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Ragnarök - Chains of Destiny

von

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Wenn Wissen Hölle bedeutet

Langsam griffen die großen Zahnräder wieder in einander und das schwere, knarzende Geräusch, das sie von sich gaben erfüllte den leeren Raum, in dem sich Liiren aufhielt. Lange war er nicht mehr hier gewesen, zwischen den Welten. Wie lange, das fiel ihm jetzt erst auf, als die bedrückende Stille des Nichts, welche diesen Raum füllte ihn umschloss. Früher hatte er diese Atmosphäre geliebt und auch das Geräusch der unsichtbaren Zahnräder, welche den Kreislauf von Tod und Wiedergeburt widerspiegelten. Dann, als sie verstummt waren hatte er das Geräusch zuerst vermisst, nun da es den Raum wieder erfüllte, machte es ihm Angst.
 

„Mein lieber Bruder.“ Eine Stimme so klar, das sie durch jede Faser seines Körpers drang und den gesamten Raum ausfüllte erklang hinter seinem Rücken. Grazile Arme in einer schwarzen Robe schlossen sich um seine Schultern und wenige Momente später fühlte er den Kopf seines Bruders dort. „Wie schön Liiren, das du mich endlich einmal wieder besuchst. Ich hatte schon befürchtet, die Zeit hätte mich aus deinem Gedächtnis gelöscht.“
 

„Vyirel.“ Liiren legte den Kopf zur Seite und maß seinen Bruder aus den Augenwinkeln. Er hatte sich seit Jahrtausenden nicht verändert. Die helle, eisblaue Haut umspannte einen ebenso großen, wie eleganten Körper und ein längliches, strenges Gesicht. Die spitzen Ohren wurden geziert von zwei goldenen Potaras und die langen, weißen Haare hatte sein Bruder zu einem Zopf am Hinterkopf gebunden. Seine goldenen Augen leuchteten auf, als er auf das blickte, worauf auch Liiren die ganze Zeit gestarrt hatte.
 

„Hübsch, nicht?“ Die schwarze Robe raschelte, als Vyirel seine Hand ausstreckte und den pulsierenden Adamaskristall von seinem Platz hob. „Vorher hat er nur ein gedämpftes Licht abgegeben, aber seit einigen Zyklen pulsiert er so hell.“ Vyirel ließ ihn los und der Kristall schwebte durch Gedankenkraft in der Luft. Liiren sah zu seinem Bruder. „Du weist was das bedeutet.“
 

„Natürlich.“ „Machst du dir deswegen keine Sorgen?“ Vyirel stieß ein Lachen aus und löste die Umarmung. „Warum sollte ich mir Sorgen machen?“ „Weil sie dein Gegenstück sind. Sie bringen die Waage des Universums wieder ins Gleichgewicht, das ist ihr Schicksal, war es schon immer.“ Vyirel schnaubte und bewegte sich durch den Raum. Hier in seiner Domäne, wo alles schwarz war und die Zeit sich bündelte konnte er wenige Schritte tun, und überbrückte die Distanz zwischen Universen. Der Kristall folgte ihm.
 

„Du machst dir zu viele Sorgen Liiren.“ „Nur, weil du dir zu wenige machst.“ „Kleiner Bruder, sieh her.“ Vyirel machte eine ausladende Bewegung mit seinem Arm und ein Teil der Schwärze löste sich auf und gab den Blick auf ein bizarres Gebilde im Weltraum frei. Unterschiedlich große Felsplatten umkreisten in verschiedenen Höhen und Ebenen, ja selbst in verschiedenen Geschwindigkeiten eine unsichtbare Achse in ihrer Mitte. Einige dieser Felsmassive waren so groß wie kleine Inseln, andere so klein, das man gerade so auf ihnen stehen konnte.
 

Einige waren karg, andere bewachsen und grün, auf machen standen alte Säulen und Ruinen und von wieder anderen fiel Wasser herab und verwandelte sich in Nebel. Unter diesem Gebilde war eine wirbelnde Masse aus Blitzen und Wolken zu sehen, welche unaufhörlich in Bewegung war. Alle Farben und Energien schienen hier gebündelt und selbst das mächtigste Wesen erschauderte bei dem Gedanken an diesen Ort.
 

„Du weißt noch was das hier ist?“ Vyirel sah seinen Bruder an, der zu ihm heran trat. „Wie könnte man diesen Ort jemals vergessen? Der Kessel der Galaxie. Der Ort an dem Sterne geboren werden und sterben. Das Zentrum des Kreislaufs.“ Vyirel lächelte und sah in die brodelnde Masse. „Auch er hat wieder begonnen sich zu drehen. Ein faszinierendes Schauspiel, selbst nach all diesen Jahrtausenden.“ Liiren blickte zu seinem Bruder.
 

„Ich kann deine Faszination nicht teilen. Und ich kann auch nicht verstehen, wie du so ruhig bleiben kannst. Haben wir die ganzen Jahrtausende nicht alles dafür getan, das sie nicht wieder erwachen? Selbst mich hast du zu den Sterblichen geschickt und mir befohlen sie im Auge zu behalten, ohne einzugreifen. Ich habe es damals schon nicht verstanden, als du die Chance gehabt hattest sie für immer los zu werden und ich verstehe es immer noch nicht. Warum spielst du dieses gefährliche Spiel, anstatt es zu beenden?“
 

