelte sadistisch und beugte sich zu Vegeta herunter. „Man kann Ungeziefer zwar vernichten, doch irgendwann wird auch der Stärkste von einer Übermacht überrannt, gegen die er Nichts mehr ausrichten kann!“ Abermals griff er in Vegetas Haare und zerrte ihn auf die Knie hoch, zwang Vegeta ihn anzusehen. „Und irgendwann kommt der Moment, an dem es nur noch Ungeziefer gibt!“ Violence versuchte Vegetas Blick einzufangen, doch Vegeta reagierte nicht. Vegeta hatte seinen letzten Satz noch nicht einmal Gehört. Genauso wenig, wie er jetzt die Bemühungen des Ryotaners war nahm seine Aufmerksamkeit wieder einzufangen. Für Vegeta gab es diesen Ryotaner in diesem Moment noch nicht einmal. Um ehrlich zu sein existierte für Vegeta gar nichts mehr, außer das, worauf sein Blick in dem Moment gefallen war, als ihn Violence vom Boden hoch gezogen hatte. Wie verzaubert hing Vegetas Blick an ihnen und konnten sie einfach nicht mehr los lassen. Da war etwas, etwas in ihm, das auf sie reagierte, so stark als würde man Öl ins Feuer gießen. Er spürte wie sein Herzschlag zunahm, spürte wie sein Atem schneller wurde, spürte, das da etwas in ihm war, etwas Starkes, Mächtiges, das einem Tsunami gleich an die Oberfläche drängte. Ein bösartiges Knurren drang an sein Ohr und irgendwo in seinen Gedanken registrierte er noch, das dieses Geräusch aus seiner eigenen Kehle kam. Längst hatte Violence ihn los gelassen und drehte sich überrascht von ihm zu dem, was sich in Vegetas Augen spiegelt, so als könnte er nicht verstehen, was geschehen war, geschehen würde. Doch das war egal, es spielte für Vegeta keine Rolle. Alles was zählte war dieses Gefühl in seinem Inneren, das mit jedem Atemzug stärker wurde. Irgendwann glaubte Vegeta an dem Punkt angekommen zu sein, wo er sterben würde, wenn er dieser Kraft nicht endlich Raum bot um sich auszubreiten Kaum war dieser Gedanke durch sein Bewusstsein gezogen schoss diese Kraft an seinem Steiß an die Oberfläche, um sich nun wie ein eigenständiger Bestandteil seines Körpers hinter ihm durch den Sand zu winden. Er spürte diese unglaubliche Kraft, als sich seine Muskeln zum zerreisen anspannten und sich seine Knochen anfingen auszubreiten, als würden sie die zerbrechliche Hülle des menschseins sprengen wollen. Mit einem mal nahm Vegeta seine ganze Umgebung mit völlig anderen Sinnen war, mit einem mal schien er gar nicht mehr Vegeta zu sein. Und ein weiteres bedrohliches Knurren entschlüpfte seiner Kehle, als sich seine roten Augen erneut auf die drei, hintereinander liegenden Vollmonde richteten. Eine Betastrahlung von 51 Millionen Xenon traf seine Augen, drang in ihn ein, reagierte mit seinem Saiyajinschwanz und weckte den Ozaruh in ihm. 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