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Ragnarök - Chains of Destiny

von

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Der erste Kampf zum zweiten Mal

Son Goku schwebte mit geschlossenen Augen im Nichts. Helle Schlieren umspielten seinen Körper und waberten wieder davon. Es war so friedlich hier. Das hatte er nach den Schmerzen die seinen Körper und seinen Geist erschüttert hatten nicht erwartet. Er fühlte sich geborgen und warm. Ohne sein dazutun drehte sich seine Gestalt in diesem hellen Nichts und kreiste langsam umher. Warum war er nochmal hier? Er konnte sich nicht erinnern. Irgendetwas wichtiges gab es hier zu finden, oder? Oder nicht?
 

Ein sanfter Wind kam auf, fuhr über seine Haut, durch seine Haare, drang in ihn ein und verließ ihn wieder. Etwas zog an seinem Geist, unbestimmte Kräfte wollten das er erwachte. Vielleicht war jetzt die Zeit dafür? Widerstrebend gab er diesem Drang nach, doch alles was er um sich her sehen konnte, waren Nebelfetzen aus weiß und gelb, als würde er im Licht der untergehenden Sonne baden.
 

Sein Blick glitt an sich herunter. Warum trug er seine schwarz rote Kampfkleidung? Er konnte sich nicht erinnern diese angezogen zu haben. Warum fing sein Herz auf einmal so heftig an zu schlagen? Hatte er gekämpft oder … nein, er war mit Vegeta irgendwo unterwegs gewesen. Sie hatten etwas besorgen sollen … nicht? Der letzte Gedanke entglitt ihm. Ja, er war irgendwo gewesen … mit Vegeta … Vegeta ... der Name löste unangenehme Gefühle in ihm aus. Vegeta, … hieß so nicht … hieß so nicht dieser Saiyajin? Dieser Kerl, der auf die Erde gekommen war um … um sie zu erobern? Um ihn zu töten?
 

Son Gokus Muskeln spannten sich an. Sein Herzschlag beschleunigte sich noch mehr. Wie hatte er das vergessen können?! Wie hatte er vergessen können, das ihn ein Kampf erwartete?! Die Schwerelosigkeit um ihn herum löste sich auf und er begann mit einem Schrei zu fallen. Mit aller Kraft versuchte er seine Energie zu bündeln um sich in der Luft zu halten, um seinen Fall abzubremsen, zu fliegen, irgendetwas … aber er konnte nichts tun außer zu fallen.
 

Plötzlich stand er aufrecht auf einem Felsen. Hoch oben auf einem rötlichen Plateau in den Bergen der Erde. Wind ließ seine Haare zerzaust um seinen Kopf wirbeln und brachte den Geruch von heißem Wüstensand mit sich. Eine Stimme, kalt und gefühllos führte ihn endgültig in das hier und jetzt.
 

„Einen hübschen Friedhof hast du dir hier ausgesucht Kakarott. Wo soll ich dich begraben?“ Son Goku hob seinen Kopf und blickte zu Vegeta, seinem Gegner. Dieser stand in seiner blau weißen Saiyajinrüstung auf einem Plateau über ihm und hatte die Arme verschränkt. Sein Affenschwanz lag um seiner Hüfte und sein Gesicht zierte ein bösartiges und durch und durch arrogantes Grinsen.
 

„Du kannst stolz darauf sein gegen mich verlieren zu dürfen Kakarott. Saiyajins werden bei ihrer Geburt auf ihr Kampftalent geprüft und du wurdest auf diesen Planeten ohne echte Gegner geschickt. Du bist nur eine Missgeburt!“ „Auch eine Missgeburt kann dich besiegen, wenn sie es will.“, gab Son Goku angriffslustig zurück. Vegeta legte den Kopf in den Nacken und lachte. „Ganz schön große Klappe für einen Unterklassekrieger, aber wir sind hier nicht im Märchen.“ Der kleinere Saiyajin hob seine Hände und beugte seine Knie durch. Heulend pfiff der Wind durch die Schlucht zwischen ihnen. Son Goku spannte seinen Muskeln an. Er durfte diesen Saiyajin nicht unterschätzen. Ohne mit der Wimper zu zucken hatte der seinen eigenen Freund Nappa ausgeschaltet, weil dieser verloren hatte.
 

Irgendwo bröckelte ein Felsen und knallte mit einem dumpfen Schlag am Boden der Schlucht auf. Beide stießen sich ab, sprangen in die Höhe und lieferten sich einen wilden Schlagabtausch in der Luft. Hieb und Hieb wurde gesetzt und pariert, abgewehrt, abgeblockt zur Seite geschlagen. Ihre Beine trafen sich gleichsam und schnell wurde Son Goku klar, das der andere um ein vielfaches stärker war, als er gedacht hatte. Immer heftiger wurde der Kampf, sie fielen gen Boden, stießen sich von den Felsen ab, nur um sich wieder in der Luft zu begegnen. Verbissen erwehrte er sich den Schlägen des kleinen Kriegers, doch er hatte zunehmend Probleme, was dem anderen nicht entging.
 

Vegetas Grinsen wurde mit jedem aufeinander treffen ihrer Körper breiter. Der Kleine war ja nicht schlecht, aber irgendwie hatte er sich mehr erhofft. Seine Bewegungen waren zu langsam und es fehlte ihnen an Kraft. Er ließ sich absinken, fand mit seinen Füßen halt an einer Steinwand und stieß sich ab. Son Goku, der sich auch fallen ließ, erkannte zu spät mit welcher Geschwindigkeit Vegeta auf ihn zukam. Der Ellenbogen des Kriegers traf ihn am Kinn, sein Kiefer knackte und platze auf. Für einen Moment sah er Sterne, drehte sich in der Luft, fand ebenfalls halt an einer Steinwand und katapultierte sich wieder in die Luft. Der Saiyajin war weg.
 