Das Bild des Kessels verblasste und der Raum vor Vyirel und Liiren wurde wieder schwarz. „Weil es genau das ist, was ich nicht kann … noch nicht. Wenn ich sie vernichtet hätte oder würde, kleiner Bruder, würden sie wiedergeboren werden. Vielleicht in einem anderen Körper, aber dennoch mit dem gleichen Schicksal. Es gibt Gesetze in diesem Universum, denen auch ich mich beugen muss. Eines davon ist das ewige Gleichgewicht. Das Gleichgewicht, zwischen gut und böse, Licht und Dunkelheit, Tod und Wiedergeburt. Sie sind das Licht, ich bin die Finsternis. So war es schon immer, so ist es und so wird es immer sein. Egal wie viele Leben wir leben.“
 

Vyirel schmunzelte. „Bei meiner letzten Inkarnation wählte ich einen anderen Weg wie jetzt, mit einem sehr unbefriedigendem Ergebnis. Mit Zerstörung und brutaler Gewalt war ihnen nicht bei zu kommen und meine Inkarnation wurde geschlagen und zurück geschickt in den Kessel. Doch da sie überlebten, überlebte auch ich und da es ihr Wunsch war das bestehende Universum fortzuführen gab mir das Gelegenheit sehr viel früher wieder zu erwachen, als wenn sie das Universum erneuert hätten.“
 

Liiren folgte seinem Bruder zurück zu jenem Ort, an welchem man die Zahnräder hören konnte. „Also, wenn du sie vernichtet hättest, hättest du dich selbst vernichtet. Deswegen hast du sie versiegelt. Um Zeit zu erhalten.“ Vyirel lächelte sanft. „Auch, aber nicht nur deswegen. Schau Liiren, früher als Kaioshin der Mitte, war es meine Aufgabe über alle Kajoshins und Kaios zu wachen. Wir bildeten den Kreis, der Gefahren für das bestehende Universum voraus sah und griffen rechtzeitig ein. Son Goku und Vegeta stießen als unsere Wächter zu uns, nachdem ihre Lebensspanne abgelaufen war. Doch nicht nur das, sie wurden auch unsere ausführende Gewalt. Planeten und Völker, die eine Gefahr waren, wurden dem Kreislauf des Rades zurück gegeben. Und in dieser Zeit, fand ich die Antwort auf die Frage, wie ich dieser sinnlosen Zerstörung ein Ende setzen konnte. Diesem ewigen hin und her zwischen Gut und Böse.“
 

Geschmeidig ließ sich Vyirel in seinen Thron sinken, griff mit der Hand nach dem pulsierenden Kristall und zog ihn zu sich herunter. Mit der anderen Hand machte er eine gönnerhafte Bewegung und ein weiterer Thron erschien, in welchen sich Liiren zögerlich nieder ließ. Die Augen seines Bruders unterdessen schienen ganz von dem pulsierenden Licht des Kristalls gefangen zu sein. Schon als er dachte, Vyirel wäre einmal mehr in seiner Gedankenwelt versunken und hätte ihn vergessen sprach dieser weiter.
 

„Die Antwort war so simpel und doch so schwer. Denn zwischen Begreifen und Ausführen liegen Welten und bevor sie mir wieder in die Quere kamen, mussten sie verschwinden. Also sorgte ich dafür, das der nächste Planet der für das Universum gefährlich werden würde die Erde war. Und wie ich es mir erhofft hatte beschloss der Kreis der Mitte seine Auslöschung.“ Vyirels Lächeln wurde diabolisch schön, als er sich zurück erinnerte. „Und wie vorher gesehen, weigerten sie sich diesem Befehl folge zu leisten, mehr noch … ich säte in ihren Herzen und Köpfen Zweifel, an ihrem Tun und der ganzen Richtigkeit der Gesetze, denen sich das Universum beugt.“
 

„Und damit konntest du sie bestrafen und einsperren.“, beendete Liiren die Erklärung. „Richtig. Das gab mir genug Zeit um mehr Macht zu sammeln, den Kreis der Mitte und alle anderen Kajoshins und Kaios los zu werden, um endlich einen Weg zu finden mein Ziel umzusetzen. Aber das weißt du ja bereits Liiren. Schließlich bist du mir bei diesem Teil meines Plans zur Hand gegangen.“
 

Liiren massierte sich mit den Fingern die Stirn. Von den Plänen seines Bruders hatte er schon immer Kopfschmerzen bekommen. Zwar war auch er in den Rang eines Kajoshins geboren worden, doch hatte er bei weitem nicht diese Weitsicht wie Vyirel. „Und was wird nun als nächstes geschehen?“ „Die Zeit hat ausgereicht, so das fast alle Vorbereitungen abgeschlossen sind. Wenn es soweit ist, dann werde ich ihre Kraft in mich aufnehmen und das Universum endlich in ein Gleichgewicht setzen, das ohne Tod und Zerstörung auskommt.“
 

„Und wie willst du das anstellen?“ Vyirel lächelte. „Alles zu seiner Zeit kleiner Bruder, alles zu seiner Zeit. Ich habe Jahrtausende gebraucht um alles so zu arrangieren, wie ich es wollte. Den letzten Akt werde ich nicht überstürzen.“ Er drehte den Kristall süffisant lächelnd zwischen seinen Fingern. „Wenn es soweit ist, werden sie ihre Kraft schon wieder bekommen, doch nur um als vollkommenes Wesen in mir aufzugehen und das“, er blickte über den Kristall zu seinem Bruder. „Wird deine Aufgabe sein. Und jetzt zurück mit dir, bald wirst du gebraucht werden.“
 

Liiren öffnete mit einem tiefen Atemzug die Augen, als sein Bewusstsein wieder in seinen Körper zurück kehrte. Er war wirklich schon sehr lange nicht mehr bei seinem Bruder gewesen und das reisen durch die Dimensionen und Zeiten hatte ihn mehr angestrengt als er zugeben wollte. Sein Blick senkte sich auf die Papiere, welche auf seinem Tisch lagen. Angriffspläne der Rebellen, welche einen Schlag gegen die Wächter führen wollten. So zwecklos.
 