„Hier bin ich!“ Erschrocken fuhr Gokus Kopf herum und er konnte ihn gerade noch einziehen als ein Handkantenschlag auf seinen Hals ausgeführt wurde. Mit einem Fluch trat er nach Vegeta. Dieser kleine Mistkerl! Scheiße war der schnell! Vegeta wich aus und wieder verbissen sich beide in einen wilden Nahkampf.
 

„Was ist los Kakarott? Ist das etwa alles was du kannst?“ Er verpasste Son Goku einen Schwinger in den Magen und als sich der Größere zusammen krümmte, fand Vegetas andere Faust sein Ziel am Kinn des jüngeren Kriegers. „So hättest du nicht einmal Nappa besiegen können.“ Er holte mit beiden Händen aus und hämmerte sie in den Nacken Gokus, schickte ihn mit diesem Schlag gen Erde. „Zeig mir endlich mal was du drauf hast!“
 

Son Goku drehte sich in der Luft und landete unsanft auf den Beinen. Sein Gegner setzte weiter oben zu einer Landung an. Die Arme großkotzig vor seiner Brust verschränkt, den Kopf hochmütig erhoben. Diese Arroganz die der kleine Giftzwerg ausstrahlte, war ja nicht zum aushalten.
 

Schwer atmend wischte Goku sich mit seinem Arm das Blut vom Kinn und ging in Kampfstellung. „Scheiße“, murmelte er mit einem zerknirschten Grinsen. „Der macht noch nicht einmal ernst und ist mir trotzdem schon über.“ Vegeta hob arrogant einen Mundwinkel, als hätte er das gehört, vielleicht hatte er das auch, wer wusste schon wo der Wind die Worte hin getragen hatte. Warum freue ich mich so?, fragte sich Goku. Er verstand es nicht. Warum hämmerte sein Herz so? Warum kribbelte sein ganzer Körper vor Erwartung, obwohl im klar war, das der andere ihm haushoch überlegen war? War es dieses Saiyajinblut in seinen Adern, das ihn den Kampf so genießen ließ?
 

„Was ist jetzt Kakarott? Ich warte!“ Goku schluckte. Da bekam man ja eine Gänsehaut bei der Ausstrahlung des anderen, aber er durfte sich davon nicht ablenken lassen. Er hatte schon mit vielen starken Gegnern zu tun gehabt und alle schienen sie ihm am Anfang über zu sein. Der hier war keine Ausnahme.
 

„Also gut! Ich zeig dir was ich kann!“, rief er ihm angriffslustig entgegen und erntetet nur hochmütigen Spott, welchen ihn aber nur um so mehr anstachelte. „Armer Irrer.“, höhnte Vegeta. Goku zog seine Arme an seinen Körper und konzentrierte sich. Meister Kaio hatte ihm zwar geraten diese Technik mit bedacht und nur im äußersten Notfall einzusetzen und auch nicht für lange … aber er hatte keine Wahl.
 

„Kaioken!“ Eine rote Aura flammte um ihn auf und er spürte die verstärkte Energie durch seine Adern schießen. Sein Arm schnellte nach vorne und der Luftdruck zerschlug die Felsspitze auf der Vegeta stand. Jener hatte sich schon in die Luft katapultiert und machte sich kampfbereit. Goku sprang hinter her und sein Schlag traf den hochnäsigen Affen mitten ins Gesicht, er verpasste ihm noch einen Tritt, schickte ihn zurück zur Erde und preschte hinter ihm her, um noch einen Treffer zu landen.
 

Doch Vegeta hatte sich gefangen, zerknirscht darüber das dieses kleine Aas ihn getroffen hatte änderte er abrupt in der Luft seine Richtung. Verpasste dem heran preschenden Goku einen Tritt vor die Brust und zum zweiten Mal landete der junge Krieger hart auf seinen Beinen. Sein Atem ging stoßweise als die Kaioken sich löste und er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Das war doch nicht wahr, oder?! Seine Hand wanderte zu seiner Brust in der es höllisch schmerzte.
 

Vegeta schwebte mit verschränkten Armen unweit vor ihm. Seine Wange war aufgeschürft und er spuckte Blut aus, ehe er sich das selbe vom Kinn wischte. Doch sein Grinsen sprach von Zufriedenheit und Überheblichkeit. „Nicht schlecht für ein Nichts wie dich. Aber wenn das schon alles war, dann habe ich dich gnadenlos überschätzt.“
 

Son Goku atmete schwer und winkelte seine Arme an. Er taxierte seinen Gegner und schon wieder machte sich in ihm diese Freude breit, die ihn erfüllte wenn er gegen jemanden kämpfte, der ihn so heraus fordern konnte. Aber da war noch mehr, stellte er mit Überraschung fest. Noch kein Gegner hatte sein Herz so höher schlagen lassen, hatte sein Blut so in Wallung gebracht und so intensiv all seine Sinne angesprochen. Sein Blick fiel auf den Schweif, der um die Hüfte Vegetas lag. Es konnte nur das sein. Das war die einzige Möglichkeit … aber noch nicht einmal bei Nappa oder Radditz hatte er dieses Kribbeln gefühlt, wie bei Vegeta. Son Goku fing an zu grinsen. Scheiße, ich bin so voller Kampfeslust, obwohl es so schlecht für mich aussieht.
 