Er schloss die Augen und legte seine Fingerspitzen zusammen, lehnte seine Stirn dagegen und ging in Gedanken das Gespräch mit Vyirel noch einmal durch. Wann hatte sein Bruder begonnen diese Verschlagenheit an den Tag zu legen? Wann hatte er begonnen sich zu verändern? Liirens Gedanken reiste Jahrtausende zurück. Schon immer war Vyirel nicht glücklich gewesen, mit den Dingen, welche sich im Universum zutrugen. Doch konkret wurden diese Ansichten erst, nachdem die Finsternis wider geboren worden war und Vyirel beschlossen hatte, sich ihre Kraft zu eigen zu machen. Danach hatte er sich verändert, nicht merklich … aber dennoch. Seine Pläne waren klarer geworden, seine Methoden gezielter … und wo er vorher nur darüber geredet hatte, folgten nun Taten.
 

Manchmal war sich Liiren nicht ganz sicher, ob sein Bruder das Aufnehmen der Dunkelheit, welche ihm nun mehr Kraft gab, wirklich gewonnen hatte. Oder ob es nicht viel mehr die Finsternis war, die sich zu einem anderen Vorgehen entschlossen hatte, um ihr Ziel zu erreichen. Hatte es sein Bruder nicht sogar selbst gesagt? Das er in dieser Inkarnation einen anderen Weg gewählt hatte? Das brutale und gewaltsame vorgehen Dip-Perperons, in welchem diese Finsternis das letzte mal vor Jahrtausenden erwacht war, hatte alle Planeten und Galaxien ausgelöscht. Bis es nur noch ihn, Kakarott und Vegeta und den Kessel der Galaxie gegeben hatte. Diesmal also, hatte er den Weg der List und Tücke gewählt und sein Bruder hatte sich diese Kraft zu eigen gemacht. Aber dennoch …
 

Wenn Liiren die letzten Jahrtausende betrachtete, dann hatte das Vorgehen seines Bruders das Universum ins Chaos gestürzt. Planeten waren gefallen, Völker vernichtet worden und das schwarze Reich seines Bruders hatte sich immer weiter und weiter ausgedehnt. Zwar existierten die Planeten noch, welche er erobert hatte, doch das Leben darauf war erloschen. Vyirel hatte ihm zwar geschworen, das sich dies alles wieder ändern würde, wenn er einmal im Besitz des Gleichgewichtes war, aber konnte man darauf vertrauen?
 

So lange schon war er für ihn im Universum unter den Sterblichen unterwegs und lenkte ihre Geschicke in den Kampf gegen seinen Bruder, damit der Krieg nicht aufhörte und der Plan Vyirels weiter ging. Aber war das der richtige Weg? Liiren schüttelte den Kopf über seine Gedanken. Für Zweifel war es ein wenig spät. Er selbst hatte zu viel auf seine Schultern geladen und zu viele Dinge getan um nun Kritik an seinem Bruder zu üben. Er hatte sich einst für diesen Weg entschieden und er würde ihn auch bis zum Ende gehen.
 

„Liiren? Ah, da bist du.“ Der Angesprochenen hob den Kopf und sah zu Lunara, welche mit verschränkten Armen in seiner offenen Tür lehnte. „Hast du etwa geschlafen?“ „Nein. Nein, ich war nur in Gedanken.“ „Dann schwing mal deinen Hintern hoch.“ Sie zeigte mit dem Daumen über ihre Schulter in den Gang. „Kommander Rärog hat eine Sitzung angeordnet. Irgendetwas scheint mit den Truppen unseres Feindes los zu sein.“ Liiren erhob sich. „Ich komme.“ Lunara grinste, wendete sich ab und ging schon mal vor. So also, dachte Liiren, setzten sich die Schachfiguren seines Bruders einmal mehr in Bewegung und Vyirel war am Zug.
 


 

Langsam öffnete Son Goku seine Augen. Schwärze umgab ihn und er lag ziemlich unbequem auf dem harten Boden. In seinem Kopf drehte sich alles und er hatte Mühe seine Augen zu fokussieren, doch schließlich konnte er zumindest graue Schatten von schwarzen Schatten trennen. Wie hilfreich. Was war überhaupt passiert? Er fühlte sich, als hätte er unendlich lange geschlafen. Seine Hand wanderte zu seinem schmerzenden Kopf und die Finger verkrampften sich unkontrolliert in seine Haare, weil seine Muskeln zitterten. Himmel … er spürte wie seine Aura flackerte und wieder verlosch, in einander wirbelte, sich wieder legte und wieder hervor brach, ohne das er etwas dagegen tun konnte. Seine Finger zuckten erneut, als sie wieder in seinem Körper aufwallte. „Was … warum kann ich meine Aura nicht kontrollieren?“, flüsterte er.
 

'Weil du sie lange nicht mehr benutzt hast.' Diese Stimme in seinem Kopf … sie kam ihm bekannt vor. Klack – das erste Puzzelteil in seinem Schädel rückte an den richtigen Platz. Klack – das Zweite. Goku stöhnte auf und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Klack … klack … klackklackklack … und so ging es weiter. Binnen Sekunden brach alles wieder über ihn herein und platzierte sich zu einem Gesamtbild, seinem Gesamtbild. Seinem Leben das seit nunmehr über siebentausend Jahren andauert … auch wenn er die meiste Zeit davon nicht mitbekommen hatte. Scheiße, fluchte er gedanklich, als er sich vom Rücken auf die Seite drehte und versuchte aufzustehen. Das nenne ich mal einen Gedächtnisverlust! Wobei eigentlich genau das Gegenteil eintraf, denn seine Erinnerungen waren wieder da, alle. Was sie getan hatten, was sie nicht getan hatten … und sehr wahrscheinlich auch, das was daraus resultierte und was sie noch tun würden.
 