Vegeta hob eine Augenbraue. Was grinste dieser mickrige Wurm denn so? Hatte er etwa noch nicht begriffen, das er gegen ihn kein Land sehen würde. Sein Schweif löste sich und peitschte verspielt hinter ihm hin und her und sein Blick fiel auf die roten Blutflecken auf seinem weißen Handschuh. Sein Mundwinkel zuckte. Er war nicht schlecht, das musste er zu geben. Für eine Missgeburt von Unterklassekrieger war der kleine Bengel gar nicht schlecht. Schon lange hatte er, Vegeta - der Prinz der Saiyajins – nicht mehr so ein Kribbeln im Körper verspürt, wie es der Kleine gerade bei ihm auslöste. Das Grinsen des Kleinen imponierte ihm und er hob seinen Kopf noch ein Stück weiter an um deutlich zu machen, wie weit er über ihm stand. „Na? Siehst du endlich ein das du keine Chance hast? Oder kannst du deine Kampfkraft noch weiter erhöhen um wir wenigstens ansatzweise das Wasser reichen zu können?“
 

Von Son Gokus Stirn perlte ein Schweißtropfen ab und er hatte Mühe beim atmen. Der Tritt seines Gegners hatte irgendetwas in seiner Brust angestellt. Scheiße, sah das schlecht für ihn aus. Das Goku Probleme hatte bekam Vegeta durchaus mit und wenn es überhaupt möglich war, so wurde sein Grinsen noch selbstgefälliger. „Du bist wohl an deine Grenzen gekommen, was?“ Sein Schweif peitschte hinter ihm auf. Er wollte spielen und zog seine Arme an seinen Körper. „Dann will ich dir mal etwas zeigen, was du auch im Jenseits nicht vergessen wirst. Die erdrückende Kraft eines Superelite Saiyajins.“
 

„Nur zu!“ Den Teufel würde er tun und sich von diesem dahergelaufenen Meter einschüchtern lassen. Vegeta lachte. „Das Grinsen wird dir gleich vergehen!“ Der Saiyajin zog seine Arme an, ballte seine Hände zu Fäusten und sammelte seine Energie. Ein urtümlicher Schrei entwich seiner Kehle, als er alle in sich verborgenen Kräfte mobilisierte, ballte, sammelte und bündelte. Seine Aura blitze auf, bildete einen weißen Wall um ihn herum. Blitze zuckten vom Himmel, Wolken zogen auf, der Wind wurde zu einem Sturm und die Erde um Son Goku fing an zu beben.
 

Mit immer größer werdenden Augen und voller Unglauben sah er dem faszinierenden Schauspiel zu. Diese Kraft … das war der absolute Wahnsinn! Wie konnte es jemanden geben, der so stark sein konnte?! Seine Erregung und seine Faszination für den Saiyajin vor sich wuchs im selben Maße wie seine Angst. Er war ihm hoffnungslos unterlegen. Selbst die Atmosphäre schien der Kraft dieses Kriegers hörig zu sein.
 

Steine klapperten und erhoben sich in die Luft. Der Wind zerrte an seiner Kleidung, stach ihm in die Augen. Er musste seinen Arm heben um sein Gesicht vor den scharfen Felssplittern zu schützen. „Was für eine Energie ...“, flüsterte er und sein Körper erzitterte. Vegeta schrie auf, der Sturm der um sie herum tobte wurde noch schlimmer. Felsen zerbarsten, ganze Bergplateaus wurden von Vegetas Kraft weggesprengt und Son Goku musste sich in die wild wirbelnden Luft in Sicherheit bringen, als er den Boden unter seinen Füßen verlor. Dann, mit einem mal, ebbte alles ab.
 

Der junge Krieger starrte in den nun wieder blauen Himmel. Der Wind hatte sich gelegt, die Atmosphäre beruhigt. Es war still geworden. All seine Instinkte schlugen Alarm und er wirbelte herum zu Vegeta, der unweit von ihm ebenfalls in der Luft schwebte. Son Gokus Augen weiteten sich vor Schock und seine Arme sackten herab, ihm gefror das Blut in den Adern und die Aura und Kraft die ihm entgegen schlug, nahmen seinen Geist, seinen Körper und sein Herz gefangen.
 

„Das war's dann, Kakarott!“ Das nächste was Goku spürte war, wie der Kleinere ihn aus der Luft holte und er Richtung Boden schoss. Sein Bewusstsein schwand, seine Lippen bildeten ein Lächeln. Was für eine unvorstellbare Kraft. Ein Ellenbogen der sich in seinen Bauch bohrte und seinem Fall noch einmal einen gehörigen Schub versetzte, brachte ihn wieder zurück. Er vollführte eine Salto und landete, hob seinen Blick und starrte in den Himmel.
 

„Suchst du mich?!“ Ein Fuß traf seinen Rücken und schleuderte ihn davon. Verdammt nochmal … keinen der Schläge und Tritte hatte er sehen können. Als er seinen Körper in der Luft drehte, war da wieder kein Vegeta. Links, rechts … über ihm, unter ihm. Wie konnte man sich so schnell bewegen?! „Zu langsam!“ Hinter ihm! Son Goku wirbelte herum und spürte nur noch wie etwas mit unerbittlicher Kraft seinen Unterarm packte und ihm jenen auf den Rücken drehte. Er holte mit dem freien Ellenbogen nach hinten aus, doch auch dieser Arm wurde am Handgelenk gepackt und ehe sich der Jüngere versah, machte sein Körper eine unangenehme Bekanntschaft mit der Felswand vor sich. Kleine Felssplitter bohrten sich in seine Brust, seine Arme, seine Beine, seine Wange, einfach in jedes Körperteil, das mit der Wand kollidiert war.
 

Son Goku spannte seine Muskeln an, begehrte gegen den Griff auf. Aber sein Körper zitterte und die Hände die seine Handgelenke fest hielten drückten nur um so fester zu. Sein verdrehter Unterarm wurde in seinen Rücken gedrückt, der andere Arm neben seinem Kopf in den Felsen. Selbst seine Beine hatte der Kleinere mit den Seinen fixiert und die berauschende und erdrückende Aura umspielte seinen ganzen Körper und machte ihn hilflos. Scheiße! Schweiß lief ihm über die Schläfe, als er so festgenagelt aus den Augenwinkeln nach hinten Blickte … in das selbstzufriedenste Grinsen, das er jemals in seinem Leben gesehen hatte.
 

„Spürst du es endlich?“ Die Stimme troff nur so vor Arroganz. „Das du gegen mich keine Chance hast?“ Goku schloss die Augen und sammelte sich, versuchte wieder in die Kaioken zu wechseln, doch die Aura des Saiyajins brachte ihn zu sehr durcheinander ... um so mehr, als er spürte wie der Kleinere noch näher kam. Seine Brust drückte nun gegen seinen Rücken und bei den nächsten Worten konnte er jeden einzelnen Atemzug in seinem Nacken spüren.
 

„Ich bin dein Prinz Kakarott. Du hast vor mir das Knie zu neigen. Wenn du das tust und mir bedingungslose Treue schwörst lass ich dich am Leben.“ Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen erhöhte Vegeta den Griff um Gokus Handgelenke und der Jüngere konnte ein schmerzhaftes zusammen zucken nicht unterbinden. „Letzte Chance.“ Bei diesen Worten spürte Goku fast schon die Lippen des anderen über seinen Hals streifen, so nah war er ihm mittlerweile. Ein Kribbeln machte sich an dieser Stelle breit und lief seinen Rücken hinunter. Sein Herz setzte mehrerer Schläge aus, doch er biss die Zähen zusammen und starrte den Saiyajin hinter sich entschlossen aus den Augenwinkeln an. „Vergiss es.“, zischte er. „Bevor ich das mache, sterbe ich lieber! Doppelte Kaioken!“
 

Mit einem Aufschrei riss er sich frei und musste frustriert feststellen, das ihm dies nur gelungen war, weil Vegeta sich entschlossen hatte ihn los zu lassen und nun über ihm in der Luft schwebte. „Ganz wie du willst.“, grinste dieser hämisch und schoss aus nächster Nähe eine Energiekugel auf ihn ab. Blitzschnell wich Son Goku zur Seite aus, doch selbst mit der doppelten Kaioken war er nicht schnell genug. Er spürte wie der Energieball über seine Brust schrammte und seine Haut verbrannte und aufriss.
 

Vegeta ließ sich gen Boden sinken. „Alle Achtung, du bist gut ausgewichen. Aber ich habe es dir auch leicht gemacht. Schließlich wollen wir uns vor deinem Tod noch etwas amüsieren, nicht?“ Er legte den Kopf leicht in den Nacken und sein Saiyajinschwanz peitschte aufgeregt hinter ihm durch die Luft. Schade das der Kleinere sein Angebot ausgeschlagen hatte. Er wäre mit Sicherheit ein unterhaltsamerer und nützlicherer Gefährte gewesen als Nappa und Radditz. Es hatte sich berauschend angefühlt den kleinen Jungen an die Wand zu nageln und ihn spüren zu lassen WIE weit überlegen er ihm doch war. Aber was solls … ein Saiyajin der nicht erkannte wo seine Grenzen lagen war wertlos für ihn, genau wie Nappa.
 

Son Goku hatte sich auf die Erde sinken lassen. Er war am Ende seiner Kräfte und Vegeta schien noch nicht einmal aus der Puste zu sein. Das war wirklich schlecht für ihn. „Aber eine Chance hab ich noch“, flüsterte er und versuchte zu Atem zu kommen. Ich muss eine dreifache Kaioken versuchen, auch wenn es meinen Körper zerstört. Es geht nicht anders. Diesem Kerl dort … darf ich die Erde nicht überlassen, aber … ich will auch nicht gegen ihn verlieren. Auf gar keinen Fall! Nicht gegen den!
 

„Was ist Kakarott?“, drang die herablassende Stimme an sein Ohr. „Warum greifst du nicht an? Hast du dein Pulver schon verschossen?!“ Nein, gegen den auf gar keinen Fall! Son Goku grinste voller Vorfreude. War er verrückt? Er musste es sein, denn immer noch hämmerte sein Herz voller Kampfeslust und Freude über solch einen Gegner. Auch wenn die Chancen gut standen, das er Enmas Schreibtisch schneller wieder sah, als ihm lieb gewesen wäre … nein, diesen Kampf hätte er nicht missen wollen.
 

„Ich hoffe mein Körper hält das aus. Dreifache KAIOKEN!“ Sein Blut verwandelte sich in Feuer, seine Nerven in Ambosse und jeder Atemzug in einen Hammerschlag der darauf schlug. Er spürte wie seine Kraft exponentiell anstieg. Seine Aura explodierte, sein Schrei hallte durch die Schlucht und er befürchtete das ihn dieser Schmerz jeden Moment zerreißen würde. Doch sein Körper hielt stand und die Kraft waberte um ihn herum, machte ihn unbesiegbar.
 

„W...was?!“ Vegeta traute seinen Augen und seinem Ki kaum, als er spürte wie schnell sich die Kraft des Jüngeren entwickelte. Das träumte er gerade, oder?! Kakarotts Augen blitzen auf und nun war es Vegeta, der den Jüngeren nicht kommen sah, als dessen Faust mit ungekannter Härte sein Kinn traf und ihn in die Luft schleuderte, dann ein Tritt in den Rücken, der ihn wieder zur Erde schickte und noch ein Tritt, der ihn wieder nach oben schleuderte.
 

Knurrend fing sich der Prinz der Saiyajins wieder. „Na warte!“, grollte er und schlug seine Hände zusammen, formte eine Energiekugel, doch da war Goku auch schon wieder hinter ihm und die Attacke verfehlte ihr Ziel. „Was zur …?!“ Ein Tritt gegen seine Brust ließ ihn ungebremst in den Boden einschlagen. Steine prasselten auf den Körper des Saiyajins nieder und er bekam keine Luft mehr. Das … das war gerade nicht passiert … das konnte gar nicht passiert sein! Er war der Stärkste! Der stärkste Saiyajin den es gab! Diese Missgeburt konnte nicht stärker sein als er, das ging überhaupt nicht.
 

Mit einem Aufschrei und einem aufflammen seiner Aura sprengte er die Felsen um sich herum weg. „Du verdammter Hund!“ Er wirbelte zu Kakarott herum, doch schon wieder war er zu langsam und kassierte mehrere heftige Treffer. Nicht einen davon konnte er parieren. Das konnte doch nicht wahr sein! Ein besonders harter Schwinger traf seinen Magen und Vegetas Arme schlossen sich um die getroffene Stelle als er vor Kakarott in die Knie ging. Die Augen vor Überraschung weit aufgerissen und keuchend.
 