Sie … Vegeta! „Vegeta?“ Goku wand sich um und fand seinen Freund unweit neben sich am Boden liegend. Sein Körper war verkrampft und er hatte die Hände in die Schultern gegraben, atmete stoßweise, doch hatte er die Augen noch geschlossen. „Vegeta?“, voller Sorge in seiner Stimme kniete sich Goku zu seinem Freund und berührte dessen Stirn. Sie war heiß und er konnte fühlen, wie die Aura des Prinzen, ebenso wie seine eigene, total verrückt spielte. „Vegeta.“, erleichtert, das jener noch lebte zog Goku ihn in seine Arme und ließ die letzten Monate an seinem Geist vorbei laufen. Wie hatten sie das alles nur vergessen können? Wie hatten sie sich selbst vergessen können?
 

'Das weißt du.' Ygdrassils Stimme klang dumpf in seinem Kopf. „Ja, ich weiß. Ich erinnere mich. Ich erinnere mich an alles. Aber … es ist schwer zu verstehen.“ Der Drache lachte. 'Kleine Seele. Dies ist nichts, im Vergleich mit dem Wissen und Begreifen, welches sich in meinem Wesen abspielt.' Goku schmunzelte und voller Zuneigung sah er auf Vegeta herunter. 'Er wird es schaffen.' „Ich weiß. Er schafft es immer.“ Goku hob den Kopf und zum ersten mal wurde ihm gewahr, dass der große Drache seine Pranke um sie herum positioniert hatte.
 

„Hattest du Angst, das wir beim aufwachen deine Höhle in Schutt und Asche legen würden?“ Ygdrassil lachte in seinem Kopf. 'Nein, bevor das passiert wäre, hätte ich euch einfach gefressen. Ich hatte schon lange kein Saiyajinfleisch mehr zwischen den Zähnen.' Goku lief es kalt den Rücken hinunter bei diesen Worten. Saiyajin, wie einfach doch plötzlich wieder alles war, jetzt wo er sich erinnerte. Und wie klar der Weg vor ihm lag, welchen sie zu gehen hatten. Er lachte leise … bei Dende und allen Göttern in diesem Universum … wie klein und einfarbig ihre Welt doch gewesen war, bevor die Erinnerungen zurück gekommen waren … und wie kompliziert.
 

„Ygdrassil, bitte sage mir … ist denn alles wahr, was Lunara uns erzählt hat? Das wir schuld sind, an diesem Krieg? An der Vernichtung? Haben wir … die falsche Entscheidung getroffen? Damals?“ Goku hatte sich kaum getraut die Fragen auszusprechen, aber sie brannten so tief in ihm drin … diese nagenden Zweifel, welche sie niemals los gelassen hatten.
 

Der Boden unter seinen Füßen wurde erschüttert und seine Sinne verrieten ihm, das der Drache sich bewegte. 'Warum willst du das Wissen kleiner Saiyajin?' „Weil es wichtig ist. Für mich … uns.“ Das Knurren, welches abermals ein erzittern der Höhle zur Folge hatte erklang aus der Kehle des Drachen und nicht nur in Gokus Kopf. 'Es gibt keine falschen Entscheidungen. Jede Entscheidung hat ihren Sinn. Und jede Entscheidung führt zu einem Weg.' Toll, jetzt war Goku kein Stück schlauer als vor seiner Frage. 'Aber, um der Ketten des Schicksals Willen – welche euch und mich mit dem Universum verbinden – lass mich dir sagen, das die Entscheidungen, die getroffen wurden, getroffen werden mussten, denn sie gehören zu dem ewigen Sein von Zerstörung und Erneuerung.'
 

Son Goku schloss die Augen. Also doch … egal was sie taten, egal wohin sie gingen, sie wurden sie einfach nicht los … diese Ketten. Warum?, fragte er sich. Warum konnten sie nicht endlich Frieden finden? Er sah zu Vegeta … sie hatten niemals um irgendetwas hiervon gebeten. Niemals.
 

'Nun, kleine Seele, ist es aber genug.' Die Stimme in seinem Kopf klang verärgert, fast drohend und als der Boden unter Goku begann zu erbeben, hatte er Mühe sich auf den Knien und Vegeta bei sich zu behalten. Ygdrassil zog seine Krallen aus dem schwarzen Stein und seine Pranke zurück. Der Saiyajin hob den Kopf und sah fragend den Drachen an. 'Ab jetzt liegt euer Schicksal bei euch. Meine Aufgabe endet.' „Deine Aufgabe?“ Son Goku verstand nicht. 'Ihr habt einen Gast.' Ygdrassils Augen hefteten sich auf die Gesteinsformation, hinter welcher sich Runkst versteckt hielt.
 

Goku folgte der Richtung in welcher Ygdrassil sah und erst jetzt spürte er die starke Aura, die sich außer ihnen noch hier verbarg. Er ließ Vegeta vorsichtig auf den Boden gleiten und erhob sich. Probehalber schloss und öffnete er seine Fäuste. Sein Ki beruhigte sich allmählich und auch wenn er sich sicher war, dass er es noch nicht unter Kontrolle hatte, so konnte er zumindest darauf zurück greifen. Sein Blick wanderte von der Felsformation zu Vegeta, dann zu Ygdrassil hoch. Doch der Drache sah nur aus großer Höhe auf ihn herab und seine roten Augen leuchteten in der Finsternis. Seine Stimme schwieg.
 

Etwas begann sich in der Atmosphäre der Hölle zu verändern. Als würde sich die Luft mit einer unsichtbaren Spannung aufladen. Goku kannte diese Gefühl. Er hatte es früh kennen gelernt, in den Bergen auf der Erde mit seinem Großvater. Das Gefühl, welches sich einstellte, bevor sie ihre Beute auf der Jagd erlegt hatten. Und später dann auf den großen Turnieren, einen Wimpernschlag bevor der erste Angriff erfolgte.
 

All seine Instinkte waren mit einem mal hell wach und er erhob sich langsam, den Blick nicht von dem Felsen lassend, hinter dem er die unbekannte Kraft spürte, denn im Gegensatz zu früher, war er nun die Beute. Ein kurzer Blick zu Vegeta der nicht so aussah, als wollte er gleich aufwachen. Verdammt. „Ich weiß das du da bist … wer immer du auch bist. Komm raus, verstecken bringt dir nichts.“
 

Weich aus! Goku sprang zur Seite, gerade als ein Laserschuss abgegeben wurde und unweit von Vegetas Körper einschlug. „Ygdrassil, würdest du bitte Vegeta beschützen?“ Ein bedrohlich klingendes Grollen ließ die Luft in der Hölle vibrieren. 'Das hier ist euer Kampf und euer Kampf allein.' Verflucht! Goku duckte sich hinter einen Felsen, als ein weiterer Schuss fiel.
 

Der nächste Schuss schlug wieder unweit von Vegeta in den Boden und zwang Goku zum handeln. Er sammelte seine Aura und sprang über den Felsen, hinter dem er Deckung gesucht hatte. Sofort fingen die Schüsse wieder an, er wich aus, Schlug zwei bei Seite und hechtetet hinter die Deckung des Schützen, nur um zu sehen, wie dieser gerade auf der anderen Seite über den Felsen setzte. Goku fluchte, machte auf der Stelle kehrt und sah wie sein Gegner die Waffe hob um auf Vegeta zu zielen. Der Mistkerl hatte ihn ausgetrickst. Ohne weiter darüber nachzudenken hob er seinen Arm und schoss eine Energiekugel ab. Immerhin, das funktionierte schon mal.
 

Runkst, viel zu überrascht von der Attacke, wurde getroffen und machte unsanft Bekanntschaft mit den Felsen hinter sich. „Scheiße, was war das denn?“ Er rappelte sich hoch und schaute auf die Anzeige an seinem Scanner. Der Kerl hatte doch gar keine Waffe, wie konnte der also schießen? „Hey, hör mal. Ich will keinen Streit mit dir, also können wir das Kämpfen nicht einfach lassen? Wenn du irgend etwas von uns willst, dann können wir uns sicher einig werden.“ War der Typ denn blöd? Runkst hatte doch gerade auf ihn geschossen und der Kerl wollte mit ihm reden?!
 

Er legte wieder an und schoss. Goku schlug den Laserstrahl einfach bei Seite und Runkst fielen fast die Augen aus dem Kopf. Er hatte sich also gerade doch nicht geirrt, das dieser Kerl seine Schüsse ablenken konnte … mit der bloßen Hand. „Okay … wie zur Hölle machst du das?“ „Was?“ „Die Schüsse ablenken.“ Er erhob sich langsam und ließ seinen Gegner nicht aus den Augen.
 

Goku hatte leicht die Knie gebeugt und die Arme in Kampfposition gebracht. „Ist ganz einfach, wenn man sein Ki kontrollieren kann.“ Er musterte den jungen Mann vor sich. „Ich kenne dich, du warst das auch der uns im Raumhafen angegriffen hat.“ „Tja, ich nehm nicht an, das du mir den kleinen Kerl da hinten einfach aushändigen wirst?“ „Vergiss es.“ „Hab ich mir gedacht.“ Goku sah aus den Augenwinkeln kurz zu Vegeta, dann wieder zu Runkst. „Warum nur er? Warum nicht wir beide?“ „Weil ich nur für ihn bezahlt werde.“ Der Kopfgeldjäger maß seinen Gegner. Etwas an ihm verwirrte ihn. Da war etwas … etwas was er nicht greifen konnte und was er nicht verstand, das ihm sagte, er sollte das hier nicht tun. Zum aller ersten mal in seiner Laufbahn zögerte er.
 

„Wer hat ein Kopfgeld auf Vegeta ausgesetzt?“ Runkst schob seine Gedanken bei Seite. Er hatte bis jetzt noch jeden Auftrag erfolgreich beendet. Er würde nun hier nicht anfangen weich zu werden. Sein Blick glitt zu dem riesigen Drachen, welcher alles beobachtete. Scheinbar wollte sich dieses Wesen wirklich raus halten. Gut, wenn er sich nur um den einen Kerl vor sich kümmern musste, dann sollte er das auch langsam mal tun.
 

Unmerklich löste er eine kleine Kugel von seinem Gürtel. „Das geht dich nichts an, wer für seinen Kopf bezahlt.“ „Doch, ich will wissen, wer hinter ihm her ist.“ „Wenn es dir deinen Abgang erleichtert, wenn du es weißt ... ich hab hier ein Hologramm.“ Er hob sacht die Hand mit der Kugel an. „Ich zeigs dir.“ Goku richtete sich etwas aus seiner Kampfposition auf und diesen Moment nutzte Runkst um die Kugel zu werfen. Wie naiv war der Kerl da vor ihm überhaupt?! Das grenzte ja schon an Idiotie.
 