Son Goku stand über ihm und starrte auf den Prinzen hinab. Verdammt war der zäh. Wenn er es nicht bald zu Ende brachte, dann wurde es für ihn gefährlich. Seine Muskeln brannten wie Stahl den man in einer Esse erhitze. Er streckte seine Hand aus und winkelte die Handfläche ab. Ein Energieball sammelte sich darin.
 

Vegeta hob den Kopf, Blut lief aus seinem Mundwinkel und tropfte zu Boden. Sein Blick fand den von Kakarott, der Energieball wurde größer und schoss auf sein Gesicht zu. Vegeta stieß sich mit aller Kraft ab und landete auf einem Felsen ein Stück entfernt. Immer noch hielt er sich mit einer Hand den Bauch. Sein Brustkorb hob und senkte sich, das Adrenalin rauschte durch seinen Körper. Das war einfach unmöglich! Die Kampfkraft Kakarotts hatte seine überstiegen! Sein Körper begann zu zittern … hatte er etwa … Angst?! „Grr.“ Knurrend sah er zu dem jungen Krieger der eine weitere Energiekugel in seiner Hand sammelte.
 

„Das lass ich mir nicht bieten! Hörst du?! Nicht von dir! Ich bin ein Saiyajin erster Klasse, ich kann mich nicht von dir besiegen lassen!“ Er stieß sich in den Himmel und wendete sich Kakarott zu. „Das lasse ich nicht zu! Auf gar keinen Fall!“ Er begann seine Energie zu sammeln. Dann musste es halt so sein, die Konsequenzen waren ihm vollkommen egal. Aber er würde nicht gegen diesen Saiyajin verlieren! Er fixierte sein Rassenmitglied. „Dann scheiß ich eben auf die Erde! Ich vernichte einfach den ganzen verdammten Planeten und mit ihm deine jämmerliche Existenz!“ Vegeta zog seine Hände an den Körper und konzentrierte Energie.
 

Son Goku erbleichte und ließ den Energieball verlöschen. Scheiße, meinte er das etwa ernst?! Die ganze Erde? „Bist du verrückt?! Ich bin dein Gegner! Du kannst nicht einen ganzen Planeten vernichten!“ Auch er zog seine Hände an den Körper und begann Energie zu sammeln. Wollte der Saiyajin etwa wirklich … ? Gokus Augen wurden groß, als er die Kraft spürte die Vegeta konzentrierte. Scheiße … der machte ernst. Schweiß trat auf seine Stirn und er fokusierte sich noch mehr. „Kame-hame“, es reichte noch nicht.
 

Vegeta grinste als er die Bemühungen Gokus wahr nahm. „Das wird dir auch nichts nützen!“, brüllte er. „Aber vielleicht willst du ja ausweichen? Dann würdest du zwar überleben, aber die Erde ist hin.“ „Du mieser Feigling!“ Vegeta lachte. „Meinen Gallikstrahl kannst du nicht aufhalten! Du und die Erde, ihr werdet zu Staub in diesem Universum!“ Und mit diesen Worten schoss die gebündelte Energie auf Son Goku zu.
 

„HA!“ Ein gleißend weißer Strahl war die Antwort des Erdenkriegers. Als die beiden Energien aufeinander trafen, bebte die Erde. Berge zerfielen zu Staub, die Atmosphäre verdunkelte sich, der Wind erstarb und die Zeit schien für Sekunden still zu stehen.
 

Das war nicht möglich! Vegeta glaubte nicht was er da sah! Der Kerl parierte seinen Gallikstrahl! Voller Zorn sammelte er noch mehr seiner Energie, ging über seine Grenzen hinaus und schickte sie Kakarott entgegen. Dieser wurde zurück gedrängt, seine Muskeln zitterten, versagten ihm den Dienst. Er biss die Zähne zusammen, schloss die Augen … er würde sterben, aber die Erde wäre gerettet. Es gab keinen anderen Weg.
 

„Vierfache Kaioken!“ „Was?!“ Vegeta glaubte sich in einem Alptraum als seine Energie zurück kam und in seinen Körper einschlug, dich gefolgt von der Attacke Kakarotts. Binnen eines Wimpernschlages fühlte Vegeta seinen gesamten Körper zerspringen, ehe der Schmerz ihm das Bewusstsein raubte und er zu Boden segelte.
 

Die Energie verlosch. Es wurde still. Die Zeit schien sich immer noch nicht bewegen zu wollen. Son Gokus Kaioken lösten sich auf, seine Knie gaben nach. Er sackte zusammen und unter heftigen Atemstößen beobachtete er, wie sein Gegner nicht weit von ihm auf der Erde aufschlug.
 

Kaum das der Saiyajin zu Boden gegangen war, löste sich ein Schatten aus seinem Versteck, der den ganzen Kampf aus nächster Nähe beobachtet hatte. „Son Goku! Du hast ihn erledigt!“ Der Angesprochene wand den Kopf und blickte überrascht auf seinen Freund. „Yajirobi? Was machst du denn hier?!“ „Was? Hast du mich etwa gar nicht bemerkt?“ Er warf sich in die Brust und grinste. „Na, du hattest auch was anderes zu tun. Wie klasse, das du ihn weg gepustet hast. Du bist echt einmalig.“ Er klatschte seinem Freund auf die Schulter.
 

Son Goku zuckte zusammen und stöhnte vor Schmerzen auf. Yajirobi zog seine Hand verwundert zurück. „Was hast du denn?“ „Die vierfache Kaioken war zu viel für meinen Körper.“ „Echt? Das geht?“ Goku schloss die Augen und horchte in sich hinein. Ja, das ging. Seine Muskeln und Nerven standen in Flammen, er konnte sich nicht einmal mehr bewegen. Sein Herz hämmerte. Sein Bewusstsein kämpfte darum nicht in Schwärze zu versinken … und das alles war umsonst gewesen … wie ihm sein Kämpferinstinkt verriet. Er grinste. Das es so einen Gegner gab war einfach unfassbar.
 

„Yajirobi, du solltest besser schnell verschwinden?“ „Hä? Warum denn?“ Er erbleichte und starrte zu der Stelle wo der Arsch von Saiyajin den Boden geknutscht hatte. „Du meinst doch nicht etwa …?“ „Doch, der lebt noch. Wenn ihn das schon umgebracht hätte, dann hätte ich mich bisher nicht so anstrengen müssen.“ Gokus Grinsen wurde noch breiter. War er bekloppt? Er stand hier und freute sich darüber das Vegeta sehr wahrscheinlich noch kämpfen konnte, während für ihn jeder weitere Schritt zu viel war.
 

„Egal! Du bist stärker als er Son Goku!“ Gokus Grinsen wurde wehmütig. „Viel länger halte ich nicht durch … ich bin fix und fertig.“ Unweit von ihnen erklang ein Stöhnen, dann tauchte ein zerzauster Haarschopf auf, kurz darauf der Rest des Körpers. Er sah angeschlagen aus. Gut, Son Goku lächelte und spürte die Süße der inneren Genugtuung in sich aufsteigen. Es hätte ihn jetzt auch wirklich schwer in seiner Kämpferehre verletzt, wenn selbst diese Attacke spurlos an dem anderen Saiyajin vorbei gegangen wäre.
 

„Äh … ich … ich bin dann mal weg Goku … viel Glück.“ Schneller als Yajirobi gekommen war verschwand er in den Klippen und Spalten des Gebirges und Goku hoffte das sein Freund den Rest des Kampfes überleben würde … im Gegensatz zu ihm. Er griff sich an die Brust. Das der Andere immer noch lebte und sich bewegen konnte … ihm fehlten echt die Worte.
 

„Verdammt!“ Vegetas Faust knallte in die Erde und hinterließ ein Loch. Wie konnte es sein das die Kampfkraft dieses Kerls höher war als seine?! Er war die Nummer eins. Er war der Stärkste. Es gab keinen … keinen!, der ihm gewachsen war. Seine Lippen zuckten. Dann musste es eben so sein. Auch wenn es sein aller letztes Mittel war, er würde nicht verlieren. Und so sammelte er alles was er noch an Energie zur Verfügung hatte, jedes bisschen kratze er in seinem Körper zusammen und ließ einen kleinen Energieball in seiner Hand entstehen.
 

Son Goku runzelte die Stirn. Was war das gewesen? Warum war die Energie seines Gegners plötzlich fast bis zur Gänze verschwunden? Hatte er sich getäuscht? War Vegeta besiegt? Hoffnung keimte in dem jungen Krieger auf. Die Hoffnung, das er vielleicht den nächsten Tag noch erleben würde. Das er seinen Sohn noch einmal in den Arm nehmen konnte. Und seine Frau … doch genauso schnell wie diese Hoffnung in ihm aufgekeimt war, wurde sie zertreten als sich Vegeta erhob und Goku die Energiekugel in dessen Hand sah.
 

Die schwarzen Augen des älteren Saiyajins bohrten sich in die von Kakarott. „Gegen dich, verlier ich nicht!“, brüllte er ihm entgegen und schleuderte die Kugel in den Himmel, wo sie explodierte und wie ein kleiner Mond stehen blieb. Irritiert blickte Goku zu der Kugel und dann wieder zu Vegeta. Was sollte das? Er hätte ihn doch damit angreifen können … warum schoss er diese Energie in den Himmel?
 

Vegeta hatte sich zu ihm umgewandt und kam mit langsamen, erschöpften Schritten auf ihn zu. Son Goku spannte seine Muskeln und versuchte wieder auf die Beine zu kommen, es gelang ihm nur sich auf die Knie aufzurichten und obwohl jede Faser in seinem Körper ihm den Dienst verweigerte, wollte er weiter kämpfen. Der Saiyajin blieb vor ihm stehen und packte sein Kinn, fixierte seinen Kopf und zwang ihn ihm in die Augen zu sehen. Goku hätte sowieso nirgends anders hinsehen können, denn die schwarzen Augen Vegetas hielten ihn gefangen wie der Blick einer Schlange ihre Beute. Der Griff wurde fester, schmerzvoller und widerwillig musste er sich ein Stück aufrichten, als Vegeta ihn hoch zog.
 

„Siehst du Kakarott, jetzt liegst du doch vor mir auf den Knien. Zum Schluss tun sie das alle. Willst du nicht um dein erbärmliches Leben winseln? Oder um diesen Planeten?“ Sie starrten sich an. Zwei funkelnde, schwarze Augenpaare, die nicht von einander ablassen konnten. „Nein, ich schätze das willst du nicht. Wenigstens besitzt du am Ende den Stolz deines Volkes. Eine kleine, letzte Lektion in Saiyajinkunde Kakarott.“ Da war sie wieder, diese Arroganz, diese Überheblichkeit, die ihm eine Gänsehaut bescherte und seinen Hals trocken werden ließ. „Wir Saiyajins können uns verwandeln. Das liegt an dem hier.“ Vegetas Schweifspitze pendelte zwischen ihren Körpern umher und streifte Kakarotts Wange. Weich, schoss es dem Unterlegenen durch den Kopf. Das Fell auf dem Schweif war weich.
 

„Wenn unser Auge einer Strahlung von siebzehn Millionen Xenon ausgesetzt wird“, fuhr Vegeta fort. „Kommt die verborgene Kraft eines jeden Saiyajins zum Vorschein. Wir verwandeln uns in einen Ozaruh und unsere Kraft vervielfältigt sich. Diese Strahlung erreicht nur das Licht des Vollmondes, doch ist dieses Gesetz bei allen Monden im Universum gleich.“ Er grinste und sein Griff fuhr von Kakarotts Kinn zu dessen Kehle. Son Goku presste vor Schmerz die Lieder zusammen und irgendwie schaffte er es seine Arme dazu zu bewegen ihm zu gehorchen und so legten sich seine Hände um Vegetas Handgelenk und dessen Unterarm. „Lass mich los.“, presste er zwischen seinen Lippen hervor und starte den Saiyajin über sich an.
 