Son Goku sah die Kugel auf sich zu fliegen, hob seinen Arm um sie abzuwehren und wurde dann in eine Wolke grauen Nebel gehüllt, als die Kugel explodierte. Er hielt sich eine Hand vor Mund und Nase und hustete. Der Nebel drang in seine Lungen ein und er konnte spüren, wie er plötzlich kaum noch Luft bekam. Verdammt … er machte zwei Sätze zurück, aber auch hier hüllte ihn der Rauch noch ein. Wo war die Aura von dem Kerl? Goku versuchte sich zu konzentrieren. Irgendwo hier … dort, schon wieder in der Nähe von Vegeta. Blind feuerte er einen Energieball in die Richtung ab. Vegeta hatte sicherlich Verständnis für die ein oder andere Verbrennung … besser wie ein abgeschlagener Kopf.
 

Er wusste nicht ob er getroffen hatte oder nicht, aber die Aura entfernte sich von Vegeta und kam nun in seine Richtung. Gut, er konnte sich immerhin wehren, auch wenn er nach wie vor noch darum kämpfte Luft zu bekommen. Was auch immer dieser Rauch war, er schien keine Anstalten zu machen sich zu verflüchtigen. „Verflucht.“ Runkst kam näher, das fühlte Goku, doch was er nicht fühlen konnte, das war ob der Kopfgeldjäger feuerte. Ein Ki das Energie zusammen zog ließ sich wahr nehmen, eine Pistole oder Gewehr nicht.
 

Runkst musterte den Mann vor sich, geschützt durch die Maske, die er sich übergezogen hatte, war es ihm möglich in dem giftigen Rauch zu atmen und zu sehen. Manchmal war es eben von Vorteil, mit schmutzigen Tricks zu arbeiten. So wie sich sein Gegner bewegte, wusste dieser zwar in etwa wo sich Runkst aufhalten musste, doch genau bestimmen konnte er es wohl nicht. Sein Blick glitt zu seiner Beute zurück. Wie auch immer dieser Kerl ihn aufspüren konnte, er schien zu merken, wenn er sich diesem Vegeta näherte. Das hatte er gerade schon wieder schmerzhaft erfahren müssen. Also, musste erst der andere weg.
 

Einen Moment beobachtete Runkst Goku noch, wie er sich bewegte, wie er sich ihm immer wieder zu wand, egal wohin Runkst sich auch ging. Seine Bewegungen und seine Haltung verrieten ihm, das er ein Nahkämpfer war. Irritierend, weil er diesen Eindruck bei ihrem ersten Kampf im Raumhafen noch nicht gemacht hatte und noch irritierender fand er, das dieser Kerl plötzlich nicht mehr auf seine Waffen zurück greifen musste, sondern in der Lage war, Energie selber zu bündeln. Auch das war etwas, was beide im Raumhafen noch nicht getan hatten. Irgendetwas musste sich also seit damals verändert haben.
 

Runkst blickte kurz zu den beiden glühenden, roten Augen des Drachens, welche er selbst durch den Rauch sehen konnte. Vielleicht hatte es etwas mit diesem Wesen zu tun … irgendetwas hatte sich auf jeden Fall geändert. Sein Herz schlug höher, in seinen Fingern kribbelte es. So hatte er sich schon immer gefühlt, wenn er auf die Jagd gegangen war, wenn er seiner Beute ganz nahe war und nur noch zu stoßen musste. Diesmal jedoch war das Gefühl besonders intensiv. Er befeuchtete seine Lippen mit der Zunge. Also dann … er zog seine Pistole.
 

Son Goku sprang in dem Moment zur Seite, als die Hitze fast sein Gesicht berührte. Wieder so ein Laserstrahl, das war lästig. Seine Antwort bestand in einer Energiekugel die aber nicht ihr Ziel traf. Hinter ihm!, er drehte sich um, bündelte seine Energie in der Hand und parierte den nächsten Laserstrahl. „Wird das nicht … langsam etwas öde?“ War das seine Stimme die da so abgehakt klang? Er holte tief Luft, nur um wieder zu husten. „Warum sollte es? Ich muss einfach nur warten bis der Rauch dich erstickt.“ Da! Er schleuderte eine Kugel und verfehlte den Kopfgeldjäger wieder. „Ganz schön feige.“ „Aber effektiv.“
 

Goku öffnete seine Augen einen Spalt breit und blinzelte in den Rauch. „Jagst du andere immer so?“ „Nicht immer. Meistens reicht ein Schuss aus dem Hinterhalt.“ Ein abfälliges Schnauben war die Antwort des Saiyajins. „Du bist echt das Letzte. Selbst einem Bewusstlosen würdest du einfach töten um dein Ziel zu erreichen.“ Goku hörte Runkst lachen. „Das ist mein Job. Was denkst du denn? Hast du gedacht, wie kämpfen hier fair? Wie blöd bist du denn?“
 

Blöd genug um das wirklich gedacht zu haben gestand sich Goku ein. Er hätte sich Ohrfeigen können. Vegeta hatte es ihm so oft schon gesagt. Andere hatten es ihm so oft schon gesagt. Er selbst wusste es eigentlich auch schon lange besser, doch all das war ihm noch nicht wieder in Fleisch und Blut über gegangen … er wusste doch, wie man diesen Rauch weg bekam! Warum war ihm das nicht gleich eingefallen?
 

Die nächsten provozierenden Worte seines Gegners ignorierend, blieb Son Goku stehen und konzentrierte sich, kreuzte seine Arme vor der Brust und sammelte seine Energie, so viel wie ihm möglich war. Es kotze ihn an, dass er nicht auf die Kraft eines Super Saiyajins zurück greifen konnte. Es kotze ihn an, dass er nicht schon viel früher auf diese Idee gekommen war und es kotze ihn einfach alles an, was in den letzten Monaten passiert war und in der Zeit bevor sie eingesperrt worden waren. Er war so wütend … so unglaublich wütend und der Zorn brodelte in ihm, gab seiner Energie noch einmal einen gehörigen Schub und dann, mit einem Schrei, ließ er sie explodieren. Die weiße Aura schoss aus seinem Körper in alle Richtungen und zerriss den Rauch, gab ihm wieder Raum zum atmen und zeigte ihm vor allem sein Ziel, offen und ungeschützt. Der Saiyajin ging zum Angriff über.
 

Runkst wusste gar nicht, wie ihm geschah. Eben noch hatte er den Kampf unter Kontrolle, was das aller wichtigste war um ihn auch zu gewinnen und binnen eines Moments war der Rauch verschwunden und er sah sich Auge in Auge mit diesem Kerl wieder. Blocken!, schoss es ihm noch durch den Kopf, als eine Faust wie ein Rammbock in seinem Magen landete und er sich zusammen krümmte. Scheiße, war der Kerl stark. Doch Runkst hatte nicht so lange überlebt um jetzt hier zu krepieren.
 

Er ließ sich auf den Boden fallen, rollte sich weg und schoss auf seinen Gegner, sah wie dieser die Laserstrahlen aus so kurzer Entfernung zur Seite schlug und ihn dann fixierte. Diese schwarzen Augen machten ihm plötzlich eine Heidenangst, schienen ihn geradezu aufzuspießen. „Geh. Geh und komm nie wieder in unserer Nähe. Letzte Chance.“ Runkst schluckte. Die Stimme seines Gegners war so kalt geworden und für einen Moment überlegte er, ob es nicht besser wäre jetzt den Rückzug anzutreten, um es später noch einmal zu versuchen. Immerhin gab es da jemanden, der auf seine Rückkehr wartetet.
 

Doch dann konnte er das schwere heben und senken von Gokus Brust sehen, der Schweiß der ihm auf der Stirn stand und das kurze schütteln seines Kopfes. Runkst grinste, sein Gegner hatte zu viel von dem Rauch eingeatmet, das würde ihn immer weiter schwächen. Also war Zeit nun sein bester Verbündeter, zumindest so lange, wie Vegeta noch bewusstlos war. Wenn der Kleine die selbe Kraft hatte wie dieser Kerl vor ihm, dann würde er kein Land gegen beide zusammen sehen. Er musste jetzt handeln.
 

„Also gut … also gut.“ Runkst legte die Pistole auf den Boden. „Du hast gewonnen, ich gehe.“ Er zog sich langsam die Maske vom Gesicht, welche ihn im Rauch geschützt hatte. „Darf ich aufstehen?“ Son Goku blieb wachsam, noch einmal wollte er sich nicht rein legen lassen. Mit stählernem Blick sah er zu, wie sich Runkst erhob, die Hände leicht angehoben um zu zeigen, das er nichts mit ihnen tun würde. „Und du schießt mir nicht in den Rücken, wenn ich mich umdrehe und gehe?“ „Nein.“ „Kann ich mich darauf verlassen?“ „Ich bin nicht du.“ „Gut … ähm, das verstehe ich.“
 

Son Goku ließ den Kerl nicht aus den Augen. Er hatte ihn einmal verarscht, das würde ihm nicht noch einmal passieren. Dafür stand zu viel auf dem Spiel. Seine Sicht verschwamm, er schüttelte sacht den Kopf … das musste immer noch von diesem Rauch kommen. Runkst ging rückwärts in die Richtung, in welcher sich der Ausgang befand, entfernte sich von Son Goku und kam dabei näher zu der Stelle, wohin Gokus Energieball Vegeta geschleudert hatte.
 

Goku knurrte und folgte Runkst um eingreifen zu können. Etwas stimmte nicht, sein Gegner war zu ruhig, hatte viel zu verbissen gekämpft um jetzt so einfach einen Rückzieher zu machen. Verdammt, wo kamen jetzt auch noch diese Kopfschmerzen her? Der Kopfgeldjäger verschwamm wieder vor seinen Augen und für wenige Sekunden erschien es Son Goku so, als würde dort eine andere Person stehen. Ein junger Krieger, einer der aussah wie ein Mensch und den er kannte. Seine Augen spielten ihm einen Streich, sie mussten einfach … das war unmöglich was er da gesehen hatte das … er stolperte und verlor das Gleichgewicht.
 

Runkst preschte in dem Moment nach vorne, als Goku stolperte und der Saiyajin machte mit einigen schmerzhaften Schlägen Bekanntschaft und wurde nach hinten gedrängt ehe er seine Deckung wieder oben hatte. Er blockte einige weitere Schläge ab, ehe er zu einem Gegenangriff ansetzte. Das erschwerte Luft holen und der Schwindel machten ihm zusehends zu schaffen, doch wenn er jetzt umkippte, dann wars das für Vegeta.
 

„Du bist verflucht zäh. So lange hat dem Rauch noch keiner widerstanden.“ „Danke für die Blumen.“, zischte Son Goku und trieb Runkst mit einer Schlagtrittkombination von sich weg, nur um gleich darauf die Faust von dem Kerl am Kinn zu haben und nach hinten zu taumeln. Es war zum verrückt werden. Nicht nur, das er um jedes bisschen Sauerstoff kämpfen musste auch seine Sinne ließen ihn im Stich und als wenn das nicht schon genug gewesen wäre, fing er auch noch an zu halluzinieren, denn immer wieder wurde Runkst von dem Bild eines anderen überlagert. Oh Gott … was wenn es stimmte, was ihm sein Herz sagte? Was wenn er es wirklich war?
 

Ein weiterer Schlag brachte seine Aufmerksamkeit zurück und er knirschte mit den Zähnen. Jetzt wurden auch noch seine Bewegung langsamer! Wenn das so weiter ging, dann würde er verlieren. Doch je länger er mit Runkst kämpfte um so sicherer wurde Son Goku sich, das er das Bild nicht nur geträumt hatte. Im Kampf offenbarten sich so einige Dinge, die man sonst nicht sehen konnte. Er musste lächeln. So wie damals bei Vegeta. Doch genau das machte die Situation noch verzweifelter.
 