Jener hatte sich vorgebeugt und sein Gesicht dicht neben das von Kakarott gebracht, so das die nächsten Worte nur ein Flüstern in dessen Ohr waren. „Leider ist gerade Tag.“ Mit Genugtuung stellte Vegeta fest, wie der Körper in seinem Griff erzitterte und sich Angst unter den kämpferischen Duft Kakarotts mischte. „Mhm“, schnurrte er fast genüsslich. Er liebte diesen Duft. „Dein Pech“, hauchte er gegen Kakarotts Wange. „Das ich in der Lage bin einen künstlichen Mond zu erschaffen.“ Damit kostetet er von dem Blut des Jüngeren und zitternden Krieges, das über dessen Wange lief.
 

Son Goku erbleichte bei den Worten Vegetas, nur um erschrocken auf zu keuchen, als er dessen Lippen an seiner Wange spürte. „Fass mich nicht an!“, begehrte er auf und donnerte seine Faust in Vegetas Magen, was dieser noch nicht einmal zu bemerken schien. Lachend stieß er Kakarott von sich und wand sich dem Licht seines Mondes zu, breitetet die Arme aus und öffnete die Augen.
 

Was dann geschah, konnte Son Goku kaum begreifen, obwohl es direkt vor seinen Augen passierte. Die Gestalt des Saiyajins begann sich zu verändern. Er wuchs, wurde größer, das weiche, braune Fell seines Schweifs breitetet sich über seinen ganzen Körper aus und als er sich brüllend zu Goku umdrehte, hatte er die Gestalt eines Affen … Ozaruhs angenommen. Völlig erstarrt blickte der Krieger zu dem Monster auf. So also würde er enden, als Haps für zwischen durch. Scheiße, wer hätte ahnen können, das der Körper des Saiyajins zu so etwas in der Lage war … das der Körper jedes Saiyajins zu etwas in der Lage war.
 

Er starrte in das Licht des Mondes, aber nichts geschah … es wäre auch zu schön gewesen um wahr zu sein. Der Schatten einer großen Hand fiel auf seinen Körper und der Ozaruh zog grinsend seine Lefzen hoch als er den kleinen, geschlagenen Krieger aufhob. „Zu Schade, das du keinen Schweif mehr hast, denn dann würden wir beide diesen Planeten in Schutt und Asche legen mit unserem Kamp. Die Kraft eines Ozaruhs ist unerschöpflich.“, grollte die tiefe und verzerrte Stimme Vegetas. Zum Beweis seiner Worte drückte er kurz zu und unter einem gepeinigten Aufschrei spürte Goku wie seine Knochen brachen. Der Ozaruh grinste und hob seine Beute auf Augenhöhe vor seine Schnauze. Gefangen im Blick der roten Augen starrte Goku so trotzig wie er konnte zurück.
 

„Hoch erhobenen Kopfes bis zum Schluss. Bravo, so gehört sich das für einen Saiyajin. Du darfst dich geehrt fühlen. Nicht vielen ist der Ruhm zu teil geworden durch diese Gestalt zu fallen. Leb wohl, Kakarott.“ Der Druck auf seinen Körper wurde unerträglich, die Schmerzen zu groß, sein Geist driftetet ab, die Gestalt vor ihm verschwamm. „Vegeta“, hauchten seine Lippen. „Vegeta.“
 

Alles um ihn herum verschwamm. Der Ozaruh, die Berge, die Welt. Der Schmerz ließ nach. Der Druck verschwand. Der Ozaruh schrumpfte und wurde wieder zu der Gestalt des Prinzen den er kannte. Des Prinzen, der sein Freund war.
 

Er spürte wie sein Körper in die Luft gehoben wurde. Seine Wunden waren verschwunden, sein roter Kampfanzug unzerstört. Frieden umgab seinen Geist. Goku wurde aus der Rolle des Beteiligten in die Rolle des Zuschauers gehoben und schwebte mit geschlossenen Augen stehend in dem Nichts aus weißen und gelben Wirbeln, wie schon zu Anfang dieser Erinnerung.
 

Seine Beine hingen entspannt nach unten, seine Arme anspannend, bildeten seine Hände Fäuste. Sein Schweif hing ruhig herab und nur hin und wieder zuckte die Schwanzspitze. Er atmete tief ein und spürte in seinem Rücken Vegeta. In der selben Pose schwebte er, nur eine handbreit von Kakarott entfernt, Rücken an Rücken. Unter ihren geschlossenen Lidern verfolgten sie den Kampf weiter.
 

Wie Kakarotts Sohn - Son Gohan - aufgetaucht war, wie dieser Vegeta abgelenkt hatte, der den bewusstlosen Goku in seinen Pranken hielt. Wie Krillin mit dem Energiediskus auf Vegetas Schweif zielte und daneben warf. Wie Yajirobi sein Schwert zog, über seinen Schatten sprang, seinem Freund aus Kindertagen das Leben rettend indem er den Schwanz des Saiyajins kappte.
 

Wie Vegeta rasend vor Zorn auf Son Gohan und Krillin los ging, wie er Son Goku vor den Augen seines Sohnes quälte, obwohl dieser sich nicht mehr bewegen konnte. Wie Son Gohans Kraft daraufhin explodierte und wie Krillin mit einer Energieattacke den tobenden Vegeta zu Boden schickte.
 