Wenn Vegeta auf Runkst traf … das wollte sich Goku gar nicht vorstellen. Er sah kurz zu seinem Freund der immer noch bewusstlos war. Das würde Vegeta umbringen. Das musste er unter allen Umständen verhindern und das konnte er nur, wenn er Runkst tötetet bevor Vegeta aufwachte. Bei dem Gedanken wurde ihm schlecht, aber er hatte schon schlimmeres getan um weniger Unheil zu verhindern und wenn er Vegeta damit wenigstens diesen Schmerz ersparte, dann sollte es eben so sein. Mit einem Schrei sammelte er noch einmal all seine Energie und schickte Runkst mit einer Kugel deren zu Boden.
 

Runkst würgte und krümmte sich zusammen. Scheiße, das wars dann wohl gewesen. Der Kerl hatte ihm gerade mit Sicherheit etwas gebrochen. Sein Arm schmerzte wie die Hölle und auch in seiner Brust herrschte ein unerträglicher Druck. Als er aufsah blickte er in das entschlossene Gesicht seines Gegners der breitbeinig über ihm stand. Noch einmal würde er ihn nicht austricksen können. „Mach schon, brings hinter dich.“
 

„Mach schon, brings hinter dich.“, hörte Son Goku Runkst sagen und hob seine Hand, sammelte eine Energiekugel darin. Das Bild vor Gokus Augen verschwamm wieder, zeigte ihm wieder die Seele, welche in dem Kopfgeldjäger lebte. Er ist es nicht, er ist es nicht, er ist es nicht! Wie oft hatten sie schon Seelen, die sie gekannt hatten in ihrer Wiedergeburt beobachtet? Wie lange hatten sie gebraucht um zu begreifen das es zwar die selben Seelen aber gänzlich andere Wesen, mit einem gänzlich anderen Leben und Charakter waren? Und warum zur Hölle hasste das Schicksal sie so sehr und hatte diese Begegnung hier und jetzt herbei geführt?
 

Runkst starrte nach oben in die Energiekugel, in das entschlossene Gesicht und in den zögerlichen Ausdruck, der trotz allem in Gokus Augen aufflackerte. Letzte Chance! Mit einer Schnelligkeit die einem nur die Todesangst verlieh trat der Kopfgeldjäger Son Goku die Beine weg. Die Energiekugel verpuffte und Goku krachte auf den Rücken, wollte sich aufrichten, doch da hatte er schon die Mündung von Trunks Laserpistole an der Stirn. „Das wars.“ Runkst betätigte den Abzug.
 

Sekundenbruchteile vorher konnte Goku aus den Augenwinkeln eine Bewegung sehen und instinktiv wusste er, dass es sich bei dieser Bewegung um Vegeta handelte. Alles schien gleichzeitig zu passieren. Er nahm die Bewegung war, er hörte Runkst Worte, sah wie Vegeta dem Kopfgeldjäger die Beine weg trat, spürte die Hitze des Laserstrahls die seine Wange versenkte und sah das aufblitzen von Vegetas Energie um dessen Hand. „VEGETA … NEIIIN!“ Doch zu spät, die Hand des Saiyajinprinzen durchschlug mit eiskalter Präzision die Brust von Runkst.
 

Gokus Augen weiteten sich. Er sah wie Vegeta seine Hand aus der Brust zurück zog, wie der Saiyajinprinz von Runkst Blut getränkt wurde und wie er die Arme ausbreitetet um den Körper aufzufangen, als dieser zusammen brach.
 

Der Kopfgeldjäger spuckte Blut und röchelte. Das war es also gewesen. Der erste Auftrag den er nicht zu Ende gebracht hatte … und sein Letzter. Er suchte die Augen seines Mörders, schwarz und alt sahen sie auf ihn herunter. So als hätten sie schon viel zu viel gesehen und da war noch etwas … Schmerz. So viel Schmerz in diesen Augen. Er musste lächeln, warum wusste er nicht … aber er fühlte sich wohl hier, in diesem Moment … in diesen Armen … so wohl, ehe sein Herz aufhörte zu schlagen.
 

Vegetas Hände krampften sich in die Schultern von Runkst und aus dem Schmerz wurde Zorn. Zorn und Wut auf alles und jeden. Auf das Universum, auf das Schicksal, auf Vyirel, auf Kakarott, aber vor allem auf sich selbst. Denn er hatte die Entscheidung getroffen es zu tun. Er allein. Vegeta schrie.
 

Son Goku konnte nur hilflos zusehen. Genau das hatte er verhindern wollen. Genau das hatte er befürchtet. Ohnmächtig stand er da und ballte die Hände zu Fäusten. Genau das hatte er Vegeta ersparen wollen und es nicht geschafft. Wieder einmal. Warum? Warum nahm das nie ein Ende? Warum hatte das jetzt passieren müssen? Jetzt, wo sie gerade das Wissen wieder erlangt hatten, um zu verstehen was geschehen war? In diesem Moment verfluchte er dieses Wissen, verfluchte es in den tiefsten Tiefen seiner Seele.
 

Ohne dieses Wissen hätten sie niemals erfahren wer sie gewesen waren. Ohne dieses Wissens, hätte sie niemals erfahren, was sie getan hatten. Ohne dieses Wissen hätten sie niemals die wiedergeborene Seele in Runkst erkannt … und ohne dieses Wissen hätte Vegeta niemals erfahren, dass er seinen Sohn getötet hatte. Trunks.



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