Vegeta sah, wie er sich abermals aufrappelte, zu Stolz um seine Niederlage zu akzeptieren und wie sich schlussendlich Son Gohan in einen Ozaruh verwandelte um diesem Kampf ein Ende zu setzen. Er erinnerte sich noch zu gut an die Schmerzen, die dieser kleine Halbsaiyajin ihm zugefügt hatte. Und doch … überlebte Vegeta auch das und versuchte sich zu retten, zu retten um irgendwann zurück zu kehren, um sich zu rächen.
 

Sie sahen wie Krillin nach Yajirobis Schwert griff und schon über dem Saiyajin gestanden hatte und wie Son Gokus Bitte ihn davon abhielt Vegeta zu töten. All das konnten die beiden vor ihrem inneren Auge ablaufen sehen und Goku erinnerte sich. Er hatte es damals nicht über sich gebracht Vegeta sterben zu lassen. Warum wusste er bis heute nicht wirklich. Damals hatte er gedacht, das es an der Tatsache lag, das er es noch nie über sich gebracht hatte einen Gegner zu töten, das er ein zu weiches Herz hatte, obwohl er um die Folgen seiner Tat wusste. Vegeta würde zurück kommen und er würde stärker sein als zuvor.
 

Jetzt, heute … wusste er das es damals einen anderen Grund gegeben hatte. Es war Vegetas beharrliche Weigerung gewesen aufzugeben, die ihn daran gehindert hatte. Die selbe Beharrlichkeit die er selbst an den Tag legte, wenn er gewinnen … wenn er kämpfen wollte. Saiyajin durch und durch. Vegetas Stolz, seine Überzeugung alles schaffen zu können, niemals unterlegen zu sein, das alles sprach Goku auf einer Ebene seines Seins an, die er damals noch nicht verstanden hatte.
 

Und unwissend wie er zu dieser Zeit gewesen war, stellte er die Weichen für seine Zukunft. Ohne Vegeta hätte er keinen der folgenden Kämpfe gewonnen. Ohne Vegeta wäre er niemals so stark geworden. Ohne Vegeta hätte er niemals verstanden was er wirklich war. Saiyajin. Und in diesem Moment kam alles wieder. Jede Erinnerung die in seinem Bewusstsein versiegelt war brach sich Bahn.
 

Freezer, Cell, Boo, Dip-Perperon. Ihr gemeinsames Leben auf der Erde, ihr Tod, ihr Eintritt ins Jenseits und ihre Einladung als Wächter dem Kreis der Mitte zu dienen. Ihre Wacht über das Universum für Jahrtausende. Ihre Missbilligung der Entscheidungen des Kreises. Ihre Entschlossenheit zu Handeln und ihrer Weigerung sich den Gesetzen zu beugen. Ihr Fall, ihr Urteil, ihre Trennung.
 

Ihnen wurde die Saiyajinseele aus dem Körper gerissen und zusammen mit ihrer Kraft versiegelt … in einem dieser abscheulichen Adamaskristalle. Ihre Körper wurden weg gesperrt und vor den Augen des Universums verborgen. Ihr Bewusstsein wurde ihnen entrissen und in einem ihrer Nachkommen versiegelt, dazu verdammt von nun an immer und immer wieder geboren zu werden. Ein Leben voller Entbehrungen und Leid zu erleben um zu sterben und um erneut geboren zu werden. Generation für Generation war verdammt worden. Hunderte von Leben voller Verzweiflung und Schmerz. Ihre endlose Strafe, dafür das sie es gewagt hatten sich gegen die Gesetze des Universums aufzulehnen. Und schließlich waren alle Spuren die jemals auf ihre Existenz hatten schließen lassen ausgemerzt worden. Man wollte sie begraben, für alle Zeiten.
 

Und jetzt? Jetzt waren sie hier. Am Leben. Zusammen. Und wieder im Vollbesitz all ihrer Erinnerungen. Langsam öffnete Son Goku die Augen. Ihre Körper hatten sich gedreht. Nun standen sie nicht mehr Rücken an Rücken, sondern sie standen sich gegenüber während sie durch das Nichts drifteten.
 

Auch Vegetas Lieder hoben sich. Jede Bewegung der beiden lief synchron ab. Ihre Blicke trafen sich, ihre Schweife peitschten hinter ihnen durch die Luft, ihre Mundwinkel zuckten, ihre Armmuskulatur spannte sich an … und dann wie aus einer Kehle warfen sie den Kopf in den Nacken und schrien auf. Mobilisierten alle Kraft, die ihnen in diesen Körpern zur Verfügung standen. Als sie die Köpfe wieder senkten und sich in die Augen sahen, umspielte ein zufriedenes Lächeln ihre Lippen. Sie waren wieder da. Dann erlahmten ihre Gedanken, ihre Augenlider fielen zu und elegant kippten sie nach hinten weg um in dem wirbelnden Nichts aus weiß und gelb zu verschwinden.
 

Irgendwo im Universum, setzte sich ein alter Mechanismus wieder in Bewegung. Zahnräder die seit Jahrtausenden still gestanden hatten nahmen ihre Funktion wieder auf. Zeit schien weiter zu laufen, wo vorher Niemand bemerkt hatte, dass sie stehen geblieben war. Und vor all diesen Prozessen, in einem schwarzen Raum aus Leere, Zeit und Nichts saß eine Gestalt in eleganter, schwarzer Robe in ihrem Thron und schwenkte ein Glas mit roter Flüssigkeit. Den Kopf amüsiert auf seine Hand gestützt, die Beine überschlagend.
 

„Wie es scheint, kann unser Spiel nun endlich weiter gehen.“ Langsam hoben sich die fein geschwungenen Lippen. Die goldenen Kugelohrringe an den spitzen Ohren bewegten sich, ebenso das lange weiße Haar, welches zu einem Zopf gebunden war. „Mir wurde nach all der Zeit auch langsam langweilig.“ Die Flüssigkeit des Kelches benetzte seine Lippen und zufrieden stellte er fest, wie süß das Gefühl der Vorfreude war. Neben ihm, auf einem kleinen Tisch lag ein faustgroßer Adamaskristall, der hell begonnen hatte zu pulsieren.



